In Maslows Beitrag von 1943 (Maslow, A. H. (1943). A theory of human motivation. Psychological Review, 50(4), 370-396.) ist nirgendwo von Pyramide die Rede, er spricht von Bedürfnishierarchie. In seinem Fazit heißt es: "These basic goals are related to each other, being arranged in a hierarchy of prepotency (...) There are not only ordinarily multiple motivations for usual behavior, but in addition many determinants other than motives." Es gibt keine Maslow-Pyramide. Irgendjemand hat sie irgendwann leichtfertig und simplifizierend eingeführt. Wann bekommen wir endlich eine differenzierte Aufarbeitung der Maslow-Rezeption?
wie erklärt man nach dem Subjektivistischen Ansatz den Wunsch nach einem Glas Wein? Dies war eine Prüfungsfrage bei einem anderen Kurs, ich kann es mir auch nach dem Konsum mehrerer Videos nicht ganz erklären, inwiefern ein Glas Wein zur Selbstverwirklichung führen kann.
Ich würde es so erklären: in der humanistischen Psychologie ist der Mensch autonom, d.h. er trifft selbst seine Entscheidungen. Ein Glas Wein kann z.B. wegen Geschmack/Genuss konsumiert werden oder wegen der Wirkung des Alkohols. Hierbei werden die positiven Aspekte beleuchtet, anstatt direkt zu sagen "XY hat ein Suchtproblem". Anders als in der Psychoanalyse, wo primär auf Konflikte geschaut wird, wird im Humanismus überlegt, welches konkrete, positive Ziel dieses Glas Wein erfüllen soll. Selbstverwirklichung darf, glaube ich, auch nicht zu groß verstanden werden, sondern geschieht bereits in kleinen Dingen. Vielleicht möchte die Person eine neue Weinsorte probieren und somit sein Wissen erweitern. Diese Erweiterung von Wissen und des eigenen Horizonts gilt demnach als Selbstverwirklichung. Hoffentlich helfen meine Überlegungen
"Die Unterstellung eines freien Willens spricht gegen viele Erkenntnisse der Neurowissenschaften und allgemein den deterministischen Gesetzen der Wissenschaft" - Das ist schlicht falsch, die Wissenschaft ist nicht im entferntesten in der Lage einen freien Willen zu negieren. Das ist nichts weiter als ein Kategorienfehler, ansonsten gutes Video.
Damit ist ein wissenschaftlicher Determinismus, in Form eines methodischen Prinzips gemeint. Ohne diese Unterstellung, können m.E. keine Regeln herausgearbeitet werden. Ansonsten spreche ich hier von einem harten Determinismus, einem inkompatibilistischen Determinismus. Sehe hier den Kategorienfehler nicht, bin aber sehr neugierig. Würde mich freuen, wenn du mir weiterhilfst, falls ich etwas übersehe. LG :)
Du erklärst es sehr verständlich, finde ich klasse. 👍🏼
Danke :) das ist schön zu wissen!
was geht Jonas :D
Vielen Dank
auch gerne noch Videos zu den anderen Perspektiven 🙏👍
Danke :) Im Laufe des nächsten Jahres werden alle anderen Perspektiven hier erscheinen :) Guten Rutsch!
Klasse Video, vielen dank für die zahlreichen Stunden der Vorbereitung zu diesem Video!
Vielen Dank. Eine tolle, kompakte Darstellung!!
Sehr aufschlussreiches und gut aufbereitetes Video!
In Maslows Beitrag von 1943 (Maslow, A. H. (1943). A theory of human motivation. Psychological Review, 50(4), 370-396.)
ist nirgendwo von Pyramide die Rede, er spricht von Bedürfnishierarchie. In seinem Fazit heißt es: "These basic goals are related to each other, being arranged in a hierarchy of prepotency (...) There are not only ordinarily multiple motivations for usual behavior, but in addition many determinants other than motives." Es gibt keine Maslow-Pyramide. Irgendjemand hat sie irgendwann leichtfertig und simplifizierend eingeführt. Wann bekommen wir endlich eine differenzierte Aufarbeitung der Maslow-Rezeption?
Super Video!
sehr schön erklärt :)
sehr gutes video!:)
Das freut mich, danke :)
wie erklärt man nach dem Subjektivistischen Ansatz den Wunsch nach einem Glas Wein? Dies war eine Prüfungsfrage bei einem anderen Kurs, ich kann es mir auch nach dem Konsum mehrerer Videos nicht ganz erklären, inwiefern ein Glas Wein zur Selbstverwirklichung führen kann.
Ich würde es so erklären: in der humanistischen Psychologie ist der Mensch autonom, d.h. er trifft selbst seine Entscheidungen. Ein Glas Wein kann z.B. wegen Geschmack/Genuss konsumiert werden oder wegen der Wirkung des Alkohols. Hierbei werden die positiven Aspekte beleuchtet, anstatt direkt zu sagen "XY hat ein Suchtproblem". Anders als in der Psychoanalyse, wo primär auf Konflikte geschaut wird, wird im Humanismus überlegt, welches konkrete, positive Ziel dieses Glas Wein erfüllen soll. Selbstverwirklichung darf, glaube ich, auch nicht zu groß verstanden werden, sondern geschieht bereits in kleinen Dingen. Vielleicht möchte die Person eine neue Weinsorte probieren und somit sein Wissen erweitern. Diese Erweiterung von Wissen und des eigenen Horizonts gilt demnach als Selbstverwirklichung. Hoffentlich helfen meine Überlegungen
Sehr intreassant nur die Bilder die manchmal gekommen sind so verschwommene kakke nervt... Ansonsten sehr gut 👍
Hat das Kind einer Bauernfamili ie in Kambodscha,dieselben Selbstverwirklichungschancen wie der Sohn eines amerikanischen Senators?
3:40 ich wenn mir wer was über psychologie erklären möchte
3:47 ich wenn ich das thema doch verstanden habe
4:00 ich wenn ich das thema scheinbar doch nicht verstanden habe
REGINA HILDEGARD HESTIA
"Die Unterstellung eines freien Willens spricht gegen viele Erkenntnisse der Neurowissenschaften und allgemein den deterministischen Gesetzen der Wissenschaft" - Das ist schlicht falsch, die Wissenschaft ist nicht im entferntesten in der Lage einen freien Willen zu negieren. Das ist nichts weiter als ein Kategorienfehler, ansonsten gutes Video.
Damit ist ein wissenschaftlicher Determinismus, in Form eines methodischen Prinzips gemeint. Ohne diese Unterstellung, können m.E. keine Regeln herausgearbeitet werden. Ansonsten spreche ich hier von einem harten Determinismus, einem inkompatibilistischen Determinismus. Sehe hier den Kategorienfehler nicht, bin aber sehr neugierig. Würde mich freuen, wenn du mir weiterhilfst, falls ich etwas übersehe. LG :)