Es folgt eine Wiedergabe des Texts 'De diluvio' aus der Inkunabel Brants (1498) [140r] _De diluuio aquarum Jnti=_ matio ad ecclesiam. Basilienn.. Anno dnni. 1480. O Eucaleonęas quisquis timet improbus vndas Huceat: & veniam criminis ille petat. Ecce super segetem vites que & pabula cuncta Ibit aqua: & sternet gradinis instar ea. Quid pater o neptune paras? cur exeris ora Vsque adeo? ima tui regna teneto maris. [140v] Non dryades / faunos / non rustica numina panes Syluanos ve premas: lędere parce deos. Exigis a patria cererem / Bromiumque / palemque: Incubat externo vis tua sęua solo. Aequoris impellis pecuaria visere montes: Protheaque in fagis pascere cete iubes. Non pudet insontes fremitu populąrier agros Et rapere armentis cum stabula alta suis. Affore crede diem pęnas dabis ignibus olim: Et tua siccabit littora flamma vorax. Ardebitque tuus fluor vndique: scis fore tempus Vltrix cum veniet illa timenda dies. Sebastian Brant: 'Varia Carmina'. Basel: Bergmann von Olpe, 1498. Bl.140r-140v. Digitalisat: archive.org/details/variasebastianib00bran/page/n284/mode/1up (zuletzt abgerufen am 04.03.2021).
Es folgt eine Übersetzung des Texts 'De diluvio': Wer deukalionische Fluten fürchtet, weil er ein Bösewicht ist, soll hierher kommen, und jener mag um Vergebung seiner Sünden bitten. Sieh, über alle Saaten, Reben und Weiden wird das Wasser noch fließen und wie ein Hagelwetter alles niederstrecken. Was, oh Vater Neptun, bereitest du vor? Warum streckst du dein Haupt so weit aus dem Meer? Bleibe in den Tiefen deines Reiches. [140v] Nicht Dryaden und Faune, nicht ländliche Gottheiten wie Pan und Silvanus verfolge: Lass davon ab, Götter zu verletzen. Du vertreibst aus meinem Vaterland Ceres, Bacchus und Pales: Fremden Boden hältst du mit roher Gewalt besetzt! Die Tiere des Meeres zwingst du, die Berge zu besuchen - und die Wale des Proteus müssen in Buchenwäldern weiden. Du schämst dich nicht, unter Getöse und Brausen schuldlose Felder zu verheeren und die hohen Bäume, Zuflucht der Landtiere, mit diesen fortzureißen. Der Tag, glaube mir, wird einst kommen, an dem du bestraft wirst - durch Feuer: Austrocknen wird deine Strände die gefräßige Flamme. Brennen werden deine Fluten auf der ganzen Welt. Wisse: Die Zeit wird da sein, wo jener Tag der Rache kommt. Bei der Interpretation sollte man neben Ov.met.1 auch Ov.met.2 und Verg.Aen.1 berücksichtigen. Neptun streckt nach dem Seesturm den Kopf aus dem Meer und sieht brennende Flüsse. Phaetons Feuerbrunst ist innerhalb der met. kontrastierend zur deukalischen Flut dargestellt.
Es folgt eine Wiedergabe des Texts 'De diluvio' aus der Inkunabel Brants (1498)
[140r]
_De diluuio aquarum Jnti=_
matio ad ecclesiam. Basilienn.. Anno dnni. 1480.
O Eucaleonęas quisquis timet improbus vndas
Huceat: & veniam criminis ille petat.
Ecce super segetem vites que & pabula cuncta
Ibit aqua: & sternet gradinis instar ea.
Quid pater o neptune paras? cur exeris ora
Vsque adeo? ima tui regna teneto maris.
[140v]
Non dryades / faunos / non rustica numina panes
Syluanos ve premas: lędere parce deos.
Exigis a patria cererem / Bromiumque / palemque:
Incubat externo vis tua sęua solo.
Aequoris impellis pecuaria visere montes:
Protheaque in fagis pascere cete iubes.
Non pudet insontes fremitu populąrier agros
Et rapere armentis cum stabula alta suis.
Affore crede diem pęnas dabis ignibus olim:
Et tua siccabit littora flamma vorax.
Ardebitque tuus fluor vndique: scis fore tempus
Vltrix cum veniet illa timenda dies.
Sebastian Brant: 'Varia Carmina'. Basel: Bergmann von Olpe, 1498. Bl.140r-140v. Digitalisat: archive.org/details/variasebastianib00bran/page/n284/mode/1up (zuletzt abgerufen am 04.03.2021).
Es folgt eine Übersetzung des Texts 'De diluvio':
Wer deukalionische Fluten fürchtet, weil er ein Bösewicht ist, soll hierher kommen, und jener mag um Vergebung seiner Sünden bitten. Sieh, über alle Saaten, Reben und Weiden wird das Wasser noch fließen und wie ein Hagelwetter alles niederstrecken. Was, oh Vater Neptun, bereitest du vor? Warum streckst du dein Haupt so weit aus dem Meer? Bleibe in den Tiefen deines Reiches.
[140v] Nicht Dryaden und Faune, nicht ländliche Gottheiten wie Pan und Silvanus verfolge: Lass davon ab, Götter zu verletzen. Du vertreibst aus meinem Vaterland Ceres, Bacchus und Pales: Fremden Boden hältst du mit roher Gewalt besetzt! Die Tiere des Meeres zwingst du, die Berge zu besuchen - und die Wale des Proteus müssen in Buchenwäldern weiden. Du schämst dich nicht, unter Getöse und Brausen schuldlose Felder zu verheeren und die hohen Bäume, Zuflucht der Landtiere, mit diesen fortzureißen. Der Tag, glaube mir, wird einst kommen, an dem du bestraft wirst - durch Feuer: Austrocknen wird deine Strände die gefräßige Flamme. Brennen werden deine Fluten auf der ganzen Welt. Wisse: Die Zeit wird da sein, wo jener Tag der Rache kommt.
Bei der Interpretation sollte man neben Ov.met.1 auch Ov.met.2 und Verg.Aen.1 berücksichtigen. Neptun streckt nach dem Seesturm den Kopf aus dem Meer und sieht brennende Flüsse. Phaetons Feuerbrunst ist innerhalb der met. kontrastierend zur deukalischen Flut dargestellt.