Portrait Austernfischer
HTML-код
- Опубликовано: 7 фев 2025
- Der Austernfischer mit seinem schwarz-weißen Gefiederkleid, seinen roten Beinen und seinem langen, orangeroten Schnabel ist leicht zu verwechseln mit einer See-Elster oder einem Ostfriesen-Storch.
Doch wenn man in seine markanten roten Augen schaut, merkt man schnell, dass hier einem der pure Schalk entgegenblinzelt.
See-Elster und Ostfriesen-Storch sind natürlich Fabelwesen, das weiß er ganz genau.
Austernfischer halten sich gerne in großen Schwärmen auf und besiedeln vor allem das Wattenmeer. Auch in der Nähe von Flussläufen trifft man sie an.
An den Küsten wird der Tagesrhythmus des Austernfischers durch Ebbe und Flut bestimmt. Bei Ebbe stochert er am liebsten im Watt rum und frisst. Bei Flut rastet er an Land und wartet auf die Ebbe. Auch des nachts.
Nicht nur sein Aussehen, auch sein Name täuscht:
Er fischt nicht und frisst auch keine Austern. Am liebsten frisst er Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken und Insekten.
---------------------------------
Nicht nur optisch, auch akustisch ist der Austernfischer einer der auffallendsten Bewohner unserer Küste: Er ruft schrill "kliiep" und "kibick-kibick", sogar nachts! Geradezu ohrenbetäubend laut sind die auf- und abschwellenden Trillerkonzerte, die die Vögel zur Balz aufführen.
Außerhalb der Brutzeit ist der Austernfischer sehr gesellig, am Brutplatz aber kann er sehr aggressiv sein Nest gegen andere Vögel verteidigen. Meist bleibt ein Paar sein Leben lang zusammen.
Die Jungvögel schlüpfen nach einer Brutzeit von etwa 26 Tagen. Sie verlassen sofort das Nest, werden aber noch ca. 6 Wochen von ihren Elterntieren mit Nahrung versorgt.
Weil sie nämlich erst lernen müssen, wie man erfolgreich Muscheln, Schnecken und Krebse knackt. Und das können sie erst, wenn ihr Schnabel voll entwickelt und ausgehärtet ist.
Die jungen Austernfischer werden von ihren Eltern zu echten Spezialisten erzogen.
Wenn sie lernen, Muscheln und Schnecken aufzuhämmern, bekommen sie eine abgestumpfte und verkürzte Schnabelspitze, einen sogenannten Hammerschnabel.
Lernen sie hingegen, blitzschnell in eine leicht geöffnete Muschel zu stoßen und diese aufzumeißeln, dann entwickeln sie eine meißelförmige Schnabelspitze.
Wurmfresser schließlich haben einen spitz zulaufenden "Pfriemschnabel", mit dem sie im weichen Untergrund stochern können.
Die einmal erlernte Technik behalten sie ihr Leben lang bei - und das kann bis zu 44 Jahre währen, wie ein Ringfund belegt.
----------------------------------------
Dazu passend ein Zitat vom Tiervater Brehm:
Es gibt keinen Vogel am ganzen Strande, der im gleichen Grade wie er rege, unruhig, mutig, neck- und kampflustig und dabei doch stets wohl gelaunt wäre.
----------------------------------------------------------------
Die meisten Austernfischer ziehen im Winter in den Süden.
Sie gelten als nicht gefährdet, allerdings ging ihr Bestand im Wattenmeer in den letzten Jahren doch arg zurück.