Vor meiner positiven ADHS-Diagnose (mit 41, eigeninitiativ, Dr. Baller in Bonn, nachdem ich schon in EM-Voll-Rente war und über Jahre davor dauerhaft krankgeschrieben war und für Simulant gehalten wurde vom Jobcenter) hatte ich eine Ergotherapeutin, die meinte, ich würde endlich Fortschritte machen, als ich mich nicht schaffte durchzusetzen und mich anpasste, d.h. mich am Arm angrabschen und mich wohin schleifen ließ wohin mich die Therapeutin haben wollte (Dorfkirmes um die Ecke). Dass ich wieder in ein Kindheitsmuster gerutscht und resigniert erstarrt bin, mich von meinen Gefühlen, Empfindungen in dem Moment des Angrabschens getrennt hatte, fand sie wohl ganz toll, weil ich dann endlich keinen Widerstand mehr leistete. Meine allererste Ansage war an Tag 1: Man darf mich niemals anfassen, schon gar nicht unangekündigt oder gegen meinen Willen. Die meisten Menschen flippen dann aus, wehren sich, hauen vielleicht zurück. Ich erstarre leider. Wollte schon immer mal einen Kampfsport Kurs machen, aber leider fehlt mir dazu noch die Kapazität nicht sofort in Panik zu fallen, wenn mir irgendwas, irgendwer zu nah kommt. Ich denke auch viel zu viel nach. Tatsächlich fühlte ich mich total hilflos und fragte mich in der Situation, mach ich mich jetzt strafbar, wenn ich auch körperlich rabiat werde, zurückgrabsche. Die letzte Person, die so zu mir war, war meine Mutter und die hatte auch mal meine Hand im Gesicht, nachdem ich es zum zigsten Mal über mich ergehen ließ. Bei der Therapeutin war ich nicht darauf gefasst, war total überrumpelt, aber natürlich trennte ich mich danach von ihr, redete mir aber noch den Mund fusselig weil ich auch an andere Patienten dachte, weil sie die auch wie Kinder behandelte (erzählte sie mir, dass ich nicht die erste bin, die sich beschwerte). Leider arbeitete ich mich so in den Burnout. Hätte meine Energie besser für mich selber, meine Zukunftspläne verwendet, mir gesündere wohlwollende Menschen gesucht, die mich neutral oder mit mehr Energie hinterher lassen und nicht ausgepresst. Für mich ist es ganz schwer Menschen zu finden, die es gut mit mir meinen, mich nicht verar... ausnutzen. Gehe schon lange gar nicht mehr unter Menschen, nur noch online in geschützten Räumen mit Gleichgesinnten z.B. ACA 12 Steps oder Laughter Yoga.
Ich habe mein ganzes Arbeitsleben, an 27 Arbeitsstellen, mit unerkannterm ADHS gelebt, und ich kann gar nicht beschreiben, wie anstrengend und saugend so ein "Leben" ist. Gott sei Dank dass ich nun in Frührente gehen konnte wegen dieser Geschichte, obwohl die Diagnose PTBS und Depression lautete. Meiner Meinung nach wird viel zu wenig gezielt auf ADHS getestet, dabei können nur alle Seiten verlieren. Zu dem Video möchte ich einen mir sehr wichtig erscheinenden Punkt zufügen: an Arbeitsplätzen herrscht die Unsitte dass irgendjemand ein Radio oä einschaltet, wegen "der guten Stimmung". Was das für einen ADHS-Betroffenen bedeutet der sich dagegen nicht durchsetzen kann, ist für Neurotypen nicht nachvollziehbar.
Herzlichen Dank für dieses wertvolle Wissen! & Ästhetisch sehr ansprechend gestaltet! 🙏👌
Vor meiner positiven ADHS-Diagnose (mit 41, eigeninitiativ, Dr. Baller in Bonn, nachdem ich schon in EM-Voll-Rente war und über Jahre davor dauerhaft krankgeschrieben war und für Simulant gehalten wurde vom Jobcenter) hatte ich eine Ergotherapeutin, die meinte, ich würde endlich Fortschritte machen, als ich mich nicht schaffte durchzusetzen und mich anpasste, d.h. mich am Arm angrabschen und mich wohin schleifen ließ wohin mich die Therapeutin haben wollte (Dorfkirmes um die Ecke). Dass ich wieder in ein Kindheitsmuster gerutscht und resigniert erstarrt bin, mich von meinen Gefühlen, Empfindungen in dem Moment des Angrabschens getrennt hatte, fand sie wohl ganz toll, weil ich dann endlich keinen Widerstand mehr leistete.
Meine allererste Ansage war an Tag 1: Man darf mich niemals anfassen, schon gar nicht unangekündigt oder gegen meinen Willen. Die meisten Menschen flippen dann aus, wehren sich, hauen vielleicht zurück. Ich erstarre leider. Wollte schon immer mal einen Kampfsport Kurs machen, aber leider fehlt mir dazu noch die Kapazität nicht sofort in Panik zu fallen, wenn mir irgendwas, irgendwer zu nah kommt.
Ich denke auch viel zu viel nach. Tatsächlich fühlte ich mich total hilflos und fragte mich in der Situation, mach ich mich jetzt strafbar, wenn ich auch körperlich rabiat werde, zurückgrabsche. Die letzte Person, die so zu mir war, war meine Mutter und die hatte auch mal meine Hand im Gesicht, nachdem ich es zum zigsten Mal über mich ergehen ließ. Bei der Therapeutin war ich nicht darauf gefasst, war total überrumpelt, aber natürlich trennte ich mich danach von ihr, redete mir aber noch den Mund fusselig weil ich auch an andere Patienten dachte, weil sie die auch wie Kinder behandelte (erzählte sie mir, dass ich nicht die erste bin, die sich beschwerte).
Leider arbeitete ich mich so in den Burnout. Hätte meine Energie besser für mich selber, meine Zukunftspläne verwendet, mir gesündere wohlwollende Menschen gesucht, die mich neutral oder mit mehr Energie hinterher lassen und nicht ausgepresst. Für mich ist es ganz schwer Menschen zu finden, die es gut mit mir meinen, mich nicht verar... ausnutzen. Gehe schon lange gar nicht mehr unter Menschen, nur noch online in geschützten Räumen mit Gleichgesinnten z.B. ACA 12 Steps oder Laughter Yoga.
Ich habe mein ganzes Arbeitsleben, an 27 Arbeitsstellen, mit unerkannterm ADHS gelebt, und ich kann gar nicht beschreiben, wie anstrengend und saugend so ein "Leben" ist. Gott sei Dank dass ich nun in Frührente gehen konnte wegen dieser Geschichte, obwohl die Diagnose PTBS und Depression lautete. Meiner Meinung nach wird viel zu wenig gezielt auf ADHS getestet, dabei können nur alle Seiten verlieren. Zu dem Video möchte ich einen mir sehr wichtig erscheinenden Punkt zufügen: an Arbeitsplätzen herrscht die Unsitte dass irgendjemand ein Radio oä einschaltet, wegen "der guten Stimmung". Was das für einen ADHS-Betroffenen bedeutet der sich dagegen nicht durchsetzen kann, ist für Neurotypen nicht nachvollziehbar.