Teil 2 I 125 Jahre Fußballgeschichte: Chemie als Spielball der Politik - Die 50er Jahre

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 3 мар 2024
  • Als die letzten Besucher erschienen, war der (zu) kleine Saal längst überfüllt: auch die zweite Veranstaltung im Rahmen unseres Jubiläumsjahres „Jahr der Leutzscher Legenden - 125 Jahre Fußballgeschichte“ stieß auf sehr großes Interesse. Die „wilden Fünfziger“ mit all ihren Absonderlichkeiten und heute streng befremdlichen Entscheidungen, deren Nachteile zu oft unsere BSG Chemie auszubaden hatte, wollten aufgearbeitet werden.
    Die Schlagzeile lautet: „Sieben Spieler auf einen Schlag verlassen den Verein!“ Darunter fast alle Nationalspieler und Leistungsträger. Unvorstellbar? Oder: Das Punktspiel beginnt, eine Mannschaft hat aber anfangs nur sieben Kicker auf dem Platz. Am Ende kommt ein Spieler nach dem anderen dazu, jenes Team gewinnt noch mit 6:3. Aber der Sieg wird dem Gegner zuerkannt. Unvorstellbar? Und noch einer: Stell Dir vor, deine Lieblingsmannschaft kämpft lange um die Meisterschaft mit und wird am Ende knapp Vizemeister. Doch in der darauffolgenden Saison findet sich der Name deines Vereines nicht mehr in der Liga. Unvorstellbar, ausgeschlossen? Nein, alles passiert. Und zwar der BSG Chemie Leipzig, zwischen 1952 und 1954.
    Die darin innewohnende Ungerechtigkeit begründete den Urkern der „Leutzscher Legende“, die sich 1964 endgültig Bahn brach. Diese spannenden Fakten und Geschehnisse, garniert mit Anekdoten und persönlichen Erinnerungen, wurden von der renommierten Sporthistorikerin Dr. Jutta Braun (Vorsitzende Zentrum deutsche Sportgeschichte), Zeitzeuge Roland Dommsch und Autor Jens Fuge, der viele der legendären Spieler noch selbst kennenlernen durfte, zum Besten gegeben. Kurzweilig, garniert mit drei kurzen Video- und Audio-Einspielungen, konnten die Anwesenden auf eine wilde Zeitreise gehen.
    Hochinteressant die Ausführungen des Zeitzeugen Roland Dommsch, die von gleichaltrigen Besuchern im Publikum bestätigt wurden. Jutta Braun erklärte die Zusammenhänge zwischen politischen Wirkmächten und dem Sport in der DDR, und Jens Fuge konnte anschaulich und pointiert einige Anekdoten und Ereignisse erzählen.
    Moderatorin Kristin Kielon schaffte es, den Spannungsbogen souverän zu spannen und zeigte sich im Thema stehend. Somit war eine wirklich kurzweilige Veranstaltung garantiert, die viel zu schnell vorbei war. Auch die Museumswand, in der wieder viele Objekte dieser Zeit ausgestellt wurden, fand viel Beachtung.
  • СпортСпорт

Комментарии • 1

  • @vonhgwaiinachLE
    @vonhgwaiinachLE 4 месяца назад +1

    Ich muss bei allen heutigen, kostengünstigen, leicht umzusetzenden technischen Möglichkeiten bemängeln, dass die Ton- und Bildqualität, auch schon beim letzten Teil, auf dem Niveau der frühen 2000er bewegt. Das ist echt schade, weil dies ja auch mal Zeitdokumente sein werden.