Was für eine großartige Folge! Es hat so Spass gemacht dem Daniel zuzuhören und die Punkte mitzunehmen, die ihr im Laufe des Gesprächs herausgezogen habt! Dickes Danke 🫶🏻
Kann mich erinnern, als der griechische Bauer der jahrelang viel mehr ausgab als er einnahm von den Banken gezungen wurde nur soviel aus zu geben wie er einnahm. Finde diese Kapitalisten von der Volksbank auch ganz unangenehm. Der Bauer hielt sich nicht dran und drohte pleite zu gehen. Da erbarmte sich der deutsche Steuerzahler und lieh ihm nun das Geld. Aber mit der Vorgabe nicht mehr auszugeben als er einnahm. Austerität genannt. Seit dieser Zeit ist keiner in Griechenland mehr verhasst als der deutsche Steuerzahler.
Absolut geniales Interview. Er spricht mir als PhD im 3. Jahr ab dem ersten Moment aus dem Herzen. Ich kann nur jedem der sich alleine fühlt in Gewerkschaften und Studierenden/Promovierendenvertretungen einzubringen. Da kann man immer Leute finden die ebenfalls was verändern wollen. Aber er hat mir seiner gefühlten Analyse einfach recht, dass oft die Personen die am meisten unter dem System leiden, aktuell wenig Kopf/Zeit/Motivation dafür haben sich gegen das System aufzulehnen.
Ich merke manchmal in diesen Interviews wie sich ein Knoten in meinem Hirn löst und sich die Nervenbahnen neu vernetzen. Wirklich hervorragend, vielen Dank dafür!
Geniales Interview über die Sprache des Kapitalismus! Diese Sprache und der damit verbundene Habitus sind so naheliegend... Und das sind so wichtige Punkte in Bezug auf unsere unbewusste Kommunikation bzw. unser unbewusstes Handeln. Sprache und die damit verbundenen Wahrnehmungen und Interpretationen sind so zentral für unsere Gesellschaft. Mit dem Eisbergprinzip ist der hohe unbewusste Anteil ausschlaggebend für unser Zusammenleben. Und das bringt mich u.a. zu Pierre Bourdieu. Das Interview ist so anregend für die soziologische Fachdisziplin und um wieder viel mehr über den Tellerrand zu schauen.
@darkmaya7632 mit welchem populärem intelligenzbegriff sollte man deiner meinung nach menschen charakterisieren, die ignorieren, dass ökonomischen bzw. monetären theorien nicht physikalische axiome abgefordert werden können?
Zu Preissteigerungen: Beispiel aus meinem Alltag. Es wird immer beliebter bei den Leuten, die die Preise erhöhen, über Preisanpassungen zu reden. Damit wird auch wieder die Verantwortung von sich weg hin zum Markt geschoben. "Wenn das der Markt so macht, bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich überleben will."
Ganz genau! Das Buzzword ist "Wettbewerbsfähigkeit". "Wir müssen leider die Preise erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Weil: Wenn man den Wettbewerb verliert, gehen automatisch auch Arbeitsplätze verloren. Da haben die Angestellten und ArbeitnehmerInnen natürlich Verständnis für, denn es wollen ja alle ihre Arbeitsplätze behalten. Finde ich interessant: Bei uns wurde ja ein Kohlekraftwerk abgewickelt und natürlich haben Menschen ihre Arbeitsplätze verloren, aber die Kommune hat zum Ausgleich aus dem Kohlestrukturfonds Fördergelder bewilligt bekommen. So viel Geld hätten die Angestellten dort nicht erwirtschaften können. Und die Gewerbesteuer wird durch den LNG-Terminal eingenommen, wo wieder ca. 80 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Veränderung muss also nicht zwingend ein wirtschaftlicher Nachteil sein. Für die Umwelt ist natürlich Mist. Aber finanziell war das für die Kommune von Vorteil.
Die am häufigsten vorkommende Diskriminierungsform, über die leider am wenigsten oft gesprochen wird, *Klassismus*, hier so klar zu beschreiben, danke dafür! Mehr junge Menschen sollten sich auf diese Art und Weise mit Ökonomie beschäftigen.
Ist das Wort Klassismus den überhaupt ein Mal gefallen? Ich glaube: aus guten Gründen nicht. Es geht hier nicht um die Diskriminierung von Personengruppen, sondern um materielle und ideologische Strukturen. Das hängt zwar zusammen, der Gegenstand der Kritik ist aber ein anderer bzw. der Blickwinkel.
@@DocG1337 True. Nur ist es meine Meinung, dass es guten linken Populismus benötigt und dieser sich gerne den Begriff des Klassismus aneignen dürfte. In einer politischen Landschaft in der Identitätspolitik den Ton angibt wäre ein Begriff wie dieser nicht an falscher Stelle.
@@tombombadil9801ich bin hier allerdings sogar fest davon überzeugt, dass sich Klassismus nicht ‚nur‘ als Begriff eines Linken Populismus etablieren sollte, sondern durchaus als legitime und vor allem wissenschaftlich völlig anerkannte Perspektive in der Sozialforschung angesehen werden sollte!
Sehr interessanter Gast. Ich war skeptisch wegen dem Titel. Aber sein Buch ist doch echt inspirierend und das Interview wieder mal lohnend. Und eine ordentliche Definition von Kapitalismus wie hier gegeben, ist auch eine Seltenheit. Die einen verwenden das Wort sonst wie ein Synonym für alles Böse, die Ungleichheit, Klassenstrukturen, materielle Gier oder Egoismus, oder gar Sklaverei und Kolonialismus - alles viel älter als der Kapitalismus. Die anderen verharmlosen ihn als “Marktwirtschaft”.
Schon ab Minute 2 begeistert - endlich spricht das mal jemand an. Ich denke da immer an Adornos Beschreibung des Wissenschaftsbetriebes als Industrie, die ihre eigene Reservearmee produziert. Weiß nicht mehr wo ich das gelesen hatte. Diese ganze Drittmittelbeschaffung - echtes Talent wird da einfach verdrängt. Es ist grauenvoll, in allen Sozialwissenschaften. Aber inzwischen auch häufig in den Naturwissenschaften. Ein Freund von mir hat seine Bachelor - oder Masterarbeitarbeit (weiß nicht mehr so genau) für ein Unternehmen geschrieben, das Laser herstellt und sein Professor hat ihm gesagt, wenn er die 1.0 will müsse er ein paar Graphen und Daten so aufarbeiten, dass daraus nicht sichtbar wird, dass der Laser für die Industrie im Grunde unbrauchbar ist - die Firma wollte wohl noch das Patent verkaufen oder so.... Und das ist keine Ausnahme. Funfakt: Er hat die 1.0 bekommen. Ist aber schon ein paar Jährchen her - hat keine Konsequenzen gehabt.
Ich finde das ist, wie vieles andere auch, genauso eine Form von Korruption. Es macht sich in der Gesellschaft immer breiter, immer mehr Teile der Zivilisation werden dysfuntional, und am Ende bricht alles zusammen - und dann finden es alle "unerklärlich", dabei müssten sie selbst ganz genau wissen was sie tagtäglich tun und lassen...
Super Folge, super Typ! Hätte kaum noch gedacht, dass ich einmal mit Hans nicht einer Meinung sein könnte, aber nun ist es so weit. Gerade das Beispiel der "steigenden Preise" (bzw. Daniels Ausführungen dazu um 1:40:00 herum) hat mich sehr überzeugt. Alle drei Implikationen, die Daniel nennt, sind hier eindeutig nachweisbar. Die Metapher/Personifikation wirkt, als hätte der Preis ein Eigenleben, als wäre es ein Naturereignis und damit die Ökonomie eine Naturwissenschaft. Wenn man darüber nachdenkt, weiß natürlich (fast) jeder, dass das nicht so ist. Aber die Formulierung ist so (ein)gängig, dass man eben nicht bewusst darüber nachdenkt. (Die wahren Akteure werden nicht automatisch mitgedacht, sondern verborgen.) Und das ist das Problem. Aber nicht trotz, sondern auch gerade wegen dieses Dissenses eine rundum gelungene Folge!
Nicht vergessen: Jede Ökonomie ist eingebettet in natürliche Umgebungen und damit den "Launen der Natur" ausgeliefert. Entsprechend kann eine durch Naturereignisse ausgelöste Knappheit bestimmter Güter zu Preissteigerungen führen.
@@artbess Das gefährliche hier ist ja aber, dass das nicht unterschieden wird. Egal ob durch Finanzspekulation oder Dürre ausgelöst: Bei beidem wird die Preissteigerung als natürliche Reaktion des Systems verstanden, wobei nur letzteres tatsächliche, materielle Knappheit widerspiegelt und ersteres ein Phänomen des schlecht designten menschlichen Verteilungssystems ist. @martinstoelting2707: Ich sehs ähnlich. Ich verstehe Hans Punkt, dass es etwas an den Haaren herbeigezogen ist und ethymologisch vielleicht nicht stringent begründbar und klar, sobald man mal aktiv darüber nachdenkt, weiß jeder, dass die Preissteigerung von menschlichen Akteuren vorgenommen wird. Aber dieses aktive Nachdenken ist ja der Haken. Oft tut man das ja nicht und wenn man eben nicht drüber nachdenkt, suggerieren diese Begriffe eine gewisse Natürlichkeit. Die Preissteigerung ist halt alternativlos, etwas das es zu ertragen gilt. Da braucht man nicht nach Ursachen zu suchen. Letztlich ist es bei der Genderdebatte ja das gleiche. Natürlich, sobald man aktiv darüber nachdenkt ist klar, dass man beim generischen Maskulinum auch Frauen ansprechen will. Trotzdem denkt man bei "dem Anwalt" erstmal an einen Mann.
War auch sehr erstaunt, dass Hans sich dieses Beispiel herausgepickt hat. Hans hat hier auch keine Belege für seine Hypothese, dass allen bewusst sei, dass es einen Urheber von Preissteigerung gibt.
@@evmame die vertreter der "verschleierungs"-these haben ihrerseits allerdings auch keinen empirischen beleg dafür beigebracht, dass es sich so verhält, wie die these unterstellt. insofern sind hier im diskurs zwei interpretationen aufeinander getroffen, die sich wohl auf das beziehen, was man "anekdotische evidenz" nennt: zumindest gilt das für mich. im beruflichen wie privaten leben bin ich recht häufig auf menschen getroffen, die sowohl den begriff der "gestiegenen preise" verwendeten - als aber auch ein klares bewußtsein davon hatten, dass preissteigerungen sich nicht als naturgewalt einstellen, sondern von akteuren beschlossen werden, die die macht dazu haben. (dass dies "allen bewußt" sei, würde ich gar nicht behaupten können, weil ich ja gar nicht "alle" kenne). übrigens gab es zu beginn der 70er jahre eine interessante untersuchung zur frage: was wählen eigentlich BILD-leser? (damals sah die politische ausrichtung von BILD die spd noch als verdächtige sozialistische partei, die in verdacht stand, moskauer politikvorstellungen zu folgen) - erstaunliches ergebnis: trotz der täglichen lektüre bekannten sich damals eine mehrheit der treuen BILD-leser als SPD-wähler. Auch solche empirischen befunde führen dazu, beziehungen zwischen sprachgebrauch und bewußtsein nicht allzu verkürzt eindimensional anzunehmen.
Eine Post kapitalistische Wirtschaft könnte sich an folgenden 7 Punkten orientieren. Ich erhebe da keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr noch Punkte ergänzen möchtet, seid herzlich willkommen! 1. Postulat für eine transdisziplinare nachhaltige Wirtschaft 2. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht die Menschen der Wirtschaft. 3. Wirtschaftsentwicklung bezieht sich auf Menschen und nicht auf Dinge. 4. Wachstum ist nicht das selbe wie Entwicklung und Entwicklung braucht nicht notwendigerweise Wachstum. 5. Ohne den Dienst am Ökosystem ist keine nachhaltige Wirtschaft möglich. 6. Die Wirtschaft ist ein Teilsystem eines größeren und endlichen Systems - des Naturreiches. Darum ist unbegrenztes Wachstum auch nicht möglich. 7. Alle wirtschaftlichen Prozesse und Interessen in der Wirtschaft dürfen sich niemals über die Pflicht zur Ehrfurcht vor dem Leben erheben.
Bevor man über das Ende des Kapitalismus redet, wofür ich unbedingt bin, sollte man erst mal verstehen, was das ist. Und zweitens würdigen, welch ungeheurer Segen er für die Menschheit ist und wie wir unseren Planeten verbraucht haben, ohne auch nur annähernd das Wohlstandspotential auszuschöpfen, das uns der Kapitalismus hätte bringen können - aus politischer Dummheit. Ohne Kapitalismus würden wir heute nicht über ihn reden können. Die meisten von uns gäbe es gar nicht. Ist ein bisschen wie, wenn die Fische das Wasser abschaffen wollen.
Abgesehen vom Postulat des endlichen Wachstums in Punkt 6 kann sich eine kapitalistische Wirtschaft genauso an diese Punkte halten. Alles eine Sache der Politik.
@@MatthiasSchmitz-nt8ys Punkt 2 sorgt dafür dass es eine gerechte Verteilung des Wohlstands gibt. Wenn Wirtschaft den Menschen dient, dient sie allen Menschen gleichermaßen.
@@detlefkoch7748 Was "gerecht" ist ist subjektiv. Für Reiche ist es gerecht, wenn sie reich sind und andere nicht - vgl. die Ausführungen von Michael Hartmann. Zudem wird auch kein Neoliberaler argumentieren, dass die Menschen der Wirtschaft dienen. Er wird immer so argumentieren, dass diese Art zu wirtschaften letztendlich am besten für die Menschen (und zwar alle) ist.
Bin gespannt auf das Buch. Nachdem ich Radikal emotional gelesen habe und das hier höre, zeigt vieles in Richtung Achtsamkeit. Im Hier und Jetzt bemerken was ist... Sehr spannend. Danke für das tolle Interview!
Zu 8:20 Das ist genau der Grund warum ich keine Lust mehr auf eine Promotion (Epigenetik) hatte. 1.) Das Ausgeliefertsein an deinem Professor. 2.) Die Bezahlung (bei mir an der Uni wären das 1500 Netto bei Halbzeitstelle, die man auch nicht immer erhält). 3. Die Journal-Debatte, in der man sich halb kaputt ackern muss nur damit man selbst veröffentlichen darf (und die unnötige willkürliche Regel manchmer Profs dass man mind. 3 Paper veröfftlichen muss (neben den ganzen anderen Kram den man zu hat wie Seminare leiten, Klausuren kontrollieren, Praktika beaufsichtigen/durchführen, auf Tagungen seine Arbeit präsentieren usw.), damit man überhaupt seine Promotion abgeben darf (wo man nebenbei wenns gut läuft hobby mäßig dran weiterarbeiten darf).
ich glaube du bist nicht ganz so gut informiert. Die Regel, dass man drei Paper haben muss ist nicht willkürlich sondern durch Prüfungsordnungen geregelt, dass man mit drei Paper kumulativ promovieren darf. Ansonsten kann man auch eine "normale" Dissertation schreiben, was aber im Gegensatz zu kumulativen Diss mehr Aufwand bedeutet. Wenn man eine DFG-Stelle hat, wird man übrigens in der Regel von der Lehre befreit. Das kommt darauf an, ob man eine Hausstelle an der Uni bekommt oder eine Drittmittelstelle. Man kann ürbgiesn auch versuchen Stipendien einzuwerben
@@Crassus_Auratus naja.. durch kumulative Promotion hat man seine drei Paper ja veröffentlicht und die werden dann hoffentlich auch gelesen. Ich weiß nicht, wie Dissertationen in allen Fächern betrachtet werden, aber in naturwissenschaftlichen Fächern ist das ja nur ein Teil bin jahrelanger Arbeit. Meine eigene verwende ich gerade relativ viel, weil natürlich alle Quellen für mein Thema zusammengetragen sind und so muss ich weniger suchen
Ja, Leistung ist ein anstrengender Begriff. Ich setze Leistung oft mit Opfern gleich. Ich opfere meine Zeit, meine körperliche Gesundheit, meine körperliche Kraft, etc. um etwas am Ende zu erhalten. Weiterhin jemand, der weniger kann, leistet der weniger, weil sein Output geringer ist, aber strengt sich super an? Setzen wir Output mit Leistung gleich? Fühlt sich auch falsch an.
Unsere "neoliberale Leitkultur und Politik" muss endlich lernen, dass Staat und Privatsektor" kooperativ und komplementär zusammen gedacht werden müssen, um das beste aus einer Nation und ihrer Gesellschaft herauszuholen. Gut gesteuerte Staatsausgaben sind positiv für den Privatsektor! Wirtschaft ohne Staat (und staatlich lizensierter Gschäftsbanken) funktioniert nicht. Umgekehrt klappt es zumindest nicht gut und nachhaltig
@@hinissorbas6422 darf man annehmen, dass du weder als philosoph, noch als schriftsteller, noch als (bildender) künstler eine ausbildung genossen hast (und schon gar kein geld damit verdienst) - und auch nicht als ökonom? deine freihändigen behauptungen, wass diese berufe bzw. qualifikationen auszeichne, haben mit der begriffsbedeutung, die im deutschen sprachraum gilt, nichts zu tun.
Zum Thema Erbschaftsteuer wird immer wieder argumentiert, dass das ja aus versteuertem Vermögen stammt und es ja nochmals besteuert wird (das wäre ungerecht). Der Erbe hat von dem Geld, was er da bekommt, NICHTS versteuert, das waren seine Eltern/Erblasser. Die Gesellschaft schimpft immer über leistungsloses Einkommen (bspw. Bürgergeld). Erbschaften sind die leistungslosesten Einkünfte/Vermögenzuwächse überhaupt. Zur Bewertung: Wir haben gerade einmal quer durch Deutschland alle Grundstücke bewertet. Beim Bürgergeld wird jedes Verschonungsvermögen auf den cent genau ermittelt und mir will jemand erklären, das ginge eben bei der Vermögensteuer/Erbschaftsteuer nicht?
Kleine Korrektur: Einkommen aus Kapital wird nicht mit 25% besteuert. Bei deutschen Unternehmen ist der Steuersatz grob 30% auf den Gewinn. Wenn nun an eine natürliche Person ausgeschüttet wird, dann kommen da nochmal 25% + Soli drauf. Also insgesamt grob 50%. Das gilt aber auch nur, wenn ausgeschüttet wird. Amerikanische Unternehmen die nichts ausschütten zahlen auch mal gerne 0%. Und die Aktionäre beleihen Ihre Aktien und zahlen dann auch genau nix. So zahlst eine Klatten 50% und ein Musk 0%.
Auch wenn das schon 4 Monate zurückliegt, muss ich das noch richtigstellen: der Körperschaft steuersatz beträgt derzeit 15 % sowohl für einbehaltene als auch für ausgeschüttete Gewinne. Hab ich gerade nachgeguckt, ich wusste es auch nicht mehr🙂
@@birgitlucci9419 Korrekt und dazu dann noch die Gewerbesteuer. Das ist höher als eine Besteuerung eines Gehalts gesamt. Das ist auch der Grund, dass ein zu hohes Gesellschaftergehalt als verdeckte Gewinnausschüttung gilt und verboten ist. Der Gesellschafter muss den Gewinn ausschütten und mehr Steuern zahlen. Er darf sich kein zu hohes Gehalt zahlen.
Ich finde den Part zum Bürokratieabbau fürchterlich flach und mit Stereotypen besetzt. Die Wirtschaft will etwas aus Gewinninteresse, ergo Bürokratie ist doch gut. Die Realität sieht aktuell anders aus. In Europa müssen alle Medizinprodukte neu zugelassen werden, egal wie lange sie bereits am Markt sind. Unternehmen und Behörden haben begrenzte Kapazitäten und konzentrieren sich auf best seller. Nischenmedikamente sind somit in Europa nicht mehr verfügbar, dank einer unsinnigen Verordnung. Das ist doch der Wahnsinn aus Brüssel!
Wie schön, dass in Unserer Demokratie jetzt nur noch von Professorinnen, Ökonominnen, Lehrerinnen ... die Rede ist. LBTQia+ ist natürlich immer mitzudenken !
Zum Thema Bildung und Vermögensungleichheit. Auf individueller Ebene mag eine Ausweitung an Bildung ja zu einer Erhöhung des Einkommens und des Vermögens führen. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene ist das aber nicht möglich denn der Grad an Bildung bedingt ja nicht die Jobs, die wir benötigen um das gesellschaftliche Leben aufrecht zu erhalten sondern die notwendige Jobstruktur bedingt den Grad an Bildung, den das Individuum benötigt um den Job ausführen zu können. Nur weil z.B. alle LKW- Fahrer ihren Grad an Bildung erhöhen und studieren bedeutet das doch im Umkehrschluss nicht, dass wir keine LKW- Fahrer (oder jeden anderen Beruf nichtakademischer Natur) mehr benötigen. Selbst wenn alle Menschen den gleichen Grad an Ausbildung, Motivation, Leistungsbereitschaft, Innovationsfähigkeit etc. an den Tag legen würden, könnte dennoch nur eine gewisse Anzahl an Menschen die sogenannten monetär privilegierten Berufe ausüben. Der Großteil müsste sich mit weniger privilegierten Berufen oder sogar keiner Arbeit arrangieren. Der Grad an Bildung hat demnach gesamtgesellschaftlich betrachtet keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf die Vermögensungleichheit. Der Grad an Bildung ist in den letzten Jahrhunderten deutlich gestiegen, dennoch haben wir eine Vermögensungleichheit wie zu Zeiten des Feudalismus.
Ich stimme natürlich zu, dass der p-value von 0,05 willkürlich als Standard festgelegt wurde und zu hinterfragen ist. Trotzdem würde ich eine Irrtumswahrscheinlichkeit von unter 5% nicht als absurd bezeichnen😐
1:27:30 "Krankenhaus-Leiter verdient das 300-fache einer Pflegekraft"; Stepstone schreibt: "Arbeitnehmer, die in einem Job als Krankenhausmanager/in arbeiten, verdienen ein durchschnittliches Jahresgehalt von rund 64.800 €". D.h. laut dem Interviewten verdienen Pflegekräfte also nur 220 € im Jahr? Ich glaube, dass das nicht stimmt. Wenn eine Pflegekraft Mindestlohn verdient, müsste der Krankenhaus-Leitende 6,7 Mio. €/Jahr verdienen, damit der angebliche Faktor 300 stimmt. Ich finde es problematisch, dass in Debatten um angeblich ausufernde Ungleichheit Zahlen in den Raum geschmissen werden, die sich nur nach kurzer Betrachtung als völlig falsch herausstellen.
Das ist offensichtlich Quatsch. In Deutschland verdienen im Krankenhaus Pflegerinnen ordentlich und je nach alter ca. 50.000 €. Davon ein guter ein teil steuerfrei durch die Zuschläge. Vielleicht verdient der Chef das 10 fache, ich denke jedoch eher das 5 fache ist richtig. Ich finde seine Thesen interessant, verstehe aber nie woher dieses Vertrauen in den Staat kommt. Die 100% Staatsunternehmen wie Bahn, Autobahn oder die kommunalen Krankenhäuser lassen mich nicht daran glauben. Auch die alte Post oder dann Telekom waren alles andere als die Quelle der Innovation. Die Pharmaindustrie des Ostblocks kann ich nicht beurteilen, aber überlebt hat keiner dieser Player. Es mag erschrecken, aber offensichtlich wollen einige Menschen reich werden und arbeiten dann härter und sind innovativer, zum Nutzen der Kunden dieser Unternehmen.
@@nadjak3410 der Leiter einer Klinik ist ein Manager, kenne wenig Unternehmer geführte Kliniken. Diese sind größtenteils kommunal oder kirchlich und ich glaube mit ca. 7% privat. Das Gehalt einer Person mit dem Gewinn eines Hauses zu vergleichen erscheint mir unlogisch.
@@nadjak3410 Dann suche gerne andere Gehaltsvergleiche raus - damit der Faktor von 300 stimmt, müsste das Gehalt höher liegen als bei DAX-Vorständen. Ich zweifle das weiterhin an, lasse mich aber gerne argumentativ überzeugen.
Zur Befristung bei (12:30). Das Problem generell ist ja nicht eine Frist zu setzen, allerdings solllte die Frist auch mind. 6 Jahre und sagen wir mal pauschal maximal 8 Jahre sein. Fakt ist, dass man immer sogenannte 9 Creditpoints während der Promotion sammeln muss (z. B. kann 1 CP eine Uniprüfung sein, die z. B. 12 Leistungspunkte (12 Lp oder auch 12 CP im Bachelor/Mastermodul entsprechen), 0,5 CP für eine Präsentation auf der Tagung, 1 CP für das Veröfftlichen eines Papers, 1 CP für die Teilnahme an einem 2-wöchigen Seminar usw. Möchte man allein die 9 CP erreichen, hat man schon mindestens für 4 Jahre Arbeit (da man zwischen Forschung, bezahlte Tätigkeit an der Uni (also Praktikumleitung, Überwachung und Pflege von Messinstrumenten, Klausurkontrollen, etc. pp) und ja dieser böse Begriff "Freizeit".
Daniel sollte mit Dürr, Kuhle und Lindner mal eine Stunde diskutieren. Ich weiß, dass das zu nichts führen wird. Ideologisch zu verblendet. Aber mich würde interessieren wie gedanklich flexibel und rhetorisch fit man sein muss, um sich eine volle Stunde keine Blöße zu geben. Geiles Interview.
@1:40:00 Die Gaspreisbremse hat den Preis am Gaspreismarkt nicht gedeckelt. Wie soll Deutschland darauf auch Einfluss nehmen ohne größere eigene Gasförderung. Der Staat (wir alle) hat uns nur die Differenz subventioniert.
Es ist aus der rechten und neoliberalen Seite der Diskussion (majority) sehr offensichtlich, warum sich wenig bezüglich Ungleichheit eingesetzt wird. Es hat aus meiner Sicht wenig mit den angesprochenen Punkten zu tun, sondern viel mehr damit, dass Menschen immer noch extrem häufig Ungleichheit nicht als systemischen, sondern persönlichen Aspekt mit Eigenverantwortung verbinden. "Wenn man wenig hat, hätte man eben mehr dafür tun sollen." Diesen Satz würde der allergrößte Teil der Menschheit in der industrialisierten Welt so unterschreiben. Wir sind eben nicht an dem Punkt, an dem die meisten verstehen, dass Ungleichheit im System verbaut ist. Das liegt meiner Ansicht nach viel mehr an der philosophischen Ansicht, dass wir einen tatsächlichen freien Willen haben (nicht nur den kompatibilistischen) und dass sich speziell der menschliche Wille nicht den Naturgesetzen beugt. So rechtfertigen wir nicht nur unseren Hass oder unser juristisches System, sondern eben auch die Existenz von Ungleichheit. Das ist in der Politik so und auch in privaten Kreisen. Das Brecht Zitat "wärst du nicht arm wär ich nicht reich" ist ein gutes Beispiel, denn die häufigste Antwort darauf ist eine Form von "Der Kapitalismus ist kein zero sum game". Dass wir, selbst wenn wir Determinismus verstanden haben immer noch dazu neigen Ungleichheit auszublenden ist wahr, aber das ist im momentanen Zeitgeist eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich halte es für deutlich zu optimistisch anzunehmen, dass wir alle Ungleichheit verstanden haben, aber wenig getan wird weil es zu abstrakt ist. Auch wenn das wahr ist, ist das noch mindestens zwei Schritte vor dem Punkt an dem wir uns jetzt befinden. Und selbst wenn sich zwei Parteien links von der Mitte sehen, heißt das noch lange nicht, dass sie das auch wirklich sind.
@@konradinkreutzer8 Ungleichheit wird oft als individuelles Versagen und nicht als systemisches Problem wahrgenommen. Diese Sichtweise basiert auf der philosophischen Überzeugung, dass Menschen einen freien Willen haben und damit ihr eigenes Schicksal bestimmen können. Dadurch wird Ungleichheit als gerechtfertigt angesehen, weil viele glauben, jeder könne durch eigene Anstrengungen mehr erreichen. Diese Haltung ist tief in der Gesellschaft verankert und verhindert, dass die systemischen Ursachen von Ungleichheit erkannt und bekämpft werden. Selbst innerhalb linker Strömungen gibt es oft kein tiefes Verständnis der eigentlichen Problematik.
Eine sehr spannende Folge, ja das VWL als kleine hässliche Schwester der BWL gilt, kann ich auch nicht verstehen Ich fands komisch, dass Hans sich so an die "Preise steigen" aufgehangen hat, da ich es auch für ein sehr gutes Beispiel halte. Allein dadurch das die Preise das Subjekt sind und das Verb im Aktiv steht wird hier ja völlig ausgelassen, dass die Höhe der Preise eine Entscheidung der Marktteilnehmer ist. Richtiger wäre ja: Akteur x hat den Preis für Gut y auf z erhöht. Grad durch das Verb "steigen" was wir ja vor allem aus natürliche Zusammenhängen kennen, fällt ja ein Großteil der Intentionalität unter den Tisch. Und damit wird es ja dann auch schwieriger zu fragen, inwieferen solche Erhöhungen gerechtfertigt sind, weil Kosten weitergereicht werden oder inwiefern Gewinnspannen aus Opportunität erhöht werden. Aber deshalb auch nochmal ne kurze Frage an Hans: Irgendwie klingt für mich das Anliegen von dem Buch etwas wie Klemperers LTI, nur eben für Finanzkapitalismus und nicht das dritte Reich. Gegeben das meine LTI Lektüre ein paar Jahre her ist und ich "Sprache des Kapitalismus" noch nicht gelesen habe: Siehst du das bei Klemperers Buch ähnlich, dass quasi die kleinen Formulierungsfragen sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf das Weltbild haben? (Ja, die Sprache des dritten Reichs, wurde ja deutlich planmäßiger installiert und der Prozess war kurzfrisitger)
geht es in unserer Gesellschaft um Leistung oder inszenierte Leistung? Wird der durchschnittlich Intelligente den Intelligenteren erkennen? Auch den deutlich intelligenteren? Wie soll das gehen? Gerade weil die "Reichen" über die Ungerechtigkeit der Gesellschaft oder die Unsinnigkeit des Leistungsprinzips Bescheid wissen werden die alles dafür tun ihren Reichtum zu behalten. Die wissen genau, dass sie das mit Leistung niemals erreichen würden.
Zur Sprache noch "Kredit" bedeutet auch, dass die Beteiligten im Deutschen "Gläubiger" und "Schuldner" heißen. Aber im Christentum hatten die Geldverleiher kein gutes Image (Zinsverbot im alten Testament, Prof. Dr. Frank Kolb). "Wenn du einem Armen Geld leihst, nimm keine Zinsen" Soviel zum Thema Leitkultur und christliche Werte...
Mega cooles Interview, spannender Mensch, danke! Kleinigkeit, no body-shaming: aber "Trump-Orange" wäre keine abwegige Beschreibung für Tilos Make-Up-Farbe :D Vielleicht finde nur ich das, hoffe das wird nicht als persönliche Verletzung aufgefasst. Vielleicht ist das ja beabsichtigt, dann tuts mir leid um den Witz
Für Promovierende die sich organisieren wollen gibt es in den letzten Jahren immer mehr lokale Promovierendenvertretungen/Doktorandenräte. Aber letztes Jahr hat sich auch ein Bundesverband Promovierende e.V. begründet, der versucht alle PhD in Deutschland unter einen Schirm zu bringen. Da kann man auch mitmachen wenn man keine lokale Vertretung hat 😉
Die Krebszellen-Metapher für Wachstum ist gar nicht schlecht. Man sollte eben aber auch bedenken, dass in der Tat ganz ohne Wachstums- und Verbrauchsprozesse ja auch ein Organismus stirbt - Post-Wachstum ist fast die Definition des Alterns an-sich. Der Mensch ist kein Kreislauf. Deswegen ist auch die Angst vor der grünen Chemo-Therapie verständlich. Trotzdem gibt es keinen Ausweg ohne Risiken. Wir müssen was tun. Aber leicht ist es nicht.
Post-Kapitalismus? Bahn-Kapitalismus! Letzterer bräche sich dann vllt auch Bahn, sozusagen bahnbrechend ... Und wie wäre es mit "Lohnlude" anstelle von "Arbeitgeber"? Klasse Sendung, super Inhalt, besonders diesmal!
Wortspiele mit möglichst vorher gekappter und in der Mülltonne entsorgter Semantik haben sich allerdings längst Bahn gebrochen. Gerade wenn man feststellt, dass etwas an der Sprache dysfunktional ist, sollte man die betroffen Areale nicht mit dem nächsten Dysfunktionalen ersetzen wollen. Das muss nämlich schief gehen. Und im schlimmsten Fall ruinieren wir uns nicht nur Teile der Sprache, sondern die gesamte. Das wollen wir hoffentlich nicht.
@@gast9374 Wer ist "wir"? Gerne sammle ich Vorschläge. Jedenfalls sind mir beide Ausdrücke, Arbeitnehmer und Arbeitgeber" schon geraume Zeit suspekt, da sie die Verhältnisse umzudrehen scheinen. Allerdings, liest man "Arbeit" im Sinne seiner Bedeutung im Mittelhochdeutschen ... aber wer liest schon noch das Nibelungenlied im Original und vermag es zu verstehen?
@@uwehirayama9544 Ich meinte eher deinen Post AG vs. Bahn AG Geniestreich. Wenn du zu oft auf dem Mittelaltermarkt warst und den "Arbeitgeber" als Hommage, oder nur um das wohlige Urlaubsfeeling vom Mittelaltermarkt reproduzieren möchtest, um z.B. dem monotonen Arbeitsalltag wenigstens etwas Sinn zu stiften, von nun an "Arebeitgewwerer" nennen möchtest, hätte ich da sogar nichts weiter dagegegen. "Wir" ist Personalpronomen, Nominativ, 1. Person, Plural. In diesem Kontext, in dem wir uns hier unterhalten, ist "wir", wir alle, die wir uns hier zusammengefunden haben, um einen dysfunktionalen Bereich der Sprache zu besprechen. Aber da fängt es im Prinzip schon an, problematisch zu werden, wenn man das jemandem erst ausführen muss. Wenn ich dabei zufällig in Persona vor dir stehen würde, würde ich reflexartig danach schauen, ob dein Hosenstall zu ist, und die Schuhe zugebunden sind, was mir sofort, im nächsten Moment, wieder unangenehm wäre. Das wollen wir hoffentlich nicht.
1:03:36 @ jung & naiv: Ladet doch bitte mal die Ersteller der Studie von der Herr Kemper "Die Responsivität der deutschen Politik von 1998 bis 2015" (so hieß die glaube ich) von der Uni Osnabrück ein. Viele Fragen zur gesellschaftlichen Ungleichheit laufen darauf hinaus: "Wenn es bekannt ist, warum tut keiner was dagegen?" vlt können die paar erhellende Aussagen beitragen.
Das war interessant - Studien zu Austerität und Populismus beschrieben, den Hintergrund zur "unsichtbaren Hand" nochmal erläutert und seit wann der verwendet wird. Den Mythos Meritokratie eingeordnet. Das bitte in 60 Sek TikTok pressen, und dann kriegt man das Verständnis auch unter die Leute gebracht 😅
Zum Beispiel des Mathelehrers aus der Sicht eines Grundschullehrers: ja, es gibt für mich keine größere Entlohnung als nach 4 Jahren zu sehen wie viel meine SchülerInnen in ihrer Grundschulzeit gelernt haben. Schön wäre es auch, wenn diese erbrachte Leistung gesellschaftlich auch anerkannt wird, vor allem bei den Eltern oder generell meinen Mitmenschen. Es gibt immer noch viele Menschen, die denken, dass Primärschullehrkräfte weniger wichtig und weniger honoriert werden sollte als Sekundärschullehrkräfte. :(
Lust auf eine nachkapitalistische Gesellschaft => Star Trek => "Die Wirtschaft im 23. Jahrhundert funktioniert etwas anders" . Aussage von Capt. Picard (welche Folge bzw. in welchem Film, das weiß ich nicht mehr).
@@eddy6959 Unsinn. Abgesehen davon, dass die Enterprise kein Kriegsschiff ist (jedenfalls der ursprünglichen Idee nach), ist die Leitidee von StarTrek ja eine föderative staatliche Ordnung und keine Militärdiktatur. Und die angedachte Wirtschaftordnung ist mehr eine Art Kommunismus (Im positiven Sinne - jedem nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten).
Das Thema Arbeitsbedingungen an der Uni mit diesem framig schwierig. Man macht bei einem System mit, das Scheiße ist, nur um danach zu einer privilegierten Gruppe mit hoher gesellschaftlicher Macht zu gehören. Man kann ja auch einfach so als Wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeiten, ohne eine Promotion anzustreben, wenn es einem nur um die Sachse gehen würde. Als jemand der wie die meisten nicht so viel Glück in der Genlotterie hatte und sich sehr für einen durchschnittlichen Abschluss anstrengen musste, finde ich es irgendwie schin sehr unsolidarisch sich gerade nicht an den schwachen zu orientieren, sonder unter dem Opfer ser maximalen Selbsbelastung zu versuchen, auch zum Club der erlesenen zu gehören. Hätten sich alle Arbeiter so verhalten, hätte es nie Gewerkschaften gegeben.
9:00 Ich finde viele von Stährs Ausführungen sehr uninformativ. So auch seine Aussage zur statistischen Signifikanz, was ein "absurder, also ein sehr ... beliebiger Wert" ist. Sind Signifikanzniveaus auf Reports beliebig? Ja. Sind sie deshalb "absurd"? Nein, und wenn doch, wäre dazu eine Erklärung interessant, wenn man doch einen praktizierenden quantitativen Forscher vor sich sitzen hat.
Begriffe sind halt auch stark vom Kontext ihrer Verwendung abhängig. Wenn Friedrich Merz von Wohlstand und Wachstum spricht, werden dabei andere Bedeutungsgehalte hervorgehoben als wenn dies zwei kritische Ökonomen tun; wenn Soziologen über Arbeitgeber und -nehmer sprechen, sind die Begriffe für sie völlig andere als zB für Arbeitsrechtler. Und natürlich spielt auch der Empfänger eine große Rolle. Für den einen sind bei "Empfänger" alle Geschlechter zumindest "mitgemeint", die andere fühlt sich eventuell nicht angesprochen. Ich finde, dass die Aspekte in diese Richtung ein wenig zu kurz kamen. Ansonsten sehr schönes Gespräch, das einen zum kritischen Denken anregt. Damit hat Daniel sein Ziel auf jeden Fall erreicht. Und er hat sich ja auch tapfer der Kritik ausgesetzt. 😁
Das ist sehr fatalistisch betrachtet. Im Grunde können wir dann, sollte es tatsächlich so sein, den Sack zu machen. Eine Verständigung ist ja dann nie mehr möglich.
@@gast9374Eine echte Verständigung ist jedenfalls nur möglich, wenn die Kommunikationsteilnehmer unter einem Begriff zumindest mehr oder weniger dasselbe verstehen. Deswegen ist Kommunikation in unserer Zeit vielleicht so schwierig, weil sich Begriffe unglaublich schnell wandeln oder von bestimmten Gruppen (um-)geformt werden. Siehe "Bubbles", die alle ihre eigene Sprache kultivieren. Im Grunde erleben wir doch gerade genau die Konsequenzen dieser "Eigenschaft" unserer Sprache. Ich würde deswegen sagen, wir müssten den Sack eher aufmachen, und zwar den Sack, den ein Begriff mit sich herumträgt. Falls das nicht passiert, sieht es in der Tat finster aus, denn dann gewinnen diejenigen, die von vorneherein überhaupt nicht kommunizieren wollen.
"Wenn Friedrich Merz von Wohlstand und Wachstum spricht, werden dabei andere Bedeutungsgehalte hervorgehoben als wenn ..." Das Beispiel zeigt vielleicht sehr gut, warum die damit verbundene Annahme nicht stimmt, auf jeden Fall höchst zweifelhaft ist. Ich glaube nicht, dass Merz einen anderen Begriff von Wohlstand hat. Ich glaube auch nicht, dass er wirklich glaubt, dass er zur "gehobenen Mittelschicht" gehört. Der weiß ganz genau, was die gehobene Mittelschicht ist, und dass er nicht dazu gehört. Nur kann er das aus einem sehr nachvollziehbaren Grund nicht sagen. Er müsste nämlich, wenn er offen redete, unweigerlich die Herrschaftsverhältnisse damit aufdecken. Und daran ist ihm nun überhaupt nicht gelegen. Denn, das können wir schlicht historisch ablesen, die Herrschaftsverhältnise sprachlich zu verwischen, hat sich als eine äußerst wirksame Strategie erwiesen, die Herrschaftsverhältnisse aufrechtzuerhalten. Gewalt ist eine Strategie, verwischende Sprache eine andere, die elegantere, die weniger Ressourcen vernichtende. Der Kapitalismus hat diese Strategie perfektioniert und ist zu einer reinen Euphemismus-Maschine geworden. Der Irrtum ist nun, zu glauben, die Euphemismusbenutzer und Weiterentwickler würden tatsächlich an ihre eigenen Euphemismen als neue Wahrheiten glauben, sie also selbst nicht mehr als Euphemismen anerkennen. Wir sollten uns nicht dem Glauben hingeben, dass wir uns nur mit Merz oder Lindner mal ordentlich zusammensetzen und uns nur gegenseitig auf dieselben Begrifflichkeiten "einnorden" müssten. Das ist aber nicht deswegen von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil dort vollkommen unversöhnliche Verständnisse aufeinanderträfen, sondern weil es schlicht nicht nötig ist bzw. das Problem ganz woanders zu verorten ist.
@@MKdence_ "Im Grunde erleben wir doch gerade genau die Konsequenzen dieser "Eigenschaft" unserer Sprache." - Ist es nicht. Sprache wandelt sich, sicher, jedoch überhaupt nicht schnell, und schon gar nicht von einzelnen beeinflussbar. Das ist in der Linguistik auch allgemeiner Konsens. Alle Versuche dahingehend, die man historisch betrachten kann, sind gescheitert. Gerade die sprachlichen Erziehungsversuche im Ostblock während des Kalten Krieges z.B. Dass das nicht funktioniert, nicht funktionieren kann, ist auch sehr gut m Roman "1984" mit dem sogenannten "Neusprech" dargestellt. "Siehe "Bubbles", die alle ihre eigene Sprache kultivieren." - Das sind nur vereinzelte Spezialcodes verschiedener Milieus. Das ist nie gravierend und gut übersetzbar, siehe z.B. Rasta u.ä. Daraus ergeben sich eigentlich keine Verständigungsprobleme. "Ich würde deswegen sagen, wir müssten den Sack eher aufmachen, und zwar den Sack, den ein Begriff mit sich herumträgt. Falls das nicht passiert, sieht es in der Tat finster aus, denn dann gewinnen diejenigen, die von vorneherein überhaupt nicht kommunizieren wollen." Letztere wird es dann wohl kaum interessieren, ob du den "Sack aufmachst", oder nicht. Die Schlussfolgerung ist hier einfach unlogisch bzw. schon wieder unnötig.
Merz hat sicher keinen anderen Begriff von Wohlstand, als irgendjemand anderes. Er weiß auch was "gehobener Mittelstand" bedeutet, und dass er nicht dazu gehört. Es sind die Narrative, die Erzählungen, die daraus gesponnen werden, die man v.a. dekonstruieren muss. Wenn Begriffe wirklich fundamental verschoben wären, hätten wir, wie gesagt, keine Chance dazu, und müssten den Sack zu machen.
Gibt es eigentlich Belege dafür, dass frühere Generation Gegenstände oder generell Konsumgüter wie Autos oder Handys im Schnitt länger benutzen als jüngere Generation? Mir kam es gerade so den Kopf das ist ja eventuell ein Zusammenhang geben könnte zwischen Verlust sozialer Interaktion durch soziale Medien und steigende Einsamkeit. Das quasi Konsum und das Verlangen nach neuen Gütern durch den Verlust vom Sozialen gefördert werden? Nur eine Idee im zuge der „Themenwoche Einsamkeit“
Naja, also ich schätze eine Ü40 Hausfrau hat auch nicht öfter ein neues Smartphone, als ein 25 Jähriger. Ich würde ja gerne meine Handys länger verwenden aber irgendwie haben sich alle Hersteller dazu entschieden das geplante Obsoleszenzen eine gute Idee sind. Also ich hab kein Spaß daran Konsumgüter zu ersetzen
Gute Punkte! Kann es auch daran liegen, dass wir unser Geld immer weicher wird? Die, in den Finanzwissenschaften und Politik “benötigte“ Inflation d des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt, also härtere Vermögenswerte, ansieht noch eher 75%. Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
Kann es daran liegen, dass wir unser Geld immer weicher wird? Die, in den Finanzwissenschaften “benötigte“ Inflation des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt anschaut noch eher 75%. Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
Gute Punkte! Kann es auch daran liegen, dass unser Geld immer weicher wird? Die, in den Finanzwissenschaften und Politik “benötigte“ Inflation des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt anschaut noch eher 75%. Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
Um bei 2:33:00 vielleicht auch noch einmal eines meiner Lieblings Memes aus der moderne zu zitieren: Mario Kart‘s „The closer to 1st place you are the less useful power-ups you get“ system is an ideal model for how our economy should work. „Blue Shell the one percent!“ ;)
Vielleicht mal jemanden einladen, der Ahnung von Patenten hat und das auch einfach erklären kann. Intuitiv hätte ich gesagt, dass kleine Unternehmen und Personen Patente machen dürfen, aber Konzerne ab einer bestimmten Größe, die "Systemrelevant" sind und "Wohlstandsrelevant" und "Gesundheitsrelevant", sollten Patente nicht machen dürfen. Das Resultat wäre, dass Konzerne kleinere Firmen und Personen bezahlen/beteiligen müssten, um an die neuen Erfindungen heranzukommen. Das würde eine Form von Umverteilung und Fairness erzeugen. Mit Biontech haben wir einen neuen Geldadel hinzubekommen. Ist das in Zukunft die Motivation? Den Klassismus zu feiern? Wenn ich wüsste, dass ich ohne Arbeit ein gutes und abgesichertes Leben führen könnte, dann würde mir Arbeit Spaß machen, sogar Drecksarbeit, weil ich weiß, dass ich jederzeit kündigen kann und mein Umfeld dadurch netter und respektvoller zu mir wird. Was ist falsch daran?
Zum Anfang, bin selber in der Forschung (Biochemie), kann ich teilen, das System Forschung ist sehr verschwurbelt, aber warum statistische signifikanz schlecht sein soll verstehe ich nicht. So beliebeig ist der Wert nicht und drei Sterne (*** bedeutet weniger als 0.001 zufällig => mit 99.9%iger wahrscheinlichkeit kein Zufall! Gerade als jemand, der als Ökonom mit statistik und mathe viel zu tun hat (hoffe ich mal) verstehe ich das echt nicht. Mein Verstätniss von Normalverteilung ist anders.
Ich denke, er meint damit die Wertigkeit, die der statistischen Signifikanz zugeschrieben wird. Nur, weil ein Wert statistisch signifikant ist, ist er ja nicht unbedingt wichtig (z.b. weil der gemessene Unterschied winzig ist und damit keine praktischen Implikationen hervorbringt - selbstverständlich abhängig vom Fachbereich). Außerdem sind ja auch nicht-signifikante Ergebnisse wichtig, weil sie aufzeigen, dass irgendwas eben nicht so ist wie angenommen. Aber wenn sowas nicht publiziert wird, wie sollen dann andere wissen, dass das so ist (ergo, Fehlschläge in eigene Forschung einbeziehen, andere Methoden testen usw). Grüße aus der Psychologie (wo stat.Signifikanz leider auch zu hoch gehangen wird auf Kosten praxisrelevanter Erkenntnisse)
Was für eine großartige Folge! Es hat so Spass gemacht dem Daniel zuzuhören und die Punkte mitzunehmen, die ihr im Laufe des Gesprächs herausgezogen habt! Dickes Danke 🫶🏻
Kann mich erinnern, als der griechische Bauer der jahrelang viel mehr ausgab als er einnahm von den Banken gezungen wurde nur soviel aus zu geben wie er einnahm. Finde diese Kapitalisten von der Volksbank auch ganz unangenehm.
Der Bauer hielt sich nicht dran und drohte pleite zu gehen. Da erbarmte sich der deutsche Steuerzahler und lieh ihm nun das Geld. Aber mit der Vorgabe nicht mehr auszugeben als er einnahm.
Austerität genannt.
Seit dieser Zeit ist keiner in Griechenland mehr verhasst als der deutsche Steuerzahler.
Absolut geniales Interview. Er spricht mir als PhD im 3. Jahr ab dem ersten Moment aus dem Herzen. Ich kann nur jedem der sich alleine fühlt in Gewerkschaften und Studierenden/Promovierendenvertretungen einzubringen. Da kann man immer Leute finden die ebenfalls was verändern wollen. Aber er hat mir seiner gefühlten Analyse einfach recht, dass oft die Personen die am meisten unter dem System leiden, aktuell wenig Kopf/Zeit/Motivation dafür haben sich gegen das System aufzulehnen.
Welches System ?
Die Leistungsgesellschaft ?
In der DDR bekamen alle gleich viel.
Ich merke manchmal in diesen Interviews wie sich ein Knoten in meinem Hirn löst und sich die Nervenbahnen neu vernetzen. Wirklich hervorragend, vielen Dank dafür!
Sehr cooler, reflektierter und bescheidener Gast mit einem sehr anregenden Thema!
Dieses Interview war Balsam für meine Seele, dankeschön Daniel und Tilo
Geniales Interview über die Sprache des Kapitalismus! Diese Sprache und der damit verbundene Habitus sind so naheliegend... Und das sind so wichtige Punkte in Bezug auf unsere unbewusste Kommunikation bzw. unser unbewusstes Handeln. Sprache und die damit verbundenen Wahrnehmungen und Interpretationen sind so zentral für unsere Gesellschaft. Mit dem Eisbergprinzip ist der hohe unbewusste Anteil ausschlaggebend für unser Zusammenleben. Und das bringt mich u.a. zu Pierre Bourdieu. Das Interview ist so anregend für die soziologische Fachdisziplin und um wieder viel mehr über den Tellerrand zu schauen.
Ich höre ja echt so gut wie jede eurer Sendungen, viele finde ich wirklich gut aber selten kann ich sagen: absolut geile Folge gewesen!
@darkmaya7632 mit welchem populärem intelligenzbegriff sollte man deiner meinung nach menschen charakterisieren, die ignorieren, dass ökonomischen bzw. monetären theorien nicht physikalische axiome abgefordert werden können?
Super interessantes und lehrreiches Gespräch!
Gerne einen Teil 2🙏🏻
Ein ökonomisches Thema! Wie immer, herzlichen Dank
Top Interview mit einem sehr spannenden Gast!
Sehr spannend und aufschlussreich. Das Thema Ungleichheit und Überreichtum muss auf diese Weise angegangen werden.
Vielen vielen Dank für eure Arbeit! Euer Format ist wirklich einzigartig.
-Großartig! Differenziert. Diese Sendung macht Spaß, weckt auf, klärt auf und bereichert.
Zu Preissteigerungen: Beispiel aus meinem Alltag. Es wird immer beliebter bei den Leuten, die die Preise erhöhen, über Preisanpassungen zu reden. Damit wird auch wieder die Verantwortung von sich weg hin zum Markt geschoben. "Wenn das der Markt so macht, bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich überleben will."
Stimmt. Und wieder ist dann niemand schuld bzw. verantwortlich.
Ganz genau! Das Buzzword ist "Wettbewerbsfähigkeit". "Wir müssen leider die Preise erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben."
Weil: Wenn man den Wettbewerb verliert, gehen automatisch auch Arbeitsplätze verloren.
Da haben die Angestellten und ArbeitnehmerInnen natürlich Verständnis für, denn es wollen ja alle ihre Arbeitsplätze behalten.
Finde ich interessant: Bei uns wurde ja ein Kohlekraftwerk abgewickelt und natürlich haben Menschen ihre Arbeitsplätze verloren, aber die Kommune hat zum Ausgleich aus dem Kohlestrukturfonds Fördergelder bewilligt bekommen. So viel Geld hätten die Angestellten dort nicht erwirtschaften können. Und die Gewerbesteuer wird durch den LNG-Terminal eingenommen, wo wieder ca. 80 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Veränderung muss also nicht zwingend ein wirtschaftlicher Nachteil sein.
Für die Umwelt ist natürlich Mist. Aber finanziell war das für die Kommune von Vorteil.
Richtig. Deswegen finde ich Hans‘ erste Frage bzw. Kritik auch etwas sehr kurzsichtig und stur.
Die am häufigsten vorkommende Diskriminierungsform, über die leider am wenigsten oft gesprochen wird, *Klassismus*, hier so klar zu beschreiben, danke dafür! Mehr junge Menschen sollten sich auf diese Art und Weise mit Ökonomie beschäftigen.
Ist das Wort Klassismus den überhaupt ein Mal gefallen? Ich glaube: aus guten Gründen nicht. Es geht hier nicht um die Diskriminierung von Personengruppen, sondern um materielle und ideologische Strukturen. Das hängt zwar zusammen, der Gegenstand der Kritik ist aber ein anderer bzw. der Blickwinkel.
@@DocG1337 True. Nur ist es meine Meinung, dass es guten linken Populismus benötigt und dieser sich gerne den Begriff des Klassismus aneignen dürfte. In einer politischen Landschaft in der Identitätspolitik den Ton angibt wäre ein Begriff wie dieser nicht an falscher Stelle.
@@tombombadil9801ich bin hier allerdings sogar fest davon überzeugt, dass sich Klassismus nicht ‚nur‘ als Begriff eines Linken Populismus etablieren sollte, sondern durchaus als legitime und vor allem wissenschaftlich völlig anerkannte Perspektive in der Sozialforschung angesehen werden sollte!
Dieses Interview ist viel erhellender als man anfangs denken könnte.
Super sympathisch. Danke für das interview.
Sehr interessanter Gast. Ich war skeptisch wegen dem Titel. Aber sein Buch ist doch echt inspirierend und das Interview wieder mal lohnend.
Und eine ordentliche Definition von Kapitalismus wie hier gegeben, ist auch eine Seltenheit. Die einen verwenden das Wort sonst wie ein Synonym für alles Böse, die Ungleichheit, Klassenstrukturen, materielle Gier oder Egoismus, oder gar Sklaverei und Kolonialismus - alles viel älter als der Kapitalismus. Die anderen verharmlosen ihn als “Marktwirtschaft”.
Wenn er genauso gut schreibt, wie er spricht. Muss ich mir sein Buch zulegen.
Angenehm zuzuhören.
Tut er
Cooler Gast & sehr sehr interessantes Thema. 😊❤
Den Kapitalismus auf allen Ebenen angreifen! ✌🏼
Eine kämpferische Pose, die auf einer Party bei den richtigen Leuten gut ankommen wird. Bei anderen kommt sie in der Radikalität als naiv rüber.
Schon ab Minute 2 begeistert - endlich spricht das mal jemand an. Ich denke da immer an Adornos Beschreibung des Wissenschaftsbetriebes als Industrie, die ihre eigene Reservearmee produziert. Weiß nicht mehr wo ich das gelesen hatte. Diese ganze Drittmittelbeschaffung - echtes Talent wird da einfach verdrängt. Es ist grauenvoll, in allen Sozialwissenschaften. Aber inzwischen auch häufig in den Naturwissenschaften. Ein Freund von mir hat seine Bachelor - oder Masterarbeitarbeit (weiß nicht mehr so genau) für ein Unternehmen geschrieben, das Laser herstellt und sein Professor hat ihm gesagt, wenn er die 1.0 will müsse er ein paar Graphen und Daten so aufarbeiten, dass daraus nicht sichtbar wird, dass der Laser für die Industrie im Grunde unbrauchbar ist - die Firma wollte wohl noch das Patent verkaufen oder so.... Und das ist keine Ausnahme. Funfakt: Er hat die 1.0 bekommen. Ist aber schon ein paar Jährchen her - hat keine Konsequenzen gehabt.
Ich finde das ist, wie vieles andere auch, genauso eine Form von Korruption. Es macht sich in der Gesellschaft immer breiter, immer mehr Teile der Zivilisation werden dysfuntional, und am Ende bricht alles zusammen - und dann finden es alle "unerklärlich", dabei müssten sie selbst ganz genau wissen was sie tagtäglich tun und lassen...
Super Folge, super Typ!
Hätte kaum noch gedacht, dass ich einmal mit Hans nicht einer Meinung sein könnte, aber nun ist es so weit.
Gerade das Beispiel der "steigenden Preise" (bzw. Daniels Ausführungen dazu um 1:40:00 herum) hat mich sehr überzeugt.
Alle drei Implikationen, die Daniel nennt, sind hier eindeutig nachweisbar. Die Metapher/Personifikation wirkt, als hätte der Preis ein Eigenleben, als wäre es ein Naturereignis und damit die Ökonomie eine Naturwissenschaft.
Wenn man darüber nachdenkt, weiß natürlich (fast) jeder, dass das nicht so ist. Aber die Formulierung ist so (ein)gängig, dass man eben nicht bewusst darüber nachdenkt. (Die wahren Akteure werden nicht automatisch mitgedacht, sondern verborgen.)
Und das ist das Problem.
Aber nicht trotz, sondern auch gerade wegen dieses Dissenses eine rundum gelungene Folge!
Nicht vergessen:
Jede Ökonomie ist eingebettet in natürliche Umgebungen und damit den "Launen der Natur" ausgeliefert. Entsprechend kann eine durch Naturereignisse ausgelöste Knappheit bestimmter Güter zu Preissteigerungen führen.
@@artbess Den Preis hochzusetzen hat trotzdem jemand explizit entschlossen, ob durch Programmierung oder persönlich.
@@artbess Das gefährliche hier ist ja aber, dass das nicht unterschieden wird. Egal ob durch Finanzspekulation oder Dürre ausgelöst: Bei beidem wird die Preissteigerung als natürliche Reaktion des Systems verstanden, wobei nur letzteres tatsächliche, materielle Knappheit widerspiegelt und ersteres ein Phänomen des schlecht designten menschlichen Verteilungssystems ist.
@martinstoelting2707: Ich sehs ähnlich. Ich verstehe Hans Punkt, dass es etwas an den Haaren herbeigezogen ist und ethymologisch vielleicht nicht stringent begründbar und klar, sobald man mal aktiv darüber nachdenkt, weiß jeder, dass die Preissteigerung von menschlichen Akteuren vorgenommen wird. Aber dieses aktive Nachdenken ist ja der Haken. Oft tut man das ja nicht und wenn man eben nicht drüber nachdenkt, suggerieren diese Begriffe eine gewisse Natürlichkeit. Die Preissteigerung ist halt alternativlos, etwas das es zu ertragen gilt. Da braucht man nicht nach Ursachen zu suchen. Letztlich ist es bei der Genderdebatte ja das gleiche. Natürlich, sobald man aktiv darüber nachdenkt ist klar, dass man beim generischen Maskulinum auch Frauen ansprechen will. Trotzdem denkt man bei "dem Anwalt" erstmal an einen Mann.
War auch sehr erstaunt, dass Hans sich dieses Beispiel herausgepickt hat. Hans hat hier auch keine Belege für seine Hypothese, dass allen bewusst sei, dass es einen Urheber von Preissteigerung gibt.
@@evmame die vertreter der "verschleierungs"-these haben ihrerseits allerdings auch keinen empirischen beleg dafür beigebracht, dass es sich so verhält, wie die these unterstellt. insofern sind hier im diskurs zwei interpretationen aufeinander getroffen, die sich wohl auf das beziehen, was man "anekdotische evidenz" nennt: zumindest gilt das für mich. im beruflichen wie privaten leben bin ich recht häufig auf menschen getroffen, die sowohl den begriff der "gestiegenen preise" verwendeten - als aber auch ein klares bewußtsein davon hatten, dass preissteigerungen sich nicht als naturgewalt einstellen, sondern von akteuren beschlossen werden, die die macht dazu haben.
(dass dies "allen bewußt" sei, würde ich gar nicht behaupten können, weil ich ja gar nicht "alle" kenne).
übrigens gab es zu beginn der 70er jahre eine interessante untersuchung zur frage: was wählen eigentlich BILD-leser?
(damals sah die politische ausrichtung von BILD die spd noch als verdächtige sozialistische partei, die in verdacht stand, moskauer politikvorstellungen zu folgen) - erstaunliches ergebnis: trotz der täglichen lektüre bekannten sich damals eine mehrheit der treuen BILD-leser als SPD-wähler.
Auch solche empirischen befunde führen dazu, beziehungen zwischen sprachgebrauch und bewußtsein nicht allzu verkürzt eindimensional anzunehmen.
Großartig :)
toller typ, super themen. einfach großartig.
Eine Post kapitalistische Wirtschaft könnte sich an folgenden 7 Punkten orientieren. Ich erhebe da keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr noch Punkte ergänzen möchtet, seid herzlich willkommen!
1. Postulat für eine transdisziplinare nachhaltige Wirtschaft
2. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht die Menschen der Wirtschaft.
3. Wirtschaftsentwicklung bezieht sich auf Menschen und nicht auf Dinge.
4. Wachstum ist nicht das selbe wie Entwicklung und Entwicklung braucht nicht notwendigerweise Wachstum.
5. Ohne den Dienst am Ökosystem ist keine nachhaltige Wirtschaft möglich.
6. Die Wirtschaft ist ein Teilsystem eines größeren und endlichen Systems - des Naturreiches. Darum ist unbegrenztes Wachstum auch nicht möglich.
7. Alle wirtschaftlichen Prozesse und Interessen in der Wirtschaft dürfen sich niemals über die Pflicht zur Ehrfurcht vor dem Leben erheben.
Bevor man über das Ende des Kapitalismus redet, wofür ich unbedingt bin, sollte man erst mal verstehen, was das ist. Und zweitens würdigen, welch ungeheurer Segen er für die Menschheit ist und wie wir unseren Planeten verbraucht haben, ohne auch nur annähernd das Wohlstandspotential auszuschöpfen, das uns der Kapitalismus hätte bringen können - aus politischer Dummheit. Ohne Kapitalismus würden wir heute nicht über ihn reden können. Die meisten von uns gäbe es gar nicht.
Ist ein bisschen wie, wenn die Fische das Wasser abschaffen wollen.
Ihre Punkte in Ehren aber sie verhindern keine Ungleichverteilungen.
Abgesehen vom Postulat des endlichen Wachstums in Punkt 6 kann sich eine kapitalistische Wirtschaft genauso an diese Punkte halten. Alles eine Sache der Politik.
@@MatthiasSchmitz-nt8ys Punkt 2 sorgt dafür dass es eine gerechte Verteilung des Wohlstands gibt. Wenn Wirtschaft den Menschen dient, dient sie allen Menschen gleichermaßen.
@@detlefkoch7748 Was "gerecht" ist ist subjektiv. Für Reiche ist es gerecht, wenn sie reich sind und andere nicht - vgl. die Ausführungen von Michael Hartmann.
Zudem wird auch kein Neoliberaler argumentieren, dass die Menschen der Wirtschaft dienen. Er wird immer so argumentieren, dass diese Art zu wirtschaften letztendlich am besten für die Menschen (und zwar alle) ist.
Bin gespannt auf das Buch. Nachdem ich Radikal emotional gelesen habe und das hier höre, zeigt vieles in Richtung Achtsamkeit. Im Hier und Jetzt bemerken was ist... Sehr spannend. Danke für das tolle Interview!
Mau hat in seiner Studie 'Triggerpunkte' in der Arena 'ObenUnten' auch die Leistungsideologie als durch alle Schichten hoch akzeptiert festgestellt.
Danke, Ihr seid die geilsten!
Zu 8:20 Das ist genau der Grund warum ich keine Lust mehr auf eine Promotion (Epigenetik) hatte. 1.) Das Ausgeliefertsein an deinem Professor. 2.) Die Bezahlung (bei mir an der Uni wären das 1500 Netto bei Halbzeitstelle, die man auch nicht immer erhält). 3. Die Journal-Debatte, in der man sich halb kaputt ackern muss nur damit man selbst veröffentlichen darf (und die unnötige willkürliche Regel manchmer Profs dass man mind. 3 Paper veröfftlichen muss (neben den ganzen anderen Kram den man zu hat wie Seminare leiten, Klausuren kontrollieren, Praktika beaufsichtigen/durchführen, auf Tagungen seine Arbeit präsentieren usw.), damit man überhaupt seine Promotion abgeben darf (wo man nebenbei wenns gut läuft hobby mäßig dran weiterarbeiten darf).
ich glaube du bist nicht ganz so gut informiert. Die Regel, dass man drei Paper haben muss ist nicht willkürlich sondern durch Prüfungsordnungen geregelt, dass man mit drei Paper kumulativ promovieren darf. Ansonsten kann man auch eine "normale" Dissertation schreiben, was aber im Gegensatz zu kumulativen Diss mehr Aufwand bedeutet.
Wenn man eine DFG-Stelle hat, wird man übrigens in der Regel von der Lehre befreit. Das kommt darauf an, ob man eine Hausstelle an der Uni bekommt oder eine Drittmittelstelle. Man kann ürbgiesn auch versuchen Stipendien einzuwerben
@@elnino9m Wer ließt diesen ganzen Kram noch? Und steht da überhaupt noch was Relevantes drin?
@@Crassus_Auratus naja.. durch kumulative Promotion hat man seine drei Paper ja veröffentlicht und die werden dann hoffentlich auch gelesen.
Ich weiß nicht, wie Dissertationen in allen Fächern betrachtet werden, aber in naturwissenschaftlichen Fächern ist das ja nur ein Teil bin jahrelanger Arbeit. Meine eigene verwende ich gerade relativ viel, weil natürlich alle Quellen für mein Thema zusammengetragen sind und so muss ich weniger suchen
Ja, Leistung ist ein anstrengender Begriff.
Ich setze Leistung oft mit Opfern gleich.
Ich opfere meine Zeit, meine körperliche Gesundheit, meine körperliche Kraft, etc. um etwas am Ende zu erhalten.
Weiterhin jemand, der weniger kann, leistet der weniger, weil sein Output geringer ist, aber strengt sich super an?
Setzen wir Output mit Leistung gleich?
Fühlt sich auch falsch an.
Großartig
sehr interessant!
Mich hat es komplett überzeugt! Hatte mehrere Aha-Momente. Glaube die Sprache spielt eine gigantische Rolle
Herzlichen Dank
Unsere "neoliberale Leitkultur und Politik" muss endlich lernen, dass Staat und Privatsektor" kooperativ und komplementär zusammen gedacht werden müssen, um das beste aus einer Nation und ihrer Gesellschaft herauszuholen.
Gut gesteuerte Staatsausgaben sind positiv für den Privatsektor!
Wirtschaft ohne Staat (und staatlich lizensierter Gschäftsbanken) funktioniert nicht. Umgekehrt klappt es zumindest nicht gut und nachhaltig
das scheitert ja schon an neoliberal ^^
Angenehmer Mann, um ihn zuzuhören. Sehr interessant uns informativ wie immer.
Wie wäre es mit Ahmad Mansour mal als Gast, mal eine andere Perspektive?
Dieser Hetzer kann zuhause bleiben!!!
@@hinissorbas6422 darf man annehmen, dass du weder als philosoph, noch als schriftsteller, noch als (bildender) künstler eine ausbildung genossen hast (und schon gar kein geld damit verdienst) - und auch nicht als ökonom?
deine freihändigen behauptungen, wass diese berufe bzw. qualifikationen auszeichne, haben mit der begriffsbedeutung, die im deutschen sprachraum gilt, nichts zu tun.
Zum Thema Erbschaftsteuer wird immer wieder argumentiert, dass das ja aus versteuertem Vermögen stammt und es ja nochmals besteuert wird (das wäre ungerecht). Der Erbe hat von dem Geld, was er da bekommt, NICHTS versteuert, das waren seine Eltern/Erblasser. Die Gesellschaft schimpft immer über leistungsloses Einkommen (bspw. Bürgergeld). Erbschaften sind die leistungslosesten Einkünfte/Vermögenzuwächse überhaupt. Zur Bewertung: Wir haben gerade einmal quer durch Deutschland alle Grundstücke bewertet. Beim Bürgergeld wird jedes Verschonungsvermögen auf den cent genau ermittelt und mir will jemand erklären, das ginge eben bei der Vermögensteuer/Erbschaftsteuer nicht?
Bullshit.. so kann nur jemand reden der eh nichts zu vererben hat.
Kleine Korrektur: Einkommen aus Kapital wird nicht mit 25% besteuert. Bei deutschen Unternehmen ist der Steuersatz grob 30% auf den Gewinn. Wenn nun an eine natürliche Person ausgeschüttet wird, dann kommen da nochmal 25% + Soli drauf. Also insgesamt grob 50%. Das gilt aber auch nur, wenn ausgeschüttet wird. Amerikanische Unternehmen die nichts ausschütten zahlen auch mal gerne 0%. Und die Aktionäre beleihen Ihre Aktien und zahlen dann auch genau nix. So zahlst eine Klatten 50% und ein Musk 0%.
Auch wenn das schon 4 Monate zurückliegt, muss ich das noch richtigstellen: der Körperschaft
steuersatz beträgt derzeit 15 % sowohl für einbehaltene als auch für ausgeschüttete Gewinne. Hab ich gerade nachgeguckt, ich wusste es auch nicht mehr🙂
@@birgitlucci9419 Korrekt und dazu dann noch die Gewerbesteuer. Das ist höher als eine Besteuerung eines Gehalts gesamt. Das ist auch der Grund, dass ein zu hohes Gesellschaftergehalt als verdeckte Gewinnausschüttung gilt und verboten ist. Der Gesellschafter muss den Gewinn ausschütten und mehr Steuern zahlen. Er darf sich kein zu hohes Gehalt zahlen.
Ein weiterer vernünftiger Ökonom! Danke! Sehr gute Ansichten und Sprachbulder in diesem Interview
Mir war die kritik an den wirtschafts"wissenschaften" noch zu locker. Es ist so absurd. Steve Keen bei Jung und Naiv wäre ein Traum
@@laurenz323 da stimme ich voll zu! Deswegen schreibe ich für die Analyse Tools nochmal: Bitte Steve Keen zum Interview einladen! 😎🙏
@@laurenz323 gerade höre ich mir sogar einen Beitrag mit Steve Keen an 😅
@@ProgressiveEconomicsSupporter lese grad sein Buch. Debunking Economics
@@laurenz323 das nehme ich gern als Buchtipp auf 😎🙏 Danke
Man braucht doch nur X beliebige Wirtschaftsteile in Medien anzuschauen, um zu begreifen, warum es da genauerer deutlicherer Sprache bedarf.
kannst du mal Dr. Krall einladen
Ich finde den Part zum Bürokratieabbau fürchterlich flach und mit Stereotypen besetzt.
Die Wirtschaft will etwas aus Gewinninteresse, ergo Bürokratie ist doch gut.
Die Realität sieht aktuell anders aus. In Europa müssen alle Medizinprodukte neu zugelassen werden, egal wie lange sie bereits am Markt sind. Unternehmen und Behörden haben begrenzte Kapazitäten und konzentrieren sich auf best seller. Nischenmedikamente sind somit in Europa nicht mehr verfügbar, dank einer unsinnigen Verordnung. Das ist doch der Wahnsinn aus Brüssel!
Wie schön, dass in Unserer Demokratie jetzt nur noch von Professorinnen, Ökonominnen, Lehrerinnen ... die Rede ist.
LBTQia+ ist natürlich immer mitzudenken !
Das Gerndern nervt, sonst ok.
Mit der moralischen Aufladung des Begriffs "Schulden" hat er schon vollkommen recht. Das habe ich übrigens schon vor 46 Jahren in der Schule gelernt .
Danke. I am indebted
Zum Thema Bildung und Vermögensungleichheit. Auf individueller Ebene mag eine Ausweitung an Bildung ja zu einer Erhöhung des Einkommens und des Vermögens führen. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene ist das aber nicht möglich denn der Grad an Bildung bedingt ja nicht die Jobs, die wir benötigen um das gesellschaftliche Leben aufrecht zu erhalten sondern die notwendige Jobstruktur bedingt den Grad an Bildung, den das Individuum benötigt um den Job ausführen zu können. Nur weil z.B. alle LKW- Fahrer ihren Grad an Bildung erhöhen und studieren bedeutet das doch im Umkehrschluss nicht, dass wir keine LKW- Fahrer (oder jeden anderen Beruf nichtakademischer Natur) mehr benötigen. Selbst wenn alle Menschen den gleichen Grad an Ausbildung, Motivation, Leistungsbereitschaft, Innovationsfähigkeit etc. an den Tag legen würden, könnte dennoch nur eine gewisse Anzahl an Menschen die sogenannten monetär privilegierten Berufe ausüben. Der Großteil müsste sich mit weniger privilegierten Berufen oder sogar keiner Arbeit arrangieren. Der Grad an Bildung hat demnach gesamtgesellschaftlich betrachtet keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf die Vermögensungleichheit. Der Grad an Bildung ist in den letzten Jahrhunderten deutlich gestiegen, dennoch haben wir eine Vermögensungleichheit wie zu Zeiten des Feudalismus.
Ich stimme natürlich zu, dass der p-value von 0,05 willkürlich als Standard festgelegt wurde und zu hinterfragen ist. Trotzdem würde ich eine Irrtumswahrscheinlichkeit von unter 5% nicht als absurd bezeichnen😐
Moin Wirtschaftsgeschichte Analyse der krisen und investionsblasen auswirkungen Politik und Verantwortung gut top neuer Zweig schaffen alles gute😊😊😊😊
1:27:30 "Krankenhaus-Leiter verdient das 300-fache einer Pflegekraft"; Stepstone schreibt: "Arbeitnehmer, die in einem Job als Krankenhausmanager/in arbeiten, verdienen ein durchschnittliches Jahresgehalt von rund 64.800 €". D.h. laut dem Interviewten verdienen Pflegekräfte also nur 220 € im Jahr? Ich glaube, dass das nicht stimmt.
Wenn eine Pflegekraft Mindestlohn verdient, müsste der Krankenhaus-Leitende 6,7 Mio. €/Jahr verdienen, damit der angebliche Faktor 300 stimmt. Ich finde es problematisch, dass in Debatten um angeblich ausufernde Ungleichheit Zahlen in den Raum geschmissen werden, die sich nur nach kurzer Betrachtung als völlig falsch herausstellen.
Das ist offensichtlich Quatsch. In Deutschland verdienen im Krankenhaus Pflegerinnen ordentlich und je nach alter ca. 50.000 €. Davon ein guter ein teil steuerfrei durch die Zuschläge. Vielleicht verdient der Chef das 10 fache, ich denke jedoch eher das 5 fache ist richtig.
Ich finde seine Thesen interessant, verstehe aber nie woher dieses Vertrauen in den Staat kommt. Die 100% Staatsunternehmen wie Bahn, Autobahn oder die kommunalen Krankenhäuser lassen mich nicht daran glauben. Auch die alte Post oder dann Telekom waren alles andere als die Quelle der Innovation.
Die Pharmaindustrie des Ostblocks kann ich nicht beurteilen, aber überlebt hat keiner dieser Player.
Es mag erschrecken, aber offensichtlich wollen einige Menschen reich werden und arbeiten dann härter und sind innovativer, zum Nutzen der Kunden dieser Unternehmen.
Manager ist imho nicht das gleiche wie Leiter bzw. Eigentümer
@@nadjak3410 der Leiter einer Klinik ist ein Manager, kenne wenig Unternehmer geführte Kliniken. Diese sind größtenteils kommunal oder kirchlich und ich glaube mit ca. 7% privat. Das Gehalt einer Person mit dem Gewinn eines Hauses zu vergleichen erscheint mir unlogisch.
@@nadjak3410 Dann suche gerne andere Gehaltsvergleiche raus - damit der Faktor von 300 stimmt, müsste das Gehalt höher liegen als bei DAX-Vorständen. Ich zweifle das weiterhin an, lasse mich aber gerne argumentativ überzeugen.
Ich würde mir wünschen, dass irgendjemand vom Team in der Angelegenheit nochmal nachhakt und das Ergebnis hier einstellt.
Zur Befristung bei (12:30). Das Problem generell ist ja nicht eine Frist zu setzen, allerdings solllte die Frist auch mind. 6 Jahre und sagen wir mal pauschal maximal 8 Jahre sein. Fakt ist, dass man immer sogenannte 9 Creditpoints während der Promotion sammeln muss (z. B. kann 1 CP eine Uniprüfung sein, die z. B. 12 Leistungspunkte (12 Lp oder auch 12 CP im Bachelor/Mastermodul entsprechen), 0,5 CP für eine Präsentation auf der Tagung, 1 CP für das Veröfftlichen eines Papers, 1 CP für die Teilnahme an einem 2-wöchigen Seminar usw.
Möchte man allein die 9 CP erreichen, hat man schon mindestens für 4 Jahre Arbeit (da man zwischen Forschung, bezahlte Tätigkeit an der Uni (also Praktikumleitung, Überwachung und Pflege von Messinstrumenten, Klausurkontrollen, etc. pp) und ja dieser böse Begriff "Freizeit".
Sympathischer Dude.
Daniel sollte mit Dürr, Kuhle und Lindner mal eine Stunde diskutieren. Ich weiß, dass das zu nichts führen wird. Ideologisch zu verblendet. Aber mich würde interessieren wie gedanklich flexibel und rhetorisch fit man sein muss, um sich eine volle Stunde keine Blöße zu geben.
Geiles Interview.
@Hans: warum wird Reichtum 'nur' als 'schädlich' bezeichnet und nicht mit MACHT in Verbindung gebracht?
Der beschriebene Publikationsdruck "publish or perish" ist in dren Biowissenschaften ebenso.
Die Hälfte der Arbeitnehmer bekommt weniger als sie verdient.
Die andere Hälfte verdient weniger als sie bekommt.
Hälfte der Proletarier - vereinigt euch!
Oder was ist jetzt die Pointe?
@1:40:00 Die Gaspreisbremse hat den Preis am Gaspreismarkt nicht gedeckelt. Wie soll Deutschland darauf auch Einfluss nehmen ohne größere eigene Gasförderung. Der Staat (wir alle) hat uns nur die Differenz subventioniert.
meiner meinung nach sollten überall die gewinne reglementiert werden egal ob wirtschaft oder forschung
Es ist aus der rechten und neoliberalen Seite der Diskussion (majority) sehr offensichtlich, warum sich wenig bezüglich Ungleichheit eingesetzt wird. Es hat aus meiner Sicht wenig mit den angesprochenen Punkten zu tun, sondern viel mehr damit, dass Menschen immer noch extrem häufig Ungleichheit nicht als systemischen, sondern persönlichen Aspekt mit Eigenverantwortung verbinden. "Wenn man wenig hat, hätte man eben mehr dafür tun sollen."
Diesen Satz würde der allergrößte Teil der Menschheit in der industrialisierten Welt so unterschreiben.
Wir sind eben nicht an dem Punkt, an dem die meisten verstehen, dass Ungleichheit im System verbaut ist. Das liegt meiner Ansicht nach viel mehr an der philosophischen Ansicht, dass wir einen tatsächlichen freien Willen haben (nicht nur den kompatibilistischen) und dass sich speziell der menschliche Wille nicht den Naturgesetzen beugt. So rechtfertigen wir nicht nur unseren Hass oder unser juristisches System, sondern eben auch die Existenz von Ungleichheit.
Das ist in der Politik so und auch in privaten Kreisen.
Das Brecht Zitat "wärst du nicht arm wär ich nicht reich" ist ein gutes Beispiel, denn die häufigste Antwort darauf ist eine Form von "Der Kapitalismus ist kein zero sum game".
Dass wir, selbst wenn wir Determinismus verstanden haben immer noch dazu neigen Ungleichheit auszublenden ist wahr, aber das ist im momentanen Zeitgeist eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich halte es für deutlich zu optimistisch anzunehmen, dass wir alle Ungleichheit verstanden haben, aber wenig getan wird weil es zu abstrakt ist. Auch wenn das wahr ist, ist das noch mindestens zwei Schritte vor dem Punkt an dem wir uns jetzt befinden.
Und selbst wenn sich zwei Parteien links von der Mitte sehen, heißt das noch lange nicht, dass sie das auch wirklich sind.
Ich verstehe absolut nicht, was Du sagen willst!
@@konradinkreutzer8 Ungleichheit wird oft als individuelles Versagen und nicht als systemisches Problem wahrgenommen. Diese Sichtweise basiert auf der philosophischen Überzeugung, dass Menschen einen freien Willen haben und damit ihr eigenes Schicksal bestimmen können. Dadurch wird Ungleichheit als gerechtfertigt angesehen, weil viele glauben, jeder könne durch eigene Anstrengungen mehr erreichen. Diese Haltung ist tief in der Gesellschaft verankert und verhindert, dass die systemischen Ursachen von Ungleichheit erkannt und bekämpft werden. Selbst innerhalb linker Strömungen gibt es oft kein tiefes Verständnis der eigentlichen Problematik.
Das Wort "Kredit" kommt von "Vertrauen", "Glauben". Credere (lat.) = glauben, vertrauen
Genau das wurde im Gespräch erläutert.
@@hansj.8091 ja, das habe ich aber erst gesehen, nachdem ich diesen Beitrag gepostet habe.
Eine sehr spannende Folge, ja das VWL als kleine hässliche Schwester der BWL gilt, kann ich auch nicht verstehen
Ich fands komisch, dass Hans sich so an die "Preise steigen" aufgehangen hat, da ich es auch für ein sehr gutes Beispiel halte. Allein dadurch das die Preise das Subjekt sind und das Verb im Aktiv steht wird hier ja völlig ausgelassen, dass die Höhe der Preise eine Entscheidung der Marktteilnehmer ist. Richtiger wäre ja: Akteur x hat den Preis für Gut y auf z erhöht. Grad durch das Verb "steigen" was wir ja vor allem aus natürliche Zusammenhängen kennen, fällt ja ein Großteil der Intentionalität unter den Tisch. Und damit wird es ja dann auch schwieriger zu fragen, inwieferen solche Erhöhungen gerechtfertigt sind, weil Kosten weitergereicht werden oder inwiefern Gewinnspannen aus Opportunität erhöht werden.
Aber deshalb auch nochmal ne kurze Frage an Hans: Irgendwie klingt für mich das Anliegen von dem Buch etwas wie Klemperers LTI, nur eben für Finanzkapitalismus und nicht das dritte Reich. Gegeben das meine LTI Lektüre ein paar Jahre her ist und ich "Sprache des Kapitalismus" noch nicht gelesen habe: Siehst du das bei Klemperers Buch ähnlich, dass quasi die kleinen Formulierungsfragen sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf das Weltbild haben? (Ja, die Sprache des dritten Reichs, wurde ja deutlich planmäßiger installiert und der Prozess war kurzfrisitger)
geht es in unserer Gesellschaft um Leistung oder inszenierte Leistung? Wird der durchschnittlich Intelligente den Intelligenteren erkennen? Auch den deutlich intelligenteren? Wie soll das gehen? Gerade weil die "Reichen" über die Ungerechtigkeit der Gesellschaft oder die Unsinnigkeit des Leistungsprinzips Bescheid wissen werden die alles dafür tun ihren Reichtum zu behalten. Die wissen genau, dass sie das mit Leistung niemals erreichen würden.
Bitte Mal Thomas Krüger einladen. Neben Rechtsextremismus und Ostdeutsche Benachteiligung hat er bestimmt auch was zu Zionismus und Gaza zu erzählen.
😊😊😮😅😊😅😊
Stephan Grigat wäre auch ein Interessanter Gast, bezüglich dieses Themas
In der DDR war der Staat für Wohnung, Ernährung und Medizin zuständig.
Frage mich nur weshalb es soviel Mauertote gab ?
Zur Sprache noch "Kredit" bedeutet auch, dass die Beteiligten im Deutschen "Gläubiger" und "Schuldner" heißen.
Aber im Christentum hatten die Geldverleiher kein gutes Image (Zinsverbot im alten Testament, Prof. Dr. Frank Kolb).
"Wenn du einem Armen Geld leihst, nimm keine Zinsen"
Soviel zum Thema Leitkultur und christliche Werte...
1:03:29 "... aber nicht jeder hat ein schmuckes Glied!"
Was 😂😂😂
Mega cooles Interview, spannender Mensch, danke!
Kleinigkeit, no body-shaming: aber "Trump-Orange" wäre keine abwegige Beschreibung für Tilos Make-Up-Farbe :D Vielleicht finde nur ich das, hoffe das wird nicht als persönliche Verletzung aufgefasst. Vielleicht ist das ja beabsichtigt, dann tuts mir leid um den Witz
1:31:15 hat mich sofort an "L.T.I. - Die Sprache des Dritten Reiches" erinnert
das wäre eine mögliche Matrix, aber er Victor Klemperer wusste mehr über Sprache. Der Typ weiß nicht, woher dasWort Kredit kommt...
😊😊😊
Für Promovierende die sich organisieren wollen gibt es in den letzten Jahren immer mehr lokale Promovierendenvertretungen/Doktorandenräte. Aber letztes Jahr hat sich auch ein Bundesverband Promovierende e.V. begründet, der versucht alle PhD in Deutschland unter einen Schirm zu bringen. Da kann man auch mitmachen wenn man keine lokale Vertretung hat 😉
Stephan Grigat, Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt „Theorien und Kritik des Antisemitismus“ wäre einmal ein interessanter Gast .
Die Krebszellen-Metapher für Wachstum ist gar nicht schlecht. Man sollte eben aber auch bedenken, dass in der Tat ganz ohne Wachstums- und Verbrauchsprozesse ja auch ein Organismus stirbt - Post-Wachstum ist fast die Definition des Alterns an-sich. Der Mensch ist kein Kreislauf. Deswegen ist auch die Angst vor der grünen Chemo-Therapie verständlich. Trotzdem gibt es keinen Ausweg ohne Risiken. Wir müssen was tun. Aber leicht ist es nicht.
Post-Kapitalismus? Bahn-Kapitalismus!
Letzterer bräche sich dann vllt auch Bahn, sozusagen bahnbrechend ...
Und wie wäre es mit "Lohnlude" anstelle von "Arbeitgeber"?
Klasse Sendung, super Inhalt, besonders diesmal!
Wortspiele mit möglichst vorher gekappter und in der Mülltonne entsorgter Semantik haben sich allerdings längst Bahn gebrochen. Gerade wenn man feststellt, dass etwas an der Sprache dysfunktional ist, sollte man die betroffen Areale nicht mit dem nächsten Dysfunktionalen ersetzen wollen. Das muss nämlich schief gehen. Und im schlimmsten Fall ruinieren wir uns nicht nur Teile der Sprache, sondern die gesamte. Das wollen wir hoffentlich nicht.
@@gast9374 Wer ist "wir"? Gerne sammle ich Vorschläge. Jedenfalls sind mir beide Ausdrücke, Arbeitnehmer und Arbeitgeber" schon geraume Zeit suspekt, da sie die Verhältnisse umzudrehen scheinen. Allerdings, liest man "Arbeit" im Sinne seiner Bedeutung im Mittelhochdeutschen ... aber wer liest schon noch das Nibelungenlied im Original und vermag es zu verstehen?
@@uwehirayama9544 Ich meinte eher deinen Post AG vs. Bahn AG Geniestreich. Wenn du zu oft auf dem Mittelaltermarkt warst und den "Arbeitgeber" als Hommage, oder nur um das wohlige Urlaubsfeeling vom Mittelaltermarkt reproduzieren möchtest, um z.B. dem monotonen Arbeitsalltag wenigstens etwas Sinn zu stiften, von nun an "Arebeitgewwerer" nennen möchtest, hätte ich da sogar nichts weiter dagegegen.
"Wir" ist Personalpronomen, Nominativ, 1. Person, Plural. In diesem Kontext, in dem wir uns hier unterhalten, ist "wir", wir alle, die wir uns hier zusammengefunden haben, um einen dysfunktionalen Bereich der Sprache zu besprechen. Aber da fängt es im Prinzip schon an, problematisch zu werden, wenn man das jemandem erst ausführen muss. Wenn ich dabei zufällig in Persona vor dir stehen würde, würde ich reflexartig danach schauen, ob dein Hosenstall zu ist, und die Schuhe zugebunden sind, was mir sofort, im nächsten Moment, wieder unangenehm wäre. Das wollen wir hoffentlich nicht.
1:03:36 @ jung & naiv: Ladet doch bitte mal die Ersteller der Studie von der Herr Kemper "Die Responsivität der deutschen Politik von 1998 bis 2015" (so hieß die glaube ich) von der Uni Osnabrück ein.
Viele Fragen zur gesellschaftlichen Ungleichheit laufen darauf hinaus: "Wenn es bekannt ist, warum tut keiner was dagegen?" vlt können die paar erhellende Aussagen beitragen.
Das war interessant - Studien zu Austerität und Populismus beschrieben, den Hintergrund zur "unsichtbaren Hand" nochmal erläutert und seit wann der verwendet wird. Den Mythos Meritokratie eingeordnet.
Das bitte in 60 Sek TikTok pressen, und dann kriegt man das Verständnis auch unter die Leute gebracht 😅
Zum Beispiel des Mathelehrers aus der Sicht eines Grundschullehrers: ja, es gibt für mich keine größere Entlohnung als nach 4 Jahren zu sehen wie viel meine SchülerInnen in ihrer Grundschulzeit gelernt haben. Schön wäre es auch, wenn diese erbrachte Leistung gesellschaftlich auch anerkannt wird, vor allem bei den Eltern oder generell meinen Mitmenschen. Es gibt immer noch viele Menschen, die denken, dass Primärschullehrkräfte weniger wichtig und weniger honoriert werden sollte als Sekundärschullehrkräfte. :(
Können wir nicht einfach neues Geld schaffen und jedem Bürger eine Million Euro schenken? Dann gäbe es ja keine Armut mehr, oder?
Richtig gut! Junge ÖkonomInnen ftw!
Ahoi, ich würd mir mal Rainer Mausfeldt bei euch wünschen...der würde bestimmt auch kommen...
Lust auf eine nachkapitalistische Gesellschaft => Star Trek => "Die Wirtschaft im 23. Jahrhundert funktioniert etwas anders" . Aussage von Capt. Picard (welche Folge bzw. in welchem Film, das weiß ich nicht mehr).
Also Militärdiktatur?
@@eddy6959 Unsinn. Abgesehen davon, dass die Enterprise kein Kriegsschiff ist (jedenfalls der ursprünglichen Idee nach), ist die Leitidee von StarTrek ja eine föderative staatliche Ordnung und keine Militärdiktatur. Und die angedachte Wirtschaftordnung ist mehr eine Art Kommunismus (Im positiven Sinne - jedem nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten).
@@eddy6959die sind doch Forscher 😅!
Wer kennt sie nicht, Forscher auf Safari...
Lateinisch credere : glauben
Bitte ladet Michael Sandel ein!
Ständiges Wachstum, ist fürchterlichen Stress.
D.h. man muss bei den Wirtschaftlern aufpassen, was für Wörter sie benutzen, weil die Wörter oft mehr suggerieren, als sie eigentlich sind.
höhere bildungsgeschichte eventuell auch...
2:37:00: ich mag eigentlich Leute, die zugeben, wenn sie etwas nicht wissen, aber es ist ernüchternd...
meinte 2:00:37
Gibt es das Buch „Adam Smith‘s America“ auch auf deutsch? Wurde leider nicht fündig.
Warum kann man die 30 Sekunden Wartezeit am Anfang eigentlich nicht einfach rausschneiden?
also ich mags
Hast du's eilig😊
Manchmal bin ich auch zu zapplig - und dann springe ich vor (ganz rechts doppelt tippen). 😉
ich finde die Musik am Anfang toll
@@monikapoppel9688 ja :D
Ich glaube auch Rechte wollen mehr Gleichheit aber selektiver, also auf die eigene Ethnie begrenzt.
Das Thema Arbeitsbedingungen an der Uni mit diesem framig schwierig.
Man macht bei einem System mit, das Scheiße ist, nur um danach zu einer privilegierten Gruppe mit hoher gesellschaftlicher Macht zu gehören.
Man kann ja auch einfach so als Wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeiten, ohne eine Promotion anzustreben, wenn es einem nur um die Sachse gehen würde.
Als jemand der wie die meisten nicht so viel Glück in der Genlotterie hatte und sich sehr für einen durchschnittlichen Abschluss anstrengen musste, finde ich es irgendwie schin sehr unsolidarisch sich gerade nicht an den schwachen zu orientieren, sonder unter dem Opfer ser maximalen Selbsbelastung zu versuchen, auch zum Club der erlesenen zu gehören.
Hätten sich alle Arbeiter so verhalten, hätte es nie Gewerkschaften gegeben.
9:00 Ich finde viele von Stährs Ausführungen sehr uninformativ. So auch seine Aussage zur statistischen Signifikanz, was ein "absurder, also ein sehr ... beliebiger Wert" ist. Sind Signifikanzniveaus auf Reports beliebig? Ja. Sind sie deshalb "absurd"? Nein, und wenn doch, wäre dazu eine Erklärung interessant, wenn man doch einen praktizierenden quantitativen Forscher vor sich sitzen hat.
Begriffe sind halt auch stark vom Kontext ihrer Verwendung abhängig.
Wenn Friedrich Merz von Wohlstand und Wachstum spricht, werden dabei andere Bedeutungsgehalte hervorgehoben als wenn dies zwei kritische Ökonomen tun; wenn Soziologen über Arbeitgeber und -nehmer sprechen, sind die Begriffe für sie völlig andere als zB für Arbeitsrechtler.
Und natürlich spielt auch der Empfänger eine große Rolle. Für den einen sind bei "Empfänger" alle Geschlechter zumindest "mitgemeint", die andere fühlt sich eventuell nicht angesprochen.
Ich finde, dass die Aspekte in diese Richtung ein wenig zu kurz kamen. Ansonsten sehr schönes Gespräch, das einen zum kritischen Denken anregt. Damit hat Daniel sein Ziel auf jeden Fall erreicht. Und er hat sich ja auch tapfer der Kritik ausgesetzt. 😁
Das ist sehr fatalistisch betrachtet. Im Grunde können wir dann, sollte es tatsächlich so sein, den Sack zu machen. Eine Verständigung ist ja dann nie mehr möglich.
@@gast9374Eine echte Verständigung ist jedenfalls nur möglich, wenn die Kommunikationsteilnehmer unter einem Begriff zumindest mehr oder weniger dasselbe verstehen. Deswegen ist Kommunikation in unserer Zeit vielleicht so schwierig, weil sich Begriffe unglaublich schnell wandeln oder von bestimmten Gruppen (um-)geformt werden. Siehe "Bubbles", die alle ihre eigene Sprache kultivieren.
Im Grunde erleben wir doch gerade genau die Konsequenzen dieser "Eigenschaft" unserer Sprache. Ich würde deswegen sagen, wir müssten den Sack eher aufmachen, und zwar den Sack, den ein Begriff mit sich herumträgt. Falls das nicht passiert, sieht es in der Tat finster aus, denn dann gewinnen diejenigen, die von vorneherein überhaupt nicht kommunizieren wollen.
"Wenn Friedrich Merz von Wohlstand und Wachstum spricht, werden dabei andere Bedeutungsgehalte hervorgehoben als wenn ..."
Das Beispiel zeigt vielleicht sehr gut, warum die damit verbundene Annahme nicht stimmt, auf jeden Fall höchst zweifelhaft ist. Ich glaube nicht, dass Merz einen anderen Begriff von Wohlstand hat. Ich glaube auch nicht, dass er wirklich glaubt, dass er zur "gehobenen Mittelschicht" gehört. Der weiß ganz genau, was die gehobene Mittelschicht ist, und dass er nicht dazu gehört. Nur kann er das aus einem sehr nachvollziehbaren Grund nicht sagen. Er müsste nämlich, wenn er offen redete, unweigerlich die Herrschaftsverhältnisse damit aufdecken. Und daran ist ihm nun überhaupt nicht gelegen. Denn, das können wir schlicht historisch ablesen, die Herrschaftsverhältnise sprachlich zu verwischen, hat sich als eine äußerst wirksame Strategie erwiesen, die Herrschaftsverhältnisse aufrechtzuerhalten. Gewalt ist eine Strategie, verwischende Sprache eine andere, die elegantere, die weniger Ressourcen vernichtende. Der Kapitalismus hat diese Strategie perfektioniert und ist zu einer reinen Euphemismus-Maschine geworden. Der Irrtum ist nun, zu glauben, die Euphemismusbenutzer und Weiterentwickler würden tatsächlich an ihre eigenen Euphemismen als neue Wahrheiten glauben, sie also selbst nicht mehr als Euphemismen anerkennen.
Wir sollten uns nicht dem Glauben hingeben, dass wir uns nur mit Merz oder Lindner mal ordentlich zusammensetzen und uns nur gegenseitig auf dieselben Begrifflichkeiten "einnorden" müssten. Das ist aber nicht deswegen von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil dort vollkommen unversöhnliche Verständnisse aufeinanderträfen, sondern weil es schlicht nicht nötig ist bzw. das Problem ganz woanders zu verorten ist.
@@MKdence_ "Im Grunde erleben wir doch gerade genau die Konsequenzen dieser "Eigenschaft" unserer Sprache." - Ist es nicht. Sprache wandelt sich, sicher, jedoch überhaupt nicht schnell, und schon gar nicht von einzelnen beeinflussbar. Das ist in der Linguistik auch allgemeiner Konsens. Alle Versuche dahingehend, die man historisch betrachten kann, sind gescheitert. Gerade die sprachlichen Erziehungsversuche im Ostblock während des Kalten Krieges z.B.
Dass das nicht funktioniert, nicht funktionieren kann, ist auch sehr gut m Roman "1984" mit dem sogenannten "Neusprech" dargestellt.
"Siehe "Bubbles", die alle ihre eigene Sprache kultivieren." - Das sind nur vereinzelte Spezialcodes verschiedener Milieus. Das ist nie gravierend und gut übersetzbar, siehe z.B. Rasta u.ä. Daraus ergeben sich eigentlich keine Verständigungsprobleme.
"Ich würde deswegen sagen, wir müssten den Sack eher aufmachen, und zwar den Sack, den ein Begriff mit sich herumträgt. Falls das nicht passiert, sieht es in der Tat finster aus, denn dann gewinnen diejenigen, die von vorneherein überhaupt nicht kommunizieren wollen."
Letztere wird es dann wohl kaum interessieren, ob du den "Sack aufmachst", oder nicht. Die Schlussfolgerung ist hier einfach unlogisch bzw. schon wieder unnötig.
Merz hat sicher keinen anderen Begriff von Wohlstand, als irgendjemand anderes. Er weiß auch was "gehobener Mittelstand" bedeutet, und dass er nicht dazu gehört. Es sind die Narrative, die Erzählungen, die daraus gesponnen werden, die man v.a. dekonstruieren muss. Wenn Begriffe wirklich fundamental verschoben wären, hätten wir, wie gesagt, keine
Chance dazu, und müssten den Sack zu machen.
Gibt es eigentlich Belege dafür, dass frühere Generation Gegenstände oder generell Konsumgüter wie Autos oder Handys im Schnitt länger benutzen als jüngere Generation? Mir kam es gerade so den Kopf das ist ja eventuell ein Zusammenhang geben könnte zwischen Verlust sozialer Interaktion durch soziale Medien und steigende Einsamkeit. Das quasi Konsum und das Verlangen nach neuen Gütern durch den Verlust vom Sozialen gefördert werden? Nur eine Idee im zuge der „Themenwoche Einsamkeit“
Naja, also ich schätze eine Ü40 Hausfrau hat auch nicht öfter ein neues Smartphone, als ein 25 Jähriger. Ich würde ja gerne meine Handys länger verwenden aber irgendwie haben sich alle Hersteller dazu entschieden das geplante Obsoleszenzen eine gute Idee sind.
Also ich hab kein Spaß daran Konsumgüter zu ersetzen
Gute Punkte! Kann es auch daran liegen, dass wir unser Geld immer weicher wird?
Die, in den Finanzwissenschaften und Politik “benötigte“ Inflation d
des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt, also härtere Vermögenswerte, ansieht noch eher 75%.
Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
Entfremdung im Kapitalismus. Der muss halt einfach überwunden werden 😅🚩
Kann es daran liegen, dass wir unser Geld immer weicher wird?
Die, in den Finanzwissenschaften “benötigte“ Inflation des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt anschaut noch eher 75%.
Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
Gute Punkte! Kann es auch daran liegen, dass unser Geld immer weicher wird?
Die, in den Finanzwissenschaften und Politik “benötigte“ Inflation des Verbraucherpreisindex von 2%, sorgt dafür, dass der Euro seit seiner Einführung 40% seines Werts verloren hat. Wenn man sich den Goldpreis oder den Häusermarkt anschaut noch eher 75%.
Da man so seine Kaufkraft nicht ohne Verlust in die Zukunft verschieben kann(also man sein Geld nicht verlustfrei sparen kann), wird der Anreiz gesetzt, das Geld lieber heute als morgen auszugeben, da die Produkte “morgen“ teurer sein werden als sie es heute sind.
1:54:16 ❤ Tilo spricht aus, was ich seit 2 Stunden denke. Aber im positiven Sinn
Er ist dir also exakt 5:44 Minuten voraus?
Um bei 2:33:00 vielleicht auch noch einmal eines meiner Lieblings Memes aus der moderne zu zitieren: Mario Kart‘s „The closer to 1st place you are the less useful power-ups you get“ system is an ideal model for how our economy should work.
„Blue Shell the one percent!“ ;)
Vielleicht mal jemanden einladen, der Ahnung von Patenten hat und das auch einfach erklären kann.
Intuitiv hätte ich gesagt, dass kleine Unternehmen und Personen Patente machen dürfen, aber Konzerne ab einer bestimmten Größe, die "Systemrelevant" sind und "Wohlstandsrelevant" und "Gesundheitsrelevant", sollten Patente nicht machen dürfen.
Das Resultat wäre, dass Konzerne kleinere Firmen und Personen bezahlen/beteiligen müssten, um an die neuen Erfindungen heranzukommen.
Das würde eine Form von Umverteilung und Fairness erzeugen.
Mit Biontech haben wir einen neuen Geldadel hinzubekommen.
Ist das in Zukunft die Motivation?
Den Klassismus zu feiern?
Wenn ich wüsste, dass ich ohne Arbeit ein gutes und abgesichertes Leben führen könnte, dann würde mir Arbeit Spaß machen, sogar Drecksarbeit, weil ich weiß, dass ich jederzeit kündigen kann und mein Umfeld dadurch netter und respektvoller zu mir wird.
Was ist falsch daran?
Zum Anfang, bin selber in der Forschung (Biochemie), kann ich teilen, das System Forschung ist sehr verschwurbelt, aber warum statistische signifikanz schlecht sein soll verstehe ich nicht. So beliebeig ist der Wert nicht und drei Sterne (*** bedeutet weniger als 0.001 zufällig => mit 99.9%iger wahrscheinlichkeit kein Zufall!
Gerade als jemand, der als Ökonom mit statistik und mathe viel zu tun hat (hoffe ich mal) verstehe ich das echt nicht. Mein Verstätniss von Normalverteilung ist anders.
Ich denke, er meint damit die Wertigkeit, die der statistischen Signifikanz zugeschrieben wird. Nur, weil ein Wert statistisch signifikant ist, ist er ja nicht unbedingt wichtig (z.b. weil der gemessene Unterschied winzig ist und damit keine praktischen Implikationen hervorbringt - selbstverständlich abhängig vom Fachbereich).
Außerdem sind ja auch nicht-signifikante Ergebnisse wichtig, weil sie aufzeigen, dass irgendwas eben nicht so ist wie angenommen. Aber wenn sowas nicht publiziert wird, wie sollen dann andere wissen, dass das so ist (ergo, Fehlschläge in eigene Forschung einbeziehen, andere Methoden testen usw).
Grüße aus der Psychologie (wo stat.Signifikanz leider auch zu hoch gehangen wird auf Kosten praxisrelevanter Erkenntnisse)
2:07:37 Hans fängt ja heftig an 💣💥🎺
2:33:29 Hans wird bitte Co-Autor für das nächste Buch :)
Es wird ja auch gesagt: die Preise werden/wurden erhöht..
In den Überschriften steht allerdings "schon wieder gestiegene Preise!" und das bleibt halt hängen. Artikel liest heute keiner mehr.
Das mit der Unsichtbaren Hand stimmt nicht. Smith führt sie in seiner Nadel-Rede ein und ist sehr wohl positiv dargestellt. ;D