Goal Attainment Scaling oder wann ist eine Maßnahme erfolgreich? - empaclip

Hier wird gezeigt, wie man mit einem einfachen Instrumenten, langfristigste Wirkungen von Maßnahmen messbar machen kann.
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Text zum Clip (Nutzung des Textes mit Verweis auf den Empaclip gerne gestattet).
Goal Attainment Scaling oder wann ist eine Maßnahme erfolgreich?
Die langfristigen Effekte von Weiterbildungen, betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen, Kulturveränderungen oder Softwareeinführungen sind oftmals schwer zu beurteilen. Dies liegt daran, dass im Vorfeld nicht festgelegt wurde, woran sich überhaupt der Erfolg einer Maßnahme messen und bewerten lässt.
Ein einfaches Instrument genau dies zu tun, ist die Zielerreichungsskala, auch Goal Attainment Scaling genannt. Anhand von Skalen, die sich eindeutig bewerten lassen, können so selbst gesteckte Ziele überprüft werden. Die Methode wurde von Kiresuk & Sherman für Gesundheitsmaßnahmen entworfen und findet heute vielfältige Verwendung.
Wie geht man nun konkret vor?
Langfristige Maßnahmen verfolgen vielfältige Zielsetzungen bezogen auf Wirkungen, Zielgruppen oder Zeiträume. Wichtig ist nun, die verschieden Zielebenen zu benennen und angestrebte Erfolge, die damit einhergehen sollen, präzise und messbar zu formulieren. Dass heißt für jedes Ziel sollte es zumindest einen beobachtbaren Indikator geben.
Mit solch einem Indikator kann nun festgelegt werden, bis zu welchem Zeitpunkt welches Ergebnis erwartet wird. Dieser Sollwert beschreibt die mittlere Stufe „null“. Von diesem Sollwert werden jeweils zwei Stufen nach oben und nach unten gebildet: „mehr“ beziehungsweise „viel mehr als erwartet“ und „weniger“ beziehungsweise „viel weniger als erwartet“.
Beispiel: Bewertung einer Weiterbildung zum Thema „agile Methoden“
Null gleich: Nach einem Jahr führen die Teilnehmenden mindestens ein Projekt nach Srum-Prinzipien durch
Plus eins: Nach einem Jahr führen die Teilnehmenden all ihre Projekte nach Srum-Prinzipien durch
Plus zwei: Nach einem Jahr wenden nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch KollegenInnen in diesem Arbeitsbereich die Srum-Prinzipien an.
Minus eins: Nach einem Jahr hat sich noch keine Möglichkeit der Anwendung ergeben
Minus zwei: Nach einem Jahr berichten die Teilnehmenden, dass die Inhalte in der Praxis nicht einsetzbar sind.
Die Zielerreichung-Skala bietet neben der Zielüberprüfung einen weiteren immensen Vorteil: Dadurch, dass ein Team sich im Vorfeld zusammensetzt und genau überlegt, was eigentlich Erfolge wären, ebnet es unbewusst den mentalen und organisatorischen Weg, dass diese auch eintreffen.
Zu meiner Person:
Ich habe Psychologie mit den Schwerpunkten Arbeit & Gesundheit in Trier, Düsseldorf und Stanford studiert. Heute lehre ich an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld, halte Vorträge und bin für das Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin in Herdecke tätig. Neben den Themen der Personal- und Organisationsentwicklung sowie betrieblicher Gesundheitsförderung interessiere ich mich für die Chancen und Risiken moderner (digitaler) Arbeitswelten.
Tim Hagemann
Profil: www.fh-diakoni...
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