Danke für dieses informative Video. Ich überlege, Instrumentalpädagogik (Cello) zu studieren. Darauf gekommen bin ich aber eigentlich nur, weil ich glaube dass mir die rein künstlerische Ausbildung zu einseitig wäre. Und es ja so oder so darauf hinauslaufen wird dass man unterrichtet. (wer findet schon eine Orchesterstelle? :D) und dann will ich das wenigstens können. Die Möglichkeit ab und an Konzerte zu geben hat man ja trotzdem.
Hallo Leute: Wenn Ihr überlegt Musikpädagogik zu studieren, schaut Euch vorher bitte diesen Bericht der ARD an: ruclips.net/video/17prMGgz02w/видео.html Zwar hat sich die Situation in Berlin in den letzten Jahren ein wenig verbessert, der Großteil des Kollegiums sieht sich trotzdem nach wie vor existenzbedrohenden Strukturen ausgeliefert.
Danke für das Video! Ich kann mich noch nicht entscheiden ob ich in die Instrumental oder Musikpädagogik gehe. Ich habe 2-4 Jahre Zeit für mein Studium zu üben. Hast du vielleicht eine gute Quelle um zu wissen was alles für die Eignungsprüfung gefordert ist? Oder variiert das stark zwischen den Schulen?
Ich fürchte leider nicht, das darf man aber auch nicht pauschalisieren. Ich kenne KollegInnen, die hochqualifizierte sind und nahezu an der Armutsgrenze kratzen. Es kommt auch immer darauf an, wo man landet und wie die Strukturen vor Ort sind. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mich beruflich erst wohlfühlen (Wertschätzung und finanziell), seit ich an einer Grundschule angefangen habe. Und ich habe „nur“ ein Diplom und bin jetzt Fachbereichsleiter. Es kann sehr viel passieren auf dem Weg. Meine Entscheidung an der Grundschule zu arbeiten kommt aber irgendwie auch einem Berufswechsel gleich... Beste Grüße und alles Gute 😊
Hallo Fr S :-) Puh, die Gretchenfrage... Ich glaube, es kommt darauf an, was Du damit anfängst. Wenn Du Dich rein auf die Musikschullandschaft konzentrierst und nebenbei ein bisschen konzertieren willst, wird es meiner Erfahrung nach schon ganz schön eng. Entweder Du bist freiberuflich unterwegs (was trotz gegenteiliger Behauptungen seitens der Entscheidungsträger immer mehr zur Regel werden scheint), oder hast eine Festanstellung in einer miserablen Gehaltsgruppe. Da wäre meine Antwort also ein klares Nein. Wenn Du über den Tellerrand schaust, Dich auf vielleicht urspünglich ungeplante Berufsabenteuer einlässt und Kontakte außerhalb dem Gebotenen knüpfst, kommst Du wahrscheinlich besser klar. Aber entspannt, im Sinne von sorgfältig seine Arbeit erledigen und monatlich eine Summe auf dem Konto zu finden, die Deiner Qualifikation entspricht, ist dieser Beruf leider nicht. Solange MusikschullehrerInnen das Vergnügen haben den Durchschnittsverdienst nach unten zu korrigieren, rate ich eigentlich von der Sache ab. Vor allem, wenn Du eine Familie gründen möchtest. Wenn Du als einsamer Wolf durchs Leben ziehst und keine Verantwortung für andere übernehmen musst, dann geht's schon irgendwie. Ich persönlich sehe ein bisschen schwarz... Musikschulen sind nunmal "freiwillige Zusatzleistungen" der Kommunen und werden auch dementsprechend behandelt. Der Sache muss man sich klar sein. Ich persönlich bin mittlerweile sehr zufrieden, aber eigentlich nur nur, weil ich dem Beruf (Musikschullehrer) den Rücken gekehrt habe und nun an einer Grundschule arbeite. Liebe Grüße aus Berlin :-)
Musikschulze - Musik einfach erklärt Vielen Dank für diese aufschlussreiche detaillierte Antwort.. du hast mir sehr viel weitergeholfen 🙏🏻🤗 Ja Musikschullehrerin will ich auch auf keinen Fall werden
@@musikschulze Und ich war so blöd, Musikschullehrerin zu werden. Leider habe ich es nicht geschafft, da auszusteigen und leide weiter still vor mich hin... Um nicht ganz verrückt zu werden, habe ich ganz intensiv mich einem neuen Instrument verschrieben, was ich nur für mich übe, na ja, es ist bereits auch zu zahlreichen Auftritten gekommen. Das ist etwas, was mir sehr viel Freude macht. Ich habe auch nie Kinder bekommen, das wäre in einer solchen Situation richtig fahrlässig gewesen.
Naja man sollte es schon mit Musikerziehung paaren da hat man mehr Chancen. Oder ein zweites Studium wählen von dem man dann später notfalls leben kann. Oder halt Konzertfach 12h üben und ins orchester
Der Beruf an sich ist ja nicht das Problem, sondern die Strukturen des Arbeitsumfelds. Freiberuflichkeit ergibt in diesen Zusammenhängen in der Regel gar keinen Sinn. Trotzdem ist man als LehrerIn rein rechtlich stets zum Abschuss freigegeben. Solange die Strukturen nicht substanziell verbessert werden, gönne ich niemandem so ein Arbeitsleben. Ich selber habe es ja auch nicht mehr ausgehalten und bin an eine Grundschule gegangen. Im Vormittagsbereich, wo die Kommunen gezwungen sind funktionierende Strukturen bereitzustellen, läuft die Sache ganz anders. Musikschulen als freiwillige Zusatzleistung der Kommunen werden im Zweifelsfall so gut wie immer hinten angestellt.
@@hansleber6090 Ja, das kann klappen aber da braucht man schon jede Menge Glück. Eines der Probleme ist, dass die Ausbildung teilweise kilometerweise an der Realität vorbei geht und man es gesamtgesellschaflich immer schwerer hat als Musikpädagoge seinen Platz zu finden. LG aus Berlin :-)
Vielen lieben Dank!
Sehr aufschlussreich und informativ :)
Danke für dieses informative Video. Ich überlege, Instrumentalpädagogik (Cello) zu studieren. Darauf gekommen bin ich aber eigentlich nur, weil ich glaube dass mir die rein künstlerische Ausbildung zu einseitig wäre. Und es ja so oder so darauf hinauslaufen wird dass man unterrichtet. (wer findet schon eine Orchesterstelle? :D) und dann will ich das wenigstens können. Die Möglichkeit ab und an Konzerte zu geben hat man ja trotzdem.
Hallo Leute: Wenn Ihr überlegt Musikpädagogik zu studieren, schaut Euch vorher bitte diesen Bericht der ARD an: ruclips.net/video/17prMGgz02w/видео.html Zwar hat sich die Situation in Berlin in den letzten Jahren ein wenig verbessert, der Großteil des Kollegiums sieht sich trotzdem nach wie vor existenzbedrohenden Strukturen ausgeliefert.
Danke für das Video! Ich kann mich noch nicht entscheiden ob ich in die Instrumental oder Musikpädagogik gehe. Ich habe 2-4 Jahre Zeit für mein Studium zu üben. Hast du vielleicht eine gute Quelle um zu wissen was alles für die Eignungsprüfung gefordert ist? Oder variiert das stark zwischen den Schulen?
Danke!
Hi
Ich bin auf der Suche nach einer Person, die mir mit einer musikalische Aufgabe hilft! Vielleicht könntenSie mir helfen!
Wäre das möglich?
Sind die Aussichten mit einem Doktor besser?
Ich fürchte leider nicht, das darf man aber auch nicht pauschalisieren. Ich kenne KollegInnen, die hochqualifizierte sind und nahezu an der Armutsgrenze kratzen. Es kommt auch immer darauf an, wo man landet und wie die Strukturen vor Ort sind. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mich beruflich erst wohlfühlen (Wertschätzung und finanziell), seit ich an einer Grundschule angefangen habe. Und ich habe „nur“ ein Diplom und bin jetzt Fachbereichsleiter. Es kann sehr viel passieren auf dem Weg. Meine Entscheidung an der Grundschule zu arbeiten kommt aber irgendwie auch einem Berufswechsel gleich... Beste Grüße und alles Gute 😊
Danke für die Antwort. Waren bei dir eig auch ältere Studenten in der Klasse? Also welche ü30?
@@hansleber6090 Ja, es gab, soweit ich weiß, keine Altersgrenze. Ich denke, dass dies heute auch noch so ist.
Würdest du dieses Studium im Nachhinein empfehlen?
Hallo Fr S :-) Puh, die Gretchenfrage... Ich glaube, es kommt darauf an, was Du damit anfängst. Wenn Du Dich rein auf die Musikschullandschaft konzentrierst und nebenbei ein bisschen konzertieren willst, wird es meiner Erfahrung nach schon ganz schön eng. Entweder Du bist freiberuflich unterwegs (was trotz gegenteiliger Behauptungen seitens der Entscheidungsträger immer mehr zur Regel werden scheint), oder hast eine Festanstellung in einer miserablen Gehaltsgruppe. Da wäre meine Antwort also ein klares Nein. Wenn Du über den Tellerrand schaust, Dich auf vielleicht urspünglich ungeplante Berufsabenteuer einlässt und Kontakte außerhalb dem Gebotenen knüpfst, kommst Du wahrscheinlich besser klar. Aber entspannt, im Sinne von sorgfältig seine Arbeit erledigen und monatlich eine Summe auf dem Konto zu finden, die Deiner Qualifikation entspricht, ist dieser Beruf leider nicht. Solange MusikschullehrerInnen das Vergnügen haben den Durchschnittsverdienst nach unten zu korrigieren, rate ich eigentlich von der Sache ab. Vor allem, wenn Du eine Familie gründen möchtest. Wenn Du als einsamer Wolf durchs Leben ziehst und keine Verantwortung für andere übernehmen musst, dann geht's schon irgendwie. Ich persönlich sehe ein bisschen schwarz... Musikschulen sind nunmal "freiwillige Zusatzleistungen" der Kommunen und werden auch dementsprechend behandelt. Der Sache muss man sich klar sein. Ich persönlich bin mittlerweile sehr zufrieden, aber eigentlich nur nur, weil ich dem Beruf (Musikschullehrer) den Rücken gekehrt habe und nun an einer Grundschule arbeite. Liebe Grüße aus Berlin :-)
Musikschulze - Musik einfach erklärt Vielen Dank für diese aufschlussreiche detaillierte Antwort.. du hast mir sehr viel weitergeholfen 🙏🏻🤗 Ja Musikschullehrerin will ich auch auf keinen Fall werden
@@musikschulze Und ich war so blöd, Musikschullehrerin zu werden. Leider habe ich es nicht geschafft, da auszusteigen und leide weiter still vor mich hin... Um nicht ganz verrückt zu werden, habe ich ganz intensiv mich einem neuen Instrument verschrieben, was ich nur für mich übe, na ja, es ist bereits auch zu zahlreichen Auftritten gekommen. Das ist etwas, was mir sehr viel Freude macht. Ich habe auch nie Kinder bekommen, das wäre in einer solchen Situation richtig fahrlässig gewesen.
@@frs1565 hier noch ein Lied von mir über die Situation in Berlin: ruclips.net/video/wSgxBkijP9s/видео.html
Tatjanja Gribbe ich wünsche dir viel Kraft.. das ist der richtige fokussiere dich auf die Schönen Dinge und Dich selbst...
Ich hoffe sehr, dass dieser Beruf irgendwann mal ausstirbt. Kann jedem von diesem Studium nur abraten.
Naja man sollte es schon mit Musikerziehung paaren da hat man mehr Chancen. Oder ein zweites Studium wählen von dem man dann später notfalls leben kann. Oder halt Konzertfach 12h üben und ins orchester
Der Beruf an sich ist ja nicht das Problem, sondern die Strukturen des Arbeitsumfelds. Freiberuflichkeit ergibt in diesen Zusammenhängen in der Regel gar keinen Sinn. Trotzdem ist man als LehrerIn rein rechtlich stets zum Abschuss freigegeben. Solange die Strukturen nicht substanziell verbessert werden, gönne ich niemandem so ein Arbeitsleben. Ich selber habe es ja auch nicht mehr ausgehalten und bin an eine Grundschule gegangen. Im Vormittagsbereich, wo die Kommunen gezwungen sind funktionierende Strukturen bereitzustellen, läuft die Sache ganz anders. Musikschulen als freiwillige Zusatzleistung der Kommunen werden im Zweifelsfall so gut wie immer hinten angestellt.
@@musikschulze Absolut auch meine Sicht der Dinge! Dem ist nichts hinzuzufügen.
@@hansleber6090 Ja, das kann klappen aber da braucht man schon jede Menge Glück. Eines der Probleme ist, dass die Ausbildung teilweise kilometerweise an der Realität vorbei geht und man es gesamtgesellschaflich immer schwerer hat als Musikpädagoge seinen Platz zu finden. LG aus Berlin :-)
Dankeschön!