Das Olympische Dorf Elstal bei Berlin

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  • Опубликовано: 15 окт 2024
  • Das Olympische Dorf Elstal war Beherbungs-, Übungs-, Versorgungs- und Verwaltunggsstätte aller männlichen Sportler zu den Olympischen Sommerspielen 1936 mit 3.961 Athleten aus 49 Nationen in der Reichshauptstadt Berlin. Bauherr war die Wehrmacht, die auch die Nachnutzung des Geländes und der Gebäude übernahm. Das Gelände ist für spontanen Besuch gesperrt. Gelegentlich werden einzelne Mini-Besuchergruppen nach Voranmeldung und sehr teurem Eintrittspreis unter Führung eingelassen.

Комментарии • 2

  • @SpurenDerGeschichteW
    @SpurenDerGeschichteW  Год назад +3

    ►Geschichte:
    „Die Entscheidung für Berlin als Austragungsort der XI. Olympischen Spiele 1936 fiel am 13.05.1931. Es wurde beschlossen, dem Beispiel Los Angeles zu folgen, das für die Spiele von 1932 in Ermangelung ausreichender Hotelkapazitäten erstmals den Bau eines, „Olympischen Dorfes“ für die gemeinschaftliche Unterbringung der Olympiateilnehmer realisiert hatte. […] Die relative Nähe von 14 km zum Reichssportfeld und die günstige Verkehrsanbindung über die mehrspurige Heerstraße machte den Döberitzer Übungsplatz als Standort attraktiv. Am 07.11.1933 fiel die Entscheidung, auf einem 550.000 m² großem Gelände im Elsgrund das Olympische Dorf zu bauen. Bauherr war die Wehrmacht, die auch die Nachnutzung des Geländes und der Gebäude übernahm. Der Reichswehrminister beauftragte den Schöpfer des Reichssportfeldes, Prof. Werner March, mit der baulichen Planung und der Bauleitung des Dorfes. In weniger als 2 Jahren entstanden Empfangs- und Wirtschaftsgebäude, Sportlerunterkünfte, ein Sportplatz mit Fußballfeld, Laufbahn sowie einer Sport- und einer Schwimmhalle. Nach den Olympischen Spielen […] diente das Gelände als Olympia-Lazarett Döberitz und als Heeres-Infanterieschule (bis 1945).“
    Sowjetische Besatzung und DDR-Zeit:
    „Im Laufe der sowjetischen Nutzungszeit gab es wechselnde Stationierungen auf dem Gelände, meist eine Motorisierte Schützendivision, bestehend aus verschiedenen Panzertypen. In der 1950er Jahren zählte der Stützpunkt etwa 5.000 Soldaten. Im Sommer 1953 kam für die hiesigen Einheiten der Marschbefehl, denn sie wurden bei der Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni in Ostberlin eingesetzt. Anfang der 1960er Jahre soll hier nach westdeutschen Geheimdiensterkenntnissen zeitweilig eine der wichtigsten Fernmeldeeinheiten der Sowjetarmee in Ostdeutschland stationiert gewesen sein - mit direkter Nachrichtenverbindung nach Moskau.
    Sportlich ging es jedoch weiterhin zu, denn der hier sitzende‚ „Sowjetische Armeesportklub Elstal (SASK)“ war in der DDR bekannt. Hierher kamen sowjetische Spitzensportler, die in der DDR ihren Wehrdienst ableisteten. Die Fußballabteilung trat in Freundschaftsspielen gegen den BFC Dynamo, Union Berlin oder den 1. FC Magdeburg an und mitunter verlieh der Klub sogar hin und wieder seine Spieler an deutsche Vereine. Das Olympische Dorf war stets auch Austragungsstätte für größere Sportwettkämpfe der sowjetischen Streitkräfte, zu denen Sportler aus der gesamten DDR anreisten. Die sichtbarsten Zeugnisse der sowjetischen Nutzung sind die großen Plattenbauten, die hier entstanden und die historische Bebauung ergänzten. Im so genannten Hindenburghaus, das als Offizierscasino für größere kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde, gibt es zudem ein Lenin-Wandbild im großen Saal. Im Sommer 1992 sind die letzten russischen Truppen aus dem Olympischen Dorf abgezogen.“
    ►Daten und Fakten
    •Entfernung zum Olympiastadion Berlin: 18 km.
    •Ort: Elstal, heute zu Wustermark gehörend.
    •Anbindung: Deutsche Reichsbahn: Bahnhof Elstal.
    •Architekt: Prof. Werner March.
    •Fläche: 0,54 km².
    •Schlafplätze: 4.000.
    •Das Siedlung umfaßte 141 Wohnhäuser, Sozial-, Gemeinschafts- und Trainingsgebäude. 136 der Wohnhäuser waren ein-, die anderen zweistöckig konzipiert. Jedes Haus für Sportler hatte im Durchschnitt elf Zimmer mit jeweils zwei Betten. Jedes Haus wurde von zwei Stewards des Norddeutschen Lloyds betreut, die für Sauberkeit, Ordnung und Pausenversorgung verantwortlich waren. Jedes Haus verfügte über einen Sanitärtrakt und einen Gemeinschaftsraum mit einer Sonnenterrasse, wo kleine Häppchen und Getränke angeboten wurden, sowie jeweils eine Telefonzelle mit einem Münzfernsprecher, was für die damalige Zeit als Sensation galt.
    •Logistik: Für den Transport war die Wehrmacht zuständig, welche die Sportler mit 172 Bussen zum Training, zu den Hauptwettkampfstätten, aber auch zu den zahlreichen angebotenen Ausflügen beförderte.
    •Speisung: Im „Speisehaus der Nationen“, dem „Haus Berlin“* (jedes Gebäude trug den Namen einer Stadt des Deutschen Reiches) befanden sich 40 Speisesäle (38 waren in Betrieb), die alle auf die obere Dorfaue zeigten, mit Blick auf den Waldsee und auf große Teile des Geländes. Die Speisesäle hatten 20 bis 150 Sitzplätze, wobei die für die großen Mannschaften im Erdgeschoß waren. Vom Dach des Hauses konnte man bis zum Glockenturm des Olympiastadions sehen. Im rückwärtigen Teil zum Innenhof befanden sich die 40 Küchen, die auch alle heimischen Gerichte der jeweiligen ausländischen Mannschaft zubereiteten. Betrieben wurde das Haus vom Norddeutschen Lloyd mit 200 Köchen und 300 Gehilfen. In der Mansarde des Wirtschaftstraktes, im rückwärtigen Teil des Gebäudes, wohnten die Köche und das Speisehauspersonal.
    *Aus dem „Speisehaus der Nationen“, dem „Haus Berlin“, wurde anschließend das „Olympia-Lazarett“ der Infanterieschule.
    ►Besitzer:
    •Sommer 1936: Internationales Olympisches Komitee (IOK).
    •Herbst 1936 bis Frühjahr 1945: Deutsche Wehrmacht.
    •Frühling 1945 bis 1992: Rote Armee der Sowjetunion und Heimstätte des sowjetischen Vereins SASK Elstal.
    •Ab 1993: BRD.

  • @shutter2512
    @shutter2512 Год назад +3

    Sehr interessant!!! VG 👌