Eine Frage: Inwiefern distanzierte sich Visconti im Nachhinein von seinem Film "der Fremde"? (Ich fand den Film ausgesprochen gut und atmosphärisch überraschend nah an Camus Buch.)
Dirk Bogardes Rolle in "Tod in Venedig" heißt Gustav von Aschenbach. Mag sein, dass Visconti ihm Züge von Mahler gibt, seine Musik dient auch als Soundtrack, aber im Buch ist er Schriftsteller und nicht Komponist. Finde übrigens sowohl Buch als auch Film überbewertet. Homosexuelle Fantasien alter Männer, Mann und Visconti, empfinde ich jetzt nicht so horizonterweiternd. Aber wahrscheinlich habe ich Buch/Film nicht richtig verstanden. Der Leopard und Ludwig sind große Filme.
Ich finde den Film und das Buch "Tod in Venedig" herausragend. Visconti hat Aschenbach wahrscheinlich als Komponisten dargestellt, um die strenge und nach Ordnung gerichtete Erziehung und schließlich auch den Zwiespalt Aschenbachs darzustellen, was man ja an den Regeln & Normen der Musik filmisch besser darstellen kann, als wenn man ihn als Autor im Film präsentiert. Es geht nicht um Homosexualität, sondern um Schönheit, das Älterwerden, ja die, wie im Buch beschriebene höchste Form des Geistigen im Menschen. Von daher hat es eine viel viel tiefere Bedeutung, als eine erotische Anziehung. Aschenbach wird zerrissen von Gefühlen, von sich widersprüchlichen Naturellen und von der Frage nach dem Wahren Schönen, Göttlichen. Ich habe die Obsession auch eher so interpretiert, dass er in Tadgio ein Idealbild sieht, dem er nie entsprechen durfte, wegen seiner strengen Erziehung.... Also wie gesagt, finde ich "Der Tod in Venedig" tiefsinnig, philosophisch und einfach bewegend.
Faszinierend, mit welcher Leichtigkeit man durch das Werk Luchinos hindurch getragen wird. Ganz ohne Anstrengung. Irgendwie gut gemacht!
Vielen Dank für eure tollen Arbeiten. So hält man Kultur am leben. Arte ist der beste Sender im deutschen Fernsehen.
Eine Frage: Inwiefern distanzierte sich Visconti im Nachhinein von seinem Film "der Fremde"?
(Ich fand den Film ausgesprochen gut und atmosphärisch überraschend nah an Camus Buch.)
Ein wirklich netter Beitrag, allerdings haben sich ein paar inhaltliche Fehler eingeschlichen.
Gerne die Fehler angeben. ;-)
Dirk Bogardes Rolle in "Tod in Venedig" heißt Gustav von Aschenbach.
Mag sein, dass Visconti ihm Züge von Mahler gibt, seine Musik dient auch als Soundtrack, aber im Buch ist er Schriftsteller und nicht Komponist.
Finde übrigens sowohl Buch als auch Film überbewertet.
Homosexuelle Fantasien alter Männer, Mann und Visconti, empfinde ich jetzt nicht so horizonterweiternd.
Aber wahrscheinlich habe ich Buch/Film nicht richtig verstanden.
Der Leopard und Ludwig sind große Filme.
Ich finde den Film und das Buch "Tod in Venedig" herausragend. Visconti hat Aschenbach wahrscheinlich als Komponisten dargestellt, um die strenge und nach Ordnung gerichtete Erziehung und schließlich auch den Zwiespalt Aschenbachs darzustellen, was man ja an den Regeln & Normen der Musik filmisch besser darstellen kann, als wenn man ihn als Autor im Film präsentiert.
Es geht nicht um Homosexualität, sondern um Schönheit, das Älterwerden, ja die, wie im Buch beschriebene höchste Form des Geistigen im Menschen. Von daher hat es eine viel viel tiefere Bedeutung, als eine erotische Anziehung. Aschenbach wird zerrissen von Gefühlen, von sich widersprüchlichen Naturellen und von der Frage nach dem Wahren Schönen, Göttlichen. Ich habe die Obsession auch eher so interpretiert, dass er in Tadgio ein Idealbild sieht, dem er nie entsprechen durfte, wegen seiner strengen Erziehung.... Also wie gesagt, finde ich "Der Tod in Venedig" tiefsinnig, philosophisch und einfach bewegend.
"Worum geht's bei Visconti" - ok schön und gut. Aber um was ging es Visconti?
Wer ist die Frau rechts im Thumbnail?
Claudia Cardinale