Hallöchen Freunde, bitte beachtet die im Video genannten Spielregeln für die Kommentarspalte. Thx. Falls ihr Videos dieser Art unterstützen und außerdem Zugang zum exklusiven Community Discord haben möchtet, könnt ihr das ab 2€ pro Monat bei Patreon machen. patreon.com/DerTierarzt Vielen Dank an alle, die bereits supporten :)
Dem Inhalt des Videos kann ich nur zustimmen und habe nichts zu ergänzen! Aber ich würde gerne einen Themenvorschlag loswerden: Vögel, insbesondere Papageien (alle Familien) und ihre (unangebrachte Haltung) als "Haustiere"! Danke für Deine tolle Aufklärungsarbeit, hoffentlich bewirkt(/trägt dazu bei) sie an den wichtigen Stellen/Stellschrauben unserer Gesellschaft entsprechende Veränderung!
Ich hasse diesen Satz von sovielen Leuten, die Pferde halten: "Das Pferd muss geritten werden, die brauchen das." 😬 Ahja, wer reitet die denn bitte in der Natur?! Lasst die Tiere in Frieden! 😢
Wegen komplett ohne Druck reiten: Da solltest du mal die Doku zu Frederic Pignon und seiner Frau sehen, er erarbeitet sich die Shownummern seiner Pferde wohl drucklos und erklärt dazu auch einiges. Wenn man ihn fragt erklärt er sicher auch die Limitationen. Wenn man bei seinen Shows mal genauer hinschaut, dann erkennt man vielleicht auch die ein oder andere ;-)
Und wenn das Pferd zu alt für den Turniersport ist wird es an einen Gnadenhof abgeschoben um sich der lästigen Kosten zu entledigen. Sofort danach wird ein neues "Sportgerät" gekauft zum verheizen..
Viele Reiter, die ich kenne, unterstellen den Pferden ständig irgendwelche "bösen" Absichten. Der Klassiker: "die/der möchte dich testen und möchte gucken wie weit sie/er bei dir gehen kann, aber du musst dem Pferd zeigen, wer der Boss ist!". Aber wenn ich mit einem Pferd ins Gelände reite und das Pferd bleibt stehen, dann glaube ich eher, dass das Pferd (ein FLUCHTTIER MIT SEHR SCHARFEN SINNEN) etwas wahrnimmt, was ich nicht wahrnehmen kann und deshalb vorsorglich stehen bleibt, um die Situation richtig einschätzen zu können und nicht um mich zu "testen". Diese "Vermenschlichung" der Tiere macht mich unglaublich sauer, denn es negiert die Bedürfnisse der Tiere und führt zu einem schlechten Umgang. Noch dazu demonstriert es in den meisten Fällen, wie wenig einige Reiter tatsächlich über die Biologie von Pferden wissen und das ist sehr traurig.
Naja, das wording ist halt daneben. Ja, oft haben Pferde vor Dingen Ansgt, die ihnen suspekt sind. Es ist aber als Mensch, der ja die Richtung vorgeben will und damit als Leittier dem Pferd Sicherheit vermitteln möchte, Aufgabe, dem Pferd die Ansgt vor dingen zu nehmen, von denen wir wissen dass sie ungefährlich sind bzw bleiben, solange das Pferd nicht überreagiert. Eine quietschpinke Bank wird dem Pferd nicht gefährlich wenn es gelassen uns vertrauend dran vorbeischreitet. Wenn das Pferd das aber anders sieht, und unserem Urteil nicht vertraut sondern selber eine Entscheidung tritt, kann es zur Seite springen oder hektisch werden und mit Pech in das von der Seite kommende Auto/Radfahrer/Kleinkind reinspringen. Das hat nix mit bösem Willen zu tun. Es liegt in der Natur eines Herdentieres, die Meinung und Kompetenz seines ranghöheren Tieres zwischendurch immer wieder zu hinterfragen (Rangordnung neu klären) und da ist es unsere Pflicht als Mensch, dem Pferd fair zu erklären, was wir wollen. Ich rede NICHT davon das Pferd dann zu verhauen, sondern mit Ruhe und Verstand und ausstrahlender Souveränität dem Pferd zu vermitteln, dass es vor einer Sache keine Angst haben braucht. Der Mensch muss als Ziel haben, das Leittier zu bleiben um die (hoffentlich) besonneren Entscheidungen zu treffen. Das gilt nicht nur für Reitpferde, sondern JEDES Pferd das man in irgendeiner Form hält, selbst auf der Wiese! Denn Tierärzte sind für unsere domestizierten Pferde notwendig, man muss mal ab und an die Tiere auf andere Weiden führen, dem Pferd helfen bei Erkrankungen, Hufe müssen geschnitten werden usw. Dazu braucht es überall eine gewisse Domestizierung wo das Pferd den Menschen respektiert und dem menschen als solchem vertraut. Wenn wir dem Pferd alle Entscheidungen überlassen, wird es für alle beide gefährlich. Wenn man den Gedanken zu Ende durchdenkt, müsste man die Pferdehaltung KOMPLETT abschaffen. also nicht nur als nutztier, sondern allgemein als Tier auf unseren Weiden. Wir können unsere zigtausend pferde aber nicht alle einfach zaun auf in die wildnis entlassen. das heißt man müsste sie entweder einschläfern, ihrem schicksal überlassen oder den sport langsam beenden. all das würde wohl auf lange sich mit einem aussterben der gesamten rasse und temporär hohem tierleid verbunden. Zurück zum Beispiel, zum fairen Leittiergedanken gehört auch zu wissen, wann man von dem Pferd zB einen Schritt mehr in Richtung Gruselstelle einfordern kann, oder aber auch zu fühlen, wann das gerade kontraproduktiv wäre weil das Pferd gerade einmal kurz "ausharren" und sich das ganze zuende ansehen muss, bevor die Skepsis evtl. wieder ein Stück gesunken ist unter eine Schwelle, wo eine erneute Aufforderung Früchte tragen kann. Das ist ein ganz schmaler Grad und Fehler dürfen einem passieren! dabei rede ich nicht von fehlern wie verdreschen oder im maul ziehen sondern eventuell ein zu früher auffordernder Schenkeldruck ins vorwärts obwohl das Pferd noch nicht so weit war. Zu diesem gehört dann zum Beispiel auch, zu wissen, was man heute erreichen kann (an meinem Beispiel: muss das Pferd heute unbedingt 50cm nah an der Bank vorbei oder reicht es, wenn es heute auf 2m rangeht und dann dran vorbeigeht als Zwischenziel, und dann schaut man morgen oder übermorgen nochmal ob das Pferd dann bereits weniger Angst hat?)
@@DiiAM00NDx3Solch einen Wortschwall, der auf den ersten Blick klug und vernünftig erscheint, kenne ich von veganen Seiten, wenn Fleischesser ihren Konsum rechtfertigen wollen.
@@DiiAM00NDx3ich sehe vieles sehr ähnlich wie du. Hinterfrage aber seit längerer Zeit den "Leittiergedanken". Denn neueren Studien zufolge gibt es so etwas wie eine lineare Rangordnung bei Pferdeherden nicht. Das ist sehr viel komplexer. Mal als Bsp: Tier B ist eig ranghöher als Tier C. Jetzt ist aber Tier C mit Tier A "gut befreundet" und Tier A ist am "ranghöchsten". Tier C ist im aktuellen Moment mit Tier A unterwegs und Tier B weicht aus und macht für Tier C Platz für die Futterstelle. Oder zb ne Stute die tragend ist wird zuerst an die Wasserstelle gelassen, egal wie ranghoch usw. Da gibt es sehr viele Bspe und ne Herde ist vieeel komplexer aufgebaut als wir das je nachahmen könnten. Es gibt zb ein Tier das besonders gut riechen kann. Dem vertraut die Herde dann zb beim Aussuchen der Wasserqualität, eines das besonders gut hören kann, das übernimmt wieder ne andere Funktion für die Herde usw. Buchempfehlung: "Vertrauen statt Dominanz" Da wird das auch gut beschrieben. Da als Mensch den Anspruch zu haben "ich bin das Leittier und ich treffe die Entscheidungen" finde ich absurd. Mein Pferd riecht und hört zb sehr viel besser als ich. Mein Pferd kann in manchen Situationen "bessere" Entscheidungen treffen als ich. Mein bosniakisches Gebirgspony zb ist beim Ausritt auf nem Waldweg stehen geblieben. Wollte umdrehen. Er wollte partout nicht weiter. Ich: ok. Wir drehen um. Paar Sekunden später kracht genau an der Stelle, wo wir weiter gelaufen wären ein Baum um. Danke, Bub! Außerdem finde ich die Theorie, "wenn mein Pferd mir vertraut, macht es alles mit und hat keine Angst mehr" brandgefährlich und absurd. 1. Hat jedes Lebewesen vor iwas Angst. Und diese Ängste sind sehr individuell. 2. Erzeugt dieser Gedanke "wenn dein Pferd dir vertraut..." viele Probleme, weil der Mensch die Angst des Pferdes (die mit ihm garnix, aber auch garnix zu tun hat!) persönlich nimmt (a la: 'mein Pferd vertraut mir nicht genug/stellt mich in Frage' etc). Selbstverständlich muss ich als Mensch die VERANTWORTUNG übernehmen, für ALLE Situationen mit meinem Pferd. Aber ich sehe mich nicht als Leittier. Sondern als Partnerin. Und ich beziehe mein Pferd in möglichst viele Entscheidungen mit ein. Das wäre mein Anspruch an meine Beziehung zum Pferd.
@@marionmicke3465 Kann sein, aber ich bin gar kein Freund von kurzen undifferenzierten Antworten auf komplexe Fragen. Es gibt (fast) nie schwarz und weiß. Gegenargument: dein Kommentar geht auf keinen meiner Aspekte ein. Sowas kenne ich von Argumentationen a la "ja aber was ist mit ..." Aka whataboutism
Ich bin Pferdeosteopathin, -Physiotherapeutin und -Trainerin, ordne mich selbst in eine der im Video besprochenen Nischen ein und bin selbst eine große Kritikerin des modernen Reitsports. Ich begrüße grundsätzlich solche Videos, die sich sachlich mit der Thematik auseinander setzen, bedauere aber gleichzeitig wenn sie, wie leider in den meisten Fällen, durch fehlendes praktisches Wissen in der Materie falsche Informationen und fehlende Tiefe der Thematik ausarbeiten, weil sie darüber leider einfach unnötige Angriffsfläche bieten, die der Sache nicht dienlich ist. Ich möchte dazu kurz etwas allgemein ausholen, bevor ich die mich in diesem Video "störenden" Punkte aufgreife (und ich entschudige mich im Voraus dafür, wenn das hier jetzt maßlos ausufert): Deshalb kritisiere ich für meinen Teil auch vermeintliche Kritiker wie Martin Rütter- den ich nun hier nur aufführe, da er im Video aufgegriffen wird- weil a) die Glaubwürdigkeit fehlt (in dem Fall doppelt bedingt dadurch, dass er durch die Produktion der Sendung "Die Pferdeprofis" ja nun selbst lang genug Geld durch den Pferdesport verdient und seinerseits absolut nicht offen für Kritik war für seine Wahl eines höchst umstrittenen Trainers, der bereits Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz kassiert hatte) und b) solche Polemik einfach keine Grundlage für eine vernünftige Diskussion und Benennung der Probleme erfolgen kann. Damit erweist man der Sache einen Bärendienst. Das nur mal allgemein und nicht alleinig und konkret auf dieses Video hier bezogen. Ich für meinen Teil investiere sehr viel Zeit in Auf- und Erklärungen, sowohl im realen Leben, als auch auf Social Media. Dazu muss ich die Dinge, die ich kritisiere, aber entsprechend bis in's Detail kennen und argumentativ nicht angreifbar zu sein- damit ich auf Gehör stoße und nachhaltig etwas verändern kann. Zu 5:05 - das Hobbeln ist nicht per se gesetzlich verboten. Lediglich das Hobbeln in freiem Gelände wird als tierschutzwidrig angesehen. Es gab im März 2023 genau deshalb eine Petition mit fast 50k Unterschriften, die das generelle gesetzliche Verbot des Hobbeln forderte. Nur leider wie so oft ohne Konsequenzen. Zu 7:45 - positive Verstärkung ist sehr wohl bei Pferden anwendbar- sehr gut sogar! Mittlerweile beschäftigt sich eine wirklich große Zahl der Reiter erfolgreich mit genau diesen Lernmethoden . Es gibt dazu auch eine spannende Studie die erfasst, dass Pferde, die mit positiver Verstärkung gearbeitet werden, eine stärkere Kontaktaufnahme zum Menschen herstellen und die Pferd-Mensch-Beziehung dadurch verbessert wird. Zu 8:43 - es geht bei dem Reiten mit Gebiss (und ich bin eine große Gebisslos-Befürworterin) nicht darum das Pferd darüber zu lenken und zu bremsen. Zumindest sollte es das nicht. Dass man natürlich in der Praxis mangels vernünftiger reiterlicher Ausbildung genau diesen fehlerhaften Gebrauch sieht, steht auf einem anderen Blatt. Ein vernünftig ausgebildeter Reiter lenkt und bremst sein vernünftig ausgebildetes Pferd über den Sitz. Nicht über die Hand. Das Gebiss dient in erster Linie dazu das Pferd über den Kaureflex auf den Unterkiefer und durch die Lage auf der Zunge bedingte Einwirkung auf das Zungenbein zu lösen und den Grundstein für die Losgelassenheit des Pferdes und darüber eine funktionierende, den Reiter gesund tragende Biomechanik zu erreichen. Es geht also mitnichten um den Gebrauch eines Schmerzimpulses. Zu 9:30 - ungebrochene Gebisse sind erst mal nur Stangengebisse und nicht per se eine Kandare. Tatsächlich sind Stangengebisse als "weicher" zu werten als gebrochene Gebisse, weil sie gleichmäßig auf Zunge und Laden aufliegen. Laut Cavallo soll eine finnische Studie ergeben haben, dass Verletzungen an den Laden häufiger bei doppelt gebrochenen Gebissen auftraten als bei einfach gebrochenen. Den Link zur Studie konnte ich bedauerlicherweise nicht finden. Erst mit Unter- und Oberbaum, sowie einer Kinnkette ergibt sich eine Kandare. Eine Studie der Universität von Durham zeigte zudem, dass diese Hebelwirkung "nur" auf die Kinngrube des Pferdes, jedoch nicht auf das Genick wirkt. Die hier nötige anzubringende Kritik ist die des heutigen falschen Gebrauches der Kandarenzäumung im Sport. Eine Kandare ist nicht für das Reiten in Anlehnung, d.h. für den stetigen Zügelkontakt konzipiert und so auch in der Geschichte der Reitkunst nie genutzt worden. Das ist eine "moderne" Erfindung die einen Verfall der Reitkultur zum Leidwesen der Pferde mit sich bringt. Das gilt ebenso vor allem auch für den dauerhaften Gebrauch der Kandare in Kombination mit einer Unterlegtrense. Dass diese Zäumung in den höheren Klassen der Dressur verpflichtend vorgeschrieben ist, gehört ohne Diskussion geändert, keine Frage. Zu 10:14 - ich als absolut große Verfechterin der gebisslosen Reiterei MUSS hier dazwischen grätschen, weil man hier doch unbedingt differenzieren muss um auch hier keine Angriffsfläche zu bieten. Gebisslose Zäumung ist nicht gleich gebisslose Zäumung, ergo lässt sich niemals pauschal sagen, dass das gebisslose Führen des Pferdes per se besser sei. Es gibt nämlich eine Vielzahl an gebisslosen Zäumugen mit Hebelwirkung, die vor dem Glauben eines vermeintlich pferdefreundlicheren Alternative viel zu oft viel zu falsch angewendet werden. Als Beispiel dafür sei die mechanische Hackamore in all ihren Varianten an erste Stelle der nicht-pferdefreundlichen Zäumungen zu setzen. (Die spanische Serreta nehme ich jetzt nur raus, weil ich sie ohnehin generell für höchste Tierquälerei halte) Dazu kommt das leider viel zu oft vorkommende falsche Verschnallen der Zäumungen, die in der Praxis viel zu oft viel zu tief verschnallt werden. Es ist keinem Pferd geholfen, wenn die schlecht sitzende Zäumung auf den instabilen Teil des Nasenbeins drückt oder ihm die Luft abdrückt- denn wie wir wissen können Pferde nicht durch's Maul atmen. Der korrekte und pferdefaire Gebrauch einer gebisslosen Zäumung ergibt sich also nur wenn sich der Reiter nicht nur ausführlich zu den Zäumungen an sich, ihrer Einwirkung und ihrem Bestimmungszweck informieren, sondern sich auch eingehend mit der Anatomie des Pferdeschädels beschäftigen um die Zäumung vernünftig anzupassen. Der Gebrauch einer gebisslosen Zäumung verlangt vom Reiter also ebenso viel Verantwortung wie der Gebrauch eines Gebisses! Zu 10:30 - diese Aussagen sind einfach faktisch falsch. Das zu erklären würde aber nun hier vollends den Rahmen meines ohnehin schon ausufernden Romans komplett sprengen. Zu 10:50 - der Schenkeldruck ist kein Schmerzreiz. Dass das Pferd auf Schenkeldruck reagiert ist reine Konditionierung. Ein junges Pferd beim anreiten wird vorwärts geführt, während das Bein angelegt wird und wird dafür gelobt. Es lernt: Kontakt Bein-Rumpf - vorwärts - Keks. Das lernen die in 1-2 Tagen, ohne jeglichen Schmerzimpuls. Zu 12:02 - man kann und sollte gerne über Sporengebrauch, Sinn und Nutzen diskutieren und gerne auch diesen kritisieren, nur bitte dann auch in einem sinnhaften Kontext. Die Sporen an dieser Stelle anzubringen ist völlig random, wahrscheinlich erschließt sich das einem nur wenn man auch wirklich in der Materie drin steckt. Zu 12:38 - lernen durch Abschauen ist durchaus in vielen Sparten gängige Praxis und wird genau so zur Ausbildung genutzt. Und ja, es funktioniert hervorragend. Zu 13:17 - keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung für das angesprochene Problem, aber ein wichtiger Punkt in den Grundlagen des Problems: Bauvorhaben für Offenställe oder ähnliche artgerechte Haltungsformen erhalten deutlich seltener eine Baugenehmigung als klassische Boxenställe. Wieso das so ist? Keine Ahnung, aber eine leidvolle Erfahrung meinerseits, bzw all derer aus meinem Bekanntenkreis die sich mit diesen Abgründen der deutschen Bürokratie konfrontiert sahen. Zu 15:15 - es gibt durchaus sogar mehrere Studien zur Schmerzerkennung bei Pferden. Google spuckt direkt mehrere, aus unterschiedlichen Jahrgängen von unterschiedlichen Forschern aus, wenn man nach Studien zum Schmerzgesicht des Pferdes sucht. Dazu kommt, dass wir zudem auch noch eine hohe Anzahl an Beschwichtigungssignalen beim Pferden kennen, die nicht nur von Pferd zu Pferd, sondern auch von Pferd zu Mensch gezeigt werden. Auch hier ist man als Reiter in der Pflicht sich mit diesen Äußerungen des Pferdes zu beschäftigen und sie korrekt zu interpretieren. Zu 17:00 - das Reiten beim modernen Fünfkampf unterliegt nicht den Regularien der FEI, sondern den Regelwerken des Weltverbandes für modernen Fünfkampf. Ich finde es an dieser Stelle bedauerlich, dass hier die Chance verspielt wurde wirklich konkrete Kritik an FN und FEI zu aufzugreifen. Hier wird leider nur an der Oberfläche gekratzt. Das gilt ebenso für die Kritik am Leistungssport. Nicht falsch verstehen, ich übe selbst sehr viel Kritik an genau diesen Strukturen, nur weiß ich WAS ich da konkret kritisiere und kämpfe selbst damit oft genug gegen Windmühlen, daher ist es mir umso wichtig, dass Kritik von überall gehört wird- nur dann bitte einfach fundiert um nicht zu verpuffen. Ich möchte abschließend sagen, dass es mir mit diesem nun doch sehr lang geratenen Kommentar nicht darum geht dieses Video zu zerpflücken. ich finde die Grundmotivation und die Grundaussagen wichtig und richtig. Es ging mir nun einzig und allein darum die Punkte, die angreifbar sind, zu erörtern. Es ist mir ein tiefes Anliegen, dass eine Veränderung im Reitsport stattfindet, dass Missstände benannt und behoben werden, dass Kritik geäußert, dass hinterfragt wird und ein Umdenken entstehen kann- zum Wohl der Pferde. *edit: ich musste leider alle Links zu Quellen entfernen, da mich RUclips den Kommentar sonst nicht posten lässt
Als ehemalige Züchterin und Freizeitreiterin nach klassisch-Barocken Vorbildern kann ich das alles genauso unterschreiben. Eine Kandarre war bei uns immer nur ein Schmuckstück und kein Werkzeug. Eine Gummistange kann niemals die selbe Aufhebelung haben wie eine Wassertrense. Eine Stange ist immer einem beweglichen Kauderwelsch wie einem Snaffle-with-Shanks vorzuziehen, zb dem gebrochenem Palham. Am schlimmsten waren die Correction Bit mit high port. Kennt jemand das Brittany Pozzi Combo Lifesaver? Wer sich satanische Pferdewerkzeuge anschauen will, sollte danach googeln. Die meisten "damaligen" gebisslosen Zäumungen waren sehr gefährlich, allen voran die zwei Varianten des Hacks. Nicht mal das Bosal mochte ich. Was es heute gibt weiss ich nicht, aber gebisslose Zäumungen sind nicht die schmerzlosere Alternative. Die schmerzloseste Alternative ist das Pferd auf der Sommerkoppel stehen zu lassen und sich seines Anblicks zu erfreuen. Das ist das was Pferden gut tut.
Ich glaube du bist hier die Einzige, welche hier wirklich mit dem Bericht auseinander gesetzt hat... Ich finde es schon traurig, dass unter den gefühlt tausend "Pferdekennern" nur eine konstruktive Kritik abgeben kann. Zu 7:45 stimme ich dir voll zu und möchte gerne noch hinzufügen. Eine Positive Verstärkung muss nicht immer über Futterbelohnungen erfolgen. Ein Pferd versteht durchaus den Lob über Stimme und auch z.B. über streicheln und kraulen. Was auch während eines Rittes möglich ist. Dies wird im Video leider komplett außer acht gelassen und es wird direkt nur mit Gewalt und Bestrafungen um sich geworfen, da füttern während des Rittes "nicht möglich" sei. Wobei man hier aber auch Pausen einlegen kann ;) Zu 8:43 genau so ist es und leider verstehen das viele nicht. Ein Pferd sollte immer über den Sitz geritten, sowie gelenkt werden. Wie du schon beschrieben hast dient ein Gebiss nur um beim Pferd den Kaureflex zu fördern und in die Losgelassenheit zu führen. Es sollte unter keinen Umständen am Gebiss rumgerissen werden. Und dies wir hier bei Min. 9:56 völlig falls interpretiert. Ein weiche Hand und ein unabhängiger Sitz ermöglichen ja erst, dass die Hand sofort nachgibt, sobald das Pferd stolpert, den Kopf hoch reißt oder was auch immer. Und ich stimme dir auch voll und ganz zu. Wer keine korrekte Hand beim reiten hat, kann dem Pferd mit und auch ohne Gebiss schmerzen zufügen! Ich möchte auch noch gerne Bezug auf Min 14:30 nehmen. Hier wird sogar mit der Quelle 13 augmentiert, dass sich angeblich die Anatomie des Pferdes durchs reiten verändert hätte. Leider hat man wohl diese Studie nicht richtig gelesen. In dieser Studie geht es nicht um die Veränderung des Beckens beim Pferd sondern die Veränderung des Beckens von Reitern bzw. genau genommen der Veränderung des Beckens der berittenen ungarischen Bogenschützen des 10. Jahrhunderts.... Zur Pferdehaltung. Mittlerweile gibt es sehr viele Offen- und Bewegungsställe. Ich denke man sollte hier aber auch sein Pferd entscheiden lassen womit es am besten klar kommen, da ich auch schon oft erlebt habe wie sich manche Pferde eben nicht im Offenstall wohl gefühlt haben. Natürlich ist es aber auch hier abhängig davon, welche Erfahrungen das Pferd erlebt hat. Ich denke für die Boxenhaltung sollten die Boxengrößen gesetzlich erhöht werden und jeder Pferdemensch sollte seinem Pferd den täglichen Weidegang ermöglichen. Die Aussage zu Michael Jung finde ich persönlich weit hergeholt. Ich stimme zu, dass Pferde für den Turniersport oder überhaupt fürs reiten konditioniert werden Dinge zu tun was sie in der Natur so nicht machen würden. Dennoch kann man ein Pferd mittels Spaß und und Fairness dazu ermutigen solche Dinge, wie einen Parcours zu springen oder eine Kür aufzuführen, zu tun. Ich bin selber Springreiterin und meine Stute liebt es einfach zu springen. Egal ob ich oben drauf bin oder nicht. Ich bin auch eine lange Zeit ein S-Springpferd mit geritten und habe ihn auf Turnieren betreut. Und dieses Pferd wollte nach dem Springen unbedingt eine Schleife und sich in der Siegerehrung zur Schau stellen, wenn das nicht passierte ist er förmlich ausgeflippt. Man kann einem Pferd sehr wohl ansehen und anmerken, was ihm Freude macht und was nicht und man sollte bitte nicht die Intelligenz des Pferdes unterschätzen. Ich denke nur, wenn man sich solch eine Frage über Michael Jung stellt, sollte man so fair sein und dorthin fahren. Schließlich führt er eine Reitschule, welche man sich ja auch anschauen kann. Ich weiß, dass es viele schwarze Schafe gibt und möchte diese auch nicht in Schutz nehmen.
Ich war 1998 für fast 2 Monate in Kanada und da immer mit nativen Indianern unterwegs. Bis dahin hab ich ganz normal mit Sattel und Gebisstrense geritten. Und da habe ich dann zum allerersten Mal erleben dürfen, dass es auch ganz anders geht! Wir hatten einen 3 Tage Ritt in der Planung und wurden gebeten mindestens 4 Tage vorher schon da zu sein. "Da" heißt in dem Fall in einem Tipi-Zelt-Lager, mit einem "Medicine-Wheel", mit Pferden und anderen Tieren. Es gab Unterstellmöglichkeiten für die Pferde, Tränken und Futterplätze, aber alles war offen. Die Pferde liefen einfach da rum, wo sie wollten. Einige Bereiche wurden mit natürlichen Pflanzungen unzugänglich gemacht. Wir wurden einfach aufgefordert uns den Pferden zu nähern und diejenigen, die nicht weglaufen, sondern bleiben, dann auf uns zukommen zu lassen. So hat sich "das" Pferd für den 3 Tagesritt mich ausgesucht, nicht umgekehrt. Fly to the Sky kam geradewegs auf mich zu, beschnupperte mich von oben bis unten, stupste mich an und so lief ich neben ihm her. Ich hab ihm beim Grasen zugesehen, beim Spielen mit den anderen, beim Baden im Fluss hat er mich dann begleitet, kam aber nicht rein, sondern hat auf mich gewartet. Tolle Erfahrung. Und dann kam der Tag, an dem es losgehen sollte. Fly bekam eine bunte Decke (auf der Unterseite, die auf dem Rücken liegt, etwas gesteppt) auf den Rücken gelegt, ein total schönes Lederhalfter angezogen und an dem Halfter wurden links und rechts längere Lederbänder geknotet. Und das war's. Die typischen Ponys der Indianer sind nicht sehr groß, so zwischen 1,30 und 1,50 und wenn man sich nicht extrem dumm anstellt, kommt man leicht hoch. Und das "reiten" war dann ganz einfach, linker "Zügel" berührt den Hals, Fly lief nach links, rechter "Zügel" berührt den Hals, Fly lief nach rechts. Druck mit den Beinen und los geht's noch mal Druck mit den Beinen und los geht's mit dem Trab ... am Ende haben die Pferde mehr selber bestimmt als wir. Immer wieder wurde angehalten, weil sie fressen wollten und wir haben sie gelassen, es war das harmonischste Erlebnis, das ich jemals hatte mit Pferden. Wenn sie irgendwo nicht lang wollten, sind wir woanders lang und die Leute erklärten mir, dann würden sie Gefahr spüren, vielleicht ein Bär, oder Puma. Wir sind trotzdem an einem Puma vorbeigeritten, der hatte gerade frische Beute und eine Gruppe Pferde ist eigentlich nicht interessant für diese Katze! Alles in allem waren diese 4 Tage (ja es hat etwas länger gedauert) durch die kanadischen Rocky's ein so extremes naturnahes Erlebnis, denn wir hatten außer Wasserschläuche, Pfeil und Bogen, Messer und ich ein paar Klamotten, nix dabei! Haben gejagt, Kräuter und Beeren gesammelt, Wasser aus den Flüssen getrunken (da wo das Pferd trinkt, ist das Wasser gut!) und das Essen überm Feuer auf Stöcken gebraten. Viele Pflanzen haben natürliche Saponine und man kann sie zum Zähneputzen und Waschen verwenden, auch für den Körper. Aber das allerbeste, die Pferde waren immer bei uns. Wir wurden zum Teil der Herde! Wir sind auch nicht dauernd nur geritten, sondern auch viel gelaufen. Eigentlich wollte ich danach gar nicht mehr nach Hause ... Und als ich dann wieder angekommen bin, hab ich meine Reitbeteiligung komplett aufgegeben, weil ich dem Pferd all das nicht mehr antun wollte. Plötzlich habe ich einen Einblick bekommen, dass es auch ganz anders geht! Geritten bin ich dann nur noch Jahre später die Pferde einer Freundin hier auf Mallorca, die größten Teils genauso gehandelt hat, ohne Gebiss, nur mit einem leichten Sattel (war echt mehr Decke mit Gurt) und nur wenn die Pferde auch wollten. Aber wir sind total oft mit ihren spazieren gegangen. Tscha und so hab ich heute ein ganz anderes Verhältnis zu Pferden, der Natur und eigentlich vielen Dingen, als früher ... und alles nur, weil mir Leute gezeigt haben, dass es ganz anders gehen kann ...
@@mm25937 Nein tut mir Leid! Der Freund, mit dem ich damals unterwegs war, war Halb-Indianer und es war zum größten Teil Familie, die wir da besucht haben (inklusive Freunde) - Er lebt leider nicht mehr und ich hab keinerlei Bezug mehr dahin. Ich würde die zwar finden, wenn ich da wäre, aber ich hab auch nie was im Netz gefunden.
@@islandiris2009 Herzlichen Dank, dass du das mit uns geteilt hast! Wundervoll und so solls sein, wann immer möglich❤️ Einiges davon durfte ich mit meinen Pferd erfahren- sowas schult den Geist/ das Bewusstsein enorm🍀 Eine Trense ist nur so scharf wie die Reiterhand und man braucht sie im öffentlichen Bereich auch aus versicherungstechnischen Gründen. Ein gut passender Sattel, der achtsam aufgelegt und sanft befestigt wird, ist für das Pferd sogar angenehmer, als nur eine Decke. Da stossen ihm oft die Gesäss- Knochen des Reiters in die Muskeln.
Bernd Hackel hat in einem seiner letzten Videos eine super Aussage getroffen "nicht der Prerdesport gehört abgeschafft sondern das Geld gehört raus aus dem Sport." So würden die Menschen ihr Interesse an dem Sport verlieren die ihn nur für ihren eigenen Profit betreiben.
die Aussage mag gut sein , aber sind wir mal realistisch ..zum einen Verdient er sein Geld explizit damit Pferde gefügig zu machen und zum anderen gib es genug Videos von ihm in den zu sehen ist das seine Methoden alles andere als Gewaltfrei sind
Die Kosten und Gewinne aus Turnieren decken sich nicht. Pferde die für Wettbewerbe gehalten werden stehen in der Regel nicht nur auf der Wiese und bekommen ein paar Haferkörner. Die, die diese hohen Klassen anstreben, investieren weitaus mehr Geld als sie einnehmen, und Einnahmen kommen ohnehin nur durch Gewinne. Die Wettkämpfer werden oft durch Sponsoren getragen. Es bringt nichts an der Schraube Geld zu drehen, wenn es den Leuten eigentlich um Ruhm geht.
Guck mal auf einen x-beliebigen Abreiteplatz auf irgendeinem Dorfturnier. Die Aussicht auf ne Schleife reicht aus, um mit seinem Pferd, na sagen wir nicht unbedingt partnerschaftlich umzugehen, da muß es nicht um das große Geld gehen.
@@poppi510 Oh, die sind einfach da, die «braucht» man nicht... Aber, man kann sie anschauen und sich erfreuen, wenn sie das Leben in der Herde geniessen, das ist auch schön!
Ich habe seit 20 Jahren mit Unterbrechung Pferde und muss dir leider zustimmen. Was mir extrem auffällt ist, dass es quasi unmöglich ist, einen Stall zu finden an dem überhaupt die Möglichkeit bestünde sein Tier artgerecht zu halten. 95% der Ställe sind auch heute noch fernab von dem wie man ein Pferd halten sollte. Dazu kommt die massive Überzüchtung der Sportpferde, die es einem quasi unmöglich macht ein solches Tier noch artgerecht zu halten da sie so empfindlich sind. Ich werde mein Pferd behalten weil ich es liebe, stehe der Reiterei aber auch mittlerweile sehr skeptisch entgegen. Früher hat man es eben so gelernt. Es ist Zeit umzudenken & auch in Hobby Ställen sieht man zu Hauf Dinge die dem Skandal von CD sehr nahe kommen oder ihn übertreffen. Es muss sich am Tierschutzgesetz etwas ändern und strengstens kontrolliert werden. Leistungssport mit Tieren gehört verboten.
Als verantwortungsvoller Reiter bleibt da nur eine Option: Entweder der Stall erfüllt die Kriterien an gute Haltung, oder man hält eben kein Pferd. Wenn man sich dennoch für ein Pferd entscheidet, aber in der Haltung Abstriche macht, dann handelt man egoistisch. Ich hatte mein Leben lang immer ein Pferd, und solange man etwas Fahrzeit in Kauf genommen hat war es nie unmöglich, einen guten Stall zu finden. Viele priorisieren jedoch die eigene Zeit vor das Wohlergehen des Tieres, und das darf zu recht verurteilt werden.
@@fragdeinpferd Das Problem ist ja oft nicht, dass man keine artgerechte Möglichkeit bei der Anschaffung hat, sondern oft bei einem Umzug keine Alternative findet. Pferde werden sehr alt und da kann ich einiges ändern. Auch der Stall, der vielleicht mal artgerecht war. Ich musste jetzt recht schnell nach 11 Jahren einen neuen Platz für meine drei Pferde finden. Es gab eine neue Pächterin des Hofes und die habe ich leider schlimmer Tierquälerei anzeigen müssen (sie hat Pferde und auch Kleintiere ohne ärztliche Versorgung verenden lassen, nicht regelmäßig gefüttert, oft kein Wasser, ...) und da wurde ich dann schnell rausgeschmissen. Meine habe ich immer selbst versorgt, die waren nie in Gefahr. Es war extrem schwierig etwas artgerechtes zu finden, es gibt in Aachen fast nur Boxenhaltung. Offenställe sind häufig viel zu überfüllt für Pferde mit Handicap und ich wollte meine Herde auch nicht trennen. Ich konnte zum Glück mit Weidezelt und befestigten Paddock bei einem Landwirt unterkommen. Ich habe da nichts außer Heu, Stroh und Wiese. Das ist für uns eine perfekte Lösung, aber auch ein absoluter Glücksfall. Einen Offenstall, wo es gepasst hätte, haben wir gefunden, der wurde dann aber kurzfristig wegen Eigenbedarf abgesagt. Über zwei Monate habe ich nichts gefunden.
@@ceoverona1929 Genauso egoistisch wie jede Tierhaltung. Selbst Tiere aus dem Tierschutz holt man sich meistens, weil man sie gerne um sich hat. Klar tut man da auch etwas Gutes, weil man einem Tier ein zuhause gibt, aber es ist nicht uneigennützig. Ich persönlich finde es auch ok Tiere zu nutzen, solange diese damit auch zufrieden sind. Das gilt für Pferde, die mit Belohnung trainiert sind und auch Spaß an der Arbeit haben (ja leider haben es die meisten Pferde nicht, weil ihre Bedürfnisse komplett außer acht gelassen werden, aber das gibt es) oder auch für Therapie- oder Begleithunde.
Auf einem Pferdehof aufgewachsen. Wer noch nie nachts Pferde hat Schreien hören, Ausrasten und gegen die Boxen kicken weil sie durchdrehen: ihr habt Glück. Diese Tiere leiden. Ja die wo nachts schreien sind Einzelfälle aber allesamt standen sie stundenlang still in ihren kleinen Boxen wo sie sich kaum umdrehen können. Fischhaltung ist in Deutschland klar geregelt. Ich darf einen Guppy (2 cm) nicht in ein Aquarium unter 60 liter. Aber ein riesen Pferd in eine winzige box ist okay. Arme Viecher
Auch dieses Mindestmaß, dass sie sich umdrehen können wird so oft missachtet. Ich bin so froh, dass die Freundin von mir die ein Pferd hat, ein echtes Paradebeispiel für pferdehaltung ist. Ganzen Tag draußen, kein Zwang, gebissloses reiten (wenn überhaupt) und viel belohnen.
@@Greta3090 die meisten Ställe sind Einstellställe. Das heißt den stallbesitzern gehört oft gar nicht auch alle Pferde. Auch in einem gut geregelten Stall gibt es Menschen die ihren eigenen Tieren Weide und padock Gang verwehren oder nur in Einzelhaft. Ein Grund der oft genannt wird ist dabei, dass sich die Tiere beim Freigang verletzen könnten. Außerdem ist dieses Prinzip nicht aus den 60gern. Es passiert den meisten Pferden in Deutschland. Und dafür sind einzig allein die Besitzer verantwortlich.
@@linkisaac8451 das ändert sich aber mehr und mehr. Selbst bei in Watte gepackten Dressurpferden, auch wenn es noch ein Weg zu gehen ist. Es gibt auch Top Dressurpferde, die im Offenstall stehen. Zu wenige - klar. Zu erwarten, dass ein flächendeckender Umbau deutschlandweit (weltweit) innerhalb von wenigen Jahren passiert, ist utopisch, v.a. finanziell. Zum Glück werden die alten, engen dunklen Ställe aber langsam weniger und Pferde dürfen mehr und mehr einfach mal Pferde sein. Was mich an dem Video vor allem stört ist, dass es einfach extrem einseitig ist. Bei Millionen von Pferden und Besitzern und bei seit Jahrzehnten und Jahrhunderten gibt es viele Zwischentöne, Meilensteine, Rückschläge, Fortschritte. Ich kann auch nicht Donald Trump anschauen und sagen "Alle Politiker sind schrecklich, Politik gehört abgeschafft."
Super Video, als ehemaliges Pferdemädchen stehe ich dem Reitsport und auch dem Freizeitreiten schon länger kritisch gegenüber. Ich kann verstehen, dass der Realisationsprozess weh tut, wenn einem klar wird, dass man den Tieren, die einem so am Herzen liegen, damit keinen Gefallen tut. Pferde müssen sich ihr Existenzrecht mit Misshandlung erarbeiten und die Misshandlung wird noch als Wohltat gelabelt, weil sie ja bewegt werden müssen. Ich hoffe, das Video regt weitere Pferdeliebhaber zum Umdenken an. An einer Koppel zu stehen und ein Pferd nur zu streicheln, das freiwillig zu einem kommt, kann auch so viel Freude bereiten 🤗
Zitat:An einer Koppel zu stehen und ein Pferd nur zu streicheln, das freiwillig zu einem kommt, kann auch so viel Freude bereiten. Zitat Ende. Genau das liebe ich, ich wohne im Münsterland, um mich herum sind überall Pferde , ich war nie ein Pferdemädel, aber ich liebe Pferde. Wenn ich sie in Gruppen zusammen stehen sehe, sich gegenseitig die Kruppe beknabbern oder eine Gruppe legt sich entspannt hin und die anderen Pferde bewachen die liegenden Pferde, da geht mir das Herz auf. Ich liebe Pferde zu sehr, um meinen Hintern auf ihre Rücken zu setzen und sie zu etwas zu zwingen, was nicht ihrer Natur entspricht.
Dafür wird aber keiner Pferde halten. Meine Güte, auch wenn das keiner hören will aber die Wandlung der Pferdeszene in den letzten 30 Jahren ist enorm. Nicht immer nur vom Spitzensport ausgehen. Die meisten Leute machen sich jede Menge Gedanken um ihr Tier, Osteopathie, alternative Reitweisen, Bodenarbeit, schonendes Anreiten. Da hat doch früher keiner drüber geredet. Mich fragt übrigens auch keiner, ob ich morgens lieber im Bett bleibe oder arbeiten gehe. Jedes Lebewesen muss sich sein Futter irgendwie verdienen. Eine Stunde geritten werden am Tag sollte drin sein.
@@peterwesselmann8551 Jedes Lebewesen muss sich sein Futter irgendwie verdienen? Ernsthaft? Warum müssen uns Tiere in irgendeiner Form nützlich sein? Wir haben sie gezüchtet und jetzt müssen sie für uns einen Zweck erfüllen, im Falle von Pferden sich also reiten lassen? Pferde die nicht mehr geritten werden können, landen genau wegen solchen Ansichten im Schlachthof!
@@peterwesselmann8551 und was ist jetzt genau so schlimm daran, wenn die Leute aufhörten Pferde zu züchten? Die Pferde juckt ihre nicht Existenz wohl weniger, als ihre Misshandlung. Und das Argument "mich fragt ja auch keiner", ist ja wohl unsinnig um die Misshandlung andere Lebewesen zu rechtfertigen. Mich sperrt jedenfalls niemand ungefragt den ganzen Tag in eine Box, um dann ein paar Kinder auf mich zu setzen, die mich treten, damit ich ein bisschen schneller in einer Halle im Kreis laufe.
@@peterwesselmann8551" Mich fragt übrigens auch keiner, ob ich morgens lieber im Bett bleibe oder arbeiten gehe." Wenn du diesen Vergleich herstellen möchtest, dann führe den Gedanken doch bitte auch zu Ende aus. Natürlich bist du auch nicht frei von Fremdbestimmung, insofern, dass du dich an Gesetze halten und etwas tun musst, um dein Leben bezahlen zu können. Aber wie das ganze passiert kannst du dir doch selbst aussuchen, oder nicht? Konntest du dir nicht selbst aussuchen, welchen Berufsweg du gehen möchtest, bei welcher Firma du arbeitest? Und falls nein: hältst du das für einen erstrebenswerten Zustand? Machen wir mal ein Gedankenexperiment. Die Menschheit wird von hochintelligenten Außerirdischen besucht, die die Menschen gern zu ihrem eigen machen wollen. Das Alien entscheidet also, wann du essen darfst und wann nicht, hilft mit Schmerzen etwas nach, damit du dich auch ja immer in die richtige Richtung bewegst und gehorchst. Es entscheidet ganz genau, wo du dich aufhalten darfst und was du mit deiner Zeit anfängst. Aber hey, dafür bekommst du Essen, Trinken und ein Dach überm Kopf. Ist dann ok, oder?
Habe seit 2015 ein Pferd, würde mich heute aber anders entscheiden. Es ist wahnsinnig schwer ein Pferd artgerecht zu halten - nicht, weil es so kompliziert ist, sondern weil in vielen Ställen irgendwas nicht stimmt (Haltung, Fütterung, Herdenzusammensetzung etc.). Außerdem ist dieses Hobby mittlerweile für die Mehrheit unbezahlbar - ich habe mit hohen Kosten gerechnet, aber nicht mit dem was passiert ist und die Kosten werden noch weiter steigen. Pferde sind keine Sportgeräte sondern Lebewesen - Turniersport braucht kein Mensch und schon gar kein Pferd.
Mein Vater war als Anthropologe bei vielen Ausgrabungen, auch auf Schlachtfeldern dabei. Er hat immer gesagt, dass er egal in welcher Epoche kein Pferdeskellet von Reitpferden ohne stark deformierte Wirbelsäule gesehen hat.
Ob man das so vergleichen kann auch fragwürdig. Früher würde da einfach ein x-beliebiger Sattel drauf gelegt und es war auch einiges an Rüstung und Gepäck dabei. Ich fände eine aktuelle Studie mal interessant dazu. Mit einer Patho müsste das doch bestimmt funktionieren. 🤔
Freunde von mir und ich haben einen Ausflug mit meinem Pferd gemacht. Es war tolle Stimmung und mein Pferd und ich waren an diesem Tag ein ganz besonders gutes Team. Es fühlte sich an, als sei sie ein weiterer Freund, der mit uns durch die Wälder streift. Einige Zeit später sah ich ein Foto von diesem Ausflug, der den Kopf meiner Stute in Nahaufnahme vor dem Sonnenuntergang zeigt und ein paar Freunde, die im Hintergrund nebenher laufen. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich sie nicht wie einen Freund, sondern wie einen Sklaven behandel, mit dem Metallteil in ihrem Mund, an dem ich ziehe um zu bestimmen in welche Richtung sie mich auf ihrem Rücken schleppen soll. Seit dem reite ich sie nicht mehr, gehe nur noch mit ihr spazieren (natürlich nur mit Halfter), lasse sie viel frei laufen und putze sie hauptsächlich. Denn das liebt sie. Dafür lässt sie sogar das Fressen stehen und läuft mir hinterher, sobald sie das Aneinanderreiben der 2 Bürsten hört. 😄
Es ist wirklich schön zu sehen, dass es ein paar Menschen gibt, die verstehen, dass es Ausbeutung der Tiere ist, selbst wenn sie glücklich aussehen. Man kann miteinander Spaß und Freude haben, es sollte aber kein Tier jemand anderem zum Spaß "verhelfen" oder erst diesen Spaß ermöglichen.
Dann schauen Sie nach Spanien, da laufen keine Sportpferde auf ausgetrockneten quasi Wiesen, neben Felder. Ausgehundert, manchmal an Pfeilen angebunden. Ihre Sicht ist einfach kindisch.
@@ellaklar9041 jeder kehre vor seiner eigenen Türe. In vielen südeuropäischen Ländern geht man z.B. absolut unterirdisch mit Hunden um. Wäre das ein Grund, Hunde in Deutschland schlechter zu behandeln? Erscheint mir nicht schlüssig.
Ich als "Pferdemensch", der schon seit Jahren den Pferdesport, Boxenhaltung und Gebisse (und andere solch "Hilfmittel") sehr scharf kritisiert, sage: Danke!
@@saskiaphilippen487 Hast du dazu eine Quelle? Ich finde das Thema super interessant. Mir sind diese Metallmonster immer fies vorgekommen. Ein Zaumzeug ohne Gebiss schien mir toll. Aber das scheint ja auch nicht der wahre Jakob zu sein. Also eine Quelle wäre super! Da kann ich noch was lernen!
@@emmaorlich7427Die Quellen kann man ziemlich einfach durch 5 Minuten googeln/google scholar finden :) Aber für dich als Erklärung vielleicht nochmal: Anstatt auf das Maul wirkt die Zügelhilfe bei gebisslosen Trensen vermehrt auf den Nasenrücken und das Genick des Pferdes. Jedes Pferd ist anders (Abstände im Gesicht) und es gibt ja nicht nur eine gebisslose Trense. Es gibt Bosals, Sidepulls, Bitless Bridle, Starbridle, Hackamore (das zb. meiner Meinung nach viel schlimmer ist als eine Wassertrense mit Gebiss) und Kappzaum (fürs Longieren) Wie gesagt, wenn es dich interessiert am besten googeln. Das ist ein bisschen zu ausführlich für einen RUclips Kommentar :)
@@emmaorlich7427 Also ganz ehrlich, ich selbst bin Physikerin und wirklich geübt Studien zu finden und zu lesen, aber im Bereich Pferde gibt es zu Trainingsmethoden und Ausrüstung echt wenig Studien und vor allem ganz viel Meinung. Ich finde der Artikel bei der Seite Pferdeflüsterei zu gebisslosen Zäumung erklärt die es aber ganz gut. Auch gebissloser Trensen arbeiten mit Druck nur an anderen Stellen. Das Bosal ist ein harter Lederring der auf die empfindliche Pferdenase drückt, das Hackamore hat eine Hebelwikung und kann starken Druck auf das Genick ausüben, ähnlich wie bei der Kandare. Mit dem Sidepull zieht man das Pferdemaul zusammen. Also man kann einem Pferd mit einer Kandare den Kiefer brechen, mit einem Hackamore das Nasenbein. Man kann z.B. ja auch mit dem Gebiss wie bei der Légèreté beispielsweise mit den Gebiss ohne Kraft mit hoher Hand in die Mundwinkel anstatt auf die Zunge wirken. Das wäre dann viel schonender als ein Hackamore. Ich reite oft nur mit normalem oder mit Knotenhalfter, aber auch da übt man Druck auf die Nase aus wenn man zieht. Manchmal reite ich auch nur mit Halsring. Auf dem Platz oder der Wiese reite ich meine Stute auch ohne Zaum, aber außerhalb kann sich ein Pferd halt immer erschrecken und eine Notbremse braucht man (ist mir zum Glück mit ihr noch nie passiert, aber es wäre für mich unverantwortlich). Vielleicht sollten nur Menschen auf ein Turnier - oder besser aufs Pferd - dürfen, die beweisen, dass sie ohne Zäumung reiten können.
Falls du gerne ließt kann ich dir das Buch Im Grunde gut von Rutger Bregman empfehlen. Da schreibt Bregman dass der Mensch in seiner Natur gut ist und zu altruistischem Verhalten neigt.
Weil das Video genau so aufgebaut ist. Leider einseitig und polemisch. Dabei bietet der Reitsport genug Angriffsfläche für angemessene, sachliche und richtige Kritik. Aber darum geht es dem Autor gar nicht.
Ich hatte selbst auch ein Pferd. Ein Hannoveraner vom alten Schlag. 2017 im Alter von 30 Jahren musste er dann leider gehen. Er war immer in einem Stall, ohne Boxen. Kleine Gruppen mega Weide, frei zugänglich 24/7 Heu und super gemütliche Indoor Stallungen mit Stroh dick eingestreut. Dort durfte er die letzten 10 Jahre sein Rentner Dasein genießen. Reiten stand nie im Fokus . Beschäftigt haben die Pferdefreunde sich gegenseitig. Wir sind nur Ausreiten gegangen, wo er sogar meistens den Weg bestimmen durfte. Hatte er keinen Bock, ist er nach 10 Minuten in Richtung Stall abgebogen. Ein Gebiss haben wir auch nicht mehr benutzt, da er sich in jungen Jahren irgendwann dagegen sträubte. Er kam freiwillig mit mir zur Sattelkammer, da wusste ich, er hat Lust. Obwohl von allen Seiten Kritik kam, er würde mich verarschen und mir auf der Nase herumtanzen, hab ich mich davon nicht beirren lassen. Denn er war folgsamer als alle anderen. 😊 Das Thema ist sehr kontrovers, aber nur weil die ganze Welt es schon immer so macht, ist es noch lange nicht richtig.❤
Was eine schöne Erfahrung, danke für's teilen! Selbst wenn dein Pferd auf deiner Nase herumgetanzt ist, warum muss es denn immer nach der Nase des Menschen gehen? Ich bin auch stark dafür, dass sich mein Pflegepferd bei Spaziergängen umschauen darf. Einem Hund würde man auch gestatten, hinzugehen, wo er will. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir immer am langen Strick spazieren gehen. Sie latscht neben mir her, guckt in der Weltgeschichte rum und ich schaue, dass sie sich so verhält, dass sich niemand gestört fühlt. Bin mir sicher, dass sich dadurch ein echt schönes Verhältnis aufgebaut hat. Wir vertrauen uns gegenseitig. Am liebsten schaut sie sich tatsächlich Baustellen an 🤭Ich sage dann immer, sie guckt ob auch alles genormt und in Ordnung ist 😄
Was andere Leute als Herumtanzen auf Nasen bezeichnen, ist doch egal. Du hast im Stall und in den Vereinen immer 99 Prozent Leute, die alles angeblich besser wissen. Stellst Du denen aber dann ganz einfache Fragen zum Pferd, siehst Du zu, wie sich deren Haare und Stirn kräuseln, die wissen nämlich meistens nichts und plappern nur nach, was sie früher (oft falsch) "gelernt haben"
Super Video. Danke! Es ist so wichtig, dass der 'Pferdesport' endlich die Augen öffnet im Sinne der Pferde! Das Prestigedenken muss weg und sich wandeln zu echtem Tierschutzdenken. 🐴🦄
Und du glaubst, das wäre neu? Die meisten Sachen hab ich in meiner reiterlichen Grundausbildung gelernt und die ist mittlerweile 30 Jahre her. Jeder Reiter sollte das, was im Video gezeigt wird, längst wissen. Z.B. lernen Springreiter genau aus den im Video genannten Gründen, ihren Pferden nach dem Sprung nicht ins Maul zu fallen. Sie trainieren, unabhängig vom Zügel zu sitzen. Alle Anfänger bekommen Halfter oder andere softe Hilfsmittel, bis sie überhaupt mal soweit sind, sich nicht am Zügel festzuhalten. Und es heißt nicht umsonst "Sich seine Sporen verdienen" - die bekommt man erst, wenn der Schenkel so ruhig ist, dass man die nur gezielt einsetzt. In Reitställen gibt es Gewichts- und Größenbegrenzungen für Reiter, nur so als ein Beispiel. Pferde dürfen dauerhaft z. B. nur 10-15% ihres Körpergewichts tragen. Inklusive Sattelzeug. Es gibt eigentlich kaum noch Ställe ohne Weidegang, die meisten neugebauten Boxen sind mindestens mit Gittern dazwischen, oft sogar ohne, Paddockboxen werden immer mehr Standard ... Selbst die Verwendung von Hufeisen wird kritisch hinterfragt, weil die halt zu Arthrose führen können. Die meisten Reiter steigen mittlerweile über Aufstiegshilfen auf, um den Rücken der Pferde zu schonen usw. Selbst die kleinsten Kleinigkeiten im Reitsport werden regelmäßig hinterfragt und geprüft. Aber ja ... wir interessieren uns Null für das Wohl unserer Tiere.
@@blauespony1013 für ausführliche Punkte ist hier leider wenig Platz, aber grundsätzlich stimme ich Dir zu. Ich habe vor Jahren das Buch über Xenophon gelesen und gestaunt, was vor tausenden von Jahren alles schon möglich war!
Mein Kontakt zum Pferdesport war ganz klassisch in einer Standard Reitschule, einmal pro Woche Reitstunde und dann hab ich mit 18 mein Lieblingspferd ausm Betrieb gekauft, als es ausgedient hatte und nicht mehr geritten werden konnte. Stand dann bis zu seinem Ende in einem Offenstall und außer hin und wieder spazieren gehen oder Spielereien auf dem Platz wurde nicht mehr gemacht. Hab gemerkt, dass es nie das Reiten war, das mir Spaß gemacht hat, sondern der Umgang mit den Tieren ab sich gut tat - aber um ehrlich zu sein: die Form der Entspannung und Erholung finde ich auch ohne Pferd in der Natur und was da so an Geld und Zeit in das Tier fließt, ist enorm. Irgendwie wars in meinem Umfeld aber normal, dass man als Mädchen ne Reitschule besucht - und da waren auch einige sehr ambitioniert dabei, egal ob mit eigenem Pferd oder Reitbeteiligungen, Pferd zur Verfügung gestellt bekommen und Co. Der Spruch "wieso kaufst du ein Pferd, das du nicht reiten kannst?" kam sehr oft und ich frag mich bis heute wieso. Grundsätzlich war mein Gedanke ja genauso egoistisch wie ihrer, ich hab mir halt nur eingeredet, im Gegensatz zu ihnen, gut gehandelt zu haben und nem Tier einen schönen Lebensabend zu schenken. Vmtl. ist Offenstall schöner als Box und den ganzen Tag auf der Weide chillen besser als aufm Sandplatz Runden zu drehen, aber hab die ganze "Maschinerie" ja trotzdem jahrelang mit unterstützt. Hab nach dem Tod meines Pferdes, nie wieder was mit dem Reitsport zu tun gehabt und vermisse auch nix davon. War einfach ein teures Kapitel meines jungen Lebens damals 😅 Und ich denke, dass die meisten im Pferdesport denken, sie handeln im besten Sinne des Tieres, eben weil's so seit Generationen kommuniziert wird - kommt man mit Quellen und Wissenschaft um Ecke, wird schnell abgeblockt, weil man sich und sein Handeln reflektieren muss und ich bin mir sicher, dass die Kommentarspalte hier auch bald voll mit Pferdenädchen und Equestrians sein wird, die dir sagen, dass du Müll redest. Ich bin gespannt 😅
Ja diese Reitschulen waren wirklich schlimm. Bei uns gabs immer Sprüche wie "hau mal drauf", "du musst dich halt durchsetzen", "TREIBEN!". Ich war damals halt noch jung und ich hatte keine Ahnung, wie schrecklich das eigentlich ist.
Ich find's ja auch lustig, dass das "ausgedient" eigentlich nie hinterfragt wurde, so zumindest mein Eindruck. Zumindest kam mir das früher nicht so vor, als ich noch irgendwie Kontakt mit Pferden hatte. Denn was bedeutet das denn? Warum hat ein Pferd irgendwann ausgedient? Mir wurde das früher mit dem Alter des Pferdes erklärt, das eine Freundin bei sich am Hof hatte. Früher konnte sie noch auf ihr reiten und später eben nicht mehr. Sie hat auch ein Fohlen bekommen und blabla. Aber mehr und mehr hat man mitbekommen, dass es wegen Rückenschmerzen ist, die man nicht noch schlimmer für das Pferd machen wollte. Woher kamen die denn vermutlich? Ein Pferd bekommt nicht einfach so Rückenschmerzen. Natürlich wird die fehlende Bewegung ein Faktor sein, obwohl die Familie etliche Hektar Land und die beiden Pferde quasi ein Schlaraffenland an Weidefläche hatten, weil es überwiegend Flächen mit Obstbäumen waren, wo hohes Gras immer wieder gekürzt werden musste. Da war solche tierischen Rasenmäher gar nicht so schlecht. Die Pferde standen aber trotzdem mindestens denn halben Tag im Stall (der aber riesig im Verhältnis zu den heutigen Pferdeboxen war), also Bewegungsmangel dennoch check. Also kann er mit verantwortlich für die Rückenschmerzen gewesen sein. Aber wie sieht es mit dem Reiten des Pferdes aus? Ist es vielleicht nicht so ideal, wenn um die 50kg die Wirbelsäule über 1 Stunde lang durchbiegen und das mehrmals die Woche über Jahre? Irgendwo ist das Bewusstsein ja trotzdem da, dass das Pferd durch das Geritten-werden Schaden nimmt. Ansonsten gäbe es die Pferde-Rente ja nicht. Komischerweise fehlt dennoch die Bereitschaft, den Schaden im vorhinein gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn Pferde sind ja nur zum Reiten da, oder? So lange abnutzen, bis sie ihre letzten Tage nur noch mit Schmerzen verbringen. Aber man liebt natürlich trotzdem die Pferde, auch wenn man ihnen willentlich und für den eigenen Nutzen Scherzen zufügt, obwohl man es nicht müsste^^
Als ehemalige "Pferdetrainerin", Pferdephysiotherapeutin und Noch-Pferdebesitzerin bin ich super dankbar für dieses Video. Meiner Erfahrung nach ist das System so ewig weit weg von etwas, was gut für die Tiere wäre, dass es häufig ein totaler Kampf ist. Oft sind die Menschen an den Pferden (zumindest viele meiner Kund:innen) auch verzweifelt gewesen, es besser zu machen, aber es gibt in dem Bereich eben vor allem Meinungen (nehme ich mich überhaupt nicht aus) und sehr wenig Wissen. Ich habe mich zumindest bemüht, weit weg zu sein von dem was man aus dem Sport kennt. Ich reite schon eine Weile nicht mehr und Box und Gebiss haben meine Pferde noch länger nicht mehr gesehen. Hauptsächlich gehen wir spazieren oder machen was frei. Aber natürlich habe ich mir das neben Futterlob auch mit negativer Verstärkung erarbeitet und habe eine Gerte im Gelände dabei... Auch die Haltungsform: Man findet schon schöne Offenställe, aber sobald ein Pferd krank/verletzt ist oder eines sehr leichtfuttrig und das andere schwerfuttrig wird es wieder schwierig. Es ist ein ständiges irgendwie versuchen, aber oft doch nicht richtig machen. Und damit will ich gar nicht die Verantwortung abschieben, sondern eher sagen: Ich liebe meine Pferde und werde sie bis zum Ende begleiten, so gut und zugewandt wie ich es eben kann, aber danach bin ich raus. Vielleicht wenn ich im Lotto gewinne und mir einen Traumlaufstall bauen kann... :D Also danke für das so offen Ansprechen. Ist wirklich wichtig!
Ich habe um die 15 Jahre Reit- und Voltigiererfahrung, hatte zwei eigene Pferde. Mir wurden immer die "Problem Pferde" die buckelten und auf keinerlei "Hilfen" reagiert haben, zum Reiten gegeben. Schon früh in der englischen Reitschule wurde mir gezeigt, wie man ein Pferd behandeln muss, um die gewollten Bewegungen zu ermöglichen. Ich nahm an vielen Turnieren Teil, ob Dressur oder Springreiten. Jahre später habe ich nach pferdefreundlicheren Aktivitäten gesucht, bin auf Bodenarbeit (Parelli's Natural Horsemanship) gestoßen. Dies motivierte mich mehr über die Psychologie von Pferden zu verstehen. Mir fiel auf, wie sich meine Pferde verhalten haben, sobald ich denen den Sattel auf den Rücken legte, sie gaben direkt auf, hatten keinerlei Charakter mehr, dass ich zuvor bei der Bodenarbeit bemerkt habe, sie wollten es so schnellst wie möglich über sich ergehen lassen. Es hat dann auch keinen Unterschied gemacht, ob ich eine feine Hand hatte oder keinerlei Sporen, Gerte oder Gebiss nutze. Am Ende gab ich Reiten komplett auf, obwohl es mir jahrelang sehr gefiel. Es war ein euphorisches Gefühl solch ein mächtiges und wunderschönes Tier zu kontrollieren. Ich gab es auf, weil ich meine Pferde liebte und ihnen keinerlei Schmerzen zufügen wollte. Pferde werden leider als Prestige Objekte angesehen. Einzelhaft ist für solch eine teure Anschaffung am sichersten. Ich habe zu oft Pferdebesitzer in einem Dressurstall gesehen, die ihre "zu alten" Pferde entweder verkauft haben oder einfach dem Schlachter überlassen haben. Wenn man ein Pferd nicht mehr reiten konnte, war es nutzlos, man bezahlte schließlich sehr viel Geld für dieses Hobby. Ich wurde teilweise blöd von anderen Pferdebesitzern angeschaut oder ausgelacht als ich entschied mit meinen Pferden joggen/spazieren zu gehen im Wald, am langen Strick und Halfter. Ich wollte meinen Pferden etwas Abwechslung geben, anstatt diese immer nur in der Box oder auf der viel zu kleinen Koppel gelangweilt herum stehen zu lassen. Ich habe zu viele Jahre die Körpersprache meiner Pferde ignoriert, weil mir es wichtiger war bestimmte Dressurbewegungen perfekt auszuführen, weil ich mit meiner Fähigkeit des Reitens prahlen wollte, weil ich dazugehören wollte. Mir ist das Pferdewohl nun wichtiger, auch jetzt da ich nach deren Tod keine mehr besitze. Pferde Reiten ist daher meiner Meinung nach pure Oppression. Man kann auch ohne Reiten eine enge und ethische Bindung mit Pferden haben.
Ernsthaft? Natural und Horsemanship ergänzen sich leider oft so gar nicht. Die sieben Spiele, als Beispiel, setzen auf Unterwerfung, nicht auf freiwilliges Miteinander. Mal überdenken, bitte
@@KarolaBady Genau das habe ich dann auch nach einiger Zeit wahrgenommen. Es fing mit Parelli zwar an, aber weitergeführt habe ich es wegen den Punkten die Sie genannt haben, dann auch nicht. Es hat nur noch mehr ans Licht gerückt. Parelli habe ich damit dann auch abgeschlossen.
Minute 09:34: Ungebrochene Metallgebisse sind nicht immer Kandaren (Kandaren sind aber immer ungebrochen). Eine Kandare wird durch die Anzüge definiert. Per se sind ungebrochene Gebisse sogar sanfter als gebrochenen, da gebrochene Trensen auf Zunge und Lade wirken und es so zum Nussknacker-Effekt kommen kann (man unterscheidet zwischen Doppelt gebrochen und Einfach gebrochen) und die Bruchstelle zum einen die Zunge quetschen kann und zum anderen in den Gaumen drücken kann. Eine nicht gebrochene Trense hat generell eine ruhigere Lage im Maul. Bei nicht so guten Reitern nutzt man meist einfache Wassertrensen mit beweglichen Ringen, da diese Bewglichkeit eine unruhige Hand ausgleichen soll. Die Kandare hat durch die Anzüge diese Bewegungsfreiheit nicht und sollte somit nur von Reitern benutzt werden, welche eine bereits ruhige Hand haben. Die Anzüge einer Kandare und ihre Länge sind bedeutend für die Schärfe. Je kürzer der Anzug, desto schneller Druck im Pferdemaul (Kandaren mit kurzen Anzügen werden oft euphemistische "Babykandaren" genannt..). Je länger der Anzug, desto länger der Weg bis zum Druck, aber dafür natürlich die Möglickeit von mehr Druck. Die in der Reitkunst beschriebene Funktion der Kandare obligt eigentlich lediglich ihrer Lage im Pferdemaul und der darauffolgenden Kopfhaltung und Aufrichtung des Pferdes und der gute Reiter soll diese gar nicht wirklich berühren (auf alten Bildern von Reitkünstlern hängen die Kandarenzügel daher oft durch).. Die FEI/FN sagt, die Kandare soll nicht mehr als 45° anstehen... Leider sieht man bei den großen Turnieren oft Kandaren mit 90°. "Fun" Fact: Bei der Kandare im Bild sieht man außerdem die sogenannte "Zungenfreiheit". Diese ist zwar nett gemeint aber tatsächlich dadurch schmerzhaft, dass sich der Druck nicht gleichmäßig auf die Zunge verteilt. Minute 11:13 Also irgendwie ergibt für mich das ganze Gedankenspiel keinen Sinn... Mir erschließt sich nicht, wie ich ein Pferd mit dem Gebiss zum Springen bringen soll? Da wäre die Gerte das besseres Beispiel gewesen... Das Gebiss ist im Springen hauptsächlich dafür da zu starke Pferde zu bremsen.. Die heutigen (Spring-)Pferde sind so gezüchtet, dass sie von alleine Springen wollen, den Sprung suchen und sogar anziehen (=schneller werden) sobald sie einen Sprung sehen. Da die Pferde dann zu heiß werden und Distanzen nicht korrekt geritten werden können, müssen sie zwischendurch zurückgeholt werden. Der gute Reiter tut dies über halbe Paraden: Annehmende Zügelhilfe (= Schließen der Reiterfaust) mit gleichzeitigem Anspannen des Bauchs und treiben des Beins. So wird das Pferd in sich verkürzt und die Körperlast auf die Hinterbeine gebracht und so Tempo rausgenommen. Da dieses Anspannen des Bauches der wichtigste Part ist, funktioniert das auch ohne Gebiss. Im Prinzip benutzen schlechtere Reiter schärfere/schmerzhafte Gebisse beim Springen, weil sie ihren Pferden nicht gewachsen sind und diese einfach stärker als sie sind.. Es ist grauenvoll, welche Folterinstrumente z.T. im Großen Sport zu sehen sind... Generell kann man ein Pferd, was nicht Springen möchte kaum zum Springen zwingen (siehe Annika Schleu und Saint Boy)..
Danke, das fand ich auch etwas unglücklich! Die Quellenarbeit in allen Ehren und substanzielle Anteile der Kritik sind sicher angebracht, aber durch solche Fehler wird seine Message nur leichter abgetan.
Eine Kandare hat immer einen Kinnriemen, ich empfehle jedem, der eine Kandare benutzt, sich über dessen Funktion schlau zu machen und sich dann hoffentlich dagegen zu entscheiden.
Hey Karim Als ehemaliges "Pferdemädchen" bin ich für deine Kritik dankbar. Ich denke alle, die den Rummel um Totilas mitbekommen haben, wissen wie schlimm es um den Pferdesport weltweit steht. Was ich spannend fände: Ein Video mit dir und der Bückeburger Hofreitschule bzw. Kristin und Wolfgang Krischke. Die beiden kritisieren den Pferdesport scharf und versuchen gleichzeitig, die Reitkunst (Kunst, nicht Sport!) wiederzubeleben. Es wäre interessant, was sie zu deinen Argumenten sagen, zumal Kristin in einem Video über Zäumungen ganz klar zeigt, dass selbst eine gebisslose Zäumung mit Schmerz arbeitet. Sie haben aber auch einen differenzierten Blick auf Pferdehaltung, beispielsweise in Offenställen und schreiben sich das Wohl der Pferde auf die Fahnen. (Wolfgang war früher im Sport aktiv und distanziert sich massiv von seinem früheren Handeln.) Gemeinsam könntet ihr auch auf das Thema "Qualzucht beim Pferd" eingehen, ein in diesem Video nicht behandeltes Thema. Eine Kollaboration wäre im Sinne des Tierschutzes bzw. der Verbesserung der Pferdehaltung im Pferdeland Deutschland lohnenswert.
Das ist eine sehr gute Idee, zumal die zwei in Bückeburg zeigen wie ein Pferd gewaltfrei ausgebildet und geritten werden kann. Ich stimme beim Leistungssport und der Haltung voll zu. Wenn man sich die Beritt Ställe von den großen Reitern mal anschaut sieht man, wie viele Pferde die eigentlich haben. Ich finde es egoistisch die alle in die Box zu stellen, damit man mehr trainieren kann und mehr Geld damit macht. Leider ist die andere Alternative oftmals richtig grüne Koppel. Wie du im Video gesagt hast, kommen Pferde ja aus der Steppe und suchen den ganzen Tag nach Nahrung, da in dem Steppengras wenig Energie drin steckt. Heute findet man viele Koppeln mit kurzem grünem Gras. Die Folge sind übergewichtige Pferde. Die Lösung wäre so einfach: die Wiese lang wachsen lassen.
@@E.S.2006gewaltfFREI ausgebildet und geritten.. Du hast es nicht richtig verstanden... Reiten ist Gewalt. Zum Glück für das Tier weiß es das nicht. Es sind seine Liebenumstände und dem passt es sich an. Ein Pferd reagiert nur. Mehr nicht. Der Mensch ist es, der mit sich vereinbaren muss dass es in Ordnung ist, was er tut. Ich selbst habe mich aus Pferdehaltung und Reitsport verabschiedet, weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann
Könntest du bitte für mich definieren was für dich Gewalt bedeutet? Ja du hast Recht, ein Pferde reagiert nur. Und ja, eigentlich müsste man Pferde nicht reiten um sie ausreichend zu bewegen und gesund zu halten. Aber ist es wirklich Quälerei, wenn man ein Pferd auf kleinste Impulse wie eine Gewichtsverlagerung ausbildet und es den Menschen ohne Schaden tragen kann? Wie siehst du das? Das würde mich wirklich sehr interessieren.
@@E.S.2006 Woher weisst du denn, ob es den Menschen ohne Schaden tragen kann? Wenn nicht mal die Forschung mit Messmethoden eine Antwort findet… wie willst du das beurteilen? Solange das nicht zu 100% geklärt ist bleibt reiten eine egoistische und unfaire Handlung gegenüber den Tier. Kein Halter von anderen Tieren käme auf die Idee, den Tier etwas aufzuzwingen, was potentiell schädlich sein könnte. Wie kann man seinem Tier das antun?
Puh... Sich mit der Pferdewelt insbesondere mit Leistungssport anzulegen ist auf jeden Fall mal eine Hausnummer! Es wird sicherlich einiges an Gegenwind geben, lass dich davon aber bitte nicht entmutigen die Fakten zu nennen.
Ihr seid lustig, labert was von wissenschaftlichen Fakten aber erzählt ein Haufen Unwahrheiten. Im Video werden bestimmt ein Dutzend Aussagen getätigt die nicht bewiesen werden können. Nur weil ihr eine Quelle verlinken könnt habt ihr noch lange nicht den Nachweis für die Belastbarkeit eurer Aussagen erbracht. Finds immer lustig wenn intellektuell schwache Menschen ein auf Schlau und achso „wissenschaftlich“ machen.
Ich kommentiere jetzt nach den Regeln: Dieses Video lässt sich gut zusammen fassen und zwar so: Der Mensch ist KRANK, KRANK UND NOCHMAL KRANK! Quellen hab ich dafür so viele gefunden, dass das Kommentarfeld hier leider nicht ausreicht. Danke, Karim für deine wertvolle Aufklärungsarbeit
Unglaublich, das ist ja alles noch viel schlimmer als ich dachte. Danke für die umfassende Erläuterung. Furchtbar für die Pferde was da alles erlaubt oder geduldet wird!
Kleine Korrektur: Charlotte Dujardin hat nicht ihr Pferd, sondern das ihrer Schülerin verprügelt, was die Sache noch absurder macht. 😖 Quelle: Wird allgemein so kolportiert. 🤷♀️
Ganz ehrlich: Ich wundere mich immer über den Eklat, den solche Szenen auslösen. Zeigt, wie wenig Ahnung die breite Masse von der Reiterei hat. An meiner Reitschule wurden solche Behandlungen von Pferden euphemistisch als "Aufwecken" bezeichnet, es kam regelmäßig zum kräftigen Einsatz von Peitschen und Gerten. Ich bezweifle stark, dass es sowas an anderen Höfen nicht gibt. Um im Turniersport an die Spitze zu kommen, braucht man als Reiter unheimlich viel Ellbogenmentalität, die Pferde sind meiner Erfahrung nach die ersten, die diesen "Kampfgeist" zu ertragen haben.
Und ich frage mich, warum es 4 Jahre dauerte, bis es an die Öffentlichkeit kam..... - ich wäre abgestiegen und hätte dieser " Lehrerin" die Peitsche selbst um die Ohren geschlagen!!!😡
Das besagte Video ist ca 4,5 Jahre alt. Warum hat man damals nicht aktuell reagiert sondern kramt es jetzt, nach jahren, raus???? Wie bei beerbaum uva. Das ist das was mich eher stutzig macht..
@@zwergenkornchen8040 Es gibt auf dem Kanal von Sky News ein 10 Tage altes Video mit einem Interview mit Stephan Wensing. Es heißt: Dujardin whistleblower feared "victim blaming", says student's lawyer. Dort erklärt der Anwalt die näheren Umstände.
Ich habe gelesen, dass potentielle Beutetiere wie Pferde und Kühe Schmerzen erst zeigen, wenn es nicht anders geht. Damit eventuelle Raubtiere nicht sehen, dass das Pferd eventuell angeschlagen ist, werden jegliches Lahmen oder andere Schmerzenäußerung unterdrückt. Scheint mir logisch. Damit wird Mensch erst sehr spät sehen, wenn das Pferd Schmerzen hat... durch Reiten, Springen etc.
Genauso ist es.Als Pferdehalter muss man unheimlich feinsinnig sein,um zu erkennen,ob es seinem Pferd gut geht oder ob ihm vielleicht etwas fehlt.Leider sind viele nicht bereit dazu,da sie ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen möchten.
Das stimmt! Ich bin Kaninchenhalterin seit über 10 Jahren und diese sind ja auch Fluchttiere, schon wie bei Pferden das alleinige Merkmal dass die Augen seitig liegen. Sie zeigen erst Schmerzen wenn es nicht mehr geht oder gar nicht bis es leider zu spät ist.
Großartig! Danke Karim. Der Pferdesport bedient in der Regel das Ego der Menschen und darf gern abgeschafft werden. Auch die ollen Kutschenfahrten und Pony-Quälereien auf Rummel und Jahrmärkten sind so dermaßen 19. Jh., dass es einen nur noch graust. Mach weiter mit der Aufklärung. Danke!
Vielen Dank für dieses tolle Video! Ich bin ausgebildete Tierphysiotherapeutin und erlebe im Berufsalltag leider viele Pferde mit Schmerzen und Verhaltensstörungen, die durch falsches Reiten und/oder falsche Haltungsbedingungen verursacht werden. („Wer rastet, der rostet!“). Die meisten Pferdebesitzer sind sich dem Leid ihres Tieres oft nicht bewusst und reagieren geschockt, wenn man ihnen mitteilt, dass ihr geliebtes Tier Schmerzen hat. Das größte Problem in der Reiterwelt ist Unwissen! Viele Reiter können das sogenannte „Schmerzgesicht“ nicht erkennen, dadurch leiden viele Pferde still vor sich hin. Das Wissen über Verhaltensbiologie, Anatomie, Biomechanik und Ausrüstungskunde müsste von Anfang an zum Reiten lernen/ der Pferdehaltung dazu gehören.
Für mein Reitabzeichen musste ich vieles von dem lernen, was du forderst, dass es gelehrt werden sollte: Ausrüstung und deren Wirkung, Haltung und Pflege, Biologie... Alle ReiteInnen die auf Turniere gehen, mussten das damals runterbeten können. Aber danach hat man das schnell vergessen, es verhilft ja nicht direkt zur gelben Schleife. Das Pferd ist ein Sportgerät, da interessiert es nicht, dass es ganz andere Bedürfnisse hat, als man ihm zugesteht in der Turnierreiterszene. Bei Turnierreitern spricht man ja gerne mal vom "Material" das man unterm Sattel hat. Das sagt meiner Meinung nach schon genau, welchen Stellenwert das Tier hat.
Ich finde, neben der Haltung, hast du die schlimmsten Traningsmethoden im Pferdesport ja gar nicht angesprochen: Schlaufzügel, Rollkur, Barren (oder heute Touchieren genannt). Mit Rollkur werden Pferde heute auch gebrochen durch Schmerzen und oft täglich in einer extrem schmerzhaften Haltung geritten in der sie kaum Luft bekommen (Forschungen der Universität Guelph und der Universität Uppsala sagen klar die schädlich das für die Psyche und den Körper der Pferde ist). Ich würde auch aus meiner Erfahrung sagen, dass es auch den meisten Hobbypferden ziemlich schlecht geht. Ich wurde früher eine Tierquälerin genannt, weil meine Pferde auch im Winter auf die Wiese gingen (im Sommer 24/7, im Winter 14 Stunden pro Tag). Mittlerweile stehen wir privat bei einem Landwirt mit befestigten Weidezelt immer auf der Wiese mit 24 Stunden freiem Heuzugang. Ich hätte gerne deutlich mehr Fläche, aber das ist leider kaum möglich. Wir haben sehr viel Glück, denn in der Stadt der Pferde gibt es fast nur Boxenhaltung. Ich habe auch das Glück, dass meine drei seit 15 Jahren eine konstante, harmonische Herde sind. Aber ich habe es auch als Kind komplett anders gelernt. "Hau mal richtig mit der Gerte drauf, damit der sich benimmt." "Der tut nur so als ob er lahm ist, damit er nicht arbeiten muss." Die meisten Reiten mit übelsten Ausbindern, da werden die Köpfe der Pferde mit Schlaufzügeln (Zügel am Sattelgurt zwischen den Beinen befestigt und durch das Gebiss gezogen) auf die Brust gezogen - also auch Rollkur) Lernt jeder Hobbyreiter so, leider. Aber zum Glück gibt es auch ein Umdenken bei einigen. Ich habe später auch nach Légèreté geritten und gearbeitet, da wird z.B. drauf geachtet, dass das Gebiss nicht auf die Zunge drückt, wie es meistens der Fall ist, und man mit sehr leichten Hilfen arbeitet und keine Schmerzen zu fügt. Ich finde Reiten und Pferdehaltung vertretbar, wenn ein Pferd alle seine Grundbedürfnisse ausleben kann (heißt auch Boxenhaltung gehört verboten, außer bei Krankheiten) und auch das Pferd Spaß beim reiten hat und das gelingt nur schmerzfrei und durch Belohnung. Meine Drei sind alle gerettet vor dem Schlachter als junge Pferde, zwei kannte ich vorher und deswegen haben wir sie auch gekauft. Ich bin sie aber auch Jahre lang geritten. Die Stute habe ich komplett selbst ausgebildet und sie mag es wirklich zu gefallen und ist quasi süchtig nach Anerkennung. Ich reite sie auch nur mit Halfter durch den Wald. Die anderen beiden wurden vorher recht brutal geritten. Der eine war nur noch panisch und deswegen teils gefährlich. An ihm habe ich gelernt, dass vieles falsch war was ich vorher gelernt habe, dass ich nicht sein Verhalten persönlich nehmen darf, sondern dass es seine Natur ist und wir beide vertrauen müssen. Der andere hat vorher einige Menschen ins Krankenhaus gebracht, weil er sich hat nicht brechen lassen. Sobald jemand versucht hat ihn mit Gewalt zu etwas zu zwingen hat er gezeigt, dass es der stärkere ist. Ihm muss man viel Abwechslung bieten
Also ich habe so nicht reiten gelernt - aber mein Verein ist grundsätzlich auch als Freizeitreitverein gehandelt worden und nicht als Dressurschule oder dergleichen. Sicherlich wurden da auch mal Ausbinder oder Dreieckszügel genutzt, aber korrekt verschnallt und natürlich warmlaufen und trockenreiten ohne die Dinger. Ich komme ursprünglich aber aus dem Voltigieren und habe bereits vieles mitgebracht. Meine erste Reitstunde hatte ich mit Voltigurt, weil die nächste Gruppe nicht kam - für die habe ich immer schon das Pferd fertig gemacht. Ohne Ausbinder, ohne Helm und Sattel, einfach so mit notdürftig improvisierten Zügeln xD Ich hab diesen - ich nennen es mal 'Drill' - nie erlebt und ich hatte zu einigen Pferden auch eine besondere Verbindung, wenn man so will. Da war keins 'tot', darauf wurde sehr geachtet. Ich hatte dann viele Jahre eine RB und danach habe ich mein jetziges Pferd bekommen. Der hat Hilfszügel so gut wie nie gesehen und dann auch eher mal für kleine Kinder für nen kleines Turnier... also in 9 Jahren vielleicht 5 Mal, wenn es hoch kommt. Ein oder zwei Vereine weiter hätte mein Weg aber sicherlich ganz anders ausgesehen und das ist natürlich Mist. Meiner könnte z.B. aber nicht 24/7/365 Futterzugang haben - zumindest nicht in Form von Gras oder Heu, dafür ist er viel zu leichtfuttrig. Als leichtes Kaltblut (Urfreiberger) platzt der sonst irgendwann und mit mittlerweile 21 Jahren und einer Arthrose kann ich ihn nicht täglich derart belasten, dass er immer voll im Shape wäre. Ich hätte wahnsinnig gerne ein Paddocktrail nach meinen Wünschen, aber den kann ich mir leider nicht backen. Aus dem Grund steht er im Winter Nachts in der Box, ansonsten aber immer mit Futterzugang in seiner Herde draußen. Damit fahren wir ganz gut und was er im Sommer zu viel wird, kommt über den Winter dann auch langsam wieder runter. Den kannste am Halsring ins Gelände reiten, den kannste anständig auf dem Platz reiten - Gebisslos ist allerdings nicht so seins, weil er Druck auf Nase oder im Genick nicht leiden kann - ergo nutze ich dann lieber den Halsring, was für ihn auf Dauer aber eben nicht sehr gesund ist, weil er da doch sehr gerne zu tief kommt mit der Nase - also auf den Boden, nicht hinter die Senkrechte. Das raus zu reiten ist nicht einfach, also ist der Halsring oftmals unser entspanntes Rumgetingel, was wir gerne mal einbauen xD
Die Verallgemeinerung, dass jeder so reiten lernt finde ich nicht angebracht. Das einzige Negative (Nutzung von Ausbindern) habe ich in einer klassischen Reitschule erlebt. Da ich mit den Unterrichtsmethoden und der Reitweise nicht zurecht gekommen bin, bin ich in den Westernbereich gewechselt. Hier habe ich bisher nur Trainer und Pferdemenschen kennengelernt, die viel Wert auf eine gute Grundausbildung vom Boden (Führtraining, Spaziergänge, Bodenarbeit, etc.) wert legen, bevor es überhaupt ans Reiten geht. An erster Stelle steht immer das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch zu stärken. Mir ist bewusst, dass es in jeder Reitweise Menschen gibt, die sich dem Pferd gegenüber nicht korrekt verhalten, allerdings habe ich bisher im Westernbereich immer nur einen positiven Umgang vermittelt bekommen. Auch bei meinem Jungpferd wurde bzw. wird auf ein Anreiten mit viel Zeit geachtet. Methoden wie von dir genannt habe ich so noch nicht erlebt. Das Thema Boxenhaltung finde ich auch etwas zu einseitig betrachtet. Ich würde mein Pferd nicht in eine kleine Box ohne Frischluft oder gar Auslauf stellen - das steht außer Frage. Mein Pferd steht jedoch in „Boxenhaltung“. Im konkreten Fall heißt das: Er ist über Nacht in einer wahnsinnig großen Box mit ebenso sehr großem Paddock und tagsüber auf der Koppel. Vorher war er in 24/7 Herdenhaltung im Freien. Im Gegensatz zu vorher ist es deutlich ausgeglichener und genießt es sichtlich in Ruhe ein Nickerchen zu machen, sich in seinem Paddock zu sonnen oder herumzuschlendern. Ich finde es sollte nicht alles direkt verallgemeinert werden. Als verantwortungsbewusster (!) Pferdebesitzer kann ich mein Pferd immer noch am Besten einschätzen.
Habe vorhin die Dressur bei den olympischen Spielen gesehen und frage mich, was besonders ästhetisch dran sein soll, wenn sich das Pferd dabei von oben bis unten vollsabbert.
wir haben zu der Zeit auch zufällig reingeschaut. Ich hatte alle folgenden Gedanken und Gefühle und die dürfen auch gleihzeitig existieren: ui, viel Speichel, der überall hinfliegt; wow, was für Gangarten einem Pferd beigebracht werden können und wie elegant das aussieht - abzüglich der Haltung des Kopfes, die sieht schlimm aus; UND Ohje, dieses Tier muss viel Qual in seinem Leben erleben...schreckliche "Sportart"
@@sa_na_26 Bei vielen dieser Pferde merkt man, dass es ihnen mit Schlägen auf die Beine beigebracht wurde, so ruckartig wie viele von denen z.B. in der Passage/Piaffe hochziehen.
Nun ja... ist das Reithalfter zu eng, der Kopf zu sehr an die Brust geritten, dann kann Pferd nicht mehr schlucken und da das Pferd ja trotzdem durch das Gebiss Speichel produziert, schäumt der im Mund durch die ganze Bewegung von Zunge und Gebissen dann auf und kann nur raustropfen, weil Pferd ja nun mal nicht schlucken kann. Manche Pferde kauen tatsächlich extrem - kann auch einfach anderer Stress sein, z.B. oder eine blöde Angewohnheit - aber normal ist das in der Form nicht. Wenn man davon spricht, dass ein Pferd 'schäumt', dann spricht man eigentlich von einem feinen Belag, wie Lippenstift auf den Lippen und nicht von einem tollwütigen Pferd, dass sich den Sabber bis sonst wo hin schleudert.
DANKE DANKE DANKE! Ich kann mir das Video nicht anschauen, weil ich genau weiß was abgeht. Ich habe seit 30 Jahren mit Pferden zu tun und kann seit langem schon keine Medien mehr zum Thema Pferd konsumieren. Diese still leidenden, angsterfüllten Gesichter, diese geschundenen Körper, diese verzweifelten Wesen...die Bilder verfolgen mich, ich kann sie nicht ertragen. Also DANKE, dass du dich damit beschäftigst und diese Grausamkeiten aufdeckst ❤
Ich bin mit Pferden aufgewachsen, sollte auch Turniere reiten. Als ich das erste Mal auf einem Abreiteplatz zugesehen habe, wurde mir übel. Rollkur (heute Hyperflexion genannt) ohne Ende. Das Thema war für mich vorbei. Dann bekam ich ein schwer traumatisiertes ehemaliges Kutschpferd, das beim Anblick einer Gerte erstarrte und zitterte. Mit viel Geduld, nahm ich ihm die Angst. Heute habe ich die Liebe zur Arbeit an der Hand gefunden. Wer es nicht kennt, das ist Dressur, auf Augenhöhe vom Pferd. Gaaaanz selten reite ich mal mit Fellsattel und ohne Trense, manchmal nur mit Halsring. Tja. Und sogar eine Piaffe ist so möglich. Aber am schönsten sind immer noch Spaziergänge und über Bäche springen wir nebeneinander😅 Ich kenne viele Reiter, die ihre Pferde lieben, wie sie sind. Mit ihren Macken und Stärken. Pferde, die ihren Stolz behalten durften. Aber ich kenne leider auch die andere Seite😔
Mega Video! ❤ Im Umgang mit Pferden wird ein großes Umdenken mehr als Zeit. Pferdehaltung und die Partnerschaft mit diesen fantastischen Tieren muss nicht zum Nachteil der Tiere sein. Vorausgesetzt man ist bereit das Wohl der Tiere an erste Stelle zusetzen und sich damit zu beschäftigen was ein Pferd wirklich braucht und wie ein positiver Umgang funktioniert.
So auf den Punkt gebracht. Darum habe ich meine Pferde in Eigenregie. Werden auch NICHT geritten. Wie oft ich schon gefragt wurde warum ich denn dann Pferde hätte! Ja, ich kenne diese ganzen Methoden und auch ich habe in der Vergangenheit einige dieser Fehler gemacht. Aber es wurde mir so gelehrt. Irgendwann habe ich entschieden, dass zwar die Pferde aber nicht die Methoden mein Leben sind. Meine 4 Equiden und ich leben sehr harmonisch zusammen. Dein Video gibt mir wieder mehr Bestätigung, dass mein Weg richtig ist. Man findet nämlich mit der Einstellung auch niemanden, der einem bei der Pflege und Beschäftigung behilflich sein möchte, wenn man nicht springen und reiten darf.
@@Pumpanese Ich dachte auch direkt an meine Kaninchen. Wir dürfen uns ja immer anhören, warum wir die nicht für den Topf halten. Ich halte Tiere um der Tiere willen und nicht für irgendeinen Nutzen, sei es Topf oder rumgetragen werden.
Vielen Dank Karim!!!! Gerade eben noch ausversehen auf Olympia-Ausstrahlung gekommen...Dressur...Schweifschlagen, Mund geöffnet, Alles voller Schaum. Alles Anzeichen von Stress und Schmerzen. Die Leute schauen sich das an, applaudieren und labern dir dann einen an die Backe, dem Tier macht das Spaß.. Ähm Ja! 😅 Und auch DANKE, dass du auf die Privathaltung nochmal so sachlich eingegangen bist! Hoffe, dass es mit und mit mehr Menschen verstehen und sich dem annehmen, anstatt sich angegriffen zu fühlen und einfach weiter zu machen!
@@ismh0647 einfach googlen, gibt viele Beiträge die die verschiedenen Merkmale diesbezüglich gut beschreiben. Der Beitrag von Quarks zur CHIO beispielsweise ist auch sehr zu empfehlen, LG. 😇
Alter, was soll sie denn da noch erklären? Wenn es schäumt, hat das Pferd einfach schon mal das Problem, dass es mit dem GEbiss den Schaum nicht abschlucken kann, Atemprobleme inklusive. Das kannst Du in jedem Buch nachlesen, wenn Du weißt, was ein Buch ist: "Eisen im Pferdemaul" von Prof. Dr. Robert Cook als Beispiel. OMG!!
Bestes Pferde Video ever. Musste mir vor 20 Jahren schon von Reiter:innen anhören das ich eine Tierquälerin bin weil ich mein Pferd nicht geritten bin. Ich konnte diesem Dominanten Verhalten Tieren gegenüber nichts abgewinnen und habe meinem Pferd versprochen das es niemals wieder geritten wird. Wie schön das du so gute Videos machst und auch keine Angst vor diesem Wichtigen Thema hast. Danke Karim ❤
Das ist erstmal sehr gut recherchiert. Mir fehlt jetzt aber die Betrachtung unserer „neuen“ Pferde, wie sie heute existieren. Weil das Naturell der Pferde ja nicht ausgereicht hat, haben wir sie immer sportlicher gezüchtet und immer moderner, fragiler gemacht. So. Jetzt habe ich ein „Modell“ dieses Deutschen Sportpferdes. Die Stute braucht Bewegung ohne Ende. Und der Drang wird weder im Offenstall gestillt, noch in der Bodenarbeit, noch auf der Koppel. Erst nach dem Reiten ist dieses Pferd zufrieden, entspannt, kann abschalten und zufrieden Fressen. Wird sie mehrere Tage nicht geritten, ist sie unzufrieden, pöbelt andere Pferde an, hat dauerhaft dieses „fight or flight“ Gesicht und ist unzufrieden. Wir Menschen haben uns andere Pferde erschaffen, die zum Großteil nicht mehr ohne Bewegung durch Reiten auskommen. Ich habe noch ein modernes Exemplar, 18 Jahre alt und topfit. Der hält inzwischen immerhin mal 2-3 Wochen reitfrei aus - danach merkt man aber, wie happy er ist, raus zu kommen, in den Wald zu reiten, sich ordentlich auszulaufen - ohne unsere durch Zäune beschränkten Flächen. Wir haben durch Züchtung Bedürfnisse verstärkt. Und dazu gehört auch der Bewegungsdrang. Hier wird für die Pferde positiv, dass wir ihren Drang nach Bewegung stillen. Pferde spielen gern und präsentieren sich gern - wir bringen ihnen bei, das mit uns zu tun - um dabei die Befriedigung zu erfahren, sich ordentlich zu bewegen und geistig zu betätigen. Der aktuelle Blick auf unsere heutigen Pferde fehlt mir bei dem ansonsten sehr guten Beitrag - und vieles erfährt man eben nur, wenn man tagtäglich mit den Tieren zu tun hat und sieht, wie sich unsere Handlungen auf sie auswirken - damit auch die Auswirkungen, wenn wir sie einfach nicht mehr extra bewegen. Zudem passt mir die Sichtweise auf die Wirkung des Gebisses nicht. Pferde sind sensibel, jedoch empfindet es, wie wir auch, nicht sofort Schmerz bei Anwendung eines Gebisses. Es beginnt mit Druck/Zug, auf den das Pferd lernt, zu reagieren. Dieser ist aber nicht sofort schmerzhaft. Klar sind Gebisse schon eine uralte Sache. Die Aussage, dass ein Gebiss aber sofort schmerzen verursacht, ist schlicht falsch. So haben wir Menschen auch nicht sofort Schmerzen, wenn wir irgendwo gezogen oder gedrückt werden. Hierzu bitte genauer recherchieren und falsche Begriffe in den Raum werfen. Ebenso ist ein nicht gebrochenes Gebiss nicht sofort eine Kandare. Nach dem hier dargestellten Bild von „Schmerz“ müsste ein Pferd bei jeder Art von Berührung schmerzen erleiden - also auch bei der Anwendung von Gebisslosen Zäumungen - die hauptsächlich über das Nasenbein oder Nervenaustritte arbeiten. Natürlich sind uns Pferde nichts schuldig und sie wären, in ihrer ursprünglichen Form, auch gut ohne uns dran. Dazu müssten wir aber umfangreiche Rückzüchtung betreiben. (Why not?) Auch der Blick darauf, dass unser heutiges, in Gefangenschaft aufgewachsenes Pferd, nicht mehr eingefangen oder domestiziert werden muss und sich durchaus gern mit uns Menschen beschäftigt und uns positiv verknüpft. Bitte bitte - auch hierzu einen weitergehenden Beitrag bringen!
"Der Mensch kann das Rad nicht zurück drehen" ein Miteinander, positiven in die Zukunft reiten. Wir brauchen sie! Diese anderen Lebewesen. Sie uns auch, so lange es uns Menschen gibt 😉
Danke für diesen Kommentar! Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Sportpferde todunglücklich ohne zusätzliche Bewegung sind...und das trotz Offenstalls und Herdenhaltung. Ziel sollte es deshalb nicht sein, die Pferde einfach nur stehen zu lassen, sondern gemeinsam mit den Pferden zu arbeiten, statt gegen sie.
DANKE! Meine Stute will auch unbedingt gearbeitet werden. Danach ist sie zufrieden. Sie ist einfach ein Sportler - eben so wie die heutige Zucht (leider!) ist. Dazu kommt, dass sie 24 Stunden auf der Weider trotz kleiner Herde total überfordert ist und megaglücklich, wenn sie die Nacht in der Box verbringen kann. Unsere heutige Pferdezucht hat andere Bedürfnisse, genauso wie jedes Pferd ein Individuum ist und anderes braucht. Olympia hat mich auf jeden Fall gekillt - ich habe reingeschaut, aber schon allein ein großer Teil der Dressurreiter mit Pferden, die einfach nur die Beine hochziehen (was viel Interpretationsspielraum für die Ausbildungsmethoden liefert) ließ mich nachdenklich zurück, und was auch traurig macht, wenn man das mit Ritten vom wunderbaren Dr. Klimke vergleicht. Man kann im Reitsport nicht pauschalisieren und alles auf einen Fakt oder auf eine bestimmte Haltungsform runterbrechen. Jedes Pferd ist anders, jedes Pferd braucht etwas anderes. Definitiv muss sich im Profisport aber auch im Freizeitbereich etwas ändern. Viele schonen ihre Pferde tot, es gibt immer mehr Wohlstandskrankheiten. Es gibt verschiedene Wege, die man gehen kann und muss. Am Ende sollte ein zufriedenes Pferd stehen.
Ich habe vor einigen Monaten meine erste Reitstunde gehabt. Ich habe null Ahnung vom Reiten, daher habe ich der Lehrerin auch tausende Fragen gestellt. Unter anderem hat mich die Trense sehr erschreckt. Als die Lehrerin dem Tier ne Eisenstange ins Gebiss geschoben hat. Auf meine Frage, ob es dem Tier denn nicht wehtun würde, erhielt ich keine Antwort. Wir unterhielten uns auch über den Umgang mit Pferden bei Olympia. Da positionierte sie sich ganz klar, dass Pferde im Hochleistungssport sehr schlecht behandelt werden. Sie habe selbst erlebt wie Tiere gequält wurden, nur um bestimmte Handlungen zu machen. Leider seien Veränderungen im Reitsport sehr schwierig, da es eine Instustrie sei, welche ihr Geld und Prestige nicht aufs Spiel setzen wollen. Bei Höfen die keinen Leistungssport betrieben, sei dies zwar nicht so extrem, aber die Tiere ständen selten im Fokus. Ich habe starke gesundheitliche Probleme und reiten wäre eigentlich optimal für mich, aber eine solche Maschenerie will ich einfach nicht unterstützen.
welche gesundheitlichen Probleme werden durch Reiten besser? Kann mir gerade nur psychische vorstellen, aber da ist ja eigentlich das Reiten nicht die einzige Option.
Such Dir eine Haltung, die anders ist. Gebisslos und im Sinne der Pferde, dann ist es ok. Es gibt Pferde, wie unsere Pepper, die leben dafür, Menschen zu helfen und tun das sehr gern
@@monakalissa5624 Das ist unlogisch. Es gibt extra Reittherapien, weil sie uns Kranken gut tun. Diese Pferde sind top und damit richtig ausgebildet und sie dürfen, ja, müssen sogar mitdenken. Man kann auch ohne "offizielle" Therapie reiten, z.B. bei Freunden, mittels FB Gruppen etwas finden. Also bitte, bleib' da dran! Das hat gar nichts mit Leistungssport zu tun. Die Trense tut dem Pferd nicht weh, es wurde ja ausgebildet, darauf fein zu reagieren! Auch das wird im Bericht falsch dargestellt. Klar, wenn man ruckt und reisst und nicht mit den Hintern, dem Kreuz, den Beinen der Atmung, der Stimme usw. kommuniziert, dann tut es weh. Du hast es in der Hand. Werde eine bewusste, feine, anständige Reiterin. Alles andere ist Märtyrertum und somit sinnlos selbstschädigend. Es darf dir besser gehen durch reiten❤️ Ich mache es auch so. Wenn ich regelmässig reite (der Schritt des Pferdes bewegt unsere Hüften usw., als ob wir selber laufen würden) und mit Pferden in ihrer Energie bin, geht es mir deutlich besser. Damit auch meinem Umfeld. Viel Freude❤️
Vielen Dank für den gut recherchierte Beitrag. Als Pferdebesitzerin und -Liebhaberin kann ich Dir in vielen Punkten nur aus vollem Herzen zustimmen... Artgerechte Pferdehaltung ist heutzutage immer noch eher selten, ebenso Gymnastizierung und gesunderhaltendes Reiten. Ein Pferd muss erstmal körperlich in die Lage versetzt werden, einen Reiter unbeschadet tragen zu können. Weil es eben nicht zum geritten werden geboren wurde Und ja, jeder muss sich klar machen, dass man dafür zunächst Druck und damit (hoffentlich minimale) Schmerzreize setzen muss, da es die dafür physiologisch optimale Haltung nicht einfach von selber einnehmen wird. Allerdings ist positive Konditionierung durchaus ebenfalls möglich, Stichwort Klicker-Training. Anders herum wären wir aber ganz ohne reiten wohl einerseits kaum in der Lage, Pferden die ausreichende (physiologisch nötige) Bewegung zu verschaffen. Und anderersetis würden sie wahrscheinlich sowieso kaum noch gehalten und deshalb letztlich einfach aussterben. Ich persönlich fände das sehr schade und hoffe auch Kompromisse. Eine kleine Ergänzung zum Thema Gebisse: Eine Kandare ist nicht deshalb besonders scharf, weil sich eine Stange im Maul des Pferde befindet, sondern weil sie eine Hebelwirkung besitzt (die Hebel sieht man ja auf Deinem Bild). Im Maul selber wirkt eine Stange weicher, da der Druck punktuell geringer ist (Verteilung auf die gesamte Länge), und vermehrt auf die muskulöse dicke Zunge wirkt und nicht auf die empfindlichen Laden und Maulwinkel, wie es ein dorthin "klappendes" gebrochenes Gebiss tut). Es gibt auch Kandaren mit gebrochenem Maulteil, die sind dann noch schärfer. Und ein Zaum ohne Gebiss ist eben nicht automatisch sanfter, denn - wie Du schon sagst - ist der gesamte Kopf- und Nasenbereich des Pferdes sehr empfindlich.
Wobei man zu dem unbeschadet tragen können sagen muss, dass die Pferde, die nur am Wochenende ausgeritten werden (innerhalb ihrer Grenzen) im Alter eher sogar besser dastehen als die, die täglich geritten werden, also so ganz geht die Rechnung mit dem Training nicht auf.... Beobachtung: Habe als Pferdewirt gearbeitet und auch in einem Stall, wo betuchte Besitzer waren die sich nur selten haben blicken lassen, das waren "paradoxerweise" die gesündesten... Je weniger Mensch da ist, desto gesünder die Pferde 😅🤣
@@fragdeinpferd leider gibt es heutzutage immer mehr pferde mit gendefekten wie pssm2 oder ecvm. denen ist nur durch konsequentes gutes training zu helfen. da reicht noch nicht einmal 24 stunden weidegang. meine freundin hat drei von diesen exemplaren im stall. die brauchen einfach komplett regelmässiges gutes workout. die warmblutpferdezucht ist einfach komplett im arsch. völlig überzüchtet. aber das wird von allen ja leider totgeschwiegen. geht alles den bach runter. nur für profit und möglichst spektakuläre bewegungen und springvermögen. es ist zum heulen.
Ich habe letztes Jahr mal einen Tag lang damit verbracht, die "Wildpferde" in Dülmen zu beobachten. Also wirklich stundenlang am Rand gesessen und sowohl die einzelnen Pferde betrachtet als auch die Gruppendynamik innerhalb der Herde. Diese Pferde sind so meditativ, teilweise regelrecht spaced out 😅, friedfertig, ruhig. Der Kopf hing fast dauerhaft entspannt zum Grasen nach unten und ich konnte absolut nicht nachvollziehen, wie Menschen auf die Idee gekommen waren, auf deren Rücken zu klettern... Ich habe Verständnis für vor-industrielle Menschen, die auf Pferde angewiesen waren, aber heute?...
Absolut, auch wenn ich oben unter einem anderen Post Hundesport verteidigt habe, gebe ich dir Recht, dass auch im Hundetraining immernoch vieles falsch gemacht wird, auch aversive Handlungen sind noch sehr weit verbreitet, leider. Auf der anderen Seite wird bei Hunden aber alles auf rassespezifische Grundbedürfnisse aufgebaut und sie können sich natürlich bewegen, das ist ein riesiger Unterschied zum Pferdesport. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich in diesen Bereichen fortlaufend reflektiert um es zukünftig im Sinne des Tieres besser zu machen.
@@crusader101983das im Hundesport alles auf rassespezifische Grundbedürfnisse ausgelegt wird, ist definitiv nicht so! Wenn ich ans Agility denke, was für unförmige Rassen da über die Hindernisse gejagt werden...
Ich fände es super, wenn du dich mal mit Michael Jung oder Jessica Bredow Werndl treffen könntest und eine Diskussion führen könntest. Dokumentiert natürlich. Fände das mal sehr interessant, mit den Leuten zu reden, anstatt über sie. Mir erschließt sich nicht ganz, wie ein Gebiss das Pferd zum besseren Springen animieren soll. Es würde eher bremsend bis sehr stark bremsend wirken. Leider gehen Sie absolut nicht auf die Hilfen ein, mit denen man ein Pferd hauptsächlich lenkt, bremst und vorwärts schickt und die elemtar sind: Gewichtshilfe ( verlagerung) und Bauchanspannung. Tut dem eigentlichen Thema jetzt zwar nichts ab, aber das ein Pferd mit einem bestimmten Gebiss besser springt ist schon eine derbe Fehlinformation. Die modernen Springpferde sind in der Tat so gezüchtet, dass sie regelrecht zum Sprung hinziehen, oft schnell und unkontrollierbar werden. Was sehr gefährlich werden kann für Pferd und Reiter. Wenn überhaupt bringen solche Gebisse mehr Kontrolle vor zu viel Geschwindigkeit und unkontrollierbarem Gerenne ZUM Sprung hin. Allerdings bräuchten Profiteiter auf deren Level gar nicht solche Gebisse. Gregory Cottard aus Frankreich zb reitet im großen Sport ohne Nasenriemen ( den man eigentlich auch nicht braucht) und scharfen Gebissen, ich glaube sogar ohne Sporen. Wie gesagt ändert jetzt nichts am Grundthema, aber ich denke, all das ist schon sehr wichtig zu wissen, wenn man einem breiten Publikum etwas zu diesem Thema auch noch als Tierarzt sagen will. Auch wäre es schön gewesen, wenn drauf eingegangen wäre, wie Pferde heutzutage, zumindest in den Industrienationen eingeritten werden und an Ausrüstung vertraut gemacht werden. Da bricht niemand mehr. Vielleicht ein Video 2.0 mit mehr angeeignetem Fachwissen und Insights in Ställe, die das professionell machen?
@@CaroAbebewer lesen kann ist klar im Vorteil;) ich schrieb an dem Thema ändert es nichts. Fehlinformationen sollten aber nicht vermittelt werden. Äpfel sind rund und nicht eckig.
Wenn du denkst, „da bricht niemand mehr“, hast du das Grundprinzip der erlernten Hilflosigkeit noch nicht verstanden. Würde es mir nochmal anschauen, er erklärt es sehr gut.
Ein paar Gedanken zu den von Ihnen genannten Punkten: Ein Gebiss kann insofern ein Pferd zum Springen animieren, als dass es zur Bestrafung eingesetzt wird, sollte das Pferd verweigern. Der scharfe Ruck am Zügel, entweder seitwärts oder rückwärts, ist in sehr vielen Fällen bei oder nach einer Verweigerung zu beobachten, gerne gepaart mit dem Einsatz der Gerte. Es tut im Umkehrschluss für das Pferd noch mehr weh, nicht zu springen, als zu springen und den unbeabsichtigten Ruck am Gebiss durch einen aus dem Gleichgeweicht gekommenen Reiter zu ertragen. Gewichtshilfe und Bauchanspannung sind ohne Zweifel sehr wichtig - allerdings bei schon einigermaßen ausgebildeten Pferden, zur Verfeinerung der „Hilfen“, nachdem Pferde gelernt haben, dass „Hilfen“ zu Schmerzen führen, wenn man ihnen nicht folgt. Ohne Statistik im Rücken glaube ich behaupten zu können, dass 99,9% der im Sport genutzten Pferde mit Zaum, Zügel und Schenkelhilfen eingeritten werden. Warum, wenn Gewichtshilfe /-verlagerung und Bauchanspannung die, wie Sie schreiben „hauptsächliche“ Hilfe ist, mit denen man ein Pferd lenkt, bremst und vorwärts schickt? Dass es eine derbe Fehlinformation ist, dass Pferde mit einigen Gebissen besser springen, widersprechen Sie ja eigentlich in Ihrem nächsten Abschnitt gleich selber. Die moderne Zucht hat den Pferden bestimmt keinen guten Dienst erwiesen, aber unkontrollierbar werden Pferde in erster Linie durch die Trainingsmethoden. Vorbeilaufen wird bestraft, Verweigern wird bestraft. Das „Hinziehen“ zum Sprung ist meiner Meinung nach eine Reaktion auf mangelnde Alternativen. Außerdem ist der Moment des Sprungs oft der einzige Moment für das Pferd, indem die Zügel nachgegeben werden und das Pferd den Hals strecken kann - Hyperflexion ist im Springsport mindestens so verbreitet wie im Dressursport, wenn nicht noch mehr. Die Methoden haben sich in den letzten Jahrzehnten in den Industrienationen bestimmt geändert. Ob man aber daraus schließen kann, dass Pferde dabei nicht mehr gebrochen werden, sehe ich kritisch, angesichts der vielen „Hilfsmittel“, die heutzutage verfügbar sind. Es reicht ja schon aus, dem Pferd durch zu kurz geschnallte Hilfszügel an der Longe die Sicht nach vorne und die Balance zu nehmen, um es mehr gefügig zu machen, ergo ihm seinen Willen zu brechen. Herumjagen bis zur Erschöpfung ist auch heute noch gängige Praxis („Er muss sich an der Longe erstmal austoben.“ etc.). Einblicke in professionelle Ställe werden wahrscheinlich nicht die von Ihnen gewünschten Folgen haben. Professionelle Ställe sind Unternehmen, die genau kalkulieren müssen. Da müssen Ziele erreicht werden, um wirtschaftlich überleben zu können. Das Ziel ist, möglichst viele Pferde auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen, um sie mit bestmöglichem Gewinn verkaufen zu können. Da kann man es sich nicht leisten, einige Pferde erst mit 4 Jahren anzureiten, weil sie vielleicht vorher noch nicht so weit sind. Das Geschäft wird immer im Vordergrund stehen, denn ohne genügend Einnahmen überlebt der Betrieb nicht. Pferdewohl kostet immer Geld: Mehr Zeit, größere Flächen, das alles verteuert die Sache, ohne dass dabei mehr Einnahmen generiert werden. Und deshalb macht man es eben nicht und lässt stattdessen die Pferde bezahlen.
@@hippagogia7324?😅 was wollen Sie von mir? Sie kennen mich und meine Expertise nicht, meinen aber, mich korrigieren zu müssen. So etwas liebe ich ja. Das maße ich mir bei Ihnen doch auch nicht an. Ich habe in Profiställe schauen dürfen ( müssen) da ich eine Ausbildung zur Bereiterin damals anfing ( und gottseidank nie beendete) und ich bin selber über 20 Jahre geritten. Also ich denke, ich weiss schon, wovon ich rede. Und Creator dieses Videos übermittelt einem unwissenden, breitem Laienpublikum derbe Fehlinfos, die aber WICHTIG sind zu korrigieren. P.S. Wie ein wirtschaftlichlicher Pferdebetrieb funktioniert, weiss ich, da kein Pferdewirtschaftslaie und im kaufmännisch-wirtschaftlichen Bereich tätig. Aber danke für die ungefragte Aufklärung.😂😅 Schönen Tag Ihnen.
Ja krass. Immer wenn ich früher mit meiner Schwester Pferd gespielt habe, sagte meine Oma mir, dass wir auf keinen Fall auf dem Rücken sitzen dürften. Wir sollten uns auf den Schulter- oder Steißbereich setzen. Und dann bekamen wir Reitunterricht und ich fand es so seltsam, dass wir bei den Pferden exakt da sitzen, wo Oma es UNS verboten hat. Ich hab auch mal ne Reiterin gesehen, die ihrem Pferd beigebracht hat, dass es sie am Fuß berühren darf, wenn es keinen Bock mehr auf Reiter auf Rücken hat. Wie oft dieses Pferd das tatsächlich macht, weiß ich nicht. Sie sagt zumindest, dass sie es respektiert und dann absteigt.
Danke für dieses Statement!!! Ich habe selbst einen Wallach, chronisch krank, weil ICH als Mensch versagt habe und in der Vergangenheit die Haltung nicht in Frage gestellt habe und leider erst viel zu spät selbst sensibel genug dafür geworden bin... ich habe es früher auch leider nicht anders gelernt, habe über vieles nicht nachgedacht und bin erst wach geworden, als die Gesundheit meines Pferdes schon still darunter gelitten hat....auch wenn ich jetzt alles daran setze, dass es ihm gut geht, egal, was andere sagen und denken und keine Kompromisse mehr eingehe, was sein Wohl angeht, ist das Schuldgefühl, dass ich nicht gut genug auf ihn aufgepasst habe, immer präsent. Heute sehe ich tatsächlich jede kleinste Veränderung an ihm, ob positiv oder negativ und er weiß, dass ich mich verändert habe und dafür da bin, um ihm zu helfen und ihm Gutes zu tun. Klingt komisch, ist aber so. Und er zeigt mir, wenn etwas nicht stimmt. Es wird für mich nach ihm kein Pferd mehr geben, weil der Kampf für das Wohl des Pferdes im Alltag, die Rechfertigung vor anderen (vorallem Stallbesitzern) einfach meist ein Kampf gegen Windmühlen ist. Die Menschen um einen herum möchten Pferdehaltung, so einfach und unkompliziert wie möglich, Hauptsache die Stallmiete fließt. Sobald ein Pferd (was genau so ein Individuum ist, wie der Mensch) andere Bedürfnisse hat, als der Mensch es gerne hätte, wird man am liebsten vor die Tür gesetzt, obwohl man nur das Wohl des Tieres verbessern möchte. Man kann ein Pferd nicht artgerecht halten und es ist sehr schwer, in allgemeinen Pensionsställen annähernd an eine relativ akzeptable Haltung heranzukommen.
Insgesamt sehr informatives Video für alle, die sich mit dem Pferdesport noch nicht auskennen! Aber selbst für "Pferdeleute" waren noch ein paar neue Fakten dabei! Was allerdings falsch bzw. nicht differenziert genug dargestellt worden ist, ist die Angabe, 80 % der Pferde in Einzelhaltung gehalten werden. Das ist so zumindest nicht ganz richtig, das kann man selbst schon in der Dissertation, die du als Quelle dafür angibst, nachlesen. Dort heißt es nämlich, 80 % der Pferde werden in Einzelboxen gehalten. Selbst, wenn man außer Acht lässt, dass diese Angabe aus einer weiteren Quelle von 2008 entnommen wurde ( also mehr als 15 Jahre her, in denen sich schon sehr viel im Bereich Pferdehaltung getan hat), ist eine Einzelboxenhaltung nicht vergleichbar mit reinen Einzelhaltung. Wie du schon selbst sagtest, kommen die meisten Pferde in Deutschland täglich stundenweise auf eine Koppel oder ein Paddock und das zumeist mit einem oder mehr Artgenossen. Verlässliche Zahlen dazu gibt es leider einfach nicht. Das 80 % in "Einzelhaltung" leben, ist aber sicherlich falsch. Auch die Boxenhaltung wird seit 2008 sicherlich noch ein Stückchen runtergegangen sein. Ich möchte das für das sonst sehr gut recherchierte Video nur anbringen, weil ich denke, dass es gut gewesen wäre, hier ein bisschen differenzierter zu sein, um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, denn auch, wenn ein Pferd "nur" 10 Stunden täglich allein in einer Box steht, ist das ein unerträglicher Zustand. Ich hätte mir hier gewünscht, dass noch ein bisschen genauer darauf eingegangen worden wäre, da sich viele Pferdehalter mit der Ausrede, das Pferd stünde ja tagsüber mit anderen zusammen, aus der Affäre ziehen wollen. Diese werden sich in deiner Kritik zur "Einzelhaltung" nicht wiederfinden, obwohl diese Art der Haltung, die die meisten Pferde in Deutschland betrifft, nicht weniger problemlos für das Pferd ist.
Nicer Kommentar! Ich schätze, dass vereinzelt Abstriche gemacht wurden, um das Video nicht zu lang zu machen. Als Kommentarleser freue ich mich aber mega über die Ergänzung :D Danke :)
Ich habe als Kind gelernt: Du musst spuren, notfalls mit Sporen. Du musst alle Dressurfiguren pro Zeiteinheit richtig reiten, koste es, was es wolle. Du musst hart sein, sonst wirst du ausgelacht. Das Pferd muss dem Kind gehorchen und das Kind muss dem Reitlehrer gehorchen. Kritiklos.
Was ist das für ein Unsinn? Ich habe gelernt, dass Sporen dazu da sind, feine Hilfen zu geben und man soll gerade nicht mit Kraft arbeiten. Grade bei Dressurfiguren darf man die Hilfen gar nicht sehen, so fein sollen sie sein. Auf dem Level bin ich zwar noch nicht, aber das steht doch auch in den Büchern zur Theorie.
Danke. Ich reite schon länger nicht mehr - genau aus den von dir angeführten Gründen. Der Amateur Bereich ist übrigens nicht besser, sobald ein gewisser Leistungsanspruch damit verbunden ist. Ich schäme mich heute für die gesamte Community. Es gibt zum Glück neue und bessere Ansätze, die sind aber immer noch die Ausnahme.
Ich habe eine Reitbeteiligung. Das Pferd steht in einem kleineren privaten Stall wo die Pferde von Mitte/Ende April bis Ende November durchgehend auf riesigen Koppeln stehen. Die haben verglichen mit den meisten Pferden ein wirklich schönes Leben. Im Winter sind sie zu zweit oder zu dritt in großzügigen Ställen mit Paddock wo sie zumindest ein bisschen umherlaufen können.
Wisst ihr noch als Lindner sagte er ist schon nachm Ausmisten einer Box seiner Pferde komplett kaputt. Und dachte er wirkt damit dass er Pferde hat und sie in der Regel von anderen ausmisten lässt volksnah? :D
Nach einer Box schon? Krank. Also wenn er ein Pferd hat sollte er sich selber darum kümmern, als es 90% in der Box stehen zu haben und dann halt ein paar mal wenn er will mit ihm zu trainieren. Hab keine ahnung wie genau der das macht, aber kst bestimmt etwa so.
Ich bin früher auch in einem englischen Reitstall gewesen und bin dort geritten. Als Kind hinterfragt man die ganzen Methoden noch nicht, aber ich fand es damals immer schon komisch. Dann hab ich aufgehört und eine lange Pause gemacht bis ich mir wieder was neues gesucht habe. Ich wusste nur, ich will das nicht mehr, was es dort gab. Ich wollte lernen wie man mit einem Pferd arbeitet anstatt dagegen. Immer mit der Peitsche das Pferd schlagen und mit den Hacken in den Bauch fand ich sehr schlimm. Dann bin ich auf jemanden gestoßen, der horsemanship gelehrt hat und alles hat sich verändert. Ich habe erstmal auf Grundlage des heutigen Verständnisses über Pferde in einer Herde gelernt wie sie denken und reagieren, um darauf basierend mit dem Pferd zu arbeiten. Stichwort war neben Respekt auch ein tiefes Vertrauen aufzubauen. Beim reiten hatten wir dort nie Sporen, Gebisse oder Peitschen. Wir mussten lernen das Pferd zu fühlen und eine Einheit zu werden. Und das wichtigste: dem Pferd regelmäßig Pausen zu geben. Im englischen Reitstall war es Gang und Gebe dort runterzufallen. Bei dem Hof, wo ich horsemanship erlernt haben, ist noch nie jemand runtergefallen, die Pferde haben einen vertraut und man konnte super mit ihnen was machen, während man nebenbei auf das Wohl der Pferde geachtet hat. Wenn es einem Pferd mal nicht ganz so gut ging, wurde ein anderes genommen oder die Stunde viel aus, was nie ein Problem war, weil das Wohl ging vor. Ich bin mega froh, dass ich daran geraten bin und dieses Wissen bekommen habe. Es ist mehr als nur reiten, es ist Pferde zu verstehen. Leider ist dies auch hier nur eine Nische…
Als Kind nimmt man das alles zunächst ungefiltert auf und freut sich, den Umgang mit dem Pferd und das Reiten zu lernen. Nach zweieinhalb Jahren hab is es dann nicht mehr ausgehalten. So viel Brutalität. 😢
Was so schlimm ist: Als Kind wird man in diese Umgangsform einfach hineinsozialisiert, ohne dass es jemand in dem Sinne böse meint. Man nimmt diese Selbstverständlichkeit einfach an, Pferde einzusperren, Pferden mit Metall im Maul, Gerten & Co und Herumhopsen auf deren Rücken Schmerzen zuzufügen (ohne das jemals als so etwas erkennen zu können). Man bezeichnet sich selbst als "Pferdefreund" während man in fast allen Punkten genau entgegengesetzt zum eigentlichen Interesse des Tieres, dessen Freund man zu sein glaubt, handelt. Es ist sowas von verquer. Ich erinnere mich immer noch an die Freude, die ich bei einigen Reitstunden empfunden habe, wenn "wir als Team" fehlerfrei durch einen Parcour gekommen sind oder eine Dressurlektion besonders gut "gemeistert" haben. Absoluter Irrsinn. Gewaltausübung als Hobby, als Spaß, und die Misshandlung des anderen als Zuwendung und Teamwork einzuordnen... ich hoffe sehr, dass das irgendwann im Verständnis der Allgemeinbevölkerung angekommen ist und die Reiterei verschwindet. P.S.: Wenn man jetzt noch einen Schritt weiter denkt: Woher kommt denn das Leder, das man Pferden um das Maul schnürt, aus dem man die Sättel macht? Wir töten massenhaft Wiederkäuer, um denen die Haut abzuziehen, diese in Streifen zu schneiden und dann Einhufern Metall damit ins Maul zu schnüren, damit wir sie besser dazu zwingen können, bestimmte Bewegungen für uns auszuführen. Je mehr man da herauszoomt, desto verrückter und widerwärtiger ist das, was wir da tun.
Du hast recht, herum hopsen ist schlecht für den Rücken der Pferde. Haben Sie sich denn dann soweit hoch gearbeitet, dass Sie korrekt und pferdefreundlich reiten konnten? Oder woher kommt diese Qualifizierte Meinung?
@@KathyQuinta Wie man dem Kontext des Kommentars entnehmen kann, ist Herumhopsen hier ganz allgemein zu verstehen. Es sei denn, man ist fest entschlossen, es nicht zu verstehen. *Kein* Reiter ist in jedem Fall die geringere Belastung für einen Pferderücken als ein guter Reiter, würdest du da etwa widersprechen? (Abgesehen davon wurde doch im Video hier hervorragend dargelegt, dass das Problem der Reiterei viel weiter reicht als nur bis zum schlechten Sitz.)
@@hester234 Bin soo bei dir. Aber wie du an der Antwort und den anderen Kommentaren hier siehst, ist das Problem, dass zwar jeder Reiter gegen Gewalt meint zu sein, aber keiner mal den Blick von außerhalb der Bubble wagt. Es werden Sporen und "Rumgehopse" verurteilt, während man selbst dem Pferd reichlich metall und leder um den Kopf, Rücken, oder ins Maul schnallt, und dem Pferd diktiert, was es zu tun hat. Das eigenene Reiten ist ja schließlich immer pferdefreundlich, ein Gebiss nur so stark wie die hand des reiters usw 🙄 Völlig absurd. Und zu deinem Kommentar zum Leder will ich noch ein Wort ergänzen: LAMMFELL💀 Reiter wissen Bescheid.
Unterschreib ich. Ich bin als Kind auch geritten, bis es klick gemacht hat und ich verstanden habe wie man da eigentlich mit dem Tier umgeht. Danach habe ich mit dem Reiten aufgehört. Hatte danach ein Pflegepferd, das in einem Offenstall stand, mit dem ich spazieren war und auf dem Platz Bodenarbeit gemacht habe. In dieser Zeit hatte ich am meisten Spaß im Umgang mit dem Pferd.
Sehr gute Gedanken, danke im Namen der Pferde! Ich halte schon viele Jahre Pferde und habe als Kind reiten gelernt. Heute stelle ich mir täglich die Frage, was ich überhaupt mit Pferden machen kann, ohne dass es unfair wird. Ich versuche, Pferden ein Mitspracherecht zu geben, insbesondere, wenn es um das Thema reiten geht. Es ist wirklich schwer, einem so freundlichen und kooperativen Wesen wie dem Pferd gerecht zu werden. Zum Glück gibt es mittlerweile viele Menschen, die es anders machen, und dank dem Internet ist Hilfe, Unterstützung und, sehr wichtig, Information für jeden, der sucht, verfügbar. Aber ein wirklicher Wandel kann erst dann stattfinden, wenn es in allen entscheidenden Köpfen ankommt. Und regiert Geld und das Bedürfnis nach Macht
Vielen lieben Dank für dieses Video! Ich habe wieder sehr viel davon mitnehmen können. Seit Anfang 2019 findet bei meiner Familie und mir ein Umdenken statt. Von vegetarisch zu vegan, vom Zoobesucher zum Zoogegner, vom Pony-Karussell Nutzer zum absoluten Gegner, das man ein Pferd/Pony zum Reiten, Springen oder im Kreis laufen benutzen sollte (oder sonst irgendwelche Tiere). Die, die immer sagen: Mein Pferd hat Spaß am Springen...springt es auch über die Hindernisse, wenn es ohne Euch als Reiter durch den Parcours läuft, oder doch eher dran vorbei? Für mich, und ich hoffe, dass es immer mehr werden, muss kein Tier mehr sterben, leiden oder zur Schau gestellt werden. Nochmal Danke für dieses und alle anderen Videos!
Ein Pferd, das von sich aus und aus freiem Willen über ein Hindernis sprang, habe ich tatsächlich erlebt. Das passierte manchmal, wenn er allein auf dem Reitplatz stand, auf dem noch Hindernisse aufgebaut waren. Aber ich denke, das ist wohl eher eine Ausnahme.
Super Video, ich hab zwar kein Beleg dafür aber ich würde meinen, egal bei welchem Tier, sobald der Mensch ein finanzielles oder Erfolgsinteresse am Tier hat wird alles scheiße ^^ sei es Hundezucht und Ausstellungen, Katzen, Pferde, Tiere im Zoo, Tiere für (Lebens)mittel .... sobald man damit Geld machen kann vergisst man jegliche Empathie und Dankbarkeit mit dem Tier, welches auch immer, überhaupt umgehen zu dürfen. Dabei sollte man eigentlich denken der Mensch ist schlauer als das. Schönes Video und schön zusammengefasst. Auch wenn man häufig spaßig sagt "Sport ist Mord" ... in Bezug auf Tieren nimmt der Spruch eine ganz andere Bedeutung an.
Ich selbst Reite seid über 8 Jahren in dem selben Offenstall. Meine Reitlehrerin legt zum Glück großen Wert auf das miteinander weshalb ich von Anfang an gelernt habe was Pferde brauchen und was schlecht für sie ist. Manchmal habe ich auch das Gefühl, wenn ich mal wo anders reite, wo mit Gebiss geritten wird, dass die Pferde da schlechter gehen und auch nicht immer glücklich wirken. Ich verstehe einfach nicht wie so etwas wie Gebiss reiten oder Einzel-Haltung legal sein kann 😢
Danke für das Video. Ich finde Reitsport ist ein gutes Beispiel für kognitive Dissonanz, ähnlich wie mit Qualzucht. Schaut man sich einmal ehrlich die Pferde an ist es eigentlich unmöglich deren körpersprachliche Signale von Stress, Schmerz und Unwohlsein zu übersehen. Aber wenn man in dem Punkt ehrlich zu sich selbst ist, müsste man ja was ändern. Da reden sich die Leute eben lieber ein, das sei alles kein Problem und die Pferde hätten Spaß daran. Egal wie sehr man sich es einredet, die Körpersprache der Pferde spricht einfach dagegen.
Ich finde die Aussage, dass Pferdehaltung den toxischen Standards des Leistungssports hinterherläuft, sehr klug. Vielleicht erkennen dann die Hobby-Pferdehaltet, dass sie sich nicht für den Sport als ganzes einsetzen müssen.
Oh ja! Das wäre ein Traum. In der Hobby-Reiter-Welt läuft auch einiges schief, aber wie Karim sagte „die Vorbilder sind nunmal die Sportreiter“ (frei zitiert) und wenn die auf großer Turnier-Bühne Mist bauen, dann denken sich leider viele, kann Handlung XY ja nicht so schlimm sein.
Echte "Pferdemädchen" sind offen für Kritik. Der Leistungsreitsport hat spätestens mit Totilas die eigene Perversion offen zur Schau gestellt - und das wissen echte Tier- und Pferdefreundinnen.
Ich bin stolzes Pferdemädchen. Und dennoch bzw genau deswegen hasse ich den Pferdesport. "Pferdemädchen" und "Reitermädchen" bzw. Reitermenschen sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Die letzteren sind privilegierte Rich Kids. Und handeln und werden entsprechend behandelt.
Ich habe selbst ein Pferd, das ich aber aus vielen Gründen nicht reite. Also die Tierärztin das erfahren hat, war sie ganz erstaunt und hat mich gefragt, was ich denn sonst so mit meinem Pferd mache🤦🤦 sowas von einem TA zu hören hat mich echt enttäuscht
Ich habe mittlerweile seit über 35 Jahren mit Pferden und früher auch mit Springreiten zu tun. Ich muss sagen das sich im Hobbybereich doch vieles zum Besseren entwickelt hat und auch immer weiter in eine gute Richtung entwickelt. Im Profibereich hingegen ist das leider kaum zu beobachten. Pferd und Mensch sind seit Jahrtausenden ein sehr erfolgreiches Teamup. Der Mensch profitiert von Kraft und Schnelligkeit des Pferdes, das Pferd (im Normalfall) von Fürsorge und Schutz des Menschen. Als Team auf (halbwegs Augenhöhe) sind Beide nahezu perfekt, sobald das Tier nurnoch als Objekt, Sportgerät oder Mittel zum Zweck gesehen wird… Katastrophe. Wenn du es schaffst das dich ein Pferd respektiert (dich als Leittier anerkennt das ihm Schutz und Sicherheit bieten kann) und dir Vertrauen schenkt ( mein Mensch passt auf mich auf und sorgt dafür das mir nicht schlimmes passiert) kommt es zu einer Verbindung wo das Pferd fast alles für dich macht und das durchaus auch freudig. Der “Will to please” ist bei Pferden (durch die ursprüngliche Herdendynamik) sehr hoch. In der Herde beobachte man im Miteinander der Pferde ein “pressure and release” das man sich in der modernen Pferdeausbildung zu nutzen macht. Dafür braucht man kaum oder sogar keinen Schmerzreiz. (Wobei Pferde innerhalb der Herde teils auch echt ruppig miteinander umgehen, vor allem wenn das rangniedere Tier nicht spurt. Hab da bei meinem Paul schon so manche Bissmarke versorgen müssen die er von der Leitstute einstecken musste😉) Fazit: Das Team Mensch/Pferd kann für beide ein Gewinn sein wenn das meiste gut und richtig läuft. Aber es kann auch die Hölle auf Erden werden wenn es kein Team sondern eine Missbrauchsbeziehung ist.
Es ist mir mittlerweile so peinlich ein Pferd zu besitzen. Meiner Meinung nach muss das Geld raus aus dem "Sport" man kann so absurd viele Millionen mit Pferden verdienen. Um so mehr man mit dem Pferd verdient umso schlechter geht es ihnen! Habe mein Pferd als Fohlen gekauft. Jetzt ist er 5j. Alt und immernoch nicht geritten da er noch nicht ausgewachsen ist. Ich bemühe mich ihm das beste leben zu geben, nicht übergriffig zu werden und ihm Entscheidungen über sich sich selbst zu geben. (Z.b. darf mein Pferd das Training frühzeitig beenden, das signalisiert er mir indem er am Ausgang minimal innehällt und zu mir schaut aber trotzdem weitermacht, macht er das geht's ins cooldown und diskussionslos zurück) Ich finde es gibt Menschen die sich so bemühen und es den Pferden teilweise besser geht als manchen Menschen aber die die uns vertreten in den Medien die "Sportreiter" die die Geld verdienen müssen mit ihrem Tier, diese skrupellosen Menschen sorgen dafür das mit Recht der Reitsport sich selber abschafft! Leider gibt es genug Freizeitreieter die ihren "Vorbildern" nacheifern, obwohl sie davon keinen finanziellen gewinn haben. Es ist so traurig wie sich das alles entwickelt! Danke für dein Video!
Dann schlachtet alle Pferde, auch ein Ausweg. Beenden wir Pferdezucht, da nicht gebraucht werden. Pampa gibt es in Deutschland und auch sonst in Nordeeuropa nicht, weg mit denen. Ihr seit wie Klein kinder, man kann euch jedes Märchen aufmischen, Hauptsache Emotionen, dann funktioniert
Guter Weg! Ähnlich bin ich beim Ausreiten verfahren, Pferd durfte immer Tempo, Weg und Zeit mitbestimmen, aber nicht einfordern. Dem Pferd allermindestens erlauben Ideen und Wünsche zu äußern, und diese regelmäßig auch zu erfüllen halte ich für sehr wichtig. Und dann klappt es auch mit minimalem Druck. Was ganz drucklos angeht.... Tja das ist der Grund wieso ich mittlerweile davon ab bin, dass man überhaupt noch reiten sollte, außer einen wenigen Talenten wie Pignon und co schafft das kaum einer, und selbst der erwähnte mal, dass viele Pferde eh das Interesse verlieren.
@@fragdeinpferd freue mich immer über ähnlich denkende! Hab schon das Argument gehört das Pferde es ausnutzen würden, wenn sie mitentscheiden dürfen. Meine Erfahrungen mit drei Pferden und anderen die genauso handeln ist genau das Gegenteil! Es ist faszinierend wie sehr es Pferde motiviert mitzumachen Mann muss sich nur drauf einlassen und ausprobieren. Ein bisschen wie Kleinkinder (hab eins weiß wovon ich rede) mit einem nein muss man klar kommen ohne es persönlich zu nehmen. Thema reiten. Da bin ich mir unsicher ob ich das noch möchte. Vom Boden aus zu arbeiten macht mir seit 4 Jahren sehr viel Spaß. Das Reiten vermisse ich kaum und da meine Mum ein Reitpferd hat könnte ich reiten...
@@rubinstern1995 Die nutzen es nicht aus, im Gegenteil, man kriegt eine Menge geschenkt da man lernt Pferde reell zu motivieren - naja wenn sie immer mit Gewalt erzogen wurden haben sie halt keinen Grund zu hören sobald die Gewalt aufhört, doch wenn man von Anfang an ohne gearbeitet hat ist das kein Problem. Reiten wird total überschätzt, viel wichtiger ist doch, dass alle dabei eine gute Zeit haben, egal was man macht :-)
"... und noch nie geritten..." - Das ist schön, aber gleichzeitig bedeutet es, dass du es vor hast. Aber das Video ging natürlich auch nicht darauf ein, ob Pferde überhaupt geritten werden sollten, sondern lediglich auf die nachgewiesen schlechten Arten des Trainings und des Reitens. Wenn man natürlich nicht der Auffassung ist, dass das Gewicht eines Menschen auf einer waagrechten Wirbelsäule eventuell keine gute Idee ist, dann findet man das Reiten wohl völlig legitim. Für was sind Pferde denn sonst da?! Aber du kannst ja mal einen Selbsttest mit einem (Klein-)Kind in deinem Umfeld probieren: Wie lange hältst du es aus und wann fängt es an zu schmerzen, wenn es auf deinem Rücken sitzt, während du eine Haltung wie ein Hund einnimmst? So ist ja in etwa das tolerierbare Gewichtsverhältnis von Reiter zu Pferd, das irgendjemand mal mit 15-20% angegeben hat. Und keinen Buckel machen, das darf das Pferd nämlich auch nicht. Sind es 5 Minuten, vielleicht auch 10? Wie lange dauert so ein typischer Ausritt? Und komm bitte nicht mit "ja aber die sind trainiert und ich nicht." Die Belastung der Wirbelsäule bleibt gleich, lediglich die Schmerzwahrnehmung verändert sich über die Zeit. Denn eine Wirbelsäule, egal bei welchem Tier, mag kein Gewicht. Sie hängt wegen des Reiters durch und wird in der Bewegung immer wieder mit mehr als dem Gewicht des Reiters belastet. Da werden die Bandscheiben regelrecht abgenutzt und das Pferd darf nach seinen paar "nutzbaren" Jahren sein restliches Leben mit Rückenschmerzen verbringen.
Danke für dein Video, ich weis einfach nicht was ich dazu sagen soll, dachte eigentlich immer das die meisten Pferde gut behandelt werden und das nur in den extremeren Sportharten nicht der fall ist aber das praktisch jeder Pferdehalter sein Tier quält ist schon hart. Hatte Eigentlich gehofft das das mit Olympia sich schon beim letzten mal erledigt hat, schade das es nicht so ist.
die Statistiken sprechen leider dagegen. Kann man recht leicht ergoogeln, ca. 35% aller Freizeitpferde, 65 % aller Turnierpferde und a whopping 90% aller Rennpferde haben Magengeschwüre. Kommt wie beim Menschen von Stress durch unpassende Haltung und/oder unpassende Fütterung😬
Und genau deshalb tut der Ersteller dieses Videos den Pferden überhaupt keinen gefallen! Es ist die typische deutsche Schelte, immer schön alle mit Halbwahrheiten niedermachen, die er hier praktiziert. Den Pferden ist damit nicht geholfen. Du hast absolut recht, die meisten behandeln ihre Pferde gut! Ausgenommen diejenigen, die damit richtig Geld verdienen und die findest du nicht hier in Deutschland im Dressurviereck , sondern auf der Rennbahn und im Ausland.
Vielen Dank für deine Aufklärung. Ich habe nichts mit Reitsport zu tun und diese Umstände waren mir nicht bekannt. Gerne mehr davon. Ich mag vor allem deine längeren Videos und besonders deine Herangehensweise an die Themen. Ich habe immer das Gefühl, gut informiert zu werden. Dankeschön!
Ich schaue mir das Video gerade zum zweiten Mal an. Es ist wirklich ein Meisterstück. Bei der Stelle, an der Karim davon erzählt, dass Pferde von den antiken Griechen gefügig gemacht wurden, indem sie in Arenen so lange im Kreis ohne Ausweg laufen gelassen wurden, bis sie gebrochen und gefügig wurden, untermalt mit den Bildern von dem Pferdemädchen in der Reithalle, kommen mir die Tränen. Denn ich war dieses Pferdemädchen. Dieses Video überzeugt mich nicht, denn ich bin schon lange selbst zur Erkenntnis gekommen, dass Reiten Tierquälerei ist. Auch von wohlmeinenden Freizeitreitern. Dieses und das letzte Videos hämmern den Punkt aber noch mal rein und unterlegen meine persönlichen Erkenntnisse noch mal mit dem nötigen wissenschaftlichen Fundament. Danke Karim für deine großartige Arbeit. Möge sie schnell in den Köpfen der Menschen verfangen und so für ein besseres Leben für alle Tiere sorgen.
Longieren ist doch nicht nur gefügig machen. Das dienst auch und inbesondere dem Muskelaufbau der Rücken- und Bauchmuskulatur, damit überhaupt geritten werden darf. Quelle: Buch: Die Schiefentherapie
Ich muss hier mal kurz was korrigieren. Wir reiten nicht über das gebiss nach links und rechts. Sondern mit dem gleichgewicht. Bsp.: Verlagere ich mein Gewicht nach links, stellt das pferd nach links und wendet nach links ab. Da es immer ausbalancieren will. Will ich ein pferd versammeln oder temporär zurücknehmen mache ich mich groß, spanne meine körpermitte an und bleibe so hinter der Bewegung. Usw... wir sollten immer über den sitz reiten. Das problem ist, dass vieles nicht richtig gelehrt wird. Der innere Zügel ist eigentlich nicht nötig. Man wendet immer über den äußeren Zügel. Dabei sollte man lediglich einen ganz leichten Kontakt haben.
Danke, danke danke, danke Mein Fazit nach über 25Jahren Pferdeszene: Ich habe eine ganze Weile überlegt ob ich das hier schreiben soll, denn ich weiß daß ich mich mit meinen folgenden Worten bei vielen unbeliebt machen werde. Bin aber mittlerweile zu dem Entschluß gekommen daß es mir egal ist. Also so richtig egal, denn es sind ja nur viele und nicht alle. Genau, nicht alle, denn einige werden sich durch meine Worte weder angesprochen fühlen, noch mir diese übel nehmen. Das sind die, die meinen Text verstehen und wahrscheinlich wissen daß sie nicht gemeint sind weil sie vielleicht genauso denken wie ich. Von daher lasse ich mal meinen Gedanken freien Lauf, versuche mich jedoch kurz zu fassen. Ich weiß nicht wie vielen zahnwetzende, koppende und webende Pferden und Ponys ich im laufe der Jahre begegnet bin. Auch nicht wie vielen Steigern, Beißern und wirklich gefährlichen Kanditaten ich schon gegenüber stand. Genauso wenig kann ich mich an die Zahl der Pferde erinnern, die mit körperlichen Problemen zu tun hatten und dennoch geritten und sinnbefreit gearbeitet wurden. Pferde die sichtbar Rückenprobleme hatten und weder Reiter noch Trainer es merkten oder merken wollten. Es sind so erschreckend viele, daß ich mir die Zahl nicht habe merken können. Unzählig viele und es kommen stätig weitere dazu. Die Liste ist lang. Und nein, es sind keine Einzelfälle wie es gerne behauptet wird, denn dafür waren es einfach viel zu viele. Es ist Tagesordung und weiter verbreitet als man glaubt und denkt. Ach ja, sowohl die Reitsport- als auch die Freizeitszene nehmen sich da nichts. Also mal so wirklich gar nichts. In dem Sinne muss sich auch keiner benachteiligt fühlen. Hm, die Reiterwelt ist groß, sehr groß. Oh weh, heißt ich mache mich wohl gerade bei ganz ganz vielen Menschen unbeliebt. Upps, ich schweife ab. Also zurück zum eigentlichen Thema und Problem. Schauen wir etwas tiefer in die Reiterszene. Angeblich reiten alle ihre Pferde und Ponys richtig und vor allem schonend. Aha! Und woher kommen dann so viele Pferde und Ponys mit Kranken Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen? Alle ernähren angeblich ihre Pferde und Ponys richtig. OK! Und woher kommen dann die vielen Pferde und Ponys mit Wohlstandserkrankungen, Magenproblemen und Stoffwechselstörungen? Angeblich halten alle ihre Pferde und Ponys richtig. Ähm? Und wie erklärt man dann so viele Kopper, Weber, Krippenwetzer, Zungenspieler, Boxenklopfer und und und? Alle wissen angeblich wie es geht und dennoch gibt es unzählige Steiger, Kleber, Beißer und Durchgänger. Also, woher kommen dann diese ganzen kranken, kaputten und gestörten Pferde, wenn es alle richtig machen und jeder weiß wie es geht? Die dürfte es doch dann Alle nicht geben? Finde den Fehler. Haut ja irgendwie nicht hin. Oder, einfach mal eine/n Reiter/in nach dem Unterschied zwischen dem Vorderfußwurzelgelenk und dem Karpakgelenk fragen, oder wozu ein Pferd die Galle(nblase) benötigt oder wo beim Pferd das Schüsselbein liegt. Ohne zu googeln werden es die wenigsten beantworten können. Ich hätte da noch ein paar mehr Beispiele aber wir wollen es ja nicht übertreiben. Ach ja, hier die Antworten, damit nicht gegoogelt werden muss: Beim Vorderfußwurzelgelenk und dem Karppalgelenk handelt es sich um ein und das selbe Gelenk. Es hat nur das Glück zwei verschiedene Bezeichnungen zu besitzen. Zur Galle(nblase): Weder Pferd, Esel, Zebra noch Pony besitzen eine Galle(nblase). Bei ihnen übernimmt die Leber die Produktion der Gallenflüssigleit. Ach ja, die Leber eines Großpferd kann bis zu 6 Liter Gallenflüssigkeit produzieren. Genauso wenig besitzen Pferde, Esel, Pony und Zebra ein Schlüsselbein. Der Brustkorb des Pferdes ist zwischenden Schulterblättern durch den Schultergürtel aufgehangen. Er wird also nur durch Muskelatur und Bindegewebe gehalten. Ich schreibe hier lediglich von meinen Erlebnissen und da waren leider wirklich grusselige dabei. Hier geht es nicht um hören-sagen oder eine Folge von den Pferdeprofis, sondern um meine Erfahrungen und die daraus resultierende Meinung. Und traurigerweise ist meine Erfahrung daß viel zu Viele meinen etwas zu wissen, ohne den geringsten Plan zu haben. Ich bin es langsam Leid auf so viel Meinung bei absoluter Ahnungslosigkeit zu stoßen. Eine Meinung aus der falsche Behauptungen entstehen, an denen auch noch festgehalten wird. Das ganze gepaart mit Ignoranz ist für mich jedoch mittlerweile unerträglich geworden und daher muss es jetzt mal raus. Natürlich kann man sich einer Behauptung, aufgrund einer Meinung, anschließen. Das muss und sollte jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Was man aber auch mal machen kann ist einfach nur die Augen zu öffnen, beginnen zu hinterfragen und einfach zu reflektieren. Denn was viele vergessen: Ein Pferd ohne Reiter ist ein Pferd und ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch Ach ja, ich hätte auch noch einige Quellenangaben falls gewünscht
Totschlagargument ist leider immer: es hat sich doch schon so viel getan und es gibt Kontrollen. Leider habe ich davon nichts bemerkt, wenn ich wieder einmal einen "Reitlehrer" angezeigt habe, der kleine Mädchen seine Arbeit machen ließ und dann selbst brutal Pferde "behandelt hat". Die FN hat sich immer rausgeredet und nichts getan
JAAA! So ein gutes Video. Ich hab über ein Jahr gesucht um überhaupt damals eine Reitlehrerin zu finden, die ihr Tier mit Liebe und Einfühlvermögen behandelt und es nicht quält. Ich bin so froh, dass ich mich vor meiner Wahl so ausgiebig über Pferdehaltung informiert habe. Ich möchte keinen Tierquäler unterstützen. Ich reite übrigens auch Gebisslos und das finde ich gut so! Offenhaltung und nie mehr als 2h ausreiten für das Pferd an einem Tag, sowie mehrere Tage Pause in der Woche. Bei der Reitlehrer Suche habe ich mir erst immer den Stall angeschaut und gefragt wie oft die Pferde auf die Koppel dürfen, wie oft sie gefüttert werden, wie viele Reitunterricht Stunden sie am Tag geben und etc. Auf die Frage wie oft sie auf die Weide dürfen, kamen antworten wie: „Ach das Pferd darf ja noch nicht zu ausgepowert sein bevor es geritten wird. Das braucht seine Energie noch. Aber unsere Einsteller werden täglich auf die Weiden gelassen!“ Ich war schockiert. Alle Pferde im Stall haben massig gekoppt und auf die Frage hin, warum sie das tun kam ein: „ach die Pferde sind ja auch nicht doof, das ist wie Heroin für die!“ Den Pferdehof zu melden hat übrigens auch nichts gebracht. Die Pferde wurden neben Gebiss bei blutigen Anfängern zusätzlich noch über die ganze Reitstunde mit wirklich extrem engen Stoßzügeln am Sattel befestigt… Ich war schockiert!!!!
Spätestens nach 15 min sitzend auf einem Pferderücken, bekommt jedes Pferd Rückenschmerzen. Dazu kommt natürlich noch das Gewicht des Reiters zum Gewicht des Pferdes. Viele Reiter/innen sind sowieso schon viel zu schwer für das Pferd. Schau dir einen Rücken von einem noch nie gerittenem Pferd an und vergleiche ihn mit einem gerittenem Pferd. Von den vielen Satteldruckstellen mal gar nicht gesprochen. 2 Std auf dem Pferderücken ist für jedes Pferd eine Quälerei und hat nichts mit Artgerecht zu tun.
Danke für dieses Video! Es ist sehr differenziert und aussagekräftig. Ich kann alles unterschreiben und als Pferdemädchen fühle ich mich auch nicht angegriffen. Mein Pony steht mittlerweile in einem Offenstall im Herdenverband. Sie sind 24/7 zusammen und nie alleine. Es muss sich definitiv vieles ändern. Vor allem was die Haltung angeht. Ich selber stand früher auch in einem Stall mit Box und vllt 5 Std Koppel am Tag, was einem Pferd nicht gerecht wird. Wir sind es unseren Pferden schuldig, sie so artgerecht zu halten wie es geht
"Horsed" 😂 Und bei all dem ist die Qual der Rennpferde und der anschließende Umgang mit den "ausrangierten" noch nicht mal zur Sprache gekommen. Aber ein wirklich tolles Video, danke!
Super Video, danke!!! Leider war ich Teil dieser grausamen Pferdewelt... habe Bereiterin gelernt. Vor über 15 Jahren habe ich mich von dieser Welt verabschiedet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was in Ställen passiert und hier ist es egal ob es ein Dressurstall, Springstall oder Westernreitstall ist! Ich könnte bei dem Wort "sanfte Hilfe" kotzen... gerade mit einer Dame gestritten über Sporen, denn man kann ohne Sporen keine S Dressur reiten, tja dann sollte man eben keine S Dressur reiten...
Doch ich kann es mir vorstellen, bzw. habe so vieles gesehen, was einfach nur schmerzhaft war, dass ich auch komplett aus der Reiterei ausgestiegen bin
@@isairis2188 ich habe angefangen Schlachtpferde zu übernehmen, das war vor 18 Jahren, diese Pferde habe ich noch, meine älteste Norikerdame ist 31 und natürlich schon laaaaange in Pension. Wir haben einen Aktivstall, also immer in Bewegung.
Ich habe kaum Wissen über Pferde und mir kam es schon immer komisch vor wie diese in Veranstaltungen auf mich gewirkt haben, sodass ich Reitsport einfach nicht gut anschauen kann. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Tierveranstaltungen. Wenn man nicht völlig ignorant ist und etwas Empathie in sich hat, sieht man die Stresszeichen der Tiere. Durch die Vorfälle bei Olympia, befasse ich mich gerade mit der Thematik und mir wird auch hier sehr flau im Magen, wenn ich von den Erkenntnissen und Erfahrungen in den Kommentaren lese. Ich habe das Gefühl, dass häufig die Bedürfnisse von Tieren unterschätzt, fehlinterpretiert oder absichtlich ignoriert werden.
Danke,Karim...Inhalte eindrücklich und anschaulich erklärt. Eine echte Bereicherung! Ich hoffe es sehen viele... Ich teile es auf jeden Fall! Weiter so❤
Ich als ehemalige Reiterin schäme mich teilweise, weil ich nichts hinterfragt habe. Man muss sagen, ich bin niemals Turniere geritten, sondern lediglich Freizeitmäßig und hab mit 16 Jahren aufgehört. Heute bin ich stolze Hundehalterin und bin einfach nur froh, dass es im Hundesport nicht so aussieht wie bei den Pferden. Da geht es nicht um Geld. Natürlich Prestige, aber Geld ist wirklich das größte Gift (meiner Meinung nach). Bezüglich der Bewegungen, die dem Pferd nichts bringen: Ich mache mit meinem Hund Dogdancing und auch diese Bewegungen bringen ihm nichts für sein (Über)leben. Dennoch macht er es furchtbar gerne, weil wir das gemeinsam mit Spaß machen.
Allerdings ist ein Hund als Haus- und Heimtier auch nur dazu da, dem Menschen zu gefallen. Er hat ausschließlich einen Nutz- und keinen Eigenwert. Er wird gezüchtet/verzüchtet, weil der Mensch das so will, er wird kastriert, weil der Mensch das so will, er bekommt veganes Futter, weil der Mensch das so will, er geht auf den Hundeplatz, weil der Mensch das so will, er wird an die Leine genommen, weil der Mensch das so will usw. Hunde werden auch stetig "gebrochen". Nur nennt man das hier "unterworfen". Jeder Umgang mit Tieren - bis auf ganz wenige Ausnahmen - gibt dem Tier lediglich einen Nutzwert. Umgang mit Tieren, wobei das Tier einen Eigenwert besitzt ist so gut wie nie der Fall.
da muss ich klar widersprechen. auch bei den kindern wo es noch nicht um geld sondern nur um schleifen auf dem wald und wiesenturnier geht kochen die emotionen hoch, oft auch aus angst vor verletzungen (ist schließlich auch ein sehr gefährlicher sport). Im mittleren Leistungssport werden die Tiere oft als teure Investitionen erst recht gehegt und gepflegt, ebenso im Amateurbereich. Im Spitzensport geht's dann gerne wieder bergab. Mich freut es dass du deinen Sport im Hundesport gefunden hast. aber dort gibt es leider auch genügend Kritikpunkte. Ich finde wir sollten als Menschen mit einem Hobby mit einem Lebewesen nicht aufeinander zeigen. Viele Hardliner würden jetzt auf deinen Kommentar erwidern, dass sie zB die Hundehaltung als solches ebenfalls komplett ablehnen. Ich finde wir müssen über Misstände reden und alles verbessern wollen, so wie das Video hier auch vorhat.
Ich selbst besitze und reite mehrere Pferde, bilde auch Kundenpferde aus und mache aktuell einen Trainerschein und habe bereits eine Ausbildung zur Nutzung von Kinesiotapes am Pferd. Ich kritisiere die Moderne Reiterei sehr. Die Grundgedanken die zb die FN als Ausbildungsskala bezeichnet sind in den meisten Fällen absolut logisch, fair und dienen der Gesunderhaltung des Pferdes. Aber es wird weder danach geritten noch danach gerichtet. Solchen Videos wie deinem stehe ich kritisch entgegen, vermutlich wegen den Erfahrungen mit Jonas. Aktuell merkt man es wieder sehr. „Kein Pferd tut das gerne“ „ihr Reiter seid alle Tierquäler“ ect wird aus der breiten Masse gerufen. Alle in eine Schublade gesteckt. Das tut weh, wenn man selbst Aufklärungsarbeit leistet und sich weiter bildet. In den Jahren wo keine Sommerolympiade ist, wird nichts gesagt - die Reiter die es aber selbst kritisch finden werden von anderen Reitern nieder gemacht. Weil man ja keine Ahnung hat von Turnieren ect. Wie oft musste ich lesen von Reitern welche S reiten, dass ein Nasenriemen oder Sperrriemen eng verschnallt gehört und man das ja schon seit Jahren macht. Wie oft musste ich aber auch im Bekanntenbereich sagen, dass das Pferd nichts dafür kann und man aufhören soll es zu schlagen oder ihm am Zügel zu reissen? Wie viele böse Sprüche und Blicke ich wohl bekommen habe? Fehler machen wir alle und da KANN sich niemand davon freisprechen. Aber es gibt unterschiede. Den Wunsch für das Pferd immer besser zu werden haben wohl leider nicht alle. Und das darf meiner Meinung nach nicht zu Erfolgen führen.
Vielen Dank für das Video ❤ Eine Freundin von mir hat ein Pferd vorm Schlachter gerettet. Der arme Kerl war damals 7 monate alt. Als er zwei Jahre alt war, wurde sie schon dumm von den anderen Pferdemädchen angemacht dass sie so wenig mit ihm macht. Sie ginf zwei oder drei mal die woche mit ihm spazieren und die restliche zeit stand er auf der Koppel und hat mit den andeten pferden quatsch gemacht. Er war einfach noch ein baby. Pferdehaltung bzw die Erwartungen sind völlig absurd
Naja aber sich gar nicht um ein Pferd zu kümmern ist schon seltsam. Man muss ja nicht mal reiten, aber nur auf der Koppel stehen lassen ist auch nicht artgerecht. Pferde durch Boden- und Freiarbeit zu fördern macht sehr viel Sinn. Ist wie bei Menschen… Die die viel Sport machen sind in der Regel gesünder.
@@denisehilpert7852 Das ist jetzt nicht als Angriff gemeint, aber woher wollen wir als Menschen denn wissen ob ihm 2-3x in der Woche spazieren „reicht“. Sehr viele Tiere (nicht nur Pferde) langweilen sich, weil sie nicht gefordert werden. Ich mache mit meinen Katzen bspw. Klickertraining. Viele Leute spielen nicht mal mit ihren Katzen….
@@gamingwithmilu empfinde ich auch nicht als Angriff, alles gut. Finde ich mega dass Du mit Deinen Katzen clickerst, mache ich auch ! Ich bin witzigerweise Katzenverhaltensberaterin und habe ganz oft genau solche Fälle, in denen Katzen Verhaltensauffälligkeiten zeigen weil sie nicht ausreichend ausgelastet sind. Leider denken noch viel zu viele dass Katzen eher als Deko gehalten werden können
@@denisehilpert7852 Ja und so geht es mir eben mit allen Tieren. Auch Pferde sind keine Deko, sondern wollen gefördert werden. Und wie gesagt: Man kann Pferde auch auslasten ohne sie zu reiten. Auch durch Klickertraining oder eben durch Longen-, Boden- und Freiarbeit. Ich verstehe deshalb warum Leute es seltsam finden 2-3x in der Woche spazieren zu gehen. Das ist nicht wirklich abwechslungsreich für das Pferd.
Toller Beitrag! Dankeschön 💟. Ich bin auf einem kl. privaten aber professionellen und hochkarätigen Gestüt aufgewachsen. Dem artgerechten Wohlergehen der Pferde haben wir alles untergeordnet. Erst das Pferd, dann der Mensch. Hatte nie den Eindruck - auch im Rückblick nicht - dass unsere Pferde kein gutes Leben hatten. Nunmehr 30 Jahre später habe ich wieder Zeit für ein eigenes Pferd. Und habe mir eins gekauft. Da ich mit Pferden aufgewachsen bin, habe ich kein Gedanken daran verschwendet, dass es Probleme geben könnte. Dass, was ich seitdem erlebe, habe ich mir in meinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen können. Zucht, Haltung, Vermarktung, Turniersport, Tierrettung, Importpferde, Hobbypferdehalter und Babieglitzerwelt…. egal, wo man hinschaut: Eklatanter Pferdeunverstand, Pferdeleid und Qual aus Naivität, Desinteresse, Faulheit oder Gewinnsucht. Für die Kreatur Pferd macht es kein Unterschied. Dass, was für mich früher Normalität war, ist eine große Ausnahme geworden. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich Dank der sozialen Medien gegenseitig finden und unterstützen kann. Mittlerweile weiß ich jedoch gar nicht, ob oder wie ich noch reiten will. Obwohl ich die klassische Reitlehre vertrete, bin ich mir nicht sicher, ob Reiten zum Vergnügen überhaupt noch ein Vergnügen ist. 😢.
Ich (12 jahre alt) reite schon seit 7 jahren , ich habe ständig überall aufgehört, da es mir nicht gefallen hat , wie die pferde behandelt wurden , im Moment habe ich meine Reitbeteiligung, ich bin unfassbar zufrieden mit dem stall , die pferde werden dort NUR Gebisslos geritten , ich werde jetzt nicht alles erzählen, aber dort werden die pferd (insgesamt 8) eine Offenstall Haltung (keine heuraufe usw) gehalten , sehr artgerecht , heu wird extra so verteilt dass die pferde sich bewegen , immer koppeln und große weiden zu Verfügung ( auch mit hügeln usw...) die pferde haben keine eisen , nie Krankheiten (die letzte "Krankheit" die war , war eine allergische Reaktion auf einen wespen stich vor 1 jahr ... Falls irgendjemand fragen hat oder mehr wissen will gerne schrieben 🎊🎊
Was ich total krass finde ist, dass ich selber als Kind dachte, weil mir das von den Reitlehrern so gesagt wurde, dass Pferde nichts spüren und wie eine Art Elefantenhaut haben man deshalb viel kräftiger mit ihnen umgehen muss…ua Gerte richtig drauf hauen usw…🥲 Wie bescheuert das alles ist… Ist genau wie bei der Hundeerziehung die veraltete Ansicht man muss alles und jeden dominieren
Also bitte. Als Kind konnte ich schon nachdenken und wenn mir jemand gesagt hätte, das Pferde sowas wie eine Elefantenhaut hätten, dann hätte ich gesagt, dass das nicht stimmt. Warum sonst spüren sie jede Fliege?
@@lelo9458 naja, ich war als Kind sehr empathisch mit Tieren, habe mich mit meinen Freunden gestrittet wenn sie eine Mücke zerklascht haben. Dennoch hatte ich im Alter von 6 bis 10 Jahren nicht das Gefühl, etwas falsch zu machen, wenn ich mit der Gerte draufgehauen habe, weil mir das so beigebracht wurde und als Kind ist man halt leichtgläubig. Das Argument mit der "Elefantenhaut" kenne ich übrigens exakt so auch, hatte gerade einen kleinen Flashback. Dabei spüren Pferde schon, wenn man sie mit einer Feder berührt und das durch ihr Fell. Sie sind empfindlicher, als wir. Ich finde es schwierig, einem Kind einen Vorwurf zu machen bzw. einer Person, die es nun einsieht, wo sie älter ist. Das liegt in der Verantwortung der Erwachsenen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen sollten, was ein kleines Kind schwer kann.
@@lisakoch6930 Dass man Mücken klatscht ist völlig normal und dennoch hast du dich dagegen gestellt. Du konntest also sehr wohl entscheiden etwas nicht zu tun. Warum beim Pferd nicht? Ist doch widersprüchlich.
Ich habe mit 8 Jahren angefangen zu reiten. Keiner der Reitlehrer hat mir irgendwas zu derem Verhalten oder ordentlichem Umgang beigebracht im Gegenteil wurde mir im Reitunterricht (ich hatte nie ein eigenes Pferd) eher gesagt, dass ich dem Pferd wehtun soll (Riegeln, gerteneinsatz, Sporen in den Bauch etc.). Erst als ich mit 13 eine Pflegebeteiligung (man hilft sich um das Pferd zu kümmern, ich konnte auch etwas reiten) angenommen habe von einem Pferd, dass durchgängig Zugang zu einer Weide hatte und in einer kleinen Herde lebte habe ich angefangen etwas über deren Verhalten und artgerechten Umgang zu lernen (die Besitzerin hat mir erstmal nochmal neu beigebracht ordentlich Schritt zu gehen). Ich bereue es extrem wie ich mich damals verhalten habe. Es läuft einiges schief wenn sich ein Kind ordentliches verhalten gegenüber einem Tier selber beibringen muss und sowas nicht im Reitunterricht beigebracht wird.
Das finde ich auch wirklich zu bemängeln. Ich wurde als Kind nicht wirklich ernst genommen in meinem Anliegen vernünftig reiten und den Umgang zu lernen. Habe leider die Erfahrung gemacht, dass man in klassischen Reitschulen in eine „Form“ gepresst wird. Bin dann in den Westernbereich gewechselt. Dort hab ich erstmal vom Boden aus angefangen bevor es überhaupt aufs Pferd ging. Ein „Hau drauf“ habe ich dort dann zum Glück auch nicht mehr gehört.
Na hier ist ja wirklich alles drin. Ich hätte als Tüpfelchen auf dem i vielleicht nur noch diese eine Studie erwähnt, über die ich vor einiger Zeit in der Tierärztezeitschrift meines Mannes (diese grüne da, du kennst sie sicherlich) gelesen habe: Rennpferde in Gruppenhaltung sind sogar leistungsfähiger als die in Einzelhaltung! Meine Meinung: Die Pferdewelt ist einfach gnadenlos und erschreckend rückwärtsgewandt, und je mehr umso mehr es um Geld geht.
finde ich persönlich im Amateurbereich eben gar nicht! Noch vor 10 Jahren war es bei uns gang und gebe dass die pferde in den pensionsställen in der nähe , mangels paddocks, im winter GAR NICHT rauskamen. Nun sprießen überall Gruppenpaddocks mit Heuraufen, Offenstallkonzepte usw im Winter aus dem Boden. Bei meinem Opa war es noch gang und gebe, dass Pferde im Winter 24h in Ständerhaltung standen. Es hat sich schon was getan und ist finde ich jetzt unfair an der Stelle dies den Stallbetreibern von modern orientierten stallkonzepten abzusprechen, denn die übernehmen teilweise anlagen und investieren aus eigener Tasche eine MENGE geld, oft mit dem ziel den eigenen tieren durch verwirklichung der eigenen traumanalage ein schöneres Leben bieten zu können als in den bisherigen Pensionsställen. Im Spitzensport gab es jüngst einige Rückschritte, jedoch muss ich auch sagen dass sich der nationale Sport nach vorne entwickelt hat an vielen Stellen. Enge Pferde werden von den nachrückenden Richtern (die Rentner-Richter ü70 gehen langsam alle in Rente) IMMER kritischer betrachtet. Ein Richter bei uns klingelt manchmal die Hälfte der Prüfung raus und richtet dermaßen streng, da gewinnt manchmal einer mit einer 6.4 der bei anderen richtern eine 7.5 bekommen hätte. Immer mehr reiter bilden sich fort in punkten biomechanik usw. Nebeneffekt des Kostenanstiegs: immer mehr halten ihre pferde bei sich am haus und bieten ihnen dort mehr auslauf als im pensionsstall möglich. Es tut sch was, es muss sich mehr tun, und da sehe ich die FEI ganz klar in der Verantwortung aber auch vor allem unseren Gesetzgeber in Deutschland!
Sei gegrüßt Ich bin Bereiter und Trainerin und finde das Video wirklich sehr gut von dir, auch wenn es hier und da einige Unstimmigkeiten gibt. Generell würde ich das Video in einigen Punkten kommentieren. Punkt 1: Ein Pferd, wenn es sich frei bewegen kann, legt bis zu 100 km am Tag zurück. Keine 8 Kilometer. Jedes Pferd würde dich auslachen, wenn du mit so einer geringen Kilometerzahl ankommst. ;) Punkt 2: Es ist mir tatsächlich neu, dass es so "ungewöhnlich" ist, dass man ein Pferd über "zuschauen" ausbildet. Dieser Ausbildungsstil wird gerne im alternativen Bereich gewählt. Bsp: du möchtest einem Fohlen das Halfter anlegen. Also siehst du zu, dass es immer in der Nähe ist, wenn der "mama" das Halfter angelegt wird oder einem anderen Pferd aus der Herde. so lernt es durchs zuschauen, dass es was "ganz" normales ist. Ja, tatsächlich ist es so, dass je größer eine Pferdeherde ist, desto komplexer das gesamte System. Denn JEDES Individuum in der Herde übernimmt eine "Aufgabe". Ob es die "Nanny" für das Jungvolk ist oder das Beschützen oder die Futtersuche.... Punkt 3: Was die Fresspausen angeht, ist es tatsächlich so, dass ein Pferd ca 2 Stunden frisst und dann ca 3 Stunden Fresspause macht, um dann wieder ca 2 Stunden zu fressen (abhängig davon, wie viel Futter das Pferd aufnimmt. Auf einer Wiese mit "kurzem" Gras, kann ein Pferd auch gerne mal bis zu 4 Stunden Fressen und wenn ein Pferd einfach nur sein Maul in das Heu halten muss, dann setzt die Fresspause in der Regel schon nach spätestens anderthalb Stunde ein). Punkt 4: Man kann bei einem Pferd sehr gut erkennen, ob es Schmerzen hat oder es sich unwohl fühlt. Dafür braucht man allerdings eine gute Beobachtungsgabe. Man muss dem Pferd "zu hören". Und das machen leider nicht viele. Schnell wird es auf Ungehorsamkeit und Böswilligkeit eines Pferdes geschoben. Punkt 5: Du hast zum Schluss das Thema angesprochen, was mich so dermaßen abfuckt am allgemeinem Pferdesport. Nämlich, dass das Pferd nur ein "Sportobjekt" ist und man nicht auf die Bedürfnisse des Tieres eingeht. Tatsächlich kann ich aber auch sagen, dass langsam ein "Umdenken" im Profi-Sport einsetzt. Ich habe zum Beispiel mehrere Jahre in einem Sportstall gearbeitet, da wurden die Pferde bis zum vierten Lebensjahr im Herdenverband gehalten - Sommer Weide, Winter Laufstall mit Winterweide -. Die Pferde wurden nur in den Bereichen gesprungen, wie sie es auch vom natürlichen Potential her "schafften". So kommt es vor, dass aus einem Jahrgang von Nachwuchspferden, 8 von ihnen über die Höhen von einem A- oder L-Niveau nicht hinaus kommen. Ist halt so. Auch bekommen die Sportpferde regelmäßig Auszeiten von einem Jahr im Herdenverband 24/7 Weide. Des weiteren habe ich es auch schon sehr oft in der Freizeitreiterei erlebt, dass man den großen "Profisportlern" nacheifert. Denn die sind ja erfolgreich, also muss es richtig sein. Ich könnte dabei jedes mal kotzen, wenn ich dann sehe wie unsachgemäß die Sporen oder eine Kandare eingesetzt wird... total missbräuchlich und entgegengesetzt der eigentlichen Funktion. Und jedes mal werde ich wie ein Auto angeschaut, wenn ich demonstriere, dass man ein Pferd auch ohne Sporen... ja sogar ohne Sattel und Trense / Halfter reiten und lenken kann. Alles in Allem ein sehr schönes und sachliches video. Top!
Vielen Dank für diese Recherche. Da ich vor Kurzem auf die Erforschung matriarchaler Strukturen in der Menschheitsentwicklung gestoßen bin, tauchte dort der Hinweis auf, unsere derzeitige "Anomalie" pariarchaler Herrschaftsstrukturen habe maßgeblich etwas mit der Domestizierung und kriegerischen Nutzung des Pferdes zu tun. Ich danke Ihnen sehr für dieses Puzzleteil ❤
Es gibt viele, viele traurige Dinge im Pferdesport. Und es gibt Pferde, die wiehern ihren Besitzer freudig an - nicht wegen eines Futtereimers, sondern weil sie mit ihm kommunizieren. Warten darauf, dass es losgeht ins Gelände, sind aufgeregt wie kleine Kinder nach einer Reitpause, wenn endlich wieder der Reiter da ist und man zusammen Spaß haben kann. Unser Pony "grummelt" tief wiehernd die Kindern an, wenn sie absteigen, als wollte es sagen: Hallo, da bist Du ja wieder auf zwei Beinen. Hat es Spaß gemacht und können wir uns bitte lieb haben? Es ist meist der menschliche Ehrgeiz, die Ungeduld. Pferde haben so viel zu verschenken, wenn man Geduld hat, ihnen zuhört und nicht fordert, sondern bittet. Und das Schöne daran ist: Ein fröhliches Pferdewiehern zur Begrüßung kann man sich nicht kaufen, im Gegensatz zu so einigen Turnierschleifen mit dem Gebrauchsgegenstand "Pferd". Und es gibt auch Sportpferde, die sind glücklich, wenn sie gefordert werden mit ihren Aufgaben. Milton war so ein Beispiel, Totilas gewiss nicht.
Meine Güte, ich habe mit Pferden nichts am Hut, die armen Tiere! Ich möchte keine Pferde im Zirkus und dann natürlich auch keine im Sport. Ich habe mich tatsächlich auch schon öfters gefragt, inwiefern es Sport ist, auf dem Rücken eines Tieres zu sitzen.
Hab mal eine Frau gedatet die leidenschaftlich reitet. Das Gleichgewicht zu halten und auf die Bewegung des Pferdes richtig zu reagieren, ist ziemlich anstrengend. Aber ich gebe ihnen recht. Das Pferd erledigt den wirklich sportlichen teil
1. Man lenkt nicht mit einem Gebiss ein Pferd. Dies wird mit Schenkelhilfen und der korrekten Sitzhaltung erreicht. Bevor solche Dressur Übungen mit Reiter auf dem Rücken erreicht werden können, muss dies zuvor vom Boden aus erarbeitet werden. Nennt sich einfühlsame Handarbeit. Von unten aus kann man das Tier auch besser loben. 2. Dressur oder Springen macht den meisten Pferden Spaß. Das richtige Maß und Training muss hier berücksichtigt werden. Genauso wie die Haltung. Die meisten Pferde erhalten durch Arbeit eine gut stützende Muskulatur was zur gesund Erhaltung beiträgt. 3. Es gibt Namenhafte gute Profi Sportler wie Ingrid Klimke, die ihre Pferde gesund und fair ausbildet haben. 4. TrageErschöpfung sollte natürlich beachtet und vermieden werden. 3-4 mal die Woche Reiten reicht aus, zusätzlich ein gut sitzender Sattel + Lammfell um das Gewicht abzudämpfen ist notwendig! Der Rest sollte vom Boden aus geschehen. ( Longe, spazieren, Handarbeit, clickern und Auslauf)
1. Wozu dann das Gebiss? Aus Spaß? :) 2. Woher weißt du, dass es ihm Spaß macht. Hast du es gefragt und kannst seine Sprache sprechen? 3. Eine gute Trainerin entschuldigt nicht viele schlechte. 4. Würde man garnicht auf dem Pferd sitzen, gäbe es das Gewichtsproblem auch nicht. Reiten ist für die Gesundheit nicht essentiell.
@@lounam.506 1. Das Gebiss ist nicht nötig. Du kannst auch mit halsring oder gebisslos fein reiten. Es gibt hohe Reiterklassen wo bestimme Gebisse eben vorgeschrieben sind. Zudem verteilt ein Gebiss den Druck besser. Starker Zügel Druck wirkt sonst sehr stark auf die Laden. 2. Woher weißt du ob ein Hund daran Spaß hat, Blindenhund oder Polizeihund zu sein? Genau an der Körpersprache. Dasselbe haben Pferde auch. Es gibt Introvertierte Pferde, die zeigen es dir nicht so deutlich ob sie an etwas “Spaß” haben und extrovertierte Pferde. Man merkt es daran wenn Lektionen oder Sprünge ausprobiert werden und das Pferd dies häufig wiederholen möchte. Auch ein häufiges ohrenspiel, abkauen und Schweif Bewegungen sind Indizien das es ihm Spaß macht und das Pferd entspannt sind. Falls du Tiere hältst egal ob Hund Katze Maus, dann wirst du mir das gleiche sagen. 3. Hat auch keiner das Gegenteil behauptet. 80% der Reiter sind Freizeit Reiter. Diese Leute gehen überwiegend sehr gut mit ihrem Tier um. 4. Würde ich mein Pferd nun dauerhaft im offenstall stehen lassen, würde er gewaltig an Muskulatur abbauen. Wenn ein Pferd gesund geritten wird und nicht kaputt geritten, ist daran nichts negatives zu sehen. Das gesunde Maß an verschiedener Arbeit ist entscheidend. Und Pferde sind nun mal keine wilde Pferde mehr. Genauso wie Hunde.
@@linchenx3643 - Blindenhunde und Polizeihunde haben keinen Spaß daran, das zu sein. Niemals. Sie werden dafür benutzt. - Wenn es keine wilden Pferde mehr sind, warum gibt es dann wilde Pferde? - Ich habe noch nie in einer Doku wilde Pferde springen sehen.
Ich kämpfe für die Freiheit der Pferde und gehe als Vorbild mit meiner Stute voran. Das Sein mit Pferden ist leider immer noch zu 90% ein einziger Wahnsinn. Ich kostet mich sehr viel Energie diesen Weg zu gehen. Ich mache mich damit nicht beliebt, werde ausgegrenzt und würde fast sagen zeitweise auch gemobbt. Trotzdem gehe ich diesen Weg, denn es gibt kein Zurück mehr.
Hallöchen Freunde, bitte beachtet die im Video genannten Spielregeln für die Kommentarspalte. Thx.
Falls ihr Videos dieser Art unterstützen und außerdem Zugang zum exklusiven Community Discord haben möchtet, könnt ihr das ab 2€ pro Monat bei Patreon machen. patreon.com/DerTierarzt Vielen Dank an alle, die bereits supporten :)
Dem Inhalt des Videos kann ich nur zustimmen und habe nichts zu ergänzen! Aber ich würde gerne einen Themenvorschlag loswerden: Vögel, insbesondere Papageien (alle Familien) und ihre (unangebrachte Haltung) als "Haustiere"! Danke für Deine tolle Aufklärungsarbeit, hoffentlich bewirkt(/trägt dazu bei) sie an den wichtigen Stellen/Stellschrauben unserer Gesellschaft entsprechende Veränderung!
Ich hasse diesen Satz von sovielen Leuten, die Pferde halten: "Das Pferd muss geritten werden, die brauchen das." 😬
Ahja, wer reitet die denn bitte in der Natur?! Lasst die Tiere in Frieden! 😢
Dem kann ich nur zustimmen!
Wegen komplett ohne Druck reiten: Da solltest du mal die Doku zu Frederic Pignon und seiner Frau sehen, er erarbeitet sich die Shownummern seiner Pferde wohl drucklos und erklärt dazu auch einiges. Wenn man ihn fragt erklärt er sicher auch die Limitationen. Wenn man bei seinen Shows mal genauer hinschaut, dann erkennt man vielleicht auch die ein oder andere ;-)
Und wenn das Pferd zu alt für den Turniersport ist wird es an einen Gnadenhof abgeschoben um sich der lästigen Kosten zu entledigen.
Sofort danach wird ein neues "Sportgerät" gekauft zum verheizen..
Viele Reiter, die ich kenne, unterstellen den Pferden ständig irgendwelche "bösen" Absichten. Der Klassiker: "die/der möchte dich testen und möchte gucken wie weit sie/er bei dir gehen kann, aber du musst dem Pferd zeigen, wer der Boss ist!". Aber wenn ich mit einem Pferd ins Gelände reite und das Pferd bleibt stehen, dann glaube ich eher, dass das Pferd (ein FLUCHTTIER MIT SEHR SCHARFEN SINNEN) etwas wahrnimmt, was ich nicht wahrnehmen kann und deshalb vorsorglich stehen bleibt, um die Situation richtig einschätzen zu können und nicht um mich zu "testen".
Diese "Vermenschlichung" der Tiere macht mich unglaublich sauer, denn es negiert die Bedürfnisse der Tiere und führt zu einem schlechten Umgang. Noch dazu demonstriert es in den meisten Fällen, wie wenig einige Reiter tatsächlich über die Biologie von Pferden wissen und das ist sehr traurig.
Naja, das wording ist halt daneben. Ja, oft haben Pferde vor Dingen Ansgt, die ihnen suspekt sind. Es ist aber als Mensch, der ja die Richtung vorgeben will und damit als Leittier dem Pferd Sicherheit vermitteln möchte, Aufgabe, dem Pferd die Ansgt vor dingen zu nehmen, von denen wir wissen dass sie ungefährlich sind bzw bleiben, solange das Pferd nicht überreagiert. Eine quietschpinke Bank wird dem Pferd nicht gefährlich wenn es gelassen uns vertrauend dran vorbeischreitet. Wenn das Pferd das aber anders sieht, und unserem Urteil nicht vertraut sondern selber eine Entscheidung tritt, kann es zur Seite springen oder hektisch werden und mit Pech in das von der Seite kommende Auto/Radfahrer/Kleinkind reinspringen. Das hat nix mit bösem Willen zu tun. Es liegt in der Natur eines Herdentieres, die Meinung und Kompetenz seines ranghöheren Tieres zwischendurch immer wieder zu hinterfragen (Rangordnung neu klären) und da ist es unsere Pflicht als Mensch, dem Pferd fair zu erklären, was wir wollen. Ich rede NICHT davon das Pferd dann zu verhauen, sondern mit Ruhe und Verstand und ausstrahlender Souveränität dem Pferd zu vermitteln, dass es vor einer Sache keine Angst haben braucht. Der Mensch muss als Ziel haben, das Leittier zu bleiben um die (hoffentlich) besonneren Entscheidungen zu treffen. Das gilt nicht nur für Reitpferde, sondern JEDES Pferd das man in irgendeiner Form hält, selbst auf der Wiese! Denn Tierärzte sind für unsere domestizierten Pferde notwendig, man muss mal ab und an die Tiere auf andere Weiden führen, dem Pferd helfen bei Erkrankungen, Hufe müssen geschnitten werden usw. Dazu braucht es überall eine gewisse Domestizierung wo das Pferd den Menschen respektiert und dem menschen als solchem vertraut. Wenn wir dem Pferd alle Entscheidungen überlassen, wird es für alle beide gefährlich. Wenn man den Gedanken zu Ende durchdenkt, müsste man die Pferdehaltung KOMPLETT abschaffen. also nicht nur als nutztier, sondern allgemein als Tier auf unseren Weiden. Wir können unsere zigtausend pferde aber nicht alle einfach zaun auf in die wildnis entlassen. das heißt man müsste sie entweder einschläfern, ihrem schicksal überlassen oder den sport langsam beenden. all das würde wohl auf lange sich mit einem aussterben der gesamten rasse und temporär hohem tierleid verbunden.
Zurück zum Beispiel, zum fairen Leittiergedanken gehört auch zu wissen, wann man von dem Pferd zB einen Schritt mehr in Richtung Gruselstelle einfordern kann, oder aber auch zu fühlen, wann das gerade kontraproduktiv wäre weil das Pferd gerade einmal kurz "ausharren" und sich das ganze zuende ansehen muss, bevor die Skepsis evtl. wieder ein Stück gesunken ist unter eine Schwelle, wo eine erneute Aufforderung Früchte tragen kann. Das ist ein ganz schmaler Grad und Fehler dürfen einem passieren! dabei rede ich nicht von fehlern wie verdreschen oder im maul ziehen sondern eventuell ein zu früher auffordernder Schenkeldruck ins vorwärts obwohl das Pferd noch nicht so weit war. Zu diesem gehört dann zum Beispiel auch, zu wissen, was man heute erreichen kann (an meinem Beispiel: muss das Pferd heute unbedingt 50cm nah an der Bank vorbei oder reicht es, wenn es heute auf 2m rangeht und dann dran vorbeigeht als Zwischenziel, und dann schaut man morgen oder übermorgen nochmal ob das Pferd dann bereits weniger Angst hat?)
@@DiiAM00NDx3Solch einen Wortschwall, der auf den ersten Blick klug und vernünftig erscheint, kenne ich von veganen Seiten, wenn Fleischesser ihren Konsum rechtfertigen wollen.
Das klingt wie bei Hunden 😩
@@DiiAM00NDx3ich sehe vieles sehr ähnlich wie du. Hinterfrage aber seit längerer Zeit den "Leittiergedanken". Denn neueren Studien zufolge gibt es so etwas wie eine lineare Rangordnung bei Pferdeherden nicht. Das ist sehr viel komplexer.
Mal als Bsp:
Tier B ist eig ranghöher als Tier C.
Jetzt ist aber Tier C mit Tier A "gut befreundet" und Tier A ist am "ranghöchsten".
Tier C ist im aktuellen Moment mit Tier A unterwegs und Tier B weicht aus und macht für Tier C Platz für die Futterstelle.
Oder zb ne Stute die tragend ist wird zuerst an die Wasserstelle gelassen, egal wie ranghoch usw. Da gibt es sehr viele Bspe und ne Herde ist vieeel komplexer aufgebaut als wir das je nachahmen könnten. Es gibt zb ein Tier das besonders gut riechen kann. Dem vertraut die Herde dann zb beim Aussuchen der Wasserqualität, eines das besonders gut hören kann, das übernimmt wieder ne andere Funktion für die Herde usw.
Buchempfehlung:
"Vertrauen statt Dominanz"
Da wird das auch gut beschrieben.
Da als Mensch den Anspruch zu haben "ich bin das Leittier und ich treffe die Entscheidungen" finde ich absurd.
Mein Pferd riecht und hört zb sehr viel besser als ich. Mein Pferd kann in manchen Situationen "bessere" Entscheidungen treffen als ich. Mein bosniakisches Gebirgspony zb ist beim Ausritt auf nem Waldweg stehen geblieben. Wollte umdrehen. Er wollte partout nicht weiter. Ich: ok. Wir drehen um.
Paar Sekunden später kracht genau an der Stelle, wo wir weiter gelaufen wären ein Baum um. Danke, Bub!
Außerdem finde ich die Theorie, "wenn mein Pferd mir vertraut, macht es alles mit und hat keine Angst mehr" brandgefährlich und absurd.
1. Hat jedes Lebewesen vor iwas Angst. Und diese Ängste sind sehr individuell.
2. Erzeugt dieser Gedanke "wenn dein Pferd dir vertraut..." viele Probleme, weil der Mensch die Angst des Pferdes (die mit ihm garnix, aber auch garnix zu tun hat!) persönlich nimmt (a la: 'mein Pferd vertraut mir nicht genug/stellt mich in Frage' etc).
Selbstverständlich muss ich als Mensch die VERANTWORTUNG übernehmen, für ALLE Situationen mit meinem Pferd. Aber ich sehe mich nicht als Leittier. Sondern als Partnerin. Und ich beziehe mein Pferd in möglichst viele Entscheidungen mit ein.
Das wäre mein Anspruch an meine Beziehung zum Pferd.
@@marionmicke3465 Kann sein, aber ich bin gar kein Freund von kurzen undifferenzierten Antworten auf komplexe Fragen. Es gibt (fast) nie schwarz und weiß. Gegenargument: dein Kommentar geht auf keinen meiner Aspekte ein. Sowas kenne ich von Argumentationen a la "ja aber was ist mit ..." Aka whataboutism
Ich bin Pferdeosteopathin, -Physiotherapeutin und -Trainerin, ordne mich selbst in eine der im Video besprochenen Nischen ein und bin selbst eine große Kritikerin des modernen Reitsports.
Ich begrüße grundsätzlich solche Videos, die sich sachlich mit der Thematik auseinander setzen, bedauere aber gleichzeitig wenn sie, wie leider in den meisten Fällen, durch fehlendes praktisches Wissen in der Materie falsche Informationen und fehlende Tiefe der Thematik ausarbeiten, weil sie darüber leider einfach unnötige Angriffsfläche bieten, die der Sache nicht dienlich ist.
Ich möchte dazu kurz etwas allgemein ausholen, bevor ich die mich in diesem Video "störenden" Punkte aufgreife (und ich entschudige mich im Voraus dafür, wenn das hier jetzt maßlos ausufert):
Deshalb kritisiere ich für meinen Teil auch vermeintliche Kritiker wie Martin Rütter- den ich nun hier nur aufführe, da er im Video aufgegriffen wird- weil a) die Glaubwürdigkeit fehlt (in dem Fall doppelt bedingt dadurch, dass er durch die Produktion der Sendung "Die Pferdeprofis" ja nun selbst lang genug Geld durch den Pferdesport verdient und seinerseits absolut nicht offen für Kritik war für seine Wahl eines höchst umstrittenen Trainers, der bereits Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz kassiert hatte) und b) solche Polemik einfach keine Grundlage für eine vernünftige Diskussion und Benennung der Probleme erfolgen kann.
Damit erweist man der Sache einen Bärendienst.
Das nur mal allgemein und nicht alleinig und konkret auf dieses Video hier bezogen.
Ich für meinen Teil investiere sehr viel Zeit in Auf- und Erklärungen, sowohl im realen Leben, als auch auf Social Media.
Dazu muss ich die Dinge, die ich kritisiere, aber entsprechend bis in's Detail kennen und argumentativ nicht angreifbar zu sein- damit ich auf Gehör stoße und nachhaltig etwas verändern kann.
Zu 5:05 - das Hobbeln ist nicht per se gesetzlich verboten. Lediglich das Hobbeln in freiem Gelände wird als tierschutzwidrig angesehen. Es gab im März 2023 genau deshalb eine Petition mit fast 50k Unterschriften, die das generelle gesetzliche Verbot des Hobbeln forderte. Nur leider wie so oft ohne Konsequenzen.
Zu 7:45 - positive Verstärkung ist sehr wohl bei Pferden anwendbar- sehr gut sogar! Mittlerweile beschäftigt sich eine wirklich große Zahl der Reiter erfolgreich mit genau diesen Lernmethoden . Es gibt dazu auch eine spannende Studie die erfasst, dass Pferde, die mit positiver Verstärkung gearbeitet werden, eine stärkere Kontaktaufnahme zum Menschen herstellen und die Pferd-Mensch-Beziehung dadurch verbessert wird.
Zu 8:43 - es geht bei dem Reiten mit Gebiss (und ich bin eine große Gebisslos-Befürworterin) nicht darum das Pferd darüber zu lenken und zu bremsen. Zumindest sollte es das nicht. Dass man natürlich in der Praxis mangels vernünftiger reiterlicher Ausbildung genau diesen fehlerhaften Gebrauch sieht, steht auf einem anderen Blatt. Ein vernünftig ausgebildeter Reiter lenkt und bremst sein vernünftig ausgebildetes Pferd über den Sitz. Nicht über die Hand. Das Gebiss dient in erster Linie dazu das Pferd über den Kaureflex auf den Unterkiefer und durch die Lage auf der Zunge bedingte Einwirkung auf das Zungenbein zu lösen und den Grundstein für die Losgelassenheit des Pferdes und darüber eine funktionierende, den Reiter gesund tragende Biomechanik zu erreichen.
Es geht also mitnichten um den Gebrauch eines Schmerzimpulses.
Zu 9:30 - ungebrochene Gebisse sind erst mal nur Stangengebisse und nicht per se eine Kandare. Tatsächlich sind Stangengebisse als "weicher" zu werten als gebrochene Gebisse, weil sie gleichmäßig auf Zunge und Laden aufliegen. Laut Cavallo soll eine finnische Studie ergeben haben, dass Verletzungen an den Laden häufiger bei doppelt gebrochenen Gebissen auftraten als bei einfach gebrochenen. Den Link zur Studie konnte ich bedauerlicherweise nicht finden.
Erst mit Unter- und Oberbaum, sowie einer Kinnkette ergibt sich eine Kandare. Eine Studie der Universität von Durham zeigte zudem, dass diese Hebelwirkung "nur" auf die Kinngrube des Pferdes, jedoch nicht auf das Genick wirkt.
Die hier nötige anzubringende Kritik ist die des heutigen falschen Gebrauches der Kandarenzäumung im Sport. Eine Kandare ist nicht für das Reiten in Anlehnung, d.h. für den stetigen Zügelkontakt konzipiert und so auch in der Geschichte der Reitkunst nie genutzt worden. Das ist eine "moderne" Erfindung die einen Verfall der Reitkultur zum Leidwesen der Pferde mit sich bringt. Das gilt ebenso vor allem auch für den dauerhaften Gebrauch der Kandare in Kombination mit einer Unterlegtrense. Dass diese Zäumung in den höheren Klassen der Dressur verpflichtend vorgeschrieben ist, gehört ohne Diskussion geändert, keine Frage.
Zu 10:14 - ich als absolut große Verfechterin der gebisslosen Reiterei MUSS hier dazwischen grätschen, weil man hier doch unbedingt differenzieren muss um auch hier keine Angriffsfläche zu bieten. Gebisslose Zäumung ist nicht gleich gebisslose Zäumung, ergo lässt sich niemals pauschal sagen, dass das gebisslose Führen des Pferdes per se besser sei. Es gibt nämlich eine Vielzahl an gebisslosen Zäumugen mit Hebelwirkung, die vor dem Glauben eines vermeintlich pferdefreundlicheren Alternative viel zu oft viel zu falsch angewendet werden. Als Beispiel dafür sei die mechanische Hackamore in all ihren Varianten an erste Stelle der nicht-pferdefreundlichen Zäumungen zu setzen. (Die spanische Serreta nehme ich jetzt nur raus, weil ich sie ohnehin generell für höchste Tierquälerei halte) Dazu kommt das leider viel zu oft vorkommende falsche Verschnallen der Zäumungen, die in der Praxis viel zu oft viel zu tief verschnallt werden. Es ist keinem Pferd geholfen, wenn die schlecht sitzende Zäumung auf den instabilen Teil des Nasenbeins drückt oder ihm die Luft abdrückt- denn wie wir wissen können Pferde nicht durch's Maul atmen. Der korrekte und pferdefaire Gebrauch einer gebisslosen Zäumung ergibt sich also nur wenn sich der Reiter nicht nur ausführlich zu den Zäumungen an sich, ihrer Einwirkung und ihrem Bestimmungszweck informieren, sondern sich auch eingehend mit der Anatomie des Pferdeschädels beschäftigen um die Zäumung vernünftig anzupassen.
Der Gebrauch einer gebisslosen Zäumung verlangt vom Reiter also ebenso viel Verantwortung wie der Gebrauch eines Gebisses!
Zu 10:30 - diese Aussagen sind einfach faktisch falsch. Das zu erklären würde aber nun hier vollends den Rahmen meines ohnehin schon ausufernden Romans komplett sprengen.
Zu 10:50 - der Schenkeldruck ist kein Schmerzreiz. Dass das Pferd auf Schenkeldruck reagiert ist reine Konditionierung. Ein junges Pferd beim anreiten wird vorwärts geführt, während das Bein angelegt wird und wird dafür gelobt. Es lernt: Kontakt Bein-Rumpf - vorwärts - Keks. Das lernen die in 1-2 Tagen, ohne jeglichen Schmerzimpuls.
Zu 12:02 - man kann und sollte gerne über Sporengebrauch, Sinn und Nutzen diskutieren und gerne auch diesen kritisieren, nur bitte dann auch in einem sinnhaften Kontext. Die Sporen an dieser Stelle anzubringen ist völlig random, wahrscheinlich erschließt sich das einem nur wenn man auch wirklich in der Materie drin steckt.
Zu 12:38 - lernen durch Abschauen ist durchaus in vielen Sparten gängige Praxis und wird genau so zur Ausbildung genutzt. Und ja, es funktioniert hervorragend.
Zu 13:17 - keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung für das angesprochene Problem, aber ein wichtiger Punkt in den Grundlagen des Problems: Bauvorhaben für Offenställe oder ähnliche artgerechte Haltungsformen erhalten deutlich seltener eine Baugenehmigung als klassische Boxenställe. Wieso das so ist? Keine Ahnung, aber eine leidvolle Erfahrung meinerseits, bzw all derer aus meinem Bekanntenkreis die sich mit diesen Abgründen der deutschen Bürokratie konfrontiert sahen.
Zu 15:15 - es gibt durchaus sogar mehrere Studien zur Schmerzerkennung bei Pferden. Google spuckt direkt mehrere, aus unterschiedlichen Jahrgängen von unterschiedlichen Forschern aus, wenn man nach Studien zum Schmerzgesicht des Pferdes sucht. Dazu kommt, dass wir zudem auch noch eine hohe Anzahl an Beschwichtigungssignalen beim Pferden kennen, die nicht nur von Pferd zu Pferd, sondern auch von Pferd zu Mensch gezeigt werden.
Auch hier ist man als Reiter in der Pflicht sich mit diesen Äußerungen des Pferdes zu beschäftigen und sie korrekt zu interpretieren.
Zu 17:00 - das Reiten beim modernen Fünfkampf unterliegt nicht den Regularien der FEI, sondern den Regelwerken des Weltverbandes für modernen Fünfkampf.
Ich finde es an dieser Stelle bedauerlich, dass hier die Chance verspielt wurde wirklich konkrete Kritik an FN und FEI zu aufzugreifen. Hier wird leider nur an der Oberfläche gekratzt. Das gilt ebenso für die Kritik am Leistungssport. Nicht falsch verstehen, ich übe selbst sehr viel Kritik an genau diesen Strukturen, nur weiß ich WAS ich da konkret kritisiere und kämpfe selbst damit oft genug gegen Windmühlen, daher ist es mir umso wichtig, dass Kritik von überall gehört wird- nur dann bitte einfach fundiert um nicht zu verpuffen.
Ich möchte abschließend sagen, dass es mir mit diesem nun doch sehr lang geratenen Kommentar nicht darum geht dieses Video zu zerpflücken. ich finde die Grundmotivation und die Grundaussagen wichtig und richtig. Es ging mir nun einzig und allein darum die Punkte, die angreifbar sind, zu erörtern. Es ist mir ein tiefes Anliegen, dass eine Veränderung im Reitsport stattfindet, dass Missstände benannt und behoben werden, dass Kritik geäußert, dass hinterfragt wird und ein Umdenken entstehen kann- zum Wohl der Pferde.
*edit: ich musste leider alle Links zu Quellen entfernen, da mich RUclips den Kommentar sonst nicht posten lässt
vielen Dank für die Mühe das so detailliert zu ergänzen/kritisieren
@@RWReitkunst Danke für diesen guten Kommentar👍🏼. Es ist Balsam auf meiner Seele, genau diese Dinge sind mir ebenfalls wichtig.
Super detailliert und fundiert geschrieben. Ich bin da ganz bei dir !
Als ehemalige Züchterin und Freizeitreiterin nach klassisch-Barocken Vorbildern kann ich das alles genauso unterschreiben.
Eine Kandarre war bei uns immer nur ein Schmuckstück und kein Werkzeug.
Eine Gummistange kann niemals die selbe Aufhebelung haben wie eine Wassertrense. Eine Stange ist immer einem beweglichen Kauderwelsch wie einem Snaffle-with-Shanks vorzuziehen, zb dem gebrochenem Palham. Am schlimmsten waren die Correction Bit mit high port. Kennt jemand das Brittany Pozzi Combo Lifesaver? Wer sich satanische Pferdewerkzeuge anschauen will, sollte danach googeln.
Die meisten "damaligen" gebisslosen Zäumungen waren sehr gefährlich, allen voran die zwei Varianten des Hacks. Nicht mal das Bosal mochte ich. Was es heute gibt weiss ich nicht, aber gebisslose Zäumungen sind nicht die schmerzlosere Alternative.
Die schmerzloseste Alternative ist das Pferd auf der Sommerkoppel stehen zu lassen und sich seines Anblicks zu erfreuen. Das ist das was Pferden gut tut.
Ich glaube du bist hier die Einzige, welche hier wirklich mit dem Bericht auseinander gesetzt hat... Ich finde es schon traurig, dass unter den gefühlt tausend "Pferdekennern" nur eine konstruktive Kritik abgeben kann.
Zu 7:45 stimme ich dir voll zu und möchte gerne noch hinzufügen. Eine Positive Verstärkung muss nicht immer über Futterbelohnungen erfolgen. Ein Pferd versteht durchaus den Lob über Stimme und auch z.B. über streicheln und kraulen. Was auch während eines Rittes möglich ist. Dies wird im Video leider komplett außer acht gelassen und es wird direkt nur mit Gewalt und Bestrafungen um sich geworfen, da füttern während des Rittes "nicht möglich" sei. Wobei man hier aber auch Pausen einlegen kann ;)
Zu 8:43 genau so ist es und leider verstehen das viele nicht. Ein Pferd sollte immer über den Sitz geritten, sowie gelenkt werden. Wie du schon beschrieben hast dient ein Gebiss nur um beim Pferd den Kaureflex zu fördern und in die Losgelassenheit zu führen. Es sollte unter keinen Umständen am Gebiss rumgerissen werden.
Und dies wir hier bei Min. 9:56 völlig falls interpretiert. Ein weiche Hand und ein unabhängiger Sitz ermöglichen ja erst, dass die Hand sofort nachgibt, sobald das Pferd stolpert, den Kopf hoch reißt oder was auch immer.
Und ich stimme dir auch voll und ganz zu. Wer keine korrekte Hand beim reiten hat, kann dem Pferd mit und auch ohne Gebiss schmerzen zufügen!
Ich möchte auch noch gerne Bezug auf Min 14:30 nehmen. Hier wird sogar mit der Quelle 13 augmentiert, dass sich angeblich die Anatomie des Pferdes durchs reiten verändert hätte. Leider hat man wohl diese Studie nicht richtig gelesen. In dieser Studie geht es nicht um die Veränderung des Beckens beim Pferd sondern die Veränderung des Beckens von Reitern bzw. genau genommen der Veränderung des Beckens der berittenen ungarischen Bogenschützen des 10. Jahrhunderts....
Zur Pferdehaltung. Mittlerweile gibt es sehr viele Offen- und Bewegungsställe. Ich denke man sollte hier aber auch sein Pferd entscheiden lassen womit es am besten klar kommen, da ich auch schon oft erlebt habe wie sich manche Pferde eben nicht im Offenstall wohl gefühlt haben. Natürlich ist es aber auch hier abhängig davon, welche Erfahrungen das Pferd erlebt hat.
Ich denke für die Boxenhaltung sollten die Boxengrößen gesetzlich erhöht werden und jeder Pferdemensch sollte seinem Pferd den täglichen Weidegang ermöglichen.
Die Aussage zu Michael Jung finde ich persönlich weit hergeholt. Ich stimme zu, dass Pferde für den Turniersport oder überhaupt fürs reiten konditioniert werden Dinge zu tun was sie in der Natur so nicht machen würden. Dennoch kann man ein Pferd mittels Spaß und und Fairness dazu ermutigen solche Dinge, wie einen Parcours zu springen oder eine Kür aufzuführen, zu tun.
Ich bin selber Springreiterin und meine Stute liebt es einfach zu springen. Egal ob ich oben drauf bin oder nicht.
Ich bin auch eine lange Zeit ein S-Springpferd mit geritten und habe ihn auf Turnieren betreut. Und dieses Pferd wollte nach dem Springen unbedingt eine Schleife und sich in der Siegerehrung zur Schau stellen, wenn das nicht passierte ist er förmlich ausgeflippt. Man kann einem Pferd sehr wohl ansehen und anmerken, was ihm Freude macht und was nicht und man sollte bitte nicht die Intelligenz des Pferdes unterschätzen.
Ich denke nur, wenn man sich solch eine Frage über Michael Jung stellt, sollte man so fair sein und dorthin fahren. Schließlich führt er eine Reitschule, welche man sich ja auch anschauen kann.
Ich weiß, dass es viele schwarze Schafe gibt und möchte diese auch nicht in Schutz nehmen.
Ich war 1998 für fast 2 Monate in Kanada und da immer mit nativen Indianern unterwegs. Bis dahin hab ich ganz normal mit Sattel und Gebisstrense geritten. Und da habe ich dann zum allerersten Mal erleben dürfen, dass es auch ganz anders geht!
Wir hatten einen 3 Tage Ritt in der Planung und wurden gebeten mindestens 4 Tage vorher schon da zu sein. "Da" heißt in dem Fall in einem Tipi-Zelt-Lager, mit einem "Medicine-Wheel", mit Pferden und anderen Tieren. Es gab Unterstellmöglichkeiten für die Pferde, Tränken und Futterplätze, aber alles war offen. Die Pferde liefen einfach da rum, wo sie wollten. Einige Bereiche wurden mit natürlichen Pflanzungen unzugänglich gemacht. Wir wurden einfach aufgefordert uns den Pferden zu nähern und diejenigen, die nicht weglaufen, sondern bleiben, dann auf uns zukommen zu lassen. So hat sich "das" Pferd für den 3 Tagesritt mich ausgesucht, nicht umgekehrt. Fly to the Sky kam geradewegs auf mich zu, beschnupperte mich von oben bis unten, stupste mich an und so lief ich neben ihm her. Ich hab ihm beim Grasen zugesehen, beim Spielen mit den anderen, beim Baden im Fluss hat er mich dann begleitet, kam aber nicht rein, sondern hat auf mich gewartet. Tolle Erfahrung. Und dann kam der Tag, an dem es losgehen sollte.
Fly bekam eine bunte Decke (auf der Unterseite, die auf dem Rücken liegt, etwas gesteppt) auf den Rücken gelegt, ein total schönes Lederhalfter angezogen und an dem Halfter wurden links und rechts längere Lederbänder geknotet. Und das war's. Die typischen Ponys der Indianer sind nicht sehr groß, so zwischen 1,30 und 1,50 und wenn man sich nicht extrem dumm anstellt, kommt man leicht hoch. Und das "reiten" war dann ganz einfach, linker "Zügel" berührt den Hals, Fly lief nach links, rechter "Zügel" berührt den Hals, Fly lief nach rechts. Druck mit den Beinen und los geht's noch mal Druck mit den Beinen und los geht's mit dem Trab ... am Ende haben die Pferde mehr selber bestimmt als wir. Immer wieder wurde angehalten, weil sie fressen wollten und wir haben sie gelassen, es war das harmonischste Erlebnis, das ich jemals hatte mit Pferden. Wenn sie irgendwo nicht lang wollten, sind wir woanders lang und die Leute erklärten mir, dann würden sie Gefahr spüren, vielleicht ein Bär, oder Puma. Wir sind trotzdem an einem Puma vorbeigeritten, der hatte gerade frische Beute und eine Gruppe Pferde ist eigentlich nicht interessant für diese Katze! Alles in allem waren diese 4 Tage (ja es hat etwas länger gedauert) durch die kanadischen Rocky's ein so extremes naturnahes Erlebnis, denn wir hatten außer Wasserschläuche, Pfeil und Bogen, Messer und ich ein paar Klamotten, nix dabei! Haben gejagt, Kräuter und Beeren gesammelt, Wasser aus den Flüssen getrunken (da wo das Pferd trinkt, ist das Wasser gut!) und das Essen überm Feuer auf Stöcken gebraten. Viele Pflanzen haben natürliche Saponine und man kann sie zum Zähneputzen und Waschen verwenden, auch für den Körper.
Aber das allerbeste, die Pferde waren immer bei uns. Wir wurden zum Teil der Herde! Wir sind auch nicht dauernd nur geritten, sondern auch viel gelaufen. Eigentlich wollte ich danach gar nicht mehr nach Hause ... Und als ich dann wieder angekommen bin, hab ich meine Reitbeteiligung komplett aufgegeben, weil ich dem Pferd all das nicht mehr antun wollte. Plötzlich habe ich einen Einblick bekommen, dass es auch ganz anders geht! Geritten bin ich dann nur noch Jahre später die Pferde einer Freundin hier auf Mallorca, die größten Teils genauso gehandelt hat, ohne Gebiss, nur mit einem leichten Sattel (war echt mehr Decke mit Gurt) und nur wenn die Pferde auch wollten. Aber wir sind total oft mit ihren spazieren gegangen.
Tscha und so hab ich heute ein ganz anderes Verhältnis zu Pferden, der Natur und eigentlich vielen Dingen, als früher ... und alles nur, weil mir Leute gezeigt haben, dass es ganz anders gehen kann ...
Danke für den wundervollen Bericht. Ihre Geschichte berührt mich. So soll es sein... hoffentlich bald für alle Pferde dieser Erde. Danke .
Könntest du mir den kontakt zu diesen natives geben? Ich würde sowas auch mal gerne erleben....
@@mm25937 Nein tut mir Leid! Der Freund, mit dem ich damals unterwegs war, war Halb-Indianer und es war zum größten Teil Familie, die wir da besucht haben (inklusive Freunde) - Er lebt leider nicht mehr und ich hab keinerlei Bezug mehr dahin. Ich würde die zwar finden, wenn ich da wäre, aber ich hab auch nie was im Netz gefunden.
Wow das klingt wirklich traumhaft!
@@islandiris2009 Herzlichen Dank, dass du das mit uns geteilt hast!
Wundervoll und so solls sein, wann immer möglich❤️
Einiges davon durfte ich mit meinen Pferd erfahren- sowas schult den Geist/ das Bewusstsein enorm🍀
Eine Trense ist nur so scharf wie die Reiterhand und man braucht sie im öffentlichen Bereich auch aus versicherungstechnischen Gründen.
Ein gut passender Sattel, der achtsam aufgelegt und sanft befestigt wird, ist für das Pferd sogar angenehmer, als nur eine Decke. Da stossen ihm oft die Gesäss- Knochen des Reiters in die Muskeln.
Bernd Hackel hat in einem seiner letzten Videos eine super Aussage getroffen "nicht der Prerdesport gehört abgeschafft sondern das Geld gehört raus aus dem Sport." So würden die Menschen ihr Interesse an dem Sport verlieren die ihn nur für ihren eigenen Profit betreiben.
Ich bin Pferdewirtin und habe das Video auch gesehen.
Seine Erläuterung war und ist die beste zu diesem Thema, die ich je gehört oder gelesen habe.
die Aussage mag gut sein , aber sind wir mal realistisch ..zum einen Verdient er sein Geld explizit damit Pferde gefügig zu machen und zum anderen gib es genug Videos von ihm in den zu sehen ist das seine Methoden alles andere als Gewaltfrei sind
Die Kosten und Gewinne aus Turnieren decken sich nicht. Pferde die für Wettbewerbe gehalten werden stehen in der Regel nicht nur auf der Wiese und bekommen ein paar Haferkörner. Die, die diese hohen Klassen anstreben, investieren weitaus mehr Geld als sie einnehmen, und Einnahmen kommen ohnehin nur durch Gewinne. Die Wettkämpfer werden oft durch Sponsoren getragen.
Es bringt nichts an der Schraube Geld zu drehen, wenn es den Leuten eigentlich um Ruhm geht.
Guck mal auf einen x-beliebigen Abreiteplatz auf irgendeinem Dorfturnier. Die Aussicht auf ne Schleife reicht aus, um mit seinem Pferd, na sagen wir nicht unbedingt partnerschaftlich umzugehen, da muß es nicht um das große Geld gehen.
na ja hackel nun wirklich NICHT gut mit pferden um
Ich, als ehemalige Bereiterin (schäme mich schon seit zig Jahren dafür), sag jetzt mal ganz quellenlos: Dieser Bericht ist genial! Vielen Dank!
Die Vergangenheit hinter dir zu lassen wäre gut!Immerhin hast du eine Entwicklung zugelassen das ist wertvoll!!lg
@@danicaeder3089 Wer sich nicht an sein Versagen erinnert, wird wieder und wieder versagen!
Für was braucht man dann Pferde ?
@@poppi510 Oh, die sind einfach da, die «braucht» man nicht... Aber, man kann sie anschauen und sich erfreuen, wenn sie das Leben in der Herde geniessen, das ist auch schön!
Ich habe seit 20 Jahren mit Unterbrechung Pferde und muss dir leider zustimmen. Was mir extrem auffällt ist, dass es quasi unmöglich ist, einen Stall zu finden an dem überhaupt die Möglichkeit bestünde sein Tier artgerecht zu halten. 95% der Ställe sind auch heute noch fernab von dem wie man ein Pferd halten sollte. Dazu kommt die massive Überzüchtung der Sportpferde, die es einem quasi unmöglich macht ein solches Tier noch artgerecht zu halten da sie so empfindlich sind. Ich werde mein Pferd behalten weil ich es liebe, stehe der Reiterei aber auch mittlerweile sehr skeptisch entgegen. Früher hat man es eben so gelernt. Es ist Zeit umzudenken & auch in Hobby Ställen sieht man zu Hauf Dinge die dem Skandal von CD sehr nahe kommen oder ihn übertreffen. Es muss sich am Tierschutzgesetz etwas ändern und strengstens kontrolliert werden. Leistungssport mit Tieren gehört verboten.
Als verantwortungsvoller Reiter bleibt da nur eine Option: Entweder der Stall erfüllt die Kriterien an gute Haltung, oder man hält eben kein Pferd. Wenn man sich dennoch für ein Pferd entscheidet, aber in der Haltung Abstriche macht, dann handelt man egoistisch. Ich hatte mein Leben lang immer ein Pferd, und solange man etwas Fahrzeit in Kauf genommen hat war es nie unmöglich, einen guten Stall zu finden. Viele priorisieren jedoch die eigene Zeit vor das Wohlergehen des Tieres, und das darf zu recht verurteilt werden.
@@fragdeinpferd Das Problem ist ja oft nicht, dass man keine artgerechte Möglichkeit bei der Anschaffung hat, sondern oft bei einem Umzug keine Alternative findet. Pferde werden sehr alt und da kann ich einiges ändern. Auch der Stall, der vielleicht mal artgerecht war.
Ich musste jetzt recht schnell nach 11 Jahren einen neuen Platz für meine drei Pferde finden. Es gab eine neue Pächterin des Hofes und die habe ich leider schlimmer Tierquälerei anzeigen müssen (sie hat Pferde und auch Kleintiere ohne ärztliche Versorgung verenden lassen, nicht regelmäßig gefüttert, oft kein Wasser, ...) und da wurde ich dann schnell rausgeschmissen. Meine habe ich immer selbst versorgt, die waren nie in Gefahr. Es war extrem schwierig etwas artgerechtes zu finden, es gibt in Aachen fast nur Boxenhaltung. Offenställe sind häufig viel zu überfüllt für Pferde mit Handicap und ich wollte meine Herde auch nicht trennen. Ich konnte zum Glück mit Weidezelt und befestigten Paddock bei einem Landwirt unterkommen. Ich habe da nichts außer Heu, Stroh und Wiese. Das ist für uns eine perfekte Lösung, aber auch ein absoluter Glücksfall. Einen Offenstall, wo es gepasst hätte, haben wir gefunden, der wurde dann aber kurzfristig wegen Eigenbedarf abgesagt. Über zwei Monate habe ich nichts gefunden.
Ist es nicht egoistisch überhaupt ein Pferd zu "halten"?
@@ceoverona1929 Genauso egoistisch wie jede Tierhaltung. Selbst Tiere aus dem Tierschutz holt man sich meistens, weil man sie gerne um sich hat. Klar tut man da auch etwas Gutes, weil man einem Tier ein zuhause gibt, aber es ist nicht uneigennützig.
Ich persönlich finde es auch ok Tiere zu nutzen, solange diese damit auch zufrieden sind. Das gilt für Pferde, die mit Belohnung trainiert sind und auch Spaß an der Arbeit haben (ja leider haben es die meisten Pferde nicht, weil ihre Bedürfnisse komplett außer acht gelassen werden, aber das gibt es) oder auch für Therapie- oder Begleithunde.
@@ceoverona1929 ja.
Auf einem Pferdehof aufgewachsen. Wer noch nie nachts Pferde hat Schreien hören, Ausrasten und gegen die Boxen kicken weil sie durchdrehen: ihr habt Glück.
Diese Tiere leiden. Ja die wo nachts schreien sind Einzelfälle aber allesamt standen sie stundenlang still in ihren kleinen Boxen wo sie sich kaum umdrehen können. Fischhaltung ist in Deutschland klar geregelt. Ich darf einen Guppy (2 cm) nicht in ein Aquarium unter 60 liter. Aber ein riesen Pferd in eine winzige box ist okay.
Arme Viecher
Auch dieses Mindestmaß, dass sie sich umdrehen können wird so oft missachtet. Ich bin so froh, dass die Freundin von mir die ein Pferd hat, ein echtes Paradebeispiel für pferdehaltung ist. Ganzen Tag draußen, kein Zwang, gebissloses reiten (wenn überhaupt) und viel belohnen.
Wieso wurde euer Stallkonzept nicht überarbeitet? Stammte das aus den 60ern?
@@Greta3090 die meisten Ställe sind Einstellställe. Das heißt den stallbesitzern gehört oft gar nicht auch alle Pferde. Auch in einem gut geregelten Stall gibt es Menschen die ihren eigenen Tieren Weide und padock Gang verwehren oder nur in Einzelhaft. Ein Grund der oft genannt wird ist dabei, dass sich die Tiere beim Freigang verletzen könnten. Außerdem ist dieses Prinzip nicht aus den 60gern. Es passiert den meisten Pferden in Deutschland. Und dafür sind einzig allein die Besitzer verantwortlich.
@@linkisaac8451 das ändert sich aber mehr und mehr. Selbst bei in Watte gepackten Dressurpferden, auch wenn es noch ein Weg zu gehen ist. Es gibt auch Top Dressurpferde, die im Offenstall stehen. Zu wenige - klar. Zu erwarten, dass ein flächendeckender Umbau deutschlandweit (weltweit) innerhalb von wenigen Jahren passiert, ist utopisch, v.a. finanziell. Zum Glück werden die alten, engen dunklen Ställe aber langsam weniger und Pferde dürfen mehr und mehr einfach mal Pferde sein. Was mich an dem Video vor allem stört ist, dass es einfach extrem einseitig ist. Bei Millionen von Pferden und Besitzern und bei seit Jahrzehnten und Jahrhunderten gibt es viele Zwischentöne, Meilensteine, Rückschläge, Fortschritte. Ich kann auch nicht Donald Trump anschauen und sagen "Alle Politiker sind schrecklich, Politik gehört abgeschafft."
Die zicken sich an, das ist kein schreien. Das machen die auf der Wiese genauso, um ihre Rangordnung zu klären 😂😂 schreien 😂😂😂
Super Video, als ehemaliges Pferdemädchen stehe ich dem Reitsport und auch dem Freizeitreiten schon länger kritisch gegenüber. Ich kann verstehen, dass der Realisationsprozess weh tut, wenn einem klar wird, dass man den Tieren, die einem so am Herzen liegen, damit keinen Gefallen tut.
Pferde müssen sich ihr Existenzrecht mit Misshandlung erarbeiten und die Misshandlung wird noch als Wohltat gelabelt, weil sie ja bewegt werden müssen. Ich hoffe, das Video regt weitere Pferdeliebhaber zum Umdenken an. An einer Koppel zu stehen und ein Pferd nur zu streicheln, das freiwillig zu einem kommt, kann auch so viel Freude bereiten 🤗
Zitat:An einer Koppel zu stehen und ein Pferd nur zu streicheln, das freiwillig zu einem kommt, kann auch so viel Freude bereiten. Zitat Ende. Genau das liebe ich, ich wohne im Münsterland, um mich herum sind überall Pferde , ich war nie ein Pferdemädel, aber ich liebe Pferde. Wenn ich sie in Gruppen zusammen stehen sehe, sich gegenseitig die Kruppe beknabbern oder eine Gruppe legt sich entspannt hin und die anderen Pferde bewachen die liegenden Pferde, da geht mir das Herz auf. Ich liebe Pferde zu sehr, um meinen Hintern auf ihre Rücken zu setzen und sie zu etwas zu zwingen, was nicht ihrer Natur entspricht.
Dafür wird aber keiner Pferde halten. Meine Güte, auch wenn das keiner hören will aber die Wandlung der Pferdeszene in den letzten 30 Jahren ist enorm. Nicht immer nur vom Spitzensport ausgehen. Die meisten Leute machen sich jede Menge Gedanken um ihr Tier, Osteopathie, alternative Reitweisen, Bodenarbeit, schonendes Anreiten. Da hat doch früher keiner drüber geredet. Mich fragt übrigens auch keiner, ob ich morgens lieber im Bett bleibe oder arbeiten gehe. Jedes Lebewesen muss sich sein Futter irgendwie verdienen. Eine Stunde geritten werden am Tag sollte drin sein.
@@peterwesselmann8551 Jedes Lebewesen muss sich sein Futter irgendwie verdienen? Ernsthaft? Warum müssen uns Tiere in irgendeiner Form nützlich sein? Wir haben sie gezüchtet und jetzt müssen sie für uns einen Zweck erfüllen, im Falle von Pferden sich also reiten lassen?
Pferde die nicht mehr geritten werden können, landen genau wegen solchen Ansichten im Schlachthof!
@@peterwesselmann8551 und was ist jetzt genau so schlimm daran, wenn die Leute aufhörten Pferde zu züchten?
Die Pferde juckt ihre nicht Existenz wohl weniger, als ihre Misshandlung.
Und das Argument "mich fragt ja auch keiner", ist ja wohl unsinnig um die Misshandlung andere Lebewesen zu rechtfertigen. Mich sperrt jedenfalls niemand ungefragt den ganzen Tag in eine Box, um dann ein paar Kinder auf mich zu setzen, die mich treten, damit ich ein bisschen schneller in einer Halle im Kreis laufe.
@@peterwesselmann8551" Mich fragt übrigens auch keiner, ob ich morgens lieber im Bett bleibe oder arbeiten gehe."
Wenn du diesen Vergleich herstellen möchtest, dann führe den Gedanken doch bitte auch zu Ende aus. Natürlich bist du auch nicht frei von Fremdbestimmung, insofern, dass du dich an Gesetze halten und etwas tun musst, um dein Leben bezahlen zu können. Aber wie das ganze passiert kannst du dir doch selbst aussuchen, oder nicht? Konntest du dir nicht selbst aussuchen, welchen Berufsweg du gehen möchtest, bei welcher Firma du arbeitest? Und falls nein: hältst du das für einen erstrebenswerten Zustand?
Machen wir mal ein Gedankenexperiment. Die Menschheit wird von hochintelligenten Außerirdischen besucht, die die Menschen gern zu ihrem eigen machen wollen. Das Alien entscheidet also, wann du essen darfst und wann nicht, hilft mit Schmerzen etwas nach, damit du dich auch ja immer in die richtige Richtung bewegst und gehorchst. Es entscheidet ganz genau, wo du dich aufhalten darfst und was du mit deiner Zeit anfängst. Aber hey, dafür bekommst du Essen, Trinken und ein Dach überm Kopf. Ist dann ok, oder?
Habe seit 2015 ein Pferd, würde mich heute aber anders entscheiden. Es ist wahnsinnig schwer ein Pferd artgerecht zu halten - nicht, weil es so kompliziert ist, sondern weil in vielen Ställen irgendwas nicht stimmt (Haltung, Fütterung, Herdenzusammensetzung etc.). Außerdem ist dieses Hobby mittlerweile für die Mehrheit unbezahlbar - ich habe mit hohen Kosten gerechnet, aber nicht mit dem was passiert ist und die Kosten werden noch weiter steigen. Pferde sind keine Sportgeräte sondern Lebewesen - Turniersport braucht kein Mensch und schon gar kein Pferd.
Kein Pferd braucht einen "Pferdestall!
Du musst nur lange genug suchen und Dich nicht mit dem Stall abfinden, der um die Ecke ist?
Mein Vater war als Anthropologe bei vielen Ausgrabungen, auch auf Schlachtfeldern dabei. Er hat immer gesagt, dass er egal in welcher Epoche kein Pferdeskellet von Reitpferden ohne stark deformierte Wirbelsäule gesehen hat.
😢
Scheiße, ist das schlimm.😢
Scheiße, ist das schlimm.😢
Ob man das so vergleichen kann auch fragwürdig.
Früher würde da einfach ein x-beliebiger Sattel drauf gelegt und es war auch einiges an Rüstung und Gepäck dabei.
Ich fände eine aktuelle Studie mal interessant dazu. Mit einer Patho müsste das doch bestimmt funktionieren. 🤔
Ist heute noch immer so! Entweder das oder die Beine.EGAL wi
Freunde von mir und ich haben einen Ausflug mit meinem Pferd gemacht. Es war tolle Stimmung und mein Pferd und ich waren an diesem Tag ein ganz besonders gutes Team. Es fühlte sich an, als sei sie ein weiterer Freund, der mit uns durch die Wälder streift.
Einige Zeit später sah ich ein Foto von diesem Ausflug, der den Kopf meiner Stute in Nahaufnahme vor dem Sonnenuntergang zeigt und ein paar Freunde, die im Hintergrund nebenher laufen.
In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich sie nicht wie einen Freund, sondern wie einen Sklaven behandel, mit dem Metallteil in ihrem Mund, an dem ich ziehe um zu bestimmen in welche Richtung sie mich auf ihrem Rücken schleppen soll.
Seit dem reite ich sie nicht mehr, gehe nur noch mit ihr spazieren (natürlich nur mit Halfter), lasse sie viel frei laufen und putze sie hauptsächlich. Denn das liebt sie. Dafür lässt sie sogar das Fressen stehen und läuft mir hinterher, sobald sie das Aneinanderreiben der 2 Bürsten hört. 😄
Es ist wirklich schön zu sehen, dass es ein paar Menschen gibt, die verstehen, dass es Ausbeutung der Tiere ist, selbst wenn sie glücklich aussehen. Man kann miteinander Spaß und Freude haben, es sollte aber kein Tier jemand anderem zum Spaß "verhelfen" oder erst diesen Spaß ermöglichen.
@@kappi2955 sehr starkes Statement
Dann schauen Sie nach Spanien, da laufen keine Sportpferde auf ausgetrockneten quasi Wiesen, neben Felder. Ausgehundert, manchmal an Pfeilen angebunden. Ihre Sicht ist einfach kindisch.
@@ellaklar9041 jeder kehre vor seiner eigenen Türe. In vielen südeuropäischen Ländern geht man z.B. absolut unterirdisch mit Hunden um. Wäre das ein Grund, Hunde in Deutschland schlechter zu behandeln? Erscheint mir nicht schlüssig.
Richtig toll, dass du reflektiert und erkannt hast 🎉❤
Mein Respekt.
Pferde sollten nicht geritten werden
Ich als "Pferdemensch", der schon seit Jahren den Pferdesport, Boxenhaltung und Gebisse (und andere solch "Hilfmittel") sehr scharf kritisiert, sage: Danke!
Nicht zu vergessen, dass es gebisslose Trensen gibt, mit denen man dem Pferd starke Schmerzen zufügen kann.
Stimmt, ich bin nur mit Halfter geritten @@saskiaphilippen487
@@saskiaphilippen487 Hast du dazu eine Quelle? Ich finde das Thema super interessant. Mir sind diese Metallmonster immer fies vorgekommen. Ein Zaumzeug ohne Gebiss schien mir toll. Aber das scheint ja auch nicht der wahre Jakob zu sein. Also eine Quelle wäre super! Da kann ich noch was lernen!
@@emmaorlich7427Die Quellen kann man ziemlich einfach durch 5 Minuten googeln/google scholar finden :)
Aber für dich als Erklärung vielleicht nochmal: Anstatt auf das Maul wirkt die Zügelhilfe bei gebisslosen Trensen vermehrt auf den Nasenrücken und das Genick des Pferdes.
Jedes Pferd ist anders (Abstände im Gesicht) und es gibt ja nicht nur eine gebisslose Trense. Es gibt Bosals, Sidepulls, Bitless Bridle, Starbridle, Hackamore (das zb. meiner Meinung nach viel schlimmer ist als eine Wassertrense mit Gebiss) und Kappzaum (fürs Longieren)
Wie gesagt, wenn es dich interessiert am besten googeln. Das ist ein bisschen zu ausführlich für einen RUclips Kommentar :)
@@emmaorlich7427 Also ganz ehrlich, ich selbst bin Physikerin und wirklich geübt Studien zu finden und zu lesen, aber im Bereich Pferde gibt es zu Trainingsmethoden und Ausrüstung echt wenig Studien und vor allem ganz viel Meinung. Ich finde der Artikel bei der Seite Pferdeflüsterei zu gebisslosen Zäumung erklärt die es aber ganz gut. Auch gebissloser Trensen arbeiten mit Druck nur an anderen Stellen. Das Bosal ist ein harter Lederring der auf die empfindliche Pferdenase drückt, das Hackamore hat eine Hebelwikung und kann starken Druck auf das Genick ausüben, ähnlich wie bei der Kandare. Mit dem Sidepull zieht man das Pferdemaul zusammen.
Also man kann einem Pferd mit einer Kandare den Kiefer brechen, mit einem Hackamore das Nasenbein.
Man kann z.B. ja auch mit dem Gebiss wie bei der Légèreté beispielsweise mit den Gebiss ohne Kraft mit hoher Hand in die Mundwinkel anstatt auf die Zunge wirken. Das wäre dann viel schonender als ein Hackamore.
Ich reite oft nur mit normalem oder mit Knotenhalfter, aber auch da übt man Druck auf die Nase aus wenn man zieht. Manchmal reite ich auch nur mit Halsring. Auf dem Platz oder der Wiese reite ich meine Stute auch ohne Zaum, aber außerhalb kann sich ein Pferd halt immer erschrecken und eine Notbremse braucht man (ist mir zum Glück mit ihr noch nie passiert, aber es wäre für mich unverantwortlich).
Vielleicht sollten nur Menschen auf ein Turnier - oder besser aufs Pferd - dürfen, die beweisen, dass sie ohne Zäumung reiten können.
Wenn das hier so hört muß man schon sagen der Mensch ist irgendwie das fieseste Tier.
Dann beschäftige dich mal mit der Milchindustrie. Ich hoffe für alle Tiere das die Menschheit sich noch schneller selbst auslöscht.
Fies würde ich das nicht mehr nennen. Absolut skrupellos.
Falls du gerne ließt kann ich dir das Buch Im Grunde gut von Rutger Bregman empfehlen. Da schreibt Bregman dass der Mensch in seiner Natur gut ist und zu altruistischem Verhalten neigt.
Weil das Video genau so aufgebaut ist. Leider einseitig und polemisch. Dabei bietet der Reitsport genug Angriffsfläche für angemessene, sachliche und richtige Kritik. Aber darum geht es dem Autor gar nicht.
Nicht Tier, sondern Monster
Endlich mal jemand, der es klar und sachlich auf den Punkt bringt. Danke!
Danke, dass du den Tieren eine Stimme gibst 💚 🌱🐾
Ich hatte selbst auch ein Pferd. Ein Hannoveraner vom alten Schlag. 2017 im Alter von 30 Jahren musste er dann leider gehen. Er war immer in einem Stall, ohne Boxen. Kleine Gruppen mega Weide, frei zugänglich 24/7 Heu und super gemütliche Indoor Stallungen mit Stroh dick eingestreut. Dort durfte er die letzten 10 Jahre sein Rentner Dasein genießen. Reiten stand nie im Fokus . Beschäftigt haben die Pferdefreunde sich gegenseitig. Wir sind nur Ausreiten gegangen, wo er sogar meistens den Weg bestimmen durfte. Hatte er keinen Bock, ist er nach 10 Minuten in Richtung Stall abgebogen. Ein Gebiss haben wir auch nicht mehr benutzt, da er sich in jungen Jahren irgendwann dagegen sträubte. Er kam freiwillig mit mir zur Sattelkammer, da wusste ich, er hat Lust. Obwohl von allen Seiten Kritik kam, er würde mich verarschen und mir auf der Nase herumtanzen, hab ich mich davon nicht beirren lassen. Denn er war folgsamer als alle anderen. 😊
Das Thema ist sehr kontrovers, aber nur weil die ganze Welt es schon immer so macht, ist es noch lange nicht richtig.❤
Was eine schöne Erfahrung, danke für's teilen!
Selbst wenn dein Pferd auf deiner Nase herumgetanzt ist, warum muss es denn immer nach der Nase des Menschen gehen? Ich bin auch stark dafür, dass sich mein Pflegepferd bei Spaziergängen umschauen darf. Einem Hund würde man auch gestatten, hinzugehen, wo er will.
Ich bin sehr stolz darauf, dass wir immer am langen Strick spazieren gehen. Sie latscht neben mir her, guckt in der Weltgeschichte rum und ich schaue, dass sie sich so verhält, dass sich niemand gestört fühlt. Bin mir sicher, dass sich dadurch ein echt schönes Verhältnis aufgebaut hat. Wir vertrauen uns gegenseitig.
Am liebsten schaut sie sich tatsächlich Baustellen an 🤭Ich sage dann immer, sie guckt ob auch alles genormt und in Ordnung ist 😄
@@Nigolasytotal süß! Zeit verbringen miteinander, ist so wertvoll. So mache ich es mit meinen Hunden auch!
eben 🐎
Was andere Leute als Herumtanzen auf Nasen bezeichnen, ist doch egal. Du hast im Stall und in den Vereinen immer 99 Prozent Leute, die alles angeblich besser wissen. Stellst Du denen aber dann ganz einfache Fragen zum Pferd, siehst Du zu, wie sich deren Haare und Stirn kräuseln, die wissen nämlich meistens nichts und plappern nur nach, was sie früher (oft falsch) "gelernt haben"
@@doreenh.9457 weil die Zeit leider so begrenzt ist, sollten wir sie "gut nutzen"
Super Video. Danke! Es ist so wichtig, dass der 'Pferdesport' endlich die Augen öffnet im Sinne der Pferde! Das Prestigedenken muss weg und sich wandeln zu echtem Tierschutzdenken. 🐴🦄
Wohin dann aber mit all den Pferden, die bisher im Sport angeblich das Schaufenster der Zucht waren? Der Bestand würde sich massiv ändern?
Und du glaubst, das wäre neu? Die meisten Sachen hab ich in meiner reiterlichen Grundausbildung gelernt und die ist mittlerweile 30 Jahre her. Jeder Reiter sollte das, was im Video gezeigt wird, längst wissen. Z.B. lernen Springreiter genau aus den im Video genannten Gründen, ihren Pferden nach dem Sprung nicht ins Maul zu fallen. Sie trainieren, unabhängig vom Zügel zu sitzen. Alle Anfänger bekommen Halfter oder andere softe Hilfsmittel, bis sie überhaupt mal soweit sind, sich nicht am Zügel festzuhalten. Und es heißt nicht umsonst "Sich seine Sporen verdienen" - die bekommt man erst, wenn der Schenkel so ruhig ist, dass man die nur gezielt einsetzt.
In Reitställen gibt es Gewichts- und Größenbegrenzungen für Reiter, nur so als ein Beispiel. Pferde dürfen dauerhaft z. B. nur 10-15% ihres Körpergewichts tragen. Inklusive Sattelzeug. Es gibt eigentlich kaum noch Ställe ohne Weidegang, die meisten neugebauten Boxen sind mindestens mit Gittern dazwischen, oft sogar ohne, Paddockboxen werden immer mehr Standard ... Selbst die Verwendung von Hufeisen wird kritisch hinterfragt, weil die halt zu Arthrose führen können. Die meisten Reiter steigen mittlerweile über Aufstiegshilfen auf, um den Rücken der Pferde zu schonen usw. Selbst die kleinsten Kleinigkeiten im Reitsport werden regelmäßig hinterfragt und geprüft. Aber ja ... wir interessieren uns Null für das Wohl unserer Tiere.
@@blauespony1013 für ausführliche Punkte ist hier leider wenig Platz, aber grundsätzlich stimme ich Dir zu. Ich habe vor Jahren das Buch über Xenophon gelesen und gestaunt, was vor tausenden von Jahren alles schon möglich war!
Mein Kontakt zum Pferdesport war ganz klassisch in einer Standard Reitschule, einmal pro Woche Reitstunde und dann hab ich mit 18 mein Lieblingspferd ausm Betrieb gekauft, als es ausgedient hatte und nicht mehr geritten werden konnte. Stand dann bis zu seinem Ende in einem Offenstall und außer hin und wieder spazieren gehen oder Spielereien auf dem Platz wurde nicht mehr gemacht. Hab gemerkt, dass es nie das Reiten war, das mir Spaß gemacht hat, sondern der Umgang mit den Tieren ab sich gut tat - aber um ehrlich zu sein: die Form der Entspannung und Erholung finde ich auch ohne Pferd in der Natur und was da so an Geld und Zeit in das Tier fließt, ist enorm. Irgendwie wars in meinem Umfeld aber normal, dass man als Mädchen ne Reitschule besucht - und da waren auch einige sehr ambitioniert dabei, egal ob mit eigenem Pferd oder Reitbeteiligungen, Pferd zur Verfügung gestellt bekommen und Co. Der Spruch "wieso kaufst du ein Pferd, das du nicht reiten kannst?" kam sehr oft und ich frag mich bis heute wieso. Grundsätzlich war mein Gedanke ja genauso egoistisch wie ihrer, ich hab mir halt nur eingeredet, im Gegensatz zu ihnen, gut gehandelt zu haben und nem Tier einen schönen Lebensabend zu schenken. Vmtl. ist Offenstall schöner als Box und den ganzen Tag auf der Weide chillen besser als aufm Sandplatz Runden zu drehen, aber hab die ganze "Maschinerie" ja trotzdem jahrelang mit unterstützt. Hab nach dem Tod meines Pferdes, nie wieder was mit dem Reitsport zu tun gehabt und vermisse auch nix davon. War einfach ein teures Kapitel meines jungen Lebens damals 😅
Und ich denke, dass die meisten im Pferdesport denken, sie handeln im besten Sinne des Tieres, eben weil's so seit Generationen kommuniziert wird - kommt man mit Quellen und Wissenschaft um Ecke, wird schnell abgeblockt, weil man sich und sein Handeln reflektieren muss und ich bin mir sicher, dass die Kommentarspalte hier auch bald voll mit Pferdenädchen und Equestrians sein wird, die dir sagen, dass du Müll redest. Ich bin gespannt 😅
Ja diese Reitschulen waren wirklich schlimm. Bei uns gabs immer Sprüche wie "hau mal drauf", "du musst dich halt durchsetzen", "TREIBEN!". Ich war damals halt noch jung und ich hatte keine Ahnung, wie schrecklich das eigentlich ist.
Ich find's ja auch lustig, dass das "ausgedient" eigentlich nie hinterfragt wurde, so zumindest mein Eindruck. Zumindest kam mir das früher nicht so vor, als ich noch irgendwie Kontakt mit Pferden hatte. Denn was bedeutet das denn? Warum hat ein Pferd irgendwann ausgedient?
Mir wurde das früher mit dem Alter des Pferdes erklärt, das eine Freundin bei sich am Hof hatte. Früher konnte sie noch auf ihr reiten und später eben nicht mehr. Sie hat auch ein Fohlen bekommen und blabla. Aber mehr und mehr hat man mitbekommen, dass es wegen Rückenschmerzen ist, die man nicht noch schlimmer für das Pferd machen wollte.
Woher kamen die denn vermutlich? Ein Pferd bekommt nicht einfach so Rückenschmerzen. Natürlich wird die fehlende Bewegung ein Faktor sein, obwohl die Familie etliche Hektar Land und die beiden Pferde quasi ein Schlaraffenland an Weidefläche hatten, weil es überwiegend Flächen mit Obstbäumen waren, wo hohes Gras immer wieder gekürzt werden musste. Da war solche tierischen Rasenmäher gar nicht so schlecht.
Die Pferde standen aber trotzdem mindestens denn halben Tag im Stall (der aber riesig im Verhältnis zu den heutigen Pferdeboxen war), also Bewegungsmangel dennoch check. Also kann er mit verantwortlich für die Rückenschmerzen gewesen sein.
Aber wie sieht es mit dem Reiten des Pferdes aus? Ist es vielleicht nicht so ideal, wenn um die 50kg die Wirbelsäule über 1 Stunde lang durchbiegen und das mehrmals die Woche über Jahre? Irgendwo ist das Bewusstsein ja trotzdem da, dass das Pferd durch das Geritten-werden Schaden nimmt. Ansonsten gäbe es die Pferde-Rente ja nicht.
Komischerweise fehlt dennoch die Bereitschaft, den Schaden im vorhinein gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn Pferde sind ja nur zum Reiten da, oder? So lange abnutzen, bis sie ihre letzten Tage nur noch mit Schmerzen verbringen. Aber man liebt natürlich trotzdem die Pferde, auch wenn man ihnen willentlich und für den eigenen Nutzen Scherzen zufügt, obwohl man es nicht müsste^^
Ich finde gut, daß du daraus sehr gelernt hast und eine "Pferdefreundliche" Einstellung, bekommen hast!...🐎💕🐎💕
Als ehemalige "Pferdetrainerin", Pferdephysiotherapeutin und Noch-Pferdebesitzerin bin ich super dankbar für dieses Video. Meiner Erfahrung nach ist das System so ewig weit weg von etwas, was gut für die Tiere wäre, dass es häufig ein totaler Kampf ist. Oft sind die Menschen an den Pferden (zumindest viele meiner Kund:innen) auch verzweifelt gewesen, es besser zu machen, aber es gibt in dem Bereich eben vor allem Meinungen (nehme ich mich überhaupt nicht aus) und sehr wenig Wissen.
Ich habe mich zumindest bemüht, weit weg zu sein von dem was man aus dem Sport kennt. Ich reite schon eine Weile nicht mehr und Box und Gebiss haben meine Pferde noch länger nicht mehr gesehen. Hauptsächlich gehen wir spazieren oder machen was frei. Aber natürlich habe ich mir das neben Futterlob auch mit negativer Verstärkung erarbeitet und habe eine Gerte im Gelände dabei...
Auch die Haltungsform: Man findet schon schöne Offenställe, aber sobald ein Pferd krank/verletzt ist oder eines sehr leichtfuttrig und das andere schwerfuttrig wird es wieder schwierig. Es ist ein ständiges irgendwie versuchen, aber oft doch nicht richtig machen. Und damit will ich gar nicht die Verantwortung abschieben, sondern eher sagen: Ich liebe meine Pferde und werde sie bis zum Ende begleiten, so gut und zugewandt wie ich es eben kann, aber danach bin ich raus. Vielleicht wenn ich im Lotto gewinne und mir einen Traumlaufstall bauen kann... :D
Also danke für das so offen Ansprechen. Ist wirklich wichtig!
Ich habe um die 15 Jahre Reit- und Voltigiererfahrung, hatte zwei eigene Pferde. Mir wurden immer die "Problem Pferde" die buckelten und auf keinerlei "Hilfen" reagiert haben, zum Reiten gegeben. Schon früh in der englischen Reitschule wurde mir gezeigt, wie man ein Pferd behandeln muss, um die gewollten Bewegungen zu ermöglichen. Ich nahm an vielen Turnieren Teil, ob Dressur oder Springreiten.
Jahre später habe ich nach pferdefreundlicheren Aktivitäten gesucht, bin auf Bodenarbeit (Parelli's Natural Horsemanship) gestoßen. Dies motivierte mich mehr über die Psychologie von Pferden zu verstehen. Mir fiel auf, wie sich meine Pferde verhalten haben, sobald ich denen den Sattel auf den Rücken legte, sie gaben direkt auf, hatten keinerlei Charakter mehr, dass ich zuvor bei der Bodenarbeit bemerkt habe, sie wollten es so schnellst wie möglich über sich ergehen lassen. Es hat dann auch keinen Unterschied gemacht, ob ich eine feine Hand hatte oder keinerlei Sporen, Gerte oder Gebiss nutze.
Am Ende gab ich Reiten komplett auf, obwohl es mir jahrelang sehr gefiel. Es war ein euphorisches Gefühl solch ein mächtiges und wunderschönes Tier zu kontrollieren. Ich gab es auf, weil ich meine Pferde liebte und ihnen keinerlei Schmerzen zufügen wollte.
Pferde werden leider als Prestige Objekte angesehen. Einzelhaft ist für solch eine teure Anschaffung am sichersten. Ich habe zu oft Pferdebesitzer in einem Dressurstall gesehen, die ihre "zu alten" Pferde entweder verkauft haben oder einfach dem Schlachter überlassen haben. Wenn man ein Pferd nicht mehr reiten konnte, war es nutzlos, man bezahlte schließlich sehr viel Geld für dieses Hobby. Ich wurde teilweise blöd von anderen Pferdebesitzern angeschaut oder ausgelacht als ich entschied mit meinen Pferden joggen/spazieren zu gehen im Wald, am langen Strick und Halfter. Ich wollte meinen Pferden etwas Abwechslung geben, anstatt diese immer nur in der Box oder auf der viel zu kleinen Koppel gelangweilt herum stehen zu lassen.
Ich habe zu viele Jahre die Körpersprache meiner Pferde ignoriert, weil mir es wichtiger war bestimmte Dressurbewegungen perfekt auszuführen, weil ich mit meiner Fähigkeit des Reitens prahlen wollte, weil ich dazugehören wollte. Mir ist das Pferdewohl nun wichtiger, auch jetzt da ich nach deren Tod keine mehr besitze. Pferde Reiten ist daher meiner Meinung nach pure Oppression. Man kann auch ohne Reiten eine enge und ethische Bindung mit Pferden haben.
Finde ich sehr gut, daß Du um denkst. Ich denke auch, daß viel zu wenig auf die Bedürfnisse und die Natürlichkeit des Pferdes eingeht
Toll, dass du (inzwischen) so reflektiert bist! ❤
Ich stelle es mir sehr schwierig vor das zu erkennen und sich einzugestehen, finde ich wirklich toll von dir!
Ernsthaft? Natural und Horsemanship ergänzen sich leider oft so gar nicht. Die sieben Spiele, als Beispiel, setzen auf Unterwerfung, nicht auf freiwilliges Miteinander. Mal überdenken, bitte
@@KarolaBady Genau das habe ich dann auch nach einiger Zeit wahrgenommen. Es fing mit Parelli zwar an, aber weitergeführt habe ich es wegen den Punkten die Sie genannt haben, dann auch nicht. Es hat nur noch mehr ans Licht gerückt. Parelli habe ich damit dann auch abgeschlossen.
Minute 09:34:
Ungebrochene Metallgebisse sind nicht immer Kandaren (Kandaren sind aber immer ungebrochen). Eine Kandare wird durch die Anzüge definiert. Per se sind ungebrochene Gebisse sogar sanfter als gebrochenen, da gebrochene Trensen auf Zunge und Lade wirken und es so zum Nussknacker-Effekt kommen kann (man unterscheidet zwischen Doppelt gebrochen und Einfach gebrochen) und die Bruchstelle zum einen die Zunge quetschen kann und zum anderen in den Gaumen drücken kann. Eine nicht gebrochene Trense hat generell eine ruhigere Lage im Maul.
Bei nicht so guten Reitern nutzt man meist einfache Wassertrensen mit beweglichen Ringen, da diese Bewglichkeit eine unruhige Hand ausgleichen soll. Die Kandare hat durch die Anzüge diese Bewegungsfreiheit nicht und sollte somit nur von Reitern benutzt werden, welche eine bereits ruhige Hand haben. Die Anzüge einer Kandare und ihre Länge sind bedeutend für die Schärfe. Je kürzer der Anzug, desto schneller Druck im Pferdemaul (Kandaren mit kurzen Anzügen werden oft euphemistische "Babykandaren" genannt..). Je länger der Anzug, desto länger der Weg bis zum Druck, aber dafür natürlich die Möglickeit von mehr Druck. Die in der Reitkunst beschriebene Funktion der Kandare obligt eigentlich lediglich ihrer Lage im Pferdemaul und der darauffolgenden Kopfhaltung und Aufrichtung des Pferdes und der gute Reiter soll diese gar nicht wirklich berühren (auf alten Bildern von Reitkünstlern hängen die Kandarenzügel daher oft durch).. Die FEI/FN sagt, die Kandare soll nicht mehr als 45° anstehen... Leider sieht man bei den großen Turnieren oft Kandaren mit 90°. "Fun" Fact: Bei der Kandare im Bild sieht man außerdem die sogenannte "Zungenfreiheit". Diese ist zwar nett gemeint aber tatsächlich dadurch schmerzhaft, dass sich der Druck nicht gleichmäßig auf die Zunge verteilt.
Minute 11:13
Also irgendwie ergibt für mich das ganze Gedankenspiel keinen Sinn... Mir erschließt sich nicht, wie ich ein Pferd mit dem Gebiss zum Springen bringen soll? Da wäre die Gerte das besseres Beispiel gewesen...
Das Gebiss ist im Springen hauptsächlich dafür da zu starke Pferde zu bremsen.. Die heutigen (Spring-)Pferde sind so gezüchtet, dass sie von alleine Springen wollen, den Sprung suchen und sogar anziehen (=schneller werden) sobald sie einen Sprung sehen. Da die Pferde dann zu heiß werden und Distanzen nicht korrekt geritten werden können, müssen sie zwischendurch zurückgeholt werden. Der gute Reiter tut dies über halbe Paraden: Annehmende Zügelhilfe (= Schließen der Reiterfaust) mit gleichzeitigem Anspannen des Bauchs und treiben des Beins. So wird das Pferd in sich verkürzt und die Körperlast auf die Hinterbeine gebracht und so Tempo rausgenommen. Da dieses Anspannen des Bauches der wichtigste Part ist, funktioniert das auch ohne Gebiss. Im Prinzip benutzen schlechtere Reiter schärfere/schmerzhafte Gebisse beim Springen, weil sie ihren Pferden nicht gewachsen sind und diese einfach stärker als sie sind.. Es ist grauenvoll, welche Folterinstrumente z.T. im Großen Sport zu sehen sind...
Generell kann man ein Pferd, was nicht Springen möchte kaum zum Springen zwingen (siehe Annika Schleu und Saint Boy)..
Danke dir für die ausführliche Richtigstellung der Bezeichnung der Gebisse, das war mir auch direkt aufgefallen :)
Danke, das fand ich auch etwas unglücklich! Die Quellenarbeit in allen Ehren und substanzielle Anteile der Kritik sind sicher angebracht, aber durch solche Fehler wird seine Message nur leichter abgetan.
Danke für die Erweiterung des Gebissthemas. Es ändert, denke ich, nichts an der Aussage des Videos, aber die Insights vervollständigen das Bild.
Danke danke danke 👏
Eine Kandare hat immer einen Kinnriemen, ich empfehle jedem, der eine Kandare benutzt, sich über dessen Funktion schlau zu machen und sich dann hoffentlich dagegen zu entscheiden.
Hey Karim
Als ehemaliges "Pferdemädchen" bin ich für deine Kritik dankbar. Ich denke alle, die den Rummel um Totilas mitbekommen haben, wissen wie schlimm es um den Pferdesport weltweit steht.
Was ich spannend fände: Ein Video mit dir und der Bückeburger Hofreitschule bzw. Kristin und Wolfgang Krischke.
Die beiden kritisieren den Pferdesport scharf und versuchen gleichzeitig, die Reitkunst (Kunst, nicht Sport!) wiederzubeleben.
Es wäre interessant, was sie zu deinen Argumenten sagen, zumal Kristin in einem Video über Zäumungen ganz klar zeigt, dass selbst eine gebisslose Zäumung mit Schmerz arbeitet. Sie haben aber auch einen differenzierten Blick auf Pferdehaltung, beispielsweise in Offenställen und schreiben sich das Wohl der Pferde auf die Fahnen. (Wolfgang war früher im Sport aktiv und distanziert sich massiv von seinem früheren Handeln.) Gemeinsam könntet ihr auch auf das Thema "Qualzucht beim Pferd" eingehen, ein in diesem Video nicht behandeltes Thema.
Eine Kollaboration wäre im Sinne des Tierschutzes bzw. der Verbesserung der Pferdehaltung im Pferdeland Deutschland lohnenswert.
Das ist eine sehr gute Idee, zumal die zwei in Bückeburg zeigen wie ein Pferd gewaltfrei ausgebildet und geritten werden kann. Ich stimme beim Leistungssport und der Haltung voll zu. Wenn man sich die Beritt Ställe von den großen Reitern mal anschaut sieht man, wie viele Pferde die eigentlich haben. Ich finde es egoistisch die alle in die Box zu stellen, damit man mehr trainieren kann und mehr Geld damit macht. Leider ist die andere Alternative oftmals richtig grüne Koppel. Wie du im Video gesagt hast, kommen Pferde ja aus der Steppe und suchen den ganzen Tag nach Nahrung, da in dem Steppengras wenig Energie drin steckt. Heute findet man viele Koppeln mit kurzem grünem Gras. Die Folge sind übergewichtige Pferde. Die Lösung wäre so einfach: die Wiese lang wachsen lassen.
das war mein erster Gedanke!!! Ein Kontakt mit den Krischkes wäre sicher mega fruchtbar und spannend
@@E.S.2006gewaltfFREI ausgebildet und geritten.. Du hast es nicht richtig verstanden...
Reiten ist Gewalt. Zum Glück für das Tier weiß es das nicht. Es sind seine Liebenumstände und dem passt es sich an. Ein Pferd reagiert nur. Mehr nicht. Der Mensch ist es, der mit sich vereinbaren muss dass es in Ordnung ist, was er tut. Ich selbst habe mich aus Pferdehaltung und Reitsport verabschiedet, weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann
Könntest du bitte für mich definieren was für dich Gewalt bedeutet? Ja du hast Recht, ein Pferde reagiert nur. Und ja, eigentlich müsste man Pferde nicht reiten um sie ausreichend zu bewegen und gesund zu halten. Aber ist es wirklich Quälerei, wenn man ein Pferd auf kleinste Impulse wie eine Gewichtsverlagerung ausbildet und es den Menschen ohne Schaden tragen kann? Wie siehst du das? Das würde mich wirklich sehr interessieren.
@@E.S.2006
Woher weisst du denn, ob es den Menschen ohne Schaden tragen kann?
Wenn nicht mal die Forschung mit Messmethoden eine Antwort findet… wie willst du das beurteilen?
Solange das nicht zu 100% geklärt ist bleibt reiten eine egoistische und unfaire Handlung gegenüber den Tier.
Kein Halter von anderen Tieren käme auf die Idee, den Tier etwas aufzuzwingen, was potentiell schädlich sein könnte.
Wie kann man seinem Tier das antun?
Puh... Sich mit der Pferdewelt insbesondere mit Leistungssport anzulegen ist auf jeden Fall mal eine Hausnummer! Es wird sicherlich einiges an Gegenwind geben, lass dich davon aber bitte nicht entmutigen die Fakten zu nennen.
Naja was wollen solche Leute gegen Wissenschaftliche Fakten sagen
Ihr seid lustig, labert was von wissenschaftlichen Fakten aber erzählt ein Haufen Unwahrheiten. Im Video werden bestimmt ein Dutzend Aussagen getätigt die nicht bewiesen werden können. Nur weil ihr eine Quelle verlinken könnt habt ihr noch lange nicht den Nachweis für die Belastbarkeit eurer Aussagen erbracht. Finds immer lustig wenn intellektuell schwache Menschen ein auf Schlau und achso „wissenschaftlich“ machen.
@@Hawkeye_504 emotionale dinge
Oh Menschen finden ausreden für alles was ungeil ist damit sie es genauso weiter machen können... @@Hawkeye_504
@@hund012 Fakten sollten immer über Emotionen stehen
Ich kommentiere jetzt nach den Regeln:
Dieses Video lässt sich gut zusammen fassen und zwar so:
Der Mensch ist KRANK, KRANK UND NOCHMAL KRANK!
Quellen hab ich dafür so viele gefunden, dass das Kommentarfeld hier leider nicht ausreicht.
Danke, Karim für deine wertvolle Aufklärungsarbeit
Unglaublich, das ist ja alles noch viel schlimmer als ich dachte. Danke für die umfassende Erläuterung. Furchtbar für die Pferde was da alles erlaubt oder geduldet wird!
Kleine Korrektur: Charlotte Dujardin hat nicht ihr Pferd, sondern das ihrer Schülerin verprügelt, was die Sache noch absurder macht. 😖 Quelle: Wird allgemein so kolportiert. 🤷♀️
Ganz ehrlich: Ich wundere mich immer über den Eklat, den solche Szenen auslösen. Zeigt, wie wenig Ahnung die breite Masse von der Reiterei hat. An meiner Reitschule wurden solche Behandlungen von Pferden euphemistisch als "Aufwecken" bezeichnet, es kam regelmäßig zum kräftigen Einsatz von Peitschen und Gerten. Ich bezweifle stark, dass es sowas an anderen Höfen nicht gibt. Um im Turniersport an die Spitze zu kommen, braucht man als Reiter unheimlich viel Ellbogenmentalität, die Pferde sind meiner Erfahrung nach die ersten, die diesen "Kampfgeist" zu ertragen haben.
Und ich frage mich, warum es 4 Jahre dauerte, bis es an die Öffentlichkeit kam..... - ich wäre abgestiegen und hätte dieser " Lehrerin" die Peitsche selbst um die Ohren geschlagen!!!😡
Das besagte Video ist ca 4,5 Jahre alt. Warum hat man damals nicht aktuell reagiert sondern kramt es jetzt, nach jahren, raus???? Wie bei beerbaum uva. Das ist das was mich eher stutzig macht..
Angeblich ist es "nur" 2,5 Jahre alt und die Gründe, warum es erst jetzt präsentiert wurde, wurden ja genannt.
@@zwergenkornchen8040 Es gibt auf dem Kanal von Sky News ein 10 Tage altes Video mit einem Interview mit Stephan Wensing. Es heißt: Dujardin whistleblower feared "victim blaming", says student's lawyer. Dort erklärt der Anwalt die näheren Umstände.
Ich habe gelesen, dass potentielle Beutetiere wie Pferde und Kühe Schmerzen erst zeigen, wenn es nicht anders geht. Damit eventuelle Raubtiere nicht sehen, dass das Pferd eventuell angeschlagen ist, werden jegliches Lahmen oder andere Schmerzenäußerung unterdrückt. Scheint mir logisch.
Damit wird Mensch erst sehr spät sehen, wenn das Pferd Schmerzen hat... durch Reiten, Springen etc.
Man will sich gar nicht vorstellen wie viele Schmerzen Pferde erleiden müssen bis sie es nicht mehr aushalten und Symptome zeigen.
Genauso ist es.Als Pferdehalter muss man unheimlich feinsinnig sein,um zu erkennen,ob es seinem Pferd gut geht oder ob ihm vielleicht etwas fehlt.Leider sind viele nicht bereit dazu,da sie ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen möchten.
@@laraweber4031 Ihren eigenen Wünschen, nicht Bedürfnissen.
@@lisaschuster9305 Ja,besser ausgedrückt 😊
Das stimmt! Ich bin Kaninchenhalterin seit über 10 Jahren und diese sind ja auch Fluchttiere, schon wie bei Pferden das alleinige Merkmal dass die Augen seitig liegen. Sie zeigen erst Schmerzen wenn es nicht mehr geht oder gar nicht bis es leider zu spät ist.
Gerne mehr so "lange" Videos. Es ist gut und richtig, tiefer in die Themen einzusteigen.
Großartig! Danke Karim. Der Pferdesport bedient in der Regel das Ego der Menschen und darf gern abgeschafft werden. Auch die ollen Kutschenfahrten und Pony-Quälereien auf Rummel und Jahrmärkten sind so dermaßen 19. Jh., dass es einen nur noch graust. Mach weiter mit der Aufklärung. Danke!
Vielen Dank für dieses tolle Video!
Ich bin ausgebildete Tierphysiotherapeutin und erlebe im Berufsalltag leider viele Pferde mit Schmerzen und Verhaltensstörungen, die durch falsches Reiten und/oder falsche Haltungsbedingungen verursacht werden. („Wer rastet, der rostet!“).
Die meisten Pferdebesitzer sind sich dem Leid ihres Tieres oft nicht bewusst und reagieren geschockt, wenn man ihnen mitteilt, dass ihr geliebtes Tier Schmerzen hat.
Das größte Problem in der Reiterwelt ist Unwissen!
Viele Reiter können das sogenannte „Schmerzgesicht“ nicht erkennen, dadurch leiden viele Pferde still vor sich hin.
Das Wissen über Verhaltensbiologie, Anatomie, Biomechanik und Ausrüstungskunde müsste von Anfang an zum Reiten lernen/ der Pferdehaltung dazu gehören.
Als Berufskollegin stimme ich dir voll zu.Und in vielen Fällen,will Mensch es auch gar nicht erkennen,da das eigene Bedürfniss im Vordergrund steht.
Für mein Reitabzeichen musste ich vieles von dem lernen, was du forderst, dass es gelehrt werden sollte: Ausrüstung und deren Wirkung, Haltung und Pflege, Biologie...
Alle ReiteInnen die auf Turniere gehen, mussten das damals runterbeten
können. Aber danach hat man das schnell vergessen, es verhilft ja nicht direkt zur gelben Schleife.
Das Pferd ist ein Sportgerät, da interessiert es nicht, dass es ganz andere Bedürfnisse hat, als man ihm zugesteht in der Turnierreiterszene. Bei Turnierreitern spricht man ja gerne mal vom "Material" das man unterm Sattel hat. Das sagt meiner Meinung nach schon genau, welchen Stellenwert das Tier hat.
Vielen Dank für diese hervorragende Zusammenfassung!
Ich finde, neben der Haltung, hast du die schlimmsten Traningsmethoden im Pferdesport ja gar nicht angesprochen: Schlaufzügel, Rollkur, Barren (oder heute Touchieren genannt). Mit Rollkur werden Pferde heute auch gebrochen durch Schmerzen und oft täglich in einer extrem schmerzhaften Haltung geritten in der sie kaum Luft bekommen (Forschungen der Universität Guelph und der Universität Uppsala sagen klar die schädlich das für die Psyche und den Körper der Pferde ist).
Ich würde auch aus meiner Erfahrung sagen, dass es auch den meisten Hobbypferden ziemlich schlecht geht. Ich wurde früher eine Tierquälerin genannt, weil meine Pferde auch im Winter auf die Wiese gingen (im Sommer 24/7, im Winter 14 Stunden pro Tag). Mittlerweile stehen wir privat bei einem Landwirt mit befestigten Weidezelt immer auf der Wiese mit 24 Stunden freiem Heuzugang. Ich hätte gerne deutlich mehr Fläche, aber das ist leider kaum möglich. Wir haben sehr viel Glück, denn in der Stadt der Pferde gibt es fast nur Boxenhaltung. Ich habe auch das Glück, dass meine drei seit 15 Jahren eine konstante, harmonische Herde sind.
Aber ich habe es auch als Kind komplett anders gelernt. "Hau mal richtig mit der Gerte drauf, damit der sich benimmt." "Der tut nur so als ob er lahm ist, damit er nicht arbeiten muss."
Die meisten Reiten mit übelsten Ausbindern, da werden die Köpfe der Pferde mit Schlaufzügeln (Zügel am Sattelgurt zwischen den Beinen befestigt und durch das Gebiss gezogen) auf die Brust gezogen - also auch Rollkur)
Lernt jeder Hobbyreiter so, leider. Aber zum Glück gibt es auch ein Umdenken bei einigen. Ich habe später auch nach Légèreté geritten und gearbeitet, da wird z.B. drauf geachtet, dass das Gebiss nicht auf die Zunge drückt, wie es meistens der Fall ist, und man mit sehr leichten Hilfen arbeitet und keine Schmerzen zu fügt.
Ich finde Reiten und Pferdehaltung vertretbar, wenn ein Pferd alle seine Grundbedürfnisse ausleben kann (heißt auch Boxenhaltung gehört verboten, außer bei Krankheiten) und auch das Pferd Spaß beim reiten hat und das gelingt nur schmerzfrei und durch Belohnung.
Meine Drei sind alle gerettet vor dem Schlachter als junge Pferde, zwei kannte ich vorher und deswegen haben wir sie auch gekauft. Ich bin sie aber auch Jahre lang geritten. Die Stute habe ich komplett selbst ausgebildet und sie mag es wirklich zu gefallen und ist quasi süchtig nach Anerkennung. Ich reite sie auch nur mit Halfter durch den Wald. Die anderen beiden wurden vorher recht brutal geritten. Der eine war nur noch panisch und deswegen teils gefährlich. An ihm habe ich gelernt, dass vieles falsch war was ich vorher gelernt habe, dass ich nicht sein Verhalten persönlich nehmen darf, sondern dass es seine Natur ist und wir beide vertrauen müssen. Der andere hat vorher einige Menschen ins Krankenhaus gebracht, weil er sich hat nicht brechen lassen. Sobald jemand versucht hat ihn mit Gewalt zu etwas zu zwingen hat er gezeigt, dass es der stärkere ist. Ihm muss man viel Abwechslung bieten
Also ich habe so nicht reiten gelernt - aber mein Verein ist grundsätzlich auch als Freizeitreitverein gehandelt worden und nicht als Dressurschule oder dergleichen. Sicherlich wurden da auch mal Ausbinder oder Dreieckszügel genutzt, aber korrekt verschnallt und natürlich warmlaufen und trockenreiten ohne die Dinger. Ich komme ursprünglich aber aus dem Voltigieren und habe bereits vieles mitgebracht. Meine erste Reitstunde hatte ich mit Voltigurt, weil die nächste Gruppe nicht kam - für die habe ich immer schon das Pferd fertig gemacht. Ohne Ausbinder, ohne Helm und Sattel, einfach so mit notdürftig improvisierten Zügeln xD
Ich hab diesen - ich nennen es mal 'Drill' - nie erlebt und ich hatte zu einigen Pferden auch eine besondere Verbindung, wenn man so will. Da war keins 'tot', darauf wurde sehr geachtet. Ich hatte dann viele Jahre eine RB und danach habe ich mein jetziges Pferd bekommen. Der hat Hilfszügel so gut wie nie gesehen und dann auch eher mal für kleine Kinder für nen kleines Turnier... also in 9 Jahren vielleicht 5 Mal, wenn es hoch kommt. Ein oder zwei Vereine weiter hätte mein Weg aber sicherlich ganz anders ausgesehen und das ist natürlich Mist. Meiner könnte z.B. aber nicht 24/7/365 Futterzugang haben - zumindest nicht in Form von Gras oder Heu, dafür ist er viel zu leichtfuttrig. Als leichtes Kaltblut (Urfreiberger) platzt der sonst irgendwann und mit mittlerweile 21 Jahren und einer Arthrose kann ich ihn nicht täglich derart belasten, dass er immer voll im Shape wäre. Ich hätte wahnsinnig gerne ein Paddocktrail nach meinen Wünschen, aber den kann ich mir leider nicht backen. Aus dem Grund steht er im Winter Nachts in der Box, ansonsten aber immer mit Futterzugang in seiner Herde draußen. Damit fahren wir ganz gut und was er im Sommer zu viel wird, kommt über den Winter dann auch langsam wieder runter. Den kannste am Halsring ins Gelände reiten, den kannste anständig auf dem Platz reiten - Gebisslos ist allerdings nicht so seins, weil er Druck auf Nase oder im Genick nicht leiden kann - ergo nutze ich dann lieber den Halsring, was für ihn auf Dauer aber eben nicht sehr gesund ist, weil er da doch sehr gerne zu tief kommt mit der Nase - also auf den Boden, nicht hinter die Senkrechte. Das raus zu reiten ist nicht einfach, also ist der Halsring oftmals unser entspanntes Rumgetingel, was wir gerne mal einbauen xD
Die Verallgemeinerung, dass jeder so reiten lernt finde ich nicht angebracht. Das einzige Negative (Nutzung von Ausbindern) habe ich in einer klassischen Reitschule erlebt. Da ich mit den Unterrichtsmethoden und der Reitweise nicht zurecht gekommen bin, bin ich in den Westernbereich gewechselt. Hier habe ich bisher nur Trainer und Pferdemenschen kennengelernt, die viel Wert auf eine gute Grundausbildung vom Boden (Führtraining, Spaziergänge, Bodenarbeit, etc.) wert legen, bevor es überhaupt ans Reiten geht. An erster Stelle steht immer das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch zu stärken. Mir ist bewusst, dass es in jeder Reitweise Menschen gibt, die sich dem Pferd gegenüber nicht korrekt verhalten, allerdings habe ich bisher im Westernbereich immer nur einen positiven Umgang vermittelt bekommen. Auch bei meinem Jungpferd wurde bzw. wird auf ein Anreiten mit viel Zeit geachtet. Methoden wie von dir genannt habe ich so noch nicht erlebt.
Das Thema Boxenhaltung finde ich auch etwas zu einseitig betrachtet. Ich würde mein Pferd nicht in eine kleine Box ohne Frischluft oder gar Auslauf stellen - das steht außer Frage. Mein Pferd steht jedoch in „Boxenhaltung“. Im konkreten Fall heißt das: Er ist über Nacht in einer wahnsinnig großen Box mit ebenso sehr großem Paddock und tagsüber auf der Koppel. Vorher war er in 24/7 Herdenhaltung im Freien. Im Gegensatz zu vorher ist es deutlich ausgeglichener und genießt es sichtlich in Ruhe ein Nickerchen zu machen, sich in seinem Paddock zu sonnen oder herumzuschlendern.
Ich finde es sollte nicht alles direkt verallgemeinert werden. Als verantwortungsbewusster (!) Pferdebesitzer kann ich mein Pferd immer noch am Besten einschätzen.
darüber gibt es doch anderweitig genug "Material", ständige Wiederholungen machen es doch nicht interssanter. Im Gegenteil: aktuell, ok
Habe vorhin die Dressur bei den olympischen Spielen gesehen und frage mich, was besonders ästhetisch dran sein soll, wenn sich das Pferd dabei von oben bis unten vollsabbert.
wir haben zu der Zeit auch zufällig reingeschaut. Ich hatte alle folgenden Gedanken und Gefühle und die dürfen auch gleihzeitig existieren: ui, viel Speichel, der überall hinfliegt; wow, was für Gangarten einem Pferd beigebracht werden können und wie elegant das aussieht - abzüglich der Haltung des Kopfes, die sieht schlimm aus; UND Ohje, dieses Tier muss viel Qual in seinem Leben erleben...schreckliche "Sportart"
Komplett absurd dieser Sabberfetisch.
@@sa_na_26 Bei vielen dieser Pferde merkt man, dass es ihnen mit Schlägen auf die Beine beigebracht wurde, so ruckartig wie viele von denen z.B. in der Passage/Piaffe hochziehen.
Nun ja... ist das Reithalfter zu eng, der Kopf zu sehr an die Brust geritten, dann kann Pferd nicht mehr schlucken und da das Pferd ja trotzdem durch das Gebiss Speichel produziert, schäumt der im Mund durch die ganze Bewegung von Zunge und Gebissen dann auf und kann nur raustropfen, weil Pferd ja nun mal nicht schlucken kann. Manche Pferde kauen tatsächlich extrem - kann auch einfach anderer Stress sein, z.B. oder eine blöde Angewohnheit - aber normal ist das in der Form nicht. Wenn man davon spricht, dass ein Pferd 'schäumt', dann spricht man eigentlich von einem feinen Belag, wie Lippenstift auf den Lippen und nicht von einem tollwütigen Pferd, dass sich den Sabber bis sonst wo hin schleudert.
Du siehst das, die Wendys unter den Fans nicht!
DANKE DANKE DANKE! Ich kann mir das Video nicht anschauen, weil ich genau weiß was abgeht. Ich habe seit 30 Jahren mit Pferden zu tun und kann seit langem schon keine Medien mehr zum Thema Pferd konsumieren. Diese still leidenden, angsterfüllten Gesichter, diese geschundenen Körper, diese verzweifelten Wesen...die Bilder verfolgen mich, ich kann sie nicht ertragen. Also DANKE, dass du dich damit beschäftigst und diese Grausamkeiten aufdeckst ❤
Ich bin mit Pferden aufgewachsen, sollte auch Turniere reiten. Als ich das erste Mal auf einem Abreiteplatz zugesehen habe, wurde mir übel. Rollkur (heute Hyperflexion genannt) ohne Ende. Das Thema war für mich vorbei. Dann bekam ich ein schwer traumatisiertes ehemaliges Kutschpferd, das beim Anblick einer Gerte erstarrte und zitterte. Mit viel Geduld, nahm ich ihm die Angst. Heute habe ich die Liebe zur Arbeit an der Hand gefunden. Wer es nicht kennt, das ist Dressur, auf Augenhöhe vom Pferd. Gaaaanz selten reite ich mal mit Fellsattel und ohne Trense, manchmal nur mit Halsring. Tja. Und sogar eine Piaffe ist so möglich. Aber am schönsten sind immer noch Spaziergänge und über Bäche springen wir nebeneinander😅 Ich kenne viele Reiter, die ihre Pferde lieben, wie sie sind. Mit ihren Macken und Stärken. Pferde, die ihren Stolz behalten durften. Aber ich kenne leider auch die andere Seite😔
Mega Video! ❤ Im Umgang mit Pferden wird ein großes Umdenken mehr als Zeit. Pferdehaltung und die Partnerschaft mit diesen fantastischen Tieren muss nicht zum Nachteil der Tiere sein. Vorausgesetzt man ist bereit das Wohl der Tiere an erste Stelle zusetzen und sich damit zu beschäftigen was ein Pferd wirklich braucht und wie ein positiver Umgang funktioniert.
So auf den Punkt gebracht. Darum habe ich meine Pferde in Eigenregie. Werden auch NICHT geritten. Wie oft ich schon gefragt wurde warum ich denn dann Pferde hätte! Ja, ich kenne diese ganzen Methoden und auch ich habe in der Vergangenheit einige dieser Fehler gemacht. Aber es wurde mir so gelehrt. Irgendwann habe ich entschieden, dass zwar die Pferde aber nicht die Methoden mein Leben sind. Meine 4 Equiden und ich leben sehr harmonisch zusammen. Dein Video gibt mir wieder mehr Bestätigung, dass mein Weg richtig ist. Man findet nämlich mit der Einstellung auch niemanden, der einem bei der Pflege und Beschäftigung behilflich sein möchte, wenn man nicht springen und reiten darf.
❤
Außerdem kann man an Tieren auch um ihrer selbst willen Freude haben, ohne sie zu Reiten :)
Ich reite auf meinen Kaninchen schließlich auch nicht XD
@@Pumpanese Ich dachte auch direkt an meine Kaninchen. Wir dürfen uns ja immer anhören, warum wir die nicht für den Topf halten. Ich halte Tiere um der Tiere willen und nicht für irgendeinen Nutzen, sei es Topf oder rumgetragen werden.
@@Pumpanese Danke, jetzt bekomm' ich das Bild nie wieder aus dem Kopf.😂 Pferdegroße Kanninchen mit Reiter drauf, der versucht jeden Hops zu sitzen.🙈
Ja ist leider so mit der Hilfe. Wir suchten auch haben jetzt eine andere Lösung gefunden 😅
Vielen Dank Karim!!!!
Gerade eben noch ausversehen auf Olympia-Ausstrahlung gekommen...Dressur...Schweifschlagen, Mund geöffnet, Alles voller Schaum. Alles Anzeichen von Stress und Schmerzen. Die Leute schauen sich das an, applaudieren und labern dir dann einen an die Backe, dem Tier macht das Spaß.. Ähm Ja! 😅
Und auch DANKE, dass du auf die Privathaltung nochmal so sachlich eingegangen bist! Hoffe, dass es mit und mit mehr Menschen verstehen und sich dem annehmen, anstatt sich angegriffen zu fühlen und einfach weiter zu machen!
Selbstreflektion ist bei denen leider selten da 😞
Danke für deinen Kommentar!💛🐎💛🐎🐎🐎🐎💛
Mich würde mal die Quelle zu der Aussage interessieren, dass ein schäumendes Maul ein Anzeichen von Stress und Schmerz ist?🤔
@@ismh0647 einfach googlen, gibt viele Beiträge die die verschiedenen Merkmale diesbezüglich gut beschreiben. Der Beitrag von Quarks zur CHIO beispielsweise ist auch sehr zu empfehlen, LG. 😇
Alter, was soll sie denn da noch erklären? Wenn es schäumt, hat das Pferd einfach schon mal das Problem, dass es mit dem GEbiss den Schaum nicht abschlucken kann, Atemprobleme inklusive. Das kannst Du in jedem Buch nachlesen, wenn Du weißt, was ein Buch ist: "Eisen im Pferdemaul" von Prof. Dr. Robert Cook als Beispiel. OMG!!
Bestes Pferde Video ever. Musste mir vor 20 Jahren schon von Reiter:innen anhören das ich eine Tierquälerin bin weil ich mein Pferd nicht geritten bin. Ich konnte diesem Dominanten Verhalten Tieren gegenüber nichts abgewinnen und habe meinem Pferd versprochen das es niemals wieder geritten wird. Wie schön das du so gute Videos machst und auch keine Angst vor diesem Wichtigen Thema hast. Danke Karim ❤
Das ist erstmal sehr gut recherchiert.
Mir fehlt jetzt aber die Betrachtung unserer „neuen“ Pferde, wie sie heute existieren. Weil das Naturell der Pferde ja nicht ausgereicht hat, haben wir sie immer sportlicher gezüchtet und immer moderner, fragiler gemacht. So. Jetzt habe ich ein „Modell“ dieses Deutschen Sportpferdes. Die Stute braucht Bewegung ohne Ende. Und der Drang wird weder im Offenstall gestillt, noch in der Bodenarbeit, noch auf der Koppel. Erst nach dem Reiten ist dieses Pferd zufrieden, entspannt, kann abschalten und zufrieden Fressen. Wird sie mehrere Tage nicht geritten, ist sie unzufrieden, pöbelt andere Pferde an, hat dauerhaft dieses „fight or flight“ Gesicht und ist unzufrieden. Wir Menschen haben uns andere Pferde erschaffen, die zum Großteil nicht mehr ohne Bewegung durch Reiten auskommen. Ich habe noch ein modernes Exemplar, 18 Jahre alt und topfit. Der hält inzwischen immerhin mal 2-3 Wochen reitfrei aus - danach merkt man aber, wie happy er ist, raus zu kommen, in den Wald zu reiten, sich ordentlich auszulaufen - ohne unsere durch Zäune beschränkten Flächen.
Wir haben durch Züchtung Bedürfnisse verstärkt. Und dazu gehört auch der Bewegungsdrang. Hier wird für die Pferde positiv, dass wir ihren Drang nach Bewegung stillen. Pferde spielen gern und präsentieren sich gern - wir bringen ihnen bei, das mit uns zu tun - um dabei die Befriedigung zu erfahren, sich ordentlich zu bewegen und geistig zu betätigen.
Der aktuelle Blick auf unsere heutigen Pferde fehlt mir bei dem ansonsten sehr guten Beitrag - und vieles erfährt man eben nur, wenn man tagtäglich mit den Tieren zu tun hat und sieht, wie sich unsere Handlungen auf sie auswirken - damit auch die Auswirkungen, wenn wir sie einfach nicht mehr extra bewegen.
Zudem passt mir die Sichtweise auf die Wirkung des Gebisses nicht. Pferde sind sensibel, jedoch empfindet es, wie wir auch, nicht sofort Schmerz bei Anwendung eines Gebisses. Es beginnt mit Druck/Zug, auf den das Pferd lernt, zu reagieren. Dieser ist aber nicht sofort schmerzhaft. Klar sind Gebisse schon eine uralte Sache. Die Aussage, dass ein Gebiss aber sofort schmerzen verursacht, ist schlicht falsch. So haben wir Menschen auch nicht sofort Schmerzen, wenn wir irgendwo gezogen oder gedrückt werden.
Hierzu bitte genauer recherchieren und falsche Begriffe in den Raum werfen. Ebenso ist ein nicht gebrochenes Gebiss nicht sofort eine Kandare. Nach dem hier dargestellten Bild von „Schmerz“ müsste ein Pferd bei jeder Art von Berührung schmerzen erleiden - also auch bei der Anwendung von Gebisslosen Zäumungen - die hauptsächlich über das Nasenbein oder Nervenaustritte arbeiten.
Natürlich sind uns Pferde nichts schuldig und sie wären, in ihrer ursprünglichen Form, auch gut ohne uns dran. Dazu müssten wir aber umfangreiche Rückzüchtung betreiben. (Why not?) Auch der Blick darauf, dass unser heutiges, in Gefangenschaft aufgewachsenes Pferd, nicht mehr eingefangen oder domestiziert werden muss und sich durchaus gern mit uns Menschen beschäftigt und uns positiv verknüpft.
Bitte bitte - auch hierzu einen weitergehenden Beitrag bringen!
"Der Mensch kann das Rad nicht zurück drehen" ein Miteinander, positiven in die Zukunft reiten. Wir brauchen sie! Diese anderen Lebewesen. Sie uns auch, so lange es uns Menschen gibt 😉
Danke für diesen Kommentar! Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Sportpferde todunglücklich ohne zusätzliche Bewegung sind...und das trotz Offenstalls und Herdenhaltung. Ziel sollte es deshalb nicht sein, die Pferde einfach nur stehen zu lassen, sondern gemeinsam mit den Pferden zu arbeiten, statt gegen sie.
DANKE! Meine Stute will auch unbedingt gearbeitet werden. Danach ist sie zufrieden. Sie ist einfach ein Sportler - eben so wie die heutige Zucht (leider!) ist. Dazu kommt, dass sie 24 Stunden auf der Weider trotz kleiner Herde total überfordert ist und megaglücklich, wenn sie die Nacht in der Box verbringen kann. Unsere heutige Pferdezucht hat andere Bedürfnisse, genauso wie jedes Pferd ein Individuum ist und anderes braucht. Olympia hat mich auf jeden Fall gekillt - ich habe reingeschaut, aber schon allein ein großer Teil der Dressurreiter mit Pferden, die einfach nur die Beine hochziehen (was viel Interpretationsspielraum für die Ausbildungsmethoden liefert) ließ mich nachdenklich zurück, und was auch traurig macht, wenn man das mit Ritten vom wunderbaren Dr. Klimke vergleicht. Man kann im Reitsport nicht pauschalisieren und alles auf einen Fakt oder auf eine bestimmte Haltungsform runterbrechen. Jedes Pferd ist anders, jedes Pferd braucht etwas anderes. Definitiv muss sich im Profisport aber auch im Freizeitbereich etwas ändern. Viele schonen ihre Pferde tot, es gibt immer mehr Wohlstandskrankheiten. Es gibt verschiedene Wege, die man gehen kann und muss. Am Ende sollte ein zufriedenes Pferd stehen.
Entertainment statt pures Leistungsprinzip. Das ist ja schon mal ein Anfang. Aber alles in einem Beitrag von zwanzig Minuten? Kaum möglich
@@MrsJulesify Sackstarker Beitrag! Danke!!
Ich habe vor einigen Monaten meine erste Reitstunde gehabt. Ich habe null Ahnung vom Reiten, daher habe ich der Lehrerin auch tausende Fragen gestellt. Unter anderem hat mich die Trense sehr erschreckt. Als die Lehrerin dem Tier ne Eisenstange ins Gebiss geschoben hat. Auf meine Frage, ob es dem Tier denn nicht wehtun würde, erhielt ich keine Antwort.
Wir unterhielten uns auch über den Umgang mit Pferden bei Olympia. Da positionierte sie sich ganz klar, dass Pferde im Hochleistungssport sehr schlecht behandelt werden. Sie habe selbst erlebt wie Tiere gequält wurden, nur um bestimmte Handlungen zu machen. Leider seien Veränderungen im Reitsport sehr schwierig, da es eine Instustrie sei, welche ihr Geld und Prestige nicht aufs Spiel setzen wollen. Bei Höfen die keinen Leistungssport betrieben, sei dies zwar nicht so extrem, aber die Tiere ständen selten im Fokus.
Ich habe starke gesundheitliche Probleme und reiten wäre eigentlich optimal für mich, aber eine solche Maschenerie will ich einfach nicht unterstützen.
Und einen guten hof zu suchen ist keine option für dich ?
welche gesundheitlichen Probleme werden durch Reiten besser? Kann mir gerade nur psychische vorstellen, aber da ist ja eigentlich das Reiten nicht die einzige Option.
@@leotrumpetRückenprobleme z.B.
Such Dir eine Haltung, die anders ist. Gebisslos und im Sinne der Pferde, dann ist es ok. Es gibt Pferde, wie unsere Pepper, die leben dafür, Menschen zu helfen und tun das sehr gern
@@monakalissa5624 Das ist unlogisch. Es gibt extra Reittherapien, weil sie uns Kranken gut tun. Diese Pferde sind top und damit richtig ausgebildet und sie dürfen, ja, müssen sogar mitdenken.
Man kann auch ohne "offizielle" Therapie reiten, z.B. bei Freunden, mittels FB Gruppen etwas finden.
Also bitte, bleib' da dran!
Das hat gar nichts mit Leistungssport zu tun.
Die Trense tut dem Pferd nicht weh, es wurde ja ausgebildet, darauf fein zu reagieren!
Auch das wird im Bericht falsch dargestellt.
Klar, wenn man ruckt und reisst und nicht mit den Hintern, dem Kreuz, den Beinen der Atmung, der Stimme usw. kommuniziert, dann tut es weh.
Du hast es in der Hand.
Werde eine bewusste, feine, anständige Reiterin.
Alles andere ist Märtyrertum und somit sinnlos selbstschädigend. Es darf dir besser gehen durch reiten❤️
Ich mache es auch so. Wenn ich regelmässig reite (der Schritt des Pferdes bewegt unsere Hüften usw., als ob wir selber laufen würden) und mit Pferden in ihrer Energie bin, geht es mir deutlich besser. Damit auch meinem Umfeld. Viel Freude❤️
Vielen Dank für den gut recherchierte Beitrag. Als Pferdebesitzerin und -Liebhaberin kann ich Dir in vielen Punkten nur aus vollem Herzen zustimmen... Artgerechte Pferdehaltung ist heutzutage immer noch eher selten, ebenso Gymnastizierung und gesunderhaltendes Reiten. Ein Pferd muss erstmal körperlich in die Lage versetzt werden, einen Reiter unbeschadet tragen zu können. Weil es eben nicht zum geritten werden geboren wurde Und ja, jeder muss sich klar machen, dass man dafür zunächst Druck und damit (hoffentlich minimale) Schmerzreize setzen muss, da es die dafür physiologisch optimale Haltung nicht einfach von selber einnehmen wird. Allerdings ist positive Konditionierung durchaus ebenfalls möglich, Stichwort Klicker-Training.
Anders herum wären wir aber ganz ohne reiten wohl einerseits kaum in der Lage, Pferden die ausreichende (physiologisch nötige) Bewegung zu verschaffen. Und anderersetis würden sie wahrscheinlich sowieso kaum noch gehalten und deshalb letztlich einfach aussterben. Ich persönlich fände das sehr schade und hoffe auch Kompromisse.
Eine kleine Ergänzung zum Thema Gebisse: Eine Kandare ist nicht deshalb besonders scharf, weil sich eine Stange im Maul des Pferde befindet, sondern weil sie eine Hebelwirkung besitzt (die Hebel sieht man ja auf Deinem Bild). Im Maul selber wirkt eine Stange weicher, da der Druck punktuell geringer ist (Verteilung auf die gesamte Länge), und vermehrt auf die muskulöse dicke Zunge wirkt und nicht auf die empfindlichen Laden und Maulwinkel, wie es ein dorthin "klappendes" gebrochenes Gebiss tut). Es gibt auch Kandaren mit gebrochenem Maulteil, die sind dann noch schärfer. Und ein Zaum ohne Gebiss ist eben nicht automatisch sanfter, denn - wie Du schon sagst - ist der gesamte Kopf- und Nasenbereich des Pferdes sehr empfindlich.
Wobei man zu dem unbeschadet tragen können sagen muss, dass die Pferde, die nur am Wochenende ausgeritten werden (innerhalb ihrer Grenzen) im Alter eher sogar besser dastehen als die, die täglich geritten werden, also so ganz geht die Rechnung mit dem Training nicht auf.... Beobachtung: Habe als Pferdewirt gearbeitet und auch in einem Stall, wo betuchte Besitzer waren die sich nur selten haben blicken lassen, das waren "paradoxerweise" die gesündesten... Je weniger Mensch da ist, desto gesünder die Pferde 😅🤣
@@fragdeinpferd leider gibt es heutzutage immer mehr pferde mit gendefekten wie pssm2 oder ecvm. denen ist nur durch konsequentes gutes training zu helfen. da reicht noch nicht einmal 24 stunden weidegang. meine freundin hat drei von diesen exemplaren im stall. die brauchen einfach komplett regelmässiges gutes workout. die warmblutpferdezucht ist einfach komplett im arsch. völlig überzüchtet. aber das wird von allen ja leider totgeschwiegen. geht alles den bach runter. nur für profit und möglichst spektakuläre bewegungen und springvermögen. es ist zum heulen.
Ich habe letztes Jahr mal einen Tag lang damit verbracht, die "Wildpferde" in Dülmen zu beobachten. Also wirklich stundenlang am Rand gesessen und sowohl die einzelnen Pferde betrachtet als auch die Gruppendynamik innerhalb der Herde. Diese Pferde sind so meditativ, teilweise regelrecht spaced out 😅, friedfertig, ruhig. Der Kopf hing fast dauerhaft entspannt zum Grasen nach unten und ich konnte absolut nicht nachvollziehen, wie Menschen auf die Idee gekommen waren, auf deren Rücken zu klettern... Ich habe Verständnis für vor-industrielle Menschen, die auf Pferde angewiesen waren, aber heute?...
Endlich wird das thematisiert. Danke dafür. Gegen die Qualzucht von Hunden muss auch was getan werde.
Gerne mehr davon!
Zum Beispiel auch Turnierhundesport, Hunde im Schutzdienst, Windhundrennen etc. Da liegt nämlich leider auch einiges im Argen…
Absolut, auch wenn ich oben unter einem anderen Post Hundesport verteidigt habe, gebe ich dir Recht, dass auch im Hundetraining immernoch vieles falsch gemacht wird, auch aversive Handlungen sind noch sehr weit verbreitet, leider. Auf der anderen Seite wird bei Hunden aber alles auf rassespezifische Grundbedürfnisse aufgebaut und sie können sich natürlich bewegen, das ist ein riesiger Unterschied zum Pferdesport.
Trotzdem ist es wichtig, dass man sich in diesen Bereichen fortlaufend reflektiert um es zukünftig im Sinne des Tieres besser zu machen.
@@crusader101983das im Hundesport alles auf rassespezifische Grundbedürfnisse ausgelegt wird, ist definitiv nicht so! Wenn ich ans Agility denke, was für unförmige Rassen da über die Hindernisse gejagt werden...
Ich fände es super, wenn du dich mal mit Michael Jung oder Jessica Bredow Werndl treffen könntest und eine Diskussion führen könntest. Dokumentiert natürlich. Fände das mal sehr interessant, mit den Leuten zu reden, anstatt über sie.
Mir erschließt sich nicht ganz, wie ein Gebiss das Pferd zum besseren Springen animieren soll.
Es würde eher bremsend bis sehr stark bremsend wirken.
Leider gehen Sie absolut nicht auf die Hilfen ein, mit denen man ein Pferd hauptsächlich lenkt, bremst und vorwärts schickt und die elemtar sind: Gewichtshilfe ( verlagerung) und Bauchanspannung.
Tut dem eigentlichen Thema jetzt zwar nichts ab, aber das ein Pferd mit einem bestimmten Gebiss besser springt ist schon eine derbe Fehlinformation.
Die modernen Springpferde sind in der Tat so gezüchtet, dass sie regelrecht zum Sprung hinziehen, oft schnell und unkontrollierbar werden. Was sehr gefährlich werden kann für Pferd und Reiter.
Wenn überhaupt bringen solche Gebisse mehr Kontrolle vor zu viel Geschwindigkeit und unkontrollierbarem Gerenne ZUM Sprung hin.
Allerdings bräuchten Profiteiter auf deren Level gar nicht solche Gebisse.
Gregory Cottard aus Frankreich zb reitet im großen Sport ohne Nasenriemen ( den man eigentlich auch nicht braucht) und scharfen Gebissen, ich glaube sogar ohne Sporen.
Wie gesagt ändert jetzt nichts am Grundthema, aber ich denke, all das ist schon sehr wichtig zu wissen, wenn man einem breiten Publikum etwas zu diesem Thema auch noch als Tierarzt sagen will.
Auch wäre es schön gewesen, wenn drauf eingegangen wäre, wie Pferde heutzutage, zumindest in den Industrienationen eingeritten werden und an Ausrüstung vertraut gemacht werden.
Da bricht niemand mehr.
Vielleicht ein Video 2.0 mit mehr angeeignetem Fachwissen und Insights in Ställe, die das professionell machen?
An der Ausbeutung der Tiere ändert das genau gar nichts.
@@CaroAbebewer lesen kann ist klar im Vorteil;) ich schrieb an dem Thema ändert es nichts. Fehlinformationen sollten aber nicht vermittelt werden. Äpfel sind rund und nicht eckig.
Wenn du denkst, „da bricht niemand mehr“, hast du das Grundprinzip der erlernten Hilflosigkeit noch nicht verstanden. Würde es mir nochmal anschauen, er erklärt es sehr gut.
Ein paar Gedanken zu den von Ihnen genannten Punkten:
Ein Gebiss kann insofern ein Pferd zum Springen animieren, als dass es zur Bestrafung eingesetzt wird, sollte das Pferd verweigern. Der scharfe Ruck am Zügel, entweder seitwärts oder rückwärts, ist in sehr vielen Fällen bei oder nach einer Verweigerung zu beobachten, gerne gepaart mit dem Einsatz der Gerte. Es tut im Umkehrschluss für das Pferd noch mehr weh, nicht zu springen, als zu springen und den unbeabsichtigten Ruck am Gebiss durch einen aus dem Gleichgeweicht gekommenen Reiter zu ertragen.
Gewichtshilfe und Bauchanspannung sind ohne Zweifel sehr wichtig - allerdings bei schon einigermaßen ausgebildeten Pferden, zur Verfeinerung der „Hilfen“, nachdem Pferde gelernt haben, dass „Hilfen“ zu Schmerzen führen, wenn man ihnen nicht folgt. Ohne Statistik im Rücken glaube ich behaupten zu können, dass 99,9% der im Sport genutzten Pferde mit Zaum, Zügel und Schenkelhilfen eingeritten werden. Warum, wenn Gewichtshilfe /-verlagerung und Bauchanspannung die, wie Sie schreiben „hauptsächliche“ Hilfe ist, mit denen man ein Pferd lenkt, bremst und vorwärts schickt?
Dass es eine derbe Fehlinformation ist, dass Pferde mit einigen Gebissen besser springen, widersprechen Sie ja eigentlich in Ihrem nächsten Abschnitt gleich selber.
Die moderne Zucht hat den Pferden bestimmt keinen guten Dienst erwiesen, aber unkontrollierbar werden Pferde in erster Linie durch die Trainingsmethoden. Vorbeilaufen wird bestraft, Verweigern wird bestraft. Das „Hinziehen“ zum Sprung ist meiner Meinung nach eine Reaktion auf mangelnde Alternativen. Außerdem ist der Moment des Sprungs oft der einzige Moment für das Pferd, indem die Zügel nachgegeben werden und das Pferd den Hals strecken kann - Hyperflexion ist im Springsport mindestens so verbreitet wie im Dressursport, wenn nicht noch mehr.
Die Methoden haben sich in den letzten Jahrzehnten in den Industrienationen bestimmt geändert. Ob man aber daraus schließen kann, dass Pferde dabei nicht mehr gebrochen werden, sehe ich kritisch, angesichts der vielen „Hilfsmittel“, die heutzutage verfügbar sind. Es reicht ja schon aus, dem Pferd durch zu kurz geschnallte Hilfszügel an der Longe die Sicht nach vorne und die Balance zu nehmen, um es mehr gefügig zu machen, ergo ihm seinen Willen zu brechen. Herumjagen bis zur Erschöpfung ist auch heute noch gängige Praxis („Er muss sich an der Longe erstmal austoben.“ etc.).
Einblicke in professionelle Ställe werden wahrscheinlich nicht die von Ihnen gewünschten Folgen haben. Professionelle Ställe sind Unternehmen, die genau kalkulieren müssen. Da müssen Ziele erreicht werden, um wirtschaftlich überleben zu können. Das Ziel ist, möglichst viele Pferde auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen, um sie mit bestmöglichem Gewinn verkaufen zu können. Da kann man es sich nicht leisten, einige Pferde erst mit 4 Jahren anzureiten, weil sie vielleicht vorher noch nicht so weit sind. Das Geschäft wird immer im Vordergrund stehen, denn ohne genügend Einnahmen überlebt der Betrieb nicht. Pferdewohl kostet immer Geld: Mehr Zeit, größere Flächen, das alles verteuert die Sache, ohne dass dabei mehr Einnahmen generiert werden. Und deshalb macht man es eben nicht und lässt stattdessen die Pferde bezahlen.
@@hippagogia7324?😅 was wollen Sie von mir?
Sie kennen mich und meine Expertise nicht, meinen aber, mich korrigieren zu müssen.
So etwas liebe ich ja. Das maße ich mir bei Ihnen doch auch nicht an.
Ich habe in Profiställe schauen dürfen ( müssen) da ich eine Ausbildung zur Bereiterin damals anfing ( und gottseidank nie beendete) und ich bin selber über 20 Jahre geritten.
Also ich denke, ich weiss schon, wovon ich rede.
Und Creator dieses Videos übermittelt einem unwissenden, breitem Laienpublikum derbe Fehlinfos, die aber WICHTIG sind zu korrigieren.
P.S. Wie ein wirtschaftlichlicher Pferdebetrieb funktioniert, weiss ich, da kein Pferdewirtschaftslaie und im kaufmännisch-wirtschaftlichen Bereich tätig. Aber danke für die ungefragte Aufklärung.😂😅
Schönen Tag Ihnen.
Lese gerade vom "Gold für das Dressur-Team" bei Olympia und schaue danach dieses Video. 🫠😢
Danke Karim für das Video ❤
Danke für dieses wirklich gute Video, danke, dass dieses Thema von dir als Tierarzt aufgenommen wird. Danke Danke Danke 😘
Ja krass. Immer wenn ich früher mit meiner Schwester Pferd gespielt habe, sagte meine Oma mir, dass wir auf keinen Fall auf dem Rücken sitzen dürften. Wir sollten uns auf den Schulter- oder Steißbereich setzen. Und dann bekamen wir Reitunterricht und ich fand es so seltsam, dass wir bei den Pferden exakt da sitzen, wo Oma es UNS verboten hat. Ich hab auch mal ne Reiterin gesehen, die ihrem Pferd beigebracht hat, dass es sie am Fuß berühren darf, wenn es keinen Bock mehr auf Reiter auf Rücken hat. Wie oft dieses Pferd das tatsächlich macht, weiß ich nicht. Sie sagt zumindest, dass sie es respektiert und dann absteigt.
Danke für dieses Statement!!! Ich habe selbst einen Wallach, chronisch krank, weil ICH als Mensch versagt habe und in der Vergangenheit die Haltung nicht in Frage gestellt habe und leider erst viel zu spät selbst sensibel genug dafür geworden bin... ich habe es früher auch leider nicht anders gelernt, habe über vieles nicht nachgedacht und bin erst wach geworden, als die Gesundheit meines Pferdes schon still darunter gelitten hat....auch wenn ich jetzt alles daran setze, dass es ihm gut geht, egal, was andere sagen und denken und keine Kompromisse mehr eingehe, was sein Wohl angeht, ist das Schuldgefühl, dass ich nicht gut genug auf ihn aufgepasst habe,
immer präsent. Heute sehe ich tatsächlich jede kleinste Veränderung an ihm, ob positiv oder negativ und er weiß, dass ich mich verändert habe und dafür da bin, um ihm zu helfen und ihm Gutes zu tun. Klingt komisch, ist aber so. Und er zeigt mir, wenn etwas nicht stimmt. Es wird für mich nach ihm kein Pferd mehr geben, weil der Kampf für das Wohl des Pferdes im Alltag, die Rechfertigung vor anderen (vorallem Stallbesitzern) einfach meist ein Kampf gegen Windmühlen ist. Die Menschen um einen herum möchten Pferdehaltung, so einfach und unkompliziert wie möglich, Hauptsache die Stallmiete fließt. Sobald ein Pferd (was genau so ein Individuum ist, wie der Mensch) andere Bedürfnisse hat, als der Mensch es gerne hätte, wird man am liebsten vor die Tür gesetzt, obwohl man nur das Wohl des Tieres verbessern möchte. Man kann ein Pferd nicht artgerecht halten und es ist sehr schwer, in allgemeinen Pensionsställen annähernd an eine relativ akzeptable Haltung heranzukommen.
Insgesamt sehr informatives Video für alle, die sich mit dem Pferdesport noch nicht auskennen! Aber selbst für "Pferdeleute" waren noch ein paar neue Fakten dabei!
Was allerdings falsch bzw. nicht differenziert genug dargestellt worden ist, ist die Angabe, 80 % der Pferde in Einzelhaltung gehalten werden. Das ist so zumindest nicht ganz richtig, das kann man selbst schon in der Dissertation, die du als Quelle dafür angibst, nachlesen.
Dort heißt es nämlich, 80 % der Pferde werden in Einzelboxen gehalten. Selbst, wenn man außer Acht lässt, dass diese Angabe aus einer weiteren Quelle von 2008 entnommen wurde ( also mehr als 15 Jahre her, in denen sich schon sehr viel im Bereich Pferdehaltung getan hat), ist eine Einzelboxenhaltung nicht vergleichbar mit reinen Einzelhaltung. Wie du schon selbst sagtest, kommen die meisten Pferde in Deutschland täglich stundenweise auf eine Koppel oder ein Paddock und das zumeist mit einem oder mehr Artgenossen. Verlässliche Zahlen dazu gibt es leider einfach nicht. Das 80 % in "Einzelhaltung" leben, ist aber sicherlich falsch. Auch die Boxenhaltung wird seit 2008 sicherlich noch ein Stückchen runtergegangen sein.
Ich möchte das für das sonst sehr gut recherchierte Video nur anbringen, weil ich denke, dass es gut gewesen wäre, hier ein bisschen differenzierter zu sein, um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, denn auch, wenn ein Pferd "nur" 10 Stunden täglich allein in einer Box steht, ist das ein unerträglicher Zustand.
Ich hätte mir hier gewünscht, dass noch ein bisschen genauer darauf eingegangen worden wäre, da sich viele Pferdehalter mit der Ausrede, das Pferd stünde ja tagsüber mit anderen zusammen, aus der Affäre ziehen wollen. Diese werden sich in deiner Kritik zur "Einzelhaltung" nicht wiederfinden, obwohl diese Art der Haltung, die die meisten Pferde in Deutschland betrifft, nicht weniger problemlos für das Pferd ist.
Nicer Kommentar!
Ich schätze, dass vereinzelt Abstriche gemacht wurden, um das Video nicht zu lang zu machen. Als Kommentarleser freue ich mich aber mega über die Ergänzung :D Danke :)
vielen Dank für die hilfreiche Ergänzung. sowas finde ich toll 👌
Ich habe als Kind gelernt: Du musst spuren, notfalls mit Sporen. Du musst alle Dressurfiguren pro Zeiteinheit richtig reiten, koste es, was es wolle. Du musst hart sein, sonst wirst du ausgelacht. Das Pferd muss dem Kind gehorchen und das Kind muss dem Reitlehrer gehorchen. Kritiklos.
@@jorgejosephushasenohrl1047 So hoffe ich, dass du inzwischen frei bist🍀
Vor 80 Jahren. Sicherlich. Heute nicht mehr legitim! Schon gar nicht artgerecht, weder für Kinder, noch für die Pferde
Was ist das für ein Unsinn? Ich habe gelernt, dass Sporen dazu da sind, feine Hilfen zu geben und man soll gerade nicht mit Kraft arbeiten. Grade bei Dressurfiguren darf man die Hilfen gar nicht sehen, so fein sollen sie sein. Auf dem Level bin ich zwar noch nicht, aber das steht doch auch in den Büchern zur Theorie.
Danke. Ich reite schon länger nicht mehr - genau aus den von dir angeführten Gründen. Der Amateur Bereich ist übrigens nicht besser, sobald ein gewisser Leistungsanspruch damit verbunden ist. Ich schäme mich heute für die gesamte Community. Es gibt zum Glück neue und bessere Ansätze, die sind aber immer noch die Ausnahme.
Ich war schon vorher kein Fan vom reiten, aber das Video legt die Abgründe und Hintergründe offen. Wow danke❤
Ich habe eine Reitbeteiligung. Das Pferd steht in einem kleineren privaten Stall wo die Pferde von Mitte/Ende April bis Ende November durchgehend auf riesigen Koppeln stehen. Die haben verglichen mit den meisten Pferden ein wirklich schönes Leben. Im Winter sind sie zu zweit oder zu dritt in großzügigen Ställen mit Paddock wo sie zumindest ein bisschen umherlaufen können.
Wisst ihr noch als Lindner sagte er ist schon nachm Ausmisten einer Box seiner Pferde komplett kaputt.
Und dachte er wirkt damit dass er Pferde hat und sie in der Regel von anderen ausmisten lässt volksnah? :D
Absoluter Kaschber, gehört hinter Gittern
Nach einer Box schon? Krank. Also wenn er ein Pferd hat sollte er sich selber darum kümmern, als es 90% in der Box stehen zu haben und dann halt ein paar mal wenn er will mit ihm zu trainieren.
Hab keine ahnung wie genau der das macht, aber kst bestimmt etwa so.
Ich bin früher auch in einem englischen Reitstall gewesen und bin dort geritten. Als Kind hinterfragt man die ganzen Methoden noch nicht, aber ich fand es damals immer schon komisch. Dann hab ich aufgehört und eine lange Pause gemacht bis ich mir wieder was neues gesucht habe. Ich wusste nur, ich will das nicht mehr, was es dort gab. Ich wollte lernen wie man mit einem Pferd arbeitet anstatt dagegen. Immer mit der Peitsche das Pferd schlagen und mit den Hacken in den Bauch fand ich sehr schlimm. Dann bin ich auf jemanden gestoßen, der horsemanship gelehrt hat und alles hat sich verändert. Ich habe erstmal auf Grundlage des heutigen Verständnisses über Pferde in einer Herde gelernt wie sie denken und reagieren, um darauf basierend mit dem Pferd zu arbeiten. Stichwort war neben Respekt auch ein tiefes Vertrauen aufzubauen. Beim reiten hatten wir dort nie Sporen, Gebisse oder Peitschen. Wir mussten lernen das Pferd zu fühlen und eine Einheit zu werden. Und das wichtigste: dem Pferd regelmäßig Pausen zu geben. Im englischen Reitstall war es Gang und Gebe dort runterzufallen. Bei dem Hof, wo ich horsemanship erlernt haben, ist noch nie jemand runtergefallen, die Pferde haben einen vertraut und man konnte super mit ihnen was machen, während man nebenbei auf das Wohl der Pferde geachtet hat. Wenn es einem Pferd mal nicht ganz so gut ging, wurde ein anderes genommen oder die Stunde viel aus, was nie ein Problem war, weil das Wohl ging vor. Ich bin mega froh, dass ich daran geraten bin und dieses Wissen bekommen habe. Es ist mehr als nur reiten, es ist Pferde zu verstehen. Leider ist dies auch hier nur eine Nische…
Als Kind nimmt man das alles zunächst ungefiltert auf und freut sich, den Umgang mit dem Pferd und das Reiten zu lernen. Nach zweieinhalb Jahren hab is es dann nicht mehr ausgehalten. So viel Brutalität. 😢
Was so schlimm ist: Als Kind wird man in diese Umgangsform einfach hineinsozialisiert, ohne dass es jemand in dem Sinne böse meint. Man nimmt diese Selbstverständlichkeit einfach an, Pferde einzusperren, Pferden mit Metall im Maul, Gerten & Co und Herumhopsen auf deren Rücken Schmerzen zuzufügen (ohne das jemals als so etwas erkennen zu können). Man bezeichnet sich selbst als "Pferdefreund" während man in fast allen Punkten genau entgegengesetzt zum eigentlichen Interesse des Tieres, dessen Freund man zu sein glaubt, handelt.
Es ist sowas von verquer. Ich erinnere mich immer noch an die Freude, die ich bei einigen Reitstunden empfunden habe, wenn "wir als Team" fehlerfrei durch einen Parcour gekommen sind oder eine Dressurlektion besonders gut "gemeistert" haben.
Absoluter Irrsinn. Gewaltausübung als Hobby, als Spaß, und die Misshandlung des anderen als Zuwendung und Teamwork einzuordnen... ich hoffe sehr, dass das irgendwann im Verständnis der Allgemeinbevölkerung angekommen ist und die Reiterei verschwindet.
P.S.: Wenn man jetzt noch einen Schritt weiter denkt: Woher kommt denn das Leder, das man Pferden um das Maul schnürt, aus dem man die Sättel macht? Wir töten massenhaft Wiederkäuer, um denen die Haut abzuziehen, diese in Streifen zu schneiden und dann Einhufern Metall damit ins Maul zu schnüren, damit wir sie besser dazu zwingen können, bestimmte Bewegungen für uns auszuführen. Je mehr man da herauszoomt, desto verrückter und widerwärtiger ist das, was wir da tun.
Du hast recht, herum hopsen ist schlecht für den Rücken der Pferde. Haben Sie sich denn dann soweit hoch gearbeitet, dass Sie korrekt und pferdefreundlich reiten konnten? Oder woher kommt diese Qualifizierte Meinung?
@@KathyQuinta Wie man dem Kontext des Kommentars entnehmen kann, ist Herumhopsen hier ganz allgemein zu verstehen. Es sei denn, man ist fest entschlossen, es nicht zu verstehen.
*Kein* Reiter ist in jedem Fall die geringere Belastung für einen Pferderücken als ein guter Reiter, würdest du da etwa widersprechen?
(Abgesehen davon wurde doch im Video hier hervorragend dargelegt, dass das Problem der Reiterei viel weiter reicht als nur bis zum schlechten Sitz.)
@@hester234 Bin soo bei dir. Aber wie du an der Antwort und den anderen Kommentaren hier siehst, ist das Problem, dass zwar jeder Reiter gegen Gewalt meint zu sein, aber keiner mal den Blick von außerhalb der Bubble wagt. Es werden Sporen und "Rumgehopse" verurteilt, während man selbst dem Pferd reichlich metall und leder um den Kopf, Rücken, oder ins Maul schnallt, und dem Pferd diktiert, was es zu tun hat. Das eigenene Reiten ist ja schließlich immer pferdefreundlich, ein Gebiss nur so stark wie die hand des reiters usw 🙄 Völlig absurd. Und zu deinem Kommentar zum Leder will ich noch ein Wort ergänzen: LAMMFELL💀 Reiter wissen Bescheid.
Unterschreib ich. Ich bin als Kind auch geritten, bis es klick gemacht hat und ich verstanden habe wie man da eigentlich mit dem Tier umgeht. Danach habe ich mit dem Reiten aufgehört. Hatte danach ein Pflegepferd, das in einem Offenstall stand, mit dem ich spazieren war und auf dem Platz Bodenarbeit gemacht habe. In dieser Zeit hatte ich am meisten Spaß im Umgang mit dem Pferd.
Danke, danke, danke. Ich hoffe das sich dank Deinem Video endlich etwas ändert. An unserem "Kulturgut" dem "Reitsport".
Sehr gute Gedanken, danke im Namen der Pferde! Ich halte schon viele Jahre Pferde und habe als Kind reiten gelernt. Heute stelle ich mir täglich die Frage, was ich überhaupt mit Pferden machen kann, ohne dass es unfair wird. Ich versuche, Pferden ein Mitspracherecht zu geben, insbesondere, wenn es um das Thema reiten geht. Es ist wirklich schwer, einem so freundlichen und kooperativen Wesen wie dem Pferd gerecht zu werden. Zum Glück gibt es mittlerweile viele Menschen, die es anders machen, und dank dem Internet ist Hilfe, Unterstützung und, sehr wichtig, Information für jeden, der sucht, verfügbar. Aber ein wirklicher Wandel kann erst dann stattfinden, wenn es in allen entscheidenden Köpfen ankommt. Und regiert Geld und das Bedürfnis nach Macht
Vielen lieben Dank für dieses Video! Ich habe wieder sehr viel davon mitnehmen können.
Seit Anfang 2019 findet bei meiner Familie und mir ein Umdenken statt. Von vegetarisch zu vegan, vom Zoobesucher zum Zoogegner, vom Pony-Karussell Nutzer zum absoluten Gegner, das man ein Pferd/Pony zum Reiten, Springen oder im Kreis laufen benutzen sollte (oder sonst irgendwelche Tiere).
Die, die immer sagen: Mein Pferd hat Spaß am Springen...springt es auch über die Hindernisse, wenn es ohne Euch als Reiter durch den Parcours läuft, oder doch eher dran vorbei?
Für mich, und ich hoffe, dass es immer mehr werden, muss kein Tier mehr sterben, leiden oder zur Schau gestellt werden.
Nochmal Danke für dieses und alle anderen Videos!
Ein Pferd, das von sich aus und aus freiem Willen über ein Hindernis sprang, habe ich tatsächlich erlebt. Das passierte manchmal, wenn er allein auf dem Reitplatz stand, auf dem noch Hindernisse aufgebaut waren. Aber ich denke, das ist wohl eher eine Ausnahme.
Super Video, ich hab zwar kein Beleg dafür aber ich würde meinen, egal bei welchem Tier, sobald der Mensch ein finanzielles oder Erfolgsinteresse am Tier hat wird alles scheiße ^^ sei es Hundezucht und Ausstellungen, Katzen, Pferde, Tiere im Zoo, Tiere für (Lebens)mittel .... sobald man damit Geld machen kann vergisst man jegliche Empathie und Dankbarkeit mit dem Tier, welches auch immer, überhaupt umgehen zu dürfen. Dabei sollte man eigentlich denken der Mensch ist schlauer als das. Schönes Video und schön zusammengefasst. Auch wenn man häufig spaßig sagt "Sport ist Mord" ... in Bezug auf Tieren nimmt der Spruch eine ganz andere Bedeutung an.
Das trifft den Nagel auf den Kopf
Besser kann man es nicht beschreiben
Deinen Worten & der Recherchen ist nichts mehr hinzuzufügen. Danke für das informative Video 🙏
Ich selbst Reite seid über 8 Jahren in dem selben Offenstall. Meine Reitlehrerin legt zum Glück großen Wert auf das miteinander weshalb ich von Anfang an gelernt habe was Pferde brauchen und was schlecht für sie ist. Manchmal habe ich auch das Gefühl, wenn ich mal wo anders reite, wo mit Gebiss geritten wird, dass die Pferde da schlechter gehen und auch nicht immer glücklich wirken. Ich verstehe einfach nicht wie so etwas wie Gebiss reiten oder Einzel-Haltung legal sein kann 😢
Danke für das Video. Ich finde Reitsport ist ein gutes Beispiel für kognitive Dissonanz, ähnlich wie mit Qualzucht. Schaut man sich einmal ehrlich die Pferde an ist es eigentlich unmöglich deren körpersprachliche Signale von Stress, Schmerz und Unwohlsein zu übersehen. Aber wenn man in dem Punkt ehrlich zu sich selbst ist, müsste man ja was ändern. Da reden sich die Leute eben lieber ein, das sei alles kein Problem und die Pferde hätten Spaß daran. Egal wie sehr man sich es einredet, die Körpersprache der Pferde spricht einfach dagegen.
Ich finde die Aussage, dass Pferdehaltung den toxischen Standards des Leistungssports hinterherläuft, sehr klug. Vielleicht erkennen dann die Hobby-Pferdehaltet, dass sie sich nicht für den Sport als ganzes einsetzen müssen.
Oh ja! Das wäre ein Traum.
In der Hobby-Reiter-Welt läuft auch einiges schief, aber wie Karim sagte „die Vorbilder sind nunmal die Sportreiter“ (frei zitiert) und wenn die auf großer Turnier-Bühne Mist bauen, dann denken sich leider viele, kann Handlung XY ja nicht so schlimm sein.
Uiii, Karim legt sich mit den Pferdemädchen an 👍 danke dafür
Eher mit den Stallhexen 😂
@@flufflewarrior bööse 😂
Echte "Pferdemädchen" sind offen für Kritik. Der Leistungsreitsport hat spätestens mit Totilas die eigene Perversion offen zur Schau gestellt - und das wissen echte Tier- und Pferdefreundinnen.
Ich bin stolzes Pferdemädchen. Und dennoch bzw genau deswegen hasse ich den Pferdesport. "Pferdemädchen" und "Reitermädchen" bzw. Reitermenschen sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Die letzteren sind privilegierte Rich Kids. Und handeln und werden entsprechend behandelt.
Mutig, mutig.
Ich habe selbst ein Pferd, das ich aber aus vielen Gründen nicht reite. Also die Tierärztin das erfahren hat, war sie ganz erstaunt und hat mich gefragt, was ich denn sonst so mit meinem Pferd mache🤦🤦 sowas von einem TA zu hören hat mich echt enttäuscht
Die verdient ihr Geld mit kaputten Tieren ...
Ich habe mittlerweile seit über 35 Jahren mit Pferden und früher auch mit Springreiten zu tun. Ich muss sagen das sich im Hobbybereich doch vieles zum Besseren entwickelt hat und auch immer weiter in eine gute Richtung entwickelt. Im Profibereich hingegen ist das leider kaum zu beobachten. Pferd und Mensch sind seit Jahrtausenden ein sehr erfolgreiches Teamup. Der Mensch profitiert von Kraft und Schnelligkeit des Pferdes, das Pferd (im Normalfall) von Fürsorge und Schutz des Menschen. Als Team auf (halbwegs Augenhöhe) sind Beide nahezu perfekt, sobald das Tier nurnoch als Objekt, Sportgerät oder Mittel zum Zweck gesehen wird… Katastrophe. Wenn du es schaffst das dich ein Pferd respektiert (dich als Leittier anerkennt das ihm Schutz und Sicherheit bieten kann) und dir Vertrauen schenkt ( mein Mensch passt auf mich auf und sorgt dafür das mir nicht schlimmes passiert) kommt es zu einer Verbindung wo das Pferd fast alles für dich macht und das durchaus auch freudig. Der “Will to please” ist bei Pferden (durch die ursprüngliche Herdendynamik) sehr hoch. In der Herde beobachte man im Miteinander der Pferde ein “pressure and release” das man sich in der modernen Pferdeausbildung zu nutzen macht. Dafür braucht man kaum oder sogar keinen Schmerzreiz. (Wobei Pferde innerhalb der Herde teils auch echt ruppig miteinander umgehen, vor allem wenn das rangniedere Tier nicht spurt. Hab da bei meinem Paul schon so manche Bissmarke versorgen müssen die er von der Leitstute einstecken musste😉) Fazit: Das Team Mensch/Pferd kann für beide ein Gewinn sein wenn das meiste gut und richtig läuft. Aber es kann auch die Hölle auf Erden werden wenn es kein Team sondern eine Missbrauchsbeziehung ist.
Danke!!!!! 💛 Ich habe mich mein Leben gewundert und gefragt! Denn es wirkt alles nicht gesund.
Endlich spricht es jmd aus!
Es ist mir mittlerweile so peinlich ein Pferd zu besitzen.
Meiner Meinung nach muss das Geld raus aus dem "Sport" man kann so absurd viele Millionen mit Pferden verdienen. Um so mehr man mit dem Pferd verdient umso schlechter geht es ihnen!
Habe mein Pferd als Fohlen gekauft. Jetzt ist er 5j. Alt und immernoch nicht geritten da er noch nicht ausgewachsen ist. Ich bemühe mich ihm das beste leben zu geben, nicht übergriffig zu werden und ihm Entscheidungen über sich sich selbst zu geben. (Z.b. darf mein Pferd das Training frühzeitig beenden, das signalisiert er mir indem er am Ausgang minimal innehällt und zu mir schaut aber trotzdem weitermacht, macht er das geht's ins cooldown und diskussionslos zurück)
Ich finde es gibt Menschen die sich so bemühen und es den Pferden teilweise besser geht als manchen Menschen aber die die uns vertreten in den Medien die "Sportreiter" die die Geld verdienen müssen mit ihrem Tier, diese skrupellosen Menschen sorgen dafür das mit Recht der Reitsport sich selber abschafft! Leider gibt es genug Freizeitreieter die ihren "Vorbildern" nacheifern, obwohl sie davon keinen finanziellen gewinn haben. Es ist so traurig wie sich das alles entwickelt!
Danke für dein Video!
Dann schlachtet alle Pferde, auch ein Ausweg. Beenden wir Pferdezucht, da nicht gebraucht werden. Pampa gibt es in Deutschland und auch sonst in Nordeeuropa nicht, weg mit denen.
Ihr seit wie Klein kinder, man kann euch jedes Märchen aufmischen, Hauptsache Emotionen, dann funktioniert
Guter Weg! Ähnlich bin ich beim Ausreiten verfahren, Pferd durfte immer Tempo, Weg und Zeit mitbestimmen, aber nicht einfordern. Dem Pferd allermindestens erlauben Ideen und Wünsche zu äußern, und diese regelmäßig auch zu erfüllen halte ich für sehr wichtig. Und dann klappt es auch mit minimalem Druck.
Was ganz drucklos angeht.... Tja das ist der Grund wieso ich mittlerweile davon ab bin, dass man überhaupt noch reiten sollte, außer einen wenigen Talenten wie Pignon und co schafft das kaum einer, und selbst der erwähnte mal, dass viele Pferde eh das Interesse verlieren.
@@fragdeinpferd freue mich immer über ähnlich denkende!
Hab schon das Argument gehört das Pferde es ausnutzen würden, wenn sie mitentscheiden dürfen. Meine Erfahrungen mit drei Pferden und anderen die genauso handeln ist genau das Gegenteil! Es ist faszinierend wie sehr es Pferde motiviert mitzumachen Mann muss sich nur drauf einlassen und ausprobieren. Ein bisschen wie Kleinkinder (hab eins weiß wovon ich rede) mit einem nein muss man klar kommen ohne es persönlich zu nehmen.
Thema reiten. Da bin ich mir unsicher ob ich das noch möchte. Vom Boden aus zu arbeiten macht mir seit 4 Jahren sehr viel Spaß. Das Reiten vermisse ich kaum und da meine Mum ein Reitpferd hat könnte ich reiten...
@@rubinstern1995 Die nutzen es nicht aus, im Gegenteil, man kriegt eine Menge geschenkt da man lernt Pferde reell zu motivieren - naja wenn sie immer mit Gewalt erzogen wurden haben sie halt keinen Grund zu hören sobald die Gewalt aufhört, doch wenn man von Anfang an ohne gearbeitet hat ist das kein Problem. Reiten wird total überschätzt, viel wichtiger ist doch, dass alle dabei eine gute Zeit haben, egal was man macht :-)
"... und noch nie geritten..." - Das ist schön, aber gleichzeitig bedeutet es, dass du es vor hast. Aber das Video ging natürlich auch nicht darauf ein, ob Pferde überhaupt geritten werden sollten, sondern lediglich auf die nachgewiesen schlechten Arten des Trainings und des Reitens.
Wenn man natürlich nicht der Auffassung ist, dass das Gewicht eines Menschen auf einer waagrechten Wirbelsäule eventuell keine gute Idee ist, dann findet man das Reiten wohl völlig legitim. Für was sind Pferde denn sonst da?!
Aber du kannst ja mal einen Selbsttest mit einem (Klein-)Kind in deinem Umfeld probieren: Wie lange hältst du es aus und wann fängt es an zu schmerzen, wenn es auf deinem Rücken sitzt, während du eine Haltung wie ein Hund einnimmst? So ist ja in etwa das tolerierbare Gewichtsverhältnis von Reiter zu Pferd, das irgendjemand mal mit 15-20% angegeben hat. Und keinen Buckel machen, das darf das Pferd nämlich auch nicht. Sind es 5 Minuten, vielleicht auch 10? Wie lange dauert so ein typischer Ausritt?
Und komm bitte nicht mit "ja aber die sind trainiert und ich nicht." Die Belastung der Wirbelsäule bleibt gleich, lediglich die Schmerzwahrnehmung verändert sich über die Zeit. Denn eine Wirbelsäule, egal bei welchem Tier, mag kein Gewicht. Sie hängt wegen des Reiters durch und wird in der Bewegung immer wieder mit mehr als dem Gewicht des Reiters belastet. Da werden die Bandscheiben regelrecht abgenutzt und das Pferd darf nach seinen paar "nutzbaren" Jahren sein restliches Leben mit Rückenschmerzen verbringen.
Danke für dein Video, ich weis einfach nicht was ich dazu sagen soll, dachte eigentlich immer das die meisten Pferde gut behandelt werden und das nur in den extremeren Sportharten nicht der fall ist aber das praktisch jeder Pferdehalter sein Tier quält ist schon hart. Hatte Eigentlich gehofft das das mit Olympia sich schon beim letzten mal erledigt hat, schade das es nicht so ist.
die Statistiken sprechen leider dagegen. Kann man recht leicht ergoogeln, ca. 35% aller Freizeitpferde, 65 % aller Turnierpferde und a whopping 90% aller Rennpferde haben Magengeschwüre. Kommt wie beim Menschen von Stress durch unpassende Haltung und/oder unpassende Fütterung😬
Am besten gehalten sind nach wie vor die, die fernab des Sports sind. :-/
Und genau deshalb tut der Ersteller dieses Videos den Pferden überhaupt keinen gefallen! Es ist die typische deutsche Schelte, immer schön alle mit Halbwahrheiten niedermachen, die er hier praktiziert. Den Pferden ist damit nicht geholfen. Du hast absolut recht, die meisten behandeln ihre Pferde gut! Ausgenommen diejenigen, die damit richtig Geld verdienen und die findest du nicht hier in Deutschland im Dressurviereck , sondern auf der Rennbahn und im Ausland.
Vielen Dank für deine Aufklärung. Ich habe nichts mit Reitsport zu tun und diese Umstände waren mir nicht bekannt. Gerne mehr davon. Ich mag vor allem deine längeren Videos und besonders deine Herangehensweise an die Themen. Ich habe immer das Gefühl, gut informiert zu werden. Dankeschön!
Danke für dein aufklärendes Video. Zumindest in dieser Inkarnation bin ich kein einziges Mal geritten. Liebe Pferde, vergebt uns Menschen.
Ich schaue mir das Video gerade zum zweiten Mal an. Es ist wirklich ein Meisterstück. Bei der Stelle, an der Karim davon erzählt, dass Pferde von den antiken Griechen gefügig gemacht wurden, indem sie in Arenen so lange im Kreis ohne Ausweg laufen gelassen wurden, bis sie gebrochen und gefügig wurden, untermalt mit den Bildern von dem Pferdemädchen in der Reithalle, kommen mir die Tränen. Denn ich war dieses Pferdemädchen. Dieses Video überzeugt mich nicht, denn ich bin schon lange selbst zur Erkenntnis gekommen, dass Reiten Tierquälerei ist. Auch von wohlmeinenden Freizeitreitern. Dieses und das letzte Videos hämmern den Punkt aber noch mal rein und unterlegen meine persönlichen Erkenntnisse noch mal mit dem nötigen wissenschaftlichen Fundament. Danke Karim für deine großartige Arbeit. Möge sie schnell in den Köpfen der Menschen verfangen und so für ein besseres Leben für alle Tiere sorgen.
Longieren ist doch nicht nur gefügig machen. Das dienst auch und inbesondere dem Muskelaufbau der Rücken- und Bauchmuskulatur, damit überhaupt geritten werden darf. Quelle: Buch: Die Schiefentherapie
Ich muss hier mal kurz was korrigieren. Wir reiten nicht über das gebiss nach links und rechts. Sondern mit dem gleichgewicht. Bsp.: Verlagere ich mein Gewicht nach links, stellt das pferd nach links und wendet nach links ab. Da es immer ausbalancieren will.
Will ich ein pferd versammeln oder temporär zurücknehmen mache ich mich groß, spanne meine körpermitte an und bleibe so hinter der Bewegung. Usw... wir sollten immer über den sitz reiten.
Das problem ist, dass vieles nicht richtig gelehrt wird. Der innere Zügel ist eigentlich nicht nötig. Man wendet immer über den äußeren Zügel. Dabei sollte man lediglich einen ganz leichten Kontakt haben.
@fotter9567 Hast du den Kommentar, auf den du geantwortet hast, gelesen? 😄
Danke, danke danke, danke
Mein Fazit nach über 25Jahren Pferdeszene:
Ich habe eine ganze Weile überlegt ob ich das hier schreiben soll, denn ich weiß daß ich mich mit meinen folgenden Worten bei vielen unbeliebt machen werde. Bin aber mittlerweile zu dem Entschluß gekommen daß es mir egal ist. Also so richtig egal, denn es sind ja nur viele und nicht alle. Genau, nicht alle, denn einige werden sich durch meine Worte weder angesprochen fühlen, noch mir diese übel nehmen. Das sind die, die meinen Text verstehen und wahrscheinlich wissen daß sie nicht gemeint sind weil sie vielleicht genauso denken wie ich.
Von daher lasse ich mal meinen Gedanken freien Lauf, versuche mich jedoch kurz zu fassen.
Ich weiß nicht wie vielen zahnwetzende, koppende und webende Pferden und Ponys ich im laufe der Jahre begegnet bin. Auch nicht wie vielen Steigern, Beißern und wirklich gefährlichen Kanditaten ich schon gegenüber stand. Genauso wenig kann ich mich an die Zahl der Pferde erinnern, die mit körperlichen Problemen zu tun hatten und dennoch geritten und sinnbefreit gearbeitet wurden. Pferde die sichtbar Rückenprobleme hatten und weder Reiter noch Trainer es merkten oder merken wollten. Es sind so erschreckend viele, daß ich mir die Zahl nicht habe merken können. Unzählig viele und es kommen stätig weitere dazu. Die Liste ist lang. Und nein, es sind keine Einzelfälle wie es gerne behauptet wird, denn dafür waren es einfach viel zu viele. Es ist Tagesordung und weiter verbreitet als man glaubt und denkt.
Ach ja, sowohl die Reitsport- als auch die Freizeitszene nehmen sich da nichts. Also mal so wirklich gar nichts. In dem Sinne muss sich auch keiner benachteiligt fühlen. Hm, die Reiterwelt ist groß, sehr groß. Oh weh, heißt ich mache mich wohl gerade bei ganz ganz vielen Menschen unbeliebt. Upps, ich schweife ab. Also zurück zum eigentlichen Thema und Problem.
Schauen wir etwas tiefer in die Reiterszene. Angeblich reiten alle ihre Pferde und Ponys richtig und vor allem schonend. Aha! Und woher kommen dann so viele Pferde und Ponys mit Kranken Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen?
Alle ernähren angeblich ihre Pferde und Ponys richtig. OK! Und woher kommen dann die vielen Pferde und Ponys mit Wohlstandserkrankungen, Magenproblemen und Stoffwechselstörungen?
Angeblich halten alle ihre Pferde und Ponys richtig. Ähm? Und wie erklärt man dann so viele Kopper, Weber, Krippenwetzer, Zungenspieler, Boxenklopfer und und und?
Alle wissen angeblich wie es geht und dennoch gibt es unzählige Steiger, Kleber, Beißer und Durchgänger. Also, woher kommen dann diese ganzen kranken, kaputten und gestörten Pferde, wenn es alle richtig machen und jeder weiß wie es geht?
Die dürfte es doch dann Alle nicht geben?
Finde den Fehler. Haut ja irgendwie nicht hin.
Oder, einfach mal eine/n Reiter/in nach dem Unterschied zwischen dem Vorderfußwurzelgelenk und dem Karpakgelenk fragen, oder wozu ein Pferd die Galle(nblase) benötigt oder wo beim Pferd das Schüsselbein liegt. Ohne zu googeln werden es die wenigsten beantworten können.
Ich hätte da noch ein paar mehr Beispiele aber wir wollen es ja nicht übertreiben.
Ach ja, hier die Antworten, damit nicht gegoogelt werden muss:
Beim Vorderfußwurzelgelenk und dem Karppalgelenk handelt es sich um ein und das selbe Gelenk. Es hat nur das Glück zwei verschiedene Bezeichnungen zu besitzen.
Zur Galle(nblase): Weder Pferd, Esel, Zebra noch Pony besitzen eine Galle(nblase). Bei ihnen übernimmt die Leber die Produktion der Gallenflüssigleit. Ach ja, die Leber eines Großpferd kann bis zu 6 Liter Gallenflüssigkeit produzieren.
Genauso wenig besitzen Pferde, Esel, Pony und Zebra ein Schlüsselbein. Der Brustkorb des Pferdes ist zwischenden Schulterblättern durch den Schultergürtel aufgehangen. Er wird also nur durch Muskelatur und Bindegewebe gehalten.
Ich schreibe hier lediglich von meinen Erlebnissen und da waren leider wirklich grusselige dabei. Hier geht es nicht um hören-sagen oder eine Folge von den Pferdeprofis, sondern um meine Erfahrungen und die daraus resultierende Meinung. Und traurigerweise ist meine Erfahrung daß viel zu Viele meinen etwas zu wissen, ohne den geringsten Plan zu haben.
Ich bin es langsam Leid auf so viel Meinung bei absoluter Ahnungslosigkeit zu stoßen. Eine Meinung aus der falsche Behauptungen entstehen, an denen auch noch festgehalten wird. Das ganze gepaart mit Ignoranz ist für mich jedoch mittlerweile unerträglich geworden und daher muss es jetzt mal raus. Natürlich kann man sich einer Behauptung, aufgrund einer Meinung, anschließen. Das muss und sollte jedoch jeder für sich selbst entscheiden.
Was man aber auch mal machen kann ist einfach nur die Augen zu öffnen, beginnen zu hinterfragen und einfach zu reflektieren.
Denn was viele vergessen: Ein Pferd ohne Reiter ist ein Pferd und ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch
Ach ja, ich hätte auch noch einige Quellenangaben falls gewünscht
recht hat Herr Dr. Montasser! Es ist unerträglich, welche Dimensionen an Brutalität im "Pferdesport" als ganz normal gelten. Das muss aufhören!
Totschlagargument ist leider immer: es hat sich doch schon so viel getan und es gibt Kontrollen. Leider habe ich davon nichts bemerkt, wenn ich wieder einmal einen "Reitlehrer" angezeigt habe, der kleine Mädchen seine Arbeit machen ließ und dann selbst brutal Pferde "behandelt hat". Die FN hat sich immer rausgeredet und nichts getan
JAAA!
So ein gutes Video. Ich hab über ein Jahr gesucht um überhaupt damals eine Reitlehrerin zu finden, die ihr Tier mit Liebe und Einfühlvermögen behandelt und es nicht quält. Ich bin so froh, dass ich mich vor meiner Wahl so ausgiebig über Pferdehaltung informiert habe. Ich möchte keinen Tierquäler unterstützen. Ich reite übrigens auch Gebisslos und das finde ich gut so!
Offenhaltung und nie mehr als 2h ausreiten für das Pferd an einem Tag, sowie mehrere Tage Pause in der Woche. Bei der Reitlehrer Suche habe ich mir erst immer den Stall angeschaut und gefragt wie oft die Pferde auf die Koppel dürfen, wie oft sie gefüttert werden, wie viele Reitunterricht Stunden sie am Tag geben und etc.
Auf die Frage wie oft sie auf die Weide dürfen, kamen antworten wie: „Ach das Pferd darf ja noch nicht zu ausgepowert sein bevor es geritten wird. Das braucht seine Energie noch. Aber unsere Einsteller werden täglich auf die Weiden gelassen!“ Ich war schockiert. Alle Pferde im Stall haben massig gekoppt und auf die Frage hin, warum sie das tun kam ein: „ach die Pferde sind ja auch nicht doof, das ist wie Heroin für die!“
Den Pferdehof zu melden hat übrigens auch nichts gebracht. Die Pferde wurden neben Gebiss bei blutigen Anfängern zusätzlich noch über die ganze Reitstunde mit wirklich extrem engen Stoßzügeln am Sattel befestigt… Ich war schockiert!!!!
Spätestens nach 15 min sitzend auf einem Pferderücken, bekommt jedes Pferd Rückenschmerzen. Dazu kommt natürlich noch das Gewicht des Reiters zum Gewicht des Pferdes. Viele Reiter/innen sind sowieso schon viel zu schwer für das Pferd. Schau dir einen Rücken von einem noch nie gerittenem Pferd an und vergleiche ihn mit einem gerittenem Pferd. Von den vielen Satteldruckstellen mal gar nicht gesprochen. 2 Std auf dem Pferderücken ist für jedes Pferd eine Quälerei und hat nichts mit Artgerecht zu tun.
Danke für dieses Video! Es ist sehr differenziert und aussagekräftig. Ich kann alles unterschreiben und als Pferdemädchen fühle ich mich auch nicht angegriffen. Mein Pony steht mittlerweile in einem Offenstall im Herdenverband. Sie sind 24/7 zusammen und nie alleine.
Es muss sich definitiv vieles ändern. Vor allem was die Haltung angeht. Ich selber stand früher auch in einem Stall mit Box und vllt 5 Std Koppel am Tag, was einem Pferd nicht gerecht wird.
Wir sind es unseren Pferden schuldig, sie so artgerecht zu halten wie es geht
"Horsed" 😂
Und bei all dem ist die Qual der Rennpferde und der anschließende Umgang mit den "ausrangierten" noch nicht mal zur Sprache gekommen.
Aber ein wirklich tolles Video, danke!
Super Video, danke!!!
Leider war ich Teil dieser grausamen Pferdewelt... habe Bereiterin gelernt.
Vor über 15 Jahren habe ich mich von dieser Welt verabschiedet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was in Ställen passiert und hier ist es egal ob es ein Dressurstall, Springstall oder Westernreitstall ist!
Ich könnte bei dem Wort "sanfte Hilfe" kotzen... gerade mit einer Dame gestritten über Sporen, denn man kann ohne Sporen keine S Dressur reiten, tja dann sollte man eben keine S Dressur reiten...
Doch ich kann es mir vorstellen, bzw. habe so vieles gesehen, was einfach nur schmerzhaft war, dass ich auch komplett aus der Reiterei ausgestiegen bin
@@isairis2188 ich habe angefangen Schlachtpferde zu übernehmen, das war vor 18 Jahren, diese Pferde habe ich noch, meine älteste Norikerdame ist 31 und natürlich schon laaaaange in Pension. Wir haben einen Aktivstall, also immer in Bewegung.
Ich habe kaum Wissen über Pferde und mir kam es schon immer komisch vor wie diese in Veranstaltungen auf mich gewirkt haben, sodass ich Reitsport einfach nicht gut anschauen kann. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Tierveranstaltungen. Wenn man nicht völlig ignorant ist und etwas Empathie in sich hat, sieht man die Stresszeichen der Tiere. Durch die Vorfälle bei Olympia, befasse ich mich gerade mit der Thematik und mir wird auch hier sehr flau im Magen, wenn ich von den Erkenntnissen und Erfahrungen in den Kommentaren lese. Ich habe das Gefühl, dass häufig die Bedürfnisse von Tieren unterschätzt, fehlinterpretiert oder absichtlich ignoriert werden.
Danke,Karim...Inhalte eindrücklich und anschaulich erklärt. Eine echte Bereicherung! Ich hoffe es sehen viele... Ich teile es auf jeden Fall! Weiter so❤
Bestes Buch dazu, schon in den 70ern geschrieben: “Bemerkungen über Pferde“ von Horst Stern
Ich als ehemalige Reiterin schäme mich teilweise, weil ich nichts hinterfragt habe. Man muss sagen, ich bin niemals Turniere geritten, sondern lediglich Freizeitmäßig und hab mit 16 Jahren aufgehört.
Heute bin ich stolze Hundehalterin und bin einfach nur froh, dass es im Hundesport nicht so aussieht wie bei den Pferden. Da geht es nicht um Geld. Natürlich Prestige, aber Geld ist wirklich das größte Gift (meiner Meinung nach).
Bezüglich der Bewegungen, die dem Pferd nichts bringen: Ich mache mit meinem Hund Dogdancing und auch diese Bewegungen bringen ihm nichts für sein (Über)leben. Dennoch macht er es furchtbar gerne, weil wir das gemeinsam mit Spaß machen.
Allerdings ist ein Hund als Haus- und Heimtier auch nur dazu da, dem Menschen zu gefallen. Er hat ausschließlich einen Nutz- und keinen Eigenwert. Er wird gezüchtet/verzüchtet, weil der Mensch das so will, er wird kastriert, weil der Mensch das so will, er bekommt veganes Futter, weil der Mensch das so will, er geht auf den Hundeplatz, weil der Mensch das so will, er wird an die Leine genommen, weil der Mensch das so will usw. Hunde werden auch stetig "gebrochen". Nur nennt man das hier "unterworfen". Jeder Umgang mit Tieren - bis auf ganz wenige Ausnahmen - gibt dem Tier lediglich einen Nutzwert. Umgang mit Tieren, wobei das Tier einen Eigenwert besitzt ist so gut wie nie der Fall.
da muss ich klar widersprechen. auch bei den kindern wo es noch nicht um geld sondern nur um schleifen auf dem wald und wiesenturnier geht kochen die emotionen hoch, oft auch aus angst vor verletzungen (ist schließlich auch ein sehr gefährlicher sport). Im mittleren Leistungssport werden die Tiere oft als teure Investitionen erst recht gehegt und gepflegt, ebenso im Amateurbereich. Im Spitzensport geht's dann gerne wieder bergab.
Mich freut es dass du deinen Sport im Hundesport gefunden hast. aber dort gibt es leider auch genügend Kritikpunkte. Ich finde wir sollten als Menschen mit einem Hobby mit einem Lebewesen nicht aufeinander zeigen. Viele Hardliner würden jetzt auf deinen Kommentar erwidern, dass sie zB die Hundehaltung als solches ebenfalls komplett ablehnen. Ich finde wir müssen über Misstände reden und alles verbessern wollen, so wie das Video hier auch vorhat.
Geht mir auch so😓
Im Hundesport sieht es oft leider genauso aus wie bei Pferden. Hunderennen, Schlittenhunderennen, Schutzhundesport, usw. Da ist eine Menge im Argen.
Ich selbst besitze und reite mehrere Pferde, bilde auch Kundenpferde aus und mache aktuell einen Trainerschein und habe bereits eine Ausbildung zur Nutzung von Kinesiotapes am Pferd.
Ich kritisiere die Moderne Reiterei sehr. Die Grundgedanken die zb die FN als Ausbildungsskala bezeichnet sind in den meisten Fällen absolut logisch, fair und dienen der Gesunderhaltung des Pferdes. Aber es wird weder danach geritten noch danach gerichtet.
Solchen Videos wie deinem stehe ich kritisch entgegen, vermutlich wegen den Erfahrungen mit Jonas. Aktuell merkt man es wieder sehr. „Kein Pferd tut das gerne“ „ihr Reiter seid alle Tierquäler“ ect wird aus der breiten Masse gerufen. Alle in eine Schublade gesteckt. Das tut weh, wenn man selbst Aufklärungsarbeit leistet und sich weiter bildet. In den Jahren wo keine Sommerolympiade ist, wird nichts gesagt - die Reiter die es aber selbst kritisch finden werden von anderen Reitern nieder gemacht. Weil man ja keine Ahnung hat von Turnieren ect. Wie oft musste ich lesen von Reitern welche S reiten, dass ein Nasenriemen oder Sperrriemen eng verschnallt gehört und man das ja schon seit Jahren macht. Wie oft musste ich aber auch im Bekanntenbereich sagen, dass das Pferd nichts dafür kann und man aufhören soll es zu schlagen oder ihm am Zügel zu reissen? Wie viele böse Sprüche und Blicke ich wohl bekommen habe?
Fehler machen wir alle und da KANN sich niemand davon freisprechen. Aber es gibt unterschiede. Den Wunsch für das Pferd immer besser zu werden haben wohl leider nicht alle. Und das darf meiner Meinung nach nicht zu Erfolgen führen.
Vielen Dank für das Video ❤
Eine Freundin von mir hat ein Pferd vorm Schlachter gerettet. Der arme Kerl war damals 7 monate alt. Als er zwei Jahre alt war, wurde sie schon dumm von den anderen Pferdemädchen angemacht dass sie so wenig mit ihm macht. Sie ginf zwei oder drei mal die woche mit ihm spazieren und die restliche zeit stand er auf der Koppel und hat mit den andeten pferden quatsch gemacht. Er war einfach noch ein baby. Pferdehaltung bzw die Erwartungen sind völlig absurd
Naja aber sich gar nicht um ein Pferd zu kümmern ist schon seltsam. Man muss ja nicht mal reiten, aber nur auf der Koppel stehen lassen ist auch nicht artgerecht. Pferde durch Boden- und Freiarbeit zu fördern macht sehr viel Sinn. Ist wie bei Menschen… Die die viel Sport machen sind in der Regel gesünder.
@@gamingwithmilu sie hat sich gekümmert. Zwei bis dreimal die Woche spazieren gehen hat ihm damals völlig ausgereicht.
@@denisehilpert7852 Das ist jetzt nicht als Angriff gemeint, aber woher wollen wir als Menschen denn wissen ob ihm 2-3x in der Woche spazieren „reicht“. Sehr viele Tiere (nicht nur Pferde) langweilen sich, weil sie nicht gefordert werden. Ich mache mit meinen Katzen bspw. Klickertraining. Viele Leute spielen nicht mal mit ihren Katzen….
@@gamingwithmilu empfinde ich auch nicht als Angriff, alles gut. Finde ich mega dass Du mit Deinen Katzen clickerst, mache ich auch !
Ich bin witzigerweise Katzenverhaltensberaterin und habe ganz oft genau solche Fälle, in denen Katzen Verhaltensauffälligkeiten zeigen weil sie nicht ausreichend ausgelastet sind.
Leider denken noch viel zu viele dass Katzen eher als Deko gehalten werden können
@@denisehilpert7852 Ja und so geht es mir eben mit allen Tieren. Auch Pferde sind keine Deko, sondern wollen gefördert werden. Und wie gesagt: Man kann Pferde auch auslasten ohne sie zu reiten. Auch durch Klickertraining oder eben durch Longen-, Boden- und Freiarbeit. Ich verstehe deshalb warum Leute es seltsam finden 2-3x in der Woche spazieren zu gehen. Das ist nicht wirklich abwechslungsreich für das Pferd.
Toller Beitrag! Dankeschön 💟.
Ich bin auf einem kl. privaten aber professionellen und hochkarätigen Gestüt aufgewachsen. Dem artgerechten Wohlergehen der Pferde haben wir alles untergeordnet. Erst das Pferd, dann der Mensch. Hatte nie den Eindruck - auch im Rückblick nicht - dass unsere Pferde kein gutes Leben hatten.
Nunmehr 30 Jahre später habe ich wieder Zeit für ein eigenes Pferd. Und habe mir eins gekauft. Da ich mit Pferden aufgewachsen bin, habe ich kein Gedanken daran verschwendet, dass es Probleme geben könnte. Dass, was ich seitdem erlebe, habe ich mir in meinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen können. Zucht, Haltung, Vermarktung, Turniersport, Tierrettung, Importpferde, Hobbypferdehalter und Babieglitzerwelt…. egal, wo man hinschaut: Eklatanter Pferdeunverstand, Pferdeleid und Qual aus Naivität, Desinteresse, Faulheit oder Gewinnsucht. Für die Kreatur Pferd macht es kein Unterschied.
Dass, was für mich früher Normalität war, ist eine große Ausnahme geworden. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich Dank der sozialen Medien gegenseitig finden und unterstützen kann.
Mittlerweile weiß ich jedoch gar nicht, ob oder wie ich noch reiten will. Obwohl ich die klassische Reitlehre vertrete, bin ich mir nicht sicher, ob Reiten zum Vergnügen überhaupt noch ein Vergnügen ist. 😢.
Ich (12 jahre alt) reite schon seit 7 jahren , ich habe ständig überall aufgehört, da es mir nicht gefallen hat , wie die pferde behandelt wurden , im Moment habe ich meine Reitbeteiligung, ich bin unfassbar zufrieden mit dem stall , die pferde werden dort NUR Gebisslos geritten , ich werde jetzt nicht alles erzählen, aber dort werden die pferd (insgesamt 8) eine Offenstall Haltung (keine heuraufe usw) gehalten , sehr artgerecht , heu wird extra so verteilt dass die pferde sich bewegen , immer koppeln und große weiden zu Verfügung ( auch mit hügeln usw...) die pferde haben keine eisen , nie Krankheiten (die letzte "Krankheit" die war , war eine allergische Reaktion auf einen wespen stich vor 1 jahr ...
Falls irgendjemand fragen hat oder mehr wissen will gerne schrieben 🎊🎊
Was ich total krass finde ist, dass ich selber als Kind dachte, weil mir das von den Reitlehrern so gesagt wurde, dass Pferde nichts spüren und wie eine Art Elefantenhaut haben man deshalb viel kräftiger mit ihnen umgehen muss…ua Gerte richtig drauf hauen usw…🥲 Wie bescheuert das alles ist… Ist genau wie bei der Hundeerziehung die veraltete Ansicht man muss alles und jeden dominieren
Also bitte. Als Kind konnte ich schon nachdenken und wenn mir jemand gesagt hätte, das Pferde sowas wie eine Elefantenhaut hätten, dann hätte ich gesagt, dass das nicht stimmt. Warum sonst spüren sie jede Fliege?
@@lelo9458 naja, ich war als Kind sehr empathisch mit Tieren, habe mich mit meinen Freunden gestrittet wenn sie eine Mücke zerklascht haben. Dennoch hatte ich im Alter von 6 bis 10 Jahren nicht das Gefühl, etwas falsch zu machen, wenn ich mit der Gerte draufgehauen habe, weil mir das so beigebracht wurde und als Kind ist man halt leichtgläubig. Das Argument mit der "Elefantenhaut" kenne ich übrigens exakt so auch, hatte gerade einen kleinen Flashback. Dabei spüren Pferde schon, wenn man sie mit einer Feder berührt und das durch ihr Fell. Sie sind empfindlicher, als wir. Ich finde es schwierig, einem Kind einen Vorwurf zu machen bzw. einer Person, die es nun einsieht, wo sie älter ist. Das liegt in der Verantwortung der Erwachsenen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen sollten, was ein kleines Kind schwer kann.
@@lisakoch6930
Dass man Mücken klatscht ist völlig normal und dennoch hast du dich dagegen gestellt. Du konntest also sehr wohl entscheiden etwas nicht zu tun. Warum beim Pferd nicht? Ist doch widersprüchlich.
Ich habe mit 8 Jahren angefangen zu reiten. Keiner der Reitlehrer hat mir irgendwas zu derem Verhalten oder ordentlichem Umgang beigebracht im Gegenteil wurde mir im Reitunterricht (ich hatte nie ein eigenes Pferd) eher gesagt, dass ich dem Pferd wehtun soll (Riegeln, gerteneinsatz, Sporen in den Bauch etc.). Erst als ich mit 13 eine Pflegebeteiligung (man hilft sich um das Pferd zu kümmern, ich konnte auch etwas reiten) angenommen habe von einem Pferd, dass durchgängig Zugang zu einer Weide hatte und in einer kleinen Herde lebte habe ich angefangen etwas über deren Verhalten und artgerechten Umgang zu lernen (die Besitzerin hat mir erstmal nochmal neu beigebracht ordentlich Schritt zu gehen). Ich bereue es extrem wie ich mich damals verhalten habe. Es läuft einiges schief wenn sich ein Kind ordentliches verhalten gegenüber einem Tier selber beibringen muss und sowas nicht im Reitunterricht beigebracht wird.
Das finde ich auch wirklich zu bemängeln. Ich wurde als Kind nicht wirklich ernst genommen in meinem Anliegen vernünftig reiten und den Umgang zu lernen. Habe leider die Erfahrung gemacht, dass man in klassischen Reitschulen in eine „Form“ gepresst wird. Bin dann in den Westernbereich gewechselt. Dort hab ich erstmal vom Boden aus angefangen bevor es überhaupt aufs Pferd ging. Ein „Hau drauf“ habe ich dort dann zum Glück auch nicht mehr gehört.
Na hier ist ja wirklich alles drin. Ich hätte als Tüpfelchen auf dem i vielleicht nur noch diese eine Studie erwähnt, über die ich vor einiger Zeit in der Tierärztezeitschrift meines Mannes (diese grüne da, du kennst sie sicherlich) gelesen habe: Rennpferde in Gruppenhaltung sind sogar leistungsfähiger als die in Einzelhaltung! Meine Meinung: Die Pferdewelt ist einfach gnadenlos und erschreckend rückwärtsgewandt, und je mehr umso mehr es um Geld geht.
finde ich persönlich im Amateurbereich eben gar nicht! Noch vor 10 Jahren war es bei uns gang und gebe dass die pferde in den pensionsställen in der nähe , mangels paddocks, im winter GAR NICHT rauskamen. Nun sprießen überall Gruppenpaddocks mit Heuraufen, Offenstallkonzepte usw im Winter aus dem Boden. Bei meinem Opa war es noch gang und gebe, dass Pferde im Winter 24h in Ständerhaltung standen. Es hat sich schon was getan und ist finde ich jetzt unfair an der Stelle dies den Stallbetreibern von modern orientierten stallkonzepten abzusprechen, denn die übernehmen teilweise anlagen und investieren aus eigener Tasche eine MENGE geld, oft mit dem ziel den eigenen tieren durch verwirklichung der eigenen traumanalage ein schöneres Leben bieten zu können als in den bisherigen Pensionsställen. Im Spitzensport gab es jüngst einige Rückschritte, jedoch muss ich auch sagen dass sich der nationale Sport nach vorne entwickelt hat an vielen Stellen. Enge Pferde werden von den nachrückenden Richtern (die Rentner-Richter ü70 gehen langsam alle in Rente) IMMER kritischer betrachtet. Ein Richter bei uns klingelt manchmal die Hälfte der Prüfung raus und richtet dermaßen streng, da gewinnt manchmal einer mit einer 6.4 der bei anderen richtern eine 7.5 bekommen hätte. Immer mehr reiter bilden sich fort in punkten biomechanik usw. Nebeneffekt des Kostenanstiegs: immer mehr halten ihre pferde bei sich am haus und bieten ihnen dort mehr auslauf als im pensionsstall möglich.
Es tut sch was, es muss sich mehr tun, und da sehe ich die FEI ganz klar in der Verantwortung aber auch vor allem unseren Gesetzgeber in Deutschland!
Sei gegrüßt
Ich bin Bereiter und Trainerin und finde das Video wirklich sehr gut von dir, auch wenn es hier und da einige Unstimmigkeiten gibt.
Generell würde ich das Video in einigen Punkten kommentieren.
Punkt 1: Ein Pferd, wenn es sich frei bewegen kann, legt bis zu 100 km am Tag zurück. Keine 8 Kilometer. Jedes Pferd würde dich auslachen, wenn du mit so einer geringen Kilometerzahl ankommst. ;)
Punkt 2: Es ist mir tatsächlich neu, dass es so "ungewöhnlich" ist, dass man ein Pferd über "zuschauen" ausbildet. Dieser Ausbildungsstil wird gerne im alternativen Bereich gewählt.
Bsp: du möchtest einem Fohlen das Halfter anlegen. Also siehst du zu, dass es immer in der Nähe ist, wenn der "mama" das Halfter angelegt wird oder einem anderen Pferd aus der Herde. so lernt es durchs zuschauen, dass es was "ganz" normales ist.
Ja, tatsächlich ist es so, dass je größer eine Pferdeherde ist, desto komplexer das gesamte System. Denn JEDES Individuum in der Herde übernimmt eine "Aufgabe". Ob es die "Nanny" für das Jungvolk ist oder das Beschützen oder die Futtersuche....
Punkt 3: Was die Fresspausen angeht, ist es tatsächlich so, dass ein Pferd ca 2 Stunden frisst und dann ca 3 Stunden Fresspause macht, um dann wieder ca 2 Stunden zu fressen (abhängig davon, wie viel Futter das Pferd aufnimmt. Auf einer Wiese mit "kurzem" Gras, kann ein Pferd auch gerne mal bis zu 4 Stunden Fressen und wenn ein Pferd einfach nur sein Maul in das Heu halten muss, dann setzt die Fresspause in der Regel schon nach spätestens anderthalb Stunde ein).
Punkt 4: Man kann bei einem Pferd sehr gut erkennen, ob es Schmerzen hat oder es sich unwohl fühlt. Dafür braucht man allerdings eine gute Beobachtungsgabe.
Man muss dem Pferd "zu hören". Und das machen leider nicht viele. Schnell wird es auf Ungehorsamkeit und Böswilligkeit eines Pferdes geschoben.
Punkt 5: Du hast zum Schluss das Thema angesprochen, was mich so dermaßen abfuckt am allgemeinem Pferdesport.
Nämlich, dass das Pferd nur ein "Sportobjekt" ist und man nicht auf die Bedürfnisse des Tieres eingeht.
Tatsächlich kann ich aber auch sagen, dass langsam ein "Umdenken" im Profi-Sport einsetzt. Ich habe zum Beispiel mehrere Jahre in einem Sportstall gearbeitet, da wurden die Pferde bis zum vierten Lebensjahr im Herdenverband gehalten - Sommer Weide, Winter Laufstall mit Winterweide -.
Die Pferde wurden nur in den Bereichen gesprungen, wie sie es auch vom natürlichen Potential her "schafften". So kommt es vor, dass aus einem Jahrgang von Nachwuchspferden, 8 von ihnen über die Höhen von einem A- oder L-Niveau nicht hinaus kommen. Ist halt so.
Auch bekommen die Sportpferde regelmäßig Auszeiten von einem Jahr im Herdenverband 24/7 Weide.
Des weiteren habe ich es auch schon sehr oft in der Freizeitreiterei erlebt, dass man den großen "Profisportlern" nacheifert. Denn die sind ja erfolgreich, also muss es richtig sein.
Ich könnte dabei jedes mal kotzen, wenn ich dann sehe wie unsachgemäß die Sporen oder eine Kandare eingesetzt wird... total missbräuchlich und entgegengesetzt der eigentlichen Funktion.
Und jedes mal werde ich wie ein Auto angeschaut, wenn ich demonstriere, dass man ein Pferd auch ohne Sporen... ja sogar ohne Sattel und Trense / Halfter reiten und lenken kann.
Alles in Allem ein sehr schönes und sachliches video. Top!
Vielen Dank für diese Recherche. Da ich vor Kurzem auf die Erforschung matriarchaler Strukturen in der Menschheitsentwicklung gestoßen bin, tauchte dort der Hinweis auf, unsere derzeitige "Anomalie" pariarchaler Herrschaftsstrukturen habe maßgeblich etwas mit der Domestizierung und kriegerischen Nutzung des Pferdes zu tun.
Ich danke Ihnen sehr für dieses Puzzleteil
❤
Es gibt viele, viele traurige Dinge im Pferdesport. Und es gibt Pferde, die wiehern ihren Besitzer freudig an - nicht wegen eines Futtereimers, sondern weil sie mit ihm kommunizieren. Warten darauf, dass es losgeht ins Gelände, sind aufgeregt wie kleine Kinder nach einer Reitpause, wenn endlich wieder der Reiter da ist und man zusammen Spaß haben kann. Unser Pony "grummelt" tief wiehernd die Kindern an, wenn sie absteigen, als wollte es sagen: Hallo, da bist Du ja wieder auf zwei Beinen. Hat es Spaß gemacht und können wir uns bitte lieb haben? Es ist meist der menschliche Ehrgeiz, die Ungeduld. Pferde haben so viel zu verschenken, wenn man Geduld hat, ihnen zuhört und nicht fordert, sondern bittet. Und das Schöne daran ist: Ein fröhliches Pferdewiehern zur Begrüßung kann man sich nicht kaufen, im Gegensatz zu so einigen Turnierschleifen mit dem Gebrauchsgegenstand "Pferd". Und es gibt auch Sportpferde, die sind glücklich, wenn sie gefordert werden mit ihren Aufgaben. Milton war so ein Beispiel, Totilas gewiss nicht.
Meine Güte, ich habe mit Pferden nichts am Hut, die armen Tiere! Ich möchte keine Pferde im Zirkus und dann natürlich auch keine im Sport. Ich habe mich tatsächlich auch schon öfters gefragt, inwiefern es Sport ist, auf dem Rücken eines Tieres zu sitzen.
Hab mal eine Frau gedatet die leidenschaftlich reitet. Das Gleichgewicht zu halten und auf die Bewegung des Pferdes richtig zu reagieren, ist ziemlich anstrengend. Aber ich gebe ihnen recht. Das Pferd erledigt den wirklich sportlichen teil
1. Man lenkt nicht mit einem Gebiss ein Pferd. Dies wird mit Schenkelhilfen und der korrekten Sitzhaltung erreicht. Bevor solche Dressur Übungen mit Reiter auf dem Rücken erreicht werden können, muss dies zuvor vom Boden aus erarbeitet werden. Nennt sich einfühlsame Handarbeit. Von unten aus kann man das Tier auch besser loben.
2. Dressur oder Springen macht den meisten Pferden Spaß. Das richtige Maß und Training muss hier berücksichtigt werden. Genauso wie die Haltung. Die meisten Pferde erhalten durch Arbeit eine gut stützende Muskulatur was zur gesund Erhaltung beiträgt.
3. Es gibt Namenhafte gute Profi Sportler wie Ingrid Klimke, die ihre Pferde gesund und fair ausbildet haben.
4. TrageErschöpfung sollte natürlich beachtet und vermieden werden. 3-4 mal die Woche Reiten reicht aus, zusätzlich ein gut sitzender Sattel + Lammfell um das Gewicht abzudämpfen ist notwendig! Der Rest sollte vom Boden aus geschehen. ( Longe, spazieren, Handarbeit, clickern und Auslauf)
1. Wozu dann das Gebiss? Aus Spaß? :)
2. Woher weißt du, dass es ihm Spaß macht. Hast du es gefragt und kannst seine Sprache sprechen?
3. Eine gute Trainerin entschuldigt nicht viele schlechte.
4. Würde man garnicht auf dem Pferd sitzen, gäbe es das Gewichtsproblem auch nicht. Reiten ist für die Gesundheit nicht essentiell.
@@lounam.506 1. Das Gebiss ist nicht nötig. Du kannst auch mit halsring oder gebisslos fein reiten. Es gibt hohe Reiterklassen wo bestimme Gebisse eben vorgeschrieben sind. Zudem verteilt ein Gebiss den Druck besser. Starker Zügel Druck wirkt sonst sehr stark auf die Laden.
2. Woher weißt du ob ein Hund daran Spaß hat, Blindenhund oder Polizeihund zu sein? Genau an der Körpersprache. Dasselbe haben Pferde auch. Es gibt Introvertierte Pferde, die zeigen es dir nicht so deutlich ob sie an etwas “Spaß” haben und extrovertierte Pferde. Man merkt es daran wenn Lektionen oder Sprünge ausprobiert werden und das Pferd dies häufig wiederholen möchte. Auch ein häufiges ohrenspiel, abkauen und Schweif Bewegungen sind Indizien das es ihm Spaß macht und das Pferd entspannt sind. Falls du Tiere hältst egal ob Hund Katze Maus, dann wirst du mir das gleiche sagen.
3. Hat auch keiner das Gegenteil behauptet. 80% der Reiter sind Freizeit Reiter. Diese Leute gehen überwiegend sehr gut mit ihrem Tier um.
4. Würde ich mein Pferd nun dauerhaft im offenstall stehen lassen, würde er gewaltig an Muskulatur abbauen. Wenn ein Pferd gesund geritten wird und nicht kaputt geritten, ist daran nichts negatives zu sehen. Das gesunde Maß an verschiedener Arbeit ist entscheidend. Und Pferde sind nun mal keine wilde Pferde mehr. Genauso wie Hunde.
@@linchenx3643
- Blindenhunde und Polizeihunde haben keinen Spaß daran, das zu sein. Niemals. Sie werden dafür benutzt.
- Wenn es keine wilden Pferde mehr sind, warum gibt es dann wilde Pferde?
- Ich habe noch nie in einer Doku wilde Pferde springen sehen.
Ich kämpfe für die Freiheit der Pferde und gehe als Vorbild mit meiner Stute voran. Das Sein mit Pferden ist leider immer noch zu 90% ein einziger Wahnsinn. Ich kostet mich sehr viel Energie diesen Weg zu gehen. Ich mache mich damit nicht beliebt, werde ausgegrenzt und würde fast sagen zeitweise auch gemobbt. Trotzdem gehe ich diesen Weg, denn es gibt kein Zurück mehr.