Solche Namen gibt es immer wieder, z.B. auch "Kirchäcker" - oft betrieben ja auch die Pfarrer eine eigene Landwirtschaft - oder wurden zumindest aus Einkünften von Äckern bezahlt, die man an das Amt gebunden hatte. Witzig finde ich in diesem Zusammenhang, dass es im Hohenlohischen sogar einen eigenen Haustyp gibt, der "Pfarrer-Mayer-Haus" heißt - eigentlich sind das nur Wohnstallhäuser. Ich weiß allerdings nicht, woher diese Bezeichnung kommt.
Vielen Dank! Leider ist das Video nun schon fast zwei Jahre alt und die Originaldatei nicht mehr vorhanden. Aber vielleicht wäre mal eine Neuauflage mit Flurnamen allgemein denkbar.
Eine Frage: Bei uns im schönen Freudental Württ., wo übrigends die Gräfenitz 1729 das 3. Schloß bauen ließ, gibt es ein Waldrandstück das den Namen "Schenderloch" trägt. Laut Erzählungen meines Opas und meines Großokels wurden früher in dem sich dort befindenden ehemaligen Steinbruch (alte) Pferde getötet. Schinden, Schendmähre, kann das sein? Kann man das so deuten?
Schwer zu sagen. Der Steinbruch dürfte bei der Namensgebung vermutlich keine Rolle spielen. "Schendel" kann sehr wohl "geschundenes" oder verendetes Vieh bezeichnen (nicht nur Pferde), aber die Frage ist, was der ursprüngliche Name war. Er könnte theoretisch auch von "Schindel" kommen, also dem Holzprodukt - in dem Fall wäre es ein Waldstück, wo Holz u.a. für Schindeln geschlagen wurde. Da es die Erzählung gibt, würde ich aber auf das geschundene Vieh tippen
Sehr interessant. Worauf beziehen sich dann Namen wie Totenwald oder Mordklinge, sind das Bezeichnungen über das tatsächliche Geschehen? Oder auch Geldmacherklinge, wurden dort tatsächlich Metall geschmolzen und Münzen geschlagen?
Sehr interessant. Wir haben hier einige Namen die mir auch Rätsel aufgeben. Zum Beispiel: Zeugplatte, Herzgrund oder Teufelsberg. Können Sie mir hier einen Tipp geben, was damit zum Ausdruck gebracht wurde?
Ich dachte immer, dass das Wort Heide unbebautes Land im althochdeutschen bezeichnet. Sie verwenden Begriff auf eine ehemalige römische Siedlung. Könnten Sie näher auf die Wortgeschichte des Begriffs Heide eingehen? Wieder ein toller Vortrag! Ich wünsche ihrem Kanal mehr Abonnenten.
Es gibt sicher verschiedene Herleitungen von "Heide" - ich beziehe mich hier auf das alte, aber meiner Meinung nach noch immer gute Buch von Walter Keinath ("Orts- und Flurnamen in Württemberg"), der selbst aber auch verschiedene Bedeutungen von "Heide" nahelegt. Die Herleitung von offenen, trockenem und unbebautem Land, auf dem sich einzelne Baumgruppen befinden können, erwähnt Keinath ebenfalls (auf Sete 77). Er weist dabei darauf hin, dass die schwäbische Aussbrache mit -oi- auch lautlich kaum von dem Begriff der Nicht-Christen zu trennen ist. Letztlich dürfte es schwer sein, immer die wirklich korrekte Herleitung für alle Orte zu finden. Danke für das Lob und die Wünsche!
Sehr interessant. Ich lausche gespannt.
Vielen lieben Dank !
TOP - Absolut TOP!
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Heute hab ich wieder einen schönen "inoffiziellen" Gemarkungsname von einem alten Freudentäler gehört. "Pfarrers Äckerle". Vielsagend.
Solche Namen gibt es immer wieder, z.B. auch "Kirchäcker" - oft betrieben ja auch die Pfarrer eine eigene Landwirtschaft - oder wurden zumindest aus Einkünften von Äckern bezahlt, die man an das Amt gebunden hatte.
Witzig finde ich in diesem Zusammenhang, dass es im Hohenlohischen sogar einen eigenen Haustyp gibt, der "Pfarrer-Mayer-Haus" heißt - eigentlich sind das nur Wohnstallhäuser. Ich weiß allerdings nicht, woher diese Bezeichnung kommt.
@@geschichtliche-landeskundeKönnte aus der Meierei, der Landwirtschaft des Pfarrers, abgeleitet sein.
Danke, hab viel gelernt, werde mir das noch mal ansehen, damits besser im Hauptspeicher bleibt
Vielen Dank! Das freut mich sehr!
Ich glaube mus es mehrmals gucken.
@@thobnaturug3516 Es sind schon viele Fakten auf einmal - ich gestehe, dass ich auch lange nicht mehr alle im Kopf habe
Was ich noch sagen wollte, subbr g'machd, dange! Au schee wenn mol äbbr schwäbisch schwadza duad. :)
Vielen Dank! Ich sehe keinen Grund, sich für Schwäbisch zu schämen... ;)
Dieser Vortrag ist hoch interessant, sollte aber mit Bildern und geschiebenen Namen vervollständigt werden.
Vielen Dank! Leider ist das Video nun schon fast zwei Jahre alt und die Originaldatei nicht mehr vorhanden. Aber vielleicht wäre mal eine Neuauflage mit Flurnamen allgemein denkbar.
@@geschichtliche-landeskunde Sehr gerne, würde mich erfreuen.
Eine Frage: Bei uns im schönen Freudental Württ., wo übrigends die Gräfenitz 1729 das 3. Schloß bauen ließ, gibt es ein Waldrandstück das den Namen "Schenderloch" trägt. Laut Erzählungen meines Opas und meines Großokels wurden früher in dem sich dort befindenden ehemaligen Steinbruch (alte) Pferde getötet. Schinden, Schendmähre, kann das sein? Kann man das so deuten?
Schwer zu sagen. Der Steinbruch dürfte bei der Namensgebung vermutlich keine Rolle spielen. "Schendel" kann sehr wohl "geschundenes" oder verendetes Vieh bezeichnen (nicht nur Pferde), aber die Frage ist, was der ursprüngliche Name war. Er könnte theoretisch auch von "Schindel" kommen, also dem Holzprodukt - in dem Fall wäre es ein Waldstück, wo Holz u.a. für Schindeln geschlagen wurde.
Da es die Erzählung gibt, würde ich aber auf das geschundene Vieh tippen
Schinden = Abdecken, Riemenschneiden
Im Schinderwasen wurden tote Pferde abgelegt
Sehr interessant. Worauf beziehen sich dann Namen wie Totenwald oder Mordklinge, sind das Bezeichnungen über das tatsächliche Geschehen? Oder auch Geldmacherklinge, wurden dort tatsächlich Metall geschmolzen und Münzen geschlagen?
Top
Vielen Dank!
Danke, aber mir fehlt die Info für den Flurnahmen für "Helde" (im Kraichgau, Gemmingen Stebbach) kannst du mir da helfen?
Sehr interessant. Wir haben hier einige Namen die mir auch Rätsel aufgeben. Zum Beispiel: Zeugplatte, Herzgrund oder Teufelsberg. Können Sie mir hier einen Tipp geben, was damit zum Ausdruck gebracht wurde?
Gilt das nur für den süddeutschen Sprachraum?
Ich gehe davon aus, dass es auch Überschneidungen in den Norden gibt, wie weit diese gehen, kann ich aber leider nicht sagen.
Ich dachte immer, dass das Wort Heide unbebautes Land im althochdeutschen bezeichnet.
Sie verwenden Begriff auf eine ehemalige römische Siedlung.
Könnten Sie näher auf die Wortgeschichte des Begriffs Heide eingehen?
Wieder ein toller Vortrag! Ich wünsche ihrem Kanal mehr Abonnenten.
Es gibt sicher verschiedene Herleitungen von "Heide" - ich beziehe mich hier auf das alte, aber meiner Meinung nach noch immer gute Buch von Walter Keinath ("Orts- und Flurnamen in Württemberg"), der selbst aber auch verschiedene Bedeutungen von "Heide" nahelegt. Die Herleitung von offenen, trockenem und unbebautem Land, auf dem sich einzelne Baumgruppen befinden können, erwähnt Keinath ebenfalls (auf Sete 77). Er weist dabei darauf hin, dass die schwäbische Aussbrache mit -oi- auch lautlich kaum von dem Begriff der Nicht-Christen zu trennen ist. Letztlich dürfte es schwer sein, immer die wirklich korrekte Herleitung für alle Orte zu finden.
Danke für das Lob und die Wünsche!
Haslich ist der Haselbusch, Haslich oder Hohenhaslach bedeutet Haselstrauch am Bach.
Interessant! Vielen Dank!
Bei uns gibts das Kammertal..die lässt sich auf den Anbau bzw. die Erziehung von Weinstöcken zurückführen.Sticwort Kammertbau