Welpenerziehung in den ersten Tagen - Du solltest einen Plan haben

In diesem Video erzähle ich dir, was ich in den ersten Tagen mit meinem Welpen gemacht und geplant habe und worauf es zu achten gilt, damit der kleine Welpe gleich von Beginn an richtig erzogen wird.
Die Hausordnung
Das Allerwichtigste ist, dass du einen Plan hast, bevor der Welpe eingezogen ist. Überlege dir im Vorfeld, was dir bei einem Hund wichtig ist und welche Regeln bei dir zuhause gelten sollen. In jedem Häuserblock, in jeder Jugendherberge und in jeder WG gibt es sie, die Hausordnung. Diese stellst du auf, bevor der Welpe einzieht.
Diese Hausordnung musst du unbedingt von Anfang an konsequent um- und durchsetzen. Ein lästiges Verhalten abzugewöhnen ist in der Regel mühsamer, als ein solches gar nicht erst aufkeimen zu lassen.
Wenn du also nicht willst, dass dein Hund am Tisch bettelt, dann fang' gar nicht erst an, ihn am Tisch zu füttern. Auch wenn er noch so herzig dreinschaut. Wenn du nicht willst, dass dein Hund aufs Sofa geht, dann lass ihn von Beginn an nicht aufs Sofa. Wenn du nicht willst, dass dein Hund dich durch sein Gejammer zu irgendwas nötigt, dann geh' auch nicht darauf ein. Wenn du nicht willst, dass dein Hund an dir hochspringt, dann lass es auch beim Welpen nicht zu.
Das sind nur einige Beispiele. Du solltest dir überlegen, was dir wichtig ist und das vom ersten Tag an konsequent durchziehen.
Nur keine Aufregung
Die meisten von uns wünschen sich einen ruhigen, gesitteten Hund. Und genau das Gegenteil fördern viele Welpenbesitzer. Nämlich in dem sie den kleinen, süssen Fratz den ganzen Tag animieren, bespassen, rufen, betüddeln und anheizen.
Du bist nicht der Animateur deines Hundes. Ein Welpe ist von sich aus aktiv genug. Das heisst nicht, dass du nicht mit ihm spielen sollst. Natürlich sollst du das, denn das ist wichtig für eure Beziehung und die Bindung. Ein gutes Spiel ist beispielsweise ein Zerrspiele oder Suchspiele. Beim Zerren ganz wichtig: Überlass dem Welpen auch ab und zu den Gegenstand.
Was ich nie mache: Dem Hund irgendwelche Bälle werfen. Wir wollen ja, dass der Hund möglichst immer und freiwillig in unserer Nähe ist und mit Wurfspielen machen wir das Gegenteil, wir bringen ihn von uns weg.
Auch bitte nicht zu lange spielen. Ein Welpe braucht viel Ruhe und Schlaf. Lieber öfters ein paar Minuten als einmal am Tag eine halbe Stunde spielen.
Mein oberstes Gebot: Wenn der Welpe schläft, dann lassen wir ihn schlafen! Erstens braucht er dann den Schlaf und zweitens ist es ja gerade das, was wir letztendlich haben wollen, einen ruhigen Hund, der nicht den ganzen Tag bespasst werden muss.
Gewöhnung ans Leben
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Hund, der als Welpe die Umwelt dosiert kennen lernt, sicherer durchs Leben geht, als einer, der nur die eigenen vier Wände kennt.
Klar, kann ein Hund in jedem Alter noch etwas lernen oder sich an etwas gewöhnen. Dem Hund wird das Leben jedoch leichter gemacht, wenn man ihm als Welpe die Welt zeigt und ihm Lernerfahrungen ermöglicht.
Wenn du auf einem abgelegenen Bauernhof lebst und niemals vor hast, mit deinem Hund eine Stadt zu besuchen, dann ist es auch nicht nötig, dass er als Welpe in eine Stadt geschleppt wird. Wenn du jedoch später vor hast, ihn regelmässig mit in die Stadt zu nehmen, dann beginn damit bereits im Welpenalter.
Überleg dir also im Vorfeld, was dein Hund kennen muss. Wird er mit dir ÖV benutzen, gehst du regelmässig reiten und willst den Hund künftig mitnehmen oder gehst du gerne mit dem Hund wandern und fährst deshalb oft mit Bergbahnen? Dann gewöhne deinen Hund bereits im Welpenalter an diese Dinge und diese Umgebung. Die Dinge, die für dein Leben mit Hund wichtig sind, solltest du auch öfters wiederholen. Wenn du den Hund also später immer im Bus mitnehmen möchtest, dann fahre bereits mit dem Welpen regelmässig Bus.
Wichtig ist, dass dein Hund im Idealfall nur positive Erfahrungen macht. Dafür bist du verantwortlich. Wenn du einen Gewöhnungsausflug mit deinem Welpen machst, dann konzentrierst du dich zu 100% nur darauf und achtes peinlichst genau darauf, dass nichts schief läuft.
Achte darauf, dass du deinem Hund Neues in wohl dosierten Portionen präsentierst. Überfordere deinen Welpen nicht und lass ihm Zeit, Lernerfahrungen zu verarbeiten. Mache dir also einen Plan, an was du deinen Welpen gewöhnen möchtest und setze diesen dann von Anfang an um.
In der Welpenerziehung gilt als ganz besonders: Habe einen Plan. Wenn dann das richtige Timing, Konsequenz, Ausdauer und Humor dazu kommt, wirst du dich ein Leben lang an einem tollen Begleiter erfreuen können. Bis zum nächsten Video auf meinem Kanal. Dranbleiben und abonnieren.