Lesung am 16. Sonntag nach Trinitatis, Jesaja 38, 9-20, Hiskias Danklied

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  • Опубликовано: 6 окт 2024
  • Heute, am 16. Sonntag nach Trinitatis geht es um die Einstellung zum Tod. Das Proprium lautet: „[Christus] Der Herr über den Tod“. Christen glauben an die Wiederauferstehung, dass der Tod durch Jesus Christus besiegt worden ist und an das ewige Leben. Der Glaube an die Wiederauferstehung der Toten ist tröstlich, aber auch schwierig.
    In der hebräischen Bibel, dem „Alten Testament“, wird der Tod als endgültig angesehen. Im jüdischen Glauben sind Tod und Leben stärker getrennt als im christlichen. Das heute gelesene Dankgebet Hiskias beschreibt dessen Auseinandersetzung mit dem Sterben.
    Hiskia war zwischen 729-716 v.Chr. der König in Juda, dem südlichen des geteilten Reiches. Er war ein Zeitgenosse des Propheten Jesaja und residierte in Jerusalem. Hiskia war verdienstvoll, hatte den Gottesdienst im Tempel und das Pessachfest wieder eingeführt und heidnische Tempel zerstört.
    Als er todkrank ist, schließt er mit dem Leben ab. Er betet aber und Gott schenkt ihm mit der Vermittlung Jesajas weitere 15 Lebensjahre.
    „Ich habe mein Leben zu Ende gewebt, wie ein Weber, der am Schluss den Stoff einrollt. Der wird dann vom Webstuhl abgeschnitten.“ Luther übersetzte: „... er schneidet mich ab vom Faden.“. Hiskia schreibt ausdrücklich, dass er sein Leben selbst gewebt hat. Er sieht das Leben eines Menschen nach dem Tod als vollendetes, vom Faden abgetrenntes Webstück. Was in den Stoff hinein gewebt wurde, kann nicht heraus genommen und nicht verändert werden. Das Gewebte bleibt wie es ist: mit den schönen Stellen, aber auch den Webfehlern. Ebenso müssen wir unser gelebtes Leben, mit allem was wir taten oder was uns passierte, akzeptieren. Haben wir jemandem geholfen ist es ebenso hinein gewebt wie ein böses Wort. Haben wir uns in einer Situation passiv verhalten oder vielleicht an einem kritischen Punkt im Leben die richtige Entscheidung getroffen und gehandelt? Der Stoff ist gewebt und kann nicht mehr verändert werden. Verschweigen, Vertuschen und Beschönigen sind Lügen. Gottes Gnade akzeptiert die Wahrheit.

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