Die Megalithanlage von Waabs-Karlsminde im Kreis Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein)

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  • Опубликовано: 14 апр 2024
  • Die Megalithanlage von Waabs-Karlsminde ist eine gut restaurierte neolithische Megalithanlage. Das Hünenbett von Waabs im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein enthält die Reste von drei querliegenden Rechteckdolmen. Es hat die Sprockhoff-Nr. 66, entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. und ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK).
    Von 1976 bis 1978 wurde die Anlage von der Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte der Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V. unter Aufsicht des Landesamtes für Vor- und Frühgeschichte, Schleswig (LVF), untersucht und restauriert.
    Ein Großteil der insgesamt 108 Steine der in Ost-West-Richtung angelegten Einfassung des rechteckigen Langbettes war erhalten. Die Standplätze fehlender Steine waren durch ihre Fundamente zu lokalisieren. Auf der Südseite standen einige in situ. Die meisten Randsteine lagen jedoch nach außen verkippt und waren von der auseinander gelaufenen Hügelschüttung bedeckt. Nach der Rekonstruktion/Restaurierung maß die Einfassung 57,0 × 5,3 m. Die Steine erreichen bis zu 2,5 m Höhe. Im intakten Bereich waren Reste des Zwischenmauerwerkes mit Lehmverputz vorhanden. Unter drei Zwickeln fanden sich Mahlsteine. Ein Randstein hat ein Schälchen. Der Nordwesten der Anlage war durch eine Mergelkuhle gestört.
    Die drei Dolmen (1 = West, 2 = Mitte, 3 = Ost). liegen quer im Langbett, mit dem Zugang im Süden. Dolmen 2 wurde erst im Zuge der Restaurierung entdeckt, die auch zeigte, dass dieser Dolmen ursprünglich in einem Rundhügel lag, der später in das Langbett integriert wurde.
    Der Dolmen 1 hat zwei Tragsteine je Langseite, einen Endstein und einen halbhohen Eintrittstein, sowie einen großen und einen kleinen Deckstein. Der kleine war gespalten und in die Kammer verrutscht. Die Innenmaße der leicht trapezoiden, 1,1 m hohen Kammer betragen 2,1 × 1,4 m (im Zugangsbereich schwach eingewinkelt). Das Bodenpflaster aus faust- bis doppelfaustgroßen Steinen lag unter einer Schüttung aus gebranntem Feuerstein.
    Der exakt rechteckige Dolmen 2 hat zwei Tragsteine je Langseite; einen Endstein und einen halbhohen Eintrittstein. Der oder die Decksteine fehlen. Innen beträgt die Fläche 2,2 × 1,15 m und die Höhe 1,35 m. Im Eingangsbereich wurden Steine gefunden, mit denen wohl ursprünglich die Zugangsöffnung verschlossen war. Das gewölbte Bodenpflaster war mit Lehmestrich überzogen, der starke Brandspuren zeigte. Darauf lag eine 5 cm mächtige Schicht aus gebranntem Feuerstein. Die Kammer war mit stark verfestigtem Lehm gefüllt, über dem eine Humusschicht lag. Im oberen Bereich der Verfüllung wurden größere Steinbrocken gefunden. In einer Ecke lag das Fragment einer Bernsteinperle in der Schüttung. Außerhalb der Kammer wurde, direkt neben dem Zugang ein Mahlstein gefunden.
    Der nahezu quadratische Dolmen 3 hat sieben Tragsteine. Zwei wurden aus einem Block gespalten. Jeweils ein größerer und ein kleinerer Tragstein bilden die Langseiten, die größeren liegen im Norden. An der Nordseite liegen zwei etwa gleich breite Endsteine. In der Westhälfte der Zugangsseite befindet sich ein so genannter Halbstein (die halbe Kammerbreite einnehmender Endstein), daneben ein halbhoher Eintrittstein. Ein einziger großer Deckstein (2,7 × 2,8 × 1,0 m), von dem Teile abgesprengt sind, so dass er nicht mehr sicher aufliegt, bedeckt die Kammer. Die Innenmaße betragen 2,1 × 2,0 m; die Höhe beträgt 1,4 m. An der Nordostecke waren Reste von Zwischenmauerwerk erhalten. Das Bodenpflaster hat einen 2-5 cm starken Lehmestrich mit Brandspuren unter der 5 cm mächtigen Schüttung von geglühtem Feuerstein. Zuunterst lag eine Sandschicht. Der Dolmen war in den oberen 1,15 m mit lockerem Humus gefüllt; darunter folgte eine festere 0,25 m starke Humus-Lehm-Schicht. Es wurden keine Funde gemacht.
    Die abgetragene Erde war im gesamten Grabungsbereich mit Holzkohle und Brandschichten durchsetzt. Außerhalb der Kammern wurden Abschläge und einzelne Feuersteingeräte geborgen (verschiedene Schaber, Bohrer und Kernsteine). An der Nordseite der Anlage lag ein geschliffenes Beilfragment. In der Hügelschüttung fanden sich fünf Mahlsteine. Zwischen Dolmen 2 und 3 wurden an der südlichen Einfassung in einer zerstörten Steinsetzung Scherben einer Urne aus der jüngeren Bronzezeit mit Leichenbrand gefunden. Südlich von Dolmen 3 wurden gebrannter Feuerstein und Scherben gefunden (zwei neolithische, einige aus der Bronzezeit, überwiegend jedoch eisenzeitliche). Im Bereich der Mergelkuhle wurden unter dem Oberboden sieben Gruben mit Funden aus der älteren Kaiserzeit entdeckt.

Комментарии • 19

  • @thomasmatzen7400
    @thomasmatzen7400 2 дня назад +2

    Toll ich komme aus Rendsburg tolles Video !!!!!

    • @steinzeitorte
      @steinzeitorte  2 дня назад

      Vielen Dank 🙂In zwei Wochen sind wir wieder in Schleswig-Holstein unterwegs und nehmen Material für weitere Videos auf!

  • @reimerbunz6742
    @reimerbunz6742 2 месяца назад +5

    In Albersdorf gibts das auch. Ein sogenanntes Riesenbett

  • @VINTERIUM..EXPLORIUM.1
    @VINTERIUM..EXPLORIUM.1 2 месяца назад +3

    ,👍👍

  • @MinnA3942
    @MinnA3942 3 месяца назад +6

    sehr cool und coole Musik :)

  • @simonepatzelt4744
    @simonepatzelt4744 3 месяца назад +4

    👍

  • @rodeorm704
    @rodeorm704 2 месяца назад +4

    cool...da werd ich dann wohl die tage mal mit dem moped hin....danke.....

  • @DieSchweigers
    @DieSchweigers 2 месяца назад +2

    Hallo, sehr beeindruckend und interessant danke fürs mitnehmen. Gerne ein Abo und ein Like von uns. Liebe Grüße Maria und Robert 😊👍🏻

  • @historyheroesde9192
    @historyheroesde9192 3 месяца назад +4

    Spannender Kanal und interessantes Video! Da lassen wir doch mal ein Like und Abo da! Viele Grüße!

  • @angelikapreu9323
    @angelikapreu9323 2 месяца назад

    Schade, diese "Bombastmusik" hätte es jetzt nicht gebraucht.(Habe dann den Ton gedimmt).
    Bin auch so von den Bildern beeindruckt (tolle Qualität)👍.
    Ich werde dann mal nähere Informationen im Internet suchen.🙂
    Und ein Abo dalassen.👋

  • @olafwolgast3127
    @olafwolgast3127 2 месяца назад +3

    Netter als die dramatische Musik wären ein paar wissenschaftliche Erklärungen.
    Von Karlsminde bei Rendsburg habe ich noch nie was gehört. Albersdorf dagegen kenne ich.

    • @georgbloemer4099
      @georgbloemer4099 28 дней назад

      Karlsminde ist auch nicht bei Rendsburg, sondern nördlich von Eckernförde auf der Halbinsel Schwansen.

  • @klauseller51
    @klauseller51 2 месяца назад +2

    Welchen Zweck könnte dieses Gebilde gehabt haben? Die kleinen Kammern sehen mir nach Speisekammern aus, in der die Speisen über den Winter sicher vor Raubtieren aufbewahrt wurden.

  • @erichvollmer4652
    @erichvollmer4652 2 месяца назад +1

    blöde Musikuntermalung!

  • @old.chatterhand2000
    @old.chatterhand2000 3 месяца назад

    Was sollte das jetzt?