Cannstatts Geschichte sehen lernen _ 126) "Cannstatter" auf dem Pragfriedhof, Start Führungen 2024

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  • Опубликовано: 11 май 2024
  • Liebe Cannstatterinnen und Cannstatter,
    liebe Gäste und Freunde der Sauerwasserstadt am mittleren Neckar,
    der heutige kleine Film führt uns auf den Stuttgarter Pragfriedhof, dem mit rund 21 Hektar drittgrößten Friedhof Stuttgarts, von der Belegung mit etwa 29.000 Grabstellen ist es der größte. 1873 weit außerhalb der Stadt angelegt, ist er längst von der Bebauung eingeholt worden. 1907 wurde hier das erste Stuttgarter Krematorium eröffnet und dazu ein eigener Friedhofsbereich. Auf dem Pragfriedhof, der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg (vor der Anlage des Waldfriedhofs) d e r Prominentenfriedhof in Stuttgart war, liegen auch zahlreiche historisch interessante Persönlichkeiten, die einen Bezug zur Cannstatter Stadtgeschichte haben.
    Der Film stellt die Grabstätte von August Wilhelm Graf von Taubenheim (1805-1894) vor (nahe an der historischer Friedhofskapelle), der nicht nur Oberstallmeister des Königs Wilhelm I. von Württemberg war, sondern einer dessen besonders engen Freunde. Graf Taubenheim war beim Tode König Wilhelms 1864 im Schloss Rosenstein anwesend und er überlieferte jenen viel zitierten Satz des Königs, wie schwer er sei, sich von einem so schönen Lande trennen zu müssen. Zehn Jahre zuvor war Graf Taubenheim Ehrenbürger Cannstatts geworden und zwar aufgrund seiner Verdienste um die Entwicklung des Kurbetriebes, war er doch lange Vorstand des Cannstatter Brunnenvereins gewesen, dem Träger der baulichen und gärtnerischen Entwicklung der Cannstatter Kursaalanlagen. Im Brunnenhof hinter dem Großen Kursaal steht auch bis heute noch das Taubenheimdenkmal... (vgl. Film Cannstatt Nr. 32 in diesem Vlog), auch die Cannstatter Taubenheimstaße ist nach ihm benannt.
    Mit einer Führung über den Pragfriedhof sollte mein diesjähriges Cannstatter Führungsprogramm starten, und zwar an Christi Himmelfahrt, doch niemand war da (ich auch nicht, denn ich war kurzfristig stark erkältet und hatte keine Stimme). Nun wage ich eine zweiten Versuch, die Führung "Cannstatter auf dem Pragfriedhof" wird am Sonntag, den 26. Mai, um 15.00 Uhr direkt vor dem Krematorium auf dem Pragfriedhof beginnen. Die Führung dauert ca. 90 bis max. 120 Minuten und ist kostenfrei. Das ganze Programm finden Sie unter www.cannstatts-geschichte-sehen-lernen.de (auch als Download).
    Es stehen u.a. folgende Gräber auf dem Programm: Albert Eitel (Architekt des Kleinen Kursaals), Anna und Wilhelm Blos, Sozialdemokraten, zeitweilig in Cannstatt wohnhaft, er war der erste Präsident der Republik Württemberg 1919, sie u.a. eine Vorkämpferin für das Frauenwahlrecht, Mitgründerin der Weimarer Republik und Pionierin der Frauengeschichtsschreibung, Dr. Fritz Elsas (Erinnerungsinschrift am Grab seiner Witwe), Cannstatter Fabrikantensohn aus jüdischer Familie, Rechtsrat der Stadt Stuttgart, Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Bürgermeister von Berlin, im Widerstand gegen Hitler, 1945 im KZ ermordet, Hermann von Burckhardt, Mediziner, Paul Ehmann d.J., städtischer Gartendirektor, Umgestalter der Kursaalanlagen um 1910, Eduard Pfeiffer, Gründer von Ostheim und Bruder des Cannstatter Ehrenbürgers Ernst Ezechiel Pfeiffer, Georg Schöttle, der die regelmäßige Pferdestraßenbahn zwischen Stuttgart und Berg bzw. Cannstatt einführte, der in seiner Zeit bekannte Schriftsteller Theodor Souchay, der in Cannstatt lebte, Professor Dr. Konrad Müller, der u.a. auch das Römerkastell in Cannstatt mit ausgrub u.a. Außerdem gibt es einige Grabgestaltungen vom in Cannstatt geborenen Jugendstilbildhauer Emil Kiemlen zu betrachten, oder das Grab von Claire Heliot, die mit ihrer Löwendressurnummer auch im Cannstatter Wilhelmatheater aufgetreten ist. Lassen Sie sich überraschen.
    Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen bei dieser und den anderen Cannstatter Führungen in meinem aktuellen Programm. Die Einnahmen kommen einen Projekt von Pro Alt-Cannstatt zugute.
    Haben Sie gute Tage.
    Ihr/Euer Olaf Schulze

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