Evangelium am 11. Sonntag nach Trinitatis, Lukas 18, 9-14, Vom Pharisäer und Zöllner

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  • Опубликовано: 6 окт 2024
  • Die Botschaft dieses Gleichnisses ist sehr eindeutig, sie ist auch heute aktuell und verständlich. Gott missbilligt, wenn wir uns selbst erhöhen, selbst wenn wir eigentlich gut gehandelt haben. Dagegen werden die ehrlich Demütigen von ihm wohlwollend angesehen.
    Die Pharisäer waren eine führende jüdisch-religiöse Kaste im römisch besetzten Judäa und Galiläa. Sie führten sich auf Esra zurück, welcher nach dem babylonischen Exil das religiöse jüdische Leben in Jerusalem wieder aufbaute und damit dem jüdischen Volk seine Identität zurückgab (siehe Esr 7-10). In den Evangelien stehen die Pharisäer aber für eine scheinheilige Religionsausübung, die sehr streng auf die Einhaltung der religiösen Regeln achtet, dabei aber Gott und die Menschen aus den Augen verliert. So ist der Begriff Pharisäer bis heute mit Falschheit und Selbstgerechtigkeit belegt.
    Die Zöllner waren Juden, die mit der römischen Besatzungsmacht kollaborierten, für sie Steuern eintrieben und sich dabei selbst bereicherten. Darum waren sie bei den Juden sehr schlecht angesehen. Der einzige namentlich bekannte Zöllner in den Evangelien ist Zachäus. Er änderte sein Leben nach einer Begegnung mit Jesus und gab die Hälfte seines Vermögens für die Armen. Außerdem zahlte er den von ihm Betrogenen die Schuld vierfach zurück (Lk 19, 1-10).
    Das Foto zeigt die schlanke Turmspitze der Stadtkirche in Kröpelin, einer mecklenburgischen Kleinstadt westlich von Rostock. Ich glaube, dass die hohen Kirchtürme nicht nur der Orientierung für Reisende dienten, sondern dass sie auch den Blick von unserer irdischen Verhaftung weg in den Himmel lenken und uns damit aus unseren engen Gedankenkreisen herausholen.

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