Der Prozess des Sokrates - Verdacht eines "Justiz-Selbstmords" (dctp.tv)

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  • Опубликовано: 27 авг 2024
  • In Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern widmete Ferdinand von Schirach in Berlin dem Tod des griechischen Philosophen Sokrates einen starken musikalisch-poetischen Abend. Von dem Prozess des Sokrates berichten unabhängig voneinander seine Schüler Platon (in seiner "Apologie") und Xenophon. Auffällig, sagt Ferdinand von Schirach, ist es, wie ungeschickt der Philosoph sich vor dem Gericht verteidigt. Er hätte sich auf eine zwei Jahre zuvor, bei Sturz der Aristokratie und dem Sieg der Demokraten, verkündete Amnestie berufen können oder auf die Meinungsfreiheit. Dann hätte er freigesprochen werden müssen. Stattdessen provoziert er das Gericht, das aus 500 Richtern besteht, einer Art Volksversammlung. Schon seit dem Theaterstück "Die Wolken" von Aristophanes, in dem er als Spottfigur auftaucht, läuft ein "Shitstorm" gegen den Philosophen. Er hatte enge Verbindung zur aristokratischen Partei, die den Demokraten verhasst war. Nach athenischem Recht kann das Gericht entweder dem Antrag der Kläger (Todesstrafe) oder dem Gegenantrag des Angeklagten folgen, ein Drittes gibt es nicht. Sokrates hätte z.B. auf Verbannung plädieren und so die Todesstrafe vermeiden können. Er aber verlangte statt Strafe eine Belohnung. In der Nacht nach dem Todesurteil sitzt der Philosoph im Kreise seiner Getreuen. Er opfert dem Arzt-Gott Asklepios einen Hahn und trinkt den Giftbecher bis zur Neige. Die Kunst hat diesen Augenblick viele Male festgehalten. Eine stoische Haltung: Lieber stirbt er, als falsch zu leben. Die Haltung ist mit der Grundfrage nach dem Sinn des Lebens verknüpft und eine moderne Basis für den dichterischen Blick.

Комментарии • 52

  • @michaelabucher9903
    @michaelabucher9903 11 месяцев назад +5

    Wenn die beiden meinen Geschichtsunterricht gestaltet hätten. Wäre Geschichte mein Lieblingsfach gewesen und nicht unendlich langweilig, fantastisch
    Vielen Dank

  • @user-mk2ve7pe6s
    @user-mk2ve7pe6s 11 месяцев назад +2

    So lebendig wie ein aufregendes Theaterstück.
    D A N K E ❤

  • @sonjadietz5297
    @sonjadietz5297 3 года назад +19

    Könnte ich stundenlang zuhören. Danke !!!

    • @HamboKirzov
      @HamboKirzov 2 года назад +1

      Tragik mitfühlen. Weil wir Menschen sind.

    • @irmgardofoma9850
      @irmgardofoma9850 11 месяцев назад

      ​@@HamboKirzov😊aäq

  • @fez3416
    @fez3416 Год назад +3

    Shoutout an A. Kluge verdammt gute Themen, Experten

  • @inesdanuser9295
    @inesdanuser9295 Год назад +7

    Toll wie die Antike modern erklärt wird

  • @miguelviladeutschbein
    @miguelviladeutschbein Год назад +3

    Wo hat dieses Gespräch stattgefunden? Diese Bibliothek ist traumhaft!

    • @knaninch
      @knaninch Год назад

      Wo das gespräch Stattgefunden hat weis ich nicht ich glaub irgendwo im Museum oder Theater. Die eingeblendete Bib ist die Stadtbibliothek am Mailänder Platz (Stuttgart).

    • @waltraudleucht429
      @waltraudleucht429 6 месяцев назад

      Stadtbibliothek Stuttgart

  • @mangochutney4874
    @mangochutney4874 4 месяца назад

    Ich liebe es, in diesen geistigen Sphären zu verweilen! 🥰 😊
    Danke, Ja Bu1988 ❤

  • @sylviadurager7213
    @sylviadurager7213 3 года назад +6

    Just the fittest survive, heisst es da in the origin of species..... Nicht der Stärkste überlebt, sondern der am besten angepasste..... 🤗

    • @klausbrinck2137
      @klausbrinck2137 Год назад

      ja aber das kam erst 2.200 Jahre später... Und die Evolutionstheorie ist sowieso ausgehebelt, seit die Menschen Städte bewohnen, da die Evolution nur eine sehr schwache, sehr langsame Kraft ist, und Kultur/Gesetz/Krieg eine starke und schnelle Kraft. Die Evolutionstheorie gilt für Tier/Pflanze, aber seit Jahrtausenden nicht mehr für den Menschen, auf den ja viel mächtigere evolutive Kräfte wirken (versuch du dich mal "anzupassen" wenn auf dem Schlachtfeld eine Granate neben dich aufschlägt ;-) Deswegen erstmal nachdenken bevor Quatsch rauskommt: Gegen einen Vulkan, das wüttende Meer oder eine Riesige Armee hat man keine Chancen, eine jahrtausend-alte Naturbeobachtung (der Stärkste überlebt), die sie hier zu ignorieren versuchen, nur um mal einen auf Klugscheißer machen zu können.

  • @matthiasschweiger-schulte1718
    @matthiasschweiger-schulte1718 7 месяцев назад

    Missverständnis kann zur Lähmung führen.Eine Rechtfertigung war für Sokrates nicht Zielführend.Danke für den
    Beitrag.

  • @Maximilian2808
    @Maximilian2808 3 года назад +2

    Fände es gut, wenn man einsehen könnte, wann das Gespräch jeweils aufgezeichnet wurde. Ist Kluge eigentlich heute auch noch aktiv mit dctp?

    • @JaBu-qn3sq
      @JaBu-qn3sq  3 года назад +2

      Juli 2016. Kluge hat sich meines Wissens nach zur Ruhe gesetzt.

    • @chrisaes3235
      @chrisaes3235 11 месяцев назад

      Immer wieder schön, dir in der Kommentarspalte zu begegnen 😅😊

    • @Maximilian2808
      @Maximilian2808 11 месяцев назад

      @@chrisaes3235 machst wohl statt Metrik mal die Dialoge im kommenden Semester? ^^

  • @mangochutney4874
    @mangochutney4874 4 месяца назад

    "Er war unfassbar hässlich. " 🤣🤣🤣🤣🤣

  • @bernhardfeneis9829
    @bernhardfeneis9829 Год назад +2

    Den Lärm dazwischen : ersatzlos streichen bitte -- grauenhaft und auch für den Wortbeitrag sehr abträglich!!!

  • @benbolt8849
    @benbolt8849 3 года назад +14

    ALTER diese Musik zwischen drinnen, ist das einzige was Menschen zu Kriminalität verleitet !

    • @Maximilian2808
      @Maximilian2808 3 года назад

      um den Bierdurstmann zu zitieren: "Moi wass Auußergewöhnliches!" :D

    • @dominik13579
      @dominik13579 2 года назад

      Kann ich bestätigen.
      Bevor ich das Video gesehen habe, war ich ein unbescholltener Bürger.
      Nun wurde ich gestern wegen Hehlerei und bandenmässigem Drogenhandel verurteilt.

    • @martinlienkamp3480
      @martinlienkamp3480 11 месяцев назад

      Bist du Krimineller?

  • @ABC-td6dk
    @ABC-td6dk Год назад

    Ab 15:36 genial

  • @obiwan-svenobi8328
    @obiwan-svenobi8328 10 месяцев назад

    Nicht 20.000 Einwohner, eher 20-30.000 Vollbürger, sprich Männer. Insgesamt wohl 300 - 400.000 Einwohner, mit Frauen, Kindern und vor allem Sklaven.

  • @andreashirt9424
    @andreashirt9424 11 месяцев назад

    der mensch liebt neuigkeiten und das chaos gebirt neues ansonsten stuerbe er aus langeweile und aus langeweile fuehrt er krieg der mensch ist in allgemeinen einfaeltig

  • @majazysset6011
    @majazysset6011 11 месяцев назад

    Falsches Verständnis von Darwin, es geht um Anpassung, nicht um Stärke, Natur ist kooperativ und in Konkurrenz

    • @t.a.8255
      @t.a.8255 10 месяцев назад

      Geschenkt! Trotzdem bleibt die Aussage richtig: Die Natur folgt einer gnadenlosen Gesetzmäßigkeit nach dem Prinzip "survival of the fittest". Kooperation ist demnach nur ein mögliches Mittel zu diesem Zweck. Dagegen kennt die Natur keine Empathie oder Rücksicht gegenüber Schwächeren als Selbstzweck. Nur der bewusst handelnde Mensch widersetzt sich dieser Logik.

  • @williamruy9350
    @williamruy9350 2 года назад

    Fernandinho ist klasse.

  • @franzwalter9353
    @franzwalter9353 3 года назад

    4

  • @Nachtphoenix...
    @Nachtphoenix... 3 года назад +1

    Den Satz „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ hat Aristoteles so nie gesagt, bzw. Platon so nie geschrieben. Das war lediglich eine Übersetzung von verschiedenen. In den dem griechischen nahe liegenden Übersetzungen, die auch wissenschaftlich verwertbarer und beachteter sind, so beispielsweise von Schleiermacher, kommt dieser Satz so nie vor. Zwar gibt es durchaus ähnliche Varianten dieser Aussage, doch der Aphorismus ist so wissenschaftlich schon längst verworfen.

    • @JaBu-qn3sq
      @JaBu-qn3sq  3 года назад +2

      Können Sie Altgriechisch? Haben Sie die Apologie des Sokrates gelesen? Und wie wäre Ihrer Meinung nach die Passage zu übersetzen?

    • @Nachtphoenix...
      @Nachtphoenix... 3 года назад +1

      @@JaBu-qn3sq Ich selbst bin des Altgriechischen zwar nicht mächtig, durfte mich aber im laufe meines Philosophiestudiums mit verschiedenen Übersetzungen der Apologie des Sokrates nach Platon beschäftigen. Dabei stellte sich heraus, dass dieser berühmte Aphorismus in keiner wissenschaftlich-kritischen Ausgaben so zu finden war.
      In einer Übersetzung heißt so beispielsweise: „Denn wahrscheinlich weiß ja keiner
      von uns beiden etwas Ordentliches und Rechtes; er aber bildet sich ein, etwas zu wissen,
      obwohl er nichts weiß, während ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde.
      Offenbar bin ich im Vergleich zu diesem Mann um eine Kleinigkeit weiser, eben darum, daß
      ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube."
      Zu finden ist diese Übersetzung in folgender Ausgabe:
      Apol. 21d 5 - 9. Platon: Apologie des Sokrates. Griechisch/Deutsch, hrsg. und übers. v. M.
      Fuhrmann. Stuttgart: Reclam, 2006, S. 19.
      Dies ist eine Übersetzung nach Friedrich Schleiermacher. Seine Übersetzungen sind der altgriechischen Sprache nach wissenschaftlicher Sicht am nächsten.
      Man könnte lange debattieren, ob man diese Übersetzung und den bekannten Aphorismus nicht inhaltlich in Kongruenz setzen kann. Wortwörtlich wird dieser Satz jedoch nicht im wissenschaftlichen Sinne als wirklich so überliefert betrachtet.

    • @JaBu-qn3sq
      @JaBu-qn3sq  3 года назад +2

      @@Nachtphoenix... Die Übersetzung habe ich auch gelesen, aber das wusste ich noch gar nicht bzw. habe es gar nicht gemerkt. Ich habe es einfach so hingenommen, ohne weitere Überlegungen dazu anzustellen. Besten Dank!

    • @Nachtphoenix...
      @Nachtphoenix... 3 года назад +2

      @@JaBu-qn3sq In der näheren Schleiermacher-Übersetzung (die vorherige ist zwar nach Schleiermacher, aber von Fuhrmann bearbeitet) heißt es:
      „Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas Tüchtiges oder Sonderliches wissen; allein dieser meint etwas zu wissen, obwohl er nicht weiß, ich aber, wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er, daß ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube.“
      Diese Übersetzung ist zu finden in:
      Apol. 21d 3-8. Platon: Apologie. in: Platon: Sämtliche Werke Bd. 1, hrsg. v. Wolff Ursula, 34. Auflage, Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 2019, S. 18.
      Weiterhin gibt es noch eine wissenschaftliche Übersetzung, diese lautet wie folgt:
      „Denn offenbar weiß keiner von uns beiden etwas Schönes und Gutes, aber er bildet sich trotz seiner Unwissenheit ein, etwas zu wissen, während ich in meiner Unwissenheit mir auch nicht einbilde, etwas zu wissen. Also bin ich doch noch um eine Nuance weiser als er, insofern ich mir auch kein gar nicht vorhandenes Wissen einbilde.“
      Diese Übersetzung stammt aus:
      Apol. 21d. Platon: Apologie des Sokrates, übers. v. W. Czapiewski. Oberhausen: Laufen, 2014, S. 23-24.
      Die verschiedenen Übersetzungen lassen auf unterschiedliche Weise den Schluss auf die Möglichkeit der Übersetzung in Form des Aphorismusses zu.
      Das sollte auch keine bösartige Kritik sein, sondern sollte nur konstruktiv der Wissenschaftlichkeit ihrer sonst sehr guten Inhalte dienen. Ihre Inhalte sind sonst über alle Maßen beeindruckend und außerordentlich gut aufgearbeitet.
      Als Fan von ihren Inhalten wollte ich sie nur dabei unterstützen sich besser gegen bösartige Kommentare verteidigen zu können und sie dazu anregen auch weiterhin so großartig zu recherchieren.

    • @anonymerius
      @anonymerius 2 года назад +3

      @@Nachtphoenix... "Wortwörtlich wird dieser Satz jedoch nicht im wissenschaftlichen Sinne als wirklich so überliefert betrachtet." Was ist das denn für eine wissenschaftliche Leistung? Eine Übersetzung kann ja ohnehin nicht wortwörtlich geschehen, da Sprachen mehr als nur Vokabeln sind. Und inhaltlich ist " ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde" das absolut gleiche wie "ich weiß, dass ich nichts weiß".

  • @phoenicef.3903
    @phoenicef.3903 2 года назад +1

    Scheußliche Musik

  • @SDSlowmo
    @SDSlowmo 2 года назад

    So klingt ein Gespräch zweier Leute, die nie ihr eigenes Haus verlassen haben. Einer der schwächeren Beiträge Kluges.