Rassismus Report 2021: Rassismus hat System!

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  • Опубликовано: 18 окт 2024
  • (c) ORF: Präsentation "Rassismus Report". Pressekonferenz des Vereins für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) vom 21. März, 2022.
    "Mehr Betroffene an ZARA gewandt als im Jahr 2020
    Wien (OTS) - Viele Menschen erleben in Österreich Rassismus als Norm, weil Rassismus tief in unseren Strukturen und Institutionen verankert ist: im Bildungssystem, am Arbeitsmarkt, in Behörden - er ist allgegenwärtig und für viele täglich spürbar. 1.977-mal haben Menschen dieses System Rassismus im Jahr 2021 aufgezeigt und bei ZARA gemeldet. Damit wird - nach dem traurigen Rekord an Meldungen von 2020 - wieder nur die alleroberste Spitze des Eisbergs sichtbar.
    Im Rassismus Report 2021 legt ZARA den Fokus auf die strukturelle und institutionelle Ebene von Rassismus. Die Analysen im Report schauen dorthin, wo Rassismus unsere Denk- und Redeweisen sowie Handlungen beeinflusst und wo Rassismus Menschen aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe, Herkunft oder Religion den Zugang zu Ressourcen oder Teilhabemöglichkeiten erschwert. So will ZARA aufzeigen: Rassismus muss an den Wurzeln angepackt werden, damit er effektiv bekämpft werden kann.
    1.155 Maßnahmen gegen Rassismus gesetzt
    „Die ZARA-Beratungsstelle !GegenRassismus fängt das auf, was eigentlich nicht sein darf“, so Fiorentina Azizi-Hacker, Leiterin der ZARA-Beratungsstellen. 2021 konnte ZARA noch stärker für jene Menschen da sein, die der Rassismus direkt betrifft: es haben sich mehr Betroffene an ZARA gewandt als 2020: 43% der Meldungen stammen von Betroffenen (ohne Lebensbereich Internet). Neben Beratungsgesprächen und Falldokumentation haben die ZARA-Berater*innen 1.155 rechtliche (25%) und nicht-rechtliche (75%) Maßnahmen gesetzt, um gemeinsam mit Klient*innen gegen Rassismus vorzugehen. Beispiele für solche Maßnahmen sind: Unterstützung bei Anzeigen, Verfassen von Interventionsschreiben oder Begleitung zu Behörden und Schlichtungsgesprächen.
    Gerade für Klient*innen, die rassistisch motivierte Polizeigewalt erlebt haben, ist es schwer, rechtlich dagegen vorzugehen, weil sie befürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird oder sie selbst für den Vorfall verantwortlich gemacht werden (sekundäre Viktimisierung). Sie berichten auch immer wieder von Verwaltungsstrafen, die sie in der Folge erhalten. „Es ist wichtig, dass es für Betroffene einen Ort gibt, an dem ihnen zugehört und geglaubt wird, an dem sie ernst genommen werden”, betont ZARA-Beraterin Désirée Sandanasamy.
    Jetzt: Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus ausarbeiten und umsetzen
    Ein erster Schritt, um das System Rassismus aufzubrechen, wäre ein längst überfälliger Nationaler Aktionsplan gegen Rassismus. Erst kürzlich haben EU-Justizminister*innen - darunter auch die österreichische Justizministerin - die Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus in Nationalen Aktionsplänen bis Ende des Jahres angekündigt. ZARA hofft nun auf schnelle Realisierung unter Einbindung von Anti-Rassismus-Expert*innen, denn die Auswirkungen von strukturellem und institutionellem Rassismus sind gravierend und machen rasches Handeln notwendig. Ein aktuelles Beispiel ist die Etablierung eines Zwei-Klassen-Asylsystems - in dem bei Menschen, die aus der Ukraine flüchten, anhand der Staatsbürgerschaft entschieden wird, welche Rechte sie in Österreich haben. Allen, die sofort aktiv werden wollen, legt Barbara Liegl, ZARA-Geschäftsführerin, ans Herz: „Melden Sie Rassismus und zeigen Sie Zivilcourage! Unterschreiben Sie das Black Voices Volksbegehren und setzen Sie so ein Zeichen gegen strukturellen Rassismus.“
    Analysen, Gastbeiträge, anonymisierte Rassismus-Meldungen und rechtliche Informationen finden Sie unter:
    www.zara.or.at/..."
    (APA - www.ots.at/pre...)

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