@@booteundtechnik mich hat das Thema Osmose interessiert. Ich wusste auch nicht dass man beim Epoxidharz mehrere Schichten drauf macht um die Dichtheit herzustellen. So habe ich es auf jeden Fall verstanden😊. Ich hatte letztes Jahr das Unterwasserschiff bei meinem Boot komplett neu machen lassen. Da wurden laut Aussage des Verarbeiters 7 Schichten Epoxidharz drauf gemacht. Ich kannte den Hintergrund aber nicht.
Ganz miteintscheidend ist auch die Qualität des laminierten Gewebes. Feingewobenes, "mit Schuss und Kette" Gewebe ist natürlich nicht nur viel stärker, auch dichter gegen Hydrolyse, mechanisch viel resistenter. Aber eben auch aufwändiger zu laminieren (Kostenfaktor). In den 80-er Jahren wurden auch Glasfasern (Spuns) mit Druck eingespritzt. (Frankreich typisch). Am gezeigten Bild ist diese Anwendung auch sichtbar, denn die Glasfasern liegen unverwebt, kreuz und quer. Zusätzlich wichtig ist die Laminatstärke. Z.B. meine Contest 38s, Baujahr 87, hat im Kielbereich grossflächig über 40 mm Volllaminat! Die Bordwände sind eben falls Volllaminat und bis zur Hälfte zum Süllrand 25 mm dick! Erst dann findet ein Balsakern Anwendung, also deutlich 50 % über der Wasserlinie. Contest hatte schon damals eine Art Vakuum-Aushärtung, zusätzlich in einer Temperhallte des laminierten Rumpfes, angewandt. Mein Schiff lag ausschliesslich in Nordsee, Nordatlantik. Bisher kaum sichtbare Osmoseeffekte. - Nebenbei, jede Feutigkeitsmessung ein paar Tage nach dem Auswassern ist Kaffeesatzlesen. Eindeutige Ergebnisse erhält man erst nach ca. 2-3 Wochen trockenliegen. Sogar auf der Sonnenseite, gegenüber der Schattenseite des Rumpfes haben wir beachtliche Differenzen festgestellt. FAZIT: Mit Osmose wird ein Geschäft und eine Hysterie geschaffen. Meine Meinung halt!
Vielen Dank für Deinen Beitrag! Nach meiner Einschätzung kann sich bei älteren Booten mit dickerem GFK auch mehr Wasser einlagern ohne das die Materialfestigkeit geschwächt wird. Aber ab 10% Feuchtigkeit im GFK delaminiert sich jeder Rumpf und verliert seine Festigkeit. Es ist eine Frage der Zeit und der Umgebung. Das mit der Feuchtigkeitsmessung kann ich bestätigen. Zudem gehört dazu eine Portion Erfahrung mit dem Umgang der Messgeräte.
Genial, mehr gelernt als in einem Jahr eigener Recherche! Chapeau!
Das freut mich sehr und vielen Dank für Dein Feedback 🙏
Danke Frank, wieder ein detaillierter Beitrag. Ich habe ein gebrauchtes Boot Bj 67. Da muss ich doch mal demnächst ran.
Danke für Dein Feedback! Schön, wenn Du etwas mitnehmen konntest.
Sehr detaillierter Beitrag
Vielen Dank für Dein Feedback!
sehr ausführlich beschrieben. Super!
Vielen Dank! Welches Technik Thema interessiert dich am meisten?
@@booteundtechnik mich hat das Thema Osmose interessiert. Ich wusste auch nicht dass man beim Epoxidharz mehrere Schichten drauf macht um die Dichtheit herzustellen. So habe ich es auf jeden Fall verstanden😊. Ich hatte letztes Jahr das Unterwasserschiff bei meinem Boot komplett neu machen lassen. Da wurden laut Aussage des Verarbeiters 7 Schichten Epoxidharz drauf gemacht. Ich kannte den Hintergrund aber nicht.
Ganz miteintscheidend ist auch die Qualität des laminierten Gewebes. Feingewobenes, "mit Schuss und Kette" Gewebe ist natürlich nicht nur viel stärker, auch dichter gegen Hydrolyse, mechanisch viel resistenter. Aber eben auch aufwändiger zu laminieren (Kostenfaktor). In den 80-er Jahren wurden auch Glasfasern (Spuns) mit Druck eingespritzt. (Frankreich typisch). Am gezeigten Bild ist diese Anwendung auch sichtbar, denn die Glasfasern liegen unverwebt, kreuz und quer. Zusätzlich wichtig ist die Laminatstärke. Z.B. meine Contest 38s, Baujahr 87, hat im Kielbereich grossflächig über 40 mm Volllaminat! Die Bordwände sind eben falls Volllaminat und bis zur Hälfte zum Süllrand 25 mm dick! Erst dann findet ein Balsakern Anwendung, also deutlich 50 % über der Wasserlinie. Contest hatte schon damals eine Art Vakuum-Aushärtung, zusätzlich in einer Temperhallte des laminierten Rumpfes, angewandt. Mein Schiff lag ausschliesslich in Nordsee, Nordatlantik. Bisher kaum sichtbare Osmoseeffekte. - Nebenbei, jede Feutigkeitsmessung ein paar Tage nach dem Auswassern ist Kaffeesatzlesen. Eindeutige Ergebnisse erhält man erst nach ca. 2-3 Wochen trockenliegen. Sogar auf der Sonnenseite, gegenüber der Schattenseite des Rumpfes haben wir beachtliche Differenzen festgestellt. FAZIT: Mit Osmose wird ein Geschäft und eine Hysterie geschaffen. Meine Meinung halt!
Vielen Dank für Deinen Beitrag! Nach meiner Einschätzung kann sich bei älteren Booten mit dickerem GFK auch mehr Wasser einlagern ohne das die Materialfestigkeit geschwächt wird. Aber ab 10% Feuchtigkeit im GFK delaminiert sich jeder Rumpf und verliert seine Festigkeit. Es ist eine Frage der Zeit und der Umgebung. Das mit der Feuchtigkeitsmessung kann ich bestätigen. Zudem gehört dazu eine Portion Erfahrung mit dem Umgang der Messgeräte.