Sind Hornissen wirklich so gefährlich? - Frage trifft Antwort | planet schule

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  • Опубликовано: 2 сен 2023
  • Hornissen sind staatenbildende Insekten. Ein Nest, mit dessen Bau die Königin im Frühjahr alleine beginnt, kann im Sommer von mehreren hundert Tieren bewohnt werden, ehe seine Existenz im Herbst mit dem Tod der Tiere endet.
    💬 Aussehen und Merkmale
    Hornissen (Vespa) sind eine gut zwanzig Arten umfassende Gattung der Hautflügler aus der Familie der Sozialen Faltenwespen. Die in Europa heimische Gewöhnliche Hornisse (Vespa crabro) ist eine dieser Arten und die größte Echte Wespe. Ihre Arbeiterinnen erreichen meist Körperlängen von etwa 25 Millimetern. Königinnen werden etwa 10 Millimeter größer. Hornissen sind auffällig gefärbt, zur braunen bis schwärzlich-braunen Grundfarbe kommt eine kräftig gelbe Musterung auf dem Brustkorb und den Rückenplatten des Hinterleibes. Königinnen haben auf dem Hinterleib zusätzlich rote oder rotbraune Farbanteile. Hornissen besitzen außerdem einen eindrucksvollen Giftstachel, den sie in erster Linie zur Verteidigung nutzen und auch zum Töten ihrer Beute.
    💬 Vorkommen
    Hornissen kommen in tropischen bis gemäßigten Zonen vor, am stärksten verbreitet sind sie in Ostasien. In Europa ist die Gewöhnliche Hornisse (Vespa crabro) heimisch, aber auch die Orientalische Hornisse (Vespa orientalis) kommt vor. In Deutschland galt die Gewöhnliche Hornisse jahrzehntelang als selten, weshalb sie in der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt wurde. Etwa seit Ende der 1970er Jahre ist die Art hierzulande fast wieder flächendeckend verbreitet. Die Ursachen dafür könnten Klimaänderungen, ein vorsichtigerer Einsatz von Umweltgiften wie DDT und die Arten-Schutzmaßnahmen (Rote Liste) sein.
    💬 Ernährung
    Hornissen ernähren sich von anderen Insekten, mit Vorliebe von Wespen. Sie bevorzugen lebende Beute, fressen in sehr seltenen Fällen aber auch Aas. Daneben gehören zuckerhaltige Baumsäfte von Eichen, Eschen oder Flieder, gärendes Fallobst und Blütennektar zum Speiseplan. Blüten besuchen sie vor allem, um andere Blütenbesucher zu jagen. In der sommerlichen Hochsaison braucht ein mittelgroßes Volk mit etwa 300 bis 400 Tieren pro Tag etwa 500 Gramm Nahrung.
    💬 Die Hornissen-Königin
    Die Königin ist das wichtigste Tier einer Hornissen-Kolonie. Ab September fliegen geschlechtsfähige Arbeiterinnen, die mehr Nahrung erhalten haben und somit gut für den Winter geschützt sind, zusammen mit männlichen Drohnen aus und paaren sich im Freien. Das Sperma lagern sie in ihrem Körper, um damit im nächsten Jahr die Eiproduktion zu beginnen. Nach der Paarung suchen diese Jungköniginnen schnellstmöglich ein Winterquartier. Sie überwintern einzeln, meist in Mauerspalten oder selbst ausgenagten Hohlräumen in totem Holz. Nur selten sammeln sich mehrere Tiere im selben Holzstück. Je nach lokalem Klima und Wetter dauert die Überwinterungsperiode sechs bis acht Monate. Im Frühjahr - in Mitteleuropa meist im April - verlassen die Königinnen ihr Winterquartier und suchen einen Ort zur Nestgründung. Nur begattete Königinnen können ein neues Nest begründen.
    💬 Nestbau
    Für den Nestbau bevorzugen Hornissen-Königinnen trockene, dunkle Hohlräume; das können Baumhöhlen sein, aber auch Vogelnistkästen, Dachböden oder Schuppen. Hornissen nisten oft mehrere Jahre hintereinander am selben Ort, legen dabei aber jedes Jahr ein neues Nest an. Mit dem Bau eines Nestes beginnt die Königin zunächst alleine. Dafür formt sie aus zerkauten und mit Speichel vermischten Holzfasern Waben-Zellen, die nach dem Trocknen eine stabile Konstruktion bilden. In die fertigen Zellen legt sie je ein Ei ab. Pro Tag schafft sie etwa 1,6 Brutzellen. Sind ca. 40 dieser Zellen fertig, schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Vom Ablegen des Eis bis zum Ausfliegen einer Arbeiterin dauert es etwa 30 bis 50 Tage.
    💬 Mensch und Hornisse
    Für Menschen stellen Hornissen normalerweise keine Gefahr dar. Sie greifen nur an, wenn sie sich oder ihre Königin unmittelbar bedroht fühlen; etwa, wenn man ihrem Nest zu nahekommt. Ein Hornissen-Stich ist schmerzhaft, bedenklich ist er aber nur für Allergiker. Hornissengift ist nicht toxischer als Bienen- oder Wespengift. Die einheimische Hornisse zählt zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Sollten sich Hornissen in einem Haus einnisten, ist die Hilfe eines Spezialisten gefragt. Der Fachmann saugt die Insekten außerhalb des Nestes vorsichtig ab und verstaut sie in einer Kiste. Wenn nur noch Königin, Ammen und Larven im Nest sind, kann es entfernt und an einen neuen Ort umgesiedelt werden. 
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Комментарии • 20

  • @gerryz8042
    @gerryz8042 10 месяцев назад +6

    Mit der Größe von Insekten wächst auch der Respekt, dann kommt noch dazu das Hornissen auch akustisch gut wahrzunehmen sind😅, Interessanterweise werden Hummeln die eine ähnliche Größe erreichen können, oder die violette Holzbiene nicht wirklich als Gefahr wahrgenommen werden. Eigentlich interessant was für einen Einfluss die optische Wahrnehmung auf uns hat. Wie auch immer, Danke für das Video und Lg 😊✌️👍

    • @planetschule
      @planetschule  10 месяцев назад +1

      Hallo GerryZ! Schön, dass dir das Video gefällt! 🙂 Vielen Dank für deinen Beitrag und Grüße, das Team von Planet Schule

    • @NoWhiteBalls
      @NoWhiteBalls 2 месяца назад +1

      Interessanter Gedankengang! Vielleicht liegt es an den Farben? Die große Biene ist ja beinahe schwarz. Hummeln sind auch eher gedämpft gefärbt. Wespen und Hornissen sind gelb.

  • @masamihirota4869
    @masamihirota4869 Месяц назад +3

    Ich finde diese Insekten so schön.
    Von der asiatischen Riesen Hornisse hätte ich mehr Angst.

    • @BENNI12687
      @BENNI12687 4 дня назад

      Auch die tun einem nichts. Sie reagieren alle gleich. Sie nehmen die Pheromone war. Ist man gut gelaunt und lässt sie einfach an sich heran fliegen, dann schwirren sie meist rechts und links und können sich so ein Bild von dir darstellen. Danach erkennen sie dich am Geruch und sehen keine Gefahr, kommen vielleicht mal auf deinen Finger. Nur vor ein Nest oder in deren Einflugschneise darf man sich nicht aufhalten. Und sie sind treu. Stellt man Zuckerwasser auf kommen sie immer wieder. Ist der Balkon offen, dann kamen die Wespen morgens rein wenn das Zuckerwasser leer ist und fliegen über dem Bett hin und her, damit ich aufstehe und Zuckerwasser nachfülle. Das war oft so. Ich bin fasziniert wie Hornissen und Wespen ticken.

  • @maki7828
    @maki7828 8 месяцев назад +4

    Hallo danke für das Video. Habe dieses Jahr neben der Balkontüre mit Hornissen Bekanntschaft gemacht. Hornissen sind friedliche Tiere die Mücken, Fliegen und andere lästige Insekten fernhalten. Manchmal besuchten sie mich in der Stube und nagten an den Zimmerpflanzen rum. Mit einem hingehaltenen Karton krabbelten sie drauf, sodass ich sie wieder ins Freie setzten konnte. Eine Frage habe ich. Wird das Nest, dass ich nicht sehe, im nächsten Jahr wieder von den Hornissen gebraucht? Lieben Dank für die Antwort.

    • @planetschule
      @planetschule  8 месяцев назад +4

      Hallo ma ki, danke für deine freundliche Behandlung der Hornissen. 😀 Was die Nester angeht: die werden jedes Jahr neu gebaut. Manchmal nutzen sie dafür dieselbe Baumhöhle oder denselben Schuppen, aber der „Neubau“ hat den Vorteil, dass das Nest dann auch frisch und sauber ist. Damit wird Parasitenbefall und Krankheitsübertragung vorgebeugt. Viele Grüße das Planet Schule Team

  • @BENNI12687
    @BENNI12687 4 дня назад +1

    Tolle Tiere. Ich kann sie auf die Hand nehmen und dann putzen sie sich dort. Ich kann mit Wespen und Hornissen gut. Ich freue mich immer sehr wenn ich eine entdecke und da sie Pheromone wahrnehmen können, merken sie dass ich ungefährlich bin. Sie sehen äußerst schlecht und fliegen deswegen aus reiner neugier, gerne nah ans Gesicht und schwirren dann von links nach rechts, denn nur so können sie sich ein Bild darstellen. Sie können sich Gesichter etwa 1 Woche lang merken. Allerdings nur als konplettes. Hat man eine Brille auf, fällt es ihnen schon schwerer, da sie sich das Gesicht ja ohne Brille eingeprägt haben. Krasse Leistung, dafür, dass ihr Gehirn 1 Millionen mal kleiner ist, als unseres. Ich kann sie auch streicheln. Und wie süß es aussieht, wenn sie sich putzen 🐝😉

    • @planetschule
      @planetschule  3 дня назад

      Hi @BENNI12687! cool, dass du so entspannt mit Wespen und Hornissen umgehst. Wenn man ganz ruhig bleibt, kann man sie wirklich aus nächster Nähe beobachten - sogar auf der eigenen Hand. Und sie können Personen tatsächlich wiedererkennen! Für Bienen haben Wissenschaftler das in Experimenten nachgewiesen und es gibt keinen Grund, warum das bei Wespen oder Hornissen anders sein sollte. Es ist auch biologisch notwendig, dass sie gut sehen und sich Dinge merken können, z.B. in welchem Baum das eigene Nest hängt oder wo es etwas zu Fressen gibt. Allerdings funktionieren ihre Facettenaugen ganz anders als unsere. Sie bestehen aus Tausenden winziger Einzelaugen. Wie genau das Bild aussieht, das Insekten in ihrem Gehirn „sehen“, weiß man gar nicht bis ins letzte Detail. Aber wenn dich Insektenaugen interessieren und wie andere Tiere die Welt sehen und wie der Mensch im Vergleich dazu abschneidet - dann schau dir doch mal unseren Film „Superaugen“ an: www.planet-schule.de/x/auge Viele Grüße das planet schule Team

  • @MelXxl
    @MelXxl 6 дней назад

    Meine Familie und ich haben in der Türkei an einem Fluss gegrillt. Oh mein Gott, da kamen Hunderte von Hornissen, die sehr groß waren. Wir haben ihnen Fleisch vorgesetzt, damit sie uns in Ruhe ließen. Ich habe beobachtet, wie sie mit den vorderen Kiefer das Fleisch rund aufgeschnitten haben und dann haben sie sie in ihrem Nest getragen. Uns haben sie natürlich in Ruhe gelassen, ihre Aufmerksamkeit galt dem gebratenen Fleisch. 😅🤣

    • @planetschule
      @planetschule  5 дней назад

      Hi @MelXxl, coole Aktion! Das habt Ihr super gemacht. Absolut spannend Hornissen bei der „Arbeit“ zu beobachten, wie sie mit ihren scharfen Kiefern sogar Fleisch zerlegen. Wenn gerade viele Larven im Nest sind, müssen die erwachsenen Hornissen besonders viel eiweißreiche Nahrung für den Nachwuchs sammeln - und dann kommt Ihnen auch Grillfleisch gerade recht. Und wenn man sie dabei in Ruhe lässt, hat man auch gar nichts zu befürchten. Viele Grüße das planet schule Team