BERLINALE 2024 - Special 5 - MARTIN SCORSESE, der Duft der weiten Welt & ein musikalisches Finale

Die diesjährige Berlinale ehrt sich selbst mit einem Goldenen Ehrenbär für Martin Scorsese, Wim Wenders hält die Laudatio auf diese amerikanische Filmlegende. Neben den „normalen“ Auszeichnungen der Berlinale gibt es bei diesem Preis vermutlich keine zwei Meinungen. Wohl jeder Scorsese-Film ist etwas ganz Besonderes. So auch sein aktueller Film - KILLERS OF THE FLOWER MOON über die verhängnisvolle Macht des Geldes und im Berlinale-Special-Film präsentiert Scorsese sehr persönlich zwei seiner Vorbilder - die heute fast vergessenen Regisseure Powell und Pressburger, die für sein Film-Handwerk von größter Wichtigkeit waren.
Das weltumspannende Angebot der über 300 Berlinale-Filme hat neben überragenden Meisterwerken auch viele ganz „normale“ Filme, die allemal einen Kinobesuch lohnen.
Z.B. BLACK TEA aus Mauretanien, der von einer jungen Frau erzählt, die mitten in der Hochzeiszeremonie ihren Bräutigam verlässt, und wegen des Teehandels nach China auswandert. Sie verliebt sich in einen Teespezialisten, doch die zu erwartende Idylle ist von diversen Problemen der Vergangenheit bis hin zu gegenwärtigem Rassismus bedroht.
In der Hauptrolle die großartige Nina Mélo...
Ein Film der viel Wert auf Bilder legt, auf die geradezu sinnliche Schönheit der Teezeremonien, den visuellen Reiz der Tee-Berge und der Landschaften an der Elfenbeinküste und der Kapverden.
Aus Italien kommt ein Debütfilm der Schauspielerin, Popsängerin und Komponistin Margherita Vicario, deren Film GLORIA! jungen Musikerinnen gewidmet ist, die nie eine Chance hatten, öffentlich anerkannt zu werden. Die Mädchen sind Insassen eines Waiseninstituts in Venedig um 1800. Sie haben für die Kirchenmusik zu sorgen, wie es dort schon seit Vivaldi üblich war - und ein neuartiges Pianoforte animiert sie zu aufsässigem Musizieren.
Die Regisseurin lässt sich mit typisch italienischer Musikalität ebenfalls hinreißen und mischt in die seriöse Kirchenmusik der Mädchen locker moderne Passagen, was zwar einige wiederum irritiert, dem Film aber das richtige Tempo gibt.
‪@berlinale‬