Stiftungsprofessur 2021: Susanne Schröter - "Islam und Demokratie - ein Widerspruch?"

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  • Опубликовано: 15 июн 2021
  • Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wird in Umfragen immer wieder mit großer Ambivalenz beantwortet. Einer der Gründe für die Vorbehalte gegenüber der zweitgrößten Weltreligion sind Zweifel hinsichtlich ihrer Vereinbarkeit mit der Demokratie und den Freiheitsrechten des Individuums. Auch Muslime debattieren, ob Menschenrechte und Demokratie mit den Prinzipien einer gottgewollten normativen Ordnung kompatibel sind und kommen dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während viele Gelehrte nur einen an der Scharia orientierten Staat für legitim halten, versuchen andere, die Religion mit der säkularen Moderne zu versöhnen. Im 20. Jh. sahen politische Führer wie Kemal Atatürk, Mohammad Reza Pahlevi und Habib Bourguiba den Islam sogar als Entwicklungshindernis und entmachteten die religiösen Eliten. Ihr autoritärer Regierungsstil führte jedoch dazu, dass er als Befreiungsideologie eine Renaissance erlebte. Heute können wir feststellen, dass die islamisch geprägte Welt in einen regelrechten Kulturkampf verstrickt ist, dessen Auswirkungen auch in Europa spürbar sind.

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