Karl May würde sich genau so verstanden fühlen. Aber natürlich war er Kind seiner Zeit, die Sprachsensibilität existierte nicht wie heute und sein Blick auf die Welt war natürlich voller Stereotype. Man zeige mir einen Autor seiner Zeit, in der das nicht der Fall ist. Man wird ihn finden, aber er gehört dann zu einer verschwindend kleinen Minderheit.
Leider mit einem Drift in die Absurdität selbst damals mußte man kein Dr. haben um einen pathologischen Lügenbolde zu erkennen der die Figuren schrittweise zu groteske gemacht hat. Bzw runter gewirtschaftet! Die maßlose über Schätzung von sich und der Figuren.
Das war wieder ein hervorragendes Video. Ich finde auch, dass literarische Werke nie losgelöst von ihren historischen Kontext und dem Leben des Autors rezipiert und v.a. beurteilt werden sollten. Ohne diese Einbettung in eine gewisse Zeit und persönliche Erfahrung sind viele Werke nicht mehr zeitgemäß oder mögen gar problematisch erscheinen. Mit dieser Einbettung gelingt jedoch ein tieferes Verständnis des Textes und Bezüge zu anderen Werken können besser herausgestellt werden. Der Blick auf mehrere solcher Werke vermag wiederum Historikern ein neues Licht auf eine Epoche zu geben… Deshalb hat mir Dein Fazit sehr gut gefallen und es hat das Video sehr schön abgerundet. Auf Dein nächstes Video freue ich mich schon sehr. Liebe Grüße aus dem fernen Japan, Fabienne
"Ich glaube, wir leben in einer Art von Empfindsamkeitskult, bei dem uns andere Leute vorschreiben wollen, mit welchem Slalom wir angebliche Fettnäpfchen in Zukunft zu umrunden haben" Dieter Hallervorden - Pallim Pallim
Das war für mich bis jetzt das beste und ausführlichste was ich zum Thema gehört hab. Herzlichen Dank dafür. Insgeheim hab ich die Hoffnung auf eine Art Streisand-Effekt😄und die Debatte weckt wieder vermehrt die Neugierde auch jüngerer Leser…..
Entgegen einem angekündigt aus der Hüfte geschossenem, spontanem Video sehe ich mich einer fundierten und vortrefflich formulierten Analyse und einem ausführlichem Portrait gegenüber dem ich sehr gern und aufmerksam zugehört habe. Vielen Dank dir für die Arbeit und Mühe. Es ist mir immer eine große Freude.
Herzlichen Dank - ein veritabler höchst kompetenter Beitrag zu Karl May und zur aktuellen peinlichen Winnetou-Debatte, über die man als Literaturbegeisterter nur den Kopf schütteln kann.
Als Kind möchte man fantastische Geschichten hören, lesen und sehen. Winnetou war eine dieser fantastischen Geschichten. Meine Generation (Bj. 1974) hat ihn geliebt. Manche haben Karl May gelesen ( einige Bücher hatte ich auch, aber nicht die von Winnetou), aber alle haben wir die Filme mit Pierre Briece gesehen und wir waren alle begeistert. Zudem waren die Western aus den 50er und 60er Jahren mit Robert Mitchum, John Wayne etc. wirklich Indianer-rassistisch, dahingegen war Winnetou das komplette Gegenteil. Wie auch immer....meine Generation liebte die Winnetou-Filme. Wenn man älter wird merkt man dann schon, daß es Geschichten sind, die mit der Realität nicht viel am Hut haben, aber wen um Himmels willen störte das. Was wäre das Leben ohne Geschichten, ohne romantische Verklärungen, ohne Helden? Kinder brauchen Vorbilder und Winnetou war eines dieser Vorbilder!
Tut ja auch schlichtweg niemand, hat niemand versucht und war in der ganzen Debatte nie ein Punkt. Gut, es wurde aus dem rechtspopulistischen Pöbel und der Boulevardpresse als gegeben erlogen, aber fand ja in der Realität schlichtweg nie statt.
Das tut auch niemand in diesem Fall. Wer hat denn versucht, das Buch zu verbieten? Im Vorschreiben was man lesen darf sind die Konservativen / Rechten in den USA hervorragend, siehe MAUS ban in den Schulen.
Als Kind habe ich jeden einzelnen Band von Karl May gelesen, es waren damals ca. 70 Bände. Da ich als Kind auch eine blühende Phantasie und grosses Vorstellungsvermögen besass, fand ich es nie befremdlich, dass er Phantasie und Realität vermischte... für ein Kind, das jeden Tag draussen spielt, ist sowas eben normal. Dass die Erwachsenen damals darauf hereinfielen, war viel befremdlicher. Für mich war damals aber immer spannend, wenn er seine Anschauungen ausführte, die Art teilte, wie er Menschen beobachtete... Bis heute bedaure ich, dass immer nur die "Western" und "Eastern" verfilmt wurden, während seine besten Bücher, z.B. "der Fremde aus Indien", bestimmt gute Vorlagen für spannende Drehbücher abgegeben hätten... Wer gleichzeitig zu Winnetou auch Lederstrumpf las (was mich wirklich anwiderte), der wäre im Traum nie auf die Idee gekommen, May für einen Rassisten zu halten. Er äusserte sich auch immer betont stolz, dass es unter Wilhelm I keine imperialistische Politik gab.
Ganz herzlichen Dank für die interessanten Ergänzungen! Den Hinweis, dass gerade Kinder überhaupt kein Problem mit der Akzeptanz von Fiktionalität haben, finde ich sehr wichtig!
Ich kann mich nur den vorhergehenden Kommentaren anschliessen. Das war eine hervorragende Analyse und so schön dokumentiert mit den Fotos, Büchern und Textpassagen. Toll !! Danke und beste Grüsse aus Zürich, Antonia
Sowohl deine Aspekte zur aktuellen Debatte als auch die Begleitung in die Winnetou Werke sind sehr gelungen! Ich habe gerne der Geschichte zu den Büchern zugehört und viel mitnehmen können. Vielen Dank dafür.
Die Geschichte von Winnetou, ist die Geschichte von der wahren Liebe zwischen zwei Männern die alle Tabus der Geselschaft brechen, und alle rassistischen Vorurteile mit dem Kriegsbeil begraben. Das nun ausgerechnet dieses Buch aus den Regalen der Buchläden in Deutschland verschwindt macht mich nachdenklich.
Vielen Dank für deine Gedanken! So gesehen verschwindet es ja nicht. Die originalen Karl-May-Bücher wurden ja nicht zurückgezogen. Sie sind nur mittlerweile Teil der Diskussion, ob sie heute noch lesenswert seien.
Bei mir ist es auch schon 20-25 Jahre her, dass ich ihn gelesen habe. Was mir aber im Gedächntnis geblieben ist, ist die von sehr viel Empathie geprägte Darstellung der Indianer bzw. das Bedauern über deren Niedergang, wie es ja auch im von Dir vorgelesenen Vorwort zum Ausdruck kommt. Klar, es gibt auch die blutrünstigen Indianer, Komantschen und andere meine ich. Trotzdem steht doch die Faszination und Liebe zur Kultur der Indianer im Vordergrund. Warum man also meint, daraus so einen Aufruhr zu veranstalten (wahrscheinlich waren es dann doch einige wenige, die diesen veranstaltet haben), verstehe ich nicht. Es ist, als ob man bewusst versucht, irgendwo was zu finden und es im nachhinein reinwaschen zu müssen, selbst bei einem Karl May, der schon 1912 verstorben ist.
Nach meiner Erfahrung scheiden sich bei Karl May schon immer die Geister, was nicht wertend verstanden werden sollte, denn ich kann, auch wenn ich Leute kenne, denen es ergangen ist, wie mir, nur für mich selber sprechen. Mein älterer Cousin war als Jugendlicher (wie es heute aussieht, weiß ich nicht) begeisterter Karl May Leser und hatte sämtliche Bände auf seinem Bücherregal. Wenn ich die Ferien bei meiner Oma verbrachte, hatte ich Zugriff zu diesem Bücherregal und mehrere Anläufe genommen, ein Karl May-Buch , angefangen mit "Winnetou I" zu lesen. Dabei bin ich nie über 40 Seiten hinausgekommen, denn weder mit der blumigen, von mir als umständlich empfundenen Sprache, noch der Art, durch direkte Leseransprache vereinnahmt zu werden, konnte ich etwas anfangen. Kurz, ich empfand Karl May jedesmal auf's Neue als unlesbar und fand keinen Zugang zu seiner Fantasiewelt. Ganz anders erging es mir mit einer anderen Entdeckung auf dem Bücherregal meines Cousins, die mich von Anfang an packte: "Der kleine Hobbit" von Tolkien. Während mein Cousin keinen Zugang zum Tolkien-Kosmos finden konnte und den "Herrn der Ringe" nicht zu Ende gelesen hat, habe ich mir nach und nach alles, was es über Mittelerde zu lesen gab, besorgt. Seltsamerweise gibt es nach meiner Erfahrung für May wie Tolkien nur wenig dazwischen: Entweder Begeisterung oder Ablehnung und Unverständnis. Was die Rassismusvorwürfe betrifft, kann ich zu Karl May mangels Textkenntnis nichts sagen. Bei Tolkien hingegen stört mich. bei aller bleibenden Sympathie, sein "Edelrassismus". Damit meine ich, dass es zwischen z.B. Gondorern und Breeländern unüberwindbare Schranken, was intellektuelle und handwerklkiche Fähigkeiten angeht, gibt. "Edel" wird dieser Rassismus durch seinen moralischen Universalismus. Moralisch gelten für alle dieselben Regeln und wenn "besser" begabte Wesen das gegenüber "schlechter" ausgestatteten ausnutzen, wird ihnen das zum Vorwurf gemacht. Vulgärer Rassismus behauptet jedoch meist das Recht der "Besseren", die "Schlechteren" zu leiten und im eigenen Interesse beschränken und ausnutzen zu dürfen. Heute ist jedoch klar, dass es aus genetischer Sicht keine in eine hierarchische Ordnung zu bringenden Menschengruppen, gar "Rassen" gibt, weshalb Rassismus, der zu Mays und Tolkiens Zeiten noch ernsthaft diskutiert wurde, jeder Grundlage entbehrt. In den Köpfen bleibt er dennoch schwer zu überwinden.
Ganz herzlichen Dank, das sind sehr interessante Ergänzungen und Gedanken! Ich kann da aus meiner persönlichen Sicht durchaus vieles nachvollziehen und zustimmen. Als Kind/ Jugendlicher kannte ich zwar den einen oder anderen Karl-May-Roman, konnte mich aber insgesamt wenig dafür begeistern. Ich empfand ihn u.a. zu geschwätzig und konnte mit einem selbstdarstellerischen Helden à la Old Shatterhand/ Kara Ben Nemsi nicht viel anfangen. Tolkien, die klassische Fantasy und die Science Fiction nahmen mich da viel mehr gefangen. May entdeckte ich neu erst im Studium, und zwar über die Karl-May-Forschung. Da begann er mich zu interessieren - als Phänomen des Vielgelesenen. May als Massenschriftsteller, als defizitärer Mensch und Künstler, im Kontext der Literatur des Kaiserreichs. Das - seine Wechselwirkung mit den Lesern, die Art und Weise der Literaturproduktion usw., usf. - interessierte mich. Bis heute also bin ich in diesem Sinne kein Karl-May-Fan. Auch die Aussagen zu Tolkiens Form des Rassismus sind absolut spannend: Beaknntlich war er jemand, der die deutschen Nationalsozialisten von tiefster Seele ablehnte (und der würde sich selbst wahrscheinlich in keiner Weise als Rassist bezeichnen), dennoch ist sein nordischer Spleen (wenn ich das mal so verkürzt sagen darf) natürlich auch ganz typisch für eine ganz bestimmte Sichtweise, die nicht zuletzt in seinen Kreisen und gesellschaftlichen Sphären vollkommen normal war. Zum HERRn DER RINGE gibt es in absehbarer Zeit hier auch ein Video. Mal sehen, was sich dazu sagen lässt. Vielen Dank und lieben Gruß!
Ihr Video hat mir außerordentlich gut gefallen, Danke dafür. Wie einige andere Kommentatoren bin ich auch der Meinung, dass man Literatur im historischen Kontext beurteilen muss. Ich habe als Jugendlicher viele der Bücher von Karl May gelesen, sowohl die, die im Orient als auch die, die im "Wilden Westen" spielen, aber auch die, die in Südamerika spielen. Damals hat mich die Lebensgeschichte des Autors von Karl May nicht interessiert. Aber Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar usw. haben mich gefesselt. Irgendetwas Rassistisches habe ich damals nie gespürt, das kam mir damals auch gar nicht in den Sinn. Was mir aber schon damals klar war, dass es sich nicht um reale Geschichten handeln kann - aber auch das war mir egal. Insofern stört es mich auch nicht, dass May eigentlich ein geltungssüchtiger Hochstapler war. Man kann ihn als "Lügner" bezeichnen, aber als einen Lügner, der in seinen Helden Menschlichkeit, Anstand und Freundschaft in den Vordergrund stellte. Auch die Verfilmungen in den 60-er Jahren haben mir als Kind/Jugendlicher sehr gefallen und ich denke gerne an diese Zeit zurück. Rassismus verbindet man zu aller erst einmal mit Nazi-Deutschland und der Ermordung der Juden, der dahinter stehenden Ideologie, aber auch z. B. der Apartheit-Politik, usw. Jetzt sucht man akribisch nach jeder Möglichkeit, ob man in einer Tat oder auch einer Aussage oder auch Literatur etwas "Rassistisches" finden kann. Als Kind wusste ich gar nicht, dass das Wort "Neger" eine rassistische abwertende Bezeichnung für einen Schwarzen ist. Der Rückzug der Bücher des Ravensburger Verlages ist m. E. die falsche Entscheidung.
Karl May warmein allererster Lehrer, ich habe Winnetou 1 gelesen bevor ich zur Schule ging und sein Humanisnus und Zeitverständnis hat er mich für mein Leben geprägt.
Eigentlich ist vielen Menschen ein Gehirn gegeben, um Literatur aus vergangenen Zeiten auch als solche einzuordnen und um zu verstehen, dass es andere Zeiten waren. Mit diesem Gehirn könnte man gleichzeitig versuchen, aus den „Fehlern“ der Vergangenheit zu lernen oder sich fragen, warum es im Laufe der Jahrhunderte zu bestimmten veränderten Sichtweisen kam. Man könnte natürlich auf der anderen Seite auch mal darauf schauen, was damals vielleicht besser war als heute!
Eigentlich könnte ich Dir zustimmen. Nur eines stört mich in Deinen Ausführungen. Wenn Du von "FEHLERN der Vergangenheit" sprichst, stellst Du Winnetou & Co. doch selbst in Frage. Winnetou und etliche andere in den letzten Jahren angegriffene Bücher sind schließlich nur Romane, also Phantasie. Ich glaube nicht, daß eines der "schwierigen" Bücher in irgendeiner Bibliothek unter "Sachbuch" eingeordnet ist. Und ich hoffe, daß uns nie einer unsere Phantasie verbieten wird. Aber soweit wird es hoffentlich nie kommen. Schließlich haben wir ja alle ein Gehirn!
@@dagmarkiontke sorry, wenn es missverständlich rüberkam. Ich stelle Winnetou und Co. nicht in Frage. Im Gegenteil! Allerdings ist es bei mir schon eine Weile her, dass ich diese Romane gelesen habe. Ich habe daher von Fehlern der Vergangenheit gesprochen, für den Fall, dass Karl May den ein oder anderen Satz politisch nicht ganz korrekt ausgedrückt haben sollte. Und ich habe mit dem Satz auch generell ältere Literatur gemeint, wo vielleicht immer wieder mal ein Satz vorkommt, den man heute so nicht unterschreiben würde ohne dass ich aber das ganze Werk in Frage stellen würde.
@@tom4711 Klang wirklich so, als seist Du eingeknickt. Ich hoffe nur, daß das alles - auch das Gendern - nur ein kurzes Phänomen bleibt und die Vernunft sich durchsetzt. Ich wende auch weiterhin die alte Rechtschreibung an, ist ja Gott sei Dank weiter erlaubt. Ich finde sie einfach logischer. Ich toleriere alles - solange man mich nicht einnehmen will. Kann halt auch zum Problem werden, wenn sich Minderheiten mit ihren - oft falschen - Meinungen durchsetzen.
@@dagmarkiontke keine Sorge, ich knicke nicht ein, wobei ich nicht ganz genau weiß, was du darunter verstehst.. Hast du dir übrigens mal bewusst gemacht, dass du es als Frau viel leichter hast, nicht zu gendern? Mir sträubt sich zwar auch alles beim gendern. Aber sobald ein Mann nicht gendert, wird er gleich in eine Ecke gedrängt. Furchtbar! Wenn eine Frau wiederum nicht gendert, kann man ihr ja schlecht vorwerfen, Frauen gegenüber diskriminierend zu sein o.ä. .
Vielen Dank für das sehr differenzierte und profunde Video. Mich hat das Thema „Heldentum“ sehr ins Nachdenken gebracht. Konsequent zu Ende gedacht, sind wir hier ganz schnell auch bei einer Wertediskussion. Ich bin der Meinung, dass unsere Zeit ganz im Gegenteil ein paar positive Vorbilder dringend nötig hätte. Bisher habe ich kein Buch von Karl May gelesen, das werde ich jetzt ändern!
Das wird dich allerdings nicht sonderlich bereichern - Winnetou ist ja keine Heldenfigur im klassischen Sinne - er macht keinerlei Entwicklung durch, er ist immer nur der edle Wilde, der Führung des deutschen (soweit ich erinnere) Old Shatterhand bedarf. Das Narrativ des edlen Wilden ist nicht wirklich eine Heldengeschichte - und Karl May halt im Grunde nur kitschige Groschenroman Literatur, die schon seiner Zeit veraltet war, weshalb er halt auch außerhalb von Deutschland völlig irrelevant bleiben sollte. Versteh mich nicht falsch - Groschenromane sind erstmal nichts schlechtes, Jack London hat auch damit angefangen. Aber sein Beitrag zur Literatur war dann doch im Nachgang erheblich reichhaltiger, als ein Karl May, der weder aus seiner Stamm-Narrative des edlen Wilden jemals rausfand - noch aus dem Niveau eines kitschigen Groschenromans. Da kann man halt auch Twilight lesen - liest sich zumindest erheblich besser und es hat sogar Formen von Charakterentwicklung... Nicht dass es auch nur eine mittelmäßige Buchreihe wäre ;)
@@bugfisch7012 Jetzt kommst du auch noch mit "Twilight"... weia! 😂 Du hast natürlich recht: Eine Charakterentwicklung findet bei May überhaupt nicht statt: Shatterhand und Winnetou sind Superhelden. Obwohl Shatterhand neu im Wilden Westen ist, kann er bereits alles besser als alle erfahrenen Westmänner zusammen usw.
@@bugfisch7012 Da kann ich leider kaum etwas dagegen sagen, touche! Wo finden wir denn in der Neuzeit noch klassische Helden? Ich würde spontan an Howards Conan denken, wobei das natürlich Pulp ist.
@@literaturundwhisky Ja, die vergleich sind natürlich ziemlich überspitzt - aber würden vermutlich für Zeitgenossen (zumindest im amerikanischen Raum) gar nicht so unzutreffend gewesen sein ;) Karl May ist halt erstmal ohne jede Tiefe, bedient jedes Cliche, was er nur kann - und hat im Grunde keine Ahnung worüber er schreibt, da ist "50 Shades of Grey" halt schon nicht so weit weg^^ Es gibt inhaltlich sicher noch einige andere Punkte, die halt inhaltlich kritisch sind - aber nur aus heutiger Sicht, denn so war halt der Zeitgeist. Etwa wird ja recht klar die deutsch-französische Feindschaft auf die "Indianerstämme" übergeleitet. Dann das Narrativ, das du ja auch im Fazit ziehst, des (ich fasse es mal zusammen) antikapitalistischen und antiimperialistischen Karl May... Fraglich, ob es da mit dem "Anti" aufhört, denn genau die Narrative denen er sich bedient, waren auch schon zu der Zeit absolut gängig im antisemitischen Milieus. Nicht umsonst haben ja Deutsche irgendwelche wirren Kollonien in Südamerika begründet um der Natur wieder näher und der Zivilisation, die als vom Judentum zersetzt galt zu entziehen. Berühmtestes Beispiel war wohl Bernhard Förster, der Ehemann von Elisabeth Förster-Nietzsche. Und spätestens da bewegen wir uns halt dann schon in einem sehr fragwürdigen Zeitgeist - ob Karl May auch so einzuordnen war, kann man kaum noch nachvollziehen. Aber dass er weniger Rassist gewesen sei, nur weil er Urvölker hochhielt, ist nun keineswegs schlüssig, gerade in Verbindung mit dem Antisemitismus seiner Zeit, der immer antiimperialistisch aufgestellt war. Letztendlich ist das aber auch egal - denn die Interpretation des Werkes findet ja unabhängig vom Autoren statt und wenn wir eben dieses zeitgenössisch sehr üblich antisemitische Narrativ in seinen Romanen nehmen - sowohl in Winnetou, wie auch etwa in der Kurdistan-Reihe - mit einfließen lassen, müssen wir das Werk auf einer anderen Ebene betrachten. Natürlich bedeutet das nicht Verbot, im Gegenteil. Ich finde, sowas gehört sogar kritisch behandelt an Schulen, denn genau an sowas kann man ja lernen, Werke zeitgenössisch einzuordnen. Aber halt eben kritisch behandelt. Ich weiß sowieso nicht, wie aus einer je erstmal durchaus begründeten Literaturkritik von Filmbegleitbüchern auf einmal der Mythos einer Verbotskultur entstehen konnte. Was man aber hinterfragen sollte ist, ob die Karl May Narrative wirklich noch als besonders wertvoll in der Jugendliteratur gelten können. Denn da haben wir bessere Werke - selbst bei Harry Potter steht das Werk ja nicht in der Kritik, trotz aller Kritikwürdigkeit der Autorin, bei Karl May ist das Werk aber halt in Punkten kritisch und Kinder können es halt nicht zeitgenössisch einordnen.
Danke für dieses äußerst informative und tiefgründige Video. Das Fazit ist sehr klar, schlüssig und - gerade weil die Auseinandersetzung kritisch und nicht apologetisch ist - umso überzeugender. Ich denke auch, dass viele Kritiker lediglich die zwar auratischen, aber doch recht naiven Filme gesehen haben. Denn wer Winnetou gelesen hat, kennt auch nicht nur das zitierte Vorwort, sondern hat auch kaum die beharrlichen Botschaften von Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Milde, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mut etc. übersehen können. Aber ein solches „Heldenbild“ erscheint aus heutiger Sicht vielleicht als etwas kurios. Zeitgemäßer sind da wohl Anti- oder gebrochene Helden. Am Ende mag Karl May aber doch verantwortlich sein für das entschieden positive Bild auch seiner Kritiker bezüglich der amerikanischen Ureinwohner.
Herzlichen Dank für das Feedback und die interessanten ergänzenden Anmerkungen! Ja, das ist ein interessanter Gedanke, das nicht mehr zeitgemäße Heldentum.
In bin und bleibe ein noch heute großer Freund seiner Bücher und der Hörspiele , welche gerade von H.Paetsch ind dem Europa Verlag entsprangen. Karl May hatte und das wusste ich schon als Heranwachsender, ein guter Erzähler
Ja, die Europa-Hörspiele! Wahrscheinlich würde man sie heute für Kinder/ Jugendliche etwas abschwächen; ich erinnere mich da an durchaus deutliche Szenen am Marterpfahl... Habe sie geliebt, wie auch die anderen Europa-„Originale“.
Wir haben ja sonst keine Probleme in Deutschland . Nur zur Info- in den USA hat man die ureinwohner dazu befragt- diese haben ungläubig geschaut und gesagt das es ja keine Doku sondern eine Phantasie Story ist und somit mehr als ok
Das habe ich auch schon oft gemerkt. Habe Umfragen gesehen, wo farbige Menschen kein Problem darin sahen, daß eine Apotheke "Mohren-Apotheke" heißt - obwohl das wohl eher von den Mauren abstammt. Ein Gehandycapter erzählte, daß Behinderte selbst die schlimmsten Behindertenwitze machen. Und in älteren amerikanischen Gameshows haben Farbige Witze über ihre Hautfarbe gemacht, indem sie z.B. eine Frage über Schneewittchen, in Schneeschwarzchen änderten und die ganze Sendung über darüber lachten. Die Mensch waren früher einfach lockerer. Und vielleicht auch intelligenter. Viele denken einfach nicht zu Ende, bleiben an einer Kleinigkeit hängen und finden nicht mehr heraus. Eigentlich hatte ich mich schon gefreut, als wegen Corona plötzlich viele pragmatischer dachten.
@@dagmarkiontke stimme dir zu. Besonders was lockerer und intelligenter betrifft. Beides bestätigen unsere Söhne die 25 und 26 Jahre selber bzw. Bestätigen das in ihrem Umfeld
Was für ein Horizonte-öffnender Beitrag. Ich bin Jahrgang 1965 und habe Winnetou vor allen Dingen mit Pierre Briece und Lex Barker im Fernsehen genossen. Kann mich noch an die Sammlung all der Karl May Bände mit ihren erkennbaren Buchrücken im Kaufhof erinnern. Allerdings habe ich keinen der Romane von Karl May selbst gelesen (war eher der Jules Verne, Michael Moorcock und Howard Leser) , wusste bisher nur, dass er beim Schreiben von Winnetou zuvor nie in Amerika gewesen war. Das, was ich über den Charakter von May hier erfahren, durfte ist erstklassig. May als ein Großsprecher (plötzlich sogar Dr.), doch wohl auch für seine Zeit ein Autor mit einer lauteren Motivation. Deshalb vielen Dank für das ausführliche Zitat aus Winnetou I, das die Einstellung von Karl May deutlich zeigt und ihm von vielem frei spricht, was ihm von bestimmten "sensiblen Kreisen" vorgeworfen wird. Deshalb. Besten Dank für diesen exzellenten Beitrag! Beide Daumen hoch!!
Ganz herzlichen Dank für die freundlichen Worte! Ja, es ist immer sinnvoll, den Autor selbst sprechen zu lassen. Schlimm sind (Vor-)Urteile, die sich oft auf Hörensagen gründen. LG
Sehr schönes Video! Mich (Jahrgang 87) haben Karl Mays Erzählungen tatsächlich noch sehr geprägt, ich habe meine komplette Sammlung mehrmals gelesen und immer genossen! Ich finde es schade, dass ein solches Kulturgut immer mehr verloren geht.
Danke dir für deine freundliche Rückmeldung! Die jüngere Generation hat andere Lesegewohnheiten; sie kann mit dieser Literatur nicht mehr viel anfangen. Der Reiz des Exotischen (ferne Länder und Kulturen) wird schon früh durch zahlreiche Medien und Reiseangebote befriedigt. Das mag man bedauern, aber auch der Karl-May-Verlag kämpft mit dieser Realität.
Vielen Dank für die Analyse. Bei uns daheim standen die grünen Bände - nicht alle, aber viele. Ich habe mich mal am "Schatz im Silbersee" versucht mit 10 oder so - das war in den 90ern. Die Werke von May sind ausufernd und man kann in der Tat zweifeln, dass diejenigen, die ihn heute kritisieren oder loben, ihn je gelesen haben.
Eine angenehme (Whiskey) Stimme - diese Art Dinge anzugehen - die Ruhe, Souveränität - das erinnert mich an meine Kindheit, in der sowohl Winnetou, als auch Lederstrumpf auf meinem Tisch lagen. Ich bin mit beiden nie so richtig warm geworden - Diese Entführung in die Welt von Karl May und der Blick auf das Thema war wirklich gut, authentisch und sympathisch.
Das Vorwort aus Winnetou I. Genau damit argumentiere ich auch immer gegen Personen, die Karl May als Rassisten bezeichnen. Dort steckt soviel Wahrheit drin. Es ist doch eher eine kleine Denkschrift GEGEN Kolonialismus und Rassismus! Karl May war für mich ein Menschenfreund.
Das sehe ich auch so. Natürlich war er nicht frei von einem Menschenbild, das heute zweifellos rassistisch ist. Damit war er ein Zeitgenosse des deutschen Kaiserreichs.
@@literaturundwhisky Absolut. Das galt aber nicht nur für das Kaisereich sondern für alle Europäischen Großmächte! Ich frage mich manchmal, wie sich viele der heutigen "Moralisten" (die May und seine Werke deshalb kritisieren) selbst verhalten hätten, wären sie in diese Zeit hineingeboren worden. Für mich war Karl May sehr viel aufgeklärter als der Durchschnitt der damaligen Gesellschaft. Es gab da allerdings auch noch weitere Beispiele wie z.B. den Gouverneur der damaligen Kolonie Samoa, Wilhelm Solf.
Wieso verbieten wir nicht alle Filme/Bücher, die nicht der Wirklichkeit entsprechen? Hatten wir so eine Zensur nicht schon einmal? Heutzutage muss man sich schon ganz genau konzentrieren, um seine Meinung so zu formulieren, dass man nicht irgendeine Minderheit beleidigt. Und trotzdem ist doch immer jemand "angepisst". Ein bisschen mehr Gelassenheit würde uns allen gut tun...
Hallo Harald, ich habe mir dieses Video gestern Abend angesehen, weil mich Themen wie "Rassismus" und "Cancel Culture" in Kunst und Kultur sehr umtreiben. Das wurde nun doch nicht so von dir vertieft, wie ich mir das unter deiner Überschrift vorgestellt hatte, doch danke ich dir sehr für diesen ansonsten großartigen Beitrag zu Karl May, in dem ich einiges für mich Neues gehört habe. Als ich ein kleiner Junge war, gab es zwar in unserem Haus ein paar der grünen Bände, doch wurden da gerade die Winnetou-Filme aus den 60-Jahren im Kino wiederaufgeführt, und so ließ ich diese dicken Bücher links liegen und stellte mich zur Matinee oder am frühen Nachmittag mit drei Mark fünfzig in der Hosentasche vor dem Kino an. (Winnetous Tod in Teil III erschütterte mich sehr. Als mich das Kino ins nackte Sonnenlicht ausspuckte, fühlte ich mich ganz elend, hatte, glaube ich, sogar weiche Knie, war ich doch gerade um meines ethischen Felsens in der Brandung beraubt worden! Zu Weihnachten schenkte mir dann meine Tante ein Buch über die wirklichen Ureinwohner der USA. Und dem Kind, das ich war, wurde fast schmerzlich bewusst, dass Indianer nicht wie ein französischer Beau mit Langhaarperücke oder Karin Dor (die vielleicht schönste Frau im deutschen Kino der 60-er Jahre) aussehen. (Freilich habe ich -- als sich mein ästhetischer Blick vom vorgeprägten Ideal ausgehend weiter und weiter auffächerte -- auch ausgesprochen schöne Native Americans gesehen. Und es soll hier auch gar nicht um Schönheit, sondern um Wahrhaftigkeit gehen.) Als man vor über zehn Jahren aus Pippi Langstrumpfs Vater in den Neuauflagen der Bücher einen "Südseekönig" machte ("Negerkönig" hieß es davor), fand ich das eine gelungene Anpassung an einen modernen Sprachgebrauch, in dem das vormals neutral benutzte "N-Wort" nur noch von Rassisten (und zwar ekelhaft genüsslich!) und Ignoranten verwendet wurde. Astrid Lindgren hatte sich zwar einerseits gegen Änderungen in ihren Büchern ausgesprochen, doch das mit dem "Negerkönig" hatte sie bereits 1970 in einem Interview bereut. In so ein bearbeitetes Kinderbuch gehört natürlich der Verweis, dass man die Sprache der heutigen Zeit angepasst hat. Auch bei anderen Änderungen damals ging ich d'accord mit der Vorgehensweise, obschon es einen Unterschied macht, ob man einen Begriff, der aus der Zeit gefallen ist, durch einen aktuellen ersetzt, oder ein zu allen Zeiten diskriminierendes Bild aus einem Buch tilgt, das uns die Weltsicht des Autors oder der Autorin offenbart hätte. Dadurch werden z.B. engherzigere Autorinnen und Autoren nachträglich auf eine menschenfreundliche Ebene mit Astrid Lindgren gehoben, die ja einfach nur mit den Begriffen ihrer Zeit arbeitete und ansonsten der jungen Leserschaft Selbstbewusstsein und Toleranz vermittelte. Was nun zu Karl May? Wir müssten "Indianer" durch "amerikanische Ureinwohner" ersetzen, denn Kolumbus' Fehleinschätzung wurde von May natürlich übernommen. Und dann präsentierte er seiner Leserschaft eine Welt, von der er vorgab, sie so erlebt zu haben, die aber lediglich "seiner Seele entsprungen war" (Hans Wollschläger aus dem Gedächtnis zitiert). Betrug über Betrug! Aber ein schöner Betrug für Menschen, die gerade Papa oder Onkel Walter den falschen Weihnachtsmann-Bart abgerissen hatten und sich nach neuen Märchen sehnten. Die beiden Begleitbücher zu diesen neuen Winnetou-Kinderfilm sind vom Verlag zurückgezogen worden (nicht durch ein kolportiertes Verbot, sondern durch unter dem Woke-Druck erzeugte Einsicht des Ravensburger Verlags). Wir befördern uns immer weiter heraus aus den Mythen, die uns einmal als Kultur zusammen gehalten haben -- und selbst die jungen Mythen, die wir vor ein paar Jahren erst gelesen oder im Kino gesehen haben (zusammen mit vielen Millionen anderen Menschen) wurden längst schon ins Visier genommen (in manch einer US-amerikanischen Bibliothek gehen kleine Muggels ohne Harry Potter nach Hause. Der liebe Gott -- noch so ein Mythos! -- mag keine Zauberstäbe). Heute morgen las ich, dass aktuell Agatha Christies Bücher von Stereotypen bereinigt werden (dein Video zu "Alibi" hat mir übrigens gut gefallen! Genau wie das Buch selbst). Da sind wir also bei der Erwachsenenliteratur angelangt. Müssen wir belehrt werden? Müssen wir glauben lernen, unsere Ur-Ur-Großeltern hätten bereits vor Toleranz nur so gestrotzt? Ich fühle mich immer wieder erinnert an 1984 (auch so ein tolles Video dazu von dir!), wo Orwell uns eine Welt aufzeigte, in der die Geschichte je nach politischer Wetterlage neu geschrieben wird. Aber das geschah ja eigentlich schon immer! Der Koran ist so ein Beispiel. Viele Male überarbeitet, und ein Mal wurden sogar die alten Exemplare vernichtet und durch eine neue (von irgendeinem Sultan abgesegnete) Version ersetzt. Plötzlich ließ sich nicht mehr überprüfen, was da geändert worden war. Und schon tausend Jahre zuvor hatte Platon aus seinem Idol Sokrates eine Figur gemacht, die wohl mehr mit Platon als mit Sokrates zu tun gehabt hatte. Vor meinem geistigen Auge dreht sich alles. Und dazu noch der eigentlich berechtigte Anspruch, genderneutral zu sprechen. Während der ignorante Teil der Menschheit eher lauter und stärker wird, gehen woke Kunstliebhaber zukünftig ins Theater und hören in Shakespeares "Julius Caesar" Antonius' Rede ans Volk, die so beginnt: "Mitbürger*innen, Freund*innen, Römer*innen ..." -- Und Zuschauer*innen werden aufspringen und bemängeln, dass die Sklav*innen nicht erwähnt werden und dass es sowieso unerhört sei, dass es damals so etwas gab. Und auch die Ermordung Caesars wird zur Diskussion gestellt. Kann man daraus kein Gerichtsverfahren mit Freispruch machen? Übertrieben gezeichnet, klar. Aber tatsächlich geht es jetzt schon um Inhalte und "gesinnungsbereinigende" Eingriffe. Bei jeder überarbeiteten Neuauflage eines Werks bin ich froh, dass man (noch) auf die alten zurückgreifen kann. Meiner Patentochter (ihre Eltern stammen aus Äthiopien) lese ich die überarbeitete Fassung von Pippi Langstrumpf vor; und wenn sie 16 oder 17 Jahre alt ist und bei mir den Huckleberry Finn oder "Tauben im Gras" aus dem Regal zieht, dann spreche ich mit ihr über diese Zeiten und über den Lauf der Welt. Sorry, dass das schon wieder so ein langer Kommentar geworden ist! Liebe Grüße Michael
Lieber Michael, habe herzlichen Dank! Du hast recht, die Themen „Cancel Culture“, „Wokeness“ etc spielen nur teilweise eine Rolle in diesem Video, da geht es mehr um Karl May. Zwar hatte ich immer schon vor, über ihn etwas zu machen, zog das dann aber angesichts der medialen Winnetou-Debatte vor und musste ein wenig improvisieren. Von der für meine Verhältnisse hohen Klickzahl war ich dann doch trotzdem sehr überrascht. Ihretwegen hatte ich nicht auf dieses Thema gesetzt, als Mensch mit gewisse r „May-Erfahrung“ wollte ich aber auch nicht schweigen und vor allem denen die Debatte überlassen, die den Autor höchstens aus zweiter Hand kennen. Bezüglich der Debatte um korrekte Sprachverwendung sprichst du vieles sehr treffend an. Die Form, in der Ansichten vorgebracht (und gar nicht mehr diskutiert) werden, führt zur Betonierung von Positionen und einer Haltung, die nichts anderes mehr gelten lässt. Die Aggressivität der Fronten finde ich erschreckend. Die Ignoranten, wie du sie richtig nennst, sprechen von der „linken Woke-Mafia“, auf der Gegenseite schwebt über jedem, der eine andere Haltung einnimmt, das Verdikt des Rassismus. Agatha Christie war sicherlich genauso rassistisch wie die meisten Anhänger ihrer gesellschaftlichen Klasse, die Debatte über ihre Texte existiert schon lange (nicht aber die über ihre Zensur), so veränderte man schließlich ja auch den Titel TEN LITTLE N****** in AND THEN THERE WERE NON. Die aktuelle Diskussion um TAUBEN IM GRAS entbehrt natürlich jeder sinnvollen Grundlage, ist doch der farbige G.I. eine positive Figur, während die deutsche Nachkriegsgesellschaft als rassistisch gezeichnet wird, die kontinuierlich das Menschenbild der Nazis in sich trägt. Ein Protest gegen Koeppen ist hier also kontraproduktiv. In der Schweiz läuft derzeit die Diskussion über den BESUCH DER ALTEN DAME. Wir können unsere rassistische Vergangenheit und Sprachverwendung nicht im Nachhinein bereinigen und damit korrigieren. An ihnen lässt sich unser heutiger Gebrauch messen (und das hoffentlich kritisch). Spätestens bei sogenannten „Erwachsenen-Klassikern“ fordere ich ein „Lasst die Finger davon!“ Verbote oder geforderte Korrekturen verhindern gerade die notwendige Auseinandersetzung. Oh je, jetzt habe ich viel zu viel geredet, ich wollte mich eigentlich nur bedanken... LG Harald P.S.: Ich musste den Kommentare (natürlich) bearbeiten, da RUclips ihn wegen des Christie-Titels nicht durchgehen ließ...
@@literaturundwhisky Ich habe deine Antwort sehr gerne gelesen; sie fiel überhaupt nicht zu lange aus. Ich glaube auch, dass Klassiker für Erwachsene nicht angetastet werden sollten. Heute bin ich auch zwiegespalten über Klassiker, die ich als Kind in der "Bearbeitung für die Jugend" gelesen habe. Aber wenn ich dadurch den Kern eines Werks erfassen konnte, wäre das ja besser gewesen als überhaupt nicht mit dem Klassiker in Berührung gekommen zu sein. Wichtig ist jedoch, dass das Original erhältlich bleibt. "Tauben im Gras" ist natürlich nicht rassistisch! Und wenn das schlimmere der beiden "N-Wörter" auftaucht, also das, welches auch in den 50-er Jahren eindeutig herabsetzend gebraucht wurde, dann ist der mündigen Leserschaft klar, warum Koeppen das einer Figur in den Mund gelegt hat. Da will sich zum Beispiel ein halbwüchsiger Junge vor seinen Kumpeln vom schwarzen Freund seiner Mutter abgrenzen, den er aber insgeheim bewundert. Ein perfekter Moment, um im Deutsch-Unterricht vom Buch aufzuschauen, um über die innere Zerrissenheit dieses ungefähr gleichaltrigen Teenagers in dieser immer noch ziemlich dunklen Zeit zu sprechen. Natürlich kann ich es aber auch verstehen, dass eine dunkelhäutige Lehrerin Schwierigkeiten mit dem Buch hat (sie ließ sich ja nun, da man in Baden-Württemberg am Buch als Abi-Stoff festhält, beurlauben). Sie (Jasmin Blunt) dachte zudem an die Schülerschaft mit afrikanischen Wurzeln, und das ging auch mir mit Blick auf die Schule, in der ich arbeite, durch den Kopf. Manche Teenager sind selbst kurz vor dem Abi noch nicht so reif, um mit so einem Text richtig umzugehen. Und darunter leiden tatsächlich insbesondere die durch ihre dunkle Hautfarbe betroffenen Schülerinnen und Schüler (von denen es in unserer Schule recht viele gibt). Wie Walter Giller in "Locker vom Hocker" immer zu sagen pflegte: "Es bleibt schwierig!"
@@Epikur999 Ja, das bleibt es! Und ich finde, dass Lehrer in der Verantwortung sind, das Problem zu thematisieren, wenn sich Texte dazu anbieten (und nicht diesen Texten auszuweichen). Vor nicht allzu langer Zeit war TAUBEN IM GRAS auch bei uns in NRW Abiturstoff - und selbstverständlich wurde die Sprache thematisiert. Das ist schwierige Arbeit. Aber wenn nicht in der Schule, wo kann das dann stattfinden? Aber es ist schwierig. Ich lebe natürlich in der Hoffnung, dass unsere Kinder und Enkel da in einer anderen Welt mit einem anderen Menschenbild aufwachsen, aber so ganz naiv bin ich da nicht. Rassismus wird ein steter Begleiter bleiben. Und wir müssen ihn bekämpfen, wann und wo sich uns die Gelegenheit bietet. Ihm auszuweichen, hilft nicht weiter. LG Harald
@@literaturundwhisky Ich bin Sozialpädagoge, aber ich unterrichte Kurse und leite gelegentlich Workshops. Vorgestern einen über das Thema "Sexuelle Übergriffigkeit", worin ich aber auch "Rassismus" thematisiert habe. Über das "N-Wort" haben wir auch gesprochen. Zum Glück haben wir für so eine bunte Schule erstaunlich wenig Probleme mit Rassismus -- vielleicht aber auch gerade weil die Mehrzahl dort einen Migrationshintergrund hat. Viele Grüße nach NRW! (Bist Du selber Lehrer dort?)
Grüße aus Tschechien. Man liest auch bei uns,dass in Deutschland Winnetou verboten ist. Hier gehört er zu Klassiker Eine Frage Sind das in Deutschland die Größten Sorgen?Dann geht's Euch gut.
😂 Ja, die Frage ist durchaus berechtigt. Momentan scheint die Welt wirklich andere Probleme zu haben. Vielleicht eine typisch deutsche Form der Streitkultur...?
@@humantouch9092 Vielleicht handelt es sich ja hier um eine Verkürzung. In der Tat - das sollte nicht vergessen werden - gibt es keinerlei Verbot, sondern eine freiwillige Rücknahme von Büchern bzw Artikeln zu einem Film, der in einem losen Zusammenhang mit den Winnetou-Geschichten Karl Mays steht. Es ist richtig, dass du betonst, dass es keinerlei Zensur o.ä. gibt. Genauso zutreffend scheint mir aber die Feststellung, dass die hohe Erregtheit, in der diese Debatte geführt wird, erstaunlich ist. In den Medien bzw sozialen Netzwerken wird das Thema m.E. instrumentalisiert, weshalb ich hier im Gegensatz dazu lieber über unseren Umgang, über Literatur zu sprechen, reden möchte.
Ich schätze, der Gedanke ist nicht falsch. Das ganze wurde bestimmt von jemandem angeleiert, der keine anderen Probleme hat. Wie sonst könnte er (Achtung: Ich gendere nicht!) die Zeit aufbringen, sich darüber Gedanken zu machen?
Ich muss gestehen, dass ich nur die ersten 10 Minuten des Videos angeschaut habe. Da aber in dieser Zeit schon ein sehr fundierte und durchdachte Geisteshaltung zum Ausdruck kommt, möchte ich zwei Aspekte beitragen. Zum einen ist das eine episode, in der es um das Verlegen der Bücher ging. Wenn die Geschichte stimmt, unternahm Karl May mit seinem zukünftigen Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld, der in Freiburg i.Br. ansässig war, eine Ruderpartie auf dem nahegelegenen Titisee. Da bei soll May sich derart ungeschickt angestellt haben, dass Fehsenfeld sich fragte, ob er tatsächlich den legendären Karl May, auch bekannt als Old Shatterhand oder Kara ben Nemsi, vor sich hatte. Offenbar gelang es Karl May jedoch, diese Bedenken zu zerstredertuen. Zum anderen gibt es einen Band ("Die Weber", wenn ich nicht irre), in dem Karl May beschreibt, wie Vorgesetzte und Staatsdiener einfache Leute gängeln, bevormunden und berauben. Wie May es schreibt, handelt es sich um einen "Einzelfall". Der wird allerdings so klar geschildert, dass offensichtlich ist, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall, sondern um systematische Unterdrückung handelt. Solche Kritik am Kaiserreich, das war May klar, würde für ihn Zuchthaus bedeuten. Also verlegt er seine Beschreibungen. Wenn es "Durchs wilde Kurdistan" geht, beschreibt er nicht etwa die Praktiken im OsmanischenReich, sondern er meint - zumindest meiner Ansicht nach - die Zustände im Kaiserreich.
Anscheinend hat sich da jemand die Mühe gemacht auch die Einleitung zu lesen. Aber weil Karl May auch da die Worte seiner Zeit benutzte werden ihm einige Rassismus vorwerfen, wenn nicht gegen die Indianer so doch gegen die Türken, vergleicht er doch die Indianer mit dem Sterbenden Mann am Bosporus.
@@reinhardgrunder8420 Hallo und vielen Dank! Ist schon richtig, was du da sagst. Allerdings war die Formulierung vom "sterbenden Mann am Bosporus" ja eine allgemein verwendete und weniger rassistisch, sondern mehr politisch gemeinte. Nach wie vor verwendet man ihn z.B. in der historischen Forschung, wenn es um das Osmanische Reich geht, das ja in der Tat begriffen war unterzugehen. Geopolitisch eines jener Riesenreiche, die sich nicht mehr kontrollieren ließen, dazu zahlreiche National- und Aufstandsbewegungen und eine kaum noch messbare Korruption in der Verwaltung, vor allem in den Gebieten jenseits des Kernlandes. Ein marodes Reich also, vergleichbar dem Kaiserreich Österreich-Ungarn. Und es war fast schon folgerichtig, dass es nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, an dem es sich als Verbündeter der Mittelmächte beteiligt hatte, unterging - ebenso wie die verbündeten Reiche Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich. Der Niedergang zeichnete sich aber schon vorher ab, und so hatte sich diese Bezeichnung (z.B. in der Tagespresse) allgemein etabliert. Von daher ist es also nicht rassistisch, wenn May in diesem Zusammenhang den Begriff verwendet. Für uns heute mag das so wirken, für den zeitgenössischen Leser sicher nicht. Deine Anmerkung finde ich aber berechtigt und gleichzeitig ein Plädoyer dafür, dass man (z.B. der Karl-May-Verlag) heute Anmerkungen in Fußnoten setzen und solcherlei Formulierungen erläutern sollte.
@@literaturundwhisky Das ist aber doch ein Armutszeugnis, daß man immer Fußnoten und Erklärungen anfügen muß. Ist der Mensch heute wirklich nicht mehr dazu in der Lage, selbst Dinge zu hinterfragen? Hatte man nicht Eltern und Lehrer, die einem das Leben erklärt und das selbständige Denken beigebracht haben? Und ist man heute so einsam, daß man sich nicht mehr mit anderen austauscht?
Das war bisher das differenzierteste, was ich im Zuge dieser Debatte gehört habe. Winnetou habe ich nicht gelesen, was ich aber allein schon aus Neugier nachholen werde, aber in Anbetracht der von Ihnen zitierten Ausschnitte (gerade der über Carl Mais ganz persönliche Einstellung zu Indianern) kann ich die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. Schließlich hat Mai den Indianern praktisch dieselben Rechte zugestanden wie den Weißen und den Umgang letzterer mit ihnen scharf kritisiert, womit er seiner Zeit deutlich voraus war. Und auch die stereotypen Darstellungen sowie der Gebrauch der Begriffe Indianer und Rasse sind im Kontext seiner Lebenssituation, in Gegenüberstellung zu den negativ geprägten Darstellungen seiner Zeitgenossen und im allgemeinen recht verzeihlich. Ich finde es gleichermaßen lächerlich wie besorgniserregend, welch ein Aufruhr um das kleinste bisschen (teils künstlich kreierter) politischer Unkorrektheit gemacht wird und wie wenig Eigenständigkeit und kritisches Denken man dem Individuum zutraut. Nicht alles ist das Papier wert auf dem es steht und Kunstfreiheit hat auch ihre Grenzen (Hetze, Gewaltverherrlichung etc.), aber der Affentanz, der dieser Tage stattfindet ist schon wahnsinnig. Das waren also meine 2 Ct hierzu. Ihnen noch ein schönes Wochenende🤓
Das die May Bücher kaum noch in den Buchhandlungen nachgefragt werden kann daran liegen, das es die Bücher auf dem Zweitmarkt zu Spotpreisen zu kaufen gibt und auch die inzwischen viel zu hohen Preise die der Karl May Verlag für die Bücher als Neuausgabe verlangt werden auch ein Grund sein.
@@literaturundwhisky Wenn an Karl May kaum noch Interesse vorhanden wäre, kann ich mir die ganzen neuen Roman Reihen wie "Karl Mays Magischer Orient", oder die Bücher von Reinhard Marheinecke nicht erklären, die muss doch jemand kaufen, ansonsten würden nicht ständig neue Bände erscheinen.
@@Rocker-kr9nu Ja, da hast du sicher recht. Interessant wären hier sicher einmal Auflagezahlen; ich bin mir natürlich nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, dass die Lesergruppe nicht soo groß und eher speziell ist. Das ist von mir aber spekulativ. Und: Es handelt sich (vor allem beim Magischen Orient doch um moderne Romane in schnellerem Erzähltempo). Verglichen mit früheren Verkaufszahlen befindet sich May jedenfalls auf dem Rückzug, in der nächsten großen Buchhandelsfiliale bezeichnen ihn die Händler jedenfalls als „Ladenhüter“. Ist ja vielleicht nicht schlimm. Jeder Autor hat seine Zeit und Mays Zeit als Bestseller geht ja schon sehr lange. Und wer weiß, vielleicht kommt es ja mal zu einem Comeback?! 🤗 Mich würde das freuen.
Ahoi, sehr schönes Video und klar formuliert! Ich habe Karl May gelesen, vieles von ihm und die originalen Filme luebe ich! Allerdings wurde mein Indianerbild eher von Liselotte Welskopf Henrich geprägt und ich habe Tokai Ihto immer Winnetou bevorzugt. Bis bald Harald 🤘🤘🤘
"Autor" und "Leser" sind Berufs- bzw. Funktionsbezeichnungen. Sie enthalten keine geschlechterbezogene Informationen (ebenso wie sie keine Information zur Hautfarbe oder Körpergröße der Individuen beinhalten). Erst wenn man Movierungen für weibliche Personenbezeichnungen benutzt, werden Geschlechterbezüge hergestellt.
@@literaturundwhisky Das muss man hier natürlich nicht diskutieren. Es bedarf eben nur keiner Entschuldigung, wenn man die deutsche Sprache korrekt benutzt und Fantasieblasen ignoriert. 🙂
@@barfusselektrisch Ich glaube, da besteht eine große Einigkeit zwischen uns. Ich mache das bei solchen Videos immer, weil ich u.a. eben diese Diskussionen hier vermeiden möchte. 😃
Vielen lieben Dank für das freundliche Feedback! Aus Ihren Werken über Karl May habe ich viel Gewinn gezogen, wenn ich das hier mal so hemdsärmelig sagen darf.
Für mich ist KM der genialste Fabulierer seit Münchhausen! Auch, wie er sich trotz Irrungen und Wirrungen quasi aus der Gosse hochgearbeitet hat, hat mich immer beeindruckt. Natürlich hat er auch einigen Müll verbrochen, aber mal im Ernst, würden wir es unter den gleichen Umständen besser machen können? Jedenfalls haben seine Stories mich dazu gebracht, jede Menge Dinge zu versuchen/zu lernen, auf die man sonst als Normaldeutscher nicht kommen würde: Tipi aufbauen, Feuer ohne Streichhölzer, auf dem Lagerfeuer kochen wie auf dem Elektroherd, Leder gerben, Vorderlader schießen, Tomahawk werfen, Lakota lernen, Stachelschweinsborsten sticken, Tiere schlachten, und...und...und... Ich habe durch diese Versuche einen hohen Respekt gewonnen für die Leistungen, die die American Native Natives, aber auch die Einwanderer erbracht haben. Daß sich die Deutschen, wenn auch oft in verklärter Form, überhaupt für die indigenen Völker Nordamerikas interessieren, liegt in der Hauptsache in KMs Fantastereien. Da ich auch in Kitas und Schulen gehe, benutze ich mein Outfit und die Sachen, die ich hergestellt habe, als Köder, um die Kinder für fremde Kulturen zu interessieren. Mit Tipi, Federn und Fransen krieg ich sie an den Haken, um ihnen dann in altersgerechter Form von den verschiedenen indigenen Nationen und auch der Probleme, die sie haben, zu erzählen. Dabei muß ich aufpassen, daß ich nicht mit dem Dampfhammer komme, sonst schrecke ich nur ab.(Man kann Vierjährigen nicht mit dem Sand Creek Massaker, dem Trail of Tears oder Wounded Knee kommen, das wird dann erst mit 12 oder 14 ein Thema!) Mir jedenfalls hat das Lesen KMs/das Vorbild Winnetou nicht geschadet, ich habe Freunde und Bekannte aller möglichen Nationen und behandle jeden so, wie ich gerne selbst behandelt werden möchte!
Das hängt u.a. mit den beiden Sphären "Beruf" und "Privat" zusammen. Ich würde es nicht als "scheinheilig" betrachten, sondern eher von zwei unterschiedlichen Sprachcodes sprechen, in denen man sich bewegt. Wir sprechen ja, je nach Beruf oder gesellschaftlichem Kontext, durchaus unterschiedlich miteinander. Ohne jetzt hier die gesellschaftspolitische Diskussion aufmachen zu wollen: Ich sehe das alles nicht so stark ideologisch, sondern finde, dass der Gebrauch der Sprache weitgehend eine individuelle Sache ist. Wer das Gendern für richtig hält, der soll das bitte tun, wer es für seinen eigenen Gebrauch ablehnt, der soll es lassen. In diesem Freizeitkanal kann ich für mich selbst entscheiden, wie ich spreche, im Beruf kann es mir - je nachdem - durchaus vorgeschrieben werden. LG
Anstatt sich über Winnetou und Old Shatterhand aufzuregen sollten die verantwortlichen sich für das Verbot der Gewalt verherrlichenden Computorspielen einsetzen dann hätten.sie mal was vernünftiges zustande gebracht.
Darf man als NorddeutschER bzw. NorddeutschE noch bayerische Lederhose und/oder Dirndl tragen? Darf man das J-Wort sagen, wenn man als "Mensch mit deutschem Pass" auf "Menschen mosaischen Glaubens" trifft?...
Ja, das darf man alles tun. Alles gut: Wir sollten nicht überdramatisieren. Ein bisschen mehr Gelassenheit täte gut auf beiden Seiten dieser Aneignungsdebatte. 🙂
39:00 die Diskussion völlig missverstanden. Es geht nicht darum Karlay irgendwas anzulasten, sondern Wege zu finden schaden abzuwenden. Der Leser zu informieren das Die Welt was Karl May geschaffen hatte nie außerhalb die Bücher existiert.
Was soll als Nächstes Verboten werden Goethe’s Faust 🤦♂️😂. Ich halte die ganze Diskussion für ein absoluten Blödsinn !. Am sollte lieber die Karl May verbieten möchten keine Aufmerksamkeit schenken. Es reicht langsam !!. Wir haben ja sonst Keine Probleme zur Zeit 😉
Ich war nie ein Fan von Karl May aber mag alte Literatur die kaum einer noch kennt wie Norman Spinrad Iron Dream und sein für mich bestes Werk Champion Jack Barron. Gut. Die Bücher von ihm waren schon damals verrufen als vulgär, sexistisch und kommunistisch. Wobei der Autor sich nicht vergleichen lässt, da Spinrad bewusst politisch zynisch überzieht.
@@literaturundwhisky Ich würde mich freuen, wenn du zu ihm ein Video machst. Ich habe gerade zufällig wegen dem Karl May Thema deinen Kanal gefunden und abonniert. Literatur mag ich sehr 🙂 Ich bin Jahrgang 1991 aber mich kann auch alte Literatur überzeugen. Wie Spinrad hat es geschafft. Auf ihn bin ich zufällig gestoßen, da es eine deutsche Neuauflage von Iron Dream gibt unter dem Titel "Der stählerne Traum." Champion Jack Barron habe ich als Mängelexemplar über Amazon ergattern können aus den 80ern.
@@johnengert5768 Ich habe früher einiges von ihm gelesen, ist aber schon ein Leben her. Kann noch dauern, weil da viele Themen sind, die noch auf der Liste stehen. Er jetzt aber auch! 😉
Natürlich sollte man ihn noch immer lesen. So erfährt man eine Menge über die Deutschen damals und ihren Sehnsüchten. Und darüber hinaus auch vielleicht ein Verständnis der Verfilmung der Nachkriegszeit. Ich hab Karl May nie sonderlich ansprechend gefunden als Autor, aber dieses Video- Essay hat mich nun doch neugierig gemacht auf ihn. Die sympathische Seite von May ist auf jeden Fall seine Liebe zu den Outlaws und seine Bemühungen ihnen ihre Würde zurück zu geben. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen seine Autobiographie "Ich" zu lesen.
@@linchen008 Vielen Dank für deine Gedanken! Ja, die Autobiografie ist lesenswert (natürlich - wie bei vielen Autobiografien - auch hier wieder viel Erfindung und Selbststilisierung...).
Warum sollen wir eigentlich nicht mehr über Indianer reden? Waren das nicht diese Ureinwohner, die kulturell und teilweise physisch an den Rand des Untergangs getrieben wurden, gemäß den Vorgaben einer Einwanderungsideologie, die sich ausgerechnet auf Menschenrechte berief? Ich sage nicht, dass das das Hauptmotiv der Cancelmafia-Aktivitäten in diesem Bereich ist, aber es könnte eine Rolle spielen. Das Ideal stolzer, unbeugsamer Alteingesessener, die sich einfach nicht unterordnen wollen, ist das letzte, was sich die Wokisten wünschen dürften..
Es geht in diesem Video weder um den Anlass, die Zurückziehung zweier Filmbücher, noch um die von Bild & Co. geführte Debatte. In diesem Video geht es um Fragen, die durchaus und auch schon längere Zeit diskutiert werden.
Ach, jeder Autor ist doch ein Vorflunkerer von Fantasie. Von Goethe bis Astrid Lindgren und tausend Drehbuchautoren. Wo geht es denn hier grad lang? Soll man nur noch auf Verrückte Gesetze anpassen?
@@silviagreiner3435 Als sich May wegen seiner „Lügen“ vor Gericht verantworten musste, da sprach ihn der Richter mit weisen Worten frei, er halte ihn für einen Dichter. Und was wäre die Literatur ohne die wunderbaren Lügner? Gegner schimpften May schon zu seinen Lebzeiten „Lügner“ und werden es weiterhin tun. Ich bevorzuge für ihn die Bezeichnung „Märchenerzähler“.
Sorry..was für ein ausgemachter Idiotismus… schauen wir uns 007 und „Star Trek“ oder andere bewunderte Filme. In diesen Streifen sehen wir keine Frauen sonder viel mehr Objekte und in den Star Trek streifen können wir hautenge Kostüme bewundern und die herausstehenden Nippel…einfach nur schrecklich …aber das ist alles okay…oder?
Hallo, konnte manche der Kommentare leider nicht zuordnen, weiß nicht, warum das nicht klappt. Habe da, wo es ging, versucht zu antworten. Ganz lieben Dank und Gruß!
auch lieben Gruß ich habe das in der reihenfolge der Aussagen gemacht zum Thema Indigene und Buffalo Bill Cody und die Reservate und Custer - es wurden gezielte Feldzüge gemacht um ganze Dörfer zu schlachten auch im Winter und die Rache waren dann die Kriegszüge der einzelnen Kriegs Bands die immer mehr fast schon Hass auf die weissen bekamen - das Gemetzel an weissen wurde immer als brutale blutgierige tat hingestellt dagegen war es nur die weisse mit ihrer eigenen sadistischen Feigheit zu konfrontieren - Frauen wurden Arme und Brüste abgehackt Kinder wurdne massakriert und alte - als Krieger denen entgegen standen haben sich viele Soldier Blue in die Hose geschissen @@literaturundwhisky
"Winnetou" ist ein Symbol von Respekt, Akzeptanz und Freundschaft zwischen unterschiedlichen Kulturen.
Karl May würde sich genau so verstanden fühlen. Aber natürlich war er Kind seiner Zeit, die Sprachsensibilität existierte nicht wie heute und sein Blick auf die Welt war natürlich voller Stereotype. Man zeige mir einen Autor seiner Zeit, in der das nicht der Fall ist. Man wird ihn finden, aber er gehört dann zu einer verschwindend kleinen Minderheit.
Leider mit einem Drift in die Absurdität selbst damals mußte man kein Dr. haben um einen pathologischen Lügenbolde zu erkennen der die Figuren schrittweise zu groteske gemacht hat. Bzw runter gewirtschaftet! Die maßlose über Schätzung von sich und der Figuren.
Das war wieder ein hervorragendes Video.
Ich finde auch, dass literarische Werke nie losgelöst von ihren historischen Kontext und dem Leben des Autors rezipiert und v.a. beurteilt werden sollten. Ohne diese Einbettung in eine gewisse Zeit und persönliche Erfahrung sind viele Werke nicht mehr zeitgemäß oder mögen gar problematisch erscheinen. Mit dieser Einbettung gelingt jedoch ein tieferes Verständnis des Textes und Bezüge zu anderen Werken können besser herausgestellt werden. Der Blick auf mehrere solcher Werke vermag wiederum Historikern ein neues Licht auf eine Epoche zu geben…
Deshalb hat mir Dein Fazit sehr gut gefallen und es hat das Video sehr schön abgerundet. Auf Dein nächstes Video freue ich mich schon sehr.
Liebe Grüße aus dem fernen Japan,
Fabienne
Liebe Fabienne, habe herzlichen Dank für dein Feedback!
"Ich glaube, wir leben in einer Art von Empfindsamkeitskult, bei dem uns andere Leute vorschreiben wollen, mit welchem Slalom wir angebliche Fettnäpfchen in Zukunft zu umrunden haben"
Dieter Hallervorden - Pallim Pallim
😁
Das war für mich bis jetzt das beste und ausführlichste was ich zum Thema gehört hab.
Herzlichen Dank dafür.
Insgeheim hab ich die Hoffnung auf eine Art Streisand-Effekt😄und die Debatte weckt wieder vermehrt die Neugierde auch jüngerer Leser…..
Ganz herzlichen Dank für deine freundlichen Worte!
Entgegen einem angekündigt aus der Hüfte geschossenem, spontanem Video sehe ich mich einer fundierten und vortrefflich formulierten Analyse und einem ausführlichem Portrait gegenüber dem ich sehr gern und aufmerksam zugehört habe. Vielen Dank dir für die Arbeit und Mühe. Es ist mir immer eine große Freude.
Eigentlich sollten diese Bücher erst im nächsten Jahr thematisiert werden. Ich bedanke mich sehr für das wertschätzende Feedback!
Herzlichen Dank - ein veritabler höchst kompetenter Beitrag zu Karl May und zur aktuellen peinlichen Winnetou-Debatte, über die man als Literaturbegeisterter nur den Kopf schütteln kann.
Ganz herzlichen Dank für das freundliche Feedback!
Diese Debatte sollte man mit nicht Achtung strafen !
Eine Debatte hat wehrtigkeit ‼️
Als Kind möchte man fantastische Geschichten hören, lesen und sehen. Winnetou war eine dieser fantastischen Geschichten. Meine Generation (Bj. 1974) hat ihn geliebt. Manche haben Karl May gelesen ( einige Bücher hatte ich auch, aber nicht die von Winnetou), aber alle haben wir die Filme mit Pierre Briece gesehen und wir waren alle begeistert. Zudem waren die Western aus den 50er und 60er Jahren mit Robert Mitchum, John Wayne etc. wirklich Indianer-rassistisch, dahingegen war Winnetou das komplette Gegenteil.
Wie auch immer....meine Generation liebte die Winnetou-Filme. Wenn man älter wird merkt man dann schon, daß es Geschichten sind, die mit der Realität nicht viel am Hut haben, aber wen um Himmels willen störte das. Was wäre das Leben ohne Geschichten, ohne romantische Verklärungen, ohne Helden? Kinder brauchen Vorbilder und Winnetou war eines dieser Vorbilder!
Ich lasse mir nicht vorschreiben , was ich lesen , hören oder denken soll und schon gar nicht Bevormunden
Tut ja auch schlichtweg niemand, hat niemand versucht und war in der ganzen Debatte nie ein Punkt. Gut, es wurde aus dem rechtspopulistischen Pöbel und der Boulevardpresse als gegeben erlogen, aber fand ja in der Realität schlichtweg nie statt.
Den Grünen ist doch alles zuzutrauen , wenn es nicht in deren Weltbild passt ? Also Augen auf !!!
🤣👍👍👍
wer hat denn das versucht?
Das tut auch niemand in diesem Fall. Wer hat denn versucht, das Buch zu verbieten?
Im Vorschreiben was man lesen darf sind die Konservativen / Rechten in den USA hervorragend, siehe MAUS ban in den Schulen.
"Vor allem sollte man ihn erst einmal lesen" Vielen Dank für diese Aussage und die schöne Analyse.
Herzlichen Dank für das Feedback!
Als Kind habe ich jeden einzelnen Band von Karl May gelesen, es waren damals ca. 70 Bände. Da ich als Kind auch eine blühende Phantasie und grosses Vorstellungsvermögen besass, fand ich es nie befremdlich, dass er Phantasie und Realität vermischte... für ein Kind, das jeden Tag draussen spielt, ist sowas eben normal. Dass die Erwachsenen damals darauf hereinfielen, war viel befremdlicher.
Für mich war damals aber immer spannend, wenn er seine Anschauungen ausführte, die Art teilte, wie er Menschen beobachtete...
Bis heute bedaure ich, dass immer nur die "Western" und "Eastern" verfilmt wurden, während seine besten Bücher, z.B. "der Fremde aus Indien", bestimmt gute Vorlagen für spannende Drehbücher abgegeben hätten...
Wer gleichzeitig zu Winnetou auch Lederstrumpf las (was mich wirklich anwiderte), der wäre im Traum nie auf die Idee gekommen, May für einen Rassisten zu halten. Er äusserte sich auch immer betont stolz, dass es unter Wilhelm I keine imperialistische Politik gab.
Ganz herzlichen Dank für die interessanten Ergänzungen! Den Hinweis, dass gerade Kinder überhaupt kein Problem mit der Akzeptanz von Fiktionalität haben, finde ich sehr wichtig!
Das haben die Kinder heute nicht mehr sie wachsen mit einen irren Weltbild auf
Ich kann mich nur den vorhergehenden Kommentaren anschliessen. Das war eine hervorragende Analyse und so schön dokumentiert mit den Fotos, Büchern und Textpassagen. Toll !! Danke und beste Grüsse aus Zürich, Antonia
Tausend Dank!!!
Sowohl deine Aspekte zur aktuellen Debatte als auch die Begleitung in die Winnetou Werke sind sehr gelungen! Ich habe gerne der Geschichte zu den Büchern zugehört und viel mitnehmen können. Vielen Dank dafür.
Habe lieben Dank!
Die Geschichte von Winnetou, ist die Geschichte von der wahren Liebe zwischen zwei Männern die alle Tabus der Geselschaft brechen, und alle rassistischen Vorurteile mit dem Kriegsbeil begraben. Das nun ausgerechnet dieses Buch aus den Regalen der Buchläden in Deutschland verschwindt macht mich nachdenklich.
Vielen Dank für deine Gedanken! So gesehen verschwindet es ja nicht. Die originalen Karl-May-Bücher wurden ja nicht zurückgezogen. Sie sind nur mittlerweile Teil der Diskussion, ob sie heute noch lesenswert seien.
Bei mir ist es auch schon 20-25 Jahre her, dass ich ihn gelesen habe. Was mir aber im Gedächntnis geblieben ist, ist die von sehr viel Empathie geprägte Darstellung der Indianer bzw. das Bedauern über deren Niedergang, wie es ja auch im von Dir vorgelesenen Vorwort zum Ausdruck kommt. Klar, es gibt auch die blutrünstigen Indianer, Komantschen und andere meine ich. Trotzdem steht doch die Faszination und Liebe zur Kultur der Indianer im Vordergrund. Warum man also meint, daraus so einen Aufruhr zu veranstalten (wahrscheinlich waren es dann doch einige wenige, die diesen veranstaltet haben), verstehe ich nicht. Es ist, als ob man bewusst versucht, irgendwo was zu finden und es im nachhinein reinwaschen zu müssen, selbst bei einem Karl May, der schon 1912 verstorben ist.
Danke dir für dein Feedback und die Mitteilung deiner Gedanken!
Nach meiner Erfahrung scheiden sich bei Karl May schon immer die Geister, was nicht wertend verstanden werden sollte, denn ich kann, auch wenn ich Leute kenne, denen es ergangen ist, wie mir, nur für mich selber sprechen. Mein älterer Cousin war als Jugendlicher (wie es heute aussieht, weiß ich nicht) begeisterter Karl May Leser und hatte sämtliche Bände auf seinem Bücherregal. Wenn ich die Ferien bei meiner Oma verbrachte, hatte ich Zugriff zu diesem Bücherregal und mehrere Anläufe genommen, ein Karl May-Buch , angefangen mit "Winnetou I" zu lesen. Dabei bin ich nie über 40 Seiten hinausgekommen, denn weder mit der blumigen, von mir als umständlich empfundenen Sprache, noch der Art, durch direkte Leseransprache vereinnahmt zu werden, konnte ich etwas anfangen. Kurz, ich empfand Karl May jedesmal auf's Neue als unlesbar und fand keinen Zugang zu seiner Fantasiewelt.
Ganz anders erging es mir mit einer anderen Entdeckung auf dem Bücherregal meines Cousins, die mich von Anfang an packte: "Der kleine Hobbit" von Tolkien. Während mein Cousin keinen Zugang zum Tolkien-Kosmos finden konnte und den "Herrn der Ringe" nicht zu Ende gelesen hat, habe ich mir nach und nach alles, was es über Mittelerde zu lesen gab, besorgt.
Seltsamerweise gibt es nach meiner Erfahrung für May wie Tolkien nur wenig dazwischen: Entweder Begeisterung oder Ablehnung und Unverständnis.
Was die Rassismusvorwürfe betrifft, kann ich zu Karl May mangels Textkenntnis nichts sagen. Bei Tolkien hingegen stört mich. bei aller bleibenden Sympathie, sein "Edelrassismus". Damit meine ich, dass es zwischen z.B. Gondorern und Breeländern unüberwindbare Schranken, was intellektuelle und handwerklkiche Fähigkeiten angeht, gibt. "Edel" wird dieser Rassismus durch seinen moralischen Universalismus. Moralisch gelten für alle dieselben Regeln und wenn "besser" begabte Wesen das gegenüber "schlechter" ausgestatteten ausnutzen, wird ihnen das zum Vorwurf gemacht. Vulgärer Rassismus behauptet jedoch meist das Recht der "Besseren", die "Schlechteren" zu leiten und im eigenen Interesse beschränken und ausnutzen zu dürfen.
Heute ist jedoch klar, dass es aus genetischer Sicht keine in eine hierarchische Ordnung zu bringenden Menschengruppen, gar "Rassen" gibt, weshalb Rassismus, der zu Mays und Tolkiens Zeiten noch ernsthaft diskutiert wurde, jeder Grundlage entbehrt. In den Köpfen bleibt er dennoch schwer zu überwinden.
Ganz herzlichen Dank, das sind sehr interessante Ergänzungen und Gedanken! Ich kann da aus meiner persönlichen Sicht durchaus vieles nachvollziehen und zustimmen. Als Kind/ Jugendlicher kannte ich zwar den einen oder anderen Karl-May-Roman, konnte mich aber insgesamt wenig dafür begeistern. Ich empfand ihn u.a. zu geschwätzig und konnte mit einem selbstdarstellerischen Helden à la Old Shatterhand/ Kara Ben Nemsi nicht viel anfangen. Tolkien, die klassische Fantasy und die Science Fiction nahmen mich da viel mehr gefangen. May entdeckte ich neu erst im Studium, und zwar über die Karl-May-Forschung. Da begann er mich zu interessieren - als Phänomen des Vielgelesenen. May als Massenschriftsteller, als defizitärer Mensch und Künstler, im Kontext der Literatur des Kaiserreichs. Das - seine Wechselwirkung mit den Lesern, die Art und Weise der Literaturproduktion usw., usf. - interessierte mich. Bis heute also bin ich in diesem Sinne kein Karl-May-Fan.
Auch die Aussagen zu Tolkiens Form des Rassismus sind absolut spannend: Beaknntlich war er jemand, der die deutschen Nationalsozialisten von tiefster Seele ablehnte (und der würde sich selbst wahrscheinlich in keiner Weise als Rassist bezeichnen), dennoch ist sein nordischer Spleen (wenn ich das mal so verkürzt sagen darf) natürlich auch ganz typisch für eine ganz bestimmte Sichtweise, die nicht zuletzt in seinen Kreisen und gesellschaftlichen Sphären vollkommen normal war. Zum HERRn DER RINGE gibt es in absehbarer Zeit hier auch ein Video. Mal sehen, was sich dazu sagen lässt. Vielen Dank und lieben Gruß!
Ihr Video hat mir außerordentlich gut gefallen, Danke dafür.
Wie einige andere Kommentatoren bin ich auch der Meinung, dass man Literatur im historischen Kontext beurteilen muss. Ich habe als Jugendlicher viele der Bücher von Karl May gelesen, sowohl die, die im Orient als auch die, die im "Wilden Westen" spielen, aber auch die, die in Südamerika spielen. Damals hat mich die Lebensgeschichte des Autors von Karl May nicht interessiert. Aber Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar usw. haben mich gefesselt. Irgendetwas Rassistisches habe ich damals nie gespürt, das kam mir damals auch gar nicht in den Sinn. Was mir aber schon damals klar war, dass es sich nicht um reale Geschichten handeln kann - aber auch das war mir egal. Insofern stört es mich auch nicht, dass May eigentlich ein geltungssüchtiger Hochstapler war. Man kann ihn als "Lügner" bezeichnen, aber als einen Lügner, der in seinen Helden Menschlichkeit, Anstand und Freundschaft in den Vordergrund stellte. Auch die Verfilmungen in den 60-er Jahren haben mir als Kind/Jugendlicher sehr gefallen und ich denke gerne an diese Zeit zurück.
Rassismus verbindet man zu aller erst einmal mit Nazi-Deutschland und der Ermordung der Juden, der dahinter stehenden Ideologie, aber auch z. B. der Apartheit-Politik, usw.
Jetzt sucht man akribisch nach jeder Möglichkeit, ob man in einer Tat oder auch einer Aussage oder auch Literatur etwas "Rassistisches" finden kann. Als Kind wusste ich gar nicht, dass das Wort "Neger" eine rassistische abwertende Bezeichnung für einen Schwarzen ist.
Der Rückzug der Bücher des Ravensburger Verlages ist m. E. die falsche Entscheidung.
Ganz lieben Dank für die bereichernden Gedanken und die eigenen Leseerfahrungen!
Vielen Dank für ihre detaillierte Analyse. Das war das Beste, was ich bisher zum Thema hörte.
Ganz herzlichen Dank für die freundlichen Worte!
Karl May warmein allererster Lehrer, ich habe Winnetou 1 gelesen bevor ich zur Schule ging und sein Humanisnus und Zeitverständnis hat er mich für mein Leben geprägt.
Vielen Dank für die Mitteilung dieser persönlichen Leseerfahrung!
Eigentlich ist vielen Menschen ein Gehirn gegeben, um Literatur aus vergangenen Zeiten auch als solche einzuordnen und um zu verstehen, dass es andere Zeiten waren. Mit diesem Gehirn könnte man gleichzeitig versuchen, aus den „Fehlern“ der Vergangenheit zu lernen oder sich fragen, warum es im Laufe der Jahrhunderte zu bestimmten veränderten Sichtweisen kam. Man könnte natürlich auf der anderen Seite auch mal darauf schauen, was damals vielleicht besser war als heute!
Eigentlich könnte ich Dir zustimmen. Nur eines stört mich in Deinen Ausführungen. Wenn Du von "FEHLERN der Vergangenheit" sprichst, stellst Du Winnetou & Co. doch selbst in Frage. Winnetou und etliche andere in den letzten Jahren angegriffene Bücher sind schließlich nur Romane, also Phantasie. Ich glaube nicht, daß eines der "schwierigen" Bücher in irgendeiner Bibliothek unter "Sachbuch" eingeordnet ist. Und ich hoffe, daß uns nie einer unsere Phantasie verbieten wird. Aber soweit wird es hoffentlich nie kommen. Schließlich haben wir ja alle ein Gehirn!
@@dagmarkiontke sorry, wenn es missverständlich rüberkam. Ich stelle Winnetou und Co. nicht in Frage. Im Gegenteil! Allerdings ist es bei mir schon eine Weile her, dass ich diese Romane gelesen habe. Ich habe daher von Fehlern der Vergangenheit gesprochen, für den Fall, dass Karl May den ein oder anderen Satz politisch nicht ganz korrekt ausgedrückt haben sollte. Und ich habe mit dem Satz auch generell ältere Literatur gemeint, wo vielleicht immer wieder mal ein Satz vorkommt, den man heute so nicht unterschreiben würde ohne dass ich aber das ganze Werk in Frage stellen würde.
@@tom4711 Klang wirklich so, als seist Du eingeknickt. Ich hoffe nur, daß das alles - auch das Gendern - nur ein kurzes Phänomen bleibt und die Vernunft sich durchsetzt. Ich wende auch weiterhin die alte Rechtschreibung an, ist ja Gott sei Dank weiter erlaubt. Ich finde sie einfach logischer. Ich toleriere alles - solange man mich nicht einnehmen will. Kann halt auch zum Problem werden, wenn sich Minderheiten mit ihren - oft falschen - Meinungen durchsetzen.
@@dagmarkiontke keine Sorge, ich knicke nicht ein, wobei ich nicht ganz genau weiß, was du darunter verstehst.. Hast du dir übrigens mal bewusst gemacht, dass du es als Frau viel leichter hast, nicht zu gendern? Mir sträubt sich zwar auch alles beim gendern. Aber sobald ein Mann nicht gendert, wird er gleich in eine Ecke gedrängt. Furchtbar! Wenn eine Frau wiederum nicht gendert, kann man ihr ja schlecht vorwerfen, Frauen gegenüber diskriminierend zu sein o.ä. .
😍 Auf ihre Meinung zu diesem Thema habe ich gewartet! 📖📚
Willkommen in Fahrenheit 451! Schöne (beschissene) neue Welt. Danke für Ihre Analyse.
SO negativ würde ich es nicht sehen... 😉
@@literaturundwhisky ist es aber
Vielen Dank für das sehr differenzierte und profunde Video. Mich hat das Thema „Heldentum“ sehr ins Nachdenken gebracht. Konsequent zu Ende gedacht, sind wir hier ganz schnell auch bei einer Wertediskussion. Ich bin der Meinung, dass unsere Zeit ganz im Gegenteil ein paar positive Vorbilder dringend nötig hätte. Bisher habe ich kein Buch von Karl May gelesen, das werde ich jetzt ändern!
Ganz lieben Dank für deine Rückmeldung!
Das wird dich allerdings nicht sonderlich bereichern - Winnetou ist ja keine Heldenfigur im klassischen Sinne - er macht keinerlei Entwicklung durch, er ist immer nur der edle Wilde, der Führung des deutschen (soweit ich erinnere) Old Shatterhand bedarf. Das Narrativ des edlen Wilden ist nicht wirklich eine Heldengeschichte - und Karl May halt im Grunde nur kitschige Groschenroman Literatur, die schon seiner Zeit veraltet war, weshalb er halt auch außerhalb von Deutschland völlig irrelevant bleiben sollte.
Versteh mich nicht falsch - Groschenromane sind erstmal nichts schlechtes, Jack London hat auch damit angefangen. Aber sein Beitrag zur Literatur war dann doch im Nachgang erheblich reichhaltiger, als ein Karl May, der weder aus seiner Stamm-Narrative des edlen Wilden jemals rausfand - noch aus dem Niveau eines kitschigen Groschenromans.
Da kann man halt auch Twilight lesen - liest sich zumindest erheblich besser und es hat sogar Formen von Charakterentwicklung... Nicht dass es auch nur eine mittelmäßige Buchreihe wäre ;)
@@bugfisch7012 Jetzt kommst du auch noch mit "Twilight"... weia! 😂 Du hast natürlich recht: Eine Charakterentwicklung findet bei May überhaupt nicht statt: Shatterhand und Winnetou sind Superhelden. Obwohl Shatterhand neu im Wilden Westen ist, kann er bereits alles besser als alle erfahrenen Westmänner zusammen usw.
@@bugfisch7012 Da kann ich leider kaum etwas dagegen sagen, touche! Wo finden wir denn in der Neuzeit noch klassische Helden? Ich würde spontan an Howards Conan denken, wobei das natürlich Pulp ist.
@@literaturundwhisky Ja, die vergleich sind natürlich ziemlich überspitzt - aber würden vermutlich für Zeitgenossen (zumindest im amerikanischen Raum) gar nicht so unzutreffend gewesen sein ;)
Karl May ist halt erstmal ohne jede Tiefe, bedient jedes Cliche, was er nur kann - und hat im Grunde keine Ahnung worüber er schreibt, da ist "50 Shades of Grey" halt schon nicht so weit weg^^
Es gibt inhaltlich sicher noch einige andere Punkte, die halt inhaltlich kritisch sind - aber nur aus heutiger Sicht, denn so war halt der Zeitgeist. Etwa wird ja recht klar die deutsch-französische Feindschaft auf die "Indianerstämme" übergeleitet. Dann das Narrativ, das du ja auch im Fazit ziehst, des (ich fasse es mal zusammen) antikapitalistischen und antiimperialistischen Karl May... Fraglich, ob es da mit dem "Anti" aufhört, denn genau die Narrative denen er sich bedient, waren auch schon zu der Zeit absolut gängig im antisemitischen Milieus. Nicht umsonst haben ja Deutsche irgendwelche wirren Kollonien in Südamerika begründet um der Natur wieder näher und der Zivilisation, die als vom Judentum zersetzt galt zu entziehen. Berühmtestes Beispiel war wohl Bernhard Förster, der Ehemann von Elisabeth Förster-Nietzsche.
Und spätestens da bewegen wir uns halt dann schon in einem sehr fragwürdigen Zeitgeist - ob Karl May auch so einzuordnen war, kann man kaum noch nachvollziehen. Aber dass er weniger Rassist gewesen sei, nur weil er Urvölker hochhielt, ist nun keineswegs schlüssig, gerade in Verbindung mit dem Antisemitismus seiner Zeit, der immer antiimperialistisch aufgestellt war.
Letztendlich ist das aber auch egal - denn die Interpretation des Werkes findet ja unabhängig vom Autoren statt und wenn wir eben dieses zeitgenössisch sehr üblich antisemitische Narrativ in seinen Romanen nehmen - sowohl in Winnetou, wie auch etwa in der Kurdistan-Reihe - mit einfließen lassen, müssen wir das Werk auf einer anderen Ebene betrachten.
Natürlich bedeutet das nicht Verbot, im Gegenteil. Ich finde, sowas gehört sogar kritisch behandelt an Schulen, denn genau an sowas kann man ja lernen, Werke zeitgenössisch einzuordnen. Aber halt eben kritisch behandelt. Ich weiß sowieso nicht, wie aus einer je erstmal durchaus begründeten Literaturkritik von Filmbegleitbüchern auf einmal der Mythos einer Verbotskultur entstehen konnte. Was man aber hinterfragen sollte ist, ob die Karl May Narrative wirklich noch als besonders wertvoll in der Jugendliteratur gelten können.
Denn da haben wir bessere Werke - selbst bei Harry Potter steht das Werk ja nicht in der Kritik, trotz aller Kritikwürdigkeit der Autorin, bei Karl May ist das Werk aber halt in Punkten kritisch und Kinder können es halt nicht zeitgenössisch einordnen.
Danke für dieses äußerst informative und tiefgründige Video. Das Fazit ist sehr klar, schlüssig und - gerade weil die Auseinandersetzung kritisch und nicht apologetisch ist - umso überzeugender. Ich denke auch, dass viele Kritiker lediglich die zwar auratischen, aber doch recht naiven Filme gesehen haben. Denn wer Winnetou gelesen hat, kennt auch nicht nur das zitierte Vorwort, sondern hat auch kaum die beharrlichen Botschaften von Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Milde, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mut etc. übersehen können. Aber ein solches „Heldenbild“ erscheint aus heutiger Sicht vielleicht als etwas kurios. Zeitgemäßer sind da wohl Anti- oder gebrochene Helden. Am Ende mag Karl May aber doch verantwortlich sein für das entschieden positive Bild auch seiner Kritiker bezüglich der amerikanischen Ureinwohner.
Herzlichen Dank für das Feedback und die interessanten ergänzenden Anmerkungen! Ja, das ist ein interessanter Gedanke, das nicht mehr zeitgemäße Heldentum.
Muss nun auch Othello von Shakespeare auch verboten werden? Weil Othello, der Mohr aus Venedig auch rassistisch interpretiert werden kann.
Könnte er. So gesehen, müsste man den Vorwurf gegen die meisten der Klassiker erheben.
In bin und bleibe ein noch heute großer Freund seiner Bücher und der Hörspiele , welche gerade von H.Paetsch ind dem Europa Verlag entsprangen.
Karl May hatte und das wusste ich schon als Heranwachsender, ein guter Erzähler
Ja, die Europa-Hörspiele! Wahrscheinlich würde man sie heute für Kinder/ Jugendliche etwas abschwächen; ich erinnere mich da an durchaus deutliche Szenen am Marterpfahl... Habe sie geliebt, wie auch die anderen Europa-„Originale“.
Wir haben ja sonst keine Probleme in Deutschland . Nur zur Info- in den USA hat man die ureinwohner dazu befragt- diese haben ungläubig geschaut und gesagt das es ja keine Doku sondern eine Phantasie Story ist und somit mehr als ok
Das habe ich auch schon oft gemerkt. Habe Umfragen gesehen, wo farbige Menschen kein Problem darin sahen, daß eine Apotheke "Mohren-Apotheke" heißt - obwohl das wohl eher von den Mauren abstammt. Ein Gehandycapter erzählte, daß Behinderte selbst die schlimmsten Behindertenwitze machen. Und in älteren amerikanischen Gameshows haben Farbige Witze über ihre Hautfarbe gemacht, indem sie z.B. eine Frage über Schneewittchen, in Schneeschwarzchen änderten und die ganze Sendung über darüber lachten. Die Mensch waren früher einfach lockerer. Und vielleicht auch intelligenter. Viele denken einfach nicht zu Ende, bleiben an einer Kleinigkeit hängen und finden nicht mehr heraus. Eigentlich hatte ich mich schon gefreut, als wegen Corona plötzlich viele pragmatischer dachten.
@@dagmarkiontke stimme dir zu. Besonders was lockerer und intelligenter betrifft. Beides bestätigen unsere Söhne die 25 und 26 Jahre selber bzw. Bestätigen das in ihrem Umfeld
Was für ein Horizonte-öffnender Beitrag. Ich bin Jahrgang 1965 und habe Winnetou vor allen Dingen mit Pierre Briece und Lex Barker im Fernsehen genossen. Kann mich noch an die Sammlung all der Karl May Bände mit ihren erkennbaren Buchrücken im Kaufhof erinnern. Allerdings habe ich keinen der Romane von Karl May selbst gelesen (war eher der Jules Verne, Michael Moorcock und Howard Leser) , wusste bisher nur, dass er beim Schreiben von Winnetou zuvor nie in Amerika gewesen war. Das, was ich über den Charakter von May hier erfahren, durfte ist erstklassig. May als ein Großsprecher (plötzlich sogar Dr.), doch wohl auch für seine Zeit ein Autor mit einer lauteren Motivation. Deshalb vielen Dank für das ausführliche Zitat aus Winnetou I, das die Einstellung von Karl May deutlich zeigt und ihm von vielem frei spricht, was ihm von bestimmten "sensiblen Kreisen" vorgeworfen wird. Deshalb. Besten Dank für diesen exzellenten Beitrag! Beide Daumen hoch!!
Ganz herzlichen Dank für die freundlichen Worte! Ja, es ist immer sinnvoll, den Autor selbst sprechen zu lassen. Schlimm sind (Vor-)Urteile, die sich oft auf Hörensagen gründen. LG
Sehr schönes Video! Mich (Jahrgang 87) haben Karl Mays Erzählungen tatsächlich noch sehr geprägt, ich habe meine komplette Sammlung mehrmals gelesen und immer genossen! Ich finde es schade, dass ein solches Kulturgut immer mehr verloren geht.
Danke dir für deine freundliche Rückmeldung! Die jüngere Generation hat andere Lesegewohnheiten; sie kann mit dieser Literatur nicht mehr viel anfangen. Der Reiz des Exotischen (ferne Länder und Kulturen) wird schon früh durch zahlreiche Medien und Reiseangebote befriedigt. Das mag man bedauern, aber auch der Karl-May-Verlag kämpft mit dieser Realität.
Vielen Dank für die Analyse. Bei uns daheim standen die grünen Bände - nicht alle, aber viele. Ich habe mich mal am "Schatz im Silbersee" versucht mit 10 oder so - das war in den 90ern. Die Werke von May sind ausufernd und man kann in der Tat zweifeln, dass diejenigen, die ihn heute kritisieren oder loben, ihn je gelesen haben.
Ganz herzlichen Dank für's Reinschauen und Kommentieren! LG
Durch Zufall auf diesen Beitrag gestossen. Sehr gut und dadurch leider zu spät in der Koje. 👍🇨🇭
Vielen Dank und „sorry“. 😉
Der Zufall nennt sich Algorithmus
@@Samy-sx6kn 😁
Eine angenehme (Whiskey) Stimme - diese Art Dinge anzugehen - die Ruhe, Souveränität - das erinnert mich an meine Kindheit, in der sowohl Winnetou, als auch Lederstrumpf auf meinem Tisch lagen. Ich bin mit beiden nie so richtig warm geworden - Diese Entführung in die Welt von Karl May und der Blick auf das Thema war wirklich gut, authentisch und sympathisch.
Ganz herzlichen Dank!
Das Vorwort aus Winnetou I. Genau damit argumentiere ich auch immer gegen Personen, die Karl May als Rassisten bezeichnen. Dort steckt soviel Wahrheit drin. Es ist doch eher eine kleine Denkschrift GEGEN Kolonialismus und Rassismus! Karl May war für mich ein Menschenfreund.
Das sehe ich auch so. Natürlich war er nicht frei von einem Menschenbild, das heute zweifellos rassistisch ist. Damit war er ein Zeitgenosse des deutschen Kaiserreichs.
@@literaturundwhisky Absolut. Das galt aber nicht nur für das Kaisereich sondern für alle Europäischen Großmächte! Ich frage mich manchmal, wie sich viele der heutigen "Moralisten" (die May und seine Werke deshalb kritisieren) selbst verhalten hätten, wären sie in diese Zeit hineingeboren worden. Für mich war Karl May sehr viel aufgeklärter als der Durchschnitt der damaligen Gesellschaft. Es gab da allerdings auch noch weitere Beispiele wie z.B. den Gouverneur der damaligen Kolonie Samoa, Wilhelm Solf.
@@_friedie Zustimmung. Das rassistische Welt- und Menschenbild war (und ist leider immer noch) ein internationales Phänomen.
Danke für die kompetente und unaufgeregte Erweiterung meines Horizontes!
Vielen lieben Dank!
Wieso verbieten wir nicht alle Filme/Bücher, die nicht der Wirklichkeit entsprechen? Hatten wir so eine Zensur nicht schon einmal? Heutzutage muss man sich schon ganz genau konzentrieren, um seine Meinung so zu formulieren, dass man nicht irgendeine Minderheit beleidigt. Und trotzdem ist doch immer jemand "angepisst". Ein bisschen mehr Gelassenheit würde uns allen gut tun...
Vielen Dank für deinen Kommentar, deinem Plädoyer für mehr Gelassenheit schließe ich mich aus vollem Herzen an.
Ich lese gerade Karl Mays Autobiographie "Ich". Guter Tip gewesen! Ist wirklich sehr interessant.
Vielen Dank für die Rückmeldung und viel Spaß bei der Lektüre!
Hallo Harald,
ich habe mir dieses Video gestern Abend angesehen, weil mich Themen wie "Rassismus" und "Cancel Culture" in Kunst und Kultur sehr umtreiben. Das wurde nun doch nicht so von dir vertieft, wie ich mir das unter deiner Überschrift vorgestellt hatte, doch danke ich dir sehr für diesen ansonsten großartigen Beitrag zu Karl May, in dem ich einiges für mich Neues gehört habe.
Als ich ein kleiner Junge war, gab es zwar in unserem Haus ein paar der grünen Bände, doch wurden da gerade die Winnetou-Filme aus den 60-Jahren im Kino wiederaufgeführt, und so ließ ich diese dicken Bücher links liegen und stellte mich zur Matinee oder am frühen Nachmittag mit drei Mark fünfzig in der Hosentasche vor dem Kino an. (Winnetous Tod in Teil III erschütterte mich sehr. Als mich das Kino ins nackte Sonnenlicht ausspuckte, fühlte ich mich ganz elend, hatte, glaube ich, sogar weiche Knie, war ich doch gerade um meines ethischen Felsens in der Brandung beraubt worden! Zu Weihnachten schenkte mir dann meine Tante ein Buch über die wirklichen Ureinwohner der USA. Und dem Kind, das ich war, wurde fast schmerzlich bewusst, dass Indianer nicht wie ein französischer Beau mit Langhaarperücke oder Karin Dor (die vielleicht schönste Frau im deutschen Kino der 60-er Jahre) aussehen. (Freilich habe ich -- als sich mein ästhetischer Blick vom vorgeprägten Ideal ausgehend weiter und weiter auffächerte -- auch ausgesprochen schöne Native Americans gesehen. Und es soll hier auch gar nicht um Schönheit, sondern um Wahrhaftigkeit gehen.)
Als man vor über zehn Jahren aus Pippi Langstrumpfs Vater in den Neuauflagen der Bücher einen "Südseekönig" machte ("Negerkönig" hieß es davor), fand ich das eine gelungene Anpassung an einen modernen Sprachgebrauch, in dem das vormals neutral benutzte "N-Wort" nur noch von Rassisten (und zwar ekelhaft genüsslich!) und Ignoranten verwendet wurde. Astrid Lindgren hatte sich zwar einerseits gegen Änderungen in ihren Büchern ausgesprochen, doch das mit dem "Negerkönig" hatte sie bereits 1970 in einem Interview bereut. In so ein bearbeitetes Kinderbuch gehört natürlich der Verweis, dass man die Sprache der heutigen Zeit angepasst hat.
Auch bei anderen Änderungen damals ging ich d'accord mit der Vorgehensweise, obschon es einen Unterschied macht, ob man einen Begriff, der aus der Zeit gefallen ist, durch einen aktuellen ersetzt, oder ein zu allen Zeiten diskriminierendes Bild aus einem Buch tilgt, das uns die Weltsicht des Autors oder der Autorin offenbart hätte. Dadurch werden z.B. engherzigere Autorinnen und Autoren nachträglich auf eine menschenfreundliche Ebene mit Astrid Lindgren gehoben, die ja einfach nur mit den Begriffen ihrer Zeit arbeitete und ansonsten der jungen Leserschaft Selbstbewusstsein und Toleranz vermittelte.
Was nun zu Karl May? Wir müssten "Indianer" durch "amerikanische Ureinwohner" ersetzen, denn Kolumbus' Fehleinschätzung wurde von May natürlich übernommen. Und dann präsentierte er seiner Leserschaft eine Welt, von der er vorgab, sie so erlebt zu haben, die aber lediglich "seiner Seele entsprungen war" (Hans Wollschläger aus dem Gedächtnis zitiert). Betrug über Betrug! Aber ein schöner Betrug für Menschen, die gerade Papa oder Onkel Walter den falschen Weihnachtsmann-Bart abgerissen hatten und sich nach neuen Märchen sehnten. Die beiden Begleitbücher zu diesen neuen Winnetou-Kinderfilm sind vom Verlag zurückgezogen worden (nicht durch ein kolportiertes Verbot, sondern durch unter dem Woke-Druck erzeugte Einsicht des Ravensburger Verlags). Wir befördern uns immer weiter heraus aus den Mythen, die uns einmal als Kultur zusammen gehalten haben -- und selbst die jungen Mythen, die wir vor ein paar Jahren erst gelesen oder im Kino gesehen haben (zusammen mit vielen Millionen anderen Menschen) wurden längst schon ins Visier genommen (in manch einer US-amerikanischen Bibliothek gehen kleine Muggels ohne Harry Potter nach Hause. Der liebe Gott -- noch so ein Mythos! -- mag keine Zauberstäbe).
Heute morgen las ich, dass aktuell Agatha Christies Bücher von Stereotypen bereinigt werden (dein Video zu "Alibi" hat mir übrigens gut gefallen! Genau wie das Buch selbst). Da sind wir also bei der Erwachsenenliteratur angelangt. Müssen wir belehrt werden? Müssen wir glauben lernen, unsere Ur-Ur-Großeltern hätten bereits vor Toleranz nur so gestrotzt?
Ich fühle mich immer wieder erinnert an 1984 (auch so ein tolles Video dazu von dir!), wo Orwell uns eine Welt aufzeigte, in der die Geschichte je nach politischer Wetterlage neu geschrieben wird. Aber das geschah ja eigentlich schon immer! Der Koran ist so ein Beispiel. Viele Male überarbeitet, und ein Mal wurden sogar die alten Exemplare vernichtet und durch eine neue (von irgendeinem Sultan abgesegnete) Version ersetzt. Plötzlich ließ sich nicht mehr überprüfen, was da geändert worden war.
Und schon tausend Jahre zuvor hatte Platon aus seinem Idol Sokrates eine Figur gemacht, die wohl mehr mit Platon als mit Sokrates zu tun gehabt hatte.
Vor meinem geistigen Auge dreht sich alles. Und dazu noch der eigentlich berechtigte Anspruch, genderneutral zu sprechen. Während der ignorante Teil der Menschheit eher lauter und stärker wird, gehen woke Kunstliebhaber zukünftig ins Theater und hören in Shakespeares "Julius Caesar" Antonius' Rede ans Volk, die so beginnt: "Mitbürger*innen, Freund*innen, Römer*innen ..." -- Und Zuschauer*innen werden aufspringen und bemängeln, dass die Sklav*innen nicht erwähnt werden und dass es sowieso unerhört sei, dass es damals so etwas gab. Und auch die Ermordung Caesars wird zur Diskussion gestellt. Kann man daraus kein Gerichtsverfahren mit Freispruch machen?
Übertrieben gezeichnet, klar. Aber tatsächlich geht es jetzt schon um Inhalte und "gesinnungsbereinigende" Eingriffe. Bei jeder überarbeiteten Neuauflage eines Werks bin ich froh, dass man (noch) auf die alten zurückgreifen kann. Meiner Patentochter (ihre Eltern stammen aus Äthiopien) lese ich die überarbeitete Fassung von Pippi Langstrumpf vor; und wenn sie 16 oder 17 Jahre alt ist und bei mir den Huckleberry Finn oder "Tauben im Gras" aus dem Regal zieht, dann spreche ich mit ihr über diese Zeiten und über den Lauf der Welt.
Sorry, dass das schon wieder so ein langer Kommentar geworden ist!
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael, habe herzlichen Dank! Du hast recht, die Themen „Cancel Culture“, „Wokeness“ etc spielen nur teilweise eine Rolle in diesem Video, da geht es mehr um Karl May. Zwar hatte ich immer schon vor, über ihn etwas zu machen, zog das dann aber angesichts der medialen Winnetou-Debatte vor und musste ein wenig improvisieren. Von der für meine Verhältnisse hohen Klickzahl war ich dann doch trotzdem sehr überrascht. Ihretwegen hatte ich nicht auf dieses Thema gesetzt, als Mensch mit gewisse r „May-Erfahrung“ wollte ich aber auch nicht schweigen und vor allem denen die Debatte überlassen, die den Autor höchstens aus zweiter Hand kennen. Bezüglich der Debatte um korrekte Sprachverwendung sprichst du vieles sehr treffend an. Die Form, in der Ansichten vorgebracht (und gar nicht mehr diskutiert) werden, führt zur Betonierung von Positionen und einer Haltung, die nichts anderes mehr gelten lässt. Die Aggressivität der Fronten finde ich erschreckend. Die Ignoranten, wie du sie richtig nennst, sprechen von der „linken Woke-Mafia“, auf der Gegenseite schwebt über jedem, der eine andere Haltung einnimmt, das Verdikt des Rassismus. Agatha Christie war sicherlich genauso rassistisch wie die meisten Anhänger ihrer gesellschaftlichen Klasse, die Debatte über ihre Texte existiert schon lange (nicht aber die über ihre Zensur), so veränderte man schließlich ja auch den Titel TEN LITTLE N****** in AND THEN THERE WERE NON. Die aktuelle Diskussion um TAUBEN IM GRAS entbehrt natürlich jeder sinnvollen Grundlage, ist doch der farbige G.I. eine positive Figur, während die deutsche Nachkriegsgesellschaft als rassistisch gezeichnet wird, die kontinuierlich das Menschenbild der Nazis in sich trägt. Ein Protest gegen Koeppen ist hier also kontraproduktiv. In der Schweiz läuft derzeit die Diskussion über den BESUCH DER ALTEN DAME. Wir können unsere rassistische Vergangenheit und Sprachverwendung nicht im Nachhinein bereinigen und damit korrigieren. An ihnen lässt sich unser heutiger Gebrauch messen (und das hoffentlich kritisch). Spätestens bei sogenannten „Erwachsenen-Klassikern“ fordere ich ein „Lasst die Finger davon!“ Verbote oder geforderte Korrekturen verhindern gerade die notwendige Auseinandersetzung.
Oh je, jetzt habe ich viel zu viel geredet, ich wollte mich eigentlich nur bedanken... LG Harald
P.S.: Ich musste den Kommentare (natürlich) bearbeiten, da RUclips ihn wegen des Christie-Titels nicht durchgehen ließ...
@@literaturundwhisky Ich habe deine Antwort sehr gerne gelesen; sie fiel überhaupt nicht zu lange aus. Ich glaube auch, dass Klassiker für Erwachsene nicht angetastet werden sollten. Heute bin ich auch zwiegespalten über Klassiker, die ich als Kind in der "Bearbeitung für die Jugend" gelesen habe. Aber wenn ich dadurch den Kern eines Werks erfassen konnte, wäre das ja besser gewesen als überhaupt nicht mit dem Klassiker in Berührung gekommen zu sein. Wichtig ist jedoch, dass das Original erhältlich bleibt.
"Tauben im Gras" ist natürlich nicht rassistisch! Und wenn das schlimmere der beiden "N-Wörter" auftaucht, also das, welches auch in den 50-er Jahren eindeutig herabsetzend gebraucht wurde, dann ist der mündigen Leserschaft klar, warum Koeppen das einer Figur in den Mund gelegt hat. Da will sich zum Beispiel ein halbwüchsiger Junge vor seinen Kumpeln vom schwarzen Freund seiner Mutter abgrenzen, den er aber insgeheim bewundert. Ein perfekter Moment, um im Deutsch-Unterricht vom Buch aufzuschauen, um über die innere Zerrissenheit dieses ungefähr gleichaltrigen Teenagers in dieser immer noch ziemlich dunklen Zeit zu sprechen.
Natürlich kann ich es aber auch verstehen, dass eine dunkelhäutige Lehrerin Schwierigkeiten mit dem Buch hat (sie ließ sich ja nun, da man in Baden-Württemberg am Buch als Abi-Stoff festhält, beurlauben). Sie (Jasmin Blunt) dachte zudem an die Schülerschaft mit afrikanischen Wurzeln, und das ging auch mir mit Blick auf die Schule, in der ich arbeite, durch den Kopf. Manche Teenager sind selbst kurz vor dem Abi noch nicht so reif, um mit so einem Text richtig umzugehen. Und darunter leiden tatsächlich insbesondere die durch ihre dunkle Hautfarbe betroffenen Schülerinnen und Schüler (von denen es in unserer Schule recht viele gibt).
Wie Walter Giller in "Locker vom Hocker" immer zu sagen pflegte: "Es bleibt schwierig!"
@@Epikur999 Ja, das bleibt es! Und ich finde, dass Lehrer in der Verantwortung sind, das Problem zu thematisieren, wenn sich Texte dazu anbieten (und nicht diesen Texten auszuweichen). Vor nicht allzu langer Zeit war TAUBEN IM GRAS auch bei uns in NRW Abiturstoff - und selbstverständlich wurde die Sprache thematisiert. Das ist schwierige Arbeit. Aber wenn nicht in der Schule, wo kann das dann stattfinden? Aber es ist schwierig. Ich lebe natürlich in der Hoffnung, dass unsere Kinder und Enkel da in einer anderen Welt mit einem anderen Menschenbild aufwachsen, aber so ganz naiv bin ich da nicht. Rassismus wird ein steter Begleiter bleiben. Und wir müssen ihn bekämpfen, wann und wo sich uns die Gelegenheit bietet. Ihm auszuweichen, hilft nicht weiter. LG Harald
@@literaturundwhisky Ich bin Sozialpädagoge, aber ich unterrichte Kurse und leite gelegentlich Workshops. Vorgestern einen über das Thema "Sexuelle Übergriffigkeit", worin ich aber auch "Rassismus" thematisiert habe. Über das "N-Wort" haben wir auch gesprochen. Zum Glück haben wir für so eine bunte Schule erstaunlich wenig Probleme mit Rassismus -- vielleicht aber auch gerade weil die Mehrzahl dort einen Migrationshintergrund hat. Viele Grüße nach NRW! (Bist Du selber Lehrer dort?)
Grüße aus Tschechien. Man liest auch bei uns,dass in Deutschland Winnetou verboten ist. Hier gehört er zu Klassiker
Eine Frage Sind das in Deutschland die Größten Sorgen?Dann geht's Euch gut.
😂 Ja, die Frage ist durchaus berechtigt. Momentan scheint die Welt wirklich andere Probleme zu haben. Vielleicht eine typisch deutsche Form der Streitkultur...?
Winnetou ist nicht verboten. Schwachsinn.
@@humantouch9092 Vielleicht handelt es sich ja hier um eine Verkürzung. In der Tat - das sollte nicht vergessen werden - gibt es keinerlei Verbot, sondern eine freiwillige Rücknahme von Büchern bzw Artikeln zu einem Film, der in einem losen Zusammenhang mit den Winnetou-Geschichten Karl Mays steht. Es ist richtig, dass du betonst, dass es keinerlei Zensur o.ä. gibt. Genauso zutreffend scheint mir aber die Feststellung, dass die hohe Erregtheit, in der diese Debatte geführt wird, erstaunlich ist. In den Medien bzw sozialen Netzwerken wird das Thema m.E. instrumentalisiert, weshalb ich hier im Gegensatz dazu lieber über unseren Umgang, über Literatur zu sprechen, reden möchte.
Ich schätze, der Gedanke ist nicht falsch. Das ganze wurde bestimmt von jemandem angeleiert, der keine anderen Probleme hat. Wie sonst könnte er (Achtung: Ich gendere nicht!) die Zeit aufbringen, sich darüber Gedanken zu machen?
Danke für dieses Video 👍
Ich muss gestehen, dass ich nur die ersten 10 Minuten des Videos angeschaut habe. Da aber in dieser Zeit schon ein sehr fundierte und durchdachte Geisteshaltung zum Ausdruck kommt, möchte ich zwei Aspekte beitragen.
Zum einen ist das eine episode, in der es um das Verlegen der Bücher ging. Wenn die Geschichte stimmt, unternahm Karl May mit seinem zukünftigen Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld, der in Freiburg i.Br. ansässig war, eine Ruderpartie auf dem nahegelegenen Titisee. Da bei soll May sich derart ungeschickt angestellt haben, dass Fehsenfeld sich fragte, ob er tatsächlich den legendären Karl May, auch bekannt als Old Shatterhand oder Kara ben Nemsi, vor sich hatte. Offenbar gelang es Karl May jedoch, diese Bedenken zu zerstredertuen.
Zum anderen gibt es einen Band ("Die Weber", wenn ich nicht irre), in dem Karl May beschreibt, wie Vorgesetzte und Staatsdiener einfache Leute gängeln, bevormunden und berauben. Wie May es schreibt, handelt es sich um einen "Einzelfall". Der wird allerdings so klar geschildert, dass offensichtlich ist, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall, sondern um systematische Unterdrückung handelt.
Solche Kritik am Kaiserreich, das war May klar, würde für ihn Zuchthaus bedeuten.
Also verlegt er seine Beschreibungen. Wenn es "Durchs wilde Kurdistan" geht, beschreibt er nicht etwa die Praktiken im OsmanischenReich, sondern er meint - zumindest meiner Ansicht nach - die Zustände im Kaiserreich.
Vielen Dank für die interessanten Ergänzungen! Ja, May war in physischer Hinsicht eigentlich in allen Disziplinen kein Shatterhand. 😁
WOW, was ein Video. Ich ziehe meinen imaginären Hut. Vielen Dank für die vielen Informationen,die ich nun erst einmla verarbeiten muss.
Vielen Dank für dein wohlwollendes Feedback!
Das war echt sehr, sehr interessant und hat mich nur bestärkt in meiner Haltung zu dieser Debatte.
Vielen Dank für das freundliche Feedback!
Der Ravensburger Verlag kann mich mal !Habe alles von denen entsorgt
Ich kann mir vorstellen, dass er durch seine Entscheidung nicht nur Sympathien gewonnen hat.
Genau so ist es.
51:00 Ein sehr berührender Abgesang über den "sterbenden Mann" ... Damals und heute.
Vielen Dank und Zustimmung.
@@literaturundwhisky Der Dank geht an Sie für ihren sehenswerten Beitrag. Bleiben Sie gesund!
Anscheinend hat sich da jemand die Mühe gemacht auch die Einleitung zu lesen. Aber weil Karl May auch da die Worte seiner Zeit benutzte werden ihm einige Rassismus vorwerfen, wenn nicht gegen die Indianer so doch gegen die Türken, vergleicht er doch die Indianer mit dem Sterbenden Mann am Bosporus.
@@reinhardgrunder8420 Hallo und vielen Dank! Ist schon richtig, was du da sagst. Allerdings war die Formulierung vom "sterbenden Mann am Bosporus" ja eine allgemein verwendete und weniger rassistisch, sondern mehr politisch gemeinte. Nach wie vor verwendet man ihn z.B. in der historischen Forschung, wenn es um das Osmanische Reich geht, das ja in der Tat begriffen war unterzugehen. Geopolitisch eines jener Riesenreiche, die sich nicht mehr kontrollieren ließen, dazu zahlreiche National- und Aufstandsbewegungen und eine kaum noch messbare Korruption in der Verwaltung, vor allem in den Gebieten jenseits des Kernlandes. Ein marodes Reich also, vergleichbar dem Kaiserreich Österreich-Ungarn. Und es war fast schon folgerichtig, dass es nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, an dem es sich als Verbündeter der Mittelmächte beteiligt hatte, unterging - ebenso wie die verbündeten Reiche Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich. Der Niedergang zeichnete sich aber schon vorher ab, und so hatte sich diese Bezeichnung (z.B. in der Tagespresse) allgemein etabliert. Von daher ist es also nicht rassistisch, wenn May in diesem Zusammenhang den Begriff verwendet. Für uns heute mag das so wirken, für den zeitgenössischen Leser sicher nicht. Deine Anmerkung finde ich aber berechtigt und gleichzeitig ein Plädoyer dafür, dass man (z.B. der Karl-May-Verlag) heute Anmerkungen in Fußnoten setzen und solcherlei Formulierungen erläutern sollte.
@@literaturundwhisky Das ist aber doch ein Armutszeugnis, daß man immer Fußnoten und Erklärungen anfügen muß. Ist der Mensch heute wirklich nicht mehr dazu in der Lage, selbst Dinge zu hinterfragen? Hatte man nicht Eltern und Lehrer, die einem das Leben erklärt und das selbständige Denken beigebracht haben? Und ist man heute so einsam, daß man sich nicht mehr mit anderen austauscht?
Das war bisher das differenzierteste, was ich im Zuge dieser Debatte gehört habe. Winnetou habe ich nicht gelesen, was ich aber allein schon aus Neugier nachholen werde, aber in Anbetracht der von Ihnen zitierten Ausschnitte (gerade der über Carl Mais ganz persönliche Einstellung zu Indianern) kann ich die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. Schließlich hat Mai den Indianern praktisch dieselben Rechte zugestanden wie den Weißen und den Umgang letzterer mit ihnen scharf kritisiert, womit er seiner Zeit deutlich voraus war. Und auch die stereotypen Darstellungen sowie der Gebrauch der Begriffe Indianer und Rasse sind im Kontext seiner Lebenssituation, in Gegenüberstellung zu den negativ geprägten Darstellungen seiner Zeitgenossen und im allgemeinen recht verzeihlich.
Ich finde es gleichermaßen lächerlich wie besorgniserregend, welch ein Aufruhr um das kleinste bisschen (teils künstlich kreierter) politischer Unkorrektheit gemacht wird und wie wenig Eigenständigkeit und kritisches Denken man dem Individuum zutraut.
Nicht alles ist das Papier wert auf dem es steht und Kunstfreiheit hat auch ihre Grenzen (Hetze, Gewaltverherrlichung etc.), aber der Affentanz, der dieser Tage stattfindet ist schon wahnsinnig.
Das waren also meine 2 Ct hierzu. Ihnen noch ein schönes Wochenende🤓
Ganz lieben Dank für den Kommentar und noch einen schönen Sonntag!
Danke - vor allem auch für's Nichtgendern♥️👍🏽
Das die May Bücher kaum noch in den Buchhandlungen nachgefragt werden kann daran liegen, das es die Bücher auf dem Zweitmarkt zu Spotpreisen zu kaufen gibt und auch die inzwischen viel zu hohen Preise die der Karl May Verlag für die Bücher als Neuausgabe verlangt werden auch ein Grund sein.
Das sind sicher neben veränderten Lesegewohnheiten entscheidende Gründe, die du hier ergänzt: vielen Dank!
@@literaturundwhisky Wenn an Karl May kaum noch Interesse vorhanden wäre, kann ich mir die ganzen neuen Roman Reihen wie "Karl Mays Magischer Orient", oder die Bücher von Reinhard Marheinecke nicht erklären, die muss doch jemand kaufen, ansonsten würden nicht ständig neue Bände erscheinen.
@@Rocker-kr9nu Ja, da hast du sicher recht. Interessant wären hier sicher einmal Auflagezahlen; ich bin mir natürlich nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, dass die Lesergruppe nicht soo groß und eher speziell ist. Das ist von mir aber spekulativ. Und: Es handelt sich (vor allem beim Magischen Orient doch um moderne Romane in schnellerem Erzähltempo). Verglichen mit früheren Verkaufszahlen befindet sich May jedenfalls auf dem Rückzug, in der nächsten großen Buchhandelsfiliale bezeichnen ihn die Händler jedenfalls als „Ladenhüter“. Ist ja vielleicht nicht schlimm. Jeder Autor hat seine Zeit und Mays Zeit als Bestseller geht ja schon sehr lange. Und wer weiß, vielleicht kommt es ja mal zu einem Comeback?! 🤗 Mich würde das freuen.
@@literaturundwhisky Leider glaube ich nicht daran, die heutige Jugend ist zum lesen eines Buches kaum noch zu begeistern.
Ausgezeichnetes Video! Danke!
Vielen lieben Dank für deine freundlichen Worte!
Ich lasse mir das auch nicht verbieten, denn wer so einen Schwachsinn mit macht hat nichts verstanden
Ahoi, sehr schönes Video und klar formuliert! Ich habe Karl May gelesen, vieles von ihm und die originalen Filme luebe ich! Allerdings wurde mein Indianerbild eher von Liselotte Welskopf Henrich geprägt und ich habe Tokai Ihto immer Winnetou bevorzugt. Bis bald Harald 🤘🤘🤘
Danke dir sehr, Wikinger! Ja, das kann ich gut nachvollziehen!
Vielleicht sollte man über diese faszinierende Autorin hier mal was machen... 🤔
@@literaturundwhisky das wäre cooö
"Autor" und "Leser" sind Berufs- bzw. Funktionsbezeichnungen. Sie enthalten keine geschlechterbezogene Informationen (ebenso wie sie keine Information zur Hautfarbe oder Körpergröße der Individuen beinhalten). Erst wenn man Movierungen für weibliche Personenbezeichnungen benutzt, werden Geschlechterbezüge hergestellt.
DIESE Diskussion machen wir jetzt hier aber bitte nicht auf... 😉😀
@@literaturundwhisky Das muss man hier natürlich nicht diskutieren. Es bedarf eben nur keiner Entschuldigung, wenn man die deutsche Sprache korrekt benutzt und Fantasieblasen ignoriert. 🙂
@@barfusselektrisch Ich glaube, da besteht eine große Einigkeit zwischen uns. Ich mache das bei solchen Videos immer, weil ich u.a. eben diese Diskussionen hier vermeiden möchte. 😃
Mit Deiner Eilassung bist Du im falschen Forum
@@kolhas6467 Mit dem Kanalbetreiber bin ich mir immerhin einig. Sprache ist übrigens in jedem Forum wichtig.
Donnerwetter, welch eine Statement, allen Kritikern zu empfehlen - Danke, sagt ein May-Biograph.
Vielen lieben Dank für das freundliche Feedback! Aus Ihren Werken über Karl May habe ich viel Gewinn gezogen, wenn ich das hier mal so hemdsärmelig sagen darf.
Respekt anderen gegenüber..
Toleranz und Freundlichkeit und nicht Dauergestänker gegen Bücher..Rastalocken..etc. wäre mal wieder wünschenswert.
Ahoi... muss leider zur Arbeit und kann erst später weitersehen
War es nicht auch Winnetou der Film, der den „roten und dem weißen“ Mann zusammen bringt und diese dann zu „Brüder“ werden?
Ist nur Ablenkung von den wirklich realen Themen , über die nicht diskutiert werden darf ...!!!
Es ist nur noch traurig !!!
Über ALLE Themen darf diskutiert werden. Hier in den Kommentaren erleben wir doch das beste Beispiel.
Für mich ist KM der genialste Fabulierer seit Münchhausen!
Auch, wie er sich trotz Irrungen und Wirrungen quasi aus der Gosse hochgearbeitet hat, hat mich immer beeindruckt.
Natürlich hat er auch einigen Müll verbrochen, aber mal im Ernst, würden wir es unter den gleichen Umständen besser machen können?
Jedenfalls haben seine Stories mich dazu gebracht, jede Menge Dinge zu versuchen/zu lernen, auf die man sonst als Normaldeutscher nicht kommen würde: Tipi aufbauen, Feuer ohne Streichhölzer, auf dem Lagerfeuer kochen wie auf dem Elektroherd, Leder gerben, Vorderlader schießen, Tomahawk werfen, Lakota lernen, Stachelschweinsborsten sticken, Tiere schlachten, und...und...und...
Ich habe durch diese Versuche einen hohen Respekt gewonnen für die Leistungen, die die American Native Natives, aber auch die Einwanderer erbracht haben.
Daß sich die Deutschen, wenn auch oft in verklärter Form, überhaupt für die indigenen Völker Nordamerikas interessieren, liegt in der Hauptsache in KMs Fantastereien.
Da ich auch in Kitas und Schulen gehe, benutze ich mein Outfit und die Sachen, die ich hergestellt habe, als Köder, um die Kinder für fremde Kulturen zu interessieren. Mit Tipi, Federn und Fransen krieg ich sie an den Haken, um ihnen dann in altersgerechter Form von den verschiedenen indigenen Nationen und auch der Probleme, die sie haben, zu erzählen. Dabei muß ich aufpassen, daß ich nicht mit dem Dampfhammer komme, sonst schrecke ich nur ab.(Man kann Vierjährigen nicht mit dem Sand Creek Massaker, dem Trail of Tears oder Wounded Knee kommen, das wird dann erst mit 12 oder 14 ein Thema!)
Mir jedenfalls hat das Lesen KMs/das Vorbild Winnetou nicht geschadet, ich habe Freunde und Bekannte aller möglichen Nationen und behandle jeden so, wie ich gerne selbst behandelt werden möchte!
Ganz herzlichen Dank für diese bereichernden Ergänzungen!
Ist immer wieder erstaunlich wie Deutschland aus der Geschichte lernt......
Suuuper, dass Sie nicht gendern!!!
Guter Beitrag- Scheinheiligkeit jedoch, dass Sie das Gendergaga schriftlich mitmachen- oder habe ich das falsch verstanden?🤷
Das hängt u.a. mit den beiden Sphären "Beruf" und "Privat" zusammen. Ich würde es nicht als "scheinheilig" betrachten, sondern eher von zwei unterschiedlichen Sprachcodes sprechen, in denen man sich bewegt. Wir sprechen ja, je nach Beruf oder gesellschaftlichem Kontext, durchaus unterschiedlich miteinander. Ohne jetzt hier die gesellschaftspolitische Diskussion aufmachen zu wollen: Ich sehe das alles nicht so stark ideologisch, sondern finde, dass der Gebrauch der Sprache weitgehend eine individuelle Sache ist. Wer das Gendern für richtig hält, der soll das bitte tun, wer es für seinen eigenen Gebrauch ablehnt, der soll es lassen. In diesem Freizeitkanal kann ich für mich selbst entscheiden, wie ich spreche, im Beruf kann es mir - je nachdem - durchaus vorgeschrieben werden. LG
Anstatt sich über Winnetou und Old Shatterhand aufzuregen sollten die verantwortlichen sich für das Verbot der Gewalt verherrlichenden Computorspielen einsetzen dann hätten.sie mal was vernünftiges zustande gebracht.
Darf man als NorddeutschER bzw. NorddeutschE noch bayerische Lederhose und/oder Dirndl tragen? Darf man das J-Wort sagen, wenn man als "Mensch mit deutschem Pass" auf "Menschen mosaischen Glaubens" trifft?...
Ja, das darf man alles tun. Alles gut: Wir sollten nicht überdramatisieren. Ein bisschen mehr Gelassenheit täte gut auf beiden Seiten dieser Aneignungsdebatte. 🙂
Darf man nicht. Als Norddeutscher darfst Du allenfalls Ostfriesennerz auf dem Oktoberfest tragen.
39:00 die Diskussion völlig missverstanden. Es geht nicht darum Karlay irgendwas anzulasten, sondern Wege zu finden schaden abzuwenden.
Der Leser zu informieren das Die Welt was Karl May geschaffen hatte nie außerhalb die Bücher existiert.
Was soll als Nächstes Verboten werden Goethe’s Faust 🤦♂️😂. Ich halte die ganze Diskussion für ein absoluten Blödsinn !. Am sollte lieber die Karl May verbieten möchten keine Aufmerksamkeit schenken. Es reicht langsam !!. Wir haben ja sonst Keine Probleme zur Zeit 😉
Ich war nie ein Fan von Karl May aber mag alte Literatur die kaum einer noch kennt wie Norman Spinrad Iron Dream und sein für mich bestes Werk Champion Jack Barron. Gut. Die Bücher von ihm waren schon damals verrufen als vulgär, sexistisch und kommunistisch. Wobei der Autor sich nicht vergleichen lässt, da Spinrad bewusst politisch zynisch überzieht.
Vielen Dank für deine Gedanken! Ja, Norman Spinrad, du hast recht: Von dem spricht heute niemand mehr. Vielleicht sollte er hier mal Thema sein.. ?!?
@@literaturundwhisky Ich würde mich freuen, wenn du zu ihm ein Video machst. Ich habe gerade zufällig wegen dem Karl May Thema deinen Kanal gefunden und abonniert. Literatur mag ich sehr 🙂
Ich bin Jahrgang 1991 aber mich kann auch alte Literatur überzeugen. Wie Spinrad hat es geschafft. Auf ihn bin ich zufällig gestoßen, da es eine deutsche Neuauflage von Iron Dream gibt unter dem Titel "Der stählerne Traum." Champion Jack Barron habe ich als Mängelexemplar über Amazon ergattern können aus den 80ern.
@@johnengert5768 Ich habe früher einiges von ihm gelesen, ist aber schon ein Leben her. Kann noch dauern, weil da viele Themen sind, die noch auf der Liste stehen. Er jetzt aber auch! 😉
@@literaturundwhisky Ich bin geduldig 🙂 Und ich weiß, dass es viele spannende Themen bei Literatur gibt.
Ich hasse jede Art von bevorundung ! Selbst wenn die Vorwürfe stimmen ich finde es ok wer nicht will der muss nicht ‼️Gr.🥶
Man muss nicht in allen Belangen den zuletzt vermehrt auftretenden verirrten Geisteswissenschaftlern folgen.
Man kann May kritisieren, aber man muss zugeben, dass er sich selbst neu erfunden hat, wie man heute so schön sagt.
Das hat er! Darüber gibt es auch noch ein Video, geplant zu Weihnachten. Vielen Dank für deine Ergänzung!
Natürlich sollte man ihn noch immer lesen. So erfährt man eine Menge über die Deutschen damals und ihren Sehnsüchten. Und darüber hinaus auch vielleicht ein Verständnis der Verfilmung der Nachkriegszeit. Ich hab Karl May nie sonderlich ansprechend gefunden als Autor, aber dieses Video- Essay hat mich nun doch neugierig gemacht auf ihn. Die sympathische Seite von May ist auf jeden Fall seine Liebe zu den Outlaws und seine Bemühungen ihnen ihre Würde zurück zu geben. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen seine Autobiographie "Ich" zu lesen.
@@linchen008 Vielen Dank für deine Gedanken! Ja, die Autobiografie ist lesenswert (natürlich - wie bei vielen Autobiografien - auch hier wieder viel Erfindung und Selbststilisierung...).
@@literaturundwhisky das macht es umso interessanter 😉
Diese Gesellschaft kann mich mal
Dass dader Radebeuler nich schon draufgekomm is(Ewigfortsetzung).
Warum sollen wir eigentlich nicht mehr über Indianer reden? Waren das nicht diese Ureinwohner, die kulturell und teilweise physisch an den Rand des Untergangs getrieben wurden, gemäß den Vorgaben einer Einwanderungsideologie, die sich ausgerechnet auf Menschenrechte berief?
Ich sage nicht, dass das das Hauptmotiv der Cancelmafia-Aktivitäten in diesem Bereich ist, aber es könnte eine Rolle spielen. Das Ideal stolzer, unbeugsamer Alteingesessener, die sich einfach nicht unterordnen wollen, ist das letzte, was sich die Wokisten wünschen dürften..
Hallo und vielen Dank für deine Gedanken! Ich glaube, dass diese Dimension bei der Debatte in der Tat nicht im Fokus der Kritiker steht.
Mann soll die karl may Bücher weiter lessen
Das ganze war ein Fake. Kapiert ihr das nicht?
Es geht in diesem Video weder um den Anlass, die Zurückziehung zweier Filmbücher, noch um die von Bild & Co. geführte Debatte. In diesem Video geht es um Fragen, die durchaus und auch schon längere Zeit diskutiert werden.
@@literaturundwhisky Die völlig überflüssig sind.
@@Matthew-Alias-mir-egal Nun, gut...
ich Lesse weiter karl may
Also wird jetzt aktuellen über einen Notorischen Lügner Diskutiert? Well played.
😄 So kann man es sagen. Ich würde ergänzen: einen notorischen, sehr kreativen Lügner.
Ach, jeder Autor ist doch ein Vorflunkerer von Fantasie. Von Goethe bis Astrid Lindgren und tausend Drehbuchautoren. Wo geht es denn hier grad lang? Soll man nur noch auf Verrückte Gesetze anpassen?
@@silviagreiner3435 Als sich May wegen seiner „Lügen“ vor Gericht verantworten musste, da sprach ihn der Richter mit weisen Worten frei, er halte ihn für einen Dichter. Und was wäre die Literatur ohne die wunderbaren Lügner? Gegner schimpften May schon zu seinen Lebzeiten „Lügner“ und werden es weiterhin tun. Ich bevorzuge für ihn die Bezeichnung „Märchenerzähler“.
@@literaturundwhisky 👍👍
Der/die heßt ja auch jetzt winnetouinnen
Ernsthaft oder Ironie?
Sorry..was für ein ausgemachter Idiotismus… schauen wir uns 007 und „Star Trek“ oder andere bewunderte Filme. In diesen Streifen sehen wir keine Frauen sonder viel mehr Objekte und in den Star Trek streifen können wir hautenge Kostüme bewundern und die herausstehenden Nippel…einfach nur schrecklich …aber das ist alles okay…oder?
Ist völlig okay, weil es aus einer älteren Zeit stammt und nur die Fantasie des Autors darstellt.
aber ich danke für den ehrlichen Versuch
Hallo, konnte manche der Kommentare leider nicht zuordnen, weiß nicht, warum das nicht klappt. Habe da, wo es ging, versucht zu antworten. Ganz lieben Dank und Gruß!
auch lieben Gruß ich habe das in der reihenfolge der Aussagen gemacht zum Thema Indigene und Buffalo Bill Cody und die Reservate und Custer - es wurden gezielte Feldzüge gemacht um ganze Dörfer zu schlachten auch im Winter und die Rache waren dann die Kriegszüge der einzelnen Kriegs Bands die immer mehr fast schon Hass auf die weissen bekamen - das Gemetzel an weissen wurde immer als brutale blutgierige tat hingestellt dagegen war es nur die weisse mit ihrer eigenen sadistischen Feigheit zu konfrontieren - Frauen wurden Arme und Brüste abgehackt Kinder wurdne massakriert und alte - als Krieger denen entgegen standen haben sich viele Soldier Blue in die Hose geschissen @@literaturundwhisky
Was fuer debilizmus..... 😰😰😰🤮🤮🤮🤮
Mir gefällt schon der Titel des Berichts nicht.
Dieser Whiskymann predigt ganz schön lautstark die Gleichheit alles Ungleichen. Reichlich NAIV (aber dafür "gläubig"😂)
"Whiskymann"... 😆
@@literaturundwhisky 🥃🥃