Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten: 1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird. Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796 2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der RUclips-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen. 3. Über die Günter Gaus-Interviews: "Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben. Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg. Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen (2004)
@@bjornna7767 Gerne, gerne. Mir ging und geht es nicht anders. Die Gespräche haben mich erst den Wert von Günter Gaus in der journalistischen BRD erkennen lassen.
@@LeoDietrich Man weiß erst, was man hatte, wenn es weg ist. Es ist Balsam für meine Ohren, wie dort rhetorisch diskutiert wird. Dagegen ist erschreckend, was unsere "Mediendemokratie" mit Polit-Talkshows als Bundestags-Übertragungs-Ersatz abliefert. Das hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, nur mit Gesinnungstaten.
@Unknown Soldier Ich auch nicht mehr, mein Vater war und ist immer noch so überzeugt von "den 68ern", was ich komplett verstehen kann, doch für mich verbinde ich die 68er retrospektiv als das Gegenteil, als das, was die Bewegung behauptete, zu sein: freiheitlich, nein, diese Bewegung hat u.a. dazu geführt, dass heutige Jugendliche oft sau spät oder nie selbständig werden, keine Disziplin haben. Von nichts kommt nichts, das begreifen bald auch die Jüngeren. Die auf die Fahnen geschriebene Entnazifizierung klappte auch wunderbar, heute gibt es nur noch Internationalsozialisten auf fast allen Posten...
Auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön! Einige Interviews habe ich noch in meiner Kinderzeit damals noch gesehen. Es sind intellektuelle oder zeithistorische Kostbarkeiten , die drohten verloren zu gehen und die jetzt wieder dem "kollektiven Gedächtnis" zur Verfügung stehen. Das Entstehen des World Wide Web ist eine technologische Revolution ohnegleichen. Derzeit treten vor allem die negativen Seiten in den Vordergrund: Die Möglichkeit, naive Menschen durch bewusst oder versehentlich publiziertes Falschwissen oder Halbwissen der dunkle Verschwörungstheorien zu manipulieren. Das Großartigste aber sind Dinge wie das hier: Dank einiger leidenschaftlicher Enthusiasten stehen uns solche Kostbarkeiten zur Verfügung. Dank all dieser Möglichkeiten war es noch nie so einfach war,, sich kreuz und quer Wissen unterschiedlichster Art zu erschließen. Danke, dass Sie daran kräftig mitbauen". :-)
Ich liebe es, mir bei den Gaus-Interviews (hier bei Golo Mann besonders) einfach die Gesichter der Befragten anzusehen. Wie sie tatsächlich ganz ungeniert nachdenken, bevor sie antworten, wie sie erkennbar ihre Gehirne durchforsten und dann nach den richtigen Worten suchen, um das für sie wahrhaftig Zutreffende zu antworten. Großartig!
Von allen 6 Kindern der Familie Mann bewundere und verehre ich Golo am meisten. Seine Selbstreflexion und die Fähigkeit, Gefühle zu artikulieren und zuzugeben finde ich großartig . Er suchte die Nähe des Vaters und es gelang ihm , sich abzugrenzen. Seine Sehnsucht nach Akzeptanz veranlassten ihn , auf demselben Friedhof beerdigt zu werden, jedoch an der Friedhofsmauer . Das sagt doch alles darüber aus, wie unterlegen er sich diesem Vater fühlte, glaubte, ihn nie erreichen zu können . Thomas Mann hätte stolz darauf sein können , einen solchen Sohn zu haben . Günther Gaus wie immer ein einfühlsamer und sehr emphatischer Interviewer mit großem Wissen . Eine Genuss, diesen beiden Menschen zuzuhören. Ich bedanke mich, diese Möglichkeit zu haben .
Das Interview offenbarte eine herausragende Klarheit in der Gedankenführung, elegant vorgetragen und von einer Eloquenz, die im heutigen Fernsehen kaum noch vorstellbar ist. Ein wahrhaft intellektuelles Juwel, das die Zeitlosigkeit des anspruchsvollen Gesprächs zelebriert.
Dieses Gespräch ist sehr lange her, es ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen.
Wunderbar formuliert, @ Sua Heeckorn.! Wann konnte man in den letzten Jahren einem solchen Mann zuhören? Ich sehe die Formulierung von @ Hans Blick „Edelrost“ durchaus positiv, natürlich eine andere Zeit, aber gerade jetzt würde ich gern einem Mann wie Golo Mann zuhören.
Es gibt auch heute intelligente Menschen. Aber allgemein wird zu schnell gesprochen, da kann nicht nur Intelligentes zustande kommen. Aber allgemein kann man einen Verfall unserer Sprache erkennen.
Ich liebe und bewundre die Interviews von Günther Gaus allesamt. Aber dieses hier ist von ganz besonderer Art. Die harmonische Wechsewirkung der beiden Männer ist einmalig, und die Aussagen Golos eine Fundgrube historischer Weisheit. Aus heutigen Sicht würde er vermutlich zum " Alten Weissen Mann" erklärt werden.
Für viele die nicht gerade durch ein Geschichtsstudium oder ein dahingehendes Privatinteresse vorbelastet sind steht Golo Mann wohl auf ewig im Schatten des Vaters und ist als Schaffender geradezu mehr eingeschränkt als gefördert - was durchaus bedauerlich ist. Sein Werk steht für sich und verdient eine breitere Aufmerksamkeit. Auch in allgemeinbildnerischen und literarischen Kreisen. Ein Segen, dass es zumindest dieses Interview gibt um ihm als Person eine Plattform zu verschaffen
Vielen, vielen Dank für die Möglichkeit, diesem außergewöhnlichen Menschen so lange und in aller Ausführlichkeit zuhören und auch zusehen zu können. Ich bedauere, dass es Menschen dieses Formats gegenwärtig nicht gibt. Aber ich bin stolz und froh, dass es sie gab.
Letztlich der einzige, der aus dem Breiten Schatten von Vater und Onkel austreten konnte. Die wenigen, die etwas davon wissen, können ihm daher größten Respekt nicht versagen.
As a continuing student of the German language I found this enormously helpful--I listened to Mann in German and read the German subtitles. Being familiar with the history of the family, and particularly that of his brother Klaus Mann, I could not resist listening carefully to his description of his relationship with his family. Towards the end what he has to say about the achievements of the Federal Republic--remember, this was in 1965!--is very moving. This series is wonderful and I plan to listen to all of the others. Thank you for posting this.
@@holihnholihnuntersdach4171 Lesen und Schreiben sind nochmal zwei Paar Schuhe. Ich freue mich als Deutscher über jeden, der sich für unsere Sprache, Kultur und Geschichte interessiert.
@@LeoDietrich Ist das Ihr Ernst? Fragen Sie mal einen Deutschen, ob er stolz ist auf sein Land. Und danach fragen Sie das einen US-Bürger. Sie scheinen ja auch ganz schönen Realitätsverlust erlitten zu haben, wenn Ihnen nicht auffällt, dass die deutsche Kultur überrannt und verfremdet wird.
Gott, ist der Mann gut -- er muss im Grabe rotieren angesichts des intellektuellen und sprachlichen Niveaus der heutigen öffentlichen Debatten. Es kann doch kaum jemand noch so vom Blatt ablesen, wie er völlig frei formulierte...
Diese Leute waren damals aber auch sehr selbstbezogen und eitel.Aber natürlich besser,als die Mediokritäten unserer Zeit.Ein überlanges zudem ausgesprochen dümmliches,politisches Regime,wie das Augenblickliche,wird sicher fallen,aber zuvor müssen alle(bis auf die "Gläubigen") die geballte Scheiße(SPD/CDU),noch ertragen.Dann wird abgerechnet mit diesem Unfug.Nicht gewaltmäßig,sondern gesellschaftlich.
Das sprachliche Niveau von Marx und auch dessen Inhalte ziehe ich seinem bildungsbürgerlichen Geschwafel vor. Dank Marx versteht man auch was er Falsches sagt.
@@ewen3246 Erstens isz Marx eine völlig andere Zeit... ... und zweitens hat Marx die kommunistische Pest über die Welt gebracht, die Millionen von Menschen tötete und unsere westliche Gesellschaft gerade in den Abgrund stürzt...
Ein wunderbarer Mann, Analytiker, Orator. - . Ein deutsches Schicksal einer großen Familie des früheren Bürgertums. -. Ich rufe die Jugend, dieses Interview herunterzuladen.
Der Teil des Interviews, der sich mit dem Familiären befasst, berührt mich sehr. Er beginnt 24:13. Wer sie nicht gelesen hat, dem lege ich die Passagen der 'Deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts' ans Herz, wo Mann über seinen Vater Thomas und seinen Onkel Heinrich schreibt.
Herr Dietrich, auch mein Dank für das Hochladen dieses Interview. Verfügen Sie auch über die bislang fast vergessenen Interviews Gaus wie etwa mit Erich Mende? Allgemein ist das Interesse hier an diesem und anderen Interviews erfreulich wie angenehm überraschend!
1:01:14 nie an Aktualität verloren! - 43:18 -> dazu aus einem Brief seines alten Herrn an Karl Kerenyi 1934: "Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Ich lehne mich instinktiv links, wenn der Kahn rechts zu kentern droht, - und umgekehrt."
Mann scheint nicht nur ein sehr kluger und gebildeter, sondern auch ein sensibler und sehr reflektierter Mann zu sein. Was für ein wohltuender Unterschied zum kalten und karrieregeilen Rudolf Augstein.
Psychologisch SEHR schön beobachtet. Auch ich erinnere mich, in Augstein gerne mal den personifizierten Über-Streber gesehen zu haben . . . Karrieregeil eben . . . (War sein "Antipode" FJS "natürlich" auch)
Ganz zu schweigen von der literarischen Qualität seiner historischen Werke. Marcel Reich-Ranicki hat einmal sinngemäß gesagt, dass seiner Meinung nach Golo Manns Qualitäten als Schriftsteller die des Historikers übersteigen. Und das will etwas heißen für einen gelernten Historiker, der zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ein bzw. das Standardwerk beigetragen hat.
Da kommt man schon ins Grübeln über die heutige Gesprächskultur und kann dies nicht vollständig mit dem Gedanken abtun, dass sich eben schon immer alles geändert hat.
Vermutlich hätten viele im Jahr 1965 genau das über dieses Interview gesagt, das zumal noch im Teufelsding Fernsehen lief. Es ist nicht alles schlechter heute ;)
1:02:28 Enorme Kenntnis der Völker. Was aus dem Nationalismus der ehemalige Ostblockstaaten nach der Unterjochung durch die Sowjetunion wurde, sehen wir ja heute in Polen und Ungarn nur zu gut.
Ach, das brauchen Sie nicht und ich glaube nicht, dass er das gewollt hätte. Mit so einem Intellekt geht auch viel Verantwortung einher. Das stemmen müssen macht nicht immer glücklich.
Teils-teils das Ganze. Natürlich sehnte Golo sich danach, so zu sein wie die anderen und natürlich war er stolz darauf es nicht zu sein. Sicherlich hatte Thomas einen starken Ekel vor dem Gemeinen, dennoch sehnte er sich nach den "Wonnen der Gewöhnlichkeit" usw.
Insbesondere direkt nachdem Golo sich selbst bemitleidet (oder wie er erwidert seine Vergangenheit reflektiert) indem er das Unglück des Zeitpunktes seiner Geburt erläutert.
@@User-wt9jk Ein noch größeres Unglück war für ihn zeitlebens die Familie, in die er hineingeboren war. Zumindest lässt sich sein Kommentar über den Tod seines Übervaters Thomas Mann derart interpretieren: "Es war unvermeidlich, dass ich seinen Tod wünschte." Erst nach dem Tod seines Vaters hob er zu seinen epischen Historienwerken an.
Ernsthaftigkeit oder theatralische Berühmtheitenvorführung? Hochgestochene Fragen und noch hochgestochenere Antworten die theatralisch von der Studiodecke geholt werden. Als wäre es nicht eine Frage für jeden Deutschen sich für Politik zu interessieren und auch einzumischen. Lächerlich dieses bildungsbürgerliche Getue.
@NowAndZen Richtig. Mainstream war Conny Frobes mit dem Lied "Pack die Badehose ein" oder der schleimige Peter Alexander und zig mehr von der Sorte. Zwar wird heute noch genauso gelogen und manipuliert, aber wer's nicht merkt, denkt sich genauso wenig wie bei diesem Gespräch.
@@koenigkorczak Die meisten der Main-Stream-Journalisten kann man wirklich nicht mehr "wertschätzen"! Von den sogenannten Talk-Mastern wie Maischberger, Illner und Lanz mal ganz zu Schweigen!
Golo Mann, der kein Optimist war, äußert am Ende des Interviews doch so etwas wie Zuversicht. Und er begründet sie mit der Westbindung Deutschlands. Dass diese ausschließliche und ausschließende Westbindung uns nun in die nächste Katastrophe führt, ist traurig.
zum Teil aufdringliche Fragen, aber wohlgesellschaftlich formuliert: Neigen Sie zum Selbstmitleid? Seinen Vater hat er wohl nicht gemocht: Auf die Frage, was ihm von den Werken am besten gefalle, erzählt er, was er am schwächsten fand. Interessant dazu ist, vorher den Beitrag...Schwierige Patienten, von Reich-Ranicki...über Golo Mann.
das suche ich auch schon seit geraumer Zeit, im Faust scheint der Satz jedenfalls nicht zu stehen, irgend ein bühnendramatischer Klassiker wird es schon sein.
Schillers "Wallenstein", Vierter Akt, Sechster Aufzug, gesagt von Buttler: "Ja, wenn man's haben kann, ich halt' es mit." Hätte Gaus nachgefragt, hätte Mann es sicher gewusst, ist er doch Wallenstein-Biograf.
Die bösen "Räächten" ausschließlich. Alle anderen haben keine Argumente außer Hass und Faust, das ganze noch "staalich" *hust per Steuergeld über Parteistiftungen aller Regierungsparteien finanziert.
31:23; 40:32; 1:16:00 da schimmert der Groß-, und Bildungsbürger durch! Distinktion von dem "gemeinen Haufe" und bis in den Begriffsapparat hinein antimarxistisch
Und? Das mindert meine Sympathie für Golo nicht im geringsten, liebe ihn beinah so sehr wie den Vater! Zu wissen, wes Geistes (oder wes Standes) Kind jemand ist, schadet nicht! :-)
Mit dem Unterschied freilich, dass Adorno nicht dem Einzelnen die Schuld gibt für seine Unbildung sondern die Erklärung dafür sucht im kapitalistischen System und der Gesellschaft; dafür waren die Manns, Golo und ganz sicher der Vater vollkommen blind, was ich ihnen aber nicht zum Vorwurf mache, das hatte man wiederum nicht ohne Selbstgerechtigkeit in den 70ern zu Genüge getan!
Ernsthaftigkeit? das Thema Gefühle, Sehnsucht und Liebe war damals Tabu im deutschen Fernsehen, wenn es einen deutschen Mann betraf...schwul oder Homosexualität war verboten bzw ungewohnt als Gesprächsthema in der Öffentlichkeit...
Heinrich Mann war der Gott einer ganzen Generation. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, aber Heinrich Mann stand bei der expressionistischen Generation absolut auf einer Ebene mit Hamsun und Strindberg. Sein Bruder Thomas wurde eher auf die Linie Zweig, Werfel, Fechtwanger, Wassermann, Roth eingeordnet.
Es ist das erste Mal dass ich ein Interview von Golo Mann sehe/höre und ich werde das Gefühl nicht los, das ein gewisser Helmut Kohl sich rhetorisch bei ihm einiges abgeguckt hat.
8 лет назад+20
Die Leute sprachen damals in vollständigen Sätzen und dachten auch dabei. Siehe Trump oder Bush!
eine gewisse bauernschlaue intelligenz ist trump kaum abzusprechen . man sollte jedoch beachten , das budget , das ihm als jugendlicher schon zu verfügung stand und er erfolgreich nutzte , ihn keinesfalls zum präsidenten prädestinierte . er setzt voraus , das lässt sich bei seinen reden erkennen , ökonomisches denken und handeln in allen bereichen des lebens problemlösend relevant sei. teilweise seine aggressivität des vortrags ihm dahingehend hinderlich sein werden . wir haben einen erwachsenen präsidenten des mächtigsten staates der welt vor uns mit unterdurchschnittlicher geisteskraft und den eigenschaften eines zehnjährigen . das bietet national , wie international viel konflktpotential .
Isabella usw.- fällt Dir eine alternative zu ihm ein (außer Sanders), er ist gegen Freihandelsabkommen, ja, wenn wir etwas brauchen dann Einen, der mal die Eier besitzt, die Presse bei ihrem Namen zu Nennen. Denn, bei Gott, fällt Dir nicht auf, dass man die Sklaverei als Menschenliebe rechtfertigt. Hast Du nicht schonmal gehört: "Ohne die billigen illegalen Mexikaner könnte das System nicht mehr laufen, geben wir ihnen doch die Chance sich ausbeuten zu lassen.", oder: " die ausgebeuteten Näherinnen in Asien sollen doch Glücklich sein, wir geben ihnen Arbeit und Bildung", oder: "das Land für westlich Investoren öffnen, Privatisierung ist immer Gut" Ich finde das Zynisch, den Mann der gegen Nafta ist gegen TTIP, Rassismus vorzuwerfen, das ist billige Propaganda!
die alternative ist einfach. aufhören menschen zu bewerten ! menschen als kostenfaktor bewerten ist nicht sehr intelligent . fällt allgemein schwer menschen ohne irgendeine motivation etwas zu gönnen , damit eine gesellschaft funktioniert . trump und konsorten werden dazu nicht inder lage sein , weil diese leute ein so hohes geistiges niveau nie erreichen werden . sie vertreten ihre eigenen interessen - nicht die aller menschen . die bringen in den USA noch nicht einmal eine funktionierende , allgemeine pflichtkrankenkasse zu stande , ohne sich über ideologische modi zu streiten . die wollen nicht , das es allen menschen gut geht , obwohl ihnen ein geringer schein am horizont ihres verstandes sie ahnen lässt , das es möglich ist .
durch die imense technisierung der letzten hundert jahre stieg die produktivität beinahe ins unermessliche , ebenso wie die armut und die arbeitslosigkeit , das nicht-benötigen von arbeitskräften . das hat im utilitarismus die arbeit derart verbilligt , das diese menschen als unnütze esser bewertet . das heisst nichts anderes , das die leistungsträger der gesellschaft jene unnützen , der schuld an dieser systemlage bezichtigen . jene könnten sich nicht an das system anpassen oder die regeln einhalten , die man ihnen durch massregeln einbleuen möchte . die produkte der überproduktion können sich viele der abgehängten nicht mehr leisten . arbeit als wirtschaftsfaktor ist nicht mehr relevant ! da diese menge an "nutzlosen" ein kostenproblem für die märkte darstellen , müsste also die überproduktion , oder der erwirtschaftete überschuss umgeleitet werden , um diese menschen erfolgreich am gesellschaftlichen leben teilhaben zu lassen . die andere alternative spreche ich besser nicht aus .
anders ausgedrückt , das rezente wirtschaftssystem ist nicht mehr reformierbar , weder durch eine "neue soziale marktwirtschaft" , noch direkte politische eingriffe in das herrschende finanzwesen . werden massive korrekturen nicht durchgeführt , hat das sehr grosse konflikte zur folge . genau wie das urheber- und leistungschutzrecht des 19. jahrhunderts nicht in die digitale welt überführt werden kann , so ist der heutige kapitalismus nicht in eine neue menschlichkeit überführbar . die menschliche psyche des sich erschaffen fühlens durch ein höheres , imaginäres wesen , des hineingeworfenseins in ein erschaffenes schicksal änderte sich etwa um das jahr 800 v. chr. . als durch grosse geister geschichten und philosophie hervorgebracht wurden , wie die odyssee , als zum ersten mal ein mensch den göttern widerstand - der listenreiche odysseus . heute stehn wir wieder vor solch einer grossen veränderung des geistes . es wird etwas kosten . wir werden über unseren schatten springen müssen - oder aussterben !
Golo Mann hatte die tschechische Staatsbürgerschaft als er in der Schweiz war. Nach dem Kriegsbeginn versuchte er das tschechische Heer in Frankreich eintretten. Es überrascht mich dass Gaus das nicht besprechen wollte oder keine Ahnung davon hatte.
Mann wusste schon während des Krieges : "bei meiner prekären Mittelstellung zwischen Bürgerlichkeit und Radikalismus, Deutschtum und Europäertum, Konservativismus und 'Geist' werde ich im neuen Deutschland bös zwischen die Räder kommen." und 1918 an Frau Förster-Nietzsche "den Konservativen bin ich zu literarisch und den Literaten zu reaktionär, eine Situation, auf die ich übrigens geradezu wert lege." Nein, seine protestantische Gewissenhaftigkeit hatte ihn vor dem Extremen immer bewahrt und auch die Betrachtungen waren zuletzt ein humanistisch-maßhaltendes Buch; das zu leugnen konnten nur diejenigen, die in Mann unsinnigerweise den Reaktionär sahen oder aber sich bübisch darüber freuten, dass der Große Mann etwas gegen die Demokratie einzuwenden fand
Mann wusste schon während des Krieges : "bei meiner prekären Mittelstellung zwischen Bürgerlichkeit und Radikalismus, Deutschtum und Europäertum, Konservativismus und 'Geist' werde ich im neuen Deutschland bös zwischen die Räder kommen." und 1918 an Frau Förster-Nietzsche "den Konservativen bin ich zu literarisch und den Literaten zu reaktionär, eine Situation, auf die ich übrigens geradezu wert lege." Nein, seine protestantische Gewissenhaftigkeit hatte ihn vor dem Extremen immer bewahrt und auch die Betrachtungen waren zuletzt ein humanistisch-maßhaltendes Buch; das zu leugnen konnten nur diejenigen, die in Mann unsinnigerweise den Reaktionär sahen oder aber sich bübisch darüber freuten, dass der Große Mann etwas gegen die Demokratie einzuwenden fand
Among the sons of Thomas Mann, Golo was probably the most similar to his father, although he did not develop his affection in childhood and adolescence. Perhaps Thomas Mann saw his own weaknesses in his son. An example: In a conservative society, both had to struggle with their homoerotic tendencies throughout their lives.
Sehr geehrter Herr Tobias Ikas, Sie scheinen die Sender KENFM und RUBIKON nicht zu kennen. Denn sämtliche Journalisten dieser Internet lines können sehr wohl mit Golo Mann mithalten. Alleine Ken Jebsen meine große Liebe, der über ein breit gefächertes Wissen verfügt und genauso alle investigativen Journalisten und Schriftsteller in RUBIKON verschönern täglich aufs Neue mein Leben. Auf diesem Wege einen riesen Dank für deren Leistung!!
Der Vergleich Ken Jebsen - Golo Mann trifft vmtl. in etwa so zu wie Andrea Nahles - August Bebel, Björn Höcke - Gustav Stresemann, neverforgetniki - Goethe. Ken Jebsen ist nichts als ein politischer Wirrkopf, der populistische Phrasen in Doubletime droppt.
Jebsen ist leider zu sehr drama queen, er schätzt einstellungen auf sein gesicht. Diese eitelkeit beschädigt die inhalte und zeigt vor allem, dass er wichtige eigenschaften seines mediums nicht begriffen hat. Genauso schmerzlich ist es zu beobachten, wie das publikum daniele ganser anhimmelt. Diesen leuten geht es weniger um inhalte und denken ist nicht ihre stärke.
@@LeoDietrich Diese Vergleiche sind mir noch zu schwach. Der Unterschied zwischen Golo Mann und Ken Jebsen ist so groß wie der zwischen Albert Einstein und einem Teilnehmer bei irgendeiner RTL II Show.
Er nahm das Geld, wo er es kriegen konnte. Diesbezüglich war natürlich Thomas Mann ein Altruist. ;-) Nicht falsch verstehen, Gott sei Dank, denn sonst hätte er ja seine nichtswürdige Verwandschaft wie den Bruder und die Schwägerin, seine arbeitsscheue Gattin und seine größtenteils ebenso lebensuntüchtige wie einkommenslose Nachkommenschaft nie alle jahrzehntelang durchfüttern können.
Wäre nicht Lieschen Müller mit den gleichen Fragen der interessantere Gesprächspartner? Solche VIPs mit Zugang und Segen einiger Medien kennen wir doch sowieso schon.
Lieschen Müller hat aber nicht so gut geschriebene und wirklich lesenswerte Bücher über Geschichte verfasst. Lieschen Müller wäre dem Nationalsozialismus nicht intellektuell entgegen gestanden in den dreißiger Jahren - oder das wäre doch zumindest sehr unwahrscheinlich gewesen. Lieschen Müller hätte nicht so tiefe Gedanken entwickelt aus der Perspektive eines, der sich ein Leben lang ernsthaft mit der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte befasst hat und der sich als deutscher Emigrant der US Armee anschloss, um selbst für die Beseitigung Hitlers zu kämpfen. Jedenfalls ist mir eine solche Lieschen Müller nicht bekannt.
@@ewen3246 Interessant im Sinne von entlarvend. Was Dutschke schon in den ersten Sätzen bei Gaus ablieferte, macht später geborenen seine Erschiessung begreiflich. Niemand hat das Proletariat in diesem Land derart dreist bis aufs Blut provoziert wie dieser umnachtete Theologe mit seinen grotesken Herrschaftsansprüchen.
Das Gegenteil trifft zu: Golo Mann besticht durch seine Zurückgenommenheit, Ruhe und Bescheidenheit. Man muss mit seiner Haltung oder seinen Geschichtsinterpretationen ja nicht übereinstimmen, aber ihm Selbstgerechtigkeit vorzuwerfen ist abstrus. Manchmal wirkt er in Interviews sogar schüchtern.
Das empfinde ich auch so und wenn man liest, was Klaus aus der Kindheit über ihn geschrieben hat, scheint es, als sei das eine Konstante gewesen bei Golo.
Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:
1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796
2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der RUclips-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen.
3. Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.
Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.
Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen (2004)
Vielen Dank für Ihre Arbeit, das sind wahrlich goldene Videos. Ich genieße jedes einzelne (Baujahr 1984).
@@bjornna7767 Gerne, gerne. Mir ging und geht es nicht anders. Die Gespräche haben mich erst den Wert von Günter Gaus in der journalistischen BRD erkennen lassen.
@@LeoDietrich Man weiß erst, was man hatte, wenn es weg ist. Es ist Balsam für meine Ohren, wie dort rhetorisch diskutiert wird. Dagegen ist erschreckend, was unsere "Mediendemokratie" mit Polit-Talkshows als Bundestags-Übertragungs-Ersatz abliefert. Das hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, nur mit Gesinnungstaten.
@Unknown Soldier Ich auch nicht mehr, mein Vater war und ist immer noch so überzeugt von "den 68ern", was ich komplett verstehen kann, doch für mich verbinde ich die 68er retrospektiv als das Gegenteil, als das, was die Bewegung behauptete, zu sein: freiheitlich, nein, diese Bewegung hat u.a. dazu geführt, dass heutige Jugendliche oft sau spät oder nie selbständig werden, keine Disziplin haben.
Von nichts kommt nichts, das begreifen bald auch die Jüngeren.
Die auf die Fahnen geschriebene Entnazifizierung klappte auch wunderbar, heute gibt es nur noch Internationalsozialisten auf fast allen Posten...
Auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön! Einige Interviews habe ich noch in meiner Kinderzeit damals noch gesehen. Es sind intellektuelle oder zeithistorische Kostbarkeiten , die drohten verloren zu gehen und die jetzt wieder dem "kollektiven Gedächtnis" zur Verfügung stehen.
Das Entstehen des World Wide Web ist eine technologische Revolution ohnegleichen.
Derzeit treten vor allem die negativen Seiten in den Vordergrund: Die Möglichkeit, naive Menschen durch bewusst oder versehentlich publiziertes Falschwissen oder Halbwissen der dunkle Verschwörungstheorien zu manipulieren.
Das Großartigste aber sind Dinge wie das hier: Dank einiger leidenschaftlicher Enthusiasten stehen uns solche Kostbarkeiten zur Verfügung.
Dank all dieser Möglichkeiten war es noch nie so einfach war,, sich kreuz und quer Wissen unterschiedlichster Art zu erschließen. Danke, dass Sie daran kräftig mitbauen". :-)
Ich liebe es, mir bei den Gaus-Interviews (hier bei Golo Mann besonders) einfach die Gesichter der Befragten anzusehen. Wie sie tatsächlich ganz ungeniert nachdenken, bevor sie antworten, wie sie erkennbar ihre Gehirne durchforsten und dann nach den richtigen Worten suchen, um das für sie wahrhaftig Zutreffende zu antworten. Großartig!
Ganz toller Kommentar gut formuliert
Von allen 6 Kindern der Familie Mann bewundere und verehre ich Golo am meisten. Seine Selbstreflexion und die Fähigkeit, Gefühle zu artikulieren und zuzugeben finde ich großartig . Er suchte die Nähe des Vaters und es gelang ihm , sich abzugrenzen. Seine Sehnsucht nach Akzeptanz veranlassten ihn , auf demselben Friedhof beerdigt zu werden, jedoch an der Friedhofsmauer . Das sagt doch alles darüber aus, wie unterlegen er sich diesem Vater fühlte, glaubte, ihn nie erreichen zu können . Thomas Mann hätte stolz darauf sein können , einen solchen Sohn zu haben . Günther Gaus wie immer ein einfühlsamer und sehr emphatischer Interviewer mit großem Wissen . Eine Genuss, diesen beiden Menschen zuzuhören. Ich bedanke mich, diese Möglichkeit zu haben .
Man kann sich in der Tat glücklich schätzen, wenn man n i c h t im Schatten prominenter ÜBER-Eltern groß werden muß . . . .
Empathisch oder emphatisch? Oder in diesem Fall gar beides? 😊
Das Interview offenbarte eine herausragende Klarheit in der Gedankenführung, elegant vorgetragen und von einer Eloquenz, die im heutigen Fernsehen kaum noch vorstellbar ist. Ein wahrhaft intellektuelles Juwel, das die Zeitlosigkeit des anspruchsvollen Gesprächs zelebriert.
Ein Genuss! Ausgegraben aus längst vergangener Zeit, aber von zeitloser Eleganz und sprachlicher Schönheit...
Dieses Gespräch ist sehr lange her, es ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen.
Wunderbar formuliert, @ Sua Heeckorn.! Wann konnte man in den letzten Jahren einem solchen Mann zuhören? Ich sehe die Formulierung von @ Hans Blick „Edelrost“ durchaus positiv, natürlich eine andere Zeit, aber gerade jetzt würde ich gern einem Mann wie Golo Mann zuhören.
@@hanzblicks6343Du raunender Beschwörer des Imperfekts! 😅😊
@@hanzblicks6343man wird ja aber nicht gerade 7 Jahre brauchen, um das Gespräch aus-zu-hören…
Ein echter Genuss, diesen Mann anzuhören, seine klare Ausdrucksweise, jedes Wort und jeder Inhalt mit Bedacht gesprochen.
Genau das ist auch mein Eindruck. Wir könnten viel von ihm lernen.
Es gibt auch heute intelligente Menschen. Aber allgemein wird zu schnell gesprochen, da kann nicht nur Intelligentes zustande kommen. Aber allgemein kann man einen Verfall unserer Sprache erkennen.
Ich liebe und bewundre die Interviews von Günther Gaus allesamt.
Aber dieses hier ist von ganz besonderer Art. Die harmonische Wechsewirkung der beiden Männer ist einmalig, und die Aussagen Golos eine Fundgrube historischer Weisheit. Aus heutigen Sicht würde er vermutlich zum " Alten Weissen Mann" erklärt werden.
Danke Ihnen Leonard Dietrich für die Versammlung dieser wichtigen Gaus-Interviews.
Sehr gerne!
@@LeoDietrich Wie heißt die Intromusik
@@peterpeterle3868 Das ist Beethovens Musik zu einem Ritterballett WoO 1
.
@@LeoDietrich Vielen Dank
Auch ein herzliches Dankeschön von mir an Sie!
Für viele die nicht gerade durch ein Geschichtsstudium oder ein dahingehendes Privatinteresse vorbelastet sind steht Golo Mann wohl auf ewig im Schatten des Vaters und ist als Schaffender geradezu mehr eingeschränkt als gefördert - was durchaus bedauerlich ist. Sein Werk steht für sich und verdient eine breitere Aufmerksamkeit. Auch in allgemeinbildnerischen und literarischen Kreisen. Ein Segen, dass es zumindest dieses Interview gibt um ihm als Person eine Plattform zu verschaffen
Vielen, vielen Dank für die Möglichkeit, diesem außergewöhnlichen Menschen so lange und in aller Ausführlichkeit zuhören und auch zusehen zu können. Ich bedauere, dass es Menschen dieses Formats gegenwärtig nicht gibt. Aber ich bin stolz und froh, dass es sie gab.
Wir leben in traurigen Zeiten... ...
Großes Kulturgut! Vielen lieben Dank
Letztlich der einzige, der aus dem Breiten Schatten von Vater und Onkel austreten konnte. Die wenigen, die etwas davon wissen, können ihm daher größten Respekt nicht versagen.
As a continuing student of the German language I found this enormously helpful--I listened to Mann in German and read the German subtitles. Being familiar with the history of the family, and particularly that of his brother Klaus Mann, I could not resist listening carefully to his description of his relationship with his family. Towards the end what he has to say about the achievements of the Federal Republic--remember, this was in 1965!--is very moving. This series is wonderful and I plan to listen to all of the others. Thank you for posting this.
So you try to study the German language and read all of the subs etc. ...
... so why don't you write in German here?!?
@@holihnholihnuntersdach4171 Lesen und Schreiben sind nochmal zwei Paar Schuhe. Ich freue mich als Deutscher über jeden, der sich für unsere Sprache, Kultur und Geschichte interessiert.
@@LeoDietrich Die Deutschen interessieren sich ja nicht einmal mehr selber für ihre Kultur. Das ist eine sterbende Kultur. Schade drum.
@@DerSaa Woran machen Sie das fest?
@@LeoDietrich Ist das Ihr Ernst? Fragen Sie mal einen Deutschen, ob er stolz ist auf sein Land. Und danach fragen Sie das einen US-Bürger.
Sie scheinen ja auch ganz schönen Realitätsverlust erlitten zu haben, wenn Ihnen nicht auffällt, dass die deutsche Kultur überrannt und verfremdet wird.
Gott, ist der Mann gut -- er muss im Grabe rotieren angesichts des intellektuellen und sprachlichen Niveaus der heutigen öffentlichen Debatten. Es kann doch kaum jemand noch so vom Blatt ablesen, wie er völlig frei formulierte...
Diese Leute waren damals aber auch sehr selbstbezogen und eitel.Aber natürlich besser,als die Mediokritäten unserer Zeit.Ein überlanges zudem ausgesprochen dümmliches,politisches Regime,wie das Augenblickliche,wird sicher fallen,aber zuvor müssen alle(bis auf die "Gläubigen") die geballte Scheiße(SPD/CDU),noch ertragen.Dann wird abgerechnet mit diesem Unfug.Nicht gewaltmäßig,sondern gesellschaftlich.
Ich finde es eher gestelzt und auch gehemmt daher gesprochen.
Das sprachliche Niveau von Marx und auch dessen Inhalte ziehe ich seinem bildungsbürgerlichen Geschwafel vor.
Dank Marx versteht man auch was er Falsches sagt.
@@ewen3246 Erstens isz Marx eine völlig andere Zeit... ... und zweitens hat Marx die kommunistische Pest über die Welt gebracht, die Millionen von Menschen tötete und unsere westliche Gesellschaft gerade in den Abgrund stürzt...
@@ewen3246 "Sprachliches Niveau von Marx"? Was soll das sein?
Ein wunderbarer Mann, Analytiker, Orator. - . Ein deutsches Schicksal einer großen Familie des früheren Bürgertums. -. Ich rufe die Jugend, dieses Interview herunterzuladen.
Der Teil des Interviews, der sich mit dem Familiären befasst, berührt mich sehr. Er beginnt 24:13. Wer sie nicht gelesen hat, dem lege ich die Passagen der 'Deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts' ans Herz, wo Mann über seinen Vater Thomas und seinen Onkel Heinrich schreibt.
Als das Fernsehen noch einen intellektuellen Anspruch bedienen wollte... Und was für einen!
Genuss pur,
dankeschön
Faszinierend! Vielen Dank fürs Hochladen!
Herr Dietrich, auch mein Dank für das Hochladen dieses Interview. Verfügen Sie auch über die bislang fast vergessenen Interviews Gaus wie etwa mit Erich Mende?
Allgemein ist das Interesse hier an diesem und anderen Interviews erfreulich wie angenehm überraschend!
Gerne, gerne. Ich verfüge zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider über keine weiteren Interviews.
Etwas spät, aber besser als gar nicht:
ruclips.net/video/kpNV8AT3EM0/видео.html
Hier: ruclips.net/video/kpNV8AT3EM0/видео.html
@@ExtraSqueaky Herzlichen Dank dafür!
danke fürs Hochladen
1:01:14 nie an Aktualität verloren! - 43:18 -> dazu aus einem Brief seines alten Herrn an Karl Kerenyi 1934: "Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Ich lehne mich instinktiv links, wenn der Kahn rechts zu kentern droht, - und umgekehrt."
Thank you a lot for the interview and the English subtitles
You‘re very welcome!
Vielen herzlichen Dank
Oh mein Gott. Welch herzliche Begegnung. Fühle mich geehrt, dies zu hören.
Ein wundervolles Gespräch. Seine Bücher sind ein Schatz.
Mann scheint nicht nur ein sehr kluger und gebildeter, sondern auch ein sensibler und sehr reflektierter Mann zu sein. Was für ein wohltuender Unterschied zum kalten und karrieregeilen Rudolf Augstein.
Psychologisch SEHR schön beobachtet. Auch ich erinnere mich, in Augstein gerne mal den personifizierten Über-Streber gesehen zu haben . . . Karrieregeil eben . . . (War sein "Antipode" FJS "natürlich" auch)
Ein sehr bewundernswerter Mensch!
Man merkt, aus welchem Hause er kam. Wer seine Bücher kennt, weiß, dass er ein Sehender war....
Ganz zu schweigen von der literarischen Qualität seiner historischen Werke. Marcel Reich-Ranicki hat einmal sinngemäß gesagt, dass seiner Meinung nach Golo Manns Qualitäten als Schriftsteller die des Historikers übersteigen. Und das will etwas heißen für einen gelernten Historiker, der zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ein bzw. das Standardwerk beigetragen hat.
Da kommt man schon ins Grübeln über die heutige Gesprächskultur und kann dies nicht vollständig mit dem Gedanken abtun, dass sich eben schon immer alles geändert hat.
Vermutlich hätten viele im Jahr 1965 genau das über dieses Interview gesagt, das zumal noch im Teufelsding Fernsehen lief. Es ist nicht alles schlechter heute ;)
@@carlosmelo5211 was früher gut war, ist heute besser. Aber es wäre besser, wenn es wieder gut wäre (Heinz Erhard).
Vielen Dank für die Videoreihe 'Günter Gaus'!
"Nur ein Narr könne sich weigern die Notwendigkeit moralische Begriffe anzuerkennen"
Dieses Zitat füllt unsere Zeit beinah vollständig aus.
Nur ein Narr fragt nicht nach der Instanz, die die Moral festlegt!
Wer ist für Sie die maßgebene Institution?
Bin ganz und gar ihrer Meinung Silvia
Die wichtigste Frage aktuell: welche Moral?
1:02:28 Enorme Kenntnis der Völker. Was aus dem Nationalismus der ehemalige Ostblockstaaten nach der Unterjochung durch die Sowjetunion wurde, sehen wir ja heute in Polen und Ungarn nur zu gut.
The subtitles are much appreciated! Thankyou.
Wenn Golo Mann sagt, er würde sich gerne besser auf eine Sache konzentrieren um etwas Großes zustande zu bringen, dann fühle ich mich wahrhaft dumm.
Ach, das brauchen Sie nicht und ich glaube nicht, dass er das gewollt hätte. Mit so einem Intellekt geht auch viel Verantwortung einher. Das stemmen müssen macht nicht immer glücklich.
Teils-teils das Ganze. Natürlich sehnte Golo sich danach, so zu sein wie die anderen und natürlich war er stolz darauf es nicht zu sein. Sicherlich hatte Thomas einen starken Ekel vor dem Gemeinen, dennoch sehnte er sich nach den "Wonnen der Gewöhnlichkeit" usw.
Gaus‘ Frage nach dem Selbstmitleid, mutig
dachte ich mir auch: sehr mutig und doch nicht frech, das hat Haltung
Insbesondere direkt nachdem Golo sich selbst bemitleidet (oder wie er erwidert seine Vergangenheit reflektiert) indem er das Unglück des Zeitpunktes seiner Geburt erläutert.
@@User-wt9jk Ein noch größeres Unglück war für ihn zeitlebens die Familie, in die er hineingeboren war. Zumindest lässt sich sein Kommentar über den Tod seines Übervaters Thomas Mann derart interpretieren: "Es war unvermeidlich, dass ich seinen Tod wünschte." Erst nach dem Tod seines Vaters hob er zu seinen epischen Historienwerken an.
Diese Ernsthaftigkeit - die gibt es heute nicht mehr.
stimmt, man könnte melancholisch werden...
Ernsthaftigkeit mit einem Schmunzeln über sich selbst und seine ganz eigene Geschichte. ;)
Ernsthaftigkeit oder theatralische Berühmtheitenvorführung? Hochgestochene Fragen und noch hochgestochenere Antworten die theatralisch von der Studiodecke geholt werden.
Als wäre es nicht eine Frage für jeden Deutschen sich für Politik zu interessieren und auch einzumischen.
Lächerlich dieses bildungsbürgerliche Getue.
@NowAndZen
Richtig. Mainstream war Conny Frobes mit dem Lied "Pack die Badehose ein" oder der schleimige Peter Alexander und zig mehr von der Sorte.
Zwar wird heute noch genauso gelogen und manipuliert, aber wer's nicht merkt, denkt sich genauso wenig wie bei diesem Gespräch.
Dafür findet man gespielte Ernsthaftigkeit.
Günter Gaus, ein Qualitäts-Journalist der Extraklasse. Nicht solche Mainstream-Pfeifen, die sich heute Qualitätsjournalisten nennen.
Hast du in den 3 Jahren gelernt, wie man eine Sache wertschätzen kann, ohne es mit der Niedermachung einer anderen zu verknüpfen?
@@koenigkorczak Die meisten der Main-Stream-Journalisten kann man wirklich nicht mehr "wertschätzen"! Von den sogenannten Talk-Mastern wie Maischberger, Illner und Lanz mal ganz zu Schweigen!
@@sabine4759 Lies meinen Kommentar nochmal, ohne Wut.
Kann mir jemand sagen, von welchem Buch bei 1:02:11 die Rede ist? Danke!
Ich verstehe, wieso Klaus ihn so beschrieben hat. Irgendwas Beunruhigendes hat dieser Mann wohl als Junge schon gehabt.
49:09 Durchaus. Und trotzdem existiert diese Gesellschaft nun schon eine ganze Weile.
Stabiles Video 👍
Golo Mann, der kein Optimist war, äußert am Ende des Interviews doch so etwas wie Zuversicht. Und er begründet sie mit der Westbindung Deutschlands. Dass diese ausschließliche und ausschließende Westbindung uns nun in die nächste Katastrophe führt, ist traurig.
zum Teil aufdringliche Fragen, aber wohlgesellschaftlich formuliert: Neigen Sie zum Selbstmitleid?
Seinen Vater hat er wohl nicht gemocht: Auf die Frage, was ihm von den Werken am besten gefalle, erzählt er, was er am schwächsten fand.
Interessant dazu ist, vorher den Beitrag...Schwierige Patienten, von Reich-Ranicki...über Golo Mann.
Die Titelmusik hat sich anscheinend mit der Zeit geändert. Hier ist's Beethoven, später was anderes (Grieg?)
Excellent! Danke.
39:30 Weiss jemand, woher dieses Zitat nun tatsächlich stammt?
das suche ich auch schon seit geraumer Zeit, im Faust scheint der Satz jedenfalls nicht zu stehen, irgend ein bühnendramatischer Klassiker wird es schon sein.
Schillers "Wallenstein", Vierter Akt, Sechster Aufzug, gesagt von Buttler: "Ja, wenn man's haben kann, ich halt' es mit."
Hätte Gaus nachgefragt, hätte Mann es sicher gewusst, ist er doch Wallenstein-Biograf.
@@tobilinooo Gut gemacht! :D Chapêau!
"Die Welt wollte zu wenig von ihm." I just found my epitaph.
Vorsicht, dass das nicht in verdecktem Narzissmus à la Steppenwolf endet.
Careful not to end up as a covert narcissism like in Steppenwolf.
"Frei zu jeder Meinung".... wer vertritt heute diese Maxime so uneingeschränkt?
Die bösen "Räächten" ausschließlich. Alle anderen haben keine Argumente außer Hass und Faust, das ganze noch "staalich" *hust per Steuergeld über Parteistiftungen aller Regierungsparteien finanziert.
Golo sah dem Papa am ähnlichsten
"Resignation ist Konstitution."
Gottfried Benn
31:23; 40:32; 1:16:00 da schimmert der Groß-, und Bildungsbürger durch! Distinktion von dem "gemeinen Haufe" und bis in den Begriffsapparat hinein antimarxistisch
Angettermaxi
ja? :)
Angettermaxi 🙌
Und? Das mindert meine Sympathie für Golo nicht im geringsten, liebe ihn beinah so sehr wie den Vater! Zu wissen, wes Geistes (oder wes Standes) Kind jemand ist, schadet nicht! :-)
Mit dem Unterschied freilich, dass Adorno nicht dem Einzelnen die Schuld gibt für seine Unbildung sondern die Erklärung dafür sucht im kapitalistischen System und der Gesellschaft; dafür waren die Manns, Golo und ganz sicher der Vater vollkommen blind, was ich ihnen aber nicht zum Vorwurf mache, das hatte man wiederum nicht ohne Selbstgerechtigkeit in den 70ern zu Genüge getan!
Ernsthaftigkeit? das Thema Gefühle, Sehnsucht und Liebe war damals Tabu im deutschen Fernsehen, wenn es einen deutschen Mann betraf...schwul oder Homosexualität war verboten bzw ungewohnt als Gesprächsthema in der Öffentlichkeit...
Heinrich Mann war der Gott einer ganzen Generation. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, aber Heinrich Mann stand bei der expressionistischen Generation absolut auf einer Ebene mit Hamsun und Strindberg. Sein Bruder Thomas wurde eher auf die Linie Zweig, Werfel, Fechtwanger, Wassermann, Roth eingeordnet.
und jetzt?
@@koenigkorczak
Es ist das erste Mal dass ich ein Interview von Golo Mann sehe/höre und ich werde das Gefühl nicht los, das ein gewisser Helmut Kohl sich rhetorisch bei ihm einiges abgeguckt hat.
Die Leute sprachen damals in vollständigen Sätzen und dachten auch dabei. Siehe Trump oder Bush!
eine gewisse bauernschlaue intelligenz ist trump kaum abzusprechen .
man sollte jedoch beachten , das budget , das ihm als jugendlicher schon zu verfügung stand und er erfolgreich nutzte , ihn keinesfalls zum präsidenten prädestinierte .
er setzt voraus , das lässt sich bei seinen reden erkennen , ökonomisches denken und handeln in allen bereichen des lebens problemlösend relevant sei.
teilweise seine aggressivität des vortrags ihm dahingehend hinderlich sein werden .
wir haben einen erwachsenen präsidenten des mächtigsten staates der welt vor uns mit unterdurchschnittlicher geisteskraft und den eigenschaften eines zehnjährigen .
das bietet national , wie international viel konflktpotential .
Isabella usw.- fällt Dir eine alternative zu ihm ein (außer Sanders), er ist gegen Freihandelsabkommen, ja, wenn wir etwas brauchen dann Einen, der mal die Eier besitzt, die Presse bei ihrem Namen zu Nennen. Denn, bei Gott, fällt Dir nicht auf, dass man die Sklaverei als Menschenliebe rechtfertigt. Hast Du nicht schonmal gehört: "Ohne die billigen illegalen Mexikaner könnte das System nicht mehr laufen, geben wir ihnen doch die Chance sich ausbeuten zu lassen.", oder: " die ausgebeuteten Näherinnen in Asien sollen doch Glücklich sein, wir geben ihnen Arbeit und Bildung", oder: "das Land für westlich Investoren öffnen, Privatisierung ist immer Gut"
Ich finde das Zynisch, den Mann der gegen Nafta ist gegen TTIP, Rassismus vorzuwerfen, das ist billige Propaganda!
die alternative ist einfach.
aufhören menschen zu bewerten !
menschen als kostenfaktor bewerten ist nicht sehr intelligent .
fällt allgemein schwer menschen ohne irgendeine motivation
etwas zu gönnen , damit eine gesellschaft funktioniert .
trump und konsorten werden dazu nicht inder lage sein , weil diese leute ein so hohes geistiges niveau nie erreichen werden .
sie vertreten ihre eigenen interessen - nicht die aller menschen .
die bringen in den USA noch nicht einmal eine funktionierende ,
allgemeine pflichtkrankenkasse zu stande , ohne sich über ideologische modi zu streiten .
die wollen nicht , das es allen menschen gut geht , obwohl ihnen
ein geringer schein am horizont ihres verstandes sie ahnen lässt , das es möglich ist .
durch die imense technisierung der letzten hundert jahre stieg die produktivität beinahe ins unermessliche , ebenso wie die armut und die arbeitslosigkeit , das nicht-benötigen von arbeitskräften .
das hat im utilitarismus die arbeit derart verbilligt , das diese menschen als unnütze esser bewertet .
das heisst nichts anderes , das die leistungsträger der gesellschaft
jene unnützen , der schuld an dieser systemlage bezichtigen .
jene könnten sich nicht an das system anpassen oder die regeln einhalten , die man ihnen durch massregeln einbleuen möchte .
die produkte der überproduktion können sich viele der abgehängten nicht mehr leisten .
arbeit als wirtschaftsfaktor ist nicht mehr relevant !
da diese menge an "nutzlosen" ein kostenproblem für die märkte darstellen , müsste also die überproduktion , oder der erwirtschaftete überschuss umgeleitet werden , um diese menschen erfolgreich am gesellschaftlichen leben teilhaben zu lassen .
die andere alternative spreche ich besser nicht aus .
anders ausgedrückt , das rezente wirtschaftssystem ist nicht mehr reformierbar , weder durch eine "neue soziale marktwirtschaft" , noch
direkte politische eingriffe in das herrschende finanzwesen .
werden massive korrekturen nicht durchgeführt , hat das sehr grosse konflikte zur folge .
genau wie das urheber- und leistungschutzrecht des 19. jahrhunderts
nicht in die digitale welt überführt werden kann , so ist der heutige
kapitalismus nicht in eine neue menschlichkeit überführbar .
die menschliche psyche des sich erschaffen fühlens durch ein höheres , imaginäres wesen , des hineingeworfenseins in ein erschaffenes schicksal änderte sich etwa um das jahr 800 v. chr. .
als durch grosse geister geschichten und philosophie hervorgebracht wurden , wie die odyssee , als zum ersten mal ein mensch den göttern widerstand - der listenreiche odysseus .
heute stehn wir wieder vor solch einer grossen veränderung des geistes .
es wird etwas kosten .
wir werden über unseren schatten springen müssen -
oder aussterben !
Golo Mann hatte die tschechische Staatsbürgerschaft als er in der Schweiz war. Nach dem Kriegsbeginn versuchte er das tschechische Heer in Frankreich eintretten. Es überrascht mich dass Gaus das nicht besprechen wollte oder keine Ahnung davon hatte.
❤
"ich würde nicht sagen, er wäre korrupt gewesen, aber er nahm doch geld, wo immer er es kriegen konnte.." ;)
Von wegen Unlust am Extremen, Herr Gaus hätte mal die "Betrachtungen eines Unpolitischen" lesen sollen.
Mann wusste schon während des Krieges : "bei meiner prekären Mittelstellung zwischen Bürgerlichkeit und Radikalismus, Deutschtum und Europäertum, Konservativismus und 'Geist' werde ich im neuen Deutschland bös zwischen die Räder kommen." und 1918 an Frau Förster-Nietzsche "den Konservativen bin ich zu literarisch und den Literaten zu reaktionär, eine Situation, auf die ich übrigens geradezu wert lege." Nein, seine protestantische Gewissenhaftigkeit hatte ihn vor dem Extremen immer bewahrt und auch die Betrachtungen waren zuletzt ein humanistisch-maßhaltendes Buch; das zu leugnen konnten nur diejenigen, die in Mann unsinnigerweise den Reaktionär sahen oder aber sich bübisch darüber freuten, dass der Große Mann etwas gegen die Demokratie einzuwenden fand
Mann wusste schon während des Krieges : "bei meiner prekären Mittelstellung zwischen Bürgerlichkeit und Radikalismus, Deutschtum und Europäertum, Konservativismus und 'Geist' werde ich im neuen Deutschland bös zwischen die Räder kommen." und 1918 an Frau Förster-Nietzsche "den Konservativen bin ich zu literarisch und den Literaten zu reaktionär, eine Situation, auf die ich übrigens geradezu wert lege." Nein, seine protestantische Gewissenhaftigkeit hatte ihn vor dem Extremen immer bewahrt und auch die Betrachtungen waren zuletzt ein humanistisch-maßhaltendes Buch; das zu leugnen konnten nur diejenigen, die in Mann unsinnigerweise den Reaktionär sahen oder aber sich bübisch darüber freuten, dass der Große Mann etwas gegen die Demokratie einzuwenden fand
Eine äußere Ähnlichkeit mit Albert Speer im Titelbild des Videos ist nicht zu verkennen. Tut zwar nichts zur Sache.. dennoch
über Gentz "er nahm doch Geld, wo er's kriegen konnte!" :D
Wer nicht?
With a moustache ,we have thomas mann in him!
Among the sons of Thomas Mann, Golo was probably the most similar to his father, although he did not develop his affection in childhood and adolescence. Perhaps Thomas Mann saw his own weaknesses in his son. An example: In a conservative society, both had to struggle with their homoerotic tendencies throughout their lives.
@@hanzblicks6343 In a conservative society as conservatives.
Der spricht wie Rudi Dutschke
Er wirkt depressiv.
wohl schon immer
@@koenigkorczak Um so schlimmer . . . .
Tja, dumm lacht viel 😂😅
Diese Namen immer, damals wie heute! Können die nicht einfach Mal Michael Müller heißen?!
Oder Angelus Gottfried Thomas
Also wenn jeder Michael Müller hieße, käme es unentwegs zu Verwechselungen. Das will doch keiner
23 ist das biegsamste Alter? 🤣
Was für ein genialer Denker... 😵
Sehr geehrter Herr Tobias Ikas, Sie scheinen die Sender KENFM und RUBIKON nicht zu kennen. Denn sämtliche Journalisten dieser Internet lines können sehr wohl mit Golo Mann mithalten. Alleine Ken Jebsen meine große Liebe, der über ein breit gefächertes Wissen verfügt und genauso alle investigativen Journalisten und Schriftsteller in RUBIKON verschönern täglich aufs Neue mein Leben. Auf diesem Wege einen riesen Dank für deren Leistung!!
Der Vergleich Ken Jebsen - Golo Mann trifft vmtl. in etwa so zu wie Andrea Nahles - August Bebel, Björn Höcke - Gustav Stresemann, neverforgetniki - Goethe. Ken Jebsen ist nichts als ein politischer Wirrkopf, der populistische Phrasen in Doubletime droppt.
Jebsen ist leider zu sehr drama queen, er schätzt einstellungen auf sein gesicht.
Diese eitelkeit beschädigt die inhalte und zeigt vor allem, dass er wichtige eigenschaften seines mediums nicht begriffen hat.
Genauso schmerzlich ist es zu beobachten, wie das publikum daniele ganser anhimmelt. Diesen leuten geht es weniger um inhalte und denken ist nicht ihre stärke.
@@LeoDietrich Diese Vergleiche sind mir noch zu schwach. Der Unterschied zwischen Golo Mann und Ken Jebsen ist so groß wie der zwischen Albert Einstein und einem Teilnehmer bei irgendeiner RTL II Show.
Vielleicht hätte man Herrn Golo Mann eher eine Liege statt einen Stuhl hinstellen sollen.
Es ist einfach schlechter Journalismus, immer nach dem Vater zu fragen.
Nicht, wenn der Vater Thomas Mann war. Natürlich ist der Einfluss auf sein Leben gewaltig gewesen und für ein Portrait ganz unverzichtbar.
Er nahm das Geld, wo er es kriegen konnte. Diesbezüglich war natürlich Thomas Mann ein Altruist. ;-) Nicht falsch verstehen, Gott sei Dank, denn sonst hätte er ja seine nichtswürdige Verwandschaft wie den Bruder und die Schwägerin, seine arbeitsscheue Gattin und seine größtenteils ebenso lebensuntüchtige wie einkommenslose Nachkommenschaft nie alle jahrzehntelang durchfüttern können.
lol
Wäre nicht Lieschen Müller mit den gleichen Fragen der interessantere Gesprächspartner?
Solche VIPs mit Zugang und Segen einiger Medien kennen wir doch sowieso schon.
Interessant war nur sein Interview mit Rudi Dutschke.
Lieschen Müller hat aber nicht so gut geschriebene und wirklich lesenswerte Bücher über Geschichte verfasst. Lieschen Müller wäre dem Nationalsozialismus nicht intellektuell entgegen gestanden in den dreißiger Jahren - oder das wäre doch zumindest sehr unwahrscheinlich gewesen. Lieschen Müller hätte nicht so tiefe Gedanken entwickelt aus der Perspektive eines, der sich ein Leben lang ernsthaft mit der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte befasst hat und der sich als deutscher Emigrant der US Armee anschloss, um selbst für die Beseitigung Hitlers zu kämpfen. Jedenfalls ist mir eine solche Lieschen Müller nicht bekannt.
@@ewen3246 Interessant im Sinne von entlarvend. Was Dutschke schon in den ersten Sätzen bei Gaus ablieferte, macht später geborenen seine Erschiessung begreiflich. Niemand hat das Proletariat in diesem Land derart dreist bis aufs Blut provoziert wie dieser umnachtete Theologe mit seinen grotesken Herrschaftsansprüchen.
Dein Mordproletariat war Opfer der Volksverhetzung, Lügen und Hasspropaģanda der BLÖD-Zeìj
Wer den Menschheitsmord nicht verhindern kann, muss wenigstens hübsch fabulieren können.
Zynisch. Aber mir sind hübsche Fabulierer lieber als Massenmörder oder deren Mitläufer.
Sie haben wirklich gut reden . . . was hätten SIE denn an Seiner statt getan ?
Gaus talked like a prosecutor. Only fools would submit to such a grilling. Or was Mann well paid to appear?
Very interesting. Do you really think so ? Maybe you don´t like germans at all . . . Golo I think was neither a fool nor bribable !
Irgendwie unsympathisch.
Er hat was Selbstgerechtes an sich.
Wie man einen solchen Eindruck von Golo Mann bekommen kann, erschließt sich mir nicht. Ich kenne eigentlich keinen weniger selbstgerechten Menschen.🤔
Das stimmt so nicht.
Das Gegenteil trifft zu: Golo Mann besticht durch seine Zurückgenommenheit, Ruhe und Bescheidenheit. Man muss mit seiner Haltung oder seinen Geschichtsinterpretationen ja nicht übereinstimmen, aber ihm Selbstgerechtigkeit vorzuwerfen ist abstrus. Manchmal wirkt er in Interviews sogar schüchtern.
Das empfinde ich auch so und wenn man liest, was Klaus aus der Kindheit über ihn geschrieben hat, scheint es, als sei das eine Konstante gewesen bei Golo.
Kann man aber auch genau 180 Grad vice versa sehen . . .
Danke schon. Ich kann nicht sehr gut Deutsch verstehen also diese Video ist sehr gut fur mich mit Englisch. Sehr interresant. @devereuxmatthew
Sehr gerne!