Habe in den letzten Jahren soviel über Schneidwinkel gehört. Dieses Video erklärt bisher über den Sinn und deren Eigenschaften, dass auch Laien wie ich es versteht. Vielen Dank.
Moin, ich nutze seit über 10 Jahren ein balliges Outdoormesser und halte diesen Anschliff mit meinem Abzieh-Jeansbrett und meinem Wetzstab rasierscharf...und das beinhaltet wenig Zeit und Mühe nach einem Tag Outdoors mit mehreren Arbeitsschritten (keine 3min), zumindest ist das meine Erfahrung.....also auch dauerhafte Nutzung lässt ballige Anschliffe nicht zwangsläufig stumpf werden, wenn man ein ganz bisschen Zeit investiert.....wie halt bei jedem Anschliff. Ich bin völlig konform, das eine V-Fase am universellsten und einfachsten scharf zu halten ist.....daher ist es wohl auch der beliebteste Schliff. Das zu schneidende/schnitzende/ect. Material ist auch ein Faktor, der mit reinspielt...also im Sinne wie gut z.B solch eine ballige Klinge funktioniert........im Holz, da greife ich immer gerne auf ballige Anschliffe zurück und auch auf Scandi-Klingen.....ich habe/hatte selten Klingen mit V-Schneide gehabt, die beim schnitzen besser gewesen wären.....und was die Stabilität angeht, da sind wir dann ja eh in einem Gefilde, wo so vieles reinspielt.....also Stahlwahl an sich zum Beispiel und wie viel "Missbrauch" man einer Klinge zumutet......alles wirklich komplex. Vieles ist aber auch klar und verständlich, also bezogen auf Schneidgeometrien.......doch so manches wird erst im Speziellen "greifbar", wie ich finde, also in der Praxis....wenn man z.B mit einer Cutterklinge mal wirklich versucht in/am harten Holz zu arbeiten, dann wird man schnell merken, dass das nicht so einfach funktioniert, vor allen nicht dauerhaft und mit einer gewissen Intensität........schneidet man damit aber Schnüre, dann ist das ein Kinderspiel........passt man das aber nur ein wenig an, wie die von dir erwähnte Klinge am Opinel, dann klappt quasi jede Arbeit ganz gut und man hat tolle Ergebnisse. Aber am Ende ist das meiner Meinung nach auch Ansichtssache.....du sagst es ja selbst, ist ein Kompromiss und da muss ein jeder für sich das Messer, bzw. die Klinge finden, die einem am meisten zusagt......halt auch immer daran gemessen, was man damit zum größten Teil arbeitet/schneidet....ich finde jeder Anschliff hat absolut seine Berechtigung an Messern und ist auch tauglich, bzw. kann sehr tauglich sein. 🙂 Peace, Stephan
Moin Stephan, Ein Messer 10 Jahre lang Outdoor nutzen zu können, reine Pflege mit Wetzstahl und Leder, und das bei einem Zeitinvestment von 3 Minuten beim Nachpflegen des Schliffs ist ein ziemlicher Extremfall. Das spricht sehr für den Schliff an deinem Messer, die Art wie Du dein Messer einsetzt und natürlich deine Fähigkeiten den Schliff zu erhalten, das lässt leider nur keinerlei Rückschlüsse zu ohne die Schneide der Klinge mal in Ruhe zu analysieren auf die vorhandenen Winkel und Materialdicke zu untersuchen. Natürlich spielen bei der Nutzung einer Klinge das Material und das Schnittgut immer eine wesentliche Rolle und am Ende sollten sämtliche Faktoren mit einfließen, wenn es darum geht welches Messer ich für welche Aufgabe nutzen möchte, nur hilft es mir nicht diese Faktoren schon zu berücksichtigen, wenn ich erstmal grundsätzlich verstehen möchte wie Schneidfähigkeit an einer Klinge funktioniert, dafür muss ich diese Dinge vorerst ausblenden, sie später für einen konkreten Anwendungszweck dann wieder einzubeziehen ist dann der nächste Schritt. Jeder Schliff hat Eigenschaften und die gilt es zu berücksichtigen. Das ich persönlich den balligen Schliff an einer Messerklinge nicht mag ist mein ganz persönlicher Geschmack und es gibt genügend Messernutzer die das komplett anders sehen, das ist für mich völlig fein und ändert nichts an den beschriebenen Eigenschaften, die man entsprechend berücksichtigen sollte, genauso beim Skandi, denn vielen Nutzern ist eben nicht klar, das die Schneidkante eines Skandis eine sehr empfindliche ist allein aufgrund der Geometrie. Wenn man lange frustfrei mit einem Messer arbeiten möchte macht es Sinn sich mit den Eigenschaften der Klingengeometrie zu beschäftigen um sie entsprechend in das eigene Nutzungsverhalten zu integrieren, nicht mehr und nicht weniger. Beste Grüße & stay sharp 👊🔪🍀 Heiner
@@andersschleifen Moin Heiner, da bin ich Satz für Satz absolut bei dir! In der Tat ist das alles sehr differenziert zu betrachten, bzw. da gibt es viele Erfahrungen zu machen....wer länger Messer nutzt (also auch Klingen mit verschiedenen Anschliffen), der wird auch zwangsläufig sich irgendwann mit der Materie etwas tiefer auseinander setzen müssen....um dann z.B zu erkennen, das der Scandi unter Umständen enorm empfindlich reagieren kann. Da erinnere ich mich an eine Geschichte zurück, als meine Mutter mein EnZo Brisa PK70 mit Scandi auf einer gläsernen Tortenplatte genutzt hatte.......oh man, danach hatte ich eine Schneide mit Serrations. 🙂 Stay sharp & allerbeste Grüße, Stephan
Und nur damit das nochmal deutlich wird, das macht den Skandi eben nicht zu einem schlechteren Anschliff (ausser auf Tortenplatten 😅🙈), man muss es halt nur verstehen und entsprechend bei der Nutzung berücksichtigen 🙂👍
Moin Christoph, ja auf jeden Fall ist das Meinungsspektrum hier sehr breit, häufig leider auch sehr uninformiert. Deshalb möchte ich hier ein paar meiner Gedanken und Erfahrungen dazu anbieten.
Solinger Dünnschliff, blaugespleißt. Der Klassiker der nie geschliffen werden müsste. Macht man es doch...ersetzt es das Rasiermesser. Fällkniven F1X das Beste Beispiel für "Einmal Totalversagen" bzgl. Geometrie. Hatte mir da ziemlich schnell einen Ausbruch reingeholt...bei Stöckchen kloppen für den Hund. (Cane Corso) Da war ich ja schon bedient...knappe 300 Taler und dann bei nem Stöckchen nen Ausbruch.... Den hab ich dann in "klassischer Blödheit" auch nur "mal schnell" ausgeschliffen....und von da an war es zwar scharf genug für Armhaare rasieren...aber das wars auch. Hat gar nix mehr geschnitten. Weil einfach zu fett hinter der Schneide. Beim Versuch das wieder halbwegs brauchbar zu schleifen....sind ein 400er Naniwa Superstone und ein 1000er davon komplett drauf gegangen....großartig...und die schwarze Beschichtung ging gleich mit flöten. Voll toll...DER SCHROTT Wenn Du Lust hast kannst dich ja mal dran versuchen. Ist auf jeden Fall eine Herausforderung.
Richtig gut erklärt! Und gerade bei den wahrgenommenen Paradoxien der verschiedenen Geometrien habe ich das sehr gut nachvollziehen können. Hast du auch schonmal die Primärfase vollflächig umgeschliffen, sog. Regrind? Ist das überhaupt sinnvoll? 🤔
Für mich nur in wenigen Fällen sinnvoll, zB. am heissgeliebten Küchenmesser das seit Jahrzehnten im Einsatz ist oder nach dramatischen Reparaturen einer Klinge.
Eine Axt soll spalten sonst nichts Hohlschliff oder V nützt da nix! Zum häuten ist ein einseitigen balliger Schliff von vorteil... Zum Fleisch schneiden balliger Schliff beidseitig. ( Fleisch soll "weglaufen") V Schliff fürs Grünzeug usw. Passt bei mir seit 60 Jahren...
Das war klasse!
Danke nochmal das Du mir das Video heute verlinkt hast. Einfach und sehr verständlich erklärt.
Habe in den letzten Jahren soviel über Schneidwinkel gehört. Dieses Video erklärt bisher über den Sinn und deren Eigenschaften, dass auch Laien wie ich es versteht. Vielen Dank.
Einfach lehrreich, verständlich wertvoll
Danke, wieder sehr verständlich erklärt 😊
Wau ..was für ein großes „Erklär video“. Sie haben ein großes Hintergrund wissen. Danke nun bekomme ich auch etwas Licht in dieses Dunkel.
Moin,
ich nutze seit über 10 Jahren ein balliges Outdoormesser und halte diesen Anschliff mit meinem Abzieh-Jeansbrett und meinem Wetzstab rasierscharf...und das beinhaltet wenig Zeit und Mühe nach einem Tag Outdoors mit mehreren Arbeitsschritten (keine 3min), zumindest ist das meine Erfahrung.....also auch dauerhafte Nutzung lässt ballige Anschliffe nicht zwangsläufig stumpf werden, wenn man ein ganz bisschen Zeit investiert.....wie halt bei jedem Anschliff.
Ich bin völlig konform, das eine V-Fase am universellsten und einfachsten scharf zu halten ist.....daher ist es wohl auch der beliebteste Schliff.
Das zu schneidende/schnitzende/ect. Material ist auch ein Faktor, der mit reinspielt...also im Sinne wie gut z.B solch eine ballige Klinge funktioniert........im Holz, da greife ich immer gerne auf ballige Anschliffe zurück und auch auf Scandi-Klingen.....ich habe/hatte selten Klingen mit V-Schneide gehabt, die beim schnitzen besser gewesen wären.....und was die Stabilität angeht, da sind wir dann ja eh in einem Gefilde, wo so vieles reinspielt.....also Stahlwahl an sich zum Beispiel und wie viel "Missbrauch" man einer Klinge zumutet......alles wirklich komplex.
Vieles ist aber auch klar und verständlich, also bezogen auf Schneidgeometrien.......doch so manches wird erst im Speziellen "greifbar", wie ich finde, also in der Praxis....wenn man z.B mit einer Cutterklinge mal wirklich versucht in/am harten Holz zu arbeiten, dann wird man schnell merken, dass das nicht so einfach funktioniert, vor allen nicht dauerhaft und mit einer gewissen Intensität........schneidet man damit aber Schnüre, dann ist das ein Kinderspiel........passt man das aber nur ein wenig an, wie die von dir erwähnte Klinge am Opinel, dann klappt quasi jede Arbeit ganz gut und man hat tolle Ergebnisse.
Aber am Ende ist das meiner Meinung nach auch Ansichtssache.....du sagst es ja selbst, ist ein Kompromiss und da muss ein jeder für sich das Messer, bzw. die Klinge finden, die einem am meisten zusagt......halt auch immer daran gemessen, was man damit zum größten Teil arbeitet/schneidet....ich finde jeder Anschliff hat absolut seine Berechtigung an Messern und ist auch tauglich, bzw. kann sehr tauglich sein. 🙂
Peace,
Stephan
Moin Stephan,
Ein Messer 10 Jahre lang Outdoor nutzen zu können, reine Pflege mit Wetzstahl und Leder, und das bei einem Zeitinvestment von 3 Minuten beim Nachpflegen des Schliffs ist ein ziemlicher Extremfall. Das spricht sehr für den Schliff an deinem Messer, die Art wie Du dein Messer einsetzt und natürlich deine Fähigkeiten den Schliff zu erhalten, das lässt leider nur keinerlei Rückschlüsse zu ohne die Schneide der Klinge mal in Ruhe zu analysieren auf die vorhandenen Winkel und Materialdicke zu untersuchen.
Natürlich spielen bei der Nutzung einer Klinge das Material und das Schnittgut immer eine wesentliche Rolle und am Ende sollten sämtliche Faktoren mit einfließen, wenn es darum geht welches Messer ich für welche Aufgabe nutzen möchte, nur hilft es mir nicht diese Faktoren schon zu berücksichtigen, wenn ich erstmal grundsätzlich verstehen möchte wie Schneidfähigkeit an einer Klinge funktioniert, dafür muss ich diese Dinge vorerst ausblenden, sie später für einen konkreten Anwendungszweck dann wieder einzubeziehen ist dann der nächste Schritt.
Jeder Schliff hat Eigenschaften und die gilt es zu berücksichtigen. Das ich persönlich den balligen Schliff an einer Messerklinge nicht mag ist mein ganz persönlicher Geschmack und es gibt genügend Messernutzer die das komplett anders sehen, das ist für mich völlig fein und ändert nichts an den beschriebenen Eigenschaften, die man entsprechend berücksichtigen sollte, genauso beim Skandi, denn vielen Nutzern ist eben nicht klar, das die Schneidkante eines Skandis eine sehr empfindliche ist allein aufgrund der Geometrie.
Wenn man lange frustfrei mit einem Messer arbeiten möchte macht es Sinn sich mit den Eigenschaften der Klingengeometrie zu beschäftigen um sie entsprechend in das eigene Nutzungsverhalten zu integrieren, nicht mehr und nicht weniger.
Beste Grüße & stay sharp 👊🔪🍀
Heiner
@@andersschleifen Moin Heiner,
da bin ich Satz für Satz absolut bei dir!
In der Tat ist das alles sehr differenziert zu betrachten, bzw. da gibt es viele Erfahrungen zu machen....wer länger Messer nutzt (also auch Klingen mit verschiedenen Anschliffen), der wird auch zwangsläufig sich irgendwann mit der Materie etwas tiefer auseinander setzen müssen....um dann z.B zu erkennen, das der Scandi unter Umständen enorm empfindlich reagieren kann.
Da erinnere ich mich an eine Geschichte zurück, als meine Mutter mein EnZo Brisa PK70 mit Scandi auf einer gläsernen Tortenplatte genutzt hatte.......oh man, danach hatte ich eine Schneide mit Serrations. 🙂
Stay sharp & allerbeste Grüße,
Stephan
Und nur damit das nochmal deutlich wird, das macht den Skandi eben nicht zu einem schlechteren Anschliff (ausser auf Tortenplatten 😅🙈), man muss es halt nur verstehen und entsprechend bei der Nutzung berücksichtigen 🙂👍
@@andersschleifen So isses! 😀
Beste Grüße,
Stephan
Klasse erklärt, super Video, ich seh das genauso 👍 vor allem bei dem Scandi - Schliff
Toll erklärt, vielen Dank!
Servus,interessantes Thema,da gehen wohl die Meinungen sehr weit auseinander,vielen Dank für das Video,LG Christoph
Moin Christoph, ja auf jeden Fall ist das Meinungsspektrum hier sehr breit, häufig leider auch sehr uninformiert. Deshalb möchte ich hier ein paar meiner Gedanken und Erfahrungen dazu anbieten.
Sehr gut erklärt! Danke für Deine Mühe und das Video! Gruss und Messer rechts 🔪
Solinger Dünnschliff, blaugespleißt. Der Klassiker der nie geschliffen werden müsste. Macht man es doch...ersetzt es das Rasiermesser.
Fällkniven F1X das Beste Beispiel für "Einmal Totalversagen" bzgl. Geometrie.
Hatte mir da ziemlich schnell einen Ausbruch reingeholt...bei Stöckchen kloppen für den Hund. (Cane Corso)
Da war ich ja schon bedient...knappe 300 Taler und dann bei nem Stöckchen nen Ausbruch....
Den hab ich dann in "klassischer Blödheit" auch nur "mal schnell" ausgeschliffen....und von da an war es zwar scharf genug für Armhaare rasieren...aber das wars auch. Hat gar nix mehr geschnitten. Weil einfach zu fett hinter der Schneide.
Beim Versuch das wieder halbwegs brauchbar zu schleifen....sind ein 400er Naniwa Superstone und ein 1000er davon komplett drauf gegangen....großartig...und die schwarze Beschichtung ging gleich mit flöten. Voll toll...DER SCHROTT
Wenn Du Lust hast kannst dich ja mal dran versuchen. Ist auf jeden Fall eine Herausforderung.
Was ist da Besondere an dem Solinger Dünnschliff? Was ist das für eine Klingengeometrie?
Richtig gut erklärt! Und gerade bei den wahrgenommenen Paradoxien der verschiedenen Geometrien habe ich das sehr gut nachvollziehen können. Hast du auch schonmal die Primärfase vollflächig umgeschliffen, sog. Regrind? Ist das überhaupt sinnvoll? 🤔
Für mich nur in wenigen Fällen sinnvoll, zB. am heissgeliebten Küchenmesser das seit Jahrzehnten im Einsatz ist oder nach dramatischen Reparaturen einer Klinge.
Dazu ist meiner Meinung nach nur zu sagen: Genau!!!!
Ich glaube besser kann es nicht erklärt werden.
Erhält man einen V-Schliff, wenn man mit einer Tormek T4 von oben schleift?
Ja
Eine Axt soll spalten sonst nichts Hohlschliff oder V nützt da nix! Zum häuten ist ein einseitigen balliger Schliff von vorteil... Zum Fleisch schneiden balliger Schliff beidseitig. ( Fleisch soll "weglaufen") V Schliff fürs Grünzeug usw. Passt bei mir seit 60 Jahren...
Messerphilosophie...wenn Messer stumpf dann schleifen bis wieder scharf ...alles kein Hexenwerk wenn man Übung darin hat.
Super erklärt. Vielen Dank dafür
Gerne 🍀🔪👊