Planwirtschaft vs Marktwirtschaft

Video erstellt von Gabriela Nedelea und Briana Prepeliță

[@rainerlippert]

• Planwirtschaft vs. Marktwirtschaft
Die Formulierungen sind falsch.
Das Kennzeichen einer Wirtschaft wie der der DDR war, dass zentral geplant wurde.
In der Sozialen Marktwirtschaft wird dezentral geplant, aber sehr umfangreich und detailliert, detaillierter, als es von zentraler Stelle für die einzelnen Bereiche einer Volkswirtschaft möglich wäre.
• Zur zentralen Planwirtschaft
Die Wirtschaft der DDR basierte auf der marxschen Werttheorie. Nach der auch gegenwärtig gängigen Interpretation dieser Theorie werden die Werte mit der Produktion geschaffen.
Die Staatsbank brachte dann für die vermeintlich geschaffenen Werte die Gelder in Umlauf.
Doch die Marxsche Werttheorie ist fehlerbehaftet. Marx entwickelte eine Formel, nach der die Werte angeblich geschöpft wurden:
W = c + v + m.
W Wert eines Arbeitsproduktes (Anmerkung: Diese Werttheorie konnte und kann nicht sinnvoll auf andere Dinge als Arbeitsprodukte angewendet werden.)
c konstantes Kapital (anteilig je Arbeitsprodukt die Kosten für Rohstoffe, Strom, Gebäudenutzung, bei Marx auch Maschinen usw.)
v variables Kapital (anteilig je Arbeitsprodukt die Kosten für die Arbeitskräfte, bei Marx nur die der menschlichen)
m Mehrwert (anteilig je Arbeitsprodukt; wird von den (nach Marx menschlichen) Arbeitskräfte in der sogenannten „unbezahlten Arbeitszeit“ erarbeitet und vom Unternehmer ohne Gegenleistung eingesteckt - die Aneignung des Mehrwerts entspricht der kapitalistischen Ausbeutung)
Diese Formel wendet Marx auf die Produktionsseite der Warengesellschaft an -
1. weil der Markt für ihn keine Bedeutung für die Wertbildung hat,
2. weil die Kosten c + v auf der Produktionsseite anfallen.
Doch diese Formel ist aus wenigstens zwei Gründen falsch:
1. Der Mehrwert wird vom Käufer auf dem Markt gezahlt und kann nicht aus den Kosten c und v ermittelt werden. Da der Mehrwert Bestandteil des Wertes ist, kann es den Wert nicht vor dem Verkauf eines Produkts auf dem Markt geben.
2. Der Mehrwert wird nicht auf die Kosten c + v gezahlt, da kein Engel aus dem Himmel dem Unternehmer Geld zusteckt. Vielmehr wird der Mehrwert vom Käufer auf den Ersatz der Kosten gezahlt. Das geschieht auf dem Markt.
Damit es zum Mehrwert kommt, muss der Käufer die Kosten c + v vollständig ersetzen und noch mehr zahlen, eben den Mehrwert.
Anmerkung: Aus dem Mehrwert, den der Käufer zahlt, kann im Nachhinein, d.h. erst nach dem Verkauf des Produkts, die dafür aufgewandte „unbezahlte Arbeitszeit“ errechnet werden.
Daraus kann u.a. abgeleitet werden, dass die Wertbildung auf dem Markt erfolgt, beim Tausch des Arbeitsproduktes (oder eines anderen Tauschgutes) gegen ein Wertäquivalent (üblicherweise Geld).
Das habe ich in einigen Videos und zwei Büchern dargestellt.
Daraus ergibt sich das Hauptproblem der zentralen Planwirtschaft: die Werte werden zwangsweise auf dem Markt gebildet und das nicht auf Grundlage des komplexen Zusammenwirkens aller Marktteilnehmer (Unternehmer, Organisationen, Privatpersonen, Außenhandel …), sondern auf Basis der Ideologie der zentralen Planwirtschaftler.
Da alle Wertbildungsprozesse auf dem Markt komplex miteinander verbunden sind (heute als Komplexitätsökonomie beschrieben), werden so alle Wertbildungen verfälscht gegenüber den Möglichkeiten der Wirtschaft. Die Wirtschaft wird damit immer mehr in Richtung Ineffektivität, Ineffizienz und Ressourcenvergeudung getrieben, bis sie zusammenbricht.
• Flops/„unrechtmäßige Bereicherung des Staates“
Der Punkt klingt nicht sehr glaubhaft, da gerade die DDR gegen Ende hin zahlungsunfähig war.
Zwar haben sich die „führenden Genossen“ bereichert, aber waren, im Vergleich zu starken Unternehmern im jetzigen Deutschland, trotzdem „arme Schlucker“. Was sie auszeichnete, waren ihre Privilegien und ihre Macht, mit der sie das System lange funktionsfähig hielten.