Also ich empfehle, Blasen zu vermeiden. Ich hatte auf keinem meiner Caminos je eine Blase. Manche Menschen sagen zwar, ich müsse besondere Füße haben, aber ich hatte in meinem Leben durchaus schon die ein oder andere Blase, aber genau deshalb weiß ich wie ich sie verhindern kann. Zwar haben mir viele Menschen alles Mögliche erzählt, was sie gegen Blasen tun, aber sie alle hatten Blasen und zwar zur Genüge. 1) Man kann spüren, wenn sich Blasen an den Füßen beginnen zu bilden, schon bevor sie sich gebildet haben und kann sie deshalb auch vermeiden! Dafür muss man natürlich lernen, seinen Körper wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren. 2) Mindestens 3 paar Wandersocken dabei haben, so dass man 2 paar Socken immer wieder wechseln kann und noch einmal mindestens ein paar auf Reserve hat. Dann einfach regelmäßig Pausen machen, Schuhe und Socken ausziehen, warten bis die Füße wieder komplett trocken sind und dann ein trockenes Paar Socken anziehen. Die eben getragenen Socken einfach bis zur nächsten Pause am Rucksack aufhängen. Wenn man die Socken jeden Abend wäscht, dann sollte man auch kein Geruchsproblem haben - abgesehen von dem allgemeinen Empfinden, das man bei regelmäßiger Handwäsche manchmal hat (und an diejenigen, die ihre Socken wochenlang nicht gewaschen haben, weil sie Seifenreste oder Parfüm für gefährlicher hielten als voll funktionsfähige Technik - da moderne Wandersocken ein Technologiewunder sind - die einfachste Kernseife ist das beste Waschmittel für den Weg.und da braucht man sich keinerlei Sorgen über Seifenreste machen). 3) Hirschtalg-Creme würde ich tatsächlich auch immer dabei haben, einfach schon allein für Notfälle, falls man sich mal einen Wolf läuft oder sonstwo die Haut zu sehr gelitten hat. Ich habe die Füße dann nur vor dem Schlafengehen eingerieben, damit sie am nächsten Morgen auch wirklich zu 100 Prozent trocken sind. 4) Keine Wanderschuhe, sondern möglichst leichte und offene Schuhe. Beim ersten Mal hatte ich die besten Schuhe dabei, aber ich hatte nie wieder so gute gefunden. Es waren komplett geschlossene Halbschuhe, die aber quasi nur eine robuste Skelett-Struktur hatten (fast wie Sandalen) und darüber war ein enges Gittergeflecht, das zwar nicht Staub abhalten konnte, aber immerhin Sand und Steinchen. Ich würde aber sagen, dass ein paar bequeme Alltagsschuhe besser sind, als ungewohnte und möglicherweise eben falsche Schuhe (bei alten Schuhen am besten Sekunden-/Allzweck-/Schuhkleber mitnehmen -so ein kleines Tübchen braucht nicht viel Platz und wiegt auch fast nichts). Ansonsten kann ich dem Gesagten nicht wirklich etwas hinzufügen, aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, eine Badehose mitzunehmen, denn es gibt ein paar wunderschöne Bademöglichkeiten im Sommer und während ich bei meinem ersten Mal noch zu stolz dazu war (ich wollte ja ein guter und ernsthafter Pilger sein), habe ich danach immer eine Badehose dabei gehabt, denn was ist herrlicher als nicht nur den Weg selbst zu genießen, sondern eben all die Dinge, die das Leben auch sonst noch bietet. Achso, als ich einmal in Oloron St. Marie gestartet bin, hatte ich mich verlaufen und bin unnötigerweise 1,5 Stunden steil bergauf gegangen. Oben angekommen war eine kleine Pension und dort erfuhr ich, dass ich falsch war. Es war so eine kleine Hofpension mit angeschlossener Milchversorgung usw. Dort hatte ich für 5 Euro das beste Frühstück meines Lebens (obwohl es an sich recht bescheiden war) und auf dem Weg nach unten habe ich die ganze Zeit einfach nur gelacht, weil ich mich darüber gefreut habe, fast drei Stunden Umweg nur für ein Frühstück gemacht zu haben. Darüber hinaus danke ich Dir für Deine Videos. Ich freue mich immer wenn ich sie sehe.
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Ich denke wir sind ja in vielen Dingen der gleichen Ansicht. ;-) Eine Badehose hatte ich allerdings noch nie mit - dafür nutze ich im Zweifelsfall einfach eine meiner normalen Shorts. Ich habe deshalb immer 2 dabei. Man darf (und sollte) seinen Weg ruhig so gestalten wie man möchte. Daher finde ich es gut, dass du deine Ansicht bezüglich "gut und ernsthaft pilgern" dahingehend geändert hast. Man darf sehr wohl den Weg auch genießen. ;-) viele Grüße!
@@caminodan Ich habe den Weg auch beim erstem Mal sehr genossen, nur meine Einstellung war halt sehr eng. Ich hatte halt nie normale Shorts mit dabei, sondern beim ersten Mal (weil ich kein Geld hatte) nur lange Stoffhosen und die anderen Male Wanderhosen mit abnehmbaren oder kürzbaren Beinen.
Tolles Video danke 👍
Also ich empfehle, Blasen zu vermeiden. Ich hatte auf keinem meiner Caminos je eine Blase. Manche Menschen sagen zwar, ich müsse besondere Füße haben, aber ich hatte in meinem Leben durchaus schon die ein oder andere Blase, aber genau deshalb weiß ich wie ich sie verhindern kann. Zwar haben mir viele Menschen alles Mögliche erzählt, was sie gegen Blasen tun, aber sie alle hatten Blasen und zwar zur Genüge.
1) Man kann spüren, wenn sich Blasen an den Füßen beginnen zu bilden, schon bevor sie sich gebildet haben und kann sie deshalb auch vermeiden! Dafür muss man natürlich lernen, seinen Körper wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren.
2) Mindestens 3 paar Wandersocken dabei haben, so dass man 2 paar Socken immer wieder wechseln kann und noch einmal mindestens ein paar auf Reserve hat. Dann einfach regelmäßig Pausen machen, Schuhe und Socken ausziehen, warten bis die Füße wieder komplett trocken sind und dann ein trockenes Paar Socken anziehen. Die eben getragenen Socken einfach bis zur nächsten Pause am Rucksack aufhängen. Wenn man die Socken jeden Abend wäscht, dann sollte man auch kein Geruchsproblem haben - abgesehen von dem allgemeinen Empfinden, das man bei regelmäßiger Handwäsche manchmal hat (und an diejenigen, die ihre Socken wochenlang nicht gewaschen haben, weil sie Seifenreste oder Parfüm für gefährlicher hielten als voll funktionsfähige Technik - da moderne Wandersocken ein Technologiewunder sind - die einfachste Kernseife ist das beste Waschmittel für den Weg.und da braucht man sich keinerlei Sorgen über Seifenreste machen).
3) Hirschtalg-Creme würde ich tatsächlich auch immer dabei haben, einfach schon allein für Notfälle, falls man sich mal einen Wolf läuft oder sonstwo die Haut zu sehr gelitten hat. Ich habe die Füße dann nur vor dem Schlafengehen eingerieben, damit sie am nächsten Morgen auch wirklich zu 100 Prozent trocken sind.
4) Keine Wanderschuhe, sondern möglichst leichte und offene Schuhe. Beim ersten Mal hatte ich die besten Schuhe dabei, aber ich hatte nie wieder so gute gefunden. Es waren komplett geschlossene Halbschuhe, die aber quasi nur eine robuste Skelett-Struktur hatten (fast wie Sandalen) und darüber war ein enges Gittergeflecht, das zwar nicht Staub abhalten konnte, aber immerhin Sand und Steinchen. Ich würde aber sagen, dass ein paar bequeme Alltagsschuhe besser sind, als ungewohnte und möglicherweise eben falsche Schuhe (bei alten Schuhen am besten Sekunden-/Allzweck-/Schuhkleber mitnehmen -so ein kleines Tübchen braucht nicht viel Platz und wiegt auch fast nichts).
Ansonsten kann ich dem Gesagten nicht wirklich etwas hinzufügen, aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, eine Badehose mitzunehmen, denn es gibt ein paar wunderschöne Bademöglichkeiten im Sommer und während ich bei meinem ersten Mal noch zu stolz dazu war (ich wollte ja ein guter und ernsthafter Pilger sein), habe ich danach immer eine Badehose dabei gehabt, denn was ist herrlicher als nicht nur den Weg selbst zu genießen, sondern eben all die Dinge, die das Leben auch sonst noch bietet.
Achso, als ich einmal in Oloron St. Marie gestartet bin, hatte ich mich verlaufen und bin unnötigerweise 1,5 Stunden steil bergauf gegangen. Oben angekommen war eine kleine Pension und dort erfuhr ich, dass ich falsch war. Es war so eine kleine Hofpension mit angeschlossener Milchversorgung usw. Dort hatte ich für 5 Euro das beste Frühstück meines Lebens (obwohl es an sich recht bescheiden war) und auf dem Weg nach unten habe ich die ganze Zeit einfach nur gelacht, weil ich mich darüber gefreut habe, fast drei Stunden Umweg nur für ein Frühstück gemacht zu haben.
Darüber hinaus danke ich Dir für Deine Videos. Ich freue mich immer wenn ich sie sehe.
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Ich denke wir sind ja in vielen Dingen der gleichen Ansicht. ;-)
Eine Badehose hatte ich allerdings noch nie mit - dafür nutze ich im Zweifelsfall einfach eine meiner normalen Shorts. Ich habe deshalb immer 2 dabei. Man darf (und sollte) seinen Weg ruhig so gestalten wie man möchte. Daher finde ich es gut, dass du deine Ansicht bezüglich "gut und ernsthaft pilgern" dahingehend geändert hast. Man darf sehr wohl den Weg auch genießen. ;-)
viele Grüße!
@@caminodan Ich habe den Weg auch beim erstem Mal sehr genossen, nur meine Einstellung war halt sehr eng.
Ich hatte halt nie normale Shorts mit dabei, sondern beim ersten Mal (weil ich kein Geld hatte) nur lange Stoffhosen und die anderen Male Wanderhosen mit abnehmbaren oder kürzbaren Beinen.