Szene oder Fläche - Wie ein Text Form annimmt. Mit Thomas Köck und Moritz Rinke
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- Опубликовано: 8 фев 2025
- Aus der Reihe: Streitfall Drama
Szene oder Fläche - Wie ein Text Form annimmt
Mit Thomas Köck und Moritz Rinke
Moderation: Christine Wahl
Konflikte galten lange als die Motoren des dramatischen Schreibens. Sie treiben die Handlung voran, in deren Verlauf beim Publikum Erkenntnisse gefördert und Emotionen geweckt werden. Doch diese Struktur erfährt im Theater seit einiger Zeit Konkurrenz durch Stücke, die sich von einer klaren Verortung in der Szene befreien. Oft werden diese offeneren Formen unter dem Begriff „Textfläche“ zusammengefasst. Sie verstricken Figuren nicht mehr in konkrete Auseinandersetzungen, sondern arrangieren kontroverse Sprechpositionen wie auf einem Tableau. Was leisten die beiden Modelle für das Erzählen auf dem Theater? Wie gelingt es ihnen jeweils die Komplexität der Gegenwart zu erfassen?
Thomas Köck, 1986 in Steyr, Oberösterreich, geboren, studierte Philosophie und Szenisches Schreiben in Wien, Berlin und Leipzig. Er arbeitete zunächst als Performer in der freien Wiener Theaterszene und als Regieassistent, bevor er der breiten Theateröffentlichkeit als Autor bekannt wurde. Thomas Köcks Stücke werden vielfach gespielt und wurden ebenso vielfach ausgezeichnet, unter anderem zweimal mit dem Mülheimer Dramatikpreis: 2018 erhielt den Preis für „paradies spielen“ aus der Klimatriologie und 2019 für sein Stück „atlas“.
Alle Nachtkritiken zu Thomas Köcks Stücken finden Sie hier: bit.ly/3MJ23Es
Moritz Rinke, 1967 in Worpswede geboren, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Danach arbeitete er zunächst als Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, die FAZ und den Tagesspiegel. 1995 veröffentlichte Moritz Rinke mit „Der graue Engel“ sein erstes Theaterstück und ist seither als Theater- und Romanautor tätig. Sein Romandebüt „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“ stand wochenlang auf der Bestsellerliste, seine Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet und auch verfilmt. Zuletzt erschien von ihm der Roman „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“.
Alle Nachtkritiken zu Moritz Rinkes Stücken finden Sie hier: bit.ly/3ML4aYd
Zu „Streitfall Drama“:
Gegenwartsdramatik ist weniger ein einheitliches Korpus von Textverfahren als vielmehr ein Prozess voller Widersprüche. In ihm wird verhandelt, welche Ästhetiken als produktiv gelten und sich durchsetzen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Poetologien und Schreibpraxen konkurrieren derzeit miteinander. Die Gesprächsreihe „Streitfall Drama“ stellt diese vor und bereitet den Kontroversen um das Schreiben von Stücken eine Bühne. Jeweils zwei Autor:innen mit einander widersprechenden Positionen diskutieren darüber, wie ein Stück heute beschaffen sein sollte, welche Formen zeitgemäß sind und welche politische Funktion die Dramatik einnehmen kann
© Eine Veranstaltung des Literaturforums im Brecht-Haus in Kooperation mit nachtkritik.de, unterstützt vom Deutschen Literaturfonds.