Der Fundort ist ansich sehr spannend, da gibt es sicher noch ein paar mehr Funde, die man dann einzeln zeigen könnte. Noch besser wärs, wenn der Sprecher seine gestelzte Fachsprache für die Zeit der Aufnahme ablegt.
Wenn die Leute sich "hochgesiedelt" haben (6:39) , wie kann das dann der Keller sein? (0:48) Es ist ja normal, dass der Keller neuer Gebäude auf dem Niveau des Erdgeschosse von Vorgängerbauten ist. Aber hier wäre ja das Erdgeschoss des Neubaus fast auf dem Niveau des Kellers.
Er sprach davon das die Menschen (normale Bevölkerung Lüneburgs) sich im allgemeinen an ihren jeweiligen Wohnstätten "hochgesiedelt" haben und meinte damit nicht diesen speziellen Ort des Klosters. Außerdem sieht man ja hier das beim Kloster unterschiedliche Gebäudeteile die nicht miteinander verbunden sind auf einer Höhe liegen wie z.B. der Keller unter dem Kapitelsaal und der danebenliegende Kreuzgang.
@claasengelbart2268 Aber wieso liegen der Keller des Kapitelsaales und der Kreuzgang hier auf einer Höhe? Dann wäre der Kreuzgang ungefähr auf der halber Höhe des ersten Stocks des Neubaus. Das Erdgeschoss des Neubaus beginnt ungefähr auf halber Höhe des Kellers. Wenn das der Keller des Kapitels ist, dann würde es bedeuten, dass man Erdmassen abgtragen hat, bevor man den Neubau baute. Das natürliche Niveau war ja früher höher.....wenn das der Keller ist. Ist es aber das Erdgeschoss, dann hat man den Neubau auf den Trümmer des Vorgängerbaus aufgebaut, was eigentlich immer so gemacht wird. Bei Minute 1:55 und 2:28 sieht man, dass in der Kellerwand rechts mal Fenster waren. Im Keller? Wieso führt man sowieso eine Kelllerwand mit Spitzbögen aus? Normalerweise geht man davon aus, das Kapitelsaal und Kreuzgang auf einer Höhe liegen. Darum glaubte man, dass das die Reste des Kapitelsaals sind. Aber das ist nicht der Saal. Sondern der Raum unter dem Saal. Ich glaube, auf diesen Umstand wollte der Archäologe hinweisen. Aber es ist kein Keller. Sondern das Erdgeschoss. Und der Saal war im ersten Stock. Erst durch den Bauschutt wurde dieses Erdgeschoss zum "Keller". Wenn das der Fall ist, dann passen die Höhe.
@mady383 Das Keller nur teilweise unterirdisch waren war weder damals etwas ungewöhnliches. Im Keller meines Elternhauses gibt es ebenfalls (kleine) Kellerfenster, und das Haus ist Bj. 1938. Und auch Spitzbögen oder Rotunden sind nicht unüblich. Als ich als junger Mann vor 25 Jahren in Lüneburg lebte befand sich meine Stammkneipe ebenfalls in einem mittelalterlichen Gewölbekeller mit Tonnengewölbe und Spitzbogenelementen. Und es handelte sich nicht um einen ehemaligen Sakralbau sondern um einen alten, umgebauten Weinkeller.
@ Die Kellerfenster an deinem Elternhaus sind Kohlefenster. Über sie wurde von aussen her die Kohle in den Keller geschüttet. Das hier ist was ganz anderes. Ich habe auch nicht auf das Tonnengewölbe hingewiesen, dass die Decke trägt. Sondern auf die Spitzbogen IN DER AUSSENWAND. Sie tragen nichts. Wäre das ein Keller, hätte man einfach zugemauert. Anstatt so eine Schwachstelle zu schaffen, die den Druck des Erdreichs nicht so gut standhalten kann wie eine durchgehende Mauer. Sie machen nur Sinn, wenn da eine Öffnung war. Oder pure Verzierung. Versuch bitte mal meiner These zu folgen bzw sie zu verstehen...ich weiss:ich bin nicht gut im Erklären. Was wir hier noch sehen ist das Erdgeschoss. Auf diesem Niveau war auch der Kreuzgang. Im Ersten Stock über den Ruinen war das Kapitel. Man vermutete, dass diese Reste das Kapitel waren. Doch es ist nur der Raum darunter. Das Kapitel war im ersten Stock. Und der Archäolge wollte uns das erklären. Aber statt zu sagen, dass das Kapitel im ersten Stock war und die Ruinen der Raum darunter, nannte er die Ruinen Keller. Alles wurde abgerissen Bis auf diese Reste. Der Bauschutt blieb liegen. Auf ihm baute man den Neubau. Übliche Vorgehensweise. Und darum ist der Neubau nicht auf dem selben Niveau wie die Ruinen. Sonder ca 1 Meter höher. Wäre das der Keller, dürfte das Erdgeschoss des Neubaus doch nicht niedriger als die Decke des Kellers sein. Du stehst auf der Decke des Kellers und der Boden des Neubaus, der auf einer Schuttschicht gebaut wurde, ist ca 1 Meter unter dir.....da stimmt doch was nicht. Was mich noch wundert: Eine Kellerwand muss seitlichen Druck auffangen können. Darum baute man die Keller ja auch oft als Gewölbekeller. Die können das hervorragend. Ziegelwände können sehr hohen senkrechten Druck aushalten. Aber sehr wenig seitlich. Die Bauart diese Wände passt also nicht zu einem Keller. Und die Bögen machen sie noch mehr instabil. Und ein einfacher Kelleraum war das auch nicht. Sonst wären nicht so viele Verzierungen an den Säulen.
Moin @mady383, vielen Dank für Ihren Kommentar. Grundsätzlich haben Sie völlig Recht! Auch in Lüneburg finden wir immer wieder in bemerkenswerter Tiefe archäologische Zeugnisse. Kürzlich konnten wir etwa in der Grapengießerstraße direkt am Platz „Am Sande“ in einem bestehenden Keller noch unter der Kellersohle archäologische Befunde in mehr als 3 m Tiefe dokumentieren. Die Aussage des Stadtarchäologen bei 6:39 war daher eher allgemein auf die Stadtarchäologie in Lüneburg bezogen und nicht unbedingt auf die Befundlage in der Klosterklausur von St. Michaelis. Der Keller, der zu Beginn hinter Tobias Schoo zu sehen ist (0:48), ist tatsächlich ein Keller aus dem 14. Jh. Nach der erfolgreichen Ausgrabung in den 1970er Jahren hat man allerdings die mittelalterlichen Gebäude großräumig entfernt, um einen einheitlichen Baugrund zu schaffen. Hierbei wurden nicht nur die mehrere Meter mächtigen Schuttschichten des bereits im 18. Jh. weiträumig abgebrochenen Klosters entfernt, sondern auch die noch stehenden Reste der spätmittelalterlichen Keller abgetragen. Lediglich der Keller unter dem Kapitelsaal ist stehen gelassen worden und kündet noch heute von der einstigen Größe des Klosters. Auf dem neuen, deutlich tieferen Bauniveau hat man dann im Anschluss das Verwaltungsgebäude errichtet. So erklärt sich der in der Tat etwas komische Befund, dass sich das Erdgeschoss des neuen Verwaltungsgebäudes heute nahezu auf derselben Tiefe wie die Sohle des mittelalterlichen Kellers befindet. Das ursprüngliche Laufniveau des Geländes ist übrigens schon bei der Einrichtung des Klosters verändert worden. So schütteten die Bauarbeiter im 14. Jh. das ehemals deutlich nach Norden abfallende Gelände großflächig auf, um einen besseren Baugrund zu erhalten. Das ehemalige Niveau kann man noch in der benachbarten Straße „Am Iflock“ besichtigen. Diese Straße liegt heute deutlich tiefer als das Klostergelände. Danke für Ihre genaue Beobachtung und alles Gute!
Plane hei0t Müllbeutel! Hat mich schon ein bischen getriggert wie die Grabung gesichert war! Ja wir müssen überall sparen ;-) Ansonsten Prima Vid! Unglaublich wenn man in Stätten sieht wie ``Hochgesiedelt`` manche Stellen in einer Stadt sind ! Einige Höhenmeter Differenz zum heutigen Straßenniveau sind da nichts !
Moin @GrunwaldDuisburg, vielen Dank für Ihre Nachfrage. Die verbrannten Holzbalken der Struktur liegen über der Baugrube des in den 1380er Jahren fertiggestellten Kellers unter dem Kapitelsaal. Da der Kreuzgang ebenfalls am Ende des 14. Jhs. eingerichtet worden sein dürfte, ergibt sich der spannende Befund, dass die hölzerne Struktur nach dem Bau des Kellers unter dem Kapitelsaal und vor der Einrichtung des Kreuzgangs in Nutzung war. Wir können diese daher ziemlich genau ins ausgehende 14. Jh. datieren.
Moin @@ediolitper8354, das ist ein guter Hinweis! Bei der Dendrochronologie können wir anhand von bestimmten Mustern in den Jahrringen der verbauten Hölzer vor dem Hintergrund einer mittlerweile riesigen Vergleichsdatenbank häufig jahresgenaue Datierungen aussprechen. So können wir etwa in Lüneburg sagen, dass die ältesten noch stehenden Backsteinkeller bereits kurz nach 1300 mit Balkendecken versehen worden sind oder das Langhaus der St. Johanniskirche in den 1270er Jahren hochgezogen wurde. Im vorliegenden Fall sind die Holzbalken jedoch so stark verbrannt, dass kaum noch Holz geborgen werden konnte. Eine dendrochronologische Datierung der Balken ist demnach leider nicht mehr möglich. Jedoch gelingt durch die relative Abfolge der archäologischen Befunde eine Datierung ins letzte Drittel des 14. Jhs. Dankeschön für Ihren interessanten Gedanken und alles Gute!
Bitte auf die Orthografie achten! St. Michaeliskloster heißt: Heiliges Klostergebäude benannt nach (irgendeinem) Michael. Also auch sachlich falsch. Korrekt ist: St.-Michaelis-Kloster, oder einfach Michaeliskloster - die Protestanten können ruhig das St. weglassen. Eine andere richtige Schreibweise ist Kloster St. Michaelis. RUclipsbeiträge mit Rechtschreibpatzern kann man nicht im Schulgebrauch verwenden.
Unglaublich faszinierend was man so alles im Boden ablesen kann und wie offensichtlich solche Spuren nich sind. Doch manchmal frage ich mich als Bürger für was das alles? Was bringt es uns als Gesellschaft diese Dinge zu wissen? Und ist das Geld wirklich sinnvoll angelegt in der Aufarbeitung der Vergangenheit?
Wenn es gar keine Aufarbeitung der Geschichte mehr gäbe könnten wir nichts mehr aus ihr lernen. Und dann hätten es Menschen wie die von der AfD Partei noch leichter damit Andere zu manipulieren.
@assauali Offensichtlich Du, weil es dir ja scheinbar unangenehm auffällt. Das man auf einen Kommentar zu Sinnhaftigkeit von Geschichtsbewusstsein mit dem Beispiel und dem Vergleich NSDAP zu AfD kommt da ja beide ähnliche Ziele verfolgen ist es doch nicht abwegig das zu erwähnen!?
Gleich mal abonniert. Ich liebe Geschichte und Archäologie. 🙂
Danke für dieses Video👍
Sehr schön erklärt, bitte mehr davon.
Sehr guter, buchstäblicher "Einblick" für Laien. Danke.
Der Fundort ist ansich sehr spannend, da gibt es sicher noch ein paar mehr Funde, die man dann einzeln zeigen könnte. Noch besser wärs, wenn der Sprecher seine gestelzte Fachsprache für die Zeit der Aufnahme ablegt.
Weiter so,danke au...
Wenn die Leute sich "hochgesiedelt" haben (6:39) , wie kann das dann der Keller sein? (0:48)
Es ist ja normal, dass der Keller neuer Gebäude auf dem Niveau des Erdgeschosse von Vorgängerbauten ist.
Aber hier wäre ja das Erdgeschoss des Neubaus fast auf dem Niveau des Kellers.
Er sprach davon das die Menschen (normale Bevölkerung Lüneburgs) sich im allgemeinen an ihren jeweiligen Wohnstätten "hochgesiedelt" haben und meinte damit nicht diesen speziellen Ort des Klosters. Außerdem sieht man ja hier das beim Kloster unterschiedliche Gebäudeteile die nicht miteinander verbunden sind auf einer Höhe liegen wie z.B. der Keller unter dem Kapitelsaal und der danebenliegende Kreuzgang.
@claasengelbart2268 Aber wieso liegen der Keller des Kapitelsaales und der Kreuzgang hier auf einer Höhe? Dann wäre der Kreuzgang ungefähr auf der halber Höhe des ersten Stocks des Neubaus.
Das Erdgeschoss des Neubaus beginnt ungefähr auf halber Höhe des Kellers.
Wenn das der Keller des Kapitels ist, dann würde es bedeuten, dass man Erdmassen abgtragen hat, bevor man den Neubau baute. Das natürliche Niveau war ja früher höher.....wenn das der Keller ist.
Ist es aber das Erdgeschoss, dann hat man den Neubau auf den Trümmer des Vorgängerbaus aufgebaut, was eigentlich immer so gemacht wird.
Bei Minute 1:55 und 2:28 sieht man, dass in der Kellerwand rechts mal Fenster waren. Im Keller?
Wieso führt man sowieso eine Kelllerwand mit Spitzbögen aus?
Normalerweise geht man davon aus, das Kapitelsaal und Kreuzgang auf einer Höhe liegen.
Darum glaubte man, dass das die Reste des Kapitelsaals sind. Aber das ist nicht der Saal. Sondern der Raum unter dem Saal.
Ich glaube, auf diesen Umstand wollte der Archäologe hinweisen.
Aber es ist kein Keller. Sondern das Erdgeschoss. Und der Saal war im ersten Stock.
Erst durch den Bauschutt wurde dieses Erdgeschoss zum "Keller".
Wenn das der Fall ist, dann passen die Höhe.
@mady383 Das Keller nur teilweise unterirdisch waren war weder damals etwas ungewöhnliches. Im Keller meines Elternhauses gibt es ebenfalls (kleine) Kellerfenster, und das Haus ist Bj. 1938. Und auch Spitzbögen oder Rotunden sind nicht unüblich. Als ich als junger Mann vor 25 Jahren in Lüneburg lebte befand sich meine Stammkneipe ebenfalls in einem mittelalterlichen Gewölbekeller mit Tonnengewölbe und Spitzbogenelementen. Und es handelte sich nicht um einen ehemaligen Sakralbau sondern um einen alten, umgebauten Weinkeller.
@ Die Kellerfenster an deinem Elternhaus sind Kohlefenster.
Über sie wurde von aussen her die Kohle in den Keller geschüttet.
Das hier ist was ganz anderes.
Ich habe auch nicht auf das Tonnengewölbe hingewiesen, dass die Decke trägt.
Sondern auf die Spitzbogen IN DER AUSSENWAND. Sie tragen nichts. Wäre das ein Keller, hätte man einfach zugemauert. Anstatt so eine Schwachstelle zu schaffen, die den Druck des Erdreichs nicht so gut standhalten kann wie eine durchgehende Mauer.
Sie machen nur Sinn, wenn da eine Öffnung war. Oder pure Verzierung.
Versuch bitte mal meiner These zu folgen bzw sie zu verstehen...ich weiss:ich bin nicht gut im Erklären.
Was wir hier noch sehen ist das Erdgeschoss. Auf diesem Niveau war auch der Kreuzgang. Im Ersten Stock über den Ruinen war das Kapitel.
Man vermutete, dass diese Reste das Kapitel waren. Doch es ist nur der Raum darunter.
Das Kapitel war im ersten Stock.
Und der Archäolge wollte uns das erklären. Aber statt zu sagen, dass das Kapitel im ersten Stock war und die Ruinen der Raum darunter, nannte er die Ruinen Keller.
Alles wurde abgerissen Bis auf diese Reste. Der Bauschutt blieb liegen. Auf ihm baute man den Neubau. Übliche Vorgehensweise.
Und darum ist der Neubau nicht auf dem selben Niveau wie die Ruinen. Sonder ca 1 Meter höher.
Wäre das der Keller, dürfte das Erdgeschoss des Neubaus doch nicht niedriger als die Decke des Kellers sein.
Du stehst auf der Decke des Kellers und der Boden des Neubaus, der auf einer Schuttschicht gebaut wurde, ist ca 1 Meter unter dir.....da stimmt doch was nicht.
Was mich noch wundert:
Eine Kellerwand muss seitlichen Druck auffangen können. Darum baute man die Keller ja auch oft als Gewölbekeller. Die können das hervorragend.
Ziegelwände können sehr hohen senkrechten Druck aushalten. Aber sehr wenig seitlich.
Die Bauart diese Wände passt also nicht zu einem Keller. Und die Bögen machen sie noch mehr instabil.
Und ein einfacher Kelleraum war das auch nicht. Sonst wären nicht so viele Verzierungen an den Säulen.
Moin @mady383,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Grundsätzlich haben Sie völlig Recht! Auch in Lüneburg finden wir immer wieder in bemerkenswerter Tiefe archäologische Zeugnisse. Kürzlich konnten wir etwa in der Grapengießerstraße direkt am Platz „Am Sande“ in einem bestehenden Keller noch unter der Kellersohle archäologische Befunde in mehr als 3 m Tiefe dokumentieren. Die Aussage des Stadtarchäologen bei 6:39 war daher eher allgemein auf die Stadtarchäologie in Lüneburg bezogen und nicht unbedingt auf die Befundlage in der Klosterklausur von St. Michaelis.
Der Keller, der zu Beginn hinter Tobias Schoo zu sehen ist (0:48), ist tatsächlich ein Keller aus dem 14. Jh. Nach der erfolgreichen Ausgrabung in den 1970er Jahren hat man allerdings die mittelalterlichen Gebäude großräumig entfernt, um einen einheitlichen Baugrund zu schaffen. Hierbei wurden nicht nur die mehrere Meter mächtigen Schuttschichten des bereits im 18. Jh. weiträumig abgebrochenen Klosters entfernt, sondern auch die noch stehenden Reste der spätmittelalterlichen Keller abgetragen. Lediglich der Keller unter dem Kapitelsaal ist stehen gelassen worden und kündet noch heute von der einstigen Größe des Klosters. Auf dem neuen, deutlich tieferen Bauniveau hat man dann im Anschluss das Verwaltungsgebäude errichtet. So erklärt sich der in der Tat etwas komische Befund, dass sich das Erdgeschoss des neuen Verwaltungsgebäudes heute nahezu auf derselben Tiefe wie die Sohle des mittelalterlichen Kellers befindet.
Das ursprüngliche Laufniveau des Geländes ist übrigens schon bei der Einrichtung des Klosters verändert worden. So schütteten die Bauarbeiter im 14. Jh. das ehemals deutlich nach Norden abfallende Gelände großflächig auf, um einen besseren Baugrund zu erhalten. Das ehemalige Niveau kann man noch in der benachbarten Straße „Am Iflock“ besichtigen. Diese Straße liegt heute deutlich tiefer als das Klostergelände.
Danke für Ihre genaue Beobachtung und alles Gute!
Plane hei0t Müllbeutel! Hat mich schon ein bischen getriggert wie die Grabung gesichert war! Ja wir müssen überall sparen ;-) Ansonsten Prima Vid! Unglaublich wenn man in Stätten sieht wie ``Hochgesiedelt`` manche Stellen in einer Stadt sind ! Einige Höhenmeter Differenz zum heutigen Straßenniveau sind da nichts !
Außer da, wo sich Lüneburg durch den Salzabbau tiefgesiedelt und eine komplette Kirche eingebüßt hat ;)
Wie alt wird denn diese verbrannte Holzstruktur sein?
Da müsste man wahrscheinlich eine dendrochronologische Untersuchung machen, um es genau zu bestimmen.
Moin @GrunwaldDuisburg,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Die verbrannten Holzbalken der Struktur liegen über der Baugrube des in den 1380er Jahren fertiggestellten Kellers unter dem Kapitelsaal. Da der Kreuzgang ebenfalls am Ende des 14. Jhs. eingerichtet worden sein dürfte, ergibt sich der spannende Befund, dass die hölzerne Struktur nach dem Bau des Kellers unter dem Kapitelsaal und vor der Einrichtung des Kreuzgangs in Nutzung war. Wir können diese daher ziemlich genau ins ausgehende 14. Jh. datieren.
Moin @@ediolitper8354,
das ist ein guter Hinweis! Bei der Dendrochronologie können wir anhand von bestimmten Mustern in den Jahrringen der verbauten Hölzer vor dem Hintergrund einer mittlerweile riesigen Vergleichsdatenbank häufig jahresgenaue Datierungen aussprechen. So können wir etwa in Lüneburg sagen, dass die ältesten noch stehenden Backsteinkeller bereits kurz nach 1300 mit Balkendecken versehen worden sind oder das Langhaus der St. Johanniskirche in den 1270er Jahren hochgezogen wurde. Im vorliegenden Fall sind die Holzbalken jedoch so stark verbrannt, dass kaum noch Holz geborgen werden konnte. Eine dendrochronologische Datierung der Balken ist demnach leider nicht mehr möglich. Jedoch gelingt durch die relative Abfolge der archäologischen Befunde eine Datierung ins letzte Drittel des 14. Jhs. Dankeschön für Ihren interessanten Gedanken und alles Gute!
@@museumluneburg9573 vielen Dank für die Antwort. Spannend, gerne mehr davon.
Bitte auf die Orthografie achten! St. Michaeliskloster heißt: Heiliges Klostergebäude benannt nach (irgendeinem) Michael. Also auch sachlich falsch. Korrekt ist: St.-Michaelis-Kloster, oder einfach Michaeliskloster - die Protestanten können ruhig das St. weglassen. Eine andere richtige Schreibweise ist Kloster St. Michaelis. RUclipsbeiträge mit Rechtschreibpatzern kann man nicht im Schulgebrauch verwenden.
Unglaublich faszinierend was man so alles im Boden ablesen kann und wie offensichtlich solche Spuren nich sind. Doch manchmal frage ich mich als Bürger für was das alles? Was bringt es uns als Gesellschaft diese Dinge zu wissen? Und ist das Geld wirklich sinnvoll angelegt in der Aufarbeitung der Vergangenheit?
Wenn es gar keine Aufarbeitung der Geschichte mehr gäbe könnten wir nichts mehr aus ihr lernen. Und dann hätten es Menschen wie die von der AfD Partei noch leichter damit Andere zu manipulieren.
@claasengelbart2268 Du und deine AfD schon wieder.
@assauali Es ist Gott sei Dank nicht "meine AfD". Aber so genervt wie du klingst scheint es ja "deine AfD" zu sein... 😄
@ wenn du selbst bei so einem Video mit der AfD kommst weiß man wer genervt ist.
@assauali Offensichtlich Du, weil es dir ja scheinbar unangenehm auffällt. Das man auf einen Kommentar zu Sinnhaftigkeit von Geschichtsbewusstsein mit dem Beispiel und dem Vergleich NSDAP zu AfD kommt da ja beide ähnliche Ziele verfolgen ist es doch nicht abwegig das zu erwähnen!?
Gab es das Mittelalter wirklich???