Interessanter Vortrag! Ich habe jedoch zwei kritische Anmerkungen: 1. Bei #1:28 wird gesagt, dass "die EZB ihr Anleihenkaufprogramm gerade zurück fahren wollte, als Corona ausbrach". Das ist so nicht ganz richtig! Nach rund 10 Jahren im Krisenmodus hatte Ex-Chef Draghi Anfang 2019 die "Euro-Rettung" (vorheriges Anleihen-Kaufprogramm) beendet und musste bereits ab November 2019, also bereits zwei Monate vor Corona, ein erneutes Anleihen-Kaufprogramm beginnen, was manche Ökonomen als "Geschenk" für die gerade ins Amt gekommene Politikerin und Juristin Lagarde deuteten. Mit "Corona" kann das also nichts zu tun haben! Vielmehr bleibt doch die Vermutung, dass "Corona" eher als eine Art willkommener Anlass für eine noch expansivere Geldpolitik (=finanzielle Repression) hergenommen wurde. 2. Die Bemerkung "Banken schaffen (zu ca. 80%) unproduktives Geld" kann ich auch nicht teilen! Ist es denn deren Aufgabe "produktives Geld" zu schaffen? Eher nicht in einer freien Marktwirtschaft. Ebenso gefällt mir der überaus kritische Blick auf Immobilienbesitzer bzw. die Investotionen in Immobilien nicht! Vielmehr sehe ich darin eine Folgereaktion auf Grund eines allgemein verspürten sogeannten Anlagenotstandes. Seit numehr 10 Jahren haben wir prinzipiell permanent negative Realzinsen, die in Folge einer für mich falschen Geldpolitik entstanden sind und die Leute umtreibt. Da ich eben keine Zinsen für Sichteinlagen auf der Bank bekomme, muss ich zwangsläufig ein "etwas höheres" Risiko in Kauf nehmen, um meine Kaufkraft zu erhalten. Auch Anleihen, Bundesobligationen, Pfandbriefe, Riester-Renten oder Kapital-Lebensversicherungen sind in diesem geldpolitischen Regime definitive Kapitalvernichter! Ihre These "nur wenige profitieren von Immobilienpreisen" teile ich ebenso nicht, denn die Eigentumsquote in Deutschland liegt um die 45-% (lt. Statistiken). Gerade als Schutz vor einer permantenten Enteignung (Inflation) eignen sich limitierte Edelmetalle, reales Sachkapital (Aktien) oder eben Immobilien. Nach meiner Meinung sollte sogar die private Altersvorsorge gefördert- statt besteuert werden sowie die Grundsteuern und die Grunderwerbssteuern abgeschafft werden.
>Vielmehr sehe ich darin eine Folgereaktion auf Grund eines allgemein verspürten sogeannten Anlagenotstandes. Ein Anlagenotstand, während es dringende Investitionen z.B. in Klimaschutz oder Unabhängigkeit von russischen Importen gibt? Es hört sich eher an, dass die Politik es verschlafen hat, diese Investitionen rentabel zu machen. Z.B. CO2 Preis um Investitionen in Erneuerbare Energien attraktiver zu machen. >Seit numehr 10 Jahren haben wir prinzipiell permanent negative Realzinsen, die in Folge einer für mich falschen Geldpolitik entstanden sind und die Leute umtreibt. Das hat die Sparer nicht davon abgehalten, Geldvermögen schneller aufzubauen, als diese abschmelzen. Ich verstehe es immer noch nicht, wie sich die Leute es vorstellen ein geborenes Anrecht auf Sparen durchzusetzen, während sie sich gleichzeitig kritisch dazu äußern, dass ihre Ersparnisse (die Geldmenge) steigen. Tut mir leid aber dieser Satz macht keinen Sinn. Die Leute wollen nehmen die negativen Realzinsen gerne hin, sonst würden sie aufhören zu sparen. >Da ich eben keine Zinsen für Sichteinlagen auf der Bank bekomme, Das geht schon eher in die richtige Richtung aber es ist trotzdem etwas ungenau bzw vertauscht. Es geht eigentlich nicht um Zinsen auf Sichteinlagen, die sind vollkommen egal. Es geht darum, dass die Zinsen auf Termineinlagen zu niedrig sind und jetzt jeder das Geld auf den Sichteinlagen hocken lässt. Die Sichteinlagen explodieren auf 40% der Geldmenge. Das ist ungesund. Also an den Zinsen auf den Sichteinlagen kann es nicht liegen, weil diese "Anlageklasse" weiterhin beliebt ist. >muss ich zwangsläufig ein "etwas höheres" Risiko in Kauf nehmen, um meine Kaufkraft zu erhalten. Eben weil das Geld als Sichteinlagen gehalten wird, kann damit spekuliert werden. Man kann Aktien kaufen, abwarten, verkaufen und sofort andere Aktien kaufen. Das ist ein immer schneller werdendes hin und her. Würde es in Termingeldern stecken, dann würde es ja für 3 bis 10 Jahre "feststecken" und kann nicht zum spekulieren benutzt werden. >Auch Anleihen, Bundesobligationen, Pfandbriefe, Riester-Renten oder Kapital-Lebensversicherungen sind in diesem geldpolitischen Regime definitive Kapitalvernichter! Jetzt kommen wir wieder auf das angeborene Anrecht auf Sparen, obwohl das Sparen eigentlich eine realwirtschaftliche Aktivität ist und and den Parametern der echten Welt gebunden ist. Ungenutztes Kapital hat Lagerkosten oder altert und wird mit zunehmendem Fortschritt der Zeit schlechter. Das gilt auch für Arbeitslose, die versorgt werden müssen und den Anschluss auf dem Arbeitsmarkt verlieren und somit weniger zur Gesellschaft beitragen können, obwohl sie dazu in der Lage wären. Diese Kosten müssten eigentlich an die Sparer weitergegeben werden, um diese zu informieren/warnen, dass es keinen Bedarf mehr für zusätzliches Finanzkapital gibt und sie auf eigene Gefahr ins Nichts sparen. >Gerade als Schutz vor einer permantenten Enteignung (Inflation) eignen sich limitierte Edelmetalle, reales Sachkapital (Aktien) oder eben Immobilien. Wie bereits gesagt, sie laufen in die Gefahr ins Nichts zu sparen. Ohne Vereinbarung mit der zukünftigen Generation wird das nichts. >Nach meiner Meinung sollte ----- die Grundsteuern und die Grunderwerbssteuern abgeschafft werden. Sie wollen also den Feudalismus wieder einführen und Bodenrenten abschöpfen? Warum erwarten sie eigentlich, dass sie von der arbeitenden, besser gesagt der zukünftigen jungen Bevölkerung alimentiert werden sollen? Wieso sind sie nicht bereit, für die Infrastruktur zu zahlen, von der sie profitieren? Warum sind sie so davon besessen Korruption in ihrer Gemeinde zu fördern? Das Geld für die Infrastruktur muss von jemand anderem kommen z.B. der arbeitenden Bevölkerung die Einkommenssteuer zahlt und somit entsteht eine Entkopplung der Steuereinnahmen und der Investition in öffentliche Infrastruktur wodurch es keinen Anreiz mehr gibt, gut durchdacht die Stadt zu planen und zu entwickeln. Stattdessen "investiert" man das Geld so, dass es möglichst in die eigenen Taschen fließt. Jemand der Grundsteuer zahlt, wird auch erwarten, dass er etwas für die Grundsteuer bekommt. In anderen Ländern wurde z.B. die Regierung durch Ölgelder finanziert anstelle von Steuern. Den Bürgern ist es egal, wofür die Regierung das Geld ausgibt, sie mussten ja keine Steuern bezahlen.
Das war so ein genialer Vortrag. Vielen Dank dafür, ich habe viel gelernt!
Intersanter Vortrag und wichtige Kritikpunkte an unserem Geldschöpfungssystem.
Interessanter Vortrag! Ich habe jedoch zwei kritische Anmerkungen:
1. Bei #1:28 wird gesagt, dass "die EZB ihr Anleihenkaufprogramm gerade zurück fahren wollte, als Corona ausbrach". Das ist so nicht ganz richtig! Nach rund 10 Jahren im Krisenmodus hatte Ex-Chef Draghi Anfang 2019 die "Euro-Rettung" (vorheriges Anleihen-Kaufprogramm) beendet und musste bereits ab November 2019, also bereits zwei Monate vor Corona, ein erneutes Anleihen-Kaufprogramm beginnen, was manche Ökonomen als "Geschenk" für die gerade ins Amt gekommene Politikerin und Juristin Lagarde deuteten. Mit "Corona" kann das also nichts zu tun haben! Vielmehr bleibt doch die Vermutung, dass "Corona" eher als eine Art willkommener Anlass für eine noch expansivere Geldpolitik (=finanzielle Repression) hergenommen wurde.
2. Die Bemerkung "Banken schaffen (zu ca. 80%) unproduktives Geld" kann ich auch nicht teilen! Ist es denn deren Aufgabe "produktives Geld" zu schaffen? Eher nicht in einer freien Marktwirtschaft. Ebenso gefällt mir der überaus kritische Blick auf Immobilienbesitzer bzw. die Investotionen in Immobilien nicht! Vielmehr sehe ich darin eine Folgereaktion auf Grund eines allgemein verspürten sogeannten Anlagenotstandes. Seit numehr 10 Jahren haben wir prinzipiell permanent negative Realzinsen, die in Folge einer für mich falschen Geldpolitik entstanden sind und die Leute umtreibt. Da ich eben keine Zinsen für Sichteinlagen auf der Bank bekomme, muss ich zwangsläufig ein "etwas höheres" Risiko in Kauf nehmen, um meine Kaufkraft zu erhalten. Auch Anleihen, Bundesobligationen, Pfandbriefe, Riester-Renten oder Kapital-Lebensversicherungen sind in diesem geldpolitischen Regime definitive Kapitalvernichter! Ihre These "nur wenige profitieren von Immobilienpreisen" teile ich ebenso nicht, denn die Eigentumsquote in Deutschland liegt um die 45-% (lt. Statistiken). Gerade als Schutz vor einer permantenten Enteignung (Inflation) eignen sich limitierte Edelmetalle, reales Sachkapital (Aktien) oder eben Immobilien. Nach meiner Meinung sollte sogar die private Altersvorsorge gefördert- statt besteuert werden sowie die Grundsteuern und die Grunderwerbssteuern abgeschafft werden.
>Vielmehr sehe ich darin eine Folgereaktion auf Grund eines allgemein verspürten sogeannten Anlagenotstandes.
Ein Anlagenotstand, während es dringende Investitionen z.B. in Klimaschutz oder Unabhängigkeit von russischen Importen gibt? Es hört sich eher an, dass die Politik es verschlafen hat, diese Investitionen rentabel zu machen. Z.B. CO2 Preis um Investitionen in Erneuerbare Energien attraktiver zu machen.
>Seit numehr 10 Jahren haben wir prinzipiell permanent negative Realzinsen, die in Folge einer für mich falschen Geldpolitik entstanden sind und die Leute umtreibt.
Das hat die Sparer nicht davon abgehalten, Geldvermögen schneller aufzubauen, als diese abschmelzen. Ich verstehe es immer noch nicht, wie sich die Leute es vorstellen ein geborenes Anrecht auf Sparen durchzusetzen, während sie sich gleichzeitig kritisch dazu äußern, dass ihre Ersparnisse (die Geldmenge) steigen. Tut mir leid aber dieser Satz macht keinen Sinn. Die Leute wollen nehmen die negativen Realzinsen gerne hin, sonst würden sie aufhören zu sparen.
>Da ich eben keine Zinsen für Sichteinlagen auf der Bank bekomme,
Das geht schon eher in die richtige Richtung aber es ist trotzdem etwas ungenau bzw vertauscht. Es geht eigentlich nicht um Zinsen auf Sichteinlagen, die sind vollkommen egal. Es geht darum, dass die Zinsen auf Termineinlagen zu niedrig sind und jetzt jeder das Geld auf den Sichteinlagen hocken lässt. Die Sichteinlagen explodieren auf 40% der Geldmenge. Das ist ungesund. Also an den Zinsen auf den Sichteinlagen kann es nicht liegen, weil diese "Anlageklasse" weiterhin beliebt ist.
>muss ich zwangsläufig ein "etwas höheres" Risiko in Kauf nehmen, um meine Kaufkraft zu erhalten.
Eben weil das Geld als Sichteinlagen gehalten wird, kann damit spekuliert werden. Man kann Aktien kaufen, abwarten, verkaufen und sofort andere Aktien kaufen. Das ist ein immer schneller werdendes hin und her. Würde es in Termingeldern stecken, dann würde es ja für 3 bis 10 Jahre "feststecken" und kann nicht zum spekulieren benutzt werden.
>Auch Anleihen, Bundesobligationen, Pfandbriefe, Riester-Renten oder Kapital-Lebensversicherungen sind in diesem geldpolitischen Regime definitive Kapitalvernichter!
Jetzt kommen wir wieder auf das angeborene Anrecht auf Sparen, obwohl das Sparen eigentlich eine realwirtschaftliche Aktivität ist und and den Parametern der echten Welt gebunden ist. Ungenutztes Kapital hat Lagerkosten oder altert und wird mit zunehmendem Fortschritt der Zeit schlechter. Das gilt auch für Arbeitslose, die versorgt werden müssen und den Anschluss auf dem Arbeitsmarkt verlieren und somit weniger zur Gesellschaft beitragen können, obwohl sie dazu in der Lage wären. Diese Kosten müssten eigentlich an die Sparer weitergegeben werden, um diese zu informieren/warnen, dass es keinen Bedarf mehr für zusätzliches Finanzkapital gibt und sie auf eigene Gefahr ins Nichts sparen.
>Gerade als Schutz vor einer permantenten Enteignung (Inflation) eignen sich limitierte Edelmetalle, reales Sachkapital (Aktien) oder eben Immobilien.
Wie bereits gesagt, sie laufen in die Gefahr ins Nichts zu sparen. Ohne Vereinbarung mit der zukünftigen Generation wird das nichts.
>Nach meiner Meinung sollte ----- die Grundsteuern und die Grunderwerbssteuern abgeschafft werden.
Sie wollen also den Feudalismus wieder einführen und Bodenrenten abschöpfen? Warum erwarten sie eigentlich, dass sie von der arbeitenden, besser gesagt der zukünftigen jungen Bevölkerung alimentiert werden sollen? Wieso sind sie nicht bereit, für die Infrastruktur zu zahlen, von der sie profitieren? Warum sind sie so davon besessen Korruption in ihrer Gemeinde zu fördern? Das Geld für die Infrastruktur muss von jemand anderem kommen z.B. der arbeitenden Bevölkerung die Einkommenssteuer zahlt und somit entsteht eine Entkopplung der Steuereinnahmen und der Investition in öffentliche Infrastruktur wodurch es keinen Anreiz mehr gibt, gut durchdacht die Stadt zu planen und zu entwickeln. Stattdessen "investiert" man das Geld so, dass es möglichst in die eigenen Taschen fließt.
Jemand der Grundsteuer zahlt, wird auch erwarten, dass er etwas für die Grundsteuer bekommt. In anderen Ländern wurde z.B. die Regierung durch Ölgelder finanziert anstelle von Steuern. Den Bürgern ist es egal, wofür die Regierung das Geld ausgibt, sie mussten ja keine Steuern bezahlen.