Jürgen Kinne: Vom Wikinger zum Ritter aus der Kinne-Saga Op. 65/1

Bei dem Gitarrenstück handelt es sich
um eine eigene Komposition einer
Trilogie. Dabei wurden die Ergebnisse
meiner Ahnenforschung verarbeitet.
Es wurde im Jahreswechsel 2018/19
geschaffen und im April 2019 in der
evangelischen St. Pauls Kirche in Fürth
im Rahmen eines Schulkonzertes meiner
gymnasialen Stammschule uraufgeführt.
Bei der Auswahl dieses Videos wurde
mir bewusst, dass ich in den ersten 15
Jahren meines gymnasialen Klassenun-
terrichts etwa 30 mal bei Schulkonzerten
zum Einsatz kam, während ich in den
zweiten 15 Jahren nur 3 mal dabei war.
Während ich von 1992 bis 2007 stets
eingebunden war in die Planung und
Ausführung von Vorspielabenden,
äußerte die Fachbereichsleitung ab 2007
die Ansicht, dass Lehrer nicht bei Schul-
aufführungen gemeinsam mit Schülern
agieren sollten.
Während ich vorher als Sänger und Gitarrist
mit im Vordergrund stand oder als Initiator
einer Schubertiade, von Operneinaktern als
Dramaturg, Leiter, Korrepetitor und vielem
mehr aktiv an der Gestaltung beteiligt war,
wurde ich nach meiner Rückkehr von ab-
geordneten Gymnasien an meiner Stamm-
schule von Konzerten ausgeschlossen.
Als ich zufällig das Thema eines Jahres-
vorspiels erfuhr und zu Felix Mendelssohn-
Bartholdy die in meinem Repertoire befind-
lichen Stücke Canzonetta (für Gitarre nach
einem Streichquartett) oder "Dann werden
die Gerechten leuchten" (Tenorarie aus dem
Oratorium "Elias") angeboten habe, wurde
mir eine Abfuhr erteilt.
Die drei Beteiligungen zwischen 2007 und
2022 waren:
- ein junger Kollege, der sich bald wieder
versetzen ließ, hatte 2010 eine Telemann
Kantate vorbereitet; weil es bei der Reali-
sierung der Tenorarie Probleme gab, hat
er mich gebeten, diesen Part kurzfristig
zu übernehmen. Natürlich habe ich zugesagt
und mir die Gesangsstimme in wenigen
Tagen draufgeladen.
- 2013 bat mich die Fachbereichsleitung
selbst kurzfristig zwei Stücke von John
Dowland zu übernehmen, weil das Schüler-
Gitarrenquartett der Musikschule Fürth
abgesagt hatte.
- 2019 schließlich bat mich wiederum die
Fachbereichsleitung, kurzfristig einen Bei-
trag für ein Schulkonzert zu erbringen,
weil für einen Sonntag Morgen nicht genug
Spielzeit vorhanden war. Da ich gerade das
obige Stück in Vorbereitung für meine Vor-
spiele an der Musikschule Nürnberg hatte,
habe ich dies dann zum Vortrag gebracht.
Zwar bin ich auch froh, dass ich von
meiner Komposition ein Video habe, das
zeigt, dass ich dieses Stück spiele bzw.
gespielt habe bzw. spielen kann, doch
habe ich mich an meiner Stammschule
in der zweiten Hälfte meiner Dienstzeit
nicht als ebenbürtiger Partner, sondern
als Lückenbüßer gefühlt.
Jürgen Kinne