Brünings Rotstift war nicht hilfreich

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  • Опубликовано: 4 сен 2024
  • Die DIW-ÖkonomInnen Stephanie Ettmeier und Alexander Kriwoluzky haben anhand eines neu erstellten Datensatzes mit monatlichen Staatseinnahmen und Staatsausgaben der Weimarer Republik und einer neu konstruierten Austeritätsschockreihe untersucht, wie die Sparpolitik auf Wirtschaftsleistung und Arbeitslosigkeit wirkte.
    Der sogenannte „Hungerkanzler“ Heinrich Brüning hatte in seiner Amtszeit als Reichskanzler der Weimarer Republik angesichts hoher Staatsverschuldung und steigender Arbeitslosigkeit fünf Notverordnungen zwischen Sommer 1930 und Dezember 1931 erlassen, die die Staatsausgaben um 20 Prozent schrumpfen ließen. Allerdings hat dies die ohnehin schon schwache Wirtschaftsleistung in Summe um zusätzlich 4,5 Prozent (gemessen am BIP des Referenzjahres 1932) geschmälert und die Zahl der Arbeitslosen zwischen Januar und Juli 1932 um 3,3 Millionen steigen lassen. Das entspricht neun Prozent der damaligen erwerbstätigen Bevölkerung.
    "Staaten können sich nicht einfach aus Rezessionen heraussparen“, fasst Studienautorin Stephanie Ettmeier zusammen. Brünings Austeritätspolitik hat wohl auch der NSDAP zusätzlich viele Wähler in die Arme getrieben.
    „Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Sparpolitik in der Regel mehr schadet als nutzt, sollte jetzt sorgfältig abgewogen werden, wie zielführend eine Austeritätspolitik wäre, um die aktuellen Schuldenstände in EU-Staaten abzubauen“, empfiehlt Studienautor Alexander Kriwoluzky.

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