Ich als Mensch mit Behinderung hasse den Begriff "Mensch mit besonderen Bedürfnissen". Etwas behindert mich so zu sein, wie es eigentlich sein sollte, dass sich daraus eine Einschränkung für mein Leben ergibt und keine "besonderen Bedürfnisse". Ich würde vielleicht darauf verzichten zu sagen "Ich bin behindert", weil man das falsch verstehen kann, aber zu sagen "Ich habe eine Behinderung", daran sehe ich absolut nichts schlimmes. Niemals würde ich sagen "Ich habe besondere Bedürfnisse", weil ich auch kein besonderes Bedürfnis habe, sondern eben eine Behinderung.
Besondere Bedürfnisse hat einfach einen Geschmack von: da möchte jemand besonders viel Aufmerksamkeit, obwohl ich doch in Realität echte Hilfe benötige um die Bedürfnisse, die jeder Mensch hat, abzudecken.
Ich hab schon mal aus dem englischen Raum den Begriff "diff-abled" statt disabled gehört. Also differently abled= anders befähigt/in der lage. Ich frag mich ob das die bessere Lösung ist🤔
Ich finde "Menschen mit besondere Bedürfnisse" hört sich mehr so an, als muss man sich besonders um dich kümmern, aber die meisten mit eine Behinderung wollen einfach so behandelt werden wie alle
Genau so geht es mir auch. Ich finde die Formulierung "Mensch mit besonderen Bedürfnissen" einfach fehl am Platz. Meine Mutter sagt immer "Mensch mit Handycap" ("Das sagt man doch heute so"), aber das ist halt auch einfach nur die englische Übersetzung und ich habe ihr erklärt, dass es vollkommen in Ordnung ist "Mensch mit Behinderung" zu sagen, weil das nun einmal einfach die Situation beschreibt.
Oh ja ich persönlich finde den Begriff Mensch mit besonderen Bedürfnissen auch so schlimm weil das für mich so wirkt als wäre es was ganz außergewöhnliches wie ich lebe. Traurig finde ich nur das teilweise Leute zu mir gesagt haben Behinderung sagt man nicht... Inzwischen hab ich für mich das Wort Beeinträchtigung für mich entdeckt weil ich dann nicht immer doof angemacht werde und für mich es keinen großen Unterschied macht
Alles was ich mir von body positivity erhoffe, ist dass ich mit normalem Respekt behandelt werde. Nicht beleidigt, belästigt oder abfällig behandelt werde. Darüber hinaus muss für mich nichts beschönigt werden.
Und das ist ja auch genau das, was eigentlich die Bedeutung von Body Positivity sein soll. Nur die Problematik ist ähnlich wie bei dem Thema Gender Sprache, das war ja auch schon mal hier auf dem Kanal Thema, dass das Thema Body Positivity als eine Scheindebatte genutzt wird, um über das Thema Gesundheit zu reden. Und das da dann oftmals leider innerhalb der Diskussion es überhaupt nicht um das Thema Gesundheit geht, sondern um einen schlanken Schönheits Standard, denn erwiesenermaßen ist Diskriminierung ein negativer gesundheitliche Einfluss. Es geht halt leider nicht bei der Debatte um Gesundheit mit oder trotz eines höheren Gewichts, um die Sorge um Menschen mit einem höheren Gewicht. Es geht im Grunde genommen um die Abwertung von Menschen mit einem höheren Gewicht im Namen der Gesundheit. Denn leider kann man sich anders nicht erklären, warum innerhalb der Diskussion dann leider oftmals nicht Fakten basiert diskutiert wird. Beispielsweise wurde Adipositas erst im Jahre 2013 zur Krankheit erklärt, im übrigen gegen den willen eines Expertenrates, der vorher in einem Jahr Beratung sich dafür ausgesprochen hat, das ganze nicht so Krankheit zu erklären. Leider ist es so gut wie unmöglich, über das Thema Gewicht und Gesundheit, vernünftig eine Debatte zu führen, natürlich erst recht im digitalen Raum mit Menschen, die sich anonym und die kein Interesse daran haben, eine Diskussion zu führen, sondern lediglich da sind, um andere Menschen salopp gesagt, ihre Meinung vor die Füße zu kotzen.😅 zwei deutschsprachige Experten im Bereich, gewichts,neutral Therapie und Ernährung. Haben dieses Jahr zum Glück mal ein Buch herausgebracht, wo auch sehr viele Quellen sind zu dem Thema Gesundheit und Gewicht, „ Gesundheit kennt kein Gewicht“ - ich kann das Buch und die Quellen, die haben fast 200 wissenschaftliche Quellen gesammelt, absolut empfehlen. Denn leider findet gerade im medizinischen Bereich Diskriminierung statt. Nicht nur Diskriminierung von Menschen mit einem höheren Gewicht, sondern auch beispielsweise medizinische Rassismus. Dazu hat beispielsweise Aurel Mertz eine sehr gute Sendung gemacht, die findet man in der ZDFmediathek.
@@prince1747 das ist auch so ne Sache, die ich nicht verstehe, Werbekommentare unter einem Video, dass wahrscheinlich in den Trends landen wird, funktioniert das denn?
Wo kämen wir nur hin, wenn wir die Dinge auch beim Namen nennen würden? Es ist halt echt faszinierend, dass wir mehr Energie in die Umformulierung unerwünschter Dinge stecken, als in die Problemlösung selbst.
Das hat zwei wesentliche Gründe - einerseits möchten Menschen nichts unbekanntes in ihrem Umfeld haben, sie versuchen sich also Begrifflichkeiten zu schaffen, die die Realität für sie greifbarer machen. Ist nur eben nicht ihre Realität, es ist die der Betroffenen. Der zweite Grund ist eine perverse Version des White-Knighting - ich mache mir "die Ungerechtigkeit, die Betroffenen widerfährt" zu eigen, kämpfe dagegen an, signalle meinen virtue. Und da das nicht vergebens war, habe ich dabei nebenbei die Gesellschaft verändert, es gibt dann nicht mehr "Schwule" und "Lesben" - ich habe sie alle befreit, sie sind jetzt zu "Transpersonen" aufgestiegen (Behinderte und Krüppel habe ich am Dienstag übrigens gerettet, sie haben jetzt nur noch "besondere Bedürfnisse", dankt mir später). Das ist so ein bisschen wie in den USA nach den Bürgerprotesten um MLK und Malcom X - die übrigens keine "Bürgerproteste" waren, da den Protestierenden Bürgerrechte gar nicht erst zugestanden wurden, sie haben für Gleichberechtigung gekämpft. Aber als die "guten weißen Demokraten" politisches Kapital daraus geschlagen haben, verkündeten sie munter, dass der Kampf erfolgreich war, die Schwarzen ihre zweite Befreiung erfahren hätten und doch jetzt bitte nicht mehr über strukturelle Unterdrückung klagen mögen. Das Bemühen um eine "politisch korrekte" Sprache ist auch nur eine Verdrängung "der anderen" aus dem öffentlichen Raum, diesmal unter dem Deckmantel der Philanthropie und im Austausch für Social Credit.
Ich bin selbst von 2 der genannten Beispiele betroffen (schwul und körperlich behindert) und finde es sehr richtig, was du sagst. Ich würde dem gerne noch etwas hinzufügen: Wenn man immer wieder neue Euphemismen erfindet, um die gleiche Sache zu beschreiben, verschwinden die alten Worte nicht. Das einzige, was man dadurch tut, ist diese vielleicht teilweise negativ konnotierten Wörter nun komplett dem Gegner zu überlassen, sodass dieser sie als noch schlagkräftigere Beleidigung nutzen kann. Die Wortneuschöpfungen werden dann sowieso in der Regel nur von Menschen verwendet, die der beschriebenen Sache eh schon positiv gegenüberstanden und sie schützen möchten. Statt also die Worte den Gegnern zu überlassen, würde ich dafür plädieren, diese bewusst auch als Betroffener zu verwenden und so wieder positiv zu besetzen. Beispiel: "Bist du behindert?" (abwertend) und Antwort "Ja, ich bin behindert." "Was hast du für schwule Klamotten an?" "Ich bin ja auch schwul, ich darf das" Damit nimmt man der Abwertung doch jede Schlagkraft. Thanks for listening to my TED-Talk
Ein Beispiel dafür wäre das Wort queer. Im englischen galt es lange abwertend und als Beleidigung, nun entwickelt es sich zu einer Art Sammelbegriff für alles, was LGBT+ ist. Ohne, dass man endlos viele Buchstaben anfügen muss, wie bei LGBTQIA2S+, was mega unhandlich ist, da man das fast endlos fortsetzen könnte.
@@Elbylicious Gutes Beispiel! Finde es auch schade, dass in Medien oft nur von LGBTQwasweißich gesprochen wird, obwohl meiner Erfahrung nach die wenigsten Schwulen sich damit lablen.
Ich bin selber ÜBERgewichtig aufgrund einer lange nicht entdeckten Schilddrüsenunterfunktion. Body positivity ist, meiner Meinung nach, einfach nur fehl am Platz. Bis heute wüsste ich nicht, dass ich eine Krankheit habe, wenn ich mich einfach dem Gewicht hingegeben hätte ganz nach dem Motto: Body positivity, ich bin wer ich bin. Das Wort „Mehrgewicht“ ist mir auch besonders in letzter Zeit aufgefallen und ich habe mich die ganze Zeit veräppelt gefühlt. Denn ob mehr oder über… das Problem löst sich nicht und man wird auch nicht gesünder. Danke für das Video 🙏🏻
Danke! Ich selbst habe ADHS und wohl autistische Züge, verwende das Wort "behindert" aber inflationär, wenn ich mich aufrege. Wurde deswegen auch schon "gerügt". Das eine hat mit dem anderen ja überhaupt nichts zu tun. Vor allem (und das mag jetzt ne zurechtgedrehte ADHS Logik sein): das, worüber ich mich aufrege, behindert mich in meinem Fortschritt. Ergo...bist es dann halt auch einfach behindernd, ein Hindernis aka ich finde das behindert. Damit müsste ich mich ja jedes Mal selbst komplett entwerten. Aber nun ja. ( neurotypische) Menschen halt. 😉
Wenn man mehr statt über sagt kann die Konnotation eine andere sein. Redet man von Menschen die im BMI leicht über der Norm liegen von Übergewichtig suggeriert das man müsse sofort etwas dagegen tun, und als wäre das grundfalsch. Das ganze Mehrgewicht zu nennen, und auch als sowas zu betrachten ist für alle Beteiligten einfach angenehmer, vorallem dann wenn durch die paar Kilos mehr eh kein Gesundheitliches Leiden oder Schäden im Raum stehen.
@@Maralein.03 also ich bin laut den Zahlen übergewichtig. Und jetzt? Selbst wenn's stimmt; und jetzt? Ich verstehe die Korrelation dahinter nicht. Dann würde dich ja jeder Arzt bei jeder Diagnose komplett beleidigen. "Herr Kuligk, ihr Dopaminhaushalt ist schlecht, sie haben ADHS" entwertet mich doch nicht als Menschen sondern zeigt mir Ursachen für bekannte Probleme auf. Wenn du dich wegen dem Wort "Übergewicht" ernsthaft angegriffen fühlst, dann liegt meiner Meinung nach als betroffene Person das Problem bei dir und nicht bei den anderen (kenne auch keinen, der Übergewicht als offensives wort nutzt. Da geht man direkt auf Fett oder dergleichen). Übergewicht war für mich zb schon IMMER ein diagnostischer Begriff.
Ich bin behindert, ich habe dieselben Bedürfnisse wie alle nicht Behinderten. Zu sagen, ich hätte besondere Bedürfnisse macht mich wirklich wütend, weil es immer suggeriert, dass ich mir eine Extrawurst wünsche. Dieses Vorurteil ist diskriminierend und begegnet mir sehr oft. Für mich ist diese Wortschöpfung ein Rückschritt. Ich brauche und will Nachteilsausgleiche. Das ist aber nicht, niemals, nie dasselbe wie eine „Extrawurst“, die immer einen Vorteil darstellt oder eine besondere Behandlung über den Nachteilsausgleich hinaus. Das was für Nicht Behinderte wie ein Vorteil aussieht, zb mehr Urlaubstage haben, sind ein Nachteilsausgleich, weil wir unfassbar viel Zeit in Organisation und Kämpfe mit Ämtern, Krankenkassen etc reinstecken müssen. Die eigentlichen Kämpfe die wir haben, die sind nicht (alleine) mangelnde barrierefreiheit, sondern die diskriminierenden kräftezehrenden diskriminierenden Strukturen.
Ja, so komische Wortschöpfungen werden heute allen an den Kopf geworfen, die irgendwie nicht mehr "kompatibel" sind. Kritisiert man es, sind alle beleidigt. Selbst der Begriff "divers" ist irgendwie befremdlich. Wie eine Schublade, in die man nun endlich Alles stecken kann was nicht mehr als Mann oder Frau durchgeht. Quasi: Männer, Frauen, und "die Anderen". Je mehr diese Gesellschaft von Offenheit und Toleranz spricht, umso stärker ist sogenannte "Mikroaggression" auf dem Vormarsch. Der Weg zu Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.
Ich finde diese Formulierung "Besondere Bedürfnisse" auch doof. Ich war einige Zeit in einer Pfadi für Kinder mit Behinderung tätig. Für mich waren das ganz normale Kinder, die die gleichen Bedürfnisse haben, wie eben alle Kinder. Aber sie brauchen halt etwas mehr Unterstützung, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Und leider denken viele Leute, dass Menschen mit Behinderungen Extrawürste wollen, nur, weil sie zum Beispiel alleine Bahn fahren können wollen, wie alle anderen auch. Die Formulierung "mit besonderen Bedürfnissen" verstärkt diese Haltung auch noch.
Vor allem ist das ja super unterschiedlich. Ich bin einseitig taub, habe also eine Behinderung. Die "besonderen Bedürfnisse", die sich daraus ergeben, halten sich eher in Grenzen. Klar habe ich Nachteile, aber alles, was ich wollen und erwarten kann, ist im Endeffekt, dass man mich möglichst nicht von der falschen Seite anspricht und ich am Tisch am Eck sitzen darf. 😅
@@juliaisler2608 Ich habe mal bei einer Bewerbung ganz normal beschrieben, wie die Arbeit aussehen müsste von der zeitlichen Struktur her, um der Beh_nderung angepasst zu sein. Als ich da am Telefon die andere Person mit ihrem Mitarbeiter sprechen hörte "Ja, dieser Herr hat besondere Bedürfnisse" war mir schon klar, dass es in Richtung Absage geht. Das Problem besteht leider bei fast jedem Job in fast jedem Unternehmen.
Ist irgendwem beim Schauen des Originalvideos aufgefallen, dass die Dame in grün zwar sich selbst "Mehrgewichtig" statt übergewichtig nennt, aber Untergewichtige Menschen als "mager" statt konsequent als wenigergewichtig bezeichnet? Nur ein Beispiel von vielen das gezeigt hat, dass es ihr ausschließlich um sich selbst geht und nicht um Bodypositivity für alle...
Woah genau das. Ich bin und war schon immer "wenigergewichtig", "mager" und damit zwar "gesellschaftlich attraktiv", zumindest in unserem Kulturlreis und in unserer Zeitepoche, dennoch finde ich es zum einen geheuchelt und zum anderen verletztend, wie sehr manche Übergewichtige gegen Menschen wie mich hetzen können. Und ja, es ist wahr. Selbstverständlich erlebe ich das Leid eines Übergewichtigen Menschen nicht und darum traue ich mich auch kaum darüber zu sprechen, aber man erkennt bei vielen einfsch auch ein Shaming gegen Dünne bzw Untergewichtige und es ist Heuchelei und vor allem verletztend. Sprüche wie "echte Männer stehen auf Kurven, nur Hunde spielen mit Knochen" (ich muss meinen Körper von niemandem als Knochen mit dem Hunde spielen und der nicht begehrenswert sein kann bezeichnen lassen) oder Begriffe wie "Hungerhaken", die sich einem ebenso bösen Klischee bedienen, gegen welches Übergewichtige schon kämpfen: und zwar das Essverhalten. Ich hungere nämlich nicht, auch ich kann nur wenig für mein Gewicht. Und generell "mager", "Hungermaken", "Magerbohne", "Knochen", "Skelett", "Supermodel" aber abwertend gemeint, automatisch wird man als vertusst bezeichnet und und und. Und ja, Übergewichtige haben es deutlich schwerer. Trotzdem muss dieses Gegenbashing nicht sein. Das ist nur Heuchelei und verletzend.
@@97875edjabn fühle ich 1:1 Freue mich auch sehr über deinen Kommentar, weil ich immer Angst habe ins Visier zu geraten. Wir haben es ja "gut" mit unserem Untergewicht, wir sind ja dünn und somit schön etc. Und wir kennen das soziale Leid der Übergewichtigen selbstverständlich nicht in dem Ausmaß, nicht mal im geringsten. Und deswegen habe ich totale Angst mich als dünne Person über solche Kommentare aufzuregen. Aber es ist nun mal verletztend und man sollte den Spieß nicht gleich umdrehen, also neue Opfer suchen. Man sollte einfach weder gegen Über- noch Untergewichtige bashen. Und ja all das was du genannt hast kenne ich auch zu gut
Die Dame in grün - Tanja - hat ein Buch geschrieben mit einer dünnen Kollegin das „Sizeegal“ heißt. Ihr dürft nicht vergessen, dass viele Aussagen auch mal weggeschnitten werden oder Sachen dann nicht im Kontext wiedergegeben werden. Tanja setzt sich für alle Menschen mit verschiedenen Körperformen ein.
Zur WG-Mitbewohner-Befragnung: Ich persönlich finde die Bezeichnung "Person mit besonderen Bedürfnissen" besonders deswegen Abschreckend, weil es für mich so klingt, als müsste man sich um diese Person kümmern. Eine Person mit Behinderung heißt für mich nicht, dass diese Person nicht auch selbständig (bzw. dank Hilfsmitteln) klarkommt.
same. "Person mit besonderen Bedürfnissen" klingt für mich auch sehr stark nach einem nervigen Mitbewohner, der sich einfach komplett ausbreitet und sich absolut nicht dafür interessiert, wie die anderen Leute in der WG dieses Verhalten finden. schon öfter als Euphemismus für Arschloch-Bekannte/Kunden gehört.
stimmt. Ein Bedürfnis ist ja ein Wunsch nach etwas, was ich brauche. In mir löst "Person mit besonderen Bedürfnissen" auch nichts Positives aus. Irgendwie muss ich da an Menschen denken, die sich um sich selber zu erhöhen anderen vermeintlich helfen ohne die Hilfebedürftigen überhaupt mal zu fragen, was sie wollen. Offensichtlich wünschen sich viele Behinderte diesen Ausdruck auch überhaupt nicht. Allgemein scheinen die betroffenen, egal ob Übergewichtige, Ausländer, Behinderte, Schwarze in diesen ganzen Diskussionen wenig berücksichtigt. Die meiste Zeit reden und diskutieren nicht betroffene.
Na ja, wörtlich stimmt es aber schon, oder nicht? Jemand mit einer Behinderung hat im Gegensatz zu jemandem ohne Behinderung "besondere Bedürfnisse", er braucht z.B. Hilfsmittel oder eine Rampe, die ins Gebäude führt, oder "besondere" Toiletten, also niedrigere, welche mit Haltegriffen in der Nähe usw. Oder er braucht unterwegs Blindenschrift oder er braucht Geräte, die ihm Geschriebenes vorlesen usw. Das sind ja schon "besondere Bedürfnisse". "Besonders" = nicht gewöhnlich, nicht so, wie für die Mehrzahl der Menschen ausgelegt, für Menschen ohne Behinderungen. Besonders bedeutet eigentlich nur "ungewöhnlich" im neutralen Sinne und manchmal sogar "herausragend" im positiven Sinne (besonders begabt, besonders attraktiv, besonders sportlich etc.).
@@Fidi987 Die Bedürfnisse sind nicht "special", die sind normal: Kommunikation, Information, Zugang etc. etc. Nur ihre ERFÜLLUNG ist nicht"normal", dafür gibts Hilfsmittel - z.B. Rollstuhl. Mein "Bedürfnis" ins Amt zu kommen, ist nicht "besonders", auch nicht als Rollstuhlfahrerin. Nichtgewöhnlich (vor allem aufgrund der Ver-Besonderung, i.e. Segregation in Kümmerknäste aka Heime, Aussonderungsschulen und Werkstätten) ist, auf welche Weise sie erfüllt werden
Gibt aber natürlich auch Menschen mit Behinderung die nicht alleine klarkommen und wirklich Unterstützung brauchen grade bei chronischen Krankheiten etc
Ich finde "Sozial schwach" für "finanziell schwach" wahnsinnig schwierig! Sozial schwach assoziiere ich mit mangelnden sozialen Fähigkeiten. Also Asozialität. Und nicht mit finanzieller Armut. Ich studiere soziale Arbeit und zumindest in meinem ersten und zweiten Semester war das der Begriff und ich habe mich dagegen gewehrt. Ich habe in jeder Arbeit kurz erläutert, warum ich von finanziell schwachen Menschen schreibe. Wurde nie negativ angekreidet.
@@jake-z2i finanziell schwache Menschen können durchaus eine wirtschaftliche Leistung haben. Z.B. Kindererziehung ist wirtschaftlich wichtig, aber finanziell absolut nicht anerkannt. Und auch gesellschaftliches Engagement ist wichtig, wird aber seltenst finanziell irgendwie anerkannt.
Als eine 15-jährige Übergewichtige Person, finde es sehr kritisch, Übergewicht als etwas positives darzustellen. Übergewicht als auch Untergewicht existieren. Eine person, die 170cm groß ist kann wohl kaum kein Übergewicht haben, wenn sie zB 160kg wiegt. Andererseits hätte diese Person aber auch eindeutig untergewicht wenn sie zB 30kg wiegt. Body neutrality sehe ich als angebracht. Keinem geht der Körper des anderen etwas an. Man fragt nach keiner Meinung, und diese sollte nicht ungefragt aufgebracht werden. Dennoch sollten Unter- und Übergewicht nicht als etwas gesundes dargestellt werden. Ich finde die Begründung 'Mehrgewicht' statt 'Übergewicht' zu benutzen recht sinnlos bzw unbegründet, da wir alle das Wort Übergewicht kennen und zumindest ich sehe keinen Unterschied der beiden Wörter
Der zustand der gesellschaft ist schon wichtig und dazu gehört auch die betrachtung wie die menschen ihre gesundheit behandeln. Bodylove is the way to go. Wir haben nur einen körper. behandelt ihn wie jemanden den ihr liebt. Eine gesunde gesellschaft sollte immer das ziel sein einer gesellschaft.
Zumal ja bei Untergewicht auch nicht die gleiche Energie an den Tag gelegt wird. Ich hatte mit 18/19 eine Essstörung und wog zeitweise nur 45kg bei 1,67m Körpergröße. Ich war zu dünn und das hat man mir angesehen. Ich hatte damals fast ein Jahr lang meine Tage nicht. Niemand hätte mir gesagt "lieb dich so wie du bist, das ist ok so!", denn wer sich selbst wirklich liebt, der hungert sich nicht auf 45kg runter und über kurz oder lang wäre meine Gesundheit ernsthaft gefährdet gewesen. Auch die Aussage, dass jeder gleich schön ist finde ich Quatsch. Nein, es ist nicht jeder gleichermaßen gutaussehend und vor allem liegt das auch stark im Auge des Betrachters. ABER: schön zu sein ist nicht das einzige, was uns ausmacht und unabhängig davon, ob jemand mehr oder weniger gutaussehend ist, ist jeder Mensch gleich viel wert (und häufig machen Humor und Ausstrahlung äußere "Defizite" easy wett). Damit wird ja sonst wieder nur Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, das hilft uns auch nicht weiter. Jeder Mensch ist gleich wertvoll und hat das gleiche Recht darauf, in der Gesellschaft Platz einzunehmen. Es steht niemandem zu, ungefragt das Äußere oder den Gesundheitszustand von Menschen zu kommentieren, es sei denn es sind Menschen, die einem sehr nahe stehen und man macht sich ernsthafte Sorgen. Aber wir müssen aufhören so zu tun, als sei Übergewicht nicht einer der Hauptgründe für behandlungsbedürftige Erkrankungen in der westlichen Welt (Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkte, Krebs, Gelenkprobleme, etc).
Jetzt kann ich mir ewig lange, kräftezehrende Diskussionen sparen und auf dein Video verweisen. Es geht eben nicht um das Wort, sondern die Bedeutung dahinter und solange sich der Umgang nicht ändert, kann man 100 neue Worte erfinden und es wird nach einiger Zeit trotzdem negativ behaftet sein
Ja, genau. Die offene Haltung gegenüber anderen ist sehr wichtig. Man muss schon auf seine Wortwahl achten, aber das passiert automatisch, wenn man den anderen respektiert. Man hört auch oft, wie es jemand meint. Bei dem einen klingt „Ausländer“ wie eine abstoßende Beleidigung, aber der andere arbeitet jeden Tag mit Menschen mit Migrationshintergrund und „darf“ es so verwenden, weil er es nicht abfällig meint und sich niemand nicht willkommen fühlt. Wenn jemand sich doch verletzt fühlt, kann das doch sich kommuniziert werden und nicht mehr verwendet.
Absolut. Um bei den Beispielen von Alicia zu bleiben: eine Oma die "behinderten und N*" hilft indem sie bspw für sie kocht, ist besser als ein "woker" der nichts mit besonderen Bedürfnissen und PoC zu tun haben will.
Ich bin 34 und habe in meinem Leben schon mehrfach viel zu- und wieder angenommen. Höchstgewicht 131 kg und niedrigster Punkt 72 kg. Aktuell bin ich wieder von 115 auf 102 runter. Mein Leben war/ist stets erfüllter, wenn ich im Bereich des Normalgewichts bin. Ich bin dick oder fett und nicht mehrgewichtig. Es zu beschönigen, enthebt mich von der Verantwortung, die ich für meinen Körper und meine Gesundheit trage und das ist sehr schlecht. Denn dann fällt das Abnehmen noch schwerer. Was bringt es bitte, wenn immer "harmlosere" Begriffe verwendet werden, damit man die Gefühle von niemandem verletzt, wenn diese Person dann doch unglücklich ist und ihr Leid im Stillen allein trägt. Man muss die Dinge beim Namen nennen und etwas gegen die Ursache machen und nicht die Beschreibung dessen.
Wie du selbst schon sagst, ist die (Eigen-)Verantwortung ein wesentlicher Punkt - und wie man im gesamtgesellschaftlichen Kontext meistens sieht, scheint das Gros mehr Bock darauf zu haben, eben genau diese abzugeben bzw. sich zumindest nicht darum kümmern zu wollen.
@@gestaltwandlerin Verantwortung für sein Sein und Handeln zu übernehmen, schließt die menschen halt direkt von den Oppression Olympics aus. Viele Menschen wollen derzeit einfach "Opfer" sein, fordern Mitleid und Rücksicht für ihre Situation ein. Das macht sich halt schlecht, wenn du im H&M nichts in deiner Größe findest und nicht die Modeindustrie verantworlich machen kannst - also wird Übergewicht plötzlich als etwas natürliches beschrieben (ist es gewissermaßen ja auch - alle Masse strebt den potentialenergieärmsten Zustand an, da muss man bei unserer Ernährung irgendwann auch zunehmen) und von allen, die dem Kult nicht folgen, flugs behauptet, sie "unterdrücken" Mitmenschen. Mit derzeit 30kg zu viel auf der Waage kann ich bestätigen, dass ich mich unterdrückt fühle, allerdings eher von meinem Bauch wenn ich auf dem Rücken liege...
Ich glaub nicht abnehmen fällt schwerer wenn man harmlose Begriffe verwendet, ein großes Problem beim Jojo Effekt und Bing eating ist mit Scham Gefühl verbunden...was ich sagen will ist ich finde viele Studien zeigen dass es emotional komplexe zu Übergewicht führen(Depressionen, Trauma, etc...) als das es an Disziplin liegt . Ich hab es selber gelernt aus Erfahrung da ich mit diesen Teufelkreis von abnehmen und zunehmen durch Therapie brechen konnte ,nicht durch Disziplin (was ich seit Jahren versucht habe und so eine negative Bewertung von mir je nach mein Gewicht gemacht habe)
Denke auch, dass man das "Kind" beim Namen nennen sollte! In beide Richtungen! Übergewicht UND Untergewicht, BEIDES wird in unserer Gesellschaft glorifiziert! Und BEIDES ist ungesund! Natürlich nicht gleich bei ein paar Pfund drüber oder drunter... Und da müssen wir, meines Erachtens, hin!!! Wenn eine Reha-Klinik eine Patientin, 55 Jahre, 1.68 groß, 67 kg (weiblich, Wechseljahre), Z.n. Bandscheiben-Vorfall (also in der Bewegung/Sport eingeschränkt), mit dem Vermerk "Adipositas" im Entlassungsbericht, nach Hause schickt, dann läuft in unserer Gesellschaft etwas gründlich schief!!!
Problem: Für mich verschiedene Wörter: - Ausländer = Nicht Deutscher. - Migrant = Ausländer, der nach DE gezogen ist - Mensch mit Migrationshintergrund: Vorfahren kahmen aus dem Ausland oder selbst eingebürgert
Mensch mit Migrationsgeschichte= Mensch ist in der Vergangenheit in ein Land zugezogen (also nicht mehr Migrant, aber war Mal einer) Migrant=Jemand der gerade eingewandert ist/zb noch nicht den deutschen Pass hat So kenne ich die Begriffe. Stimme dir aber zu, fürchterlich wie Alicia das hier darstellt, als ginge es um politische Korrektheit 🤦🏻♀️
Ich bin Autist habe auch weitere Behinderungen und „Mensch mit besonderen Bedürfnissen“ hat so das feeling von „ach die spezielle person braucht ganz besondere Aufmerksamkeit oi oi oi.“ Meine Behinderungen haben mich in der Kindheit bei ganz vielen Sachen gehindert und wurde von allen ignoriert und so und jetzt diese neue „Bezeichnung“ hat mich persönlich noch weiter isoliert. Viele machen sich auch darüber lustig, hab ich so in meinem Umfeld gemerkt.
Das Video war sehr interessant, danke! Ich finde es selbst manchmal schwer, bei den ganzen Begriffen hinterherzukommen und ich bin noch Teenager. Mich stört es sehr, wenn in einer Debatte auf einmal die Verwendung des „politisch korrekten Begriffs“ wichtiger ist, als das eigentliche Argument.
Du schreibst genau das, was ich bei diesem Video gedacht hatte. Eigentlich sollte es doch darum gehen, Menschen weniger auszugrenzen, statt dessen wird auf Begrifflichkeiten herumdiskutiert, die mit dem zugrunde liegenden Problem gar nichts mehr zu tun haben.
@@arthemisiaekuwa3581 genau so geht es mir auch! Da ich mich hauptsächlich in der LGBTQ+ Community bewege, kriege ich dort natürlich besonders viel mit und ich selbst bin manchmal abgeschreckt von den ganzen Begrifflichkeit und das obwohl ich nun schon lange „dabei bin“ und mich recht gut auskenne. Gerade bei nicht-binären Personen bin ich mir immer ein bisschen unsicher, was ich davon bzw von den ganzen Begriffen halten soll. Dadurch, dass alles in Kategorien eingeteilt ist, ist es zwar manchmal leichter zu beschreiben, aber es stört mich auch. Wieso nennen sich manche Menschen nicht-binär, nur weil sie keine langen Haare tragen wollen und nicht wie eine Frau aussehen? Muss ich jetzt jedes Frauen Klischee erfüllen um noch Frau zu sein? Ich bin da immer ein bisschen zwischen „find ich gut“ und „ist jetzt aber bissle übertrieben, was?“ hin und hergerissen…
Ich bin selber behindert. Wenn jemand sagt, ich hätte besondere Bedürfnisse, dann würde ich auch erstmal komisch gucken. Meine Bedürfnisse sind dieselben wie von jedem anderen. Ich habe einfach nur ein paar Einschränkungen im Alltag (also eine Hinderung). Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Leute mich als behindert bezeichnen - ist schließlich ein Fakt. Das englische Wort mag ich allerdings nicht wirklich. Disability ist das Gegenteil von Ability, das ja etwas beschreibt, was man kann. Disability bedeutet wörtlich übersetzt also, dass man etwas nicht kann. Eine Behinderung bedeutet allerdings nicht, dass ich etwas nicht kann, sondern dass ich in gewissen Situationen eingeschränkt bin.
Kann ich mich anschließen, ich finde behindert beschreibt behindert zu sein schon extrem gut, sehe da auch keine Wertung drin. Ich finde es auch einfach n langweilige bzw einfallslose Beleidigung deswegen.
Ich glaube, das kommt auf die Betrachtung an und deswegen gibt es ja auch viele diese Neuschöpfungen. Ein Mensch mit Gehbehinderung, der im Rolstuhl sitzt, dem reicht die Treppe nicht. Sein "normales" Bedürfnis Zugang zu Gebäuden und Räumen zu erhalten ist besonders, da er eine Rampe oder Fahrstuhl oder... brauch. Menschen mit Lernschwäche haben auch besondere Bedürfnisse. Aus einer Behinderung/Einschräkung erwachsen nun mal besondere Bedürfnisse. Es wird jetzt auch häufiger die Sichtweise genutzt, dass nicht die Personen eine Behinderung haben, sondern diese von der Gesellschaft behindert und dadurch exkludiert werden. Diese Wortneuschöfungen kommen glaube häufig, wenn es auch einen Sichtweisenwechsel gibt.
Meine Eltern kommen aus der Sowjetunion. Ein mal im Jahr wurde eine Umfrage in der Schule durchgeführt, wo der Migrationshintergrund abgefragt wurde (Geburtsort der Eltern / Großeltern und die Muttersprache). Ich war immer ziemlich stolz darauf ein so diverses Weltbild zu haben und eine Sprache mehr zu kennen als meine Mitschüler. Migration bedeutet für uns seinen Wohnort in ein anderes Land zu verlegen, mit dem Ziel über mindestens eine Generation dort zu bleiben, was genau auf unsere Situation zutrifft. Irgendwann bin ich über eine Diskussion gestolpert, wo sich sehr viele Deutsche (ohne migrationshintergrund) sehr über diesen Begriff aufgeregt haben, wie abwertend und rassistisch er doch sei und als Alternative "fremdstämmig" propagiert haben. Die Kommentarspalte war zwiegespalten. Auf der einen Seite die Migranten die sich gewundert haben, wieso sie in ihrem Heimatland plötzlich als fremd bezeichnet werden, sogesehen als nicht dazugehörig und auf der anderen Seite die "Einheimischen" die Mitleid mit uns hatten dass wir so unter dem Wort Migration leiden und die Alternative fremdstämmig feierten. Somit wurde ein ziemlich neutraler Begriff durch eine viel schlechter konnotierte Alternative ersetzt. Ich bin sehr froh, dass sich das nicht durchgesetzt hat!
Das Problem an "Migrationshintergrund" ist, dass der Begriff über alles drüber geklatscht wird, egal ob Heimatvertriebene (da war was von 1945 an), Spätaussiedler, Clan-Aktivisten wie in Berlin (die mit der Goldmünze z.B.), Gastarbeiter, Kriegsflüchtlinge und Einwanderer. Ein Sammelbegriff, der politisch korrekt vernebeln soll. Der Ersatz "fremdstämmig" klingt arg nach Nazi. (Rechts ungleich Nazi). Man sage einfach "meine Vorfahren kommen aus...".
@@reynajelly Genau und Stäbchen hört sich auch so ähnlich an. Kommt bestimmt auch von den Rechten und sollten wir verbieten!!! Ich werde das Gefühl, dass du der Gruppe der "kognitiv Herausgeforderten" angehörst, einfach nicht los.
also das ist mir ja noch nie untergekommen (selbst aus russland eingewandert) und ehrlich gesagt, wie zu geier kommt man drauf, dass "fremd - stämmig" besser sein soll als "migration" wo doch genau solche begriffe wie "fremd" und "stamm" erst recht das ABSEITS zementieren! während "migration" doch ein ziemlich NEUTRALE BEZEICHNUNG für einen vorgang ist! herrje, bei mir in der tech-branche wird ständig "migriert" (datensätze, interfaces, online-auftritte). jemand, der nach deutschland "migrierte", so wie ich, versteht sich absolut als deutscher (ich war vier jahre zeitsoldat bei der bundeswehr, wieviel integration braucht man denn noch???). und jetzt soll "fremdstämmig" besser sein? wtf? ich bin NICHT fremdstämmig! ich bin weder FREMD in deutschland (ich kann nicht mal mehr russisch sprechen!), noch finde ich, dass es wichtig ist, was mein "stamm" ist (was soll das genau sein?). dieses ganze woke PC zeug kommt echt von leuten, die sich lieber mal um ihre eigenen probleme und weltsichten kümmern sollten!
Was ich in meinem Arbeits/Ausbilungsleben ein wenig amüsant fand, uns wurde in der Berufsschule eingetrichtert, das wir nicht mehr Windel sagen, sondern Inkontinenzeinlage. In der Praxis haben dann aber die Menschen mit Behinderung nicht verstanden, was gemeint war und es selber Windel oder teilweise Pampers genannt. Mir hat das auch gezeigt, dass es exkludierend für die Betroffenen sein kann, wenn das neue Wort deutlich komplizierter ist, als das alte.
naja im medizinischen Bereich wird schon laange Inkontinenzeinlage verwendet.. und bei uns haben Patienten auch lieber über Inkontinenz gesprochen als „sich in die Hose machen“ Weils ein medizinisches Problem ist und nicht wie bei Babys normal
Bei uns heißt es auch meist "die Hose wechseln" oder "eine neue Hose drummachen". Dann heißt es nicht Windel, aber jeder versteht was gemeint ist und man muss nicht das komplizierte, medizinische Fachwort benutzen :)
Denke, das ist eine sehr individuelle Sache, bei der es kein "so muss es allgemein gehandhabt werden" gibt. Bei uns gehen Patienten sehr unterschiedlich damit um... Zu mir kam einmal ein junger Mann (39, Z.n. Prostata-CA) und entschuldigte sich, dass er den Kurs kurz verlassen müsste: "Muss mal kurz meine Pampers wechseln.". Wogegen eine ältere Dame (92, inkontinent) ihre Tochter bei der Behandlung dabei haben möchte. Die soll dann für sie im "Notfall" alles regeln...
Auch ich habe eine körperliche Behinderung und finde es immer blöd, wenn man von "Menschen mit besonderen Fähigkeiten" spricht. Finde es ehrlich gesagt keine besondere Fähigkeit, dass ich ohne meine Herzmedikation sterben würde. 🤷
Autsch, ich wünsch dir alles Gute weiterhin. Vielleicht gibt es bald ja noch bessere Methoden wo man soetwas besser behandeln und vielleicht sogar heilen kann.
alles das Beste für dich! gibt aber dennoch einen klaren Unterschied zwischen "du bist behindert" und "du hast eine Behinderung". Das eine Reduziert den Menschen vollständig auf die Behinderung was einfach unangebracht und nicht fair dieser Person gegenüber ist.
@@bigben6894 Oh danke ich habe tatsächlich lange nach dem Wort gesucht mit dem ich erklären kann weshalb man es so ausdrücken sollte wie du gesagt hast und jetzt weiß ich es.
@@bigben6894Auch wenn ich weiß, wie du es meinst, die Absicht eine Gute ist und obwohl es im Allgemeinen so gesehen wird ("Wiederholung ist King" und die Masse lässt sich gerne etwas erzählen, um den Konsens nicht zu schädigen und/oder selbst denken zu müssen), ist es logisch nicht richtig schlüssig. Es gibt ja einen Unterschied zwischen "Du bist behindert." und "Du bist ausschließlich behindert.". Eine Reduzierung findet nur dann im Kopf statt, wenn man es so möchte - wenn jemand behindert ist, kann er auch schlau, geduldig und ein richtig angenehmer Mensch sein. Keine zwanghafte Reduzierung auf die Behinderung. "Du hast eine Behinderung" könnte ansonsten auf die gleiche Art und Weise reduziert werden -> Du hast gar nichts - keine sozialen Fähigkeiten, keine finanziellem Mittel, nur die Behinderung ist dir geblieben und dein einziger 'Besitz'. Ist ja auch unsinnig. Es gibt kein "Du bist [XY]", was einen vollumfänglich darauf reduziert, wenn man es nicht möchte und falls es das für jemanden geben sollte, ist es mit "Du hast [XY]" ebenso möglich. Wie im Beitrag erwähnt - weil das eine die eher neue Variante ist, wird sie bevorzugt, einen wirklich tieferen Sinn gibt es da nicht, da bei keiner Version damit automatisch etwas ausgeschlossen wird. Ich selbst bin auch behindert, aber wie bei jedem Mensch, den ich bisher kennengelernt habe, ist es bei weitem nicht die einzige Eigenschaft und zum Glück auch nicht die dominierende, es hat mich aber geprägt und ist ein Teil von mir, mit dem ich lebe.
Danke! Seit 20 Jahren erzähle ich jedem, der es hören will (oder auch nicht) von der Euphemismus-Tretmühle! Jetzt kann ich einfach dieses Video verschicken und so wichtige Atemluft sparen. Sehr gut und leicht verständlich erklärt. Realität beeinflusst Sprache, nicht umgekehrt. Jeder, der sich auch nur ein wenig für Linguistik oder Psychologie interessiert, sollte von Steven Pinker "The Language Instinct" lesen.
Ich finde es so unfassbar angenehm an deinen Videos, dass du es darin schaffst, Dinge einfach mal sachlich zu besprechen, zu erörtern oder zu hinterfragen, ohne dabei irgendetwas zu emotionalisieren... Ich habe das Gefühl, dass das extrem selten geworden ist in unseren Gesellschaft.
Wer hat bitte damit angefangen, das Bild zu formen, dass emotionale Aussagen weniger wertvoll für eine Debatte seien? Warum wird einem abgesprochen, Fakten zu benennen, wenn man emotional ist?
@@luiselokau Naja, man kann eine sinnvolle Diskussion ohne Emotionalität führen, aber nicht ohne Rationalität. Sie gehören also nicht beide in gleicher Weise dazu. Natürlich können Emotionen auch dabei helfen, eine sinnvolle Lösung für ein Problem zu finden. Allerdings werden Gefühle heute oft mit Argumenten verwechselt und das ist ein Problem. Wenn bspw. jemand denkt, etwas wäre gut, weil es sich gut anfühlt, kann man nicht mehr sinnvoll mit der Person diskutieren. Und so etwas erlebe ich gerade in letzter Zeit sehr oft.
In der Erzieherausbildung vor Jahren kam das auch auf. Da wurde dann empfohlen, ein Kind mit häufigen Wutausbrüchen zb positiv zu umschreiben mit "weiss seine Gefühle ausdrucksstark auszudrücken". Ich musste schon damals dazu einfach nur den Kopf schütteln. Denn das Positivbeispiel drückt die Problematik überhaupt nicht aus. Und das Problem ist eben nicht das Kind, das man da vermeintlich schützen möchte, sondern die Ursache, das zu häufigen Wutausbrüchen führt. Und dann kommt noch hinzu, das ein vermeintliches Problemkind bei der Einen aber kein Problemkind bei der anderen Erzieherin ist. Kommt also sogar auf das Gegenüber und den Umgang an, ob ein Kind ein Problemkind ist. Damit will ich sagen, dass der Ausdruck "häufiger Wutausbruch" wertfrei erstmal ist und die Sachlage erstmal präzise benennt. Es kommt also auf das Gegenüber an, ob das negativ, neutral oder gar positiv ist. Das Kind schützt man nicht dadurch, indem man die Symptomatik (vermeintliche Auffälligkeit) nicht benennt, sondern indem man auf Ursachensuche geht, um dem Kind die bestmögliche Unterstützung bieten zu können.
Das erinnert mich auch an Arbeitszeugnisse, wo der Arbeitgeber ja verpflichtet ist, nur positive Sachen zu schreiben, und als Konsequenz gibt es jetzt halt diese Geheimcodes, wo dann zum Beispiel "er hat sich immer bemüht" für "er hat nie irgendwas hinbekommen" steht. Eine andere Bezeichnung für etwas schlechtes verändert halt nie die Bedeutung, sondern klingt höchstens noch zynischer.
@@SOUKOKU-SUPREMACY69 das ist wahr! Und in der Regel wurden die Betroffenen bei all den Beispielen garnicht gefragt, wie sie das oder das finden. Ein schlechtes Zeugnis bleibt ein schlechtes Zeugnis mit allen Konsequenzen. Für den Betroffenen ist es nur schwieriger geworden, weil er 1. von den Codes erstmal wissen muss und sie dann auch noch (er)kennen.
Wer ändert schon was an seinem Denken? Ich denke überhaupt nicht viel. Ich sehe nen Dicken und denke gar nichts. Mir sind Menschen die ich im Alltag sehe grundsätzlich gleichgültig solange ich mich nicht bedroht fühle. Ich erlebe ständig sexuelle Belästigung und bin einfach nur froh wenn ich unbelästigt von A nach B komme. Was soll sich denn im Denken änder? Die meisten finden dass Übergewicht danach aussieht, dass mit der Person was nicht stimmt. Stimmt ja auch, die hat ne Esstörung.
Das ist schon das zweite Mal, dass ich deine Videos im Deutschunterricht anwende. Zuerst habe ich einige deiner Gegenargumente für das Genfern in der Klausur genutzt und nun dieses Video für eine Präsentation über den Bedeutungswandel. Mega geil Danke!!!
Mein eigentliches Problem mit dem Begriff: wenn es "Mehrgewicht" gibt dann müsste aus Untergewicht "Wenigergewicht" werden. Ich glaube mit dieser Bezeichnung würde man es schaffen Untergewicht zu glorifizieren & das Problem haben wir eh schon 😅
als unfreiwillig untergewichtige Person würde ich mich durch die Bezeichnung "wenigergewichtig" abgewertet fühlen. Daran ist nichts glorifizierend, im Gegenteil. Ich bin nicht weniger wert/gewichtig, nur weil mein Körpergewicht zu niedrig ist.
@@tonidecker6030 das ist auch ein guter gedanke! Ich hatte so rum gedacht, dass bei Gewicht ja weniger immer gut asoziiert wird. Aber es kann natürlich auch ganz anders gedeutet werden. Ich denke allgemein sind "mehr" und "weniger" eventuell sogar problematischer als "über" & "unter".
Aber das ist es doch eigentlich: Gewichtsdiskriminierung gibt es eben auch bei Menschen mit einem niedrigen Gewicht und es gibt auch Menschen mit einem niedrigen Gewicht, die einfach von Natur aus sehr schlank sind, die regelmäßig Diskriminierung deswegen erfahren müssen. Und das ist auch nicht okay.😮 die Begriffe, Übergewicht und Untergewicht sind ja auch noch ehrlich gesagt gar nicht so alt, denn der BMI wird ja erst im Gesundheitswesen seit einigen Jahrzehnten genutzt. Da ist dann die Frage, warum wir jetzt, wo wir wissen, dass der BMI ihm durchaus problematisch zu sehen ist und keine gesundheitliche Kennzahl, weiter an diesen Begriffen festhalten wollen?
@@MsLinoi naja, die Thematik hinter den Begriffen ist, dass die auch noch gar nicht so alt sind, denn es ist ja erst einige Jahrzehnte her, dass der BMI damals von Versicherungen als gesundheitliche Kennzahl eingeführt wurde. Dementsprechend basieren diese Begriffe eben auf der Skala von BMI, von der wir eben auch inzwischen wissen, dass sie eben keine gesundheitliche Kennzahl ist.
Danke! Ich hab oft das Gefühl es wird mehr Energie in die korrekte Sprache gesteckt als darein sich in andere Menschen hineinzuversetzen, Verständnis aufzubringen, sich zu informieren und sich dann korrekt zu verhalten und eine entsprechende Haltung anzunehmen .... Oh und danke dass du die Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat wegen Braunkohleabbbau erwähnst! Gehöre dazu :(
Vielen Dank für das tolle Video. ❤️ Bei dem Wort „mehrgewichtig“ habe ich auch grammatikalisch kein gutes Gefühl. Es heißt doch bei mehreren Spuren auf der Autobahn auch mehrspurig - weil: mehrere Spuren. Aber Gewicht habe ich nur eines. Ich sage ja auch nicht überspurig, wenn man es mal rumdrehen würde. Aber so vieles macht derzeit keinen Sinn mehr bei den sprachlichen Veränderungen, die so mancher zu gebrauchen meint. 😅
Was mich an solchen Wortneuschöpfungen oft stört, ist, dass in den meisten Fällen über den Kopf der Betroffennen hinweg entschieden wird, wie sie jetzt angesprochen werden sollen. Und dann im Anschluss sich Leute, die überhaupt nicht betroffen sind, das Recht nehmen, zu kritisieren. Das finde ich so viel respektloser als in einem Gespräch mit guter Intention aus versehen den falschen Begriff zu benutzen.
so sehe ich das auch ... Respekt zeigt sich in deinen Taten, und diese endlosen Diskussionen über "political correctness" bewirken eher das Gegenteil, da sie nicht das Problem (= mangelnder Respekt vor Randgruppen oder Menschen, die anders sind) lösen, sondern irgendwann nur noch nerven
Das bedeutet dass du keine Ahnung hast. Die wortschöpfungen kommen meistens von den Betroffenen selber bzw. von den Aktivisten der Betroffenen gruppe 🙄.
@@rafalrafal3469 was du hier sagst steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage! Nicht alle Betroffenen und Mitglieder einer Gruppe sind doch der selben Meinung und haben die selben Wünsche wie die besagten Aktivisten! Anzunehmen dass man als Aktivist für alle Betroffenen sprechen kann ist meiner Meinung nach absolute hybris und respektlos.
@@brainstormedperson132 wie gesagt es sind die betroffenen selbst und natürlich sind nicht alle damit einverstanden. Betroffene die etwas unternehmen nennt man Aktivisten. Man versucht manche Missstände zu beseitigen statt passiv auf Verbesserungen zu warten. Manchmal sind es nur Worte oft aber auch politische Forderungen.
Bisschen vom Thema abweichend: Du hast es sehr gut hinbekommen, dass man automatisch nach einem kurzen Blick aufs Thumbnail direkt weiß, dass das Video von dir ist. Sehr hoher wiedererkennungswert.
Deine Sachlichkeit und Durchdachtheit mit der du solche Themen analysierst ist immer wieder erfrischend, Daumen hoch 😃 Auf einer längeren Zugfahrt bin ich mal mit einem Rollstuhlfahrer ins Gespräch gekommen, er hat kein gutes Wort an der neuen Bezeichnung "Menschen mit besonderen Bedürfnissen" gelassen...
Ich studiere Germanistik und habe dieses Semester ein Seminar zur Entwicklung des Sexualwortschatzes, wo es oft um Euphemismen und semantischen Wandel geht. Prozesse, wie du sie im Video beschreibst, kommen bei sexuellen Themen - insbesondere Tabus - oft vor. Ich kann deiner Argumentation auf jeden Fall zustimmen. Dass wir Ausdrücke wie das N-Wort nicht nutzen sollten, macht völlig Sinn, aber dann eben Begriffe wie "Übergewicht" oder "arm" durch euphemistische Neologismen ersetzen...? Ich persönlich finde "übergewichtig" nicht mal wirklich negativ konnotiert und denke, wenn jemand abfällig über übergewichtige Menschen sprechen möchte, eher Ausdrücke wie "fettes Schwein" oder etwas in der Art benutzt. Ich finde es super, dass du auch den Punkt mit den älteren Menschen und der bildungsfernen Schicht erwähnt hast, denn oft merke ich, dass sich viele Leute an der Uni in einer Bubble bewegen und vor lauter political correctness aufhören, selbst zu denken. Sprache schafft Realität, aber Realität schafft auch Sprache. Solange also übergewichtige Menschen diskriminiert werden, nützen all die schönen Neologismen nichts. (Und irgendwie müssen wir dann bald mal alle 3 Jahre ein neues Wort erfinden. 🤪) Danke für das Video!
Was die älteren Leute und die Bubble angeht: Ich denke man sollte nicht immer direkt so tun, und die älteren Leute quasi bemitleiden, dass sie quasi nichts für ihre "Dummheit" können, indem sie noch "alte" Begriffe verwenden und nicht die der hippen und woken Jugend.
Ich studiere Englisch und du sprichst mir aus der Seele! Was wir machen ist neutralere Wörter zu finden, die einfach negativ konnotiert werden. Hilft also auf lange Sicht nicht. Ich persönlich finde es affig das N-Wort nicht auszusprechen. Ich würde nie jemanden so nennen, aber wenn man über das Wort redet kann man es auch nennen??? Ich dachte z.B. als ich es das erste Mal gehört habe, dass es "Nazi" bedeuten würde lol. Und ja, nur irgendwelche Neu-Toleranten an en Unis (die am besten noch Sozialpädagogik studieren) suchen nach immer tolleren Begriffen um sich von der Mehrheit abzuheben und sich als besonders toll und halt tolerant darzustellen :D
@@D__V_K so einfach ist das nicht. Für ältere Leute ist es nicht nur schwieriger neues zu lernen, sondern auch veraltete Muster zu überdenken. Psychologie Studium lässt grüßen
@@D__V_K Was ist für dich älter? Klar, Leute um die 50 schaffen das eigentlich noch (locker). Menschen ab 70 sind da teils ganz anders. Die Verknüpfungen im Hirn lösen sich langsam und die degeneration setzt ein. Klingt fast wie eine Ausrede, aber alte Menschen verlieren immer mehr die Fähigkeit zu lernen und entwickeln sich zu Kindern zurück, manche mehr manche weniger. Durch die Degeneration kommt es ja auch dazu, dass viele alte Menschen sich wieder an Einzelheiten ihrer Kindheit erinnern können. Das ist kein Zufall.
Tatsächlich würde ich gerne noch einen weiteren Aspekt in die Diskussion zufügen: Als du die Beispiele "Arm" und "Sozial schwach" genannt hast ist mir noch etwas aufgefallen, hierfür muss ich einmal etwas ausholen. Meine Mutter und ich leben (noch) von Harz IV. Auch wenn es uns möglich ist davon gerade so über die Runden zu kommen, ist es oft, besonders mental, sehr herausfordernd wenn man, aufgrund von Überlastung der Ämter, über mehrere Wochen auf wichtige Zahlungen warten muss. Die Bezeichnung, dass wir "Arm" sind, finde ich persönlich, dann deshalb sogar ehr angebracht, da dieses aufgrund der Bedeutung deutlich macht, wie ernst unsere Lage ist. Die Bezeichnung "sozial schwach" ist da zwar auch zutreffend, macht für mich aber ehr den Eindruck, als würde das Problem an sich kleiner gehalten werden als es ist. Ich hoffe ich konnte meinen Punkt einigermaßen Verständlich rüberbringen! Würde mich interessieren, wie andere Leute das sehen. :) Und nur um das klar zu stellen: Mein Beispiel dient wirklich einfach nur dazu, um meinen Punkt besser rüber zu bringen.
gutes Beispiel, schwach klingt nach "joar nich viel, aber geht noch" arm hingegen nach "ohoh, da ist nix mehr" Allerdings "sozial schwach" klingt halt wirklich nicht nach Armut sondern nach asozialem Verhalten.
Ich finde den Begriff "sozial schwach" ausgesprochen unpassend, denn ein armer Mensch kann selbst ein sehr sozialer und sich kümmernder Mensch sein, der auch ein gutes soziales Netzwerk hat. Doch der Begriff löst bei mir im Kopf nur das Bild eines heruntergekommenen, gröhlend schimpfenden, sich asozial verhaltenen Menschen aus - und das tut den allermeisten Armen Unrecht. Ich finde das umso kritischer, da es mir scheint, dass es politisch gesehen vermutlich einfacher ist, von "Sozial Schwachen" zu behaupten, dass sie sowieso nicht arbeiten wollen, als von einem Armen. Und damit wird seit Jahrzehnten die Sozialpolitik angeheizt.
@@sandra.helianthus ich finde deinen Gedankengang sehr interessant weil ich auf diese Perspektive nicht gekommen wäre. Der Begriff sozial schwach ist (Zumindest in den sozialwissenschaften) meistens eher auf die soziale Teilhabe bezogen, die durch die Armut eingeschränkt ist. Scheint also noch ein Beispiel dafür zu sein das man an den Unis einen Begriff entwickelt hat der gut gemeint (weil (früher) leider das vorurteilt herrscht(e) das arme Menschen dumm&faul seien und an ihren Problemen selbst schuld sind) ist, aber dann im alltäglichen Sprachgebrauch doch wieder nicht so richtig wirkt... Also danke fürs Gedanken teilen :)
@@helena7406 gern, Danke 😊 Noch ein Gedanke: "Früher" bedeutete Arm eigentlich auch nicht faul - das ist bereits etwas was uns in der Heutezeit eingeredet wird. (Früher wurde auf arme Menschen eher herabgeschaut, da sie nicht adlig oder in der Oberschicht geboren wurden. - aber kommt sich drauf an, was man mit "früher" meint 😁)
Für mich haben arm und sozial schwach nicht wirklich die gleiche Bedeutung. Sozial heißt doch auch so viel wie "sich für seine Mitmenschen zu interessieren und einzusetzen". Jemand der wenig Geld hat, also arm ist, ist ja nicht grundsätzlich emphathielos oder tut nichts für andere. Heißt für mich, dass diese Umbenennung nur eine Verschleierung der Realität ist.
Ich bin begeistert von deinen Videos! Die Haltung und die Intention wenn es Menschen ist viel ausschlaggebender als die Worte. Diese Welt braucht Liebe ❤️❤️❤️
Es ist keine gute Entwicklung, dass aus Body Positivity inzwischen oft Body Adipositivity gemacht wird. Fettsucht ist nicht _schön_ und nicht _positiv_ Das beschleunigt die gesundheitlichen Probleme der Betroffenen enorm, wir müssen uns trauen, die Dinge ehrlich auszusprechen.💚
Naja, die Idee hinter der Positivität war ja eigentlich fette Leute nicht runterzumachen, dass der Kapitalismus da eine neue Kundengruppe anwirbt... klar oder? Kapitalismus ist es egal an wen er was verkauft. Ach und stellt sich heraus wer fett ist weiß auch häufig dass er fett ist. Überraschung, scheint man bei jeder Bewegung zu merken. Fett sein ist halt meist nur ein Symptom insofern glaube ich nicht das auch nur ein Mensch denkt fett sein wäre jetzt irgendwie praktisch, weil es irgendwo ein fettes Model gibt.
Findest du, dass das so ist? Hast du da ein Beispiel? Finde nicht, dass Body Positivity in unserer Gesellschaft vorherrschend ist, sondern eher eine Randerscheinung als Gegenbewegung zum Fatshaming. Verstehe nicht, warum da so viel drüber gesprochen wird (nicht in diesem Video, aber in deinem Kommentar). Vor allem, da es von Grund auf nicht den Grundgedanken besitzt, dass Übergewicht etwas ist, was man feiern soll, sondern dass auch übergewichtige Menschen ihren Körper schön finden und lieben dürfen. Hast du übrigens eine Quelle dafür, dass sich Body Positivity negativ auf den Gesundheitszustand der Menschen auswirkt? Ich persönlich habe schon diverse Studien gesehen, die zeigen, dass Fatshaming dagegen sich definitiv negativ auf den Gesundheitszustand auswirkt, besonders bei Frauen.
@@MsBuchnerd Besonders das hätte ich auch als Ursprung erkannt, das Frustfuttern als psychologische Ausgleichsbelohnung gegen gesellschaftlichen Ausschluss z.B so das sich dann ein Teufelskreis ergibt. Die Argumentation klingt son bisschen wie dieser AfD-Typ, der trans sein bekämpfen wollte weil sich trans Leute ja oft umbringen also ich glaube der wirkliche kausale Zusammenhang ist da genauso umgekehrt denn wer kennt nicht die Kinder, die so dick wie Israel Kamakawiwoʻole werden wollen weil der ja so berühmt over the Rainbow gesungen hat und mit 38 an Herz- und Atemproblemen verstarb?
@@MsBuchnerd Danke!! Diesen Kommentar habe ich die ganze Zeit gesucht…es geht doch nicht darum übergewichtige Körper zu glorifizieren oder als Ideal darzustellen. Es geht einfach nur darum, dass übergewichtige Menschen ein Recht darauf haben nicht aufgrund ihres Körpers diskriminiert zu werden. Und jetzt mal ganz ehrlich - Wer ist schon gerne übergewichtig, weil damit so viele Vorteile in unserer Gesellschaft einhergehen🫠
Danke für dieses Video 👍 Die ganze Body Positivity Bewegung geht leider in ein Richtung in der Fettleibigkeit glorrifiziert und als etwas erstrebenswertes dargestellt wird. Die von dir erwähnte 13-Fragen Folge war für mich schwer anzusehen. Und egal ob ich es über- oder mehrgewichtig nenne: es ist zu viel und das sagen letzten Endes beide Wörter. Was mich aber am meisten an den Diskussionen über solche Wörter stört ist, dass hier sehr viele Kapazitäten des öffentlichen Diskurses gebunden werden ohne einen Mehrwert zu generieren.
Ich bin eine übergewichtige Frau und habe große Probleme mit der Body Positivity-Scene! Ich bin mir vollkommen bewusst, dass mein starkes Übergewicht mir in Zukunft große Probleme machen würde, wenn ich nicht jetzt in jungen Jahren etwas dagegen unternehme. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf Diabetes, Gelenkschmerzen, Atem- und Herzprobleme und viele andere "lustige" Dinge. Erkrankungen und Einschränkungen, die ich jetzt zum Glück noch(!) nicht habe. Leider hatte ich eine Freundin, die irgendwann der Bodypositivity-Szene erlegen ist. Sie ist noch stärker übergewichtig als ich, sie hat Diabetes und ignoriert die Krankheit gekonnt (sie ignoriert ihren beginnenden diabetischen Fuß, nimmt keine Medikamente, isst oft stark Zuckerhaltiges), sie hasst Ärzte, die sie auch nur auf ihr Gewicht ansprechen. Ihr Lebensmotto ist "Schlank ist krank, rund ist gesund". Ein Zustand, der mir schon lange Sorgen bereitete, aber wo sie auch in vertraulichen Gesprächen nie auch nur ein Stückchen mir zuhörte. Als ich zu Beginn der Pandemie vor 3 jahren meine Ernährung radikal umstellte, hin zu einer ausgewogen-bewussteren Ernährung mit kompletten Ersetzen aller Naschereien zwischendurch durch Gemüse-Rohkost (Es gibt noch Schokolade und Kuchen in meinem Leben, aber dann so hochpreisig oder qualitativ so hoch, dass ich mich da auch lange drauf freuen möchte, um es besonders zu halten) und es mir dadurch auch besser ging, meine Verdauung besser wurde und ich mich fitter fühlte, hatte ich von meinem gesamten Umfeld starken Rückhalt. Um mich selber zu motivieren, habe ich von meinem Plan meine Ernährung langfristig umzustellen und mich noch mehr zu bewegen allen in einem Umfeld erzählt... nur besagte Freundin fiel vom Glauben ab. Fortan reagiert sie nur noch aggressiv mir gegenüber. Meinen bisheriger Abnehmerfolg, nimmt sie ohne Witz, als persönliche Beleidigung wahr. Sie fühlt sich persönlich angegriffen und bei jeder Begegnung wird sie mir gegenüber ausfallend. Sie betonte stets dass Body-Positivity doch jedem erlaube übergewichtig zu sein und Abnehmen ein von Männern diktierter Zwang sei und ich keinen eigenen Willen hätte. (Mit jeder Begegnung hatte SIE mir meinen eigenen freien Willen abgesprochen, so zu sein, wie ich möchte). Wann immer ich RUclips-Videos zu Body-Positivity höre höre ich, wo sie möglicherweise ihre Argumente her hat.
urg. Das ist schlecht. Das klingt nicht wirklich nach Body - Positivity. Eher nach starken Komplexen und schlechtem Gewissen, die an Anderen ausgelassen werden. Und ich weiß, wovon ich rede. Ich bin auch übergewichtig. Aber ich würde niemals jemandem Vorwürfe machen, weil der oder die abnehmen will oder es erfolgreich auch tut.
ganz ehrlich "trenn" dich von ihr! Es gibt ja den Spruch "Du bist der Durschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst" und du hast es erfolgreich geschafft, dein Gewicht zu verbessern, eine gesündere Ernährung umzusetzen und wirst wahrscheinlich länger und gesünder leben als deine "Freundin" - sie wird dich nur immer wieder runterziehen mit ihrer Art und Lebensweise! Wer so resistent ist gegen wissenschaftliche Nachweise, der hat es auch nicht anders verdient - nur schade, dass die Allgemeinheit für ihre Krankheiten aufkommen müssen wird ..
Genau das ist mein Problem mit dieser Szene: Sie wird von den falschen Leuten mit falschen Absichten ausgenutzt. Es erlaubt (körperlich) kranke Menschen ihren Zustand zu glorifizieren und noch schlimmer: anderen, die es gut meinen oder nicht besser wissen, wird ein schlechtes Gewissen eingeredet oder sie werden sofort an den Pranger gestellt. Diese Opfermentalität geht mir auf den Geist. Glückwunsch, dass du dich um dich kümmerst und ein gesundes Leben führst.
Warum ist sie noch deine Freundin, wenn sie sich dir gegenüber so benimmt? Ich bin selbst übergewichtig und habe seit einer Weile umgestellt, um davon weg zu kommen. Wenn mir jemand regelmäßig so in meine Gesundheit respektlos reinmiesern würde, wäre der mal mein Freund gewesen.
verzichte auf Leute, welche dich im Leben nicht weiter bringen. Sie ist keine Freundin, eine Freundin würde sich für dich freuen und dich dabei unterstützen. Das Umfeld beeinflusst uns sehr stark, umso wichtiger ist es negative Leute aus dem Leben zu entfernen
Die Bezeichnung „special needs“ (und auch die deutsche Entsprechung) war mir unbekannt, und in der Befragung hätte ich nicht an einen Behinderten gedacht, sondern an jemanden der mir als Mitbewohner ziemlich auf die Nerven gehen könnte
Ich selber bin zu 100% Schwerbehindert und benenne dies auch so. Ich fühle mich viel eher ausgegrenzt, wenn jemand sagt „Sie ist ein Mensch mit besonderen Bedürfnissen“, als wenn jemand sagt „Sie hat eine Behinderung.“ Ich finde man kann Wörter und Sachen auch „tot benennen“ Dieser Drang alles „korrekt“ zu bezeichnen und ALLE miteinzubeziehen, sorgt meiner Meinung nach viel eher für Ausgrenzung. Ich finde es wichtig veraltete, abwertende Begriffe abzuschaffen, aber letztendlich kann man alles abwertend sagen. Was bringt es einem etwas politisch korrekt zu bezeichnen, aber die selbe Einstellung den Menschen gegenüber zu behalten. Tolles Video, wie immer!
Ich liebe es, dass du einfach immer zur Ursache des Problems leitest und nicht wie viele andere nur über die Symptomatik philosophierst. Es ist so wichtig immer wieder offen zu legen was die Ursachen sind und dort anzusetzen, weil eben viele gar nicht so weit denken
Mal wieder ein sehr tolles Video, DANKE❤️ Meine Schwester ist schwerbehindet und wenn ich mit Leuten reden, die auf ihre Behinderung aufmerksam machen wollen, folgt meistens ein Schweigen, von wegen „ich will es nicht aussprechen, du weißt schon was ich meine“. Es ist so schade, dass so viele denken, dass Aussprache dessen direkt eine Beleidigung sei. Ihr dürft es aussprechen! Und bitte seid direkt und redet nicht um den heißen Brei herum! Anstatt dafür neue Begriffe zu erfinden sollte man dafür sorgen, dass „behindert“ unter Jugendlichen nicht mehr als Beleidigung fällt! So einfach wäre es…
Genau das. Einige Menschen benutzen auch das Wort "Jude" als Beleidigung. Sollen wir den Zentralrat der Juden in Deutschland jetzt etwa bitten, sich eine neue Selbstbezeichnung zu überlegen, um das Antisemitismusproblem zu lösen?
@@borispoehlmann So sehe ich das auch mit der Bezeichnung „Zigeuner“. Es hat keine schlimme Herkunft und die Zahl der Zigeuner, die sich selbst so nennen bzw. darin nichts Beleidigendes sehen (wenn nicht so gemeint), ist groß. Die Sinti-Allianz Deutschland versteht sich auch als „Zusammenschluss deutscher Zigeuner“. Ähnlich ist es mit „Eskimo“, bei dem man eine Zeit lang annahm, es bedeute „Rohfleischesser“, was verständlicherweise beleidigend klingt. Das Wort solle man durch Inuit ersetzen, obwohl das nur ein Stamm von vielen ist. Neuere sprachwissenschaftliche Untersuchungen kommen jedoch zu dem wahrscheinlicheren Ergebnis, dass Eskimo einfach „Schneeschuhflechter“ bedeutet.
Feel you so! Bin auch die kleine Schwester einer Tetraspastikerin. Berührungsängste - auch im Verbalen - kenne ich daher nicht. Die machen es eher erst wirklich unangenehm. Am besten sind Kinder, die frei heraus fragen “Was hast du?”. SO kann oak ins Gespräch kommen. Dieses verbale Herumeiern macht Dialog eher noch umständlicher bis unmöglicher.
Wie immer super Video. Oft behandelst du Themen über die ich nie so nachgedacht habe und regst mich so zum nachdenken an. Vielen Dank dafür und ich freue mich auf mehr :)
Ich muss sagen, dass ich "behindert" absolut nicht schlimm finde. Eine Freundin versucht das Wort zu meiden und verbessert sich selbst, da verstehe ich, dass es lieb gemeint is... aber dadurch kommt mir das Wort mehr und mehr vor, als wäre es wirklich schlimm. Da ich selbst tasächlich behindert bin, komme ich mir jetzt wirklich schlecht vor, wenn das passiert. Weil ich so irgendwie ein Tabuthema werde. Und das ist wirklich behindert! Ich hatte nie ein Problem mit dem Wort, warum müssen Instanzen von außerhalb (am besten die, die gar nichts damit zu tun haben) da rumfischeln und andere kirre machen? :V Meh! Gutes Video btw, aber genug Internet für heute. XD Man sieht sich! Habt einen schönen Tag~
Als Behinderter rede ich mittlerweile höchstens von behinderten Konzepten, also behinderte Einfälle oder Politik. Menschen nenne ich nur noch behindert, wenn sie wirklich eine Behinderung haben. Für alles andere kommt bei mir „bescheuert“ zum Einsatz. Das kann man natürlich auch als schwierig ansehen, mir jedoch genügt es.
Echt behindert! Find ich auch immer seltsam wenn Leute die keine Probleme in der Welt haben als "white knights" den achso armen diskriminierten helfen wollen, die aber selbst kein Problem damit haben. Ein Tabuthema ist halt echt das letzte was Behinderung werden sollte, dann gibts noch viel weniger Verständnis dafür!
Hey, ich hab mal ne frage, weil ich da voll gerne die Meinung eines Betroffenen zu hören würde :) ich versuche immer Menschen mit Beeinträchtigung zu sagen, um eben dieses negativ konnotierte behindert zu vermeiden. Ich habe auch auf Instagram einige Betroffene gesehen die gesagt haben, dass sie das besser finden, weil die Behinderung oftmals in ihrer Umgebung besteht und nicht in ihrer Beeinträchtigung direkt (also z.B. Rollstuhlfahrer könnten ja eigentlich problemlos vieles machen, aber dann werden sie dadurch behindert das es z.B. keine Rampe gibt). Was meinst du dazu, lieb gemeint aber am Ende Quatsch? Weil ich will natürlich auch nix verwenden was Betroffene blöd finden, dann macht das ganze ja irgendwie keinen Sinn :D
@@marthartz Beeinträchtigung ist im Grunde das gleiche wie Behinderung, nur länger. Ich wüsste jetzt nicht, was das Wort bringen sollte, vor allem wenn es irgendwann eh wieder die gleiche Rolle einnehmen und negativ besetzt sein wird, weil die Gesellschaft sich dahingehend nicht weiterentwickelt hat. Also: Leider nur gut gemeint, und somit das Gegenteil von gut. Lass dich von der Nutzung des Wortes „behindert“ bzw. „Behinderung“ durch niemanden verunsichern.
@@FlubberFrosch naja, es bedeutet zwar das gleiche, aber für mich ist der zentrale Unterschied das behindert eben oft als Beleidigung benutzt wird und Beeinträchtigung nicht so. Und bei meinen Wortschatz lasse ich mich auch nicht verunsichern sondern versuche einfach nur selbst möglichst wenigen auf die Füße zu treten :)
@@tulip811 Ich finde diese Aussage überhaupt nicht naiv, denn genau da liegt doch das Problem! Wenn jeder Mensch erst einmal bei sich selbst anfängt und sich nicht so sehr auf Andere konzentriert, sind wir schon einen großen Schritt weiter! ICH kann bei MIR anfangen: Wie gehe ich mit Menschen in meinem Umfeld um, die "Anders" sind? Begegne ich Ihnen mit Respekt?! Hinterfrage ich mal, warum jemand z.B. dünn oder dick ist?! Kann ich für mein Umfeld da sein oder irgendwie helfen?! Ich kann Menschen zur Seite stehen, wenn sie beleidigt oder gemobbt werden! Denn: Andere Begriffe beseitigen das Problem nicht! Das "Kind" bekommt nur einen anderen Namen!
"Ich bin nicht behindert, ich habe besondere Bedürfnisse" - Ron Weasley. Den coldmirror-OGs sollte das bekannt vorkommen 😂 ich hab überhaupt kein Problem mit dem Wort behindert oder wenn mal ein Freund oder eine Freundin einen Witz auf meine Kosten macht und das Wort Krüppel benutzt. Sitze halt im Rollstuhl und kanns nicht ändern. Einfach das Beste draus machen.
Einfach sehr gelungen erklärt! Früher war es in der Psychologie üblich die Diagnose "Idotie" zu stellen. Bis das Wort dann aufgegriffen und als Beleidigung umgeformt wurde heute jedem bekannt ist. Das ist ein sehr gutes Beispiel für das was du sagst. Ein "professionelles Wort" wird viel einfach zur Beleidigung als ein simples. Wenn ich jemanden beleidigen will und dann ein "fachmännisches Wort" verwende, wird meine Beleidigung aufgestuft und ich erhebe mich nochmal mehr über den anderen (man verwendet Fachsprache, erscheint gebildeter usw.). Finde ich an dem Beispiel "kognitiv herausgefordert" extrem gut darstellbar! Wenn jemand sagt:" du bist dumm! haha" ist das was anderes, als wenn jemand in beleidigender Weise "du bist doch kognitiv herausgefordert! haha" sagt. Im Zweiteren wird das Umfeld deutlich eher mitlachen, da das Wort hochtrabender und ungewohnt ist. Der beleidigende Effekt verstärkt sich mit komplizierten Wortschöpfungen deutlich, da diese worte einfach niemand im "normal-Sprech" verwendet und auch niemand Zeit hat sich alle 2 Wochen ein neuen Wortschatz anzueignen (in übertriebener Darstellung). Zudem führt diese ständige political correctness dazu, das genau das Gegenteil erreicht wird. Keiner nimmt es mehr ernst oder wird gar ablehnend ggü. der Thematik. (bestes Beispiel hierfür; Klima-Kleber). Für mich das aller größte Problem und warum ich diese neue political correctness ebenfalls ablehne ist, dass die Frequenz der "neuen Regeln" einfach viel zu hoch ist und eine künstliche Dramatik bei Themen erzeugt wird, bei denen sich niemand zuvor (und besonders nicht die Betroffenen, wenn man sie so nennen will) angegriffen gefühlt hat. Eine kleine laute Minderheit versucht zu bestimmen was man sagt oder denkt und sorgt damit dafür, dass wahre Probleme nicht mehr ansprechbar sind. Das schadet der Gesellschaft einfach massiv, da auch Politiker aller Lager sich dadurch gedrängt sehen, ihre Standpunkte andauernd zu verändern. Dadurch sinkt ihre Authentizität, was wiederum zu Frust und Politikverdrossenheit führt, was dann in der Folge zur Extremisierung der Politik und Gesellschaft beiträgt.
Wobei das mit "Idiot/ie" nochmal komplizierter ist. Der Begriff wurde zur Pseudo-Diagnose, unter deren Vorwurf im Hitlerregime ganz unterschiedlich behinderte Leute ermordet wurden - totgespritzt, verhungern lassen, vergast, zu Versuchen missbraucht etc. Insofern ist es imo kein "Liebsprech", das Wort zu unterlassen, sondern ähnlich wie beim N-Wort.
Deine Art und Weise ein kritisches Thema aufzuarbeiten ist wirklich einzigartig. Eine klare Haltung zu einem Thema auszudrücken ohne verletzend zu sein sollten sich so einige zum Vorbild nehmen. Ich höre dir sehr gerne zu 😊.
Guter Beitrag... Das sind so Gedanken, die man selber schon dauernd so unterschwellig hat, aber das so gut aufbereitet zu sehen ist einfach großartig, weil man dann seine Gedanken dazu auch besser ordnen kann. Also Danke für deine Mühe
Dein Beispiel mit Behinderungen fand ich super. Es kommt mir sogar manchmal vor als ob "besondere Bedürftnisse" gleichzeitig schlimmer klingt und die Einschränkungen verhamlost.
Ich würde gerne mehr von deinem Oberkörper beim sprechen sehen. Finde es spannend welche Gestiken du machst bei vielen Wörter. Ich finde das drückt noch mehr aus was du sagen willst oder macht die Verständlichkeit leichter.
Ich habe ein neues Lieblingswort in den letzten Wochen gelernt und verinnerlich. Validieren oder das Äquivalent dazu Invalidieren. Das bedeuten seinem Gegenüber die Meinung abzuerkennen oder diese nicht Ernst zu nehmen. z.B. : ,,Als Oma das N-Wort gesagt hat, habe ich sie invalidiert, als sie mir erzählte, dass sie dieses Wort so gelernt hat, indem ich ihre Erfahrung als veraltet abgetan habe und ihre Seite nicht versucht habe zu verstehen." Super schönes Wort!!
Ich fand dieses Video richtig gut. Mich interessiert Sprache und der Wandel von Begriffen. Du hast es auf den Punkt gebracht: oft sind nicht die Worte an sich das Problem, sondern das, was man mit ihnen verbindet, beziehungsweise was die Menschen damit machen. Es ist ebenso: Sprache kann trennen und verbinden. Lasst uns lieber gemeinsam in empathischer Weise versuchen, Vorurteile und Klischees zu minimieren und nicht aller drei Monate ein neues Wort für "Menschen mit Migrationshintergrund" zu finden :)
Ich finds eher schwierig wenn man sich objektiv schlechte dinge schönredet. Fett sein ist ungesund, da brauch man nicht zu diskutieren. Wenn man sich das dann schönreden will wirkt das eher... bildungsfern. Man muss ja nicht immer die unfreundliche Variante "fett" nutzen, aber Übergewicht ist doch schon sehr neutral und beschreibend. Bildungsfern klingt im übrigen doch eher wie "ungebildet". Was ja dann nochmal was anderes als "dumm" ist.
Ich will dieses mal gar nicht auf das Thema eingehen, sondern einfach nur mal DANKE sagen. Deine Inhalte sind einfach so oft eine Punktlandung in meinen Augen, dass es einfach eine Wohltat ist, diese Videos zu sehen. Ganz meine Linie. Vielen vielen Dank und weiter so.
„Sozial schwach“ ist ein überholter, irreführender und abwertender Begriff für Menschen, die (in Deutschland) „von Armut betroffen“ bzw. „finanziell benachteiligt“ sind.
Wirklich gutes Video, in dem du ganz sachlich und sehr gut die logische Problematik hinter Wortneuschöpfungen erklärst und, mit dem du andere zum Nachdenken anregst.👏
Ich finde es unfassbar das du so schnell, interessant und richtig erklären kannst ... du hilft mir und der Gesellschaft wirklich Dinge zu verstehen und etwas zu verbessern ... Danke schön
DAAAANKE ALICIA ich bin so froh dass es dich gibt ich stimme immer mit deiner Meinung überein ich hab das glaube ich bei keinem RUclipsr bis jetzt gehabt mach weiter so!❤
Ich find's sehr weird, dass bei Sachen wie "Übergewicht" neue Wörter gesucht werden. Es bleibt was es ist und faktisch ist Übergewicht eben auf kurz oder lang ungesund. Das ändert sich auch nicht durch neue Wörter. Rassistische/Diskriminierende Wörter wie das N-Wort sollten natürlich ausgewechselt werden, aber sowas wie Übergewicht finde ich irgendwie echt drüber.
Der Grund dafür ist: der Begriff Übergewicht und Untergewicht ist auch noch gar nicht so alt, es wurde ja erst vor einigen Jahrzehnten der BMI damals von Krankenkassen als eine Skala für gesundes Gewicht eingeführt. Und wir wissen heute, ich weiß nicht, ob du vor einem Jahr, sie ist, glaube ich auch noch immer online, die Folge von Mai Think X Die Show gesehen hast - der BMI ist als gesundheitliche Kennzahl sehr problematisch, denn er ist eben auch nicht als eine gesundheitliche Kennzahl entworfen worden. Und auf dieser Skala passieren die Begriffe, Übergewicht und Untergewicht. Wenn man mal mit Menschen älteren Semester spricht, dann weiß man auch, dass es dann durchaus veraltete Begriffe gibt, die vielleicht nicht jeder mehr nutzt, wie „beleibter“ oder „rudeness“ 😅 da ist dann die Frage: sollen wir auf die alten Begriffe zurück greifen vor der Zeit, bevor der BMI eine gesundheitliche Skala war, die von den Krankenkassen eingeführt wurde? Sollen wir die Begriffe nehmen, die so ein paar Jahrzehnte alt sind oder nehmen wir jetzt die Begriffe, die eben neu sind, aber sich dafür nicht auf den BMI beziehen?
@@teafluencerin6959 Der Begriff "Übergewicht" wird, denke ich, von den wenigsten mit dem BMI verknüpft. Ich wusste den Zusammenhang z.B. gar nicht, obwohl einige in meiner Familie "betroffen" sind. Die Begriffe Über- und Untergewicht stellen einfach für dir meisten dar, was sie aussagen sollen - ein Gewicht überhalb und unterhalb der gesunden Norm. Ohne Hintergrund der Diskriminierung.
Übergewicht sieht man doch. Und er BMI ist ziemlich akkurat. Denn egal wie muskulös man ist, kein Bodybuilder wird je einen BMI von 30 erreichen. Ich persönlich bin ja für Körperfettanteil. Übergewicht ist nicht nur ungesund, sondern auch unattraktiv. Ist natürlich persönliche Präferenz aber ich finde schlanke Körper sehen einfach besser aus.
@@CordeliaWagner also laut Definition ist der Begriff für ein BMI zwischen 25-30, also allein schon laut Definition laut Lexikon von Wortbedeutung nennen. Und ich weiß nicht, wenn er jetzt eine Person eins 50 ist, ob du auf dem Kilo genau siehst, ob diese Person schon Übergewicht hat oder nicht oder vielleicht schon über den Übergewicht ist
Liebe Alicia, Das Phänomen, das du in deinem Video beschreibst, nennt man in der Linguistik auch den "Kampf um Wörter" oder "Begriffe besetzen". Dabei handelt es sich um eine grundlegende sprachliche Strategie, die insbesondere in der politischen Sprache zum Standard gehört. Dabei versuchen die Beteiligten einen bestimmten Begriff für die eigene Gruppe zu beanspruchen, eine Fremdgruppe abzuwerten oder einen neuen Begriff für einen Sachverhalt zu prägen. Der Konflikt in der Diskussion entsteht dann dadurch, dass es verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Ideologien gibt. Je nachdem, welcher Ideologie man angehört, nimmt man Begriffe unterschiedlich wahr. So ist z.B. "Klimaschutz" für die Grünen positiv geprägt, während der Begriff für die AfD stark negativ geprägt ist. Deshalb wollte ich deine Ausführungen nochmal um diese Perspektive erweitern, weil es gar nicht unbedingt darum geht, wie etwas gemeint ist. Durch die eigene Ideologie nimmt man Begriffe eben anders wahr als andere und nur weil man einen Begriff ablehnt, heißt das nicht, dass die andere Seite den Begriff absichtlich negativ benutzt. Im Unbubble-Video wird so eine Bezeichnungskonkurrenz sehr deutlich. Der Arzt sagt "Übergewicht" und die andere Seite "Mehrgewicht". Die beiden Begriffe bezeichnen ein identisches Konzept, werden aber durch die ideologischen Standpunkte der Akteure verschieden wahrgenommen. Jede Äußerung ist ideologisch geprägt und das sollte man sich immer mal wieder bewusst machen. LG
Ich denke eher die Umgestaltung einzelner Begriffe, dient dazu Menschen aus der öffentlichen Diskussion auszuschließen. So kann man „Bildungsferne Bürger“ einfacher bloßzustellen in einer Diskussion, wenn der korrekte Term nicht genutzt worden ist und oder über sie zu sprechen, dass die betroffenen Gruppen es gar nicht erst merken, dass über sie gesprochen wird. Stabiles Video ✌
Ja da gebe ich dir recht, hat was elitäres an sich..musste schon wie oft an Woyzeck denken. Da ist das mit der Sprachnutzung/Anpassung zwischen den Schichten auch Thema
👏👏👏 Worte sind Macht, und du machst was ganz tolles damit ! Du verwendest diese um in deine Videos zu informieren, zu lehren, aufzuklären und das ALLES so sachlich und neutral. Liebs 🥰👏👏👏
Ich glaube die leute kommen einfach nicht darauf klar, dass sie Übergewichtig sind und müssen es deswegen als was gutes darstellen/sich nett klingende Wörter ausdenken. Bin auch Übergewichtig und bezeichne mich selber auch oft genug als fett und finds okay wenn andere mich (nicht als beleidigung) so nennen XD
Ich hab noch NIE jemanden mehrgewichtig sagen hören, das klingt wieder nach sonem Facebook-Boomer-Witz man darf jetzt nur noch Paprikasoße nach Art einer mobilen ethnischen Minderheit sagen, hihihi, ich rebellischer Spätpubertärer.
@@Jasmin-gs6nc du solltest dich selbst nicht als „fett“ bezeichnen und dich auch nicht so bezeichnen lassen außer wenn es wirklich okay für dich ist.😅💗 Darf ich mal fragen ob du zum Beispiel eine Ernährungberatung oder ähnliches mitmachst ? ☺️
@@Jasmin-gs6nc genau! ich habe in den letzten 4-5 Jahren über 30 kg zugenommen und bin nun übergewichtig. wenn ich mich mit kolleginnen darüber unterhalte, dass ich seit der gewichtszunahme echt oft irgendwelche schmerzen am körper habe, die ich damals nicht hatte und dass es sicher an den zuu vielen kilos liegen könnte, höre ich oft "nein das glaube ich nicht, dass es nur daran liegt" ich mein, ich bin 1.60 groß und wiege über 90 kg. keiner kann mir sagen, dass das mit dem körper nichts macht. die kolleginnen sind ebenfalls übergewichtig, aber ich denke, dass sie das nicht ganz so akzeptieren können. wenn ich jetzt 24 std am tag eine kiste trage und diese kiste wiegt 30 kg, macht das was mit mir? ja, es erschöpft mich. es macht den tag anstrengend. und jetzt trage ich da diese 30 kg übergewicht täglich mit mir rum... und manche leute denken immer noch, dass das "nicht so schlimm sein kann"
In der Uni (Lehramtsstudent) sollten wir Kinder mit Behinderungen "Andersbegabt" nennen, habe mich gemeldet und gefragt, ob das jetzt nen Scherz ist. Wurde verstört angeschaut, da freut man sich Lehrer zu werden, wenn man den Eindruck hat, dass alle um einen herum wahnsinnig werden 😊 Habe mir nach diesem Seminar mal Gedanken darüber gemacht, wann Neologismen und deren Verwendung überhaupt Sinn ergeben: 1. Wenn Begriffe aus ihrer Historie heraus verwendet wurden, um die Personengruppe zu unterdrücken oder zu diskreditieren (Neger etc.) oder 2. Das Antonym des neu gebildeten Wortes keinen Sinn ergibt ergibt (Gegenteil von Andersbegabt? Gegenteil von Mehrgewichtig?)
Diese Menschen sind ja in der Regel auch nicht anders begabt, sie haben halt eine Einschränkung oder Behinderung. Das darf man auch so nennen. Und das sage ich als Autist.
Alleine heute die Diskussion gehabt ob man das Abitur nicht anpassen müsste, damit Kinder mit z.B. einer Behinderung da auch besser durchkommen; Was macht es für einen Sinn eine Zentralleistungsüberprüfung individuell auf die Bedürfnisse der Schüler anzupassen? Dann verliert das Abitur seine Aussagekraft. Wtf. xD Lehramt studieren momentan ist gefühlt ein Witz, alleine wie wild bei uns im Seminar komplett verschieden (manchmal auch im selben Satz) gegendert wird ist schon lachhaft genug.
Fragt doch Eure Dozenten mal nach der Bedeutung und dem gesetzlichen Hintergrund des Begriffs/Wortes "Behinderung/Behinderte"! Wenn man danach geht, ist jeder Brillenträger und jeder Mensch mit Zahnersatz behindert! Wette,dass die wenigsten, die den Begriff abschaffen wollen, das wissen... Und die wenigsten, die eine Behinderung haben, stören sich an dem Begriff... (meine persönliche Erfahrung!)
Schau einfach mal die Schulen im Amiland an dann weißt du wo die reise hingeht. War jahrelang mitte mehr links. Mittlerweile meide ich alles links angehauchte das nur richtung fanatismus führt
Extrem gutes Video. Fand vor allem die Hintergrundgeschichten der wörter sehr spannend. Und ich verwende das n-wort zwar nicht, mir war aber nicht klar, dass es von anfang an negativ konnotiert war. Dankeschön!
Gut dass das mal jemand anspricht. Diese ständigen neuen Wörter, die im Prinzip genau das gleiche bedeuten wie zuvor, aber anders klingen, sind einfach absolut unnötig. Ich mein Übergewicht heißt, man ist mit dem Gewicht drüber also man hat zu viel. Mehrgewicht heißt, man hat mehr Gewicht als normal. Also es ist doch komplett wayne, was man da für einen Begriff verwendet? Noch dazu finde ich die Idee dahinter nicht gut, dass man negative Dinge wie Übergewicht, versucht weniger schlimm hinzustellen. Denn das ist es nicht. Übergewicht ist tragisch und je nach Grad, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen und die Lebensdauern enorm verkürzen. Sowas DARF nicht schön geredet werden.
Ja aber manche Übergewichtige fühlen sich durch das Wort beleidigt weil sie sich anscheinend gut fühlen wollen in ihrer Haut und das Übergewicht nicht schlimm ist. Aber das ist absoluter bullshit. Das Wort mehrgewicht macht sie auch nicht gesünder. Geb ich dir vollkommen recht xD
Hast Mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen 👏👏👏 10/10 Ich wünschte ich hätte Leute wie dich in meinen Seminaren, die kritisch und differenziert argumentieren können 🥲
Ach so! Dann war mein Nachbar Otto, der sich zur Leberzirrhose und dadurch ins Grab gesoffen hat also gar kein Alkoholiker sondern lediglich ein Mehrtrinkender. 🤔
Bin so froh, dass es dieses Video gibt! Du hast viele meiner Gedanken an einem Punkt zusammengefasst! Finde es auch gut, dass du das mit dem N-Wort und der älteren Generation angesprochen hast. Ich habe meine Großeltern auch immer darauf hingewiesen, dass man dieses Wort nicht mehr benutzt und die haben das auch verstanden. Bei Leuten in der Schule ist das oft schwer gewesen, weil das für die ja nur ein Wort war und die sich das nicht jahrelang an verschiedenen Schulen anhören mussten. Da ist das mit dem Bezug, was du so gut zusammengefasst hast; meine Großeltern meinten das mir und meiner Schwester gegenüber nicht böse, als sie das N-Wort im Bezug auf das Thema Musik verwendet haben, aber die Leute in der Schule - die das mehrfach gemacht haben - hingegen schon. Finde auch das Beispiel mit dem Schwamm sehr anschaulich; klar, es ist vereinfacht, aber manchmal ist das alles, was man braucht - vor allem, wenn man mit so einer ausführlichen und guten Erklärung vorangeht! Klasse Video all around, Alicia - top!
Danke, ich verstehe oft nicht wieso man so viele Wörter ersetzen muss. Leute werden immer ein Wort als Beleidigung benutzen, wenn sie etwas gegen diese Personengruppe haben. Wenn etwas von den Betroffenen als problematisch angesehen wird sollte man es ändern, aber ansonsten sollte man Leuten einfach erklären, dass so Wörter wie schwul und behindert keine Beleidigungen sind.
Ich wünschte so wäre der Deutschunterricht in der Schule gewesen! Hervorragende Analyse, die mir zu denken gegeben hat. Die Veränderungen merkt man häufig gar nicht bewusst. Ob nun Übergericht oder Mehrgewichtig. Für mich kein Unterschied. Es ist schön reden. Egal ob man sich persönlich dabei fantastisch fühlt, ab einem gewissen Grad ist es gesundheitsgefährdend. Man muss sich nicht schämen und darf natürlich so dick sein wie man will, aber es zu propagieren ist enorm gefährlich. Insbesondere wenn die Jugend ein falsches Bild bekommt. Gleiches gilt für den Schlankheitswahn. Also zwei Aspekte die völlig losgelöst von einander existieren, Body Positivity als Ausdruck der Seele und gegenseitigem Respekt, egal wie man aussieht oder welchen Makel man hat (BP ist ja mehr als nur Übergewicht) und eben der Schutz der Gesundheit. Ich bin selbst inzwischen sogar adipös - darf man adipös noch sagen? - und merke die Auswirkungen. Ich denke selbst McDonald's und Co. widersprechen dem wissenschaflichen Konsens nicht mehr, sie suchen ggf. nur alternative Schuldige für die Übergewichtigkeit der Bevölkerung. Welchen Begriff ich gar nicht mag ist "woke". Ich denke gegenseitiger Respekt, Offenheit gegenüber Menschen und der Schutz unserer Planeten sollte nicht als eine Modeerscheinung abgewertet werden. So kling der Begriff aber für mich und er wird gerne von Kritikern als genau das beschrieben.
Ich melde mich eigentlich nicht oft zu Wort aber ich wollte nur mal sagen, dass ich immerwieder erstaunt bin, wie gut du schwierige Themen verständlich erklären kannst. Danke
Ganz tolles Video, wie immer. Etwas das mir persönlich immer etwas sauer aufstößt, ist die Bezeichnung "sozial schwach". Sozial schwach ist für mich und andere Menschen, mit denen ich mich darüber unterhalten habe, negativer belegt als "arm". "Sozial schwach" bezieht aus meiner Sicht einen Faktor mit ein, der mit Armut absolut nichts zu tun hat und das ist die Soziale Kompetenz. Dank RTL II Formaten und weiteren Stigmatisierungen, wurde die Bedeutung ganz wunderbar negativ geprägt: Assoziale Verhaltensweisen, Unfähigkeit, Dummheit, Aggression werden mit "sozial schwachen" Menschen in Verbindung gebracht, indem sie genau so dargestellt werden. Dabei sind arme Menschen oft die sozial stärksten, helfen sich untereinander und spenden prozentual auf ihr Einkommen gerechnet mehr als die "Mittel- und Oberschicht". Die soziale Kompetenz hat nichts mit der aktuellen finanziellen Situation zu tun. Arme Menschen sind finanziell schwach, nicht sozial schwach.
Ein wirklich äußerst gelungenes Video! Diese dauerhaften Wortneuschöpfungen und dass sie irgendwann "abgenutzt" sind und wieder ersetzt werden, ist mir auch schon aufgefallen. Super interessant dazu mal etwas zu hören. Da ich auf dem Papier auch als behindert gelte (halt vllt nur nicht, wie man sich jmd behinderten vorstellt), nehme ich es mir mal heraus zu sagen, dass ich das Wort "behindert" eigentlich als eine perfekte faktische Beschreibung des Zustands empfinde. Man ist halt durch bestimmte physische oder psychische Gegebenheiten im Alltag behindert. Es ist ein Hindernis. Ich habe deswegen nie verstanden warum ein so rein deskriptives Wort so versucht wird zu umgehen. Menschen mit besonderen Bedürfnissen erzeugt bei mir ein ganz komisches Gefühl von Bevormundung. Ich weiß nicht warum, vllt liegt es an mir persönlich, aber ich fühle mich davon weder angesprochen, noch will ich es. Ansonsten tolle Message, ich sage es auch immer wieder, dass die Intention das Wichtigste ist. So viele "woke" Menschen sprechen angeblich so politisch korrekt, sind dabei aber so mega toxisch in ihrer Art und Weise. Da ist mir ein netter und empathischer Mensch, der mal das angeblich "falsche" Wort nutzt viel lieber.
Es ist beides. Ein neologistischer Euphemismus oder ein euphemistischer Neologismus. Und definitiv auch eine Ausgeburt neudeutscher political correctness speech. Letztlich könnte man das Wort in so viele Kategorien packen. Das macht dessen Existenz leider nicht besser ...
Ich muss als leidenschaftlicher Linker sagen dass du diese Themen echt super beleuchtest und allgemein alle Themen so aufziehst dass ich oft einen anderen Ansatz suche oder andere Probleme lösen möchte, ehrlicher Dank an der Stelle
Ein sehr wichtiges Thema! Ich mache im Frühjahr mein Examen zur "Pflegefachfrau" (aka Krankenschwester) und Wortneuschöpfungen erschweren uns tagtäglich den Arbeitsalltag. Aus Muttermilch wird Brustmilch, aus Patienten/Pflegebedürftigen wird Pflegeempfänger oder "die Person mit pflegerischem Unterstützungsbedarf" und Pfleger sind seid neuestem Pflegepersonen (mit Fachkenntnis). Absoluter Alptraum und man weiß teilweise gar nicht mehr, was man überhaupt noch sagen darf und muss jedes Wort 3x abwägen. Dafür haben wir weder Zeit noch Geduld, aber wenn die PDL dir zuhört, wenn man sich als "Schwesternschülerin" oder so vorstellt, dann kann das tatsächlich Ärger geben... Und sorry, aber ab einem gewissen Gewicht ist Übergewicht einfach absolut gesundheitsschädlich. Da kann ein neues Wort auch nichts dran ändern.
@@kathrinj.4412 leider ja. Die einzigen, die das super finden ist die Geschäftsführung und PDL weil wir und dadurch ja oh so gebildet und politisch Korrekt anhören. Die Eltern empfehlen uns allerdings bitte mal einen Duden studieren zu gehen... bei einer nicht-binären Person, die stillen möchte kann ich es ja auch noch verstehen. Aber das wars dann auch schon😂
Abgesehen von den ganzen anderen gruseligen Wörtern, die du aufgezählt hast, finde ich ja Brustmilch einfach nur bodenlos. Wer kommt auf solchen Mist? Hab ich was verpasst, dass jetzt auch Väter schon stillen können, um diesen Begriff irgendwie zu rechtfertigen?😳
@@ohne_moos_nix_los1657 aaaalso rein biologisch gesehen können Männer tatsächlich Milch produzieren bei genügend Stimulation und einer Hormondysregulation. Dann stillen tatsächlich einige Trans-Väter ihre Babies. Aber das sind halt alles Ausnahmen und noch nicht ansatzweise so relevant im Pflegealltag um generell Brustmilch vorrangig als Bezeichnung zu benutzen
Deine Erklärungen und die Themenauswahl sind toll und dass du darauf hinweist, dass nicht eine neue Bezeichnung ein Problem lösen kann sondern die Haltung, die vorhandenen Vorurteile etc. aufgearbeitet werden müssen. Trotzdem finde ich selbstgewählte Begriffe der Betroffenen, die nicht seit Jahrzehnten als Beleidigung gewählt werden, sinnvoll in Zusammenhang mit Aufklärung und Überwindung von Vorurteilen.
Der Kontext ist wichtig. Mein Vater wurde unter schwarzen amerikanischen Soldaten gross und hat die Sprache der Soldaten adaptiert. Später musste er aufgrund seines Berufes sein Englisch anpassen und britisches Englisch lernen. Das Englisch, welches er privat sprach war weiterhin das adaptierte Englisch der Soldaten und er nannte es "Niggerslang" und es war sehr positiv besetzt für ihn.
Sehr interessantes und gut erklärtes Video! Regt zum Denken an. Also KÖNNTE eine Lösung dieses Problems sein, dass wir den Menschen, die diese Begriffe in einem beleidigenden oder negativ behafteten Kontext benutzen (= rotes Wasser auf den Schwamm schütten), aufklären und uns (ist denke ich ganz wichtig) über die (historischen) Hintergründe informieren (z.B. Sklavenarbeit in Bezug auf das N-Wort)? Plus MIT Betroffenen statt ÜBER sie reden?
Ich 16,finde das dein Video sehr aufschlussreich ist.Du hast auffallend viele Beispiele verwendet weshalb sogar ich das Thema verstanden habe ,vielen Dank für die ganzen Informationen.
Danke für das Video! Folgend ein unzensierter Rant, was mir zu dem Thema einfällt und was ich schon länger mal loswerden wollte. Der ursprüngliche Gedanke hinter Body Positivity (also das, was diese Worte buchstäblich bedeuten) wurde mittlerweile so dermaßen verdreht... Wenn du übergewichtig bist, sollst du dich deswegen nicht scheiße fühlen, sondern für dich denken "hey, das ist jetzt so, das ist okay, und ich bin deshalb kein schlechterer Mensch." Dennoch ist es grober Unfug, dann zu behaupten, dass auhc das gesund ist, wenn man sich damit wohlfühlt. Wenn du übergewichtig bist, und dein Arzt sagt "hey, das wird zu gesundheitlichen Problemen führen", gibt es genau zwei Abläufe: 1. den Zustand akzeptieren und damit auch akzeptieren, dass die gesundheitlichen Probleme eintreten können/werden 2. den Zustand verbessern. es gibt keine "den Zustand akzeptieren und keine gesundheitlichen Probleme bekommen"-Variante, die einem diese ganzen Body Positivity Influencer erfinden wollen. That's not how biology works! Ich hatte nach einer Verletzung auch mit Knieproblemen zu kämpfen - aber anstatt einfach dumm Schmerzmittel zu schlucken, habe ich geschaut, dass ich dort mehr Muskeln aufbaue, um das Knie zu stabilisieren. War für mich logisch. Auch die Ausrede "ja, das ist genetisch veranlagt" zieht nich. wenn man *nichts* länger als 5 Minuten versucht hat, kanns natürlich nich besser werden. ich werd auch fett wenn ich keinen Sport mehr mache, und an meiner Nahrung nichts ändere. Ich sags wie ich es denke: viele übergewichtige Body Positivity Influencer wollen ihr eigenes Übergewicht zur Selbstvermarktung benutzen, und reißen damit etliche andere mit in den Abgrund.
Top Video, wie immer. Pragmatisch gesehen ist immer wichtiger, was du tust, als was du (nur) sagst. Vor allem wenn das Gesagte nur im Hallraum Social Media verpufft...
Ich als Mensch mit Behinderung hasse den Begriff "Mensch mit besonderen Bedürfnissen". Etwas behindert mich so zu sein, wie es eigentlich sein sollte, dass sich daraus eine Einschränkung für mein Leben ergibt und keine "besonderen Bedürfnisse". Ich würde vielleicht darauf verzichten zu sagen "Ich bin behindert", weil man das falsch verstehen kann, aber zu sagen "Ich habe eine Behinderung", daran sehe ich absolut nichts schlimmes. Niemals würde ich sagen "Ich habe besondere Bedürfnisse", weil ich auch kein besonderes Bedürfnis habe, sondern eben eine Behinderung.
Besondere Bedürfnisse hat einfach einen Geschmack von: da möchte jemand besonders viel Aufmerksamkeit, obwohl ich doch in Realität echte Hilfe benötige um die Bedürfnisse, die jeder Mensch hat, abzudecken.
Ich hab schon mal aus dem englischen Raum den Begriff "diff-abled" statt disabled gehört. Also differently abled= anders befähigt/in der lage.
Ich frag mich ob das die bessere Lösung ist🤔
Ich finde "Menschen mit besondere Bedürfnisse" hört sich mehr so an, als muss man sich besonders um dich kümmern, aber die meisten mit eine Behinderung wollen einfach so behandelt werden wie alle
Genau so geht es mir auch. Ich finde die Formulierung "Mensch mit besonderen Bedürfnissen" einfach fehl am Platz. Meine Mutter sagt immer "Mensch mit Handycap" ("Das sagt man doch heute so"), aber das ist halt auch einfach nur die englische Übersetzung und ich habe ihr erklärt, dass es vollkommen in Ordnung ist "Mensch mit Behinderung" zu sagen, weil das nun einmal einfach die Situation beschreibt.
Oh ja ich persönlich finde den Begriff Mensch mit besonderen Bedürfnissen auch so schlimm weil das für mich so wirkt als wäre es was ganz außergewöhnliches wie ich lebe. Traurig finde ich nur das teilweise Leute zu mir gesagt haben Behinderung sagt man nicht... Inzwischen hab ich für mich das Wort Beeinträchtigung für mich entdeckt weil ich dann nicht immer doof angemacht werde und für mich es keinen großen Unterschied macht
Alles was ich mir von body positivity erhoffe, ist dass ich mit normalem Respekt behandelt werde. Nicht beleidigt, belästigt oder abfällig behandelt werde. Darüber hinaus muss für mich nichts beschönigt werden.
Wäre schön, wird aber nie passieren... genauso wie es immer Krieg auf der Welt geben wird
Und das ist ja auch genau das, was eigentlich die Bedeutung von Body Positivity sein soll. Nur die Problematik ist ähnlich wie bei dem Thema Gender Sprache, das war ja auch schon mal hier auf dem Kanal Thema, dass das Thema Body Positivity als eine Scheindebatte genutzt wird, um über das Thema Gesundheit zu reden. Und das da dann oftmals leider innerhalb der Diskussion es überhaupt nicht um das Thema Gesundheit geht, sondern um einen schlanken Schönheits Standard, denn erwiesenermaßen ist Diskriminierung ein negativer gesundheitliche Einfluss. Es geht halt leider nicht bei der Debatte um Gesundheit mit oder trotz eines höheren Gewichts, um die Sorge um Menschen mit einem höheren Gewicht. Es geht im Grunde genommen um die Abwertung von Menschen mit einem höheren Gewicht im Namen der Gesundheit. Denn leider kann man sich anders nicht erklären, warum innerhalb der Diskussion dann leider oftmals nicht Fakten basiert diskutiert wird. Beispielsweise wurde Adipositas erst im Jahre 2013 zur Krankheit erklärt, im übrigen gegen den willen eines Expertenrates, der vorher in einem Jahr Beratung sich dafür ausgesprochen hat, das ganze nicht so Krankheit zu erklären. Leider ist es so gut wie unmöglich, über das Thema Gewicht und Gesundheit, vernünftig eine Debatte zu führen, natürlich erst recht im digitalen Raum mit Menschen, die sich anonym und die kein Interesse daran haben, eine Diskussion zu führen, sondern lediglich da sind, um andere Menschen salopp gesagt, ihre Meinung vor die Füße zu kotzen.😅 zwei deutschsprachige Experten im Bereich, gewichts,neutral Therapie und Ernährung. Haben dieses Jahr zum Glück mal ein Buch herausgebracht, wo auch sehr viele Quellen sind zu dem Thema Gesundheit und Gewicht, „ Gesundheit kennt kein Gewicht“ - ich kann das Buch und die Quellen, die haben fast 200 wissenschaftliche Quellen gesammelt, absolut empfehlen.
Denn leider findet gerade im medizinischen Bereich Diskriminierung statt. Nicht nur Diskriminierung von Menschen mit einem höheren Gewicht, sondern auch beispielsweise medizinische Rassismus. Dazu hat beispielsweise Aurel Mertz eine sehr gute Sendung gemacht, die findet man in der ZDFmediathek.
*ich & mein bro haben den song GET MONEY rausgebracht, wie findet ihrs?*
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@@prince1747 das ist auch so ne Sache, die ich nicht verstehe, Werbekommentare unter einem Video, dass wahrscheinlich in den Trends landen wird, funktioniert das denn?
@@prince1747 Respektlose Werbung vom Künstler? Kann eigentlich kein guter Song sein. Da muss und werde ich nicht mal rein hören.
Wo kämen wir nur hin, wenn wir die Dinge auch beim Namen nennen würden? Es ist halt echt faszinierend, dass wir mehr Energie in die Umformulierung unerwünschter Dinge stecken, als in die Problemlösung selbst.
Das hat zwei wesentliche Gründe - einerseits möchten Menschen nichts unbekanntes in ihrem Umfeld haben, sie versuchen sich also Begrifflichkeiten zu schaffen, die die Realität für sie greifbarer machen. Ist nur eben nicht ihre Realität, es ist die der Betroffenen.
Der zweite Grund ist eine perverse Version des White-Knighting - ich mache mir "die Ungerechtigkeit, die Betroffenen widerfährt" zu eigen, kämpfe dagegen an, signalle meinen virtue. Und da das nicht vergebens war, habe ich dabei nebenbei die Gesellschaft verändert, es gibt dann nicht mehr "Schwule" und "Lesben" - ich habe sie alle befreit, sie sind jetzt zu "Transpersonen" aufgestiegen (Behinderte und Krüppel habe ich am Dienstag übrigens gerettet, sie haben jetzt nur noch "besondere Bedürfnisse", dankt mir später).
Das ist so ein bisschen wie in den USA nach den Bürgerprotesten um MLK und Malcom X - die übrigens keine "Bürgerproteste" waren, da den Protestierenden Bürgerrechte gar nicht erst zugestanden wurden, sie haben für Gleichberechtigung gekämpft. Aber als die "guten weißen Demokraten" politisches Kapital daraus geschlagen haben, verkündeten sie munter, dass der Kampf erfolgreich war, die Schwarzen ihre zweite Befreiung erfahren hätten und doch jetzt bitte nicht mehr über strukturelle Unterdrückung klagen mögen.
Das Bemühen um eine "politisch korrekte" Sprache ist auch nur eine Verdrängung "der anderen" aus dem öffentlichen Raum, diesmal unter dem Deckmantel der Philanthropie und im Austausch für Social Credit.
Dient alles der Ablenkung, der Spaltung und um zu behaupten man tue ja so viel, nur eben nicht das was wirklich getan werden müsste.
!!!! Ja, genau das
Sehr gut gesagt 👍🏼
Vielleicht schaust du das differenzierte Video aufmerksam noch einmal bis zum Schluss.
Ich bin selbst von 2 der genannten Beispiele betroffen (schwul und körperlich behindert) und finde es sehr richtig, was du sagst. Ich würde dem gerne noch etwas hinzufügen:
Wenn man immer wieder neue Euphemismen erfindet, um die gleiche Sache zu beschreiben, verschwinden die alten Worte nicht. Das einzige, was man dadurch tut, ist diese vielleicht teilweise negativ konnotierten Wörter nun komplett dem Gegner zu überlassen, sodass dieser sie als noch schlagkräftigere Beleidigung nutzen kann. Die Wortneuschöpfungen werden dann sowieso in der Regel nur von Menschen verwendet, die der beschriebenen Sache eh schon positiv gegenüberstanden und sie schützen möchten.
Statt also die Worte den Gegnern zu überlassen, würde ich dafür plädieren, diese bewusst auch als Betroffener zu verwenden und so wieder positiv zu besetzen.
Beispiel: "Bist du behindert?" (abwertend) und Antwort "Ja, ich bin behindert."
"Was hast du für schwule Klamotten an?" "Ich bin ja auch schwul, ich darf das"
Damit nimmt man der Abwertung doch jede Schlagkraft.
Thanks for listening to my TED-Talk
Richtig und wichtig!
Sensationelle Ergänzung und tatsächlich die beste Strategie 👍
Jeder kann solche Klamotten anziehen dazu muss man nicht schwul sein.
Ein Beispiel dafür wäre das Wort queer. Im englischen galt es lange abwertend und als Beleidigung, nun entwickelt es sich zu einer Art Sammelbegriff für alles, was LGBT+ ist. Ohne, dass man endlos viele Buchstaben anfügen muss, wie bei LGBTQIA2S+, was mega unhandlich ist, da man das fast endlos fortsetzen könnte.
@@Elbylicious Gutes Beispiel! Finde es auch schade, dass in Medien oft nur von LGBTQwasweißich gesprochen wird, obwohl meiner Erfahrung nach die wenigsten Schwulen sich damit lablen.
Ich bin selber ÜBERgewichtig aufgrund einer lange nicht entdeckten Schilddrüsenunterfunktion. Body positivity ist, meiner Meinung nach, einfach nur fehl am Platz. Bis heute wüsste ich nicht, dass ich eine Krankheit habe, wenn ich mich einfach dem Gewicht hingegeben hätte ganz nach dem Motto: Body positivity, ich bin wer ich bin.
Das Wort „Mehrgewicht“ ist mir auch besonders in letzter Zeit aufgefallen und ich habe mich die ganze Zeit veräppelt gefühlt. Denn ob mehr oder über… das Problem löst sich nicht und man wird auch nicht gesünder. Danke für das Video 🙏🏻
Bin auch ein fetter Sack und kann das nur so unterschreiben. Außerdem, was für mehrgewichtig. Es gibt soweit ich weiß nur eine Art von Gewicht :D
Danke! Ich selbst habe ADHS und wohl autistische Züge, verwende das Wort "behindert" aber inflationär, wenn ich mich aufrege. Wurde deswegen auch schon "gerügt".
Das eine hat mit dem anderen ja überhaupt nichts zu tun. Vor allem (und das mag jetzt ne zurechtgedrehte ADHS Logik sein): das, worüber ich mich aufrege, behindert mich in meinem Fortschritt. Ergo...bist es dann halt auch einfach behindernd, ein Hindernis aka ich finde das behindert.
Damit müsste ich mich ja jedes Mal selbst komplett entwerten. Aber nun ja. ( neurotypische) Menschen halt. 😉
@@skythundersky1544 kannst dich ja in anderen Maßeinheiten schlanker dichten, vielleicht kommt das daher 😉
Wenn man mehr statt über sagt kann die Konnotation eine andere sein.
Redet man von Menschen die im BMI leicht über der Norm liegen von Übergewichtig suggeriert das man müsse sofort etwas dagegen tun, und als wäre das grundfalsch.
Das ganze Mehrgewicht zu nennen, und auch als sowas zu betrachten ist für alle Beteiligten einfach angenehmer, vorallem dann wenn durch die paar Kilos mehr eh kein Gesundheitliches Leiden oder Schäden im Raum stehen.
@@Maralein.03 also ich bin laut den Zahlen übergewichtig. Und jetzt? Selbst wenn's stimmt; und jetzt? Ich verstehe die Korrelation dahinter nicht.
Dann würde dich ja jeder Arzt bei jeder Diagnose komplett beleidigen. "Herr Kuligk, ihr Dopaminhaushalt ist schlecht, sie haben ADHS" entwertet mich doch nicht als Menschen sondern zeigt mir Ursachen für bekannte Probleme auf.
Wenn du dich wegen dem Wort "Übergewicht" ernsthaft angegriffen fühlst, dann liegt meiner Meinung nach als betroffene Person das Problem bei dir und nicht bei den anderen (kenne auch keinen, der Übergewicht als offensives wort nutzt. Da geht man direkt auf Fett oder dergleichen).
Übergewicht war für mich zb schon IMMER ein diagnostischer Begriff.
Ich bin behindert, ich habe dieselben Bedürfnisse wie alle nicht Behinderten. Zu sagen, ich hätte besondere Bedürfnisse macht mich wirklich wütend, weil es immer suggeriert, dass ich mir eine Extrawurst wünsche. Dieses Vorurteil ist diskriminierend und begegnet mir sehr oft. Für mich ist diese Wortschöpfung ein Rückschritt. Ich brauche und will Nachteilsausgleiche. Das ist aber nicht, niemals, nie dasselbe wie eine „Extrawurst“, die immer einen Vorteil darstellt oder eine besondere Behandlung über den Nachteilsausgleich hinaus. Das was für Nicht Behinderte wie ein Vorteil aussieht, zb mehr Urlaubstage haben, sind ein Nachteilsausgleich, weil wir unfassbar viel Zeit in Organisation und Kämpfe mit Ämtern, Krankenkassen etc reinstecken müssen. Die eigentlichen Kämpfe die wir haben, die sind nicht (alleine) mangelnde barrierefreiheit, sondern die diskriminierenden kräftezehrenden diskriminierenden Strukturen.
Ja, so komische Wortschöpfungen werden heute allen an den Kopf geworfen, die irgendwie nicht mehr "kompatibel" sind. Kritisiert man es, sind alle beleidigt. Selbst der Begriff "divers" ist irgendwie befremdlich. Wie eine Schublade, in die man nun endlich Alles stecken kann was nicht mehr als Mann oder Frau durchgeht. Quasi: Männer, Frauen, und "die Anderen". Je mehr diese Gesellschaft von Offenheit und Toleranz spricht, umso stärker ist sogenannte "Mikroaggression" auf dem Vormarsch. Der Weg zu Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.
Genau sowas wollte ich auch hier schreiben. Danke sehr!
Ich finde diese Formulierung "Besondere Bedürfnisse" auch doof. Ich war einige Zeit in einer Pfadi für Kinder mit Behinderung tätig. Für mich waren das ganz normale Kinder, die die gleichen Bedürfnisse haben, wie eben alle Kinder. Aber sie brauchen halt etwas mehr Unterstützung, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Und leider denken viele Leute, dass Menschen mit Behinderungen Extrawürste wollen, nur, weil sie zum Beispiel alleine Bahn fahren können wollen, wie alle anderen auch. Die Formulierung "mit besonderen Bedürfnissen" verstärkt diese Haltung auch noch.
Vor allem ist das ja super unterschiedlich. Ich bin einseitig taub, habe also eine Behinderung. Die "besonderen Bedürfnisse", die sich daraus ergeben, halten sich eher in Grenzen. Klar habe ich Nachteile, aber alles, was ich wollen und erwarten kann, ist im Endeffekt, dass man mich möglichst nicht von der falschen Seite anspricht und ich am Tisch am Eck sitzen darf. 😅
@@juliaisler2608 Ich habe mal bei einer Bewerbung ganz normal beschrieben, wie die Arbeit aussehen müsste von der zeitlichen Struktur her, um der Beh_nderung angepasst zu sein. Als ich da am Telefon die andere Person mit ihrem Mitarbeiter sprechen hörte "Ja, dieser Herr hat besondere Bedürfnisse" war mir schon klar, dass es in Richtung Absage geht. Das Problem besteht leider bei fast jedem Job in fast jedem Unternehmen.
Ist irgendwem beim Schauen des Originalvideos aufgefallen, dass die Dame in grün zwar sich selbst "Mehrgewichtig" statt übergewichtig nennt, aber Untergewichtige Menschen als "mager" statt konsequent als wenigergewichtig bezeichnet? Nur ein Beispiel von vielen das gezeigt hat, dass es ihr ausschließlich um sich selbst geht und nicht um Bodypositivity für alle...
Die Fette brauchte einfach die Aufmerksamkeit und ist einfach ziemlich ego zentriert :)
Woah genau das.
Ich bin und war schon immer "wenigergewichtig", "mager" und damit zwar "gesellschaftlich attraktiv", zumindest in unserem Kulturlreis und in unserer Zeitepoche, dennoch finde ich es zum einen geheuchelt und zum anderen verletztend, wie sehr manche Übergewichtige gegen Menschen wie mich hetzen können.
Und ja, es ist wahr.
Selbstverständlich erlebe ich das Leid eines Übergewichtigen Menschen nicht und darum traue ich mich auch kaum darüber zu sprechen, aber man erkennt bei vielen einfsch auch ein Shaming gegen Dünne bzw Untergewichtige und es ist Heuchelei und vor allem verletztend.
Sprüche wie "echte Männer stehen auf Kurven, nur Hunde spielen mit Knochen" (ich muss meinen Körper von niemandem als Knochen mit dem Hunde spielen und der nicht begehrenswert sein kann bezeichnen lassen) oder Begriffe wie "Hungerhaken", die sich einem ebenso bösen Klischee bedienen, gegen welches Übergewichtige schon kämpfen: und zwar das Essverhalten. Ich hungere nämlich nicht, auch ich kann nur wenig für mein Gewicht.
Und generell "mager", "Hungermaken", "Magerbohne", "Knochen", "Skelett", "Supermodel" aber abwertend gemeint, automatisch wird man als vertusst bezeichnet und und und.
Und ja, Übergewichtige haben es deutlich schwerer.
Trotzdem muss dieses Gegenbashing nicht sein. Das ist nur Heuchelei und verletzend.
Die Frau ist doch auch Doppelmoral in Person.
@@97875edjabn fühle ich 1:1
Freue mich auch sehr über deinen Kommentar, weil ich immer Angst habe ins Visier zu geraten. Wir haben es ja "gut" mit unserem Untergewicht, wir sind ja dünn und somit schön etc.
Und wir kennen das soziale Leid der Übergewichtigen selbstverständlich nicht in dem Ausmaß, nicht mal im geringsten.
Und deswegen habe ich totale Angst mich als dünne Person über solche Kommentare aufzuregen.
Aber es ist nun mal verletztend und man sollte den Spieß nicht gleich umdrehen, also neue Opfer suchen.
Man sollte einfach weder gegen Über- noch Untergewichtige bashen.
Und ja all das was du genannt hast kenne ich auch zu gut
Die Dame in grün - Tanja - hat ein Buch geschrieben mit einer dünnen Kollegin das „Sizeegal“ heißt. Ihr dürft nicht vergessen, dass viele Aussagen auch mal weggeschnitten werden oder Sachen dann nicht im Kontext wiedergegeben werden. Tanja setzt sich für alle Menschen mit verschiedenen Körperformen ein.
Zur WG-Mitbewohner-Befragnung: Ich persönlich finde die Bezeichnung "Person mit besonderen Bedürfnissen" besonders deswegen Abschreckend, weil es für mich so klingt, als müsste man sich um diese Person kümmern. Eine Person mit Behinderung heißt für mich nicht, dass diese Person nicht auch selbständig (bzw. dank Hilfsmitteln) klarkommt.
same. "Person mit besonderen Bedürfnissen" klingt für mich auch sehr stark nach einem nervigen Mitbewohner, der sich einfach komplett ausbreitet und sich absolut nicht dafür interessiert, wie die anderen Leute in der WG dieses Verhalten finden. schon öfter als Euphemismus für Arschloch-Bekannte/Kunden gehört.
stimmt. Ein Bedürfnis ist ja ein Wunsch nach etwas, was ich brauche. In mir löst "Person mit besonderen Bedürfnissen" auch nichts Positives aus. Irgendwie muss ich da an Menschen denken, die sich um sich selber zu erhöhen anderen vermeintlich helfen ohne die Hilfebedürftigen überhaupt mal zu fragen, was sie wollen. Offensichtlich wünschen sich viele Behinderte diesen Ausdruck auch überhaupt nicht. Allgemein scheinen die betroffenen, egal ob Übergewichtige, Ausländer, Behinderte, Schwarze in diesen ganzen Diskussionen wenig berücksichtigt. Die meiste Zeit reden und diskutieren nicht betroffene.
Na ja, wörtlich stimmt es aber schon, oder nicht? Jemand mit einer Behinderung hat im Gegensatz zu jemandem ohne Behinderung "besondere Bedürfnisse", er braucht z.B. Hilfsmittel oder eine Rampe, die ins Gebäude führt, oder "besondere" Toiletten, also niedrigere, welche mit Haltegriffen in der Nähe usw. Oder er braucht unterwegs Blindenschrift oder er braucht Geräte, die ihm Geschriebenes vorlesen usw. Das sind ja schon "besondere Bedürfnisse". "Besonders" = nicht gewöhnlich, nicht so, wie für die Mehrzahl der Menschen ausgelegt, für Menschen ohne Behinderungen.
Besonders bedeutet eigentlich nur "ungewöhnlich" im neutralen Sinne und manchmal sogar "herausragend" im positiven Sinne (besonders begabt, besonders attraktiv, besonders sportlich etc.).
@@Fidi987 Die Bedürfnisse sind nicht "special", die sind normal: Kommunikation, Information, Zugang etc. etc. Nur ihre ERFÜLLUNG ist nicht"normal", dafür gibts Hilfsmittel - z.B. Rollstuhl. Mein "Bedürfnis" ins Amt zu kommen, ist nicht "besonders", auch nicht als Rollstuhlfahrerin. Nichtgewöhnlich (vor allem aufgrund der Ver-Besonderung, i.e. Segregation in Kümmerknäste aka Heime, Aussonderungsschulen und Werkstätten) ist, auf welche Weise sie erfüllt werden
Gibt aber natürlich auch Menschen mit Behinderung die nicht alleine klarkommen und wirklich Unterstützung brauchen grade bei chronischen Krankheiten etc
Ich finde "Sozial schwach" für "finanziell schwach" wahnsinnig schwierig!
Sozial schwach assoziiere ich mit mangelnden sozialen Fähigkeiten. Also Asozialität. Und nicht mit finanzieller Armut.
Ich studiere soziale Arbeit und zumindest in meinem ersten und zweiten Semester war das der Begriff und ich habe mich dagegen gewehrt. Ich habe in jeder Arbeit kurz erläutert, warum ich von finanziell schwachen Menschen schreibe. Wurde nie negativ angekreidet.
Ja sozial schwach impliziert, das man in der Gesellschaft nicht richtig oder vollständig Sozialisiert ist/wurde. Sozial schwach sollte verboten werden
wie wärs dann mit "wirtschaftlich schwach"??
in der Tat ein gutes Argument. Es zeigt, dass auch die Wortneuschöpfungen nicht immer der Weisheit letzter Schluß sein müssen.
@@jake-z2i finanziell schwache Menschen können durchaus eine wirtschaftliche Leistung haben. Z.B. Kindererziehung ist wirtschaftlich wichtig, aber finanziell absolut nicht anerkannt.
Und auch gesellschaftliches Engagement ist wichtig, wird aber seltenst finanziell irgendwie anerkannt.
Zum Glück gibt es KI.
Als eine 15-jährige Übergewichtige Person, finde es sehr kritisch, Übergewicht als etwas positives darzustellen. Übergewicht als auch Untergewicht existieren. Eine person, die 170cm groß ist kann wohl kaum kein Übergewicht haben, wenn sie zB 160kg wiegt. Andererseits hätte diese Person aber auch eindeutig untergewicht wenn sie zB 30kg wiegt.
Body neutrality sehe ich als angebracht. Keinem geht der Körper des anderen etwas an. Man fragt nach keiner Meinung, und diese sollte nicht ungefragt aufgebracht werden. Dennoch sollten Unter- und Übergewicht nicht als etwas gesundes dargestellt werden.
Ich finde die Begründung 'Mehrgewicht' statt 'Übergewicht' zu benutzen recht sinnlos bzw unbegründet, da wir alle das Wort Übergewicht kennen und zumindest ich sehe keinen Unterschied der beiden Wörter
Ja, mehr und über sagen ja im Prinzip auch eigentlich das gleiche aus. Body neutrality klingt nach einer super Idee.
Mit all dem hast Du recht.
Der zustand der gesellschaft ist schon wichtig und dazu gehört auch die betrachtung wie die menschen ihre gesundheit behandeln. Bodylove is the way to go.
Wir haben nur einen körper. behandelt ihn wie jemanden den ihr liebt.
Eine gesunde gesellschaft sollte immer das ziel sein einer gesellschaft.
Zumal ja bei Untergewicht auch nicht die gleiche Energie an den Tag gelegt wird. Ich hatte mit 18/19 eine Essstörung und wog zeitweise nur 45kg bei 1,67m Körpergröße. Ich war zu dünn und das hat man mir angesehen. Ich hatte damals fast ein Jahr lang meine Tage nicht. Niemand hätte mir gesagt "lieb dich so wie du bist, das ist ok so!", denn wer sich selbst wirklich liebt, der hungert sich nicht auf 45kg runter und über kurz oder lang wäre meine Gesundheit ernsthaft gefährdet gewesen.
Auch die Aussage, dass jeder gleich schön ist finde ich Quatsch. Nein, es ist nicht jeder gleichermaßen gutaussehend und vor allem liegt das auch stark im Auge des Betrachters. ABER: schön zu sein ist nicht das einzige, was uns ausmacht und unabhängig davon, ob jemand mehr oder weniger gutaussehend ist, ist jeder Mensch gleich viel wert (und häufig machen Humor und Ausstrahlung äußere "Defizite" easy wett). Damit wird ja sonst wieder nur Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, das hilft uns auch nicht weiter.
Jeder Mensch ist gleich wertvoll und hat das gleiche Recht darauf, in der Gesellschaft Platz einzunehmen. Es steht niemandem zu, ungefragt das Äußere oder den Gesundheitszustand von Menschen zu kommentieren, es sei denn es sind Menschen, die einem sehr nahe stehen und man macht sich ernsthafte Sorgen. Aber wir müssen aufhören so zu tun, als sei Übergewicht nicht einer der Hauptgründe für behandlungsbedürftige Erkrankungen in der westlichen Welt (Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkte, Krebs, Gelenkprobleme, etc).
*ich & mein bro haben den song GET MONEY rausgebracht, wie findet ihrs?*
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Jetzt kann ich mir ewig lange, kräftezehrende Diskussionen sparen und auf dein Video verweisen. Es geht eben nicht um das Wort, sondern die Bedeutung dahinter und solange sich der Umgang nicht ändert, kann man 100 neue Worte erfinden und es wird nach einiger Zeit trotzdem negativ behaftet sein
*ich & mein bro haben den song GET MONEY rausgebracht, wie findet ihrs?*
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Jetzt weiß ich. ihr wollt meine songs hören, solange ich 100 wörter erzähle
Ja, genau. Die offene Haltung gegenüber anderen ist sehr wichtig. Man muss schon auf seine Wortwahl achten, aber das passiert automatisch, wenn man den anderen respektiert. Man hört auch oft, wie es jemand meint. Bei dem einen klingt „Ausländer“ wie eine abstoßende Beleidigung, aber der andere arbeitet jeden Tag mit Menschen mit Migrationshintergrund und „darf“ es so verwenden, weil er es nicht abfällig meint und sich niemand nicht willkommen fühlt.
Wenn jemand sich doch verletzt fühlt, kann das doch sich kommuniziert werden und nicht mehr verwendet.
@@prince1747 unangebrachte, nervige eigenwerbung. und btw: der esel nennt sich immer zuerst
Absolut. Um bei den Beispielen von Alicia zu bleiben: eine Oma die "behinderten und N*" hilft indem sie bspw für sie kocht, ist besser als ein "woker" der nichts mit besonderen Bedürfnissen und PoC zu tun haben will.
Ich bin 34 und habe in meinem Leben schon mehrfach viel zu- und wieder angenommen. Höchstgewicht 131 kg und niedrigster Punkt 72 kg. Aktuell bin ich wieder von 115 auf 102 runter. Mein Leben war/ist stets erfüllter, wenn ich im Bereich des Normalgewichts bin. Ich bin dick oder fett und nicht mehrgewichtig. Es zu beschönigen, enthebt mich von der Verantwortung, die ich für meinen Körper und meine Gesundheit trage und das ist sehr schlecht. Denn dann fällt das Abnehmen noch schwerer.
Was bringt es bitte, wenn immer "harmlosere" Begriffe verwendet werden, damit man die Gefühle von niemandem verletzt, wenn diese Person dann doch unglücklich ist und ihr Leid im Stillen allein trägt. Man muss die Dinge beim Namen nennen und etwas gegen die Ursache machen und nicht die Beschreibung dessen.
Wie du selbst schon sagst, ist die (Eigen-)Verantwortung ein wesentlicher Punkt - und wie man im gesamtgesellschaftlichen Kontext meistens sieht, scheint das Gros mehr Bock darauf zu haben, eben genau diese abzugeben bzw. sich zumindest nicht darum kümmern zu wollen.
@@gestaltwandlerin Verantwortung für sein Sein und Handeln zu übernehmen, schließt die menschen halt direkt von den Oppression Olympics aus. Viele Menschen wollen derzeit einfach "Opfer" sein, fordern Mitleid und Rücksicht für ihre Situation ein.
Das macht sich halt schlecht, wenn du im H&M nichts in deiner Größe findest und nicht die Modeindustrie verantworlich machen kannst - also wird Übergewicht plötzlich als etwas natürliches beschrieben (ist es gewissermaßen ja auch - alle Masse strebt den potentialenergieärmsten Zustand an, da muss man bei unserer Ernährung irgendwann auch zunehmen) und von allen, die dem Kult nicht folgen, flugs behauptet, sie "unterdrücken" Mitmenschen.
Mit derzeit 30kg zu viel auf der Waage kann ich bestätigen, dass ich mich unterdrückt fühle, allerdings eher von meinem Bauch wenn ich auf dem Rücken liege...
Ich glaub nicht abnehmen fällt schwerer wenn man harmlose Begriffe verwendet, ein großes Problem beim Jojo Effekt und Bing eating ist mit Scham Gefühl verbunden...was ich sagen will ist ich finde viele Studien zeigen dass es emotional komplexe zu Übergewicht führen(Depressionen, Trauma, etc...) als das es an Disziplin liegt .
Ich hab es selber gelernt aus Erfahrung da ich mit diesen Teufelkreis von abnehmen und zunehmen durch Therapie brechen konnte ,nicht durch Disziplin (was ich seit Jahren versucht habe und so eine negative Bewertung von mir je nach mein Gewicht gemacht habe)
Denke auch, dass man das "Kind" beim Namen nennen sollte! In beide Richtungen!
Übergewicht UND Untergewicht, BEIDES wird in unserer Gesellschaft glorifiziert! Und BEIDES ist ungesund!
Natürlich nicht gleich bei ein paar Pfund drüber oder drunter... Und da müssen wir, meines Erachtens, hin!!!
Wenn eine Reha-Klinik eine Patientin, 55 Jahre, 1.68 groß, 67 kg (weiblich, Wechseljahre), Z.n. Bandscheiben-Vorfall (also in der Bewegung/Sport eingeschränkt), mit dem Vermerk "Adipositas" im Entlassungsbericht, nach Hause schickt, dann läuft in unserer Gesellschaft etwas gründlich schief!!!
@@timoines9525 Was was was 😳 Von welchem Laster ist denn da der Doktortitel gefallen …
Problem: Für mich verschiedene Wörter:
- Ausländer = Nicht Deutscher.
- Migrant = Ausländer, der nach DE gezogen ist
- Mensch mit Migrationshintergrund: Vorfahren kahmen aus dem Ausland oder selbst eingebürgert
das ist nicht nur für dich so, das ist so! danke für den kommentar
+1
Genau, das ist auch so!
@@Hexenmeister999 Ein Großteil der "Deutschen" beherrscht die deutsche Sprache nicht, daher ist diese Implikationen vollkommen fehl am Platz!
Mensch mit Migrationsgeschichte= Mensch ist in der Vergangenheit in ein Land zugezogen (also nicht mehr Migrant, aber war Mal einer)
Migrant=Jemand der gerade eingewandert ist/zb noch nicht den deutschen Pass hat
So kenne ich die Begriffe.
Stimme dir aber zu, fürchterlich wie Alicia das hier darstellt, als ginge es um politische Korrektheit 🤦🏻♀️
Wer findet noch, dass kognitiv herausgefordert die heftigste Beleidigung ist die er je gehört hat?
Danke Alicia dass du unser Repertoire erweiterst👍😂
Ja, finde ich auch. Diese Bezeichnung hat so einen zynischen Unterton.
ging mir genau so😂
Finde auch bildungsferne Schichten heftig... allgemein je hochtrabender man jemanden als dumm bezeichnet umso schlimmer klingt es meiner Meinung nach
das klingt wie wenn man die Person Dumm nennen will ohne das sie weiss was es heisst
Ich kann sowas auch nur ironisch für geistig eingeschränkt verwenden. Das kann sich doch niemand als ernsthafte Alternative ausgedacht haben.
Ich bin Autist habe auch weitere Behinderungen und „Mensch mit besonderen Bedürfnissen“ hat so das feeling von „ach die spezielle person braucht ganz besondere Aufmerksamkeit oi oi oi.“
Meine Behinderungen haben mich in der Kindheit bei ganz vielen Sachen gehindert und wurde von allen ignoriert und so und jetzt diese neue „Bezeichnung“ hat mich persönlich noch weiter isoliert. Viele machen sich auch darüber lustig, hab ich so in meinem Umfeld gemerkt.
ja, das geht mir genauso. Ich hab ADHS.
💚💚
Willkommen im Club. Ich bin auch Autist, um genau zu sein Athypischer Autist.
Das Video war sehr interessant, danke! Ich finde es selbst manchmal schwer, bei den ganzen Begriffen hinterherzukommen und ich bin noch Teenager. Mich stört es sehr, wenn in einer Debatte auf einmal die Verwendung des „politisch korrekten Begriffs“ wichtiger ist, als das eigentliche Argument.
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Der letzte Satz deines Kommentars ist stark! Du hast recht, das ist echt ein Problem geworden...
@@prince1747 JUNGE schreib das nicht unter jedem Kommentar!! Bitte es nervt!
Du schreibst genau das, was ich bei diesem Video gedacht hatte. Eigentlich sollte es doch darum gehen, Menschen weniger auszugrenzen, statt dessen wird auf Begrifflichkeiten herumdiskutiert, die mit dem zugrunde liegenden Problem gar nichts mehr zu tun haben.
@@arthemisiaekuwa3581 genau so geht es mir auch! Da ich mich hauptsächlich in der LGBTQ+ Community bewege, kriege ich dort natürlich besonders viel mit und ich selbst bin manchmal abgeschreckt von den ganzen Begrifflichkeit und das obwohl ich nun schon lange „dabei bin“ und mich recht gut auskenne. Gerade bei nicht-binären Personen bin ich mir immer ein bisschen unsicher, was ich davon bzw von den ganzen Begriffen halten soll. Dadurch, dass alles in Kategorien eingeteilt ist, ist es zwar manchmal leichter zu beschreiben, aber es stört mich auch. Wieso nennen sich manche Menschen nicht-binär, nur weil sie keine langen Haare tragen wollen und nicht wie eine Frau aussehen? Muss ich jetzt jedes Frauen Klischee erfüllen um noch Frau zu sein? Ich bin da immer ein bisschen zwischen „find ich gut“ und „ist jetzt aber bissle übertrieben, was?“ hin und hergerissen…
Ich bin selber behindert. Wenn jemand sagt, ich hätte besondere Bedürfnisse, dann würde ich auch erstmal komisch gucken. Meine Bedürfnisse sind dieselben wie von jedem anderen. Ich habe einfach nur ein paar Einschränkungen im Alltag (also eine Hinderung).
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Leute mich als behindert bezeichnen - ist schließlich ein Fakt.
Das englische Wort mag ich allerdings nicht wirklich. Disability ist das Gegenteil von Ability, das ja etwas beschreibt, was man kann. Disability bedeutet wörtlich übersetzt also, dass man etwas nicht kann. Eine Behinderung bedeutet allerdings nicht, dass ich etwas nicht kann, sondern dass ich in gewissen Situationen eingeschränkt bin.
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Kann ich mich anschließen, ich finde behindert beschreibt behindert zu sein schon extrem gut, sehe da auch keine Wertung drin.
Ich finde es auch einfach n langweilige bzw einfallslose Beleidigung deswegen.
Ja. Hätte meine eigene Meinung zu dem Thema auch nicht besser ausdrücken können.
Was wäre denn deiner Meinung nach für dich im Englischen ein besseres für das deutsche Wort behindert?
Ich glaube, das kommt auf die Betrachtung an und deswegen gibt es ja auch viele diese Neuschöpfungen. Ein Mensch mit Gehbehinderung, der im Rolstuhl sitzt, dem reicht die Treppe nicht. Sein "normales" Bedürfnis Zugang zu Gebäuden und Räumen zu erhalten ist besonders, da er eine Rampe oder Fahrstuhl oder... brauch. Menschen mit Lernschwäche haben auch besondere Bedürfnisse. Aus einer Behinderung/Einschräkung erwachsen nun mal besondere Bedürfnisse. Es wird jetzt auch häufiger die Sichtweise genutzt, dass nicht die Personen eine Behinderung haben, sondern diese von der Gesellschaft behindert und dadurch exkludiert werden. Diese Wortneuschöfungen kommen glaube häufig, wenn es auch einen Sichtweisenwechsel gibt.
Es rührt mich fast zu Tränen jemanden in der heutigen Zeit so differenziert sprechen zu hören
Ist man echt nicht mehr gewohnt
Meine Eltern kommen aus der Sowjetunion. Ein mal im Jahr wurde eine Umfrage in der Schule durchgeführt, wo der Migrationshintergrund abgefragt wurde (Geburtsort der Eltern / Großeltern und die Muttersprache). Ich war immer ziemlich stolz darauf ein so diverses Weltbild zu haben und eine Sprache mehr zu kennen als meine Mitschüler. Migration bedeutet für uns seinen Wohnort in ein anderes Land zu verlegen, mit dem Ziel über mindestens eine Generation dort zu bleiben, was genau auf unsere Situation zutrifft. Irgendwann bin ich über eine Diskussion gestolpert, wo sich sehr viele Deutsche (ohne migrationshintergrund) sehr über diesen Begriff aufgeregt haben, wie abwertend und rassistisch er doch sei und als Alternative "fremdstämmig" propagiert haben. Die Kommentarspalte war zwiegespalten. Auf der einen Seite die Migranten die sich gewundert haben, wieso sie in ihrem Heimatland plötzlich als fremd bezeichnet werden, sogesehen als nicht dazugehörig und auf der anderen Seite die "Einheimischen" die Mitleid mit uns hatten dass wir so unter dem Wort Migration leiden und die Alternative fremdstämmig feierten. Somit wurde ein ziemlich neutraler Begriff durch eine viel schlechter konnotierte Alternative ersetzt. Ich bin sehr froh, dass sich das nicht durchgesetzt hat!
Ja, das klingt auch irgendwie aus der rechten Szene ... zumindest dieses "stämmig"
Das Problem an "Migrationshintergrund" ist, dass der Begriff über alles drüber geklatscht wird, egal ob Heimatvertriebene (da war was von 1945 an), Spätaussiedler, Clan-Aktivisten wie in Berlin (die mit der Goldmünze z.B.), Gastarbeiter, Kriegsflüchtlinge und Einwanderer. Ein Sammelbegriff, der politisch korrekt vernebeln soll. Der Ersatz "fremdstämmig" klingt arg nach Nazi. (Rechts ungleich Nazi). Man sage einfach "meine Vorfahren kommen aus...".
@@reynajelly Genau und Stäbchen hört sich auch so ähnlich an. Kommt bestimmt auch von den Rechten und sollten wir verbieten!!! Ich werde das Gefühl, dass du der Gruppe der "kognitiv Herausgeforderten" angehörst, einfach nicht los.
Das Wort klingt echt übel O.o
also das ist mir ja noch nie untergekommen (selbst aus russland eingewandert) und ehrlich gesagt, wie zu geier kommt man drauf, dass "fremd - stämmig" besser sein soll als "migration" wo doch genau solche begriffe wie "fremd" und "stamm" erst recht das ABSEITS zementieren! während "migration" doch ein ziemlich NEUTRALE BEZEICHNUNG für einen vorgang ist! herrje, bei mir in der tech-branche wird ständig "migriert" (datensätze, interfaces, online-auftritte). jemand, der nach deutschland "migrierte", so wie ich, versteht sich absolut als deutscher (ich war vier jahre zeitsoldat bei der bundeswehr, wieviel integration braucht man denn noch???). und jetzt soll "fremdstämmig" besser sein? wtf? ich bin NICHT fremdstämmig! ich bin weder FREMD in deutschland (ich kann nicht mal mehr russisch sprechen!), noch finde ich, dass es wichtig ist, was mein "stamm" ist (was soll das genau sein?).
dieses ganze woke PC zeug kommt echt von leuten, die sich lieber mal um ihre eigenen probleme und weltsichten kümmern sollten!
Was ich in meinem Arbeits/Ausbilungsleben ein wenig amüsant fand, uns wurde in der Berufsschule eingetrichtert, das wir nicht mehr Windel sagen, sondern Inkontinenzeinlage. In der Praxis haben dann aber die Menschen mit Behinderung nicht verstanden, was gemeint war und es selber Windel oder teilweise Pampers genannt.
Mir hat das auch gezeigt, dass es exkludierend für die Betroffenen sein kann, wenn das neue Wort deutlich komplizierter ist, als das alte.
naja im medizinischen Bereich wird schon laange Inkontinenzeinlage verwendet.. und bei uns haben Patienten auch lieber über Inkontinenz gesprochen als „sich in die Hose machen“
Weils ein medizinisches Problem ist und nicht wie bei Babys normal
Bei uns heißt es auch meist "die Hose wechseln" oder "eine neue Hose drummachen". Dann heißt es nicht Windel, aber jeder versteht was gemeint ist und man muss nicht das komplizierte, medizinische Fachwort benutzen :)
Bei uns nennen wir es Schutzhose. Finde es für beide Seiten angenehmer zu verwenden.
Denke, das ist eine sehr individuelle Sache, bei der es kein "so muss es allgemein gehandhabt werden" gibt.
Bei uns gehen Patienten sehr unterschiedlich damit um...
Zu mir kam einmal ein junger Mann (39, Z.n. Prostata-CA) und entschuldigte sich, dass er den Kurs kurz verlassen müsste: "Muss mal kurz meine Pampers wechseln.".
Wogegen eine ältere Dame (92, inkontinent) ihre Tochter bei der Behandlung dabei haben möchte. Die soll dann für sie im "Notfall" alles regeln...
Auch ich habe eine körperliche Behinderung und finde es immer blöd, wenn man von "Menschen mit besonderen Fähigkeiten" spricht. Finde es ehrlich gesagt keine besondere Fähigkeit, dass ich ohne meine Herzmedikation sterben würde. 🤷
Autsch, ich wünsch dir alles Gute weiterhin. Vielleicht gibt es bald ja noch bessere Methoden wo man soetwas besser behandeln und vielleicht sogar heilen kann.
"... Fähigkeiten" hatte ich zum Glück nie an den Kopf geworfen bekommen. Wie cringe und unangebracht ey... 🤦🏽♂️
alles das Beste für dich! gibt aber dennoch einen klaren Unterschied zwischen "du bist behindert" und "du hast eine Behinderung". Das eine Reduziert den Menschen vollständig auf die Behinderung was einfach unangebracht und nicht fair dieser Person gegenüber ist.
@@bigben6894 Oh danke ich habe tatsächlich lange nach dem Wort gesucht mit dem ich erklären kann weshalb man es so ausdrücken sollte wie du gesagt hast und jetzt weiß ich es.
@@bigben6894Auch wenn ich weiß, wie du es meinst, die Absicht eine Gute ist und obwohl es im Allgemeinen so gesehen wird ("Wiederholung ist King" und die Masse lässt sich gerne etwas erzählen, um den Konsens nicht zu schädigen und/oder selbst denken zu müssen), ist es logisch nicht richtig schlüssig.
Es gibt ja einen Unterschied zwischen "Du bist behindert." und "Du bist ausschließlich behindert.".
Eine Reduzierung findet nur dann im Kopf statt, wenn man es so möchte - wenn jemand behindert ist, kann er auch schlau, geduldig und ein richtig angenehmer Mensch sein. Keine zwanghafte Reduzierung auf die Behinderung.
"Du hast eine Behinderung" könnte ansonsten auf die gleiche Art und Weise reduziert werden -> Du hast gar nichts - keine sozialen Fähigkeiten, keine finanziellem Mittel, nur die Behinderung ist dir geblieben und dein einziger 'Besitz'. Ist ja auch unsinnig.
Es gibt kein "Du bist [XY]", was einen vollumfänglich darauf reduziert, wenn man es nicht möchte und falls es das für jemanden geben sollte, ist es mit "Du hast [XY]" ebenso möglich.
Wie im Beitrag erwähnt - weil das eine die eher neue Variante ist, wird sie bevorzugt, einen wirklich tieferen Sinn gibt es da nicht, da bei keiner Version damit automatisch etwas ausgeschlossen wird.
Ich selbst bin auch behindert, aber wie bei jedem Mensch, den ich bisher kennengelernt habe, ist es bei weitem nicht die einzige Eigenschaft und zum Glück auch nicht die dominierende, es hat mich aber geprägt und ist ein Teil von mir, mit dem ich lebe.
Danke! Seit 20 Jahren erzähle ich jedem, der es hören will (oder auch nicht) von der Euphemismus-Tretmühle!
Jetzt kann ich einfach dieses Video verschicken und so wichtige Atemluft sparen. Sehr gut und leicht verständlich erklärt.
Realität beeinflusst Sprache, nicht umgekehrt. Jeder, der sich auch nur ein wenig für Linguistik oder Psychologie interessiert, sollte von Steven Pinker "The Language Instinct" lesen.
Ich finde es so unfassbar angenehm an deinen Videos, dass du es darin schaffst, Dinge einfach mal sachlich zu besprechen, zu erörtern oder zu hinterfragen, ohne dabei irgendetwas zu emotionalisieren... Ich habe das Gefühl, dass das extrem selten geworden ist in unseren Gesellschaft.
ja, weil menschen emotionale wesen sind und emotionalität, genau wie rationalität, zu einer diskussion gehört
Ihre neutralen Emotionen können aber fälschlicherweise den Eindruck erwecken sie wäre neutral was nicht der Fall ist.
Ich würde sagen: die Aufklärung lebt, gottseidank, und hat Gesichter.
Wer hat bitte damit angefangen, das Bild zu formen, dass emotionale Aussagen weniger wertvoll für eine Debatte seien? Warum wird einem abgesprochen, Fakten zu benennen, wenn man emotional ist?
@@luiselokau Naja, man kann eine sinnvolle Diskussion ohne Emotionalität führen, aber nicht ohne Rationalität. Sie gehören also nicht beide in gleicher Weise dazu. Natürlich können Emotionen auch dabei helfen, eine sinnvolle Lösung für ein Problem zu finden. Allerdings werden Gefühle heute oft mit Argumenten verwechselt und das ist ein Problem. Wenn bspw. jemand denkt, etwas wäre gut, weil es sich gut anfühlt, kann man nicht mehr sinnvoll mit der Person diskutieren. Und so etwas erlebe ich gerade in letzter Zeit sehr oft.
In der Erzieherausbildung vor Jahren kam das auch auf. Da wurde dann empfohlen, ein Kind mit häufigen Wutausbrüchen zb positiv zu umschreiben mit "weiss seine Gefühle ausdrucksstark auszudrücken".
Ich musste schon damals dazu einfach nur den Kopf schütteln. Denn das Positivbeispiel drückt die Problematik überhaupt nicht aus. Und das Problem ist eben nicht das Kind, das man da vermeintlich schützen möchte, sondern die Ursache, das zu häufigen Wutausbrüchen führt.
Und dann kommt noch hinzu, das ein vermeintliches Problemkind bei der Einen aber kein Problemkind bei der anderen Erzieherin ist. Kommt also sogar auf das Gegenüber und den Umgang an, ob ein Kind ein Problemkind ist.
Damit will ich sagen, dass der Ausdruck "häufiger Wutausbruch" wertfrei erstmal ist und die Sachlage erstmal präzise benennt. Es kommt also auf das Gegenüber an, ob das negativ, neutral oder gar positiv ist. Das Kind schützt man nicht dadurch, indem man die Symptomatik (vermeintliche Auffälligkeit) nicht benennt, sondern indem man auf Ursachensuche geht, um dem Kind die bestmögliche Unterstützung bieten zu können.
Das erinnert mich auch an Arbeitszeugnisse, wo der Arbeitgeber ja verpflichtet ist, nur positive Sachen zu schreiben, und als Konsequenz gibt es jetzt halt diese Geheimcodes, wo dann zum Beispiel "er hat sich immer bemüht" für "er hat nie irgendwas hinbekommen" steht. Eine andere Bezeichnung für etwas schlechtes verändert halt nie die Bedeutung, sondern klingt höchstens noch zynischer.
@@SOUKOKU-SUPREMACY69 das ist wahr!
Und in der Regel wurden die Betroffenen bei all den Beispielen garnicht gefragt, wie sie das oder das finden.
Ein schlechtes Zeugnis bleibt ein schlechtes Zeugnis mit allen Konsequenzen. Für den Betroffenen ist es nur schwieriger geworden, weil er 1. von den Codes erstmal wissen muss und sie dann auch noch (er)kennen.
@@SOUKOKU-SUPREMACY69 mein favorit ist ja "hat durch seine Geselligkeit zum Betriebsklima beigetragen", statt "hat gesoffen auf Arbeit" 🤣
Solange sich das Denken der Menschen nicht ändert, kann man in Endlosschleife neue Wörter einführen.
Joa, das nennt man auch Euphemismus Tretmühle.....
Das sagt sie doch in diesem Video?
@@Eyecosaeder Das Video ist ne Stunde alt... dieser Kommentar auch...
@@paush51 schön...
Wer ändert schon was an seinem Denken?
Ich denke überhaupt nicht viel.
Ich sehe nen Dicken und denke gar nichts.
Mir sind Menschen die ich im Alltag sehe grundsätzlich gleichgültig solange ich mich nicht bedroht fühle.
Ich erlebe ständig sexuelle Belästigung und bin einfach nur froh wenn ich unbelästigt von A nach B komme.
Was soll sich denn im Denken änder? Die meisten finden dass Übergewicht danach aussieht, dass mit der Person was nicht stimmt. Stimmt ja auch, die hat ne Esstörung.
Das ist schon das zweite Mal, dass ich deine Videos im Deutschunterricht anwende.
Zuerst habe ich einige deiner Gegenargumente für das Genfern in der Klausur genutzt und nun dieses Video für eine Präsentation über den Bedeutungswandel.
Mega geil Danke!!!
Mein eigentliches Problem mit dem Begriff: wenn es "Mehrgewicht" gibt dann müsste aus Untergewicht "Wenigergewicht" werden. Ich glaube mit dieser Bezeichnung würde man es schaffen Untergewicht zu glorifizieren & das Problem haben wir eh schon 😅
als unfreiwillig untergewichtige Person würde ich mich durch die Bezeichnung "wenigergewichtig" abgewertet fühlen. Daran ist nichts glorifizierend, im Gegenteil. Ich bin nicht weniger wert/gewichtig, nur weil mein Körpergewicht zu niedrig ist.
sehr guter ansatz!
@@tonidecker6030 das ist auch ein guter gedanke! Ich hatte so rum gedacht, dass bei Gewicht ja weniger immer gut asoziiert wird. Aber es kann natürlich auch ganz anders gedeutet werden. Ich denke allgemein sind "mehr" und "weniger" eventuell sogar problematischer als "über" & "unter".
Aber das ist es doch eigentlich: Gewichtsdiskriminierung gibt es eben auch bei Menschen mit einem niedrigen Gewicht und es gibt auch Menschen mit einem niedrigen Gewicht, die einfach von Natur aus sehr schlank sind, die regelmäßig Diskriminierung deswegen erfahren müssen. Und das ist auch nicht okay.😮 die Begriffe, Übergewicht und Untergewicht sind ja auch noch ehrlich gesagt gar nicht so alt, denn der BMI wird ja erst im Gesundheitswesen seit einigen Jahrzehnten genutzt. Da ist dann die Frage, warum wir jetzt, wo wir wissen, dass der BMI ihm durchaus problematisch zu sehen ist und keine gesundheitliche Kennzahl, weiter an diesen Begriffen festhalten wollen?
@@MsLinoi naja, die Thematik hinter den Begriffen ist, dass die auch noch gar nicht so alt sind, denn es ist ja erst einige Jahrzehnte her, dass der BMI damals von Versicherungen als gesundheitliche Kennzahl eingeführt wurde. Dementsprechend basieren diese Begriffe eben auf der Skala von BMI, von der wir eben auch inzwischen wissen, dass sie eben keine gesundheitliche Kennzahl ist.
Danke! Ich hab oft das Gefühl es wird mehr Energie in die korrekte Sprache gesteckt als darein sich in andere Menschen hineinzuversetzen, Verständnis aufzubringen, sich zu informieren und sich dann korrekt zu verhalten und eine entsprechende Haltung anzunehmen ....
Oh und danke dass du die Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat wegen Braunkohleabbbau erwähnst! Gehöre dazu :(
Vielen Dank für das tolle Video. ❤️
Bei dem Wort „mehrgewichtig“ habe ich auch grammatikalisch kein gutes Gefühl. Es heißt doch bei mehreren Spuren auf der Autobahn auch mehrspurig - weil: mehrere Spuren. Aber Gewicht habe ich nur eines. Ich sage ja auch nicht überspurig, wenn man es mal rumdrehen würde. Aber so vieles macht derzeit keinen Sinn mehr bei den sprachlichen Veränderungen, die so mancher zu gebrauchen meint. 😅
Was mich an solchen Wortneuschöpfungen oft stört, ist, dass in den meisten Fällen über den Kopf der Betroffennen hinweg entschieden wird, wie sie jetzt angesprochen werden sollen. Und dann im Anschluss sich Leute, die überhaupt nicht betroffen sind, das Recht nehmen, zu kritisieren. Das finde ich so viel respektloser als in einem Gespräch mit guter Intention aus versehen den falschen Begriff zu benutzen.
so sehe ich das auch ... Respekt zeigt sich in deinen Taten, und diese endlosen Diskussionen über "political correctness" bewirken eher das Gegenteil, da sie nicht das Problem (= mangelnder Respekt vor Randgruppen oder Menschen, die anders sind) lösen, sondern irgendwann nur noch nerven
Absolut!
Das bedeutet dass du keine Ahnung hast. Die wortschöpfungen kommen meistens von den Betroffenen selber bzw. von den Aktivisten der Betroffenen gruppe 🙄.
@@rafalrafal3469 was du hier sagst steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage! Nicht alle Betroffenen und Mitglieder einer Gruppe sind doch der selben Meinung und haben die selben Wünsche wie die besagten Aktivisten! Anzunehmen dass man als Aktivist für alle Betroffenen sprechen kann ist meiner Meinung nach absolute hybris und respektlos.
@@brainstormedperson132 wie gesagt es sind die betroffenen selbst und natürlich sind nicht alle damit einverstanden. Betroffene die etwas unternehmen nennt man Aktivisten. Man versucht manche Missstände zu beseitigen statt passiv auf Verbesserungen zu warten. Manchmal sind es nur Worte oft aber auch politische Forderungen.
Bisschen vom Thema abweichend: Du hast es sehr gut hinbekommen, dass man automatisch nach einem kurzen Blick aufs Thumbnail direkt weiß, dass das Video von dir ist. Sehr hoher wiedererkennungswert.
Deine Sachlichkeit und Durchdachtheit mit der du solche Themen analysierst ist immer wieder erfrischend, Daumen hoch 😃
Auf einer längeren Zugfahrt bin ich mal mit einem Rollstuhlfahrer ins Gespräch gekommen, er hat kein gutes Wort an der neuen Bezeichnung "Menschen mit besonderen Bedürfnissen" gelassen...
Ich studiere Germanistik und habe dieses Semester ein Seminar zur Entwicklung des Sexualwortschatzes, wo es oft um Euphemismen und semantischen Wandel geht. Prozesse, wie du sie im Video beschreibst, kommen bei sexuellen Themen - insbesondere Tabus - oft vor.
Ich kann deiner Argumentation auf jeden Fall zustimmen. Dass wir Ausdrücke wie das N-Wort nicht nutzen sollten, macht völlig Sinn, aber dann eben Begriffe wie "Übergewicht" oder "arm" durch euphemistische Neologismen ersetzen...? Ich persönlich finde "übergewichtig" nicht mal wirklich negativ konnotiert und denke, wenn jemand abfällig über übergewichtige Menschen sprechen möchte, eher Ausdrücke wie "fettes Schwein" oder etwas in der Art benutzt.
Ich finde es super, dass du auch den Punkt mit den älteren Menschen und der bildungsfernen Schicht erwähnt hast, denn oft merke ich, dass sich viele Leute an der Uni in einer Bubble bewegen und vor lauter political correctness aufhören, selbst zu denken.
Sprache schafft Realität, aber Realität schafft auch Sprache. Solange also übergewichtige Menschen diskriminiert werden, nützen all die schönen Neologismen nichts. (Und irgendwie müssen wir dann bald mal alle 3 Jahre ein neues Wort erfinden. 🤪)
Danke für das Video!
Was die älteren Leute und die Bubble angeht: Ich denke man sollte nicht immer direkt so tun, und die älteren Leute quasi bemitleiden, dass sie quasi nichts für ihre "Dummheit" können, indem sie noch "alte" Begriffe verwenden und nicht die der hippen und woken Jugend.
Ich studiere Englisch und du sprichst mir aus der Seele! Was wir machen ist neutralere Wörter zu finden, die einfach negativ konnotiert werden. Hilft also auf lange Sicht nicht. Ich persönlich finde es affig das N-Wort nicht auszusprechen. Ich würde nie jemanden so nennen, aber wenn man über das Wort redet kann man es auch nennen??? Ich dachte z.B. als ich es das erste Mal gehört habe, dass es "Nazi" bedeuten würde lol.
Und ja, nur irgendwelche Neu-Toleranten an en Unis (die am besten noch Sozialpädagogik studieren) suchen nach immer tolleren Begriffen um sich von der Mehrheit abzuheben und sich als besonders toll und halt tolerant darzustellen :D
Nun auch ältere Leute sind in der Lage zu reflektieren und können dazu lernen, es ist halt meist eine Frage des Wollens.
@@D__V_K so einfach ist das nicht. Für ältere Leute ist es nicht nur schwieriger neues zu lernen, sondern auch veraltete Muster zu überdenken. Psychologie Studium lässt grüßen
@@D__V_K Was ist für dich älter? Klar, Leute um die 50 schaffen das eigentlich noch (locker). Menschen ab 70 sind da teils ganz anders. Die Verknüpfungen im Hirn lösen sich langsam und die degeneration setzt ein. Klingt fast wie eine Ausrede, aber alte Menschen verlieren immer mehr die Fähigkeit zu lernen und entwickeln sich zu Kindern zurück, manche mehr manche weniger. Durch die Degeneration kommt es ja auch dazu, dass viele alte Menschen sich wieder an Einzelheiten ihrer Kindheit erinnern können. Das ist kein Zufall.
Tatsächlich würde ich gerne noch einen weiteren Aspekt in die Diskussion zufügen: Als du die Beispiele "Arm" und "Sozial schwach" genannt hast ist mir noch etwas aufgefallen, hierfür muss ich einmal etwas ausholen. Meine Mutter und ich leben (noch) von Harz IV. Auch wenn es uns möglich ist davon gerade so über die Runden zu kommen, ist es oft, besonders mental, sehr herausfordernd wenn man, aufgrund von Überlastung der Ämter, über mehrere Wochen auf wichtige Zahlungen warten muss. Die Bezeichnung, dass wir "Arm" sind, finde ich persönlich, dann deshalb sogar ehr angebracht, da dieses aufgrund der Bedeutung deutlich macht, wie ernst unsere Lage ist. Die Bezeichnung "sozial schwach" ist da zwar auch zutreffend, macht für mich aber ehr den Eindruck, als würde das Problem an sich kleiner gehalten werden als es ist.
Ich hoffe ich konnte meinen Punkt einigermaßen Verständlich rüberbringen! Würde mich interessieren, wie andere Leute das sehen. :)
Und nur um das klar zu stellen: Mein Beispiel dient wirklich einfach nur dazu, um meinen Punkt besser rüber zu bringen.
gutes Beispiel, schwach klingt nach "joar nich viel, aber geht noch"
arm hingegen nach "ohoh, da ist nix mehr"
Allerdings "sozial schwach" klingt halt wirklich nicht nach Armut sondern nach asozialem Verhalten.
Ich finde den Begriff "sozial schwach" ausgesprochen unpassend, denn ein armer Mensch kann selbst ein sehr sozialer und sich kümmernder Mensch sein, der auch ein gutes soziales Netzwerk hat.
Doch der Begriff löst bei mir im Kopf nur das Bild eines heruntergekommenen, gröhlend schimpfenden, sich asozial verhaltenen Menschen aus - und das tut den allermeisten Armen Unrecht.
Ich finde das umso kritischer, da es mir scheint, dass es politisch gesehen vermutlich einfacher ist, von "Sozial Schwachen" zu behaupten, dass sie sowieso nicht arbeiten wollen, als von einem Armen. Und damit wird seit Jahrzehnten die Sozialpolitik angeheizt.
@@sandra.helianthus ich finde deinen Gedankengang sehr interessant weil ich auf diese Perspektive nicht gekommen wäre. Der Begriff sozial schwach ist (Zumindest in den sozialwissenschaften) meistens eher auf die soziale Teilhabe bezogen, die durch die Armut eingeschränkt ist.
Scheint also noch ein Beispiel dafür zu sein das man an den Unis einen Begriff entwickelt hat der gut gemeint (weil (früher) leider das vorurteilt herrscht(e) das arme Menschen dumm&faul seien und an ihren Problemen selbst schuld sind) ist, aber dann im alltäglichen Sprachgebrauch doch wieder nicht so richtig wirkt...
Also danke fürs Gedanken teilen :)
@@helena7406 gern, Danke 😊
Noch ein Gedanke: "Früher" bedeutete Arm eigentlich auch nicht faul - das ist bereits etwas was uns in der Heutezeit eingeredet wird.
(Früher wurde auf arme Menschen eher herabgeschaut, da sie nicht adlig oder in der Oberschicht geboren wurden. - aber kommt sich drauf an, was man mit "früher" meint 😁)
Für mich haben arm und sozial schwach nicht wirklich die gleiche Bedeutung. Sozial heißt doch auch so viel wie "sich für seine Mitmenschen zu interessieren und einzusetzen". Jemand der wenig Geld hat, also arm ist, ist ja nicht grundsätzlich emphathielos oder tut nichts für andere. Heißt für mich, dass diese Umbenennung nur eine Verschleierung der Realität ist.
Ich bin begeistert von deinen Videos!
Die Haltung und die Intention wenn es Menschen ist viel ausschlaggebender als die Worte.
Diese Welt braucht Liebe ❤️❤️❤️
Es ist keine gute Entwicklung, dass aus Body Positivity inzwischen oft Body Adipositivity gemacht wird. Fettsucht ist nicht _schön_ und nicht _positiv_ Das beschleunigt die gesundheitlichen Probleme der Betroffenen enorm, wir müssen uns trauen, die Dinge ehrlich auszusprechen.💚
Naja, die Idee hinter der Positivität war ja eigentlich fette Leute nicht runterzumachen, dass der Kapitalismus da eine neue Kundengruppe anwirbt... klar oder?
Kapitalismus ist es egal an wen er was verkauft. Ach und stellt sich heraus wer fett ist weiß auch häufig dass er fett ist. Überraschung, scheint man bei jeder Bewegung zu merken.
Fett sein ist halt meist nur ein Symptom insofern glaube ich nicht das auch nur ein Mensch denkt fett sein wäre jetzt irgendwie praktisch, weil es irgendwo ein fettes Model gibt.
Findest du, dass das so ist? Hast du da ein Beispiel? Finde nicht, dass Body Positivity in unserer Gesellschaft vorherrschend ist, sondern eher eine Randerscheinung als Gegenbewegung zum Fatshaming. Verstehe nicht, warum da so viel drüber gesprochen wird (nicht in diesem Video, aber in deinem Kommentar). Vor allem, da es von Grund auf nicht den Grundgedanken besitzt, dass Übergewicht etwas ist, was man feiern soll, sondern dass auch übergewichtige Menschen ihren Körper schön finden und lieben dürfen.
Hast du übrigens eine Quelle dafür, dass sich Body Positivity negativ auf den Gesundheitszustand der Menschen auswirkt? Ich persönlich habe schon diverse Studien gesehen, die zeigen, dass Fatshaming dagegen sich definitiv negativ auf den Gesundheitszustand auswirkt, besonders bei Frauen.
@@MsBuchnerd Besonders das hätte ich auch als Ursprung erkannt, das Frustfuttern als psychologische Ausgleichsbelohnung gegen gesellschaftlichen Ausschluss z.B so das sich dann ein Teufelskreis ergibt.
Die Argumentation klingt son bisschen wie dieser AfD-Typ, der trans sein bekämpfen wollte weil sich trans Leute ja oft umbringen also ich glaube der wirkliche kausale Zusammenhang ist da genauso umgekehrt denn wer kennt nicht die Kinder, die so dick wie Israel Kamakawiwoʻole werden wollen weil der ja so berühmt over the Rainbow gesungen hat und mit 38 an Herz- und Atemproblemen verstarb?
Erzähl das mal einem Feeder bro
@@MsBuchnerd Danke!! Diesen Kommentar habe ich die ganze Zeit gesucht…es geht doch nicht darum übergewichtige Körper zu glorifizieren oder als Ideal darzustellen. Es geht einfach nur darum, dass übergewichtige Menschen ein Recht darauf haben nicht aufgrund ihres Körpers diskriminiert zu werden. Und jetzt mal ganz ehrlich - Wer ist schon gerne übergewichtig, weil damit so viele Vorteile in unserer Gesellschaft einhergehen🫠
Danke für dieses Video 👍
Die ganze Body Positivity Bewegung geht leider in ein Richtung in der Fettleibigkeit glorrifiziert und als etwas erstrebenswertes dargestellt wird. Die von dir erwähnte 13-Fragen Folge war für mich schwer anzusehen. Und egal ob ich es über- oder mehrgewichtig nenne: es ist zu viel und das sagen letzten Endes beide Wörter.
Was mich aber am meisten an den Diskussionen über solche Wörter stört ist, dass hier sehr viele Kapazitäten des öffentlichen Diskurses gebunden werden ohne einen Mehrwert zu generieren.
Danke für deine Mühe hierbei. Ich kannte deinen Content vorher nicht und fand es toll, wie umsichtig und fair du formulierst und darstellst =)
Ich bin eine übergewichtige Frau und habe große Probleme mit der Body Positivity-Scene!
Ich bin mir vollkommen bewusst, dass mein starkes Übergewicht mir in Zukunft große Probleme machen würde, wenn ich nicht jetzt in jungen Jahren etwas dagegen unternehme. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf Diabetes, Gelenkschmerzen, Atem- und Herzprobleme und viele andere "lustige" Dinge. Erkrankungen und Einschränkungen, die ich jetzt zum Glück noch(!) nicht habe.
Leider hatte ich eine Freundin, die irgendwann der Bodypositivity-Szene erlegen ist. Sie ist noch stärker übergewichtig als ich, sie hat Diabetes und ignoriert die Krankheit gekonnt (sie ignoriert ihren beginnenden diabetischen Fuß, nimmt keine Medikamente, isst oft stark Zuckerhaltiges), sie hasst Ärzte, die sie auch nur auf ihr Gewicht ansprechen. Ihr Lebensmotto ist "Schlank ist krank, rund ist gesund".
Ein Zustand, der mir schon lange Sorgen bereitete, aber wo sie auch in vertraulichen Gesprächen nie auch nur ein Stückchen mir zuhörte.
Als ich zu Beginn der Pandemie vor 3 jahren meine Ernährung radikal umstellte, hin zu einer ausgewogen-bewussteren Ernährung mit kompletten Ersetzen aller Naschereien zwischendurch durch Gemüse-Rohkost (Es gibt noch Schokolade und Kuchen in meinem Leben, aber dann so hochpreisig oder qualitativ so hoch, dass ich mich da auch lange drauf freuen möchte, um es besonders zu halten) und es mir dadurch auch besser ging, meine Verdauung besser wurde und ich mich fitter fühlte, hatte ich von meinem gesamten Umfeld starken Rückhalt. Um mich selber zu motivieren, habe ich von meinem Plan meine Ernährung langfristig umzustellen und mich noch mehr zu bewegen allen in einem Umfeld erzählt... nur besagte Freundin fiel vom Glauben ab.
Fortan reagiert sie nur noch aggressiv mir gegenüber. Meinen bisheriger Abnehmerfolg, nimmt sie ohne Witz, als persönliche Beleidigung wahr. Sie fühlt sich persönlich angegriffen und bei jeder Begegnung wird sie mir gegenüber ausfallend. Sie betonte stets dass Body-Positivity doch jedem erlaube übergewichtig zu sein und Abnehmen ein von Männern diktierter Zwang sei und ich keinen eigenen Willen hätte. (Mit jeder Begegnung hatte SIE mir meinen eigenen freien Willen abgesprochen, so zu sein, wie ich möchte).
Wann immer ich RUclips-Videos zu Body-Positivity höre höre ich, wo sie möglicherweise ihre Argumente her hat.
urg. Das ist schlecht. Das klingt nicht wirklich nach Body - Positivity. Eher nach starken Komplexen und schlechtem Gewissen, die an Anderen ausgelassen werden.
Und ich weiß, wovon ich rede. Ich bin auch übergewichtig. Aber ich würde niemals jemandem Vorwürfe machen, weil der oder die abnehmen will oder es erfolgreich auch tut.
ganz ehrlich "trenn" dich von ihr! Es gibt ja den Spruch "Du bist der Durschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst" und du hast es erfolgreich geschafft, dein Gewicht zu verbessern, eine gesündere Ernährung umzusetzen und wirst wahrscheinlich länger und gesünder leben als deine "Freundin" - sie wird dich nur immer wieder runterziehen mit ihrer Art und Lebensweise! Wer so resistent ist gegen wissenschaftliche Nachweise, der hat es auch nicht anders verdient - nur schade, dass die Allgemeinheit für ihre Krankheiten aufkommen müssen wird ..
Genau das ist mein Problem mit dieser Szene: Sie wird von den falschen Leuten mit falschen Absichten ausgenutzt. Es erlaubt (körperlich) kranke Menschen ihren Zustand zu glorifizieren und noch schlimmer: anderen, die es gut meinen oder nicht besser wissen, wird ein schlechtes Gewissen eingeredet oder sie werden sofort an den Pranger gestellt. Diese Opfermentalität geht mir auf den Geist.
Glückwunsch, dass du dich um dich kümmerst und ein gesundes Leben führst.
Warum ist sie noch deine Freundin, wenn sie sich dir gegenüber so benimmt? Ich bin selbst übergewichtig und habe seit einer Weile umgestellt, um davon weg zu kommen. Wenn mir jemand regelmäßig so in meine Gesundheit respektlos reinmiesern würde, wäre der mal mein Freund gewesen.
verzichte auf Leute, welche dich im Leben nicht weiter bringen. Sie ist keine Freundin, eine Freundin würde sich für dich freuen und dich dabei unterstützen. Das Umfeld beeinflusst uns sehr stark, umso wichtiger ist es negative Leute aus dem Leben zu entfernen
Die Bezeichnung „special needs“ (und auch die deutsche Entsprechung) war mir unbekannt, und in der Befragung hätte ich nicht an einen Behinderten gedacht, sondern an jemanden der mir als Mitbewohner ziemlich auf die Nerven gehen könnte
GENAU
Das Video ist absolut Gold und kommt direkt in meine Playlist mit Videos, die jeder im Leben gesehen haben sollte 👍
Ich selber bin zu 100% Schwerbehindert und benenne dies auch so. Ich fühle mich viel eher ausgegrenzt, wenn jemand sagt „Sie ist ein Mensch mit besonderen Bedürfnissen“, als wenn jemand sagt „Sie hat eine Behinderung.“ Ich finde man kann Wörter und Sachen auch „tot benennen“ Dieser Drang alles „korrekt“ zu bezeichnen und ALLE miteinzubeziehen, sorgt meiner Meinung nach viel eher für Ausgrenzung. Ich finde es wichtig veraltete, abwertende Begriffe abzuschaffen, aber letztendlich kann man alles abwertend sagen. Was bringt es einem etwas politisch korrekt zu bezeichnen, aber die selbe Einstellung den Menschen gegenüber zu behalten. Tolles Video, wie immer!
Ich liebe es, dass du einfach immer zur Ursache des Problems leitest und nicht wie viele andere nur über die Symptomatik philosophierst. Es ist so wichtig immer wieder offen zu legen was die Ursachen sind und dort anzusetzen, weil eben viele gar nicht so weit denken
Mal wieder ein sehr tolles Video, DANKE❤️ Meine Schwester ist schwerbehindet und wenn ich mit Leuten reden, die auf ihre Behinderung aufmerksam machen wollen, folgt meistens ein Schweigen, von wegen „ich will es nicht aussprechen, du weißt schon was ich meine“. Es ist so schade, dass so viele denken, dass Aussprache dessen direkt eine Beleidigung sei. Ihr dürft es aussprechen! Und bitte seid direkt und redet nicht um den heißen Brei herum! Anstatt dafür neue Begriffe zu erfinden sollte man dafür sorgen, dass „behindert“ unter Jugendlichen nicht mehr als Beleidigung fällt! So einfach wäre es…
Genau das. Einige Menschen benutzen auch das Wort "Jude" als Beleidigung. Sollen wir den Zentralrat der Juden in Deutschland jetzt etwa bitten, sich eine neue Selbstbezeichnung zu überlegen, um das Antisemitismusproblem zu lösen?
Wie lautet denn die angebliche Beschönigung für „schwerbehindert“? Etwa „mit SEHR besonderen Bedürfnissen“? :P
@@borispoehlmann So sehe ich das auch mit der Bezeichnung „Zigeuner“. Es hat keine schlimme Herkunft und die Zahl der Zigeuner, die sich selbst so nennen bzw. darin nichts Beleidigendes sehen (wenn nicht so gemeint), ist groß. Die Sinti-Allianz Deutschland versteht sich auch als „Zusammenschluss deutscher Zigeuner“.
Ähnlich ist es mit „Eskimo“, bei dem man eine Zeit lang annahm, es bedeute „Rohfleischesser“, was verständlicherweise beleidigend klingt. Das Wort solle man durch Inuit ersetzen, obwohl das nur ein Stamm von vielen ist. Neuere sprachwissenschaftliche Untersuchungen kommen jedoch zu dem wahrscheinlicheren Ergebnis, dass Eskimo einfach „Schneeschuhflechter“ bedeutet.
Feel you so! Bin auch die kleine Schwester einer Tetraspastikerin. Berührungsängste - auch im Verbalen - kenne ich daher nicht. Die machen es eher erst wirklich unangenehm. Am besten sind Kinder, die frei heraus fragen “Was hast du?”. SO kann oak ins Gespräch kommen. Dieses verbale Herumeiern macht Dialog eher noch umständlicher bis unmöglicher.
Wie immer super Video.
Oft behandelst du Themen über die ich nie so nachgedacht habe und regst mich so zum nachdenken an. Vielen Dank dafür und ich freue mich auf mehr :)
Ich muss sagen, dass ich "behindert" absolut nicht schlimm finde. Eine Freundin versucht das Wort zu meiden und verbessert sich selbst, da verstehe ich, dass es lieb gemeint is... aber dadurch kommt mir das Wort mehr und mehr vor, als wäre es wirklich schlimm. Da ich selbst tasächlich behindert bin, komme ich mir jetzt wirklich schlecht vor, wenn das passiert. Weil ich so irgendwie ein Tabuthema werde.
Und das ist wirklich behindert! Ich hatte nie ein Problem mit dem Wort, warum müssen Instanzen von außerhalb (am besten die, die gar nichts damit zu tun haben) da rumfischeln und andere kirre machen? :V
Meh!
Gutes Video btw, aber genug Internet für heute. XD
Man sieht sich! Habt einen schönen Tag~
Als Behinderter rede ich mittlerweile höchstens von behinderten Konzepten, also behinderte Einfälle oder Politik. Menschen nenne ich nur noch behindert, wenn sie wirklich eine Behinderung haben. Für alles andere kommt bei mir „bescheuert“ zum Einsatz.
Das kann man natürlich auch als schwierig ansehen, mir jedoch genügt es.
Echt behindert! Find ich auch immer seltsam wenn Leute die keine Probleme in der Welt haben als "white knights" den achso armen diskriminierten helfen wollen, die aber selbst kein Problem damit haben. Ein Tabuthema ist halt echt das letzte was Behinderung werden sollte, dann gibts noch viel weniger Verständnis dafür!
Hey, ich hab mal ne frage, weil ich da voll gerne die Meinung eines Betroffenen zu hören würde :) ich versuche immer Menschen mit Beeinträchtigung zu sagen, um eben dieses negativ konnotierte behindert zu vermeiden. Ich habe auch auf Instagram einige Betroffene gesehen die gesagt haben, dass sie das besser finden, weil die Behinderung oftmals in ihrer Umgebung besteht und nicht in ihrer Beeinträchtigung direkt (also z.B. Rollstuhlfahrer könnten ja eigentlich problemlos vieles machen, aber dann werden sie dadurch behindert das es z.B. keine Rampe gibt). Was meinst du dazu, lieb gemeint aber am Ende Quatsch? Weil ich will natürlich auch nix verwenden was Betroffene blöd finden, dann macht das ganze ja irgendwie keinen Sinn :D
@@marthartz Beeinträchtigung ist im Grunde das gleiche wie Behinderung, nur länger. Ich wüsste jetzt nicht, was das Wort bringen sollte, vor allem wenn es irgendwann eh wieder die gleiche Rolle einnehmen und negativ besetzt sein wird, weil die Gesellschaft sich dahingehend nicht weiterentwickelt hat.
Also: Leider nur gut gemeint, und somit das Gegenteil von gut. Lass dich von der Nutzung des Wortes „behindert“ bzw. „Behinderung“ durch niemanden verunsichern.
@@FlubberFrosch naja, es bedeutet zwar das gleiche, aber für mich ist der zentrale Unterschied das behindert eben oft als Beleidigung benutzt wird und Beeinträchtigung nicht so. Und bei meinen Wortschatz lasse ich mich auch nicht verunsichern sondern versuche einfach nur selbst möglichst wenigen auf die Füße zu treten :)
Es geht darum, die Herzen der Menschen zu ändern, nicht die Worte, die sie verwenden
Wie naiv kann man sein
@@tulip811 Ob die Wahrheit naiv ist oder nicht spielt keine Rolle. Wahrheit ist Wahrheit.
@@tulip811 Ich finde diese Aussage überhaupt nicht naiv, denn genau da liegt doch das Problem!
Wenn jeder Mensch erst einmal bei sich selbst anfängt und sich nicht so sehr auf Andere konzentriert, sind wir schon einen großen Schritt weiter!
ICH kann bei MIR anfangen: Wie gehe ich mit Menschen in meinem Umfeld um, die "Anders" sind?
Begegne ich Ihnen mit Respekt?! Hinterfrage ich mal, warum jemand z.B. dünn oder dick ist?! Kann ich für mein Umfeld da sein oder irgendwie helfen?!
Ich kann Menschen zur Seite stehen, wenn sie beleidigt oder gemobbt werden!
Denn: Andere Begriffe beseitigen das Problem nicht! Das "Kind" bekommt nur einen anderen Namen!
"Ich bin nicht behindert, ich habe besondere Bedürfnisse" - Ron Weasley. Den coldmirror-OGs sollte das bekannt vorkommen 😂 ich hab überhaupt kein Problem mit dem Wort behindert oder wenn mal ein Freund oder eine Freundin einen Witz auf meine Kosten macht und das Wort Krüppel benutzt. Sitze halt im Rollstuhl und kanns nicht ändern. Einfach das Beste draus machen.
Und schwul sind wir auch nicht!
Hmm.. weiß nicht!
Einfach sehr gelungen erklärt! Früher war es in der Psychologie üblich die Diagnose "Idotie" zu stellen. Bis das Wort dann aufgegriffen und als Beleidigung umgeformt wurde heute jedem bekannt ist.
Das ist ein sehr gutes Beispiel für das was du sagst. Ein "professionelles Wort" wird viel einfach zur Beleidigung als ein simples. Wenn ich jemanden beleidigen will und dann ein "fachmännisches Wort" verwende, wird meine Beleidigung aufgestuft und ich erhebe mich nochmal mehr über den anderen (man verwendet Fachsprache, erscheint gebildeter usw.). Finde ich an dem Beispiel "kognitiv herausgefordert" extrem gut darstellbar! Wenn jemand sagt:" du bist dumm! haha" ist das was anderes, als wenn jemand in beleidigender Weise "du bist doch kognitiv herausgefordert! haha" sagt. Im Zweiteren wird das Umfeld deutlich eher mitlachen, da das Wort hochtrabender und ungewohnt ist.
Der beleidigende Effekt verstärkt sich mit komplizierten Wortschöpfungen deutlich, da diese worte einfach niemand im "normal-Sprech" verwendet und auch niemand Zeit hat sich alle 2 Wochen ein neuen Wortschatz anzueignen (in übertriebener Darstellung).
Zudem führt diese ständige political correctness dazu, das genau das Gegenteil erreicht wird. Keiner nimmt es mehr ernst oder wird gar ablehnend ggü. der Thematik. (bestes Beispiel hierfür; Klima-Kleber).
Für mich das aller größte Problem und warum ich diese neue political correctness ebenfalls ablehne ist, dass die Frequenz der "neuen Regeln" einfach viel zu hoch ist und eine künstliche Dramatik bei Themen erzeugt wird, bei denen sich niemand zuvor (und besonders nicht die Betroffenen, wenn man sie so nennen will) angegriffen gefühlt hat. Eine kleine laute Minderheit versucht zu bestimmen was man sagt oder denkt und sorgt damit dafür, dass wahre Probleme nicht mehr ansprechbar sind.
Das schadet der Gesellschaft einfach massiv, da auch Politiker aller Lager sich dadurch gedrängt sehen, ihre Standpunkte andauernd zu verändern. Dadurch sinkt ihre Authentizität, was wiederum zu Frust und Politikverdrossenheit führt, was dann in der Folge zur Extremisierung der Politik und Gesellschaft beiträgt.
Wobei das mit "Idiot/ie" nochmal komplizierter ist. Der Begriff wurde zur Pseudo-Diagnose, unter deren Vorwurf im Hitlerregime ganz unterschiedlich behinderte Leute ermordet wurden - totgespritzt, verhungern lassen, vergast, zu Versuchen missbraucht etc. Insofern ist es imo kein "Liebsprech", das Wort zu unterlassen, sondern ähnlich wie beim N-Wort.
Das ist die wertvollste Informationsquelle zu dem Thema der ich bisher begegnet bin. Sehr schön erklärt.
Alicia, du bist pures Gold, echt jetzt ;)
Deine Art und Weise ein kritisches Thema aufzuarbeiten ist wirklich einzigartig.
Eine klare Haltung zu einem Thema auszudrücken ohne verletzend zu sein sollten sich so einige zum Vorbild nehmen.
Ich höre dir sehr gerne zu 😊.
Präzise, intelligent, ausgewogen, mir zu schnell gesprochen. Danke die Dame ;)
Guter Beitrag...
Das sind so Gedanken, die man selber schon dauernd so unterschwellig hat, aber das so gut aufbereitet zu sehen ist einfach großartig, weil man dann seine Gedanken dazu auch besser ordnen kann. Also Danke für deine Mühe
Ja, gut zusammen gefasst! Ein weiteres extrem gutes Video. Ich bin mit dem Gender Vidoe auf sie gestoßen und war gelich begeistert.
Dein Beispiel mit Behinderungen fand ich super. Es kommt mir sogar manchmal vor als ob "besondere Bedürftnisse" gleichzeitig schlimmer klingt und die Einschränkungen verhamlost.
Ich würde gerne mehr von deinem Oberkörper beim sprechen sehen. Finde es spannend welche Gestiken du machst bei vielen Wörter. Ich finde das drückt noch mehr aus was du sagen willst oder macht die Verständlichkeit leichter.
Ich habe ein neues Lieblingswort in den letzten Wochen gelernt und verinnerlich. Validieren oder das Äquivalent dazu Invalidieren. Das bedeuten seinem Gegenüber die Meinung abzuerkennen oder diese nicht Ernst zu nehmen. z.B. : ,,Als Oma das N-Wort gesagt hat, habe ich sie invalidiert, als sie mir erzählte, dass sie dieses Wort so gelernt hat, indem ich ihre Erfahrung als veraltet abgetan habe und ihre Seite nicht versucht habe zu verstehen."
Super schönes Wort!!
WER bitte hat bestimmt, dass man nicht mehr NEGER sagen soll? Und WER bitte hat in diesem Land das Recht dazu?
Ich fand dieses Video richtig gut. Mich interessiert Sprache und der Wandel von Begriffen. Du hast es auf den Punkt gebracht: oft sind nicht die Worte an sich das Problem, sondern das, was man mit ihnen verbindet, beziehungsweise was die Menschen damit machen. Es ist ebenso: Sprache kann trennen und verbinden. Lasst uns lieber gemeinsam in empathischer Weise versuchen, Vorurteile und Klischees zu minimieren und nicht aller drei Monate ein neues Wort für "Menschen mit Migrationshintergrund" zu finden :)
Danke für dieses Video. Jeder sollte es sehen und sich mit dem Thema beschäftigen müssen!
Ich finds eher schwierig wenn man sich objektiv schlechte dinge schönredet. Fett sein ist ungesund, da brauch man nicht zu diskutieren. Wenn man sich das dann schönreden will wirkt das eher... bildungsfern. Man muss ja nicht immer die unfreundliche Variante "fett" nutzen, aber Übergewicht ist doch schon sehr neutral und beschreibend.
Bildungsfern klingt im übrigen doch eher wie "ungebildet". Was ja dann nochmal was anderes als "dumm" ist.
"Dumm" ist an sich ein Schimpfwort, ich kenne nicht einen Fall, in dem "dumm" keine abwertende Haltung einnimmt.
Ich will dieses mal gar nicht auf das Thema eingehen, sondern einfach nur mal DANKE sagen. Deine Inhalte sind einfach so oft eine Punktlandung in meinen Augen, dass es einfach eine Wohltat ist, diese Videos zu sehen. Ganz meine Linie. Vielen vielen Dank und weiter so.
„Sozial schwach“ ist ein überholter, irreführender und abwertender Begriff für Menschen, die (in Deutschland) „von Armut betroffen“ bzw. „finanziell benachteiligt“ sind.
Das verschleiert das Problem
Insbesondere, da ein Mensch der von Armut betroffen ist, dennoch ein sozial ganz starker Mensch sein kann
@@sandra.helianthus Ich denke es ist eher die Position innerhalb der Gesellschaft gemeint. Aber du hast schon recht.
Ich finde asoziale oder hartzer passender
@@Basslover1816 wusstest du schon, dass es auch arbeitende Menschen gibt, die von Armut betroffen sind?
Wirklich gutes Video, in dem du ganz sachlich und sehr gut die logische Problematik hinter Wortneuschöpfungen erklärst und, mit dem du andere zum Nachdenken anregst.👏
Ich finde es unfassbar das du so schnell, interessant und richtig erklären kannst ... du hilft mir und der Gesellschaft wirklich Dinge zu verstehen und etwas zu verbessern ... Danke schön
DAAAANKE ALICIA ich bin so froh dass es dich gibt ich stimme immer mit deiner Meinung überein ich hab das glaube ich bei keinem RUclipsr bis jetzt gehabt mach weiter so!❤
Großartiger Kanal. Bereits der 2. Beitrag, den ich von Dir höre. Ehrlich, aufgeklärt und intelligent!
Ich find's sehr weird, dass bei Sachen wie "Übergewicht" neue Wörter gesucht werden. Es bleibt was es ist und faktisch ist Übergewicht eben auf kurz oder lang ungesund. Das ändert sich auch nicht durch neue Wörter.
Rassistische/Diskriminierende Wörter wie das N-Wort sollten natürlich ausgewechselt werden, aber sowas wie Übergewicht finde ich irgendwie echt drüber.
Der Grund dafür ist: der Begriff Übergewicht und Untergewicht ist auch noch gar nicht so alt, es wurde ja erst vor einigen Jahrzehnten der BMI damals von Krankenkassen als eine Skala für gesundes Gewicht eingeführt. Und wir wissen heute, ich weiß nicht, ob du vor einem Jahr, sie ist, glaube ich auch noch immer online, die Folge von Mai Think X Die Show gesehen hast - der BMI ist als gesundheitliche Kennzahl sehr problematisch, denn er ist eben auch nicht als eine gesundheitliche Kennzahl entworfen worden. Und auf dieser Skala passieren die Begriffe, Übergewicht und Untergewicht. Wenn man mal mit Menschen älteren Semester spricht, dann weiß man auch, dass es dann durchaus veraltete Begriffe gibt, die vielleicht nicht jeder mehr nutzt, wie „beleibter“ oder „rudeness“ 😅 da ist dann die Frage: sollen wir auf die alten Begriffe zurück greifen vor der Zeit, bevor der BMI eine gesundheitliche Skala war, die von den Krankenkassen eingeführt wurde? Sollen wir die Begriffe nehmen, die so ein paar Jahrzehnte alt sind oder nehmen wir jetzt die Begriffe, die eben neu sind, aber sich dafür nicht auf den BMI beziehen?
@@teafluencerin6959 Der Begriff "Übergewicht" wird, denke ich, von den wenigsten mit dem BMI verknüpft. Ich wusste den Zusammenhang z.B. gar nicht, obwohl einige in meiner Familie "betroffen" sind. Die Begriffe Über- und Untergewicht stellen einfach für dir meisten dar, was sie aussagen sollen - ein Gewicht überhalb und unterhalb der gesunden Norm. Ohne Hintergrund der Diskriminierung.
*ich & mein bro haben den song GET MONEY rausgebracht, wie findet ihrs?*
,
Übergewicht sieht man doch.
Und er BMI ist ziemlich akkurat. Denn egal wie muskulös man ist, kein Bodybuilder wird je einen BMI von 30 erreichen.
Ich persönlich bin ja für Körperfettanteil.
Übergewicht ist nicht nur ungesund, sondern auch unattraktiv. Ist natürlich persönliche Präferenz aber ich finde schlanke Körper sehen einfach besser aus.
@@CordeliaWagner also laut Definition ist der Begriff für ein BMI zwischen 25-30, also allein schon laut Definition laut Lexikon von Wortbedeutung nennen. Und ich weiß nicht, wenn er jetzt eine Person eins 50 ist, ob du auf dem Kilo genau siehst, ob diese Person schon Übergewicht hat oder nicht oder vielleicht schon über den Übergewicht ist
Liebe Alicia,
Das Phänomen, das du in deinem Video beschreibst, nennt man in der Linguistik auch den "Kampf um Wörter" oder "Begriffe besetzen". Dabei handelt es sich um eine grundlegende sprachliche Strategie, die insbesondere in der politischen Sprache zum Standard gehört.
Dabei versuchen die Beteiligten einen bestimmten Begriff für die eigene Gruppe zu beanspruchen, eine Fremdgruppe abzuwerten oder einen neuen Begriff für einen Sachverhalt zu prägen.
Der Konflikt in der Diskussion entsteht dann dadurch, dass es verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Ideologien gibt. Je nachdem, welcher Ideologie man angehört, nimmt man Begriffe unterschiedlich wahr. So ist z.B. "Klimaschutz" für die Grünen positiv geprägt, während der Begriff für die AfD stark negativ geprägt ist.
Deshalb wollte ich deine Ausführungen nochmal um diese Perspektive erweitern, weil es gar nicht unbedingt darum geht, wie etwas gemeint ist. Durch die eigene Ideologie nimmt man Begriffe eben anders wahr als andere und nur weil man einen Begriff ablehnt, heißt das nicht, dass die andere Seite den Begriff absichtlich negativ benutzt.
Im Unbubble-Video wird so eine Bezeichnungskonkurrenz sehr deutlich. Der Arzt sagt "Übergewicht" und die andere Seite "Mehrgewicht". Die beiden Begriffe bezeichnen ein identisches Konzept, werden aber durch die ideologischen Standpunkte der Akteure verschieden wahrgenommen. Jede Äußerung ist ideologisch geprägt und das sollte man sich immer mal wieder bewusst machen.
LG
Ein extrem qualitativ hochwertiges Video. Sehr gute Beispiele und Verbildlichungen. Sehr gerne mehr von solchen Videos 🌞
Ich denke eher die Umgestaltung einzelner Begriffe, dient dazu Menschen aus der öffentlichen Diskussion auszuschließen. So kann man „Bildungsferne Bürger“ einfacher bloßzustellen in einer Diskussion, wenn der korrekte Term nicht genutzt worden ist und oder über sie zu sprechen, dass die betroffenen Gruppen es gar nicht erst merken, dass über sie gesprochen wird. Stabiles Video ✌
Ja da gebe ich dir recht, hat was elitäres an sich..musste schon wie oft an Woyzeck denken. Da ist das mit der Sprachnutzung/Anpassung zwischen den Schichten auch Thema
👏👏👏 Worte sind Macht, und du machst was ganz tolles damit ! Du verwendest diese um in deine Videos zu informieren, zu lehren, aufzuklären und das ALLES so sachlich und neutral. Liebs 🥰👏👏👏
Danke! Das Video war (wie eigentlich immer) sehr gut :)
Bin selbst übergewichtig und finds schon weird und unnötig, dass man auf einmal „mehrgewichtig“ sagt? Aber das ganze Video war sowieso ein Unfall uff
Ich glaube die leute kommen einfach nicht darauf klar, dass sie Übergewichtig sind und müssen es deswegen als was gutes darstellen/sich nett klingende Wörter ausdenken. Bin auch Übergewichtig und bezeichne mich selber auch oft genug als fett und finds okay wenn andere mich (nicht als beleidigung) so nennen XD
Ich hab noch NIE jemanden mehrgewichtig sagen hören, das klingt wieder nach sonem Facebook-Boomer-Witz man darf jetzt nur noch Paprikasoße nach Art einer mobilen ethnischen Minderheit sagen, hihihi, ich rebellischer Spätpubertärer.
@@Jasmin-gs6nc du solltest dich selbst nicht als „fett“ bezeichnen und dich auch nicht so bezeichnen lassen außer wenn es wirklich okay für dich ist.😅💗
Darf ich mal fragen ob du zum Beispiel eine Ernährungberatung oder ähnliches mitmachst ? ☺️
@@Jasmin-gs6nc genau! ich habe in den letzten 4-5 Jahren über 30 kg zugenommen und bin nun übergewichtig. wenn ich mich mit kolleginnen darüber unterhalte, dass ich seit der gewichtszunahme echt oft irgendwelche schmerzen am körper habe, die ich damals nicht hatte und dass es sicher an den zuu vielen kilos liegen könnte, höre ich oft "nein das glaube ich nicht, dass es nur daran liegt" ich mein, ich bin 1.60 groß und wiege über 90 kg. keiner kann mir sagen, dass das mit dem körper nichts macht. die kolleginnen sind ebenfalls übergewichtig, aber ich denke, dass sie das nicht ganz so akzeptieren können. wenn ich jetzt 24 std am tag eine kiste trage und diese kiste wiegt 30 kg, macht das was mit mir? ja, es erschöpft mich. es macht den tag anstrengend. und jetzt trage ich da diese 30 kg übergewicht täglich mit mir rum... und manche leute denken immer noch, dass das "nicht so schlimm sein kann"
Vor allem zählen Bodybuilder auch zu den Übergewichtigen eigentlich xD aber zwischen dick und muskulös sind ganz klare Unterschiede
In der Uni (Lehramtsstudent) sollten wir Kinder mit Behinderungen "Andersbegabt" nennen, habe mich gemeldet und gefragt, ob das jetzt nen Scherz ist. Wurde verstört angeschaut, da freut man sich Lehrer zu werden, wenn man den Eindruck hat, dass alle um einen herum wahnsinnig werden 😊
Habe mir nach diesem Seminar mal Gedanken darüber gemacht, wann Neologismen und deren Verwendung überhaupt Sinn ergeben:
1. Wenn Begriffe aus ihrer Historie heraus verwendet wurden, um die Personengruppe zu unterdrücken oder zu diskreditieren (Neger etc.) oder
2. Das Antonym des neu gebildeten Wortes keinen Sinn ergibt ergibt (Gegenteil von Andersbegabt? Gegenteil von Mehrgewichtig?)
Diese Menschen sind ja in der Regel auch nicht anders begabt, sie haben halt eine Einschränkung oder Behinderung. Das darf man auch so nennen.
Und das sage ich als Autist.
Alleine heute die Diskussion gehabt ob man das Abitur nicht anpassen müsste, damit Kinder mit z.B. einer Behinderung da auch besser durchkommen; Was macht es für einen Sinn eine Zentralleistungsüberprüfung individuell auf die Bedürfnisse der Schüler anzupassen? Dann verliert das Abitur seine Aussagekraft. Wtf. xD Lehramt studieren momentan ist gefühlt ein Witz, alleine wie wild bei uns im Seminar komplett verschieden (manchmal auch im selben Satz) gegendert wird ist schon lachhaft genug.
Fragt doch Eure Dozenten mal nach der Bedeutung und dem gesetzlichen Hintergrund des Begriffs/Wortes "Behinderung/Behinderte"!
Wenn man danach geht, ist jeder Brillenträger und jeder Mensch mit Zahnersatz behindert!
Wette,dass die wenigsten, die den Begriff abschaffen wollen, das wissen...
Und die wenigsten, die eine Behinderung haben, stören sich an dem Begriff... (meine persönliche Erfahrung!)
@@aquanis3963 Im Studium brav mitspielen und danach kommt der Mist wieder vor die Tür.
Schau einfach mal die Schulen im Amiland an dann weißt du wo die reise hingeht. War jahrelang mitte mehr links. Mittlerweile meide ich alles links angehauchte das nur richtung fanatismus führt
Extrem gutes Video. Fand vor allem die Hintergrundgeschichten der wörter sehr spannend. Und ich verwende das n-wort zwar nicht, mir war aber nicht klar, dass es von anfang an negativ konnotiert war. Dankeschön!
Gut dass das mal jemand anspricht. Diese ständigen neuen Wörter, die im Prinzip genau das gleiche bedeuten wie zuvor, aber anders klingen, sind einfach absolut unnötig. Ich mein Übergewicht heißt, man ist mit dem Gewicht drüber also man hat zu viel. Mehrgewicht heißt, man hat mehr Gewicht als normal. Also es ist doch komplett wayne, was man da für einen Begriff verwendet?
Noch dazu finde ich die Idee dahinter nicht gut, dass man negative Dinge wie Übergewicht, versucht weniger schlimm hinzustellen. Denn das ist es nicht. Übergewicht ist tragisch und je nach Grad, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen und die Lebensdauern enorm verkürzen. Sowas DARF nicht schön geredet werden.
Ja aber manche Übergewichtige fühlen sich durch das Wort beleidigt weil sie sich anscheinend gut fühlen wollen in ihrer Haut und das Übergewicht nicht schlimm ist. Aber das ist absoluter bullshit. Das Wort mehrgewicht macht sie auch nicht gesünder. Geb ich dir vollkommen recht xD
Danke, dass du das Thema behandelst. ☺️ Gebe dir Recht. 👍🏼
lol das Video ist vor 1 Minute rausgekommen
Lost
Sie schmiegen sich um Likes
@@PhilippIllmer Mein Kommentar war ausschließlich auf den Titel des Videos bezogen. 😁
Wieder ein grandioses Video. So unaufgeregt und fundiert. Danke, Alicia! 🙌
Hast Mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen 👏👏👏 10/10
Ich wünschte ich hätte Leute wie dich in meinen Seminaren, die kritisch und differenziert argumentieren können 🥲
Ach so! Dann war mein Nachbar Otto, der sich zur Leberzirrhose und dadurch ins Grab gesoffen hat also gar kein Alkoholiker sondern lediglich ein Mehrtrinkender. 🤔
Liebe es, wie differenziert du solche Themen beleuchtest!
Bin so froh, dass es dieses Video gibt! Du hast viele meiner Gedanken an einem Punkt zusammengefasst! Finde es auch gut, dass du das mit dem N-Wort und der älteren Generation angesprochen hast. Ich habe meine Großeltern auch immer darauf hingewiesen, dass man dieses Wort nicht mehr benutzt und die haben das auch verstanden. Bei Leuten in der Schule ist das oft schwer gewesen, weil das für die ja nur ein Wort war und die sich das nicht jahrelang an verschiedenen Schulen anhören mussten. Da ist das mit dem Bezug, was du so gut zusammengefasst hast; meine Großeltern meinten das mir und meiner Schwester gegenüber nicht böse, als sie das N-Wort im Bezug auf das Thema Musik verwendet haben, aber die Leute in der Schule - die das mehrfach gemacht haben - hingegen schon. Finde auch das Beispiel mit dem Schwamm sehr anschaulich; klar, es ist vereinfacht, aber manchmal ist das alles, was man braucht - vor allem, wenn man mit so einer ausführlichen und guten Erklärung vorangeht! Klasse Video all around, Alicia - top!
*ich & mein bro haben den song GET MONEY rausgebracht, wie findet ihrs?*
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@@prince1747 Nur ganz knapp am Thema vorbei.
Danke, ich verstehe oft nicht wieso man so viele Wörter ersetzen muss. Leute werden immer ein Wort als Beleidigung benutzen, wenn sie etwas gegen diese Personengruppe haben. Wenn etwas von den Betroffenen als problematisch angesehen wird sollte man es ändern, aber ansonsten sollte man Leuten einfach erklären, dass so Wörter wie schwul und behindert keine Beleidigungen sind.
Ich wünschte so wäre der Deutschunterricht in der Schule gewesen! Hervorragende Analyse, die mir zu denken gegeben hat. Die Veränderungen merkt man häufig gar nicht bewusst. Ob nun Übergericht oder Mehrgewichtig. Für mich kein Unterschied. Es ist schön reden. Egal ob man sich persönlich dabei fantastisch fühlt, ab einem gewissen Grad ist es gesundheitsgefährdend. Man muss sich nicht schämen und darf natürlich so dick sein wie man will, aber es zu propagieren ist enorm gefährlich. Insbesondere wenn die Jugend ein falsches Bild bekommt. Gleiches gilt für den Schlankheitswahn. Also zwei Aspekte die völlig losgelöst von einander existieren, Body Positivity als Ausdruck der Seele und gegenseitigem Respekt, egal wie man aussieht oder welchen Makel man hat (BP ist ja mehr als nur Übergewicht) und eben der Schutz der Gesundheit. Ich bin selbst inzwischen sogar adipös - darf man adipös noch sagen? - und merke die Auswirkungen. Ich denke selbst McDonald's und Co. widersprechen dem wissenschaflichen Konsens nicht mehr, sie suchen ggf. nur alternative Schuldige für die Übergewichtigkeit der Bevölkerung.
Welchen Begriff ich gar nicht mag ist "woke". Ich denke gegenseitiger Respekt, Offenheit gegenüber Menschen und der Schutz unserer Planeten sollte nicht als eine Modeerscheinung abgewertet werden. So kling der Begriff aber für mich und er wird gerne von Kritikern als genau das beschrieben.
Ich melde mich eigentlich nicht oft zu Wort aber ich wollte nur mal sagen, dass ich immerwieder erstaunt bin, wie gut du schwierige Themen verständlich erklären kannst. Danke
100% agreed!! 👍🏼
Dieses Thema ja, andere Videos sind sehr schlecht aufgearbeitet.
Wo war hier ein schwieriges Thema? Aber gut...ansichtsache halt.
Ganz tolles Video, wie immer. Etwas das mir persönlich immer etwas sauer aufstößt, ist die Bezeichnung "sozial schwach". Sozial schwach ist für mich und andere Menschen, mit denen ich mich darüber unterhalten habe, negativer belegt als "arm". "Sozial schwach" bezieht aus meiner Sicht einen Faktor mit ein, der mit Armut absolut nichts zu tun hat und das ist die Soziale Kompetenz. Dank RTL II Formaten und weiteren Stigmatisierungen, wurde die Bedeutung ganz wunderbar negativ geprägt: Assoziale Verhaltensweisen, Unfähigkeit, Dummheit, Aggression werden mit "sozial schwachen" Menschen in Verbindung gebracht, indem sie genau so dargestellt werden. Dabei sind arme Menschen oft die sozial stärksten, helfen sich untereinander und spenden prozentual auf ihr Einkommen gerechnet mehr als die "Mittel- und Oberschicht". Die soziale Kompetenz hat nichts mit der aktuellen finanziellen Situation zu tun. Arme Menschen sind finanziell schwach, nicht sozial schwach.
Schönes Video. Danke dir Alicia 🙏🏾
Ein wirklich äußerst gelungenes Video! Diese dauerhaften Wortneuschöpfungen und dass sie irgendwann "abgenutzt" sind und wieder ersetzt werden, ist mir auch schon aufgefallen. Super interessant dazu mal etwas zu hören. Da ich auf dem Papier auch als behindert gelte (halt vllt nur nicht, wie man sich jmd behinderten vorstellt), nehme ich es mir mal heraus zu sagen, dass ich das Wort "behindert" eigentlich als eine perfekte faktische Beschreibung des Zustands empfinde. Man ist halt durch bestimmte physische oder psychische Gegebenheiten im Alltag behindert. Es ist ein Hindernis. Ich habe deswegen nie verstanden warum ein so rein deskriptives Wort so versucht wird zu umgehen. Menschen mit besonderen Bedürfnissen erzeugt bei mir ein ganz komisches Gefühl von Bevormundung. Ich weiß nicht warum, vllt liegt es an mir persönlich, aber ich fühle mich davon weder angesprochen, noch will ich es.
Ansonsten tolle Message, ich sage es auch immer wieder, dass die Intention das Wichtigste ist. So viele "woke" Menschen sprechen angeblich so politisch korrekt, sind dabei aber so mega toxisch in ihrer Art und Weise. Da ist mir ein netter und empathischer Mensch, der mal das angeblich "falsche" Wort nutzt viel lieber.
"Mehrgewichtig" ist kein Neologismus, sondern ein Euphemismus
Es ist beides. Ein neologistischer Euphemismus oder ein euphemistischer Neologismus. Und definitiv auch eine Ausgeburt neudeutscher political correctness speech. Letztlich könnte man das Wort in so viele Kategorien packen. Das macht dessen Existenz leider nicht besser ...
Alter alter ehren Dr titel geht an dich
@@ruth3082 So sieht’s aus
Das nennt man auch "Euphemismustretmühle". Eigener Wikiartikel vorhanden
@@ruth3082 drum heissts auch Euphemismustretmühle und nicht Neologismustretmühle
Ich muss als leidenschaftlicher Linker sagen dass du diese Themen echt super beleuchtest und allgemein alle Themen so aufziehst dass ich oft einen anderen Ansatz suche oder andere Probleme lösen möchte, ehrlicher Dank an der Stelle
Danke Alicia für diesen wertvollen Beitrag! Du machst das echt immer top! :D
Ein sehr wichtiges Thema! Ich mache im Frühjahr mein Examen zur "Pflegefachfrau" (aka Krankenschwester) und Wortneuschöpfungen erschweren uns tagtäglich den Arbeitsalltag. Aus Muttermilch wird Brustmilch, aus Patienten/Pflegebedürftigen wird Pflegeempfänger oder "die Person mit pflegerischem Unterstützungsbedarf" und Pfleger sind seid neuestem Pflegepersonen (mit Fachkenntnis). Absoluter Alptraum und man weiß teilweise gar nicht mehr, was man überhaupt noch sagen darf und muss jedes Wort 3x abwägen. Dafür haben wir weder Zeit noch Geduld, aber wenn die PDL dir zuhört, wenn man sich als "Schwesternschülerin" oder so vorstellt, dann kann das tatsächlich Ärger geben...
Und sorry, aber ab einem gewissen Gewicht ist Übergewicht einfach absolut gesundheitsschädlich. Da kann ein neues Wort auch nichts dran ändern.
🙈 Brustmilch? Im Ernst?
@@kathrinj.4412 leider ja. Die einzigen, die das super finden ist die Geschäftsführung und PDL weil wir und dadurch ja oh so gebildet und politisch Korrekt anhören. Die Eltern empfehlen uns allerdings bitte mal einen Duden studieren zu gehen... bei einer nicht-binären Person, die stillen möchte kann ich es ja auch noch verstehen. Aber das wars dann auch schon😂
Abgesehen von den ganzen anderen gruseligen Wörtern, die du aufgezählt hast, finde ich ja Brustmilch einfach nur bodenlos. Wer kommt auf solchen Mist? Hab ich was verpasst, dass jetzt auch Väter schon stillen können, um diesen Begriff irgendwie zu rechtfertigen?😳
@@ohne_moos_nix_los1657 aaaalso rein biologisch gesehen können Männer tatsächlich Milch produzieren bei genügend Stimulation und einer Hormondysregulation. Dann stillen tatsächlich einige Trans-Väter ihre Babies. Aber das sind halt alles Ausnahmen und noch nicht ansatzweise so relevant im Pflegealltag um generell Brustmilch vorrangig als Bezeichnung zu benutzen
Als stillende Mama fühle ich mich vom Wort Brustmilch irgendwie gar nicht abgeholt.
Deine Erklärungen und die Themenauswahl sind toll und dass du darauf hinweist, dass nicht eine neue Bezeichnung ein Problem lösen kann sondern die Haltung, die vorhandenen Vorurteile etc. aufgearbeitet werden müssen. Trotzdem finde ich selbstgewählte Begriffe der Betroffenen, die nicht seit Jahrzehnten als Beleidigung gewählt werden, sinnvoll in Zusammenhang mit Aufklärung und Überwindung von Vorurteilen.
Der Kontext ist wichtig. Mein Vater wurde unter schwarzen amerikanischen Soldaten gross und hat die Sprache der Soldaten adaptiert. Später musste er aufgrund seines Berufes sein Englisch anpassen und britisches Englisch lernen. Das Englisch, welches er privat sprach war weiterhin das adaptierte Englisch der Soldaten und er nannte es "Niggerslang" und es war sehr positiv besetzt für ihn.
Sehr interessantes und gut erklärtes Video! Regt zum Denken an. Also KÖNNTE eine Lösung dieses Problems sein, dass wir den Menschen, die diese Begriffe in einem beleidigenden oder negativ behafteten Kontext benutzen (= rotes Wasser auf den Schwamm schütten), aufklären und uns (ist denke ich ganz wichtig) über die (historischen) Hintergründe informieren (z.B. Sklavenarbeit in Bezug auf das N-Wort)? Plus MIT Betroffenen statt ÜBER sie reden?
Ich 16,finde das dein Video sehr aufschlussreich ist.Du hast auffallend viele Beispiele verwendet weshalb sogar ich das Thema verstanden habe ,vielen Dank für die ganzen Informationen.
Das Video von "Unbubble" war ne Frechheit!
Danke für das Video!
Folgend ein unzensierter Rant, was mir zu dem Thema einfällt und was ich schon länger mal loswerden wollte.
Der ursprüngliche Gedanke hinter Body Positivity (also das, was diese Worte buchstäblich bedeuten) wurde mittlerweile so dermaßen verdreht...
Wenn du übergewichtig bist, sollst du dich deswegen nicht scheiße fühlen, sondern für dich denken "hey, das ist jetzt so, das ist okay, und ich bin deshalb kein schlechterer Mensch."
Dennoch ist es grober Unfug, dann zu behaupten, dass auhc das gesund ist, wenn man sich damit wohlfühlt. Wenn du übergewichtig bist, und dein Arzt sagt "hey, das wird zu gesundheitlichen Problemen führen", gibt es genau zwei Abläufe:
1. den Zustand akzeptieren und damit auch akzeptieren, dass die gesundheitlichen Probleme eintreten können/werden
2. den Zustand verbessern.
es gibt keine "den Zustand akzeptieren und keine gesundheitlichen Probleme bekommen"-Variante, die einem diese ganzen Body Positivity Influencer erfinden wollen. That's not how biology works!
Ich hatte nach einer Verletzung auch mit Knieproblemen zu kämpfen - aber anstatt einfach dumm Schmerzmittel zu schlucken, habe ich geschaut, dass ich dort mehr Muskeln aufbaue, um das Knie zu stabilisieren. War für mich logisch.
Auch die Ausrede "ja, das ist genetisch veranlagt" zieht nich. wenn man *nichts* länger als 5 Minuten versucht hat, kanns natürlich nich besser werden. ich werd auch fett wenn ich keinen Sport mehr mache, und an meiner Nahrung nichts ändere.
Ich sags wie ich es denke: viele übergewichtige Body Positivity Influencer wollen ihr eigenes Übergewicht zur Selbstvermarktung benutzen, und reißen damit etliche andere mit in den Abgrund.
Top Video, wie immer.
Pragmatisch gesehen ist immer wichtiger, was du tust, als was du (nur) sagst. Vor allem wenn das Gesagte nur im Hallraum Social Media verpufft...
Danke immer für deine informativen Videos bitte hör nicht damit auf! ❤