Ich glaube tatsächlich das ich dank video spiele gelernt habe mich gut zu orientieren. Ich besuche teilweise eine neue stadt und kann nach paar jahren immer noch sagen wo was war. Das war aber nur möglich weil es früher keine mini map oder quest marker gab. Man war gezwungen alles auswendig zu lernen. Ich finde es schade das heutzutage zu große welten gebaut werden, da die zwangsläufig mit mini map und questmarkern ausgestatet sein müssen
Super spannende Folge! Auch schön zu hören, dass Gaming langsam seinen Weg in die Schulen findet. Ich hab damals als Kind ein Löwenzahn-Spiel gespielt, was glaube ich auch eine Art Lernspiel war. Zwar vergessen worum es ging, aber man konnte so Point and Click mäßig Peter Lustigs Bauwagen und drumherum entdecken. Im Kontrast dazu gab's aber zur selben Zeit auch Silent Hunter 3, eine U-Boot Kriegssimulation, die ich mit meinem Vater gespielt habe 😅 Muss sich vom Interesse her alles nicht ausschließen.
Der Nachfolger von Quake 2 (seit 2000 noch immer auf dem Index) im Clan als E-Sport hat mir besser verständlich gemacht, wie Menschen/Gruppen funktionieren. Wir hatten da zum Beispiel eine einfache, wie effektive, Vorgehensweise: Der schlechteste Spieler (ich) rennt vor, läuft im Zickzack und springt wie ein Hase, während er wild um sich schießt oder anderweitig für Chaos sorgt. Der Rest des Teams verteilt sich und stellt sich in oder neben die Eingänge des Raums und schießt von dort auf das gegnerische Team. Egal was ihr Plan war: Der ist hin. Meine effektivste Waffe: Die Kettensäge. Nicht weil die so viel Schaden machte oder brutal war oder so. Einfach weil der Sound so einen massiven Effekt auf die Leute hatte. Daraus resultierte eine weitere Taktik: Einfach nur mit der Kettensäge durch das Level rennen und an Orten stehen bleiben an denen der Sound in einem möglichst großen Bereich zu hören ist. Auch so lenkte ich die Aufmerksamkeit auf mich und scheuchte die Gegner auf. Erst recht, wenn ich nach 2, 3 oder 4 Punkten in einer dunklen Ecke wartete und sie erst anschmiss, wenn ein Gegner vorbei kam. Doch nicht nur im Spiel lernte ich "besser" Leute machen zu lassen was ich wollte. Wir fuhren ja damals noch gemeinsam zu Turnieren. Im Auto und vor Ort hatte ich ja auch Umgang mit den Leuten meines Clans. Natürlich habe ich da ebenfalls Streiche gespielt. Allerdings hab ich damit die Gegenseite auch dran gewöhnt. So lernte ich das man nicht alles übertreiben sollte. Das wiederum half mir mit meiner tatsächlich schon lange vor dem Spiel vorhandenen Aggressionsstörung besser umzugehen. Genau wie das Spiel selbst. Jede Brutalität im Spiel ist nämlich auch eine, die im echten Leben nicht rausgelassen wird. Eine Tatsache die viel zu oft vergessen wird. Na jedenfalls ging es danach für mich zu Starcraft. Dort lernte ich neben Strategie auch Marketing. Denn oft kann man Spiele für sich entscheiden, wenn man den Gegner Dinge glauben lässt. Von Tetris lernte ich Geduld und Konzentration. Vor allem mit 2 Gameboys via Linkkabel. Von The Lost Vikings, dass jeder seine Stärken hat. Von Sokoban, dass Dinge ihren Ort haben wo sie hingehören. Von Warzone 2100 lernte ich, dass mehr nicht automatisch besser ist und wie sehr zu viele Inhalte ein sehr gutes Spiel kaputt machen können. Durch Heroes of Might and Magic 2 lernte ich wie viel Spaß ein Hotseat-Modus machen kann. Bei Worms erfuhr ich wie frustrierend die Reihenfolge bei rundenbasierten Spielen ist, wenn sie das Spiel entscheidet. Und so könnte ich jetzt noch ewig weiter machen. Spiele in denen man nichts sinnvolles lernt oder zumindest seine Fähigkeiten trainiert waren für mich eher abstoßend...
Die Psychologische Sicht aufs Gamedesign gefällt mir, freue mich auch schon auf die nächste Folge 😊 Ich habe erst mit 25 angefangen öfter zu spielen, weil meine Eltern dagegen waren und ich das so internalisiert habe. Aber das Spielen hat mir trotzdem sehr geholfen: Da ich tief in den Depressionen steckte, hatte ich im Alltag keinerlei Erfolgsgefühle mehr. Vor allem andere Menschen haben mich zu der Zeit total überfordert. Aber in Games hatte ich fröhliche Umgebungen, in denen meine Handlungen tatsächlich gute Auswirkungen hatten. Ich hatte wenigstens teilweise mit etwas Lebendigem zu tun, das aber vollständig berechenbar war. Und selbst Fehler von meiner Seite hatten keine Langzeitfolgen. Selbst in den schlechtesten Phasen, als ich gar nichts mehr fühlen konnte, hatte ich so jeden Tag ein kleines Ziel, das zwar kein Erfolgsgefühl gegeben hat, aber immerhin die logische Erfahrung, dass ich etwas geschafft habe (und das war wirklich nicht selbstverständlich 😅). Das wäre zwar eine perfekte Vorlage zur Computerspielsucht gewesen, aber ich habe nicht gespielt um zu verdrängen, sondern um mich zu beruhigen und wenigstens etwas Positives zu erleben. Ein sehr schmaler Grat denke ich, aber das Erfolgsgefühl aus dem Spiel hat mir tatsächlich geholfen, mich ein wenig um mich selbst zu kümmern und mich auch mal wieder unter Menschen zu trauen. Auch wenn ich sehr lange spielen musste, um ein wenig Optimismus zu tanken. Ich weiß also nicht, ob man das unbedingt lernen nennen kann, aber ich wüsste nicht, wie ich es sonst definieren würde: In der Depression habe ich gelernt, dass die Welt negativ und düster ist, die Menschheit schlecht und die Zukunft verloren. Und in den Spielen (müssen natürlich schon die richtigen sein), dass das nur eine Sicht auf die Welt ist, da die meisten Menschen schon Gutes tun wollen und viele Situationen auch gut ausgehen. Bücher und andere geschichten-erzählende Medien können einen das zwar auch lehren, bieten dabei aber viel weniger Erfolgsgefühle. Es muss also nicht immer Faktenwissen sein, dass im Spiel hilfreich ist 😊
Ich habe zu meiner Schulzeit auch Total War Spiele gespielt. Die Spiele habe mir etwas über Epochen beigebracht, über die ich vorher nicht viel wusste. Außerdem war ich danach im Geschichtsunterricht motiviert mehr zu lernen, weil mein Interesse bereits von den Spielen geweckt wurde.
11:11 das ist der unterschied von "gamifcation" (game artige elemente auf bestehendes draufklatschen - meist relativ einfach umsetzbar aber meist oft eher silly umsetzung) zu "game based learning" (game von grund auf so bauen dass man dadurch etwas spezifisches lernt - oft ziemlich aufwendig in umsetzung aber sehr effektiv das wofürs design wurde zu teachen)
25:00 englisch durch yugiohkarten und später andere online games xD meine merkwürdige schule hat englisch erst in 7ter klasse geadded (vorher nur latein 🙄) und trotzdem war ich dann an anderer schule dann bis 13te klasse bester in englisch (mit riesen abstand)
Ich glaube tatsächlich das ich dank video spiele gelernt habe mich gut zu orientieren. Ich besuche teilweise eine neue stadt und kann nach paar jahren immer noch sagen wo was war. Das war aber nur möglich weil es früher keine mini map oder quest marker gab. Man war gezwungen alles auswendig zu lernen. Ich finde es schade das heutzutage zu große welten gebaut werden, da die zwangsläufig mit mini map und questmarkern ausgestatet sein müssen
Tolle Folge. Stark unterschätzter YT-Kanal!
Super spannende Folge! Auch schön zu hören, dass Gaming langsam seinen Weg in die Schulen findet.
Ich hab damals als Kind ein Löwenzahn-Spiel gespielt, was glaube ich auch eine Art Lernspiel war. Zwar vergessen worum es ging, aber man konnte so Point and Click mäßig Peter Lustigs Bauwagen und drumherum entdecken.
Im Kontrast dazu gab's aber zur selben Zeit auch Silent Hunter 3, eine U-Boot Kriegssimulation, die ich mit meinem Vater gespielt habe 😅 Muss sich vom Interesse her alles nicht ausschließen.
Der Nachfolger von Quake 2 (seit 2000 noch immer auf dem Index) im Clan als E-Sport hat mir besser verständlich gemacht, wie Menschen/Gruppen funktionieren.
Wir hatten da zum Beispiel eine einfache, wie effektive, Vorgehensweise: Der schlechteste Spieler (ich) rennt vor, läuft im Zickzack und springt wie ein Hase, während er wild um sich schießt oder anderweitig für Chaos sorgt. Der Rest des Teams verteilt sich und stellt sich in oder neben die Eingänge des Raums und schießt von dort auf das gegnerische Team. Egal was ihr Plan war: Der ist hin.
Meine effektivste Waffe: Die Kettensäge. Nicht weil die so viel Schaden machte oder brutal war oder so. Einfach weil der Sound so einen massiven Effekt auf die Leute hatte.
Daraus resultierte eine weitere Taktik: Einfach nur mit der Kettensäge durch das Level rennen und an Orten stehen bleiben an denen der Sound in einem möglichst großen Bereich zu hören ist. Auch so lenkte ich die Aufmerksamkeit auf mich und scheuchte die Gegner auf. Erst recht, wenn ich nach 2, 3 oder 4 Punkten in einer dunklen Ecke wartete und sie erst anschmiss, wenn ein Gegner vorbei kam.
Doch nicht nur im Spiel lernte ich "besser" Leute machen zu lassen was ich wollte. Wir fuhren ja damals noch gemeinsam zu Turnieren. Im Auto und vor Ort hatte ich ja auch Umgang mit den Leuten meines Clans. Natürlich habe ich da ebenfalls Streiche gespielt. Allerdings hab ich damit die Gegenseite auch dran gewöhnt. So lernte ich das man nicht alles übertreiben sollte.
Das wiederum half mir mit meiner tatsächlich schon lange vor dem Spiel vorhandenen Aggressionsstörung besser umzugehen. Genau wie das Spiel selbst. Jede Brutalität im Spiel ist nämlich auch eine, die im echten Leben nicht rausgelassen wird. Eine Tatsache die viel zu oft vergessen wird.
Na jedenfalls ging es danach für mich zu Starcraft. Dort lernte ich neben Strategie auch Marketing. Denn oft kann man Spiele für sich entscheiden, wenn man den Gegner Dinge glauben lässt.
Von Tetris lernte ich Geduld und Konzentration. Vor allem mit 2 Gameboys via Linkkabel.
Von The Lost Vikings, dass jeder seine Stärken hat.
Von Sokoban, dass Dinge ihren Ort haben wo sie hingehören.
Von Warzone 2100 lernte ich, dass mehr nicht automatisch besser ist und wie sehr zu viele Inhalte ein sehr gutes Spiel kaputt machen können.
Durch Heroes of Might and Magic 2 lernte ich wie viel Spaß ein Hotseat-Modus machen kann.
Bei Worms erfuhr ich wie frustrierend die Reihenfolge bei rundenbasierten Spielen ist, wenn sie das Spiel entscheidet.
Und so könnte ich jetzt noch ewig weiter machen.
Spiele in denen man nichts sinnvolles lernt oder zumindest seine Fähigkeiten trainiert waren für mich eher abstoßend...
Super Talk.
Die Psychologische Sicht aufs Gamedesign gefällt mir, freue mich auch schon auf die nächste Folge 😊
Ich habe erst mit 25 angefangen öfter zu spielen, weil meine Eltern dagegen waren und ich das so internalisiert habe. Aber das Spielen hat mir trotzdem sehr geholfen: Da ich tief in den Depressionen steckte, hatte ich im Alltag keinerlei Erfolgsgefühle mehr. Vor allem andere Menschen haben mich zu der Zeit total überfordert.
Aber in Games hatte ich fröhliche Umgebungen, in denen meine Handlungen tatsächlich gute Auswirkungen hatten. Ich hatte wenigstens teilweise mit etwas Lebendigem zu tun, das aber vollständig berechenbar war. Und selbst Fehler von meiner Seite hatten keine Langzeitfolgen.
Selbst in den schlechtesten Phasen, als ich gar nichts mehr fühlen konnte, hatte ich so jeden Tag ein kleines Ziel, das zwar kein Erfolgsgefühl gegeben hat, aber immerhin die logische Erfahrung, dass ich etwas geschafft habe (und das war wirklich nicht selbstverständlich 😅).
Das wäre zwar eine perfekte Vorlage zur Computerspielsucht gewesen, aber ich habe nicht gespielt um zu verdrängen, sondern um mich zu beruhigen und wenigstens etwas Positives zu erleben. Ein sehr schmaler Grat denke ich, aber das Erfolgsgefühl aus dem Spiel hat mir tatsächlich geholfen, mich ein wenig um mich selbst zu kümmern und mich auch mal wieder unter Menschen zu trauen. Auch wenn ich sehr lange spielen musste, um ein wenig Optimismus zu tanken.
Ich weiß also nicht, ob man das unbedingt lernen nennen kann, aber ich wüsste nicht, wie ich es sonst definieren würde: In der Depression habe ich gelernt, dass die Welt negativ und düster ist, die Menschheit schlecht und die Zukunft verloren. Und in den Spielen (müssen natürlich schon die richtigen sein), dass das nur eine Sicht auf die Welt ist, da die meisten Menschen schon Gutes tun wollen und viele Situationen auch gut ausgehen.
Bücher und andere geschichten-erzählende Medien können einen das zwar auch lehren, bieten dabei aber viel weniger Erfolgsgefühle.
Es muss also nicht immer Faktenwissen sein, dass im Spiel hilfreich ist 😊
HAHAHAHA das Fazit war am BESTEN!!! Hand/Auge bis Weltherrschaft. Ich hau mich weg, aber so ist es! Suuuuuper genial!
Sehr coole Folge!
Ich habe zu meiner Schulzeit auch Total War Spiele gespielt. Die Spiele habe mir etwas über Epochen beigebracht, über die ich vorher nicht viel wusste. Außerdem war ich danach im Geschichtsunterricht motiviert mehr zu lernen, weil mein Interesse bereits von den Spielen geweckt wurde.
11:11
das ist der unterschied von "gamifcation" (game artige elemente auf bestehendes draufklatschen - meist relativ einfach umsetzbar aber meist oft eher silly umsetzung)
zu "game based learning" (game von grund auf so bauen dass man dadurch etwas spezifisches lernt - oft ziemlich aufwendig in umsetzung aber sehr effektiv das wofürs design wurde zu teachen)
25:00
englisch durch yugiohkarten und später andere online games xD meine merkwürdige schule hat englisch erst in 7ter klasse geadded (vorher nur latein 🙄) und trotzdem war ich dann an anderer schule dann bis 13te klasse bester in englisch (mit riesen abstand)
... ich hab mich auf die pixel art academy auf steam als lernspiel gefreut
Jaa, bitte das ganze psychologischer analysieren, ich glaube da befindet sich die Gamingbranche noch zu sehr in ner Bubble.