Unter der 'Halsbrücker Esse' .. Abschiedsbereisung Freiberg(Sachs)Ost - Halsbrücke am 30.12.1994

Beginnen wir mit einem Zitat aus Wikipedia: "Die Halsbrücker Esse, auch unter dem Namen Hohe Esse, Halsbrück(e)ner Esse oder Halsbrück((e)n)er Hohe Esse bekannt geworden (Esse ostmitteldeutsch: Schornstein), ist ein 140 Meter hoher, frei stehender (Industrie-)Schornstein mit zugehörigem Rauchkanal, der 1888/89 zur Ableitung und Verdünnung der giftigen Rauchgase der Halsbrücker Schmelzhütten errichtet wurde. Der Schornstein war damals der höchste der Welt. Er gilt heute noch als der höchste Ziegelschornstein Europas (der Schornstein Anaconda Smelter Stack in Montana, USA ist höher) und ist ein industriegeschichtliches und technisches Denkmal. Die Hohe Esse ist das Wahrzeichen von Halsbrücke sowie, begünstigt durch den Umstand, dass ihr Fuß auf etwa 380 m Meereshöhe liegt, eine weithin sichtbare Landmarke."
So viel, um den Titel des Films auch für nicht Einheimische verständlich zu machen.
Gegen Ende 1994 wurde der Autor von der IBSE e.V. angesprochen, im Wissen seiner Tätigkeit als Dispatcher im Reichsbahnamt Chemnitz, ob man denn nicht auf "einfachem Wege", sozusagen "kleinem Dienstweg" eine Abschiedsfahrt nach Halsbrücke organisieren könnte.. ? Nun - bei derartigen Aufträgen ließ man sich natürlich nicht zweimal bitten.. Es erwies sich als nicht sonderlich schwer..
Die Eröffnung der Strecke Freiberg(Sachs) - Halsbrücke geschah am 13.07.1890 sozusagen "im Paket", denn gleichzeitig wurden auch die südlich gelegenen Strecken von Berthelsdorf nach Langenau(Sachs) und Großhartmannsdorf eröffnet. Mit dieser Strecke bekam Halsbrücke als Zentrum der sächsischen Buntmetallurgie Bahnanschluß. Mit der Buntmetallurgie schließt sich auch der Kreis zur "Halsbrücker Esse".
Der Güterverkehr dominierte zeitlebens, aber auch im Berufsverkehr leistete die Strecke gute Dienste. Als 1969 der Bergbau in Freiberg endete, war das ein spürbarer Einschnitt. Zuerst traf es den Reiseverkehr, der 1975 eingestellt wurde, während im Güterverkehr trotzdem noch gut zu tun war.
Doch auch hier besorgte die Entwicklung nach der Wende den letzten Niedergang, so daß der Abschnitt Freiberg(Sachs)Ost - Halsbrücke für 1995 zur Stillegung anstand, was auch geschah. Das war Anlaß, noch einmal eine solche Fahrt durchzuführen, denn einigen aus dem Verein "fehlte" sie noch komplett..
Bis Freiberg Ost ist sie dagegen heute noch als Bahnhofsnebengleis des Bahnhofs Freiberg(Sachs) vorhanden und in Betrieb. Der Abschnitt nach Halsbrücke blieb nach der Stillegung noch viele Jahre brach liegen, ist aber inzwischen auch der "obligatorische" Radweg.
Daß der Film nicht schon im Bahnhof Freiberg(Sachs), sondern erst in Freiberg(Sachs)Ost beginnt, hat den einfachen Grund, daß die Fahrt "offiziell" auch erst dort begann, es wurde einfach die Aufenthaltszeit der planmäßigen Übergabe dort ausgenutzt - im Kalkül, daß der Arbeitsaufwand 'zwischen den Jahren' gering sein würde - und ein Personenwagen aus einem Vormittags-Stillstand mitgegeben. Die Teilnehmer mußten sich individuell zum Ostbahnhof begeben - "kleiner Dienstweg" hat eben auch Konsequenzen..
Keine Freude bereitete das Wetter, aber das muß man nehmen, wie es ist.
Nun also, noch einmal im 'Bghw' von Freiberg Ost nach Halsbrücke, mit echtem Gmp, wie er aber zu Planzeiten eher die Ausnahme war. Viel Spaß - und denen, die dabei waren, eine schöne Erinnerung!
Daten wie stets aus Wikipedia.

[@kajfox]

Was für ein wunderbares Zeitdokument!!

[@jochenpurschesrocknrailchannel]

Dankeschön! 👍

[@manfreduhlmann8799]

Zu DR Zeiten war es eine wichtige Verbindung für den Berufsverkehr sowie der Bergbau Region!