Ihr könnt uns auch als Podcast hören: Podigee: wohlstandfueralle.podigee.io/ Spotify: open.spotify.com/show/12x5cqwBBQjoJo8RcOnyI5 iTunes: podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723?ign-mpt=uo%3D4
Ihr habt leider zwischenzeitlich, mindestens in eurem wording, die Konsequenz verloren. Wolfgang sagt es erst richtig: die MMT ist Deskriptiv. Sie ist nur eine Erklärung, wie unser Geldsystem funktioniert. Damit ist sie keinesfalls eine wertende politische Theorie. Ihr seid dann auf die Kritik gekommen, mit der Aussage, welche Folgerungen Akteure daraus ziehen. Eure Kritik bezog sich also nur noch auf die Akteure und ihre Ableitungen aus der MMT. In eurer folgenden Kritik adressiert ihr aber dann die MMT als Akteur. Das ist falsch. Und es verleitet euch dadurch zu Aussagen wie MMT würde nicht die ungleiche Vermögensverteilung berücksichtigen oder andere Probleme die mit dem Kapitalismus einhergehen. Das ist leider schlicht falsch und unsauber argumentiert. Eigentlich dürfte eine Kritik an der MMT ausschließlich darum gehen, wo sie in ihrer eigenen Logik falsch ist. Oder man stellt seine Kritik ganz anders auf und sagt: Warum Akteur A aus der MMT die falsche Politik A ableitet.
Gerade diese Folge nochmal angeschaut, nachdem ich die März-Folge "Die neuen Zwanziger" gehört habe, wo es unter anderem darum ging, dass die USA mal eben einige Billionen USD "raus hauen". Derweil Olaf Scholz kürzlich sagte, dass man die Schuldenbremse nochmal aussetzen müsste für dieses Jahr. Klasse!
Ich finde man sollte eine andere Sichtweise erst einmal möglichst sachlich darstellen und dann erst gegebenenfalls differenziert demontieren. Ich habe das Video bis 2:09 geschaut und ihr hattet die Zeit bis dahin dazu genutzt, die Vertreter der Gegenposition in ihrer Glaubwürdigkeit zu diffamieren und ihre Argumente von vornherein subtil ins Lächerliche zu ziehen und dass ohne auf einen inhaltlichen Aspekt einzugehen. Ich werds glaube ich nicht weiterschauen.
Ich habe immernoch nicht ganz verstanden, warum das Drucken neuer Währung und damit eine Erhöhung der Geldmenge, wenn die Gütermenge gleich bleibt, nicht automatisch zu einer Inflation. Wären Steuern dann nicht auch in der MMT notwendig, um eine Inflation zu verhindern?
Ja du hast Recht, das hätten sie im Video besser klarstellen sollen. Die MMT sagt, dass der Staat die Steuern braucht, aber NACHDEM er Geld ausgegeben hat, und das ist ein gigantischer Unterschied zum jetztigen Konsens "Der Staat braucht Geld um es auszugeben". Der Staat hat tatsächlich unendlich viel Geld, es macht einzig und allein Sinn zwischen guten Investitionen und schlechten Investitionen zu unterscheiden. Wenn der Staat Geld investiert wovon er am Ende weniger wieder einnimmt, fällt der Wert der Währung (Inflation) und wenn der Staat Geld investiert wovon er am Ende mehr wieder einnimmt steigt der Wert der Währung. Letztendlich geht es darum, die wirtschaftlichen Kapazitäten die ein Land hat (Arbeiter, wertschaffende Arbeit) mithilfe von staatlichen Investitionen zu "aktivieren".
@@oanes8447 Aber auch wenn der Staat das Geld nicht wieder vollständig in Form von Steuern einsammelt, muss nicht zwangsläufig direkt ein schädliches Maß von Inflation auftreten, wenn ich das richtig verstanden habe. Es kommt ganz darauf an, wie schnell und wofür das zusätzliche Geld ausgegeben wird und ob die zusätzlich nachgefragten Güter knapp sind. Wenn die Leute das Geld nur unter das Kopfkissen legen oder es in Güter investieren, bei denen wir das Angebot kurzfristig steigern können, wird erstmal gar nichts passieren. Eine gewisse Inflation ist ja auch gewünscht und im Moment wäre die EZB sogar froh drüber, wenn wir etwas mehr davon hätten.
@@oanes8447er muss das Geld nicht wieder einnehmen wenn die Produktion steigt. Dann steigt der real erzeugte Wohlstand und entsprechend muss mehr Geld da sein um diesen Wohlstand korrekt abzubilden und nicht in eine Deflation zu laufen.
Danke für das hilfreiche Video! Was für Implikationen hat die MMT für (BIP-)Wachstum (und Wachstumskritik), und wie kann sie mit ökologischer Ökonomik und anderen Denkschulen zusammengedacht werden? Habe den Eindruck, dass MMT eine sehr isolierte Theorie ist, das habt ihr ja auch schon bearbeitet hier.
Ich würde von euch gern zum keynesianischen Bancor, zu dessen geforderten unabhängigen Weltbank und zur Machtstellung der USA aufgrund ihrer Leitwährung eine Folge hören.
Ob Geld knapp ist oder nicht, hängt davon ab, ob man eine Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes bejaht oder verneint. Eine beliebige Ausweitung der Zentralbankbilanzen geht unweigerlich mit steigenden Preisen einher. Dies müssen nicht zwingend steigende Konsumgüterpreise sein. Es können auch steigende Asset-Preise sein. In beiden Fällen ist aber die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes nicht mehr gewährleistet, wenn die Preise zu schnell ansteigen. Wer also eine Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes bejaht, der muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass Geld knapp ist. Wer hingegen zu dem Schluss kommt, dass Geld *nicht* knapp ist, der verneint ganz offensichtlich Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes.
Das ist falsch. Wenn real existierender Wohlstand mit der Geldmenge wächst führt das natürlich nicht zur Inflation. Nur wenn die produktiven Kapazitäten bereits erschöpft sind (=kein wachsender Wohlstand) würde die Geldmengenausweitung inflationär wirken.
@@hirni4ever Ich schrieb "*beliebige* Ausweitung der Zentralbankbilanzen". Wohlstand wächst nicht *beliebig*, und der Wohlstand ist in den letzten 15 Jahren ganz sicher auch nicht in demselben Umfang gewachsen wie die Zentralbankbilanzen.
Rein gedanklich könnte man das Steuersystem doch aber tatsächlich durch MMT ersetzen - also keine Steuern erheben, dafür bringt der Staat immer mehr Geld in den Umlauf was letztendlich die gleiche Wirkung hat, nämlich daß man einen Teil seiner Kaufkraft verliert. Oder? :)
Nein, denn Inflation ist kein linearer Prozess und lässt sich definitiv nicht langfristig steuern (Stichwort: Ketchupflasche). Das wird von der MMT gnadenlos ignoriert.
Ich kenne keinen MMT'ler der so etwas vordern würde. MMT beschreibt das Staaten in ihrer eigen Währung per definition nicht pleite gehen können, da sie das Geld ja drucken. Steuern sind für die den Staat (nach der MMT) jedoch notwendig, um die Menschen an die eigene Währung zu binden. Außerdem sagen viele MMT'ler das Steuern tzrotzdem noch vermehrt von Reichen genommen werden sollte, da diese zu Reich sind. Ungleichheit ist schädlcih für eine Soziale Geselschaft.
@@tommuller849 Ich verstehe absolut nicht was du sagen willst. Ich sehe auch nicht das die MMT eine schlechte Inflationstheorie hat, ich nehme an, dass das deine Aussage sein sollte.
@@MrOrosamu Meine Aussage bezog sich auf den Originalpost, in dem so wie ich ihn verstanden habe die Inflation als eine mögliche andersartige Form der Besteuerung beschrieben wird. Das ist nicht (zumindest nicht in großem Umfang) möglich. Die MMT geht davon aus, dass sich die Inflation durch Sterilisierung von Geld aus dem System steuern lässt und so vom Staat oder einer Zentralbank kontrolliert werden könne. Diese Annahme ist falsch.
Denke das ist ein Versprecher, aber die mmt ist naturlich eine Theorie obwohl sie deskriptiv ist. Sie gibt keine direkten Handlungsanweisungen, aber naturlich ist sie trotzdem eine Theorie. Außerdem führt ihr zwischendurch die Inflation in weimar auf, die zum Aufschwung der nazis geführt haben soll. Dabei vergesst ihr natürlich, dass erst die Deflation durch Brünings Sparpolitik kam, welche eher als direkter Grund gilt. Nicht dass Hyperinflation super toll wäre, aber so ganz stimmt nicht was ihr sagt. Außerdem ist es ja nicht so, dass die MMT Inflation einfach hinnehmen würde, die MMT sieht einfach Geldmengenausweitung nicht unter allen Umständen als Inflationstreiber.
Die Sache ist doch, wenn ich quasi die Funktion der MMT befürworte, dann suche ich doch nur nach sehr seltsamen Verzögerungsmechanismen um ein krankes System zu erhalten. Wenn man ewiges Wachstum für heilig spricht, dann mag MMT eine Lösung sein.
Das Problem liegt ja darin begründet, dass der Staat das Monopol im Geldmarkt hat. "Die staatliche Geldpolitik ist nur ein Teil der Wirtschaft". Nein, sie bildet die Basis jeder Wirtschaftsform.
nein. die basis jeder wirtschaftsform ist die produktion selbst und nicht das geld. das geld ist lediglich äquivalent der produzierten waren, die irgendwie gehandelt werden sollen. es drückt wert aus, ohne es selbst zu sein.
9:15 Wenn die MMTler tatsächlich in der gleichen Situation sind wie Galilei seinerzeit -- und Galilei kam mit seinen Beobachtungen der Beschreibung der Wirklichkeit ja m.W. viel näher als jeder vor ihm -- na, dann MÜSSEN die MMTler ja mit allem richtig liegen ;-) Ansonsten wie immer super, vielen Dank :)
Aber Galilei hat auch nur eine andere Betrachtungsweise etabliert, man kann die Erde immer noch im Zentrum eines Planetensystems sehen nur, dass alle Planeten und die Sonne einen sehr komplizierten Verlauf hätten.
Leider etwas arrogant, fast (!) sämtlichen Kritikern Dümmlichkeit (vor allem den Ökonomen), Strategie und Anderes vorzuwerfen. Hätte mir gewünscht, dass ihr rationaler und ernster mit der Kritik umgeht, denn es wird meiner Meinung nach *nie* ein System geben, dass umfassend *perfekt* ist. Schade :)
@Sascha: ["denn es wird meiner Meinung nach nie ein System geben, dass (das?) umfassend perfekt ist."] Doch, dieses System gibt es. Man muss nur die Augen öffnen, um es in Aktion zu betrachten. Wir nennen es Natur. Für sie sind wir kurzfristig ein lästiges Geschwür, das gerade dabei ist, nicht nur sich selbst, sondern en passant auch einen großen Teil des Lebens auf diesem Planeten auszulöschen. Im Endeffekt werden wir es nicht schaffen, alles Leben zu zerstören. Es ändert sich nur die Form des Lebens, und die überlebenden Spezies werden eine neue Stufe der Evolution - "die, die den Homo sapiens sapiens überlebten" - darstellen. Hoffentlich haben sie dann endlich gelernt, wie man verantwortungsvoll mit Ressourcen umgeht...
@@BernhardSchornak Von "der Natur" als perfektes System zu reden ist nonsens, da "die Natur" gar keine Zielsetzung hat. Dass es auf der Erde seit über 3,5 milliarden Jahren Leben gibt, das muss keine Relevanz haben. Wenn man die Existenz von Leben als perfekten Zustand betrachtet, dann ist unser Universum, unsere Natur, zumindest scheinbar eine relative Katastrophe.
Das momentane Wirtschaftssystem ist schon annähernd perfekt, wenn es darum geht Reichtum von vielen an wenige zu verteilen, ich sehe nicht, warum das Gegenteil nicht genauso möglich sein soll.
@@e3Gewinnt {"Dass es auf der Erde seit über 3,5 milliarden Jahren Leben gibt, das muss keine Relevanz haben."} Das hatte ich auch nirgendwo geschrieben. Nichtsdestotrotz ist es ein perfektes, sich selbst regelndes System, in dem Ereignisse zwar zufallsbedingt stattfinden, alle Vorgänge aber wenigen, meist sehr simplen Gesetzmäßigkeiten folgt. Eine Katastrophe wäre das nur, wenn es dem Plan eines hypothetischen "höheren Wesens" folgen würde - *das* wäre über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt... {"Das momentane Wirtschaftssystem ist schon annähernd perfekt,"} Ein System, das darauf beruht, dass - frei nach der Gleichung _Gewinn (x) = Verlust (y)_ mit [x = Verkäufer] und [y = Käufer] (beides auch im Plural möglich) - wenige Menschen von den Verlusten viele Menschen profitieren, empfindest Du als "perfekt"? {"ich sehe nicht, warum das Gegenteil nicht genauso möglich sein soll."} Der Grund, warum das nicht möglich ist, ist der gleiche, der für die ungleiche Verteilung des Vermögens verantwortlich ist: Die menschliche Gier danach, alles allein für sich haben und den anderen nichts davon übrig lassen zu wollen. Um das zu ändern, müsste man das "Recht auf Privateigentum" so weit beschneiden, dass es auf ein "Recht auf ein paar persönliche Sachen" reduziert wird, und allen Grund und Boden zu Gemeingut erklären, über dessen Verfügung jeder Mensch auf unserem Planeten ein anteiliges Mitbestimmungsrecht hat. Ersetzen wir das Zahlungsmittel "Geld" dann noch durch "Arbeitseinheiten", die man durch tatsächlich verrichtete Arbeit erweben kann, könnte man das Zusammenleben aller Menschen auf unserem Planeten nach etlichen tausend Jahren endlich einmal vom Kopf auf die Beine stellen... drive.google.com/file/d/1Q4JS2ViVIqi4AhT8t8Irxf9jEHUR-mfe/view?usp=sharing
@@kibordi Für Alle die im Thema stehen natürlich. Ich habe aber zumindest den Eindruck, dass sich dieses Format an ein breiteres Publikum richten soll/will und dies dann vielleicht doch nicht so offensichtlich für alle ist.
Als ob jeder Zeit Lust und Kraft hat die marxsche Theorie oder anderes zu lesen. Die Menschen können eben nicht nach einem 20 Minuten Video selbst Parallelen ziehen . Wäre ja auch schlimm , wenn jahrelanges studieren einer Sache auch in ein paar RUclips Videos machbar wären. S
Wo ihr mal wieder die Investitionsquote und Unternemenssteuer anspricht. Bitte macht doch mal einen Podcast zum FVI Sektor und sein schädliches Verhalten gegenüber der industriellen Wirtschaft
Ich finde die angesprochenen Schwachpunkte & Kritik an der MMT gut getroffen. 1. Das Mantra der Vollbeschäftigung und 2. die Reflexion, dass der US-Dollar realpolitisch am Ende die Nase wieder bzw. weiterhin vorne haben könnte...und andere (Verbund-) Staaten weiter hinterherhinken könnten. Um diese Dinge zu adressieren müssten manche Exponenten der MMT sich über einen reinen Deskriptivismus hinaus positionieren. Also nicht ausschließlich die "reine Lehre" der functional finance verkuenden. Und genau hier ist auf weitgehende Einigkeit auch in Sachen geostrategischer Handels- und Profitnahme-Interessen und Kalküle zu hoffen (Stichwort #Multilateralismus)... hier überhaupt politisch Position zu beziehen, ist aus Sicht der MMT-Zunft sicher schon ein Wagnis, da Zerwuerfnisse drohen könnten! 🧐🤯
Mal ein Gedanke dazu, der mir schon länger im Kopf umherschwirrt: Warum braucht es einen Preis? In der Ökonomie geht man von Knappheit aus, die entsteht durch die Diskrepanz zwischen endlicher Ressourcen-Verfügbarkeit einerseits und unendlichen Bedürfnissen der Menschen anderseits; um nun die Ressourcen-Allokation zu optimieren (also eine bestmögliche Verteilung der verfügbaren Ressourcen zu gewährleisten), wurde das Angebot/ Nachfrage-Theorem entwickelt welches über den Preis diese Allokation vornimmt. Soweit, so logisch. Nun kann man sich aber mal die Grundprämisse der modernen Ökonomie genauer anschauen und wird feststellen, dass sie sehr pauschal und vereinfacht gehalten ist. Wenn wir beispielsweise von Lebensmitteln sprechen, dann haben diese einen VORRANGIGEN Nutzen und zwar den der Ernährung eines Menschen; gemessen an diesem Nutzen produzieren wir global in etwa Lebensmittel für 13 Milliarden Menschen während wird nur 7,6 Milliarden sind. Es ist also ausreichend für alle vorhanden und somit der Preis als Allokationsmechanismus nicht mehr notwenig, trotzdem stirbt alle 3 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung (spricht nicht gerade für die einwandfreie Effektivität dieses Mechanismus). Jetzt lässt das grundlegende Axiom der Knappheit es aber nicht zu, einzelne Marktsegmente aus dem Gesamtkonstrukt auszugliedern, weil alle Segmente wegen des zugrundeliegenden Nullsummenspiels unmittelbar voneinander abhängig sind. Es fallen immer noch Produktionskosten (und unter bestehenden Umständen das Streben nach Profit) an, weswegen der Preis eines Gutes nie = 0 sein kann, obwohl der Preis als Allokationsmechanismus seine Notwendigkeit verloren hat. Das heißt also, dass die grundlegende Prämisse der Knappheit, auf welcher die Wirtschaftstheorie zu 99,9% bis heute aufgebaut ist, unseren Handlungs- und Gedankenspielraum enorm eingrenzt und wir mögliche Lösungen übersehen. Denn was ich hier schildere, gilt nicht nur für Lebensmittel (zumindest auf Ebene westlicher Industrienationen) sondern für so ziemlich alle Bereiche des täglichen Bedarfs (Kleidung, Wasser, Strom, Internet, Bildung, ja sogar für Autos und Elektrogeräte); tatsächlich habe ich eher Schwierigkeiten Dinge zu finden, die real begrenzt sind (einige Medikamente und Sand sind wohl ein Thema) außer sehr spezieller Luxusgüter wie Yachten, Villen, Sammlerstücke, Kunst etc. (falls jemandem noch etwas einfällt, bitte gerne mal mitteilen). Wir sollten uns also gründlich überlegen, ob Knappheit wirklich die Basis all unserer ökonomischen Überlegungen darstellen soll oder ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt -> wer sich für eine Alternative interessiert, der schaue sich Prof. Franz Hörmann bei KenFM an (bei begrenzter Zeit nur das aktuellere, ich empfehle aber beide Interviews). Des Weiteren berücksichtigt der allergrößte Teil der modernen Ökonomie die Erfindung des Internets so gut wie gar nicht und das obwohl diese ungeahnte, ökonomische Möglichkeiten mit sich bringt; z.B. eine Art "Koordinationswirtschaft", also in etwa eine Planwirtschaft aber ohne Zentralorgan sondern gesteuert durch die einzelnen Wirtschaftssubjekte (Bedarf statt Profit als Anreiz); und auch über das Konzept Plussummenspiel (Geld als Gesellschaftsvertrag) höre ich nur sehr wenige Ökonomen sprechen. MMT ist eine erster Schritt, der genau solche Überlegungen anstoßen könnte, denn leider beschäftigen sich noch viel zu wenige Ökonomen mit so grundlegender Kritik; und ihr leistet euren Beitrag ebenfalls mit informativen Videos, weiter so :)
Thermodynamisch gesehen hat tatsächlich alles einen Preis, nämlich in Form von Entropie = Energie geteilt durch Temperatur (Einheit: Joule pro Kelvin) denn gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann die Entropie in einem abgeschlossenen System nur zunehmen. Jeder irreversible Vorgang erzeugt also Entropie und vernichtet damit permanent Wert. Dieser "Wert" geht uns jedoch nicht aus, da unser Planet glücklicherweise kein abgeschlossenes System ist, sondern permanent etwa 1,74 * 10^17 Watt Licht mit etwa dem Spektrum eines Schwarzkörpers mit einer Temperatur von 6000 Kelvin (Oberflächentemperatur der Sonne) aufnimmt und in Form von Wärmestrahlung bei ca. 290 Kelvin wieder an den Weltraum abgibt. Er hat also eine Gesammtentropiebilanz von etwa -5,71 * 10^14 W/K, die der Menschheit sowie allen Ökosystemen und sonstigen Vorgängen zum Überleben zur Verfügung stehen. Wie viel kostet z.B. das Überleben eines menschlichen Körpers?: Angenommen ein täglicher Energieverbrauch von 2000 kcal, das entspricht einer Durchschnittsleistung von 100 Watt, die in Form von Wärme bei 37°C also 310 K abgegeben wird. Dann ergibt sich ein Entropieausstoß von 0,32 W/K pro Person. Teilt man jetzt die obige Gesammtentropiebilanz durch den pro Person Preis ergibt sich etwa das 220 000 - fache der aktuellen Weltbevölkerung. Fazit: Überleben können wir uns leisten. _Natürlich müsste man auch noch berücksichtigen, dass Landwirtschaft nicht 100% effizient ist und nicht die gesamte Energie für Nahrungsproduktion verwendet werden kann und wir natürlich auch noch Energie für anderen Spaß ausgeben wollen_ Ja, ich hatte gerade Spaß daran eine physikalische Wirtschaftstheorie zu entwickeln :)
@@CD4017BE Interessante Ansicht und vor allem ein Themengebiet, mit dem ich mich beizeiten selber nochmal auseinandersetzen will (kannst du da Lektüre für den Einstieg empfehlen, also bezüglich Thermodynamik?); aber es widerlegt ja nicht meine Ausführungen. Bei dir handelt es sich um Naturgesetzlichkeiten während der ökonomische Preis lediglich normativer Natur ist; ob mit oder ohne ökonomischen Preis, die verfügbare Energie bleibt die gleiche und innerhalb dieser Grenzen müssen wir uns entsprechende Regeln (wie in dem Beispiel der Preis) überlegen :) Aber der Ansatz ist wirklich interessant; damit wäre man sicherlich in der Lage die Grenzen dessen, was möglich ist, auszuloten und das als Grundprämisse für ökonomische Überlegungen zu nehmen.
@@anotherpovx468 Ich hatte Thermodynamik als Teil meines Physikstudiums (wo das ganze eher theoretisch angegangen wurde), am meisten intuitives Verständnis für das Thema habe aber durch durchrechnen konkreter Physikalischer Vorgänge, wie z.B. Stirlingmotoren erhalten und vor allem durch Hobbyspielereien mit selbst geschriebenen Computerprogrammen, in denen ich versucht habe solche Maschinen zu simulieren. In letzter Zeit bin ich immer mehr dazu gekommen auch völlig andere Vorgänge wie Leben, Evolution oder in diesem Fall Ökonomie thermodynamisch zu betrachten und zu schauen wo es Entsprechungen zu Wärmekraftmaschinen gibt (Temperaturgefälle, Energie und Entropietransfer). Und bei deinem Kommentar dachte ich, das passt gerade ganz gut. Die für die obigen Rechnungen verwendeten Formeln und Größen konnte ich übrigens alle aus meiner alten "Formelsammlung bis zum Abitur" entnehmen, die ich witzigerweise während der Schulzeit fast nie benutzt habe. Ich sehe das auch so, dass die Thermodynamik in der Ökonomie nützlich sein kann um zum einen, wie du sagtest, die Grenzen des Möglichen zu beschreiben, aber auch um Optimierungsmöglichkeiten für bestimmte Prozesse zu finden und deren Wirksamkeit zu quantifizieren. Steigerung von Effizienz bedeutet nämlich bei der Erreichung des gleichen Ziels weniger Entropie zu erzeugen durch Vermeidung von Verlusten. Wobei dieses Ziel immer in irgendeiner Form darin besteht, den Entropiegehalt eines bestimmten Systems zu senken (z.B. bei unserer Stromversorgung durch Zuführen von niederentropischer elektrischer Energie, die später von Geräten als hochentropische Wärme wieder abgegeben werden kann).
>>Es ist also ausreichend für alle vorhanden und somit der Preis als Allokationsmechanismus nicht mehr notwenig, trotzdem stirbt alle 3 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung (spricht nicht gerade für die einwandfreie Effektivität dieses Mechanismus).
beyondCapitalism Es müssen ja auch nicht gleich Preise komplett abgeschafft werden aber man könnte deren Relevanz beispielsweise über teilweise asymmetrische Preisbildung eindämmen. In einem ersten Schritt würden wir am besten eine Art rechtlich, an reale Ressourcen-gebundenes UBI etablieren, damit wir eine Nulllinie für gesellschaftliche Experimente haben hinter die wir nicht zurückfallen können (versichern, dass für alle Gesellschaftsmitglieder immer mindestens das notwendigste zum überleben vorhanden ist und zwar unabhängig von Geld); und ab dann kann Fortschritt durch das altbewährte Konzept „try&error“ erlangt werden, indem wir verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, wie beispielsweise die erwähnte „asymmetrische Preisbildung“. Hier wäre eine Möglichkeit, welche aber eventuell nicht ganz so einfach zu verstehen ist: Die Basis für eine solche Allokation könnte der individuelle Bedarf bilden (statt des Profits), welcher zum aller größten Teil in Echtzeit via Internet, durch die einzelnen Wirtschaftssubjekte selber koordiniert wird (ausgenommen sind Güter + Dienstleistungen des täglichen Bedarfs; davon produzieren/ stellen wir immer etwas mehr als genug zur Verfügung). Grundlage dafür ist Geld als Gesellschaftsvertrag und zwar organisiert als ein Plussummenspiel (also anstatt dualer Schuldverträge mit Gewinner + Verlierer wie heute, ein Gesellschaftsvertrag mit der Möglichkeit auf nur Gewinner). Man entlohnt dann einfach jede erbrachte Leistung, unabhängig vom Empfänger der Leistung, durch die Empfangsbestätigung mit frisch geschöpftem Geld auf dem Konto des Leistenden. Auf dieser Basis können wir dann sagen, in welchen Marktsegmenten der Preis noch eine Rolle spielt (dort wird dann zusätzlich zur Geldschöpfung für die erbrachte Leistung noch Geld vom Konto des Empfängers vernichtet; er kann also nur die Leistung bekommen, wenn er über ausreichend Geld verfügt) und wo eben nicht mehr (dort wird dann nur noch die erbrachte Leistung entlohnt und kein Geld vernichtet). Das bietet einen Haufen neuer Möglichkeiten (zu viele um da ins Detail zu gehen) aber es bringt auch mindestens einen möglichen Risikofaktor mit sich, dessen Relevanz nur durch try&error herausgefunden werden kann: die zwangsläufige Ausweitung der Geldmenge; ob das aber wirklich ein Problem darstellt, ist hingegen fraglich (kommt auf die Produkte an, welche noch unter normale Preisbildung fallen; dort wirkt die Preissteigerung dann sicherlich stärker aber es könnte sich eventuell nur noch um absolute Luxusprodukte handeln, wo eine solche Steigerung noch sonderlich relevant wäre). Achja, ohne ein grundlegend neues Bildungssystem wird das übrigens nichts; man muss Geld, Recht und Bildung gleichzeitig angehen, was das Unterfangen unglaublich schwierig macht (nicht von der technischen Umsetzung her sondern unter Berücksichtigung unseres ineffektives und nur auf kurzfristige Lösungen ausgelegtes, politisches System).
Weil Wolfgang meinte, die MMT sei keine richtige Theorie, sei hier auf Bill Mitchell's Blogpost "Understanding what the T in MMT involves" bilbo.economicoutlook.net/blog/?p=40383
Wenn der Staat das Geld druckt, damit seine Ausgaben bezahlt und dann per Steuern wieder einsammelt, ist die Menge des möglichen Geldes ja durch die höhe der Steuereinnahmen begrenzt.Also nicht unbegrenzt. Der Staat kann also nicht mehr ausgeben, als er einnimmt.....und das reicht ja anscheinend nicht. Gibt er aber mehr Geld heraus als er wieder einnimmt, wächst die Geldmenge der nichts als Wert gegenübersteht. Wenn alle ihre Steuern bezahlt haben und noch Geld übrig haben, ...wer will dann noch dieses Geld haben?
"Wenn alle ihre Steuern bezahlt haben und noch Geld übrig haben, ...wer will dann noch dieses Geld haben?" Es gibt wohl mehr als genug Menschen, die mit ihrem Nettolohn nach Abzug von Steuern noch etwas anzufangen wissen ^^. Ich zum Beispiel. Wenn du nichts damit anzufangen weißt, kannst du es ja spenden ;-) Oder sparen. Oder ausgeben für Urlaub oder oder oder. Problematisch wird es doch erst, wenn jeder so viel Geld übrig hat, dass die Produktivität nicht ausreicht, um alle nachgefragten Güter zu produzieren. Ich sehe nicht, dass dies aktuell der Fall wäre. Denn dann gäbe es Inflation. Die Existenz von mehr Geld allein macht erstmal gar nichts. Zum Problem wird das nur, wenn alle es gleichzeitig ausgeben wollen. Dagegen kann der Staat aber mit anderen Mitteln vorgehen. Er kann erstens seine eigenen Investitionen zurückfahren, um mehr Kapazitäten für den Privatsektor zu lassen, er kann die Steuern anheben, um Kaufkraft zu entziehen oder er kann auch in Produktivitätssteigerung investieren. Entscheidend ist doch am Ende, wie wir (nachhaltig!) das produzieren, was Menschen für ein erfülltes und gesundes Leben benötigen und wie wir es gerecht verteilen. Geld ist nur ein Tool, um den Verteilungsprozess zu erleichtern.
@@trixn4285 grundsätzlich hast du ja recht. Aber meine Aussage bezieht sich ja auf Geld der MMT. Beim jetzigen Fiatgeld ist das Versprechen auf Rückzahlung der Gegenwert des Geldes. Das funktioniert, wie man ja sieht. Aber auch nur, wenn sich streng an die Regeln gehalten wird. Was, wie man sieht, nicht gemacht wird. MMT soll jetzt dieses Problem beseitigen. Hier ist der Gegenwert des Geldes die Steuereinnahme des Staates. Der Staat druckt das Geld. Und bezahlt damit z.b. eine Baufirma. Der Geldschein ist dann quasi ein Schuldschein. Warum sollte die Firma dieses Geld annehmen? Es steht ja nichts dahinter. Weil sie damit ihre Steuern bezahlen kann. Ihre Mitarbeiter nehmen es auch an. Weil sie auch Steuern zahlen müssen. Der Bäcker nimmt es auch von dem Mitarbeiter an, weil er ja seine Steuern zahlen muss. So weit ....so gut. Das Geld ist im Umlauf und hat seinen Wert. Es ist ein akzeptiertes Zahlungsmittel. Die Brücke ist gebaut, jeder hat sein Brot bezahlt und durch die Steuer kam ein Teil des Geldes zurück zum Staat und "verschwand wieder im Nichts".Die Schuldscheine gingen zurück zum Staat und die Schuld ist getilgt. Aber eben nicht alle. Der Gewinn/Lohn der Baufirma, des Mitarbeiters und des Arbeiters sind noch als Geld im Umlauf. Aber warum sollte das jetzt noch jemand annehmen? Die Steuern sind gezahlt. Es steht kein Wert mehr dahinter. Derjenige, der diese Schuldscheine ausgegeben hat, nimmt keine mehr an. Darum meine Aussage, dass die Menge des Geldes bei MMT durch die Menge an Steuern begrenzt ist.
@@mady383 Das "Geld der MMT" ist nicht irgendein hypothetisches Geld, dass es dann mal gegeben würde, wenn man es einführen würde. Die MMT ist eine Theorie über unser aktuell bestehendes Geldsystem. Die MMT ist beschreibt (bzw. behauptet es) unser jetzt in diesem Moment existierendes Geldsystem. Und sie räumt dabei mit einigen Missverständnissen über unser aktuell bestehendes Geld auf, vor allem im Bezug darauf, wann und wieviele "Schulden" ein Staat machen sollte. Im Gegensatz zu einem Marktteilnehmer, der das Geld einfach nur verwendet, kann (und sollte) der Staat nämlich die Geldmenge beeinflussen und bricht damit mit einem angeblichen NO-GO der neoliberalen Sparpolitik. Das alles natürlich vorausgesetzt, die Analyse der MMT ist korrekt. Ob sie korrekt ist, solltest du anhand der Argumente und Belege selbst überprüfen. Das Geld verliert nicht zwischendurch seinen Wert "nachdem alle Steuern gezahlt sind", denn diesen Punkt in der Zeit gibt es nicht. Es müssen kontinuierlich Steuern gezahlt werden, jeden Monat bzw. jedes Jahr. Dein Arbeitgeber zahlt jeden Monat von deinem Bruttolohn Abgaben an den Staat. Außerdem ergibt sich die Akzeptanz des Geldes natürlich nicht ausschließlich darüber, dass man seine Steuern darüber entrichten muss. Seine Funktion als Allgemeines Zahlungsmittel hat es zusätzlich auch. Es gibt bzw. gab auch Länder in denen ein signifikanter Teil der Zahlungen in Fremdwährungen (z.B. US Dollar) getätigt wird bzw. wurde, weil die eigene Währung nicht stabil genug ist/war. Der Grund ist eine hohe Inflation. Davor warnen die Befürworter der klassischen Geldtheorie und sagen, das würde uns auch blühen, wenn der Staat Einfluss auf die Geldmenge nimmt. Sie sind der Meinung, wenn der Staat Geld druckt, um damit Investitionen oder Güter zu bezahlen, steigt automatisch die Inflation. Es gibt aber gute Gründe, anzunehmen, das dem nicht oder nicht in dem behaupteten Maße so ist. Du könntest auch parallel dazu dein Gehalt in Bitcoins beziehen und damit deine Waren des täglichen Konsums damit bezahlen, wenn es denn in genügend Läden akzeptiert würde. Jedoch wenn du ausschließlich in Bitcoins bezahlt würdest, müsstest du (oder dein Arbeitgeber) trotzdem irgendwann in Euros tauschen, weil damit die Steuern bezahlt werden müssen. Das Geld soll auch nicht immer wieder in voller Höhe zurück zum Staat fließen, es bleibt einfach zum Teil im Wirtschaftskreislauf und zirkuliert dort zwischen Produzent von Waren bzw. Anbietern von Arbeitskraft. Die Menge des Geldes steht dabei in einem bestimmten Verhältnis zur Menge an konsumierten Gütern. Der Staat tritt ja auch kontinuierlich als Marktteilnehmer auf, indem er das eingenommende Steuergeld wieder ausgibt (z.B. für Bildung, Infrastruktur oder Umweltschutz). Das Geld verschwindet also nicht einfach, es wird wieder dem Kreislauf hinzugefügt. Der Staat konkuriert ständig mit allen Bürgern um die Produktionskapazitäten. Der Staat steuert dabei die Geldmenge, indem er zu bestimmten Zeiten mehr Geld in Umlauf bringt, bzw. mehr Geld über Steuern entzieht. Er tut das nicht einfach so, wann immer er Lust dazu hat, sondern antizyklisch, um entweder in der Krise die Nachfrage anzukurbeln, oder während des Booms dich Nachfrage zu drosseln. Das besondere ist, dass der Staat nicht "sparen" muss, wenn er eigentlich investieren sollte. Indem der Staat mehr Geld in Umlauf bringt, indem er damit etwas bezahlt, konkuriert er sozusagen mit den anderen Konsumenten um real produzierte Güter bzw. Dienstleistungen. Erst wenn dadurch das Angebot knapp wird (weil z.B. nicht in genügend schnell produziert werden kann) entsteht tatsächlich Inflation. Die reine Existenz von mehr Geld allein macht noch keine Inflation. Das ist der wesentliche Punkt. Erst wenn das Geld ausgegeben wird, entsteht die Inflation.
@@trixn4285 also so wie ich die Sache verstanden habe, beschreibt MMT eben nicht unser aktuelles Geldsystem. Darum heisst sie ja auch MODERN Monetary Theory. Im jetzigen Fiatgeldsystem schafft der Staat zwar auch die Vorraussetzung dass das Geld das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel ist. Aber der Staat "erschafft" das Geld nicht. Die Notenbank ist strickt getrennt vom Staat. ...zumindest sollte es so sein. Zu Dmarkzeiten war es auch noch so. Und funktionierte recht gut. Durch die jetzigen Massnahmen der EZB (Leitzins unten, Anleihenkäufe, what ever it takes) haben wir eine MMT durch die Hintertür. Das würde auch funktionieren. Aber auch nur, wenn man sich streng an Regeln hält. Z.B. dass der Staat eben nicht so viel Geld druckt, wie er braucht. Sondern nur soviel, wie Einnahmen gegenüber stehen. Die strickte Trennung von Staat und Notenbank (keine Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) führte man ein, weil die Versuchung sonst für die Regierenden viel zu groß ist. Und die Erfahrung gezeigt hat, dass es dann immer schief ging. Eigentlich hast du mit den Massnahmen der EZB jetzt schon dein MMT. Und ich glaube, dass war auch das Ziel der letzten Jahre der (Miss)Wirtschaft, Gut, dass ein Virus kam. Dem kann man jetzt zuschreiben, dass wir keine andere Wahl haben. Und bevor es richtig eingeführt ist, wird schon massiv gegen die Grundregel verstossen. Die ertsen Symptome der daraus resultierenden Probleme siehst du schon am Aktien und Immobilienmarkt. Und an den Zombiefirmen. Zitat:" Er tut das nicht einfach so, wann immer er Lust dazu hat, sondern antizyklisch, um entweder in der Krise die Nachfrage anzukurbeln, oder während des Booms dich Nachfrage zu drosseln." Und eben das kriegen Politiker nicht auf die Reihe. Und Steuern sollen die Ausgaben des Staates decken. Sie sind nicht geeignet, die Geldmenge zu regeln. In einer Krise willst du die Geldmenge erhöhen. Druckst also mehr Geld . Die Leute arbeiten und verdienen dadurch mehr. Und danach kommst du und willst das Geld wieder durch höhere Steuern "einsammeln". Das machst du einmal. Beim nächsten Versuch sagen die "Leistungsbringer" "du kannst mich mal". Musst du halt wieder eine Mauer bauen......sonst hauen die ab.
@@mady383 Doch, die MMT beschreibt unser aktuelles Geldsystem, sie ist kein hypothetisches Szenario. Sie erklärt auch empirisch bereits vergangene Phänomene der Fiskalpolitik und wirtschaftlicher Krisen. Das macht sie in gewisser Hinsicht auch überprüfbar. Deshalb ist die MMT auch eher eine deskriptive Theorie. Sie beschreibt unser Geldsystem. Jedoch impliziert sie durch ihre Annahmen über die Natur des staatlichen Geldes, dass unsere aktuelle Fiskalpolitik (die Sparpolitik) unsinnig ist. Du hast natürlich speziell jetzt in Europa Recht, dass die EZB den Ländern nicht einfach so Geld auf Anfrage druckt. Wenn Sie jedoch im Prinzip bereit ist, unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen (und davon kann man ausgehen), dann macht das real keinen Unterschied für die Fiskalpolitik. Dann verkaufen die Staaten eben Staatsanleihen, wenn sie Geld benötigen. Die EZB hat damit keine reale Kontrolle über die Geldmenge, nur über den Leitzins. Und dieser versagt gerade als einziger Steuermechanismus für die Konjunktur, denn bei uns herrscht schon seit Jahren Investitionsflaute, selbst bei Negativzins. Die EZB kann die Leute halt nicht zwingen, Kredite aufzunehmen, selbst wenn sie sehr günstig zu haben sind. Der Sparfetisch ruiniert menschliche Existenzen. In Deutschland gibt es einen gigantischen Niedriglohnsektor und einiges an unnötiger Arbeitslosigkeit. In einigen Nachbarstaaten sieht es sogar noch viel schlimmer aus. Man kann wohl kaum behauptet, dass die aktuelle Sparpolitik gute Ergebnisse liefert. Im Gegenteil, immer wenn nach eine Krise davon abgewichen wurde, ist die Wirtschaft wieder in Schwung gekommen. Schau dir doch mal diesen Vortag von Dirk Ehnts an: ruclips.net/video/tAqlyNGiUn8/видео.html Im Grunde ist es so: Wenn die Privatwirtschaft nicht für Auslastung und Beschäftigung sorgt (was man aktuell zu einem gewissen Grad behaupten kann), dann macht es eben der Staat. Und wenn der Staat die Leute dafür bezahlen muss, dann gibt er ihnen eben das Geld. So lange es Vollbeschäftigung und genügend Auslastung gibt, gibt es für den Staat ja auch keine Veranlassung, viel Geld zu drucken. Der Zwang zum Sparen führt nur dazu, dass ungenutzte Produktivkraft verschwendet wird. Wenn es eine signifikante Menge an Arbeitslose gibt, dann heißt das, das produktive Kräfte ungenutzt bleiben. Der private Sektor ruft diese einfach nicht ab. Das Verbot, diese Leute für einen Lohn zu beschäftigen (wodurch sie ein Einkommen erwirtschaften, dass sie zur Steigerung der Nachfrage verwenden), weil angeblich "kein Geld" da ist, ist abwegig. Das Geld kann überhaupt nicht das Problem sein, wenn es sich um eine Währung handelt, über die der Staat das Monopol hat. Die realen Produktionskapazitäten in Form von Arbeitskraft, Know-How und Produktionsmitteln sind der reale begrenzende Faktor. Geld kann einfach gedruckt werden, wenn es dazu führt, diese ungenutzten Mittel zu aktivieren. Dass man die Steuern nicht erhöhen kann, ohne dass alle direkt aus dem Land fliehen, halte ich für eine faule Ausrede. Die DDR musste nicht deswegen Mauern bauen, weil die Steuern so hoch waren. Andere Länder haben deutlich höhere Steuersätze als Deutschland, da ist noch einiges an Spielraum. Fatal ist es allerdings, wenn der Staat in Krisenzeiten den Leuten die Steuern erhöht. Das ist es, was sie nicht abkönnen und was auch tödlich für die Wirtschaft wäre. Wenn jetzt aber der Staat in der Krise keine Steuern erhöhen kann aber deutlich höhere Ausgaben tätigen muss und aus unsinnigen politischen Motiven noch nicht einmal Schulden machen soll, ja da liegt ja auf der Hand, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann. Es ist auch gar nicht nötig, ständig kurzfristig Steuererhöhungen bzw. Senkungen durchzusetzen. Es gäbe andere selbstregulatorische Mittel, bei denen nicht ständig eine träge politische Diskussion nötig wäre. Dazu gehören u.a. progressive Steuersätze (die sich automatisch anpassen und bessere Akzeptanz finden, weil sie für den Steuerzahler planbar sind), eine staatliche Jobgarantie, Investitionen und Regulierungen. Direkte Steuererhöhungen als Reaktion wären also nur ein Mittel von vielen und auch nicht unbedingt das zu bevorzugende. Gehört eher in die Kiste von "kann man im Notfall mal machen, sollte man aber nicht ständig tun". "Die strickte Trennung von Staat und Notenbank (keine Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) führte man ein, weil die Versuchung sonst für die Regierenden viel zu groß ist. Und die Erfahrung gezeigt hat, dass es dann immer schief ging." Wo soll diese Erfahrung gemacht worden sein? Eine Regierung, die zu lax mit der Druckerpresse umgeht, wird abgewählt, weil sie die Inflation nicht unter Kontrolle hat. Ganz einfach. Welche historischen Beispiele von durch Druckerpresse verursachte Krise kannst du mir denn nennen? Nur weil der Staat grundsätzlich Geld drucken kann, heißt das ja nicht, dass er sich alles kaufen kann was er will. Die Grenzen des "Kaufbaren" sind nicht das Geld, sondern die realen Produktionsverhältnisse. Nur wenn der Staat die produktiven Kapazitäten zu sehr auslastet. Das würde er aber nicht tun, daran gibt es aus politischer Sicht gar kein Interesse. Die Hyperinflationen, die wir aktuell in z.B. Venezuela oder Zimbabwe beobachten können, haben andere Gründe, nämlich dass diese Staaten in Fremdwährungen verschuldet sind, die sie nicht in genügendem Maße kontrollieren können. Deutschland wäre eher vergleichbar mit Japan oder der USA, was das anbelangt.
Ihr könnt uns auch als Podcast hören:
Podigee: wohlstandfueralle.podigee.io/
Spotify: open.spotify.com/show/12x5cqwBBQjoJo8RcOnyI5
iTunes: podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723?ign-mpt=uo%3D4
Ihr habt leider zwischenzeitlich, mindestens in eurem wording, die Konsequenz verloren. Wolfgang sagt es erst richtig: die MMT ist Deskriptiv. Sie ist nur eine Erklärung, wie unser Geldsystem funktioniert. Damit ist sie keinesfalls eine wertende politische Theorie.
Ihr seid dann auf die Kritik gekommen, mit der Aussage, welche Folgerungen Akteure daraus ziehen. Eure Kritik bezog sich also nur noch auf die Akteure und ihre Ableitungen aus der MMT. In eurer folgenden Kritik adressiert ihr aber dann die MMT als Akteur. Das ist falsch. Und es verleitet euch dadurch zu Aussagen wie MMT würde nicht die ungleiche Vermögensverteilung berücksichtigen oder andere Probleme die mit dem Kapitalismus einhergehen. Das ist leider schlicht falsch und unsauber argumentiert.
Eigentlich dürfte eine Kritik an der MMT ausschließlich darum gehen, wo sie in ihrer eigenen Logik falsch ist. Oder man stellt seine Kritik ganz anders auf und sagt: Warum Akteur A aus der MMT die falsche Politik A ableitet.
bitte regelmäßig in der Beschreibung hinzufügen was Ole je Folge trinkt
Und jhuhz6 und so viel Zeit wie hjjhzzz ztt
entweder Caro-Kaffee(ersatz) oder Malzbier
ich höre den zwei Beiden liebend-gern zu, das ist sooo entspannend & entschleunigend :)
Gerade diese Folge nochmal angeschaut, nachdem ich die März-Folge "Die neuen Zwanziger" gehört habe, wo es unter anderem darum ging, dass die USA mal eben einige Billionen USD "raus hauen". Derweil Olaf Scholz kürzlich sagte, dass man die Schuldenbremse nochmal aussetzen müsste für dieses Jahr. Klasse!
Wow...! Bin grade erst auf euch gestoßen... Großartig, was ihr macht! Sehr reflektiert, klug und jenseits des Mainstream - BRAVO!! 👏🏻👏🏻👏🏻
Endlich eine kritische Auseinandersetzung über die MMT gefunden. Danke für die interessanten Erklärungen!
Ich finde man sollte eine andere Sichtweise erst einmal möglichst sachlich darstellen und dann erst gegebenenfalls differenziert demontieren. Ich habe das Video bis 2:09 geschaut und ihr hattet die Zeit bis dahin dazu genutzt, die Vertreter der Gegenposition in ihrer Glaubwürdigkeit zu diffamieren und ihre Argumente von vornherein subtil ins Lächerliche zu ziehen und dass ohne auf einen inhaltlichen Aspekt einzugehen. Ich werds glaube ich nicht weiterschauen.
Hättest du mal das vorherige Video zur MMT geschaut, wie es anfänglich auch gesagt wurde, hättest du dir diesen Kommentar sparen können.
Jungs , ihr seid gut ! Klingt alles in sich logisch ! Danke
Eine eurer heitersten Folgen :D
Ihr seid echt mein absolutes Highlight auf RUclips! Vielen Dank für eine neue Folge! Im nächsten Monat gibts ein Abo von mir :)
Ich habe immernoch nicht ganz verstanden, warum das Drucken neuer Währung und damit eine Erhöhung der Geldmenge, wenn die Gütermenge gleich bleibt, nicht automatisch zu einer Inflation. Wären Steuern dann nicht auch in der MMT notwendig, um eine Inflation zu verhindern?
Ja du hast Recht, das hätten sie im Video besser klarstellen sollen. Die MMT sagt, dass der Staat die Steuern braucht, aber NACHDEM er Geld ausgegeben hat, und das ist ein gigantischer Unterschied zum jetztigen Konsens "Der Staat braucht Geld um es auszugeben". Der Staat hat tatsächlich unendlich viel Geld, es macht einzig und allein Sinn zwischen guten Investitionen und schlechten Investitionen zu unterscheiden. Wenn der Staat Geld investiert wovon er am Ende weniger wieder einnimmt, fällt der Wert der Währung (Inflation) und wenn der Staat Geld investiert wovon er am Ende mehr wieder einnimmt steigt der Wert der Währung. Letztendlich geht es darum, die wirtschaftlichen Kapazitäten die ein Land hat (Arbeiter, wertschaffende Arbeit) mithilfe von staatlichen Investitionen zu "aktivieren".
@@oanes8447 Aber auch wenn der Staat das Geld nicht wieder vollständig in Form von Steuern einsammelt, muss nicht zwangsläufig direkt ein schädliches Maß von Inflation auftreten, wenn ich das richtig verstanden habe. Es kommt ganz darauf an, wie schnell und wofür das zusätzliche Geld ausgegeben wird und ob die zusätzlich nachgefragten Güter knapp sind. Wenn die Leute das Geld nur unter das Kopfkissen legen oder es in Güter investieren, bei denen wir das Angebot kurzfristig steigern können, wird erstmal gar nichts passieren. Eine gewisse Inflation ist ja auch gewünscht und im Moment wäre die EZB sogar froh drüber, wenn wir etwas mehr davon hätten.
Weil geld nicht neutral ist
@@oanes8447er muss das Geld nicht wieder einnehmen wenn die Produktion steigt. Dann steigt der real erzeugte Wohlstand und entsprechend muss mehr Geld da sein um diesen Wohlstand korrekt abzubilden und nicht in eine Deflation zu laufen.
Danke für das hilfreiche Video!
Was für Implikationen hat die MMT für (BIP-)Wachstum (und Wachstumskritik), und wie kann sie mit ökologischer Ökonomik und anderen Denkschulen zusammengedacht werden? Habe den Eindruck, dass MMT eine sehr isolierte Theorie ist, das habt ihr ja auch schon bearbeitet hier.
Wachstumskritik gibt es nicht. Es geht um grünes Wachstum siehe green Deal.
Danke
Ich würde von euch gern zum keynesianischen Bancor, zu dessen geforderten unabhängigen Weltbank und zur Machtstellung der USA aufgrund ihrer Leitwährung eine Folge hören.
Ziemlich wittzig, dass ich hier eine MasterClass Werbung von Paul Krugman bekomme :)
Kritik von links an der MMT ab 10:50. ;)
Ob Geld knapp ist oder nicht, hängt davon ab, ob man eine Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes bejaht oder verneint. Eine beliebige Ausweitung der Zentralbankbilanzen geht unweigerlich mit steigenden Preisen einher. Dies müssen nicht zwingend steigende Konsumgüterpreise sein. Es können auch steigende Asset-Preise sein. In beiden Fällen ist aber die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes nicht mehr gewährleistet, wenn die Preise zu schnell ansteigen. Wer also eine Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes bejaht, der muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass Geld knapp ist. Wer hingegen zu dem Schluss kommt, dass Geld *nicht* knapp ist, der verneint ganz offensichtlich Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes.
Das ist falsch. Wenn real existierender Wohlstand mit der Geldmenge wächst führt das natürlich nicht zur Inflation. Nur wenn die produktiven Kapazitäten bereits erschöpft sind (=kein wachsender Wohlstand) würde die Geldmengenausweitung inflationär wirken.
@@hirni4ever Ich schrieb "*beliebige* Ausweitung der Zentralbankbilanzen". Wohlstand wächst nicht *beliebig*, und der Wohlstand ist in den letzten 15 Jahren ganz sicher auch nicht in demselben Umfang gewachsen wie die Zentralbankbilanzen.
Wieso kann eine Theorie nicht rein deskriptiv sein?
Wenn zwei, die meinen, es besser zu wissen, sich unterhalten Podcast.
Oles Minibar ist bedrohlich geschrumpft, seit Folge 1. Ich glaube ich muss etwas Helikopter-Geld schicken :)
ich möchte nicht erzogen werden von irgend jemandem, den ich dafür nicht legitimiert habe
Rein gedanklich könnte man das Steuersystem doch aber tatsächlich durch MMT ersetzen - also keine Steuern erheben, dafür bringt der Staat immer mehr Geld in den Umlauf was letztendlich die gleiche Wirkung hat, nämlich daß man einen Teil seiner Kaufkraft verliert. Oder? :)
Nein, denn Inflation ist kein linearer Prozess und lässt sich definitiv nicht langfristig steuern (Stichwort: Ketchupflasche). Das wird von der MMT gnadenlos ignoriert.
Ich kenne keinen MMT'ler der so etwas vordern würde. MMT beschreibt das Staaten in ihrer eigen Währung per definition nicht pleite gehen können, da sie das Geld ja drucken. Steuern sind für die den Staat (nach der MMT) jedoch notwendig, um die Menschen an die eigene Währung zu binden. Außerdem sagen viele MMT'ler das Steuern tzrotzdem noch vermehrt von Reichen genommen werden sollte, da diese zu Reich sind. Ungleichheit ist schädlcih für eine Soziale Geselschaft.
@@tommuller849 Ich verstehe absolut nicht was du sagen willst. Ich sehe auch nicht das die MMT eine schlechte Inflationstheorie hat, ich nehme an, dass das deine Aussage sein sollte.
@@MrOrosamu Meine Aussage bezog sich auf den Originalpost, in dem so wie ich ihn verstanden habe die Inflation als eine mögliche andersartige Form der Besteuerung beschrieben wird. Das ist nicht (zumindest nicht in großem Umfang) möglich. Die MMT geht davon aus, dass sich die Inflation durch Sterilisierung von Geld aus dem System steuern lässt und so vom Staat oder einer Zentralbank kontrolliert werden könne. Diese Annahme ist falsch.
Denke das ist ein Versprecher, aber die mmt ist naturlich eine Theorie obwohl sie deskriptiv ist. Sie gibt keine direkten Handlungsanweisungen, aber naturlich ist sie trotzdem eine Theorie.
Außerdem führt ihr zwischendurch die Inflation in weimar auf, die zum Aufschwung der nazis geführt haben soll. Dabei vergesst ihr natürlich, dass erst die Deflation durch Brünings Sparpolitik kam, welche eher als direkter Grund gilt.
Nicht dass Hyperinflation super toll wäre, aber so ganz stimmt nicht was ihr sagt.
Außerdem ist es ja nicht so, dass die MMT Inflation einfach hinnehmen würde, die MMT sieht einfach Geldmengenausweitung nicht unter allen Umständen als Inflationstreiber.
Und weiter geht's:)
Die Sache ist doch, wenn ich quasi die Funktion der MMT befürworte, dann suche ich doch nur nach sehr seltsamen Verzögerungsmechanismen um ein krankes System zu erhalten.
Wenn man ewiges Wachstum für heilig spricht, dann mag MMT eine Lösung sein.
Das Problem liegt ja darin begründet, dass der Staat das Monopol im Geldmarkt hat. "Die staatliche Geldpolitik ist nur ein Teil der Wirtschaft". Nein, sie bildet die Basis jeder Wirtschaftsform.
nein. die basis jeder wirtschaftsform ist die produktion selbst und nicht das geld. das geld ist lediglich äquivalent der produzierten waren, die irgendwie gehandelt werden sollen. es drückt wert aus, ohne es selbst zu sein.
@@wurstfinger3289 Durch Geldschöpfung ist Geld aber kein bloßes „Werteäquivalent“, eher ein Werkzeug zur praktischen Zwecksetzung.
@@geltweist8851 beides zugleich. das "zwecksetzen" ist im grunde die politische dimension des geldes.
9:15 Wenn die MMTler tatsächlich in der gleichen Situation sind wie Galilei seinerzeit -- und Galilei kam mit seinen Beobachtungen der Beschreibung der Wirklichkeit ja m.W. viel näher als jeder vor ihm -- na, dann MÜSSEN die MMTler ja mit allem richtig liegen ;-)
Ansonsten wie immer super, vielen Dank :)
Aber Galilei hat auch nur eine andere Betrachtungsweise etabliert, man kann die Erde immer noch im Zentrum eines Planetensystems sehen nur, dass alle Planeten und die Sonne einen sehr komplizierten Verlauf hätten.
Leider etwas arrogant, fast (!) sämtlichen Kritikern Dümmlichkeit (vor allem den Ökonomen), Strategie und Anderes vorzuwerfen. Hätte mir gewünscht, dass ihr rationaler und ernster mit der Kritik umgeht, denn es wird meiner Meinung nach *nie* ein System geben, dass umfassend *perfekt* ist.
Schade :)
@Sascha: ["denn es wird meiner Meinung nach nie ein System geben, dass (das?) umfassend perfekt ist."]
Doch, dieses System gibt es. Man muss nur die Augen öffnen, um es in Aktion zu betrachten. Wir nennen es Natur. Für sie sind wir kurzfristig ein lästiges Geschwür, das gerade dabei ist, nicht nur sich selbst, sondern en passant auch einen großen Teil des Lebens auf diesem Planeten auszulöschen. Im Endeffekt werden wir es nicht schaffen, alles Leben zu zerstören. Es ändert sich nur die Form des Lebens, und die überlebenden Spezies werden eine neue Stufe der Evolution - "die, die den Homo sapiens sapiens überlebten" - darstellen. Hoffentlich haben sie dann endlich gelernt, wie man verantwortungsvoll mit Ressourcen umgeht...
@@BernhardSchornak ehm okay... ja das stimmt schon, aber es ging hier um Ökonomie und Geldtheorien haha
@@BernhardSchornak Von "der Natur" als perfektes System zu reden ist nonsens, da "die Natur" gar keine Zielsetzung hat. Dass es auf der Erde seit über 3,5 milliarden Jahren Leben gibt, das muss keine Relevanz haben. Wenn man die Existenz von Leben als perfekten Zustand betrachtet, dann ist unser Universum, unsere Natur, zumindest scheinbar eine relative Katastrophe.
Das momentane Wirtschaftssystem ist schon annähernd perfekt, wenn es darum geht Reichtum von vielen an wenige zu verteilen, ich sehe nicht, warum das Gegenteil nicht genauso möglich sein soll.
@@e3Gewinnt {"Dass es auf der Erde seit über 3,5 milliarden Jahren Leben gibt, das muss keine Relevanz haben."}
Das hatte ich auch nirgendwo geschrieben. Nichtsdestotrotz ist es ein perfektes, sich selbst regelndes System, in dem Ereignisse zwar zufallsbedingt stattfinden, alle Vorgänge aber wenigen, meist sehr simplen Gesetzmäßigkeiten folgt. Eine Katastrophe wäre das nur, wenn es dem Plan eines hypothetischen "höheren Wesens" folgen würde - *das* wäre über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt...
{"Das momentane Wirtschaftssystem ist schon annähernd perfekt,"}
Ein System, das darauf beruht, dass - frei nach der Gleichung _Gewinn (x) = Verlust (y)_ mit [x = Verkäufer] und [y = Käufer] (beides auch im Plural möglich) - wenige Menschen von den Verlusten viele Menschen profitieren, empfindest Du als "perfekt"?
{"ich sehe nicht, warum das Gegenteil nicht genauso möglich sein soll."}
Der Grund, warum das nicht möglich ist, ist der gleiche, der für die ungleiche Verteilung des Vermögens verantwortlich ist: Die menschliche Gier danach, alles allein für sich haben und den anderen nichts davon übrig lassen zu wollen. Um das zu ändern, müsste man das "Recht auf Privateigentum" so weit beschneiden, dass es auf ein "Recht auf ein paar persönliche Sachen" reduziert wird, und allen Grund und Boden zu Gemeingut erklären, über dessen Verfügung jeder Mensch auf unserem Planeten ein anteiliges Mitbestimmungsrecht hat.
Ersetzen wir das Zahlungsmittel "Geld" dann noch durch "Arbeitseinheiten", die man durch tatsächlich verrichtete Arbeit erweben kann, könnte man das Zusammenleben aller Menschen auf unserem Planeten nach etlichen tausend Jahren endlich einmal vom Kopf auf die Beine stellen... drive.google.com/file/d/1Q4JS2ViVIqi4AhT8t8Irxf9jEHUR-mfe/view?usp=sharing
Ich frag mich wann die Beiden dann am Ende tatsächlich beim Kapitalismus als Grundproblem und Marx ankommen.
Wieso? Das schwingt doch immer recht offensichtlich mit.
@@kibordi Für Alle die im Thema stehen natürlich. Ich habe aber zumindest den Eindruck, dass sich dieses Format an ein breiteres Publikum richten soll/will und dies dann vielleicht doch nicht so offensichtlich für alle ist.
Die Menschen können die Schlussfolgerungen selbst ziehen.
Als ob jeder Zeit Lust und Kraft hat die marxsche Theorie oder anderes zu lesen. Die Menschen können eben nicht nach einem 20 Minuten Video selbst Parallelen ziehen . Wäre ja auch schlimm , wenn jahrelanges studieren einer Sache auch in ein paar RUclips Videos machbar wären. S
bin gespannt wenn sie bei den Wirtschaftsproblemen der Steinzeit angekommen sind... ^^
aha ich muss also glauben dass MMt´ler verantwortungsbewusst sind....muss ich ?
Wo ihr mal wieder die Investitionsquote und Unternemenssteuer anspricht. Bitte macht doch mal einen Podcast zum FVI Sektor und sein schädliches Verhalten gegenüber der industriellen Wirtschaft
Ihr geht nicht in die Tiefe. Lest mal die Kritik von Mankiw bitte
8:40 eine Minute die alles sagt. Einfach nur peinlich.
Ich finde die angesprochenen Schwachpunkte & Kritik an der MMT gut getroffen. 1. Das Mantra der Vollbeschäftigung und 2. die Reflexion, dass der US-Dollar realpolitisch am Ende die Nase wieder bzw. weiterhin vorne haben könnte...und andere (Verbund-) Staaten weiter hinterherhinken könnten.
Um diese Dinge zu adressieren müssten manche Exponenten der MMT sich über einen reinen Deskriptivismus hinaus positionieren. Also nicht ausschließlich die "reine Lehre" der functional finance verkuenden. Und genau hier ist auf weitgehende Einigkeit auch in Sachen geostrategischer Handels- und Profitnahme-Interessen und Kalküle zu hoffen (Stichwort #Multilateralismus)... hier überhaupt politisch Position zu beziehen, ist aus Sicht der MMT-Zunft sicher schon ein Wagnis, da Zerwuerfnisse drohen könnten! 🧐🤯
That Face 1:18
#Grundrente
Mal ein Gedanke dazu, der mir schon länger im Kopf umherschwirrt:
Warum braucht es einen Preis? In der Ökonomie geht man von Knappheit aus, die entsteht durch die Diskrepanz zwischen endlicher Ressourcen-Verfügbarkeit einerseits und unendlichen Bedürfnissen der Menschen anderseits; um nun die Ressourcen-Allokation zu optimieren (also eine bestmögliche Verteilung der verfügbaren Ressourcen zu gewährleisten), wurde das Angebot/ Nachfrage-Theorem entwickelt welches über den Preis diese Allokation vornimmt. Soweit, so logisch.
Nun kann man sich aber mal die Grundprämisse der modernen Ökonomie genauer anschauen und wird feststellen, dass sie sehr pauschal und vereinfacht gehalten ist. Wenn wir beispielsweise von Lebensmitteln sprechen, dann haben diese einen VORRANGIGEN Nutzen und zwar den der Ernährung eines Menschen; gemessen an diesem Nutzen produzieren wir global in etwa Lebensmittel für 13 Milliarden Menschen während wird nur 7,6 Milliarden sind. Es ist also ausreichend für alle vorhanden und somit der Preis als Allokationsmechanismus nicht mehr notwenig, trotzdem stirbt alle 3 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung (spricht nicht gerade für die einwandfreie Effektivität dieses Mechanismus).
Jetzt lässt das grundlegende Axiom der Knappheit es aber nicht zu, einzelne Marktsegmente aus dem Gesamtkonstrukt auszugliedern, weil alle Segmente wegen des zugrundeliegenden Nullsummenspiels unmittelbar voneinander abhängig sind. Es fallen immer noch Produktionskosten (und unter bestehenden Umständen das Streben nach Profit) an, weswegen der Preis eines Gutes nie = 0 sein kann, obwohl der Preis als Allokationsmechanismus seine Notwendigkeit verloren hat. Das heißt also, dass die grundlegende Prämisse der Knappheit, auf welcher die Wirtschaftstheorie zu 99,9% bis heute aufgebaut ist, unseren Handlungs- und Gedankenspielraum enorm eingrenzt und wir mögliche Lösungen übersehen. Denn was ich hier schildere, gilt nicht nur für Lebensmittel (zumindest auf Ebene westlicher Industrienationen) sondern für so ziemlich alle Bereiche des täglichen Bedarfs (Kleidung, Wasser, Strom, Internet, Bildung, ja sogar für Autos und Elektrogeräte); tatsächlich habe ich eher Schwierigkeiten Dinge zu finden, die real begrenzt sind (einige Medikamente und Sand sind wohl ein Thema) außer sehr spezieller Luxusgüter wie Yachten, Villen, Sammlerstücke, Kunst etc. (falls jemandem noch etwas einfällt, bitte gerne mal mitteilen). Wir sollten uns also gründlich überlegen, ob Knappheit wirklich die Basis all unserer ökonomischen Überlegungen darstellen soll oder ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt -> wer sich für eine Alternative interessiert, der schaue sich Prof. Franz Hörmann bei KenFM an (bei begrenzter Zeit nur das aktuellere, ich empfehle aber beide Interviews).
Des Weiteren berücksichtigt der allergrößte Teil der modernen Ökonomie die Erfindung des Internets so gut wie gar nicht und das obwohl diese ungeahnte, ökonomische Möglichkeiten mit sich bringt; z.B. eine Art "Koordinationswirtschaft", also in etwa eine Planwirtschaft aber ohne Zentralorgan sondern gesteuert durch die einzelnen Wirtschaftssubjekte (Bedarf statt Profit als Anreiz); und auch über das Konzept Plussummenspiel (Geld als Gesellschaftsvertrag) höre ich nur sehr wenige Ökonomen sprechen.
MMT ist eine erster Schritt, der genau solche Überlegungen anstoßen könnte, denn leider beschäftigen sich noch viel zu wenige Ökonomen mit so grundlegender Kritik; und ihr leistet euren Beitrag ebenfalls mit informativen Videos, weiter so :)
Thermodynamisch gesehen hat tatsächlich alles einen Preis, nämlich in Form von Entropie = Energie geteilt durch Temperatur (Einheit: Joule pro Kelvin) denn gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann die Entropie in einem abgeschlossenen System nur zunehmen. Jeder irreversible Vorgang erzeugt also Entropie und vernichtet damit permanent Wert.
Dieser "Wert" geht uns jedoch nicht aus, da unser Planet glücklicherweise kein abgeschlossenes System ist, sondern permanent etwa 1,74 * 10^17 Watt Licht mit etwa dem Spektrum eines Schwarzkörpers mit einer Temperatur von 6000 Kelvin (Oberflächentemperatur der Sonne) aufnimmt und in Form von Wärmestrahlung bei ca. 290 Kelvin wieder an den Weltraum abgibt. Er hat also eine Gesammtentropiebilanz von etwa -5,71 * 10^14 W/K, die der Menschheit sowie allen Ökosystemen und sonstigen Vorgängen zum Überleben zur Verfügung stehen.
Wie viel kostet z.B. das Überleben eines menschlichen Körpers?:
Angenommen ein täglicher Energieverbrauch von 2000 kcal, das entspricht einer Durchschnittsleistung von 100 Watt, die in Form von Wärme bei 37°C also 310 K abgegeben wird. Dann ergibt sich ein Entropieausstoß von 0,32 W/K pro Person. Teilt man jetzt die obige Gesammtentropiebilanz durch den pro Person Preis ergibt sich etwa das 220 000 - fache der aktuellen Weltbevölkerung. Fazit: Überleben können wir uns leisten. _Natürlich müsste man auch noch berücksichtigen, dass Landwirtschaft nicht 100% effizient ist und nicht die gesamte Energie für Nahrungsproduktion verwendet werden kann und wir natürlich auch noch Energie für anderen Spaß ausgeben wollen_
Ja, ich hatte gerade Spaß daran eine physikalische Wirtschaftstheorie zu entwickeln :)
@@CD4017BE Interessante Ansicht und vor allem ein Themengebiet, mit dem ich mich beizeiten selber nochmal auseinandersetzen will (kannst du da Lektüre für den Einstieg empfehlen, also bezüglich Thermodynamik?); aber es widerlegt ja nicht meine Ausführungen. Bei dir handelt es sich um Naturgesetzlichkeiten während der ökonomische Preis lediglich normativer Natur ist; ob mit oder ohne ökonomischen Preis, die verfügbare Energie bleibt die gleiche und innerhalb dieser Grenzen müssen wir uns entsprechende Regeln (wie in dem Beispiel der Preis) überlegen :)
Aber der Ansatz ist wirklich interessant; damit wäre man sicherlich in der Lage die Grenzen dessen, was möglich ist, auszuloten und das als Grundprämisse für ökonomische Überlegungen zu nehmen.
@@anotherpovx468 Ich hatte Thermodynamik als Teil meines Physikstudiums (wo das ganze eher theoretisch angegangen wurde), am meisten intuitives Verständnis für das Thema habe aber durch durchrechnen konkreter Physikalischer Vorgänge, wie z.B. Stirlingmotoren erhalten und vor allem durch Hobbyspielereien mit selbst geschriebenen Computerprogrammen, in denen ich versucht habe solche Maschinen zu simulieren.
In letzter Zeit bin ich immer mehr dazu gekommen auch völlig andere Vorgänge wie Leben, Evolution oder in diesem Fall Ökonomie thermodynamisch zu betrachten und zu schauen wo es Entsprechungen zu Wärmekraftmaschinen gibt (Temperaturgefälle, Energie und Entropietransfer).
Und bei deinem Kommentar dachte ich, das passt gerade ganz gut.
Die für die obigen Rechnungen verwendeten Formeln und Größen konnte ich übrigens alle aus meiner alten "Formelsammlung bis zum Abitur" entnehmen, die ich witzigerweise während der Schulzeit fast nie benutzt habe.
Ich sehe das auch so, dass die Thermodynamik in der Ökonomie nützlich sein kann um zum einen, wie du sagtest, die Grenzen des Möglichen zu beschreiben, aber auch um Optimierungsmöglichkeiten für bestimmte Prozesse zu finden und deren Wirksamkeit zu quantifizieren. Steigerung von Effizienz bedeutet nämlich bei der Erreichung des gleichen Ziels weniger Entropie zu erzeugen durch Vermeidung von Verlusten. Wobei dieses Ziel immer in irgendeiner Form darin besteht, den Entropiegehalt eines bestimmten Systems zu senken
(z.B. bei unserer Stromversorgung durch Zuführen von niederentropischer elektrischer Energie, die später von Geräten als hochentropische Wärme wieder abgegeben werden kann).
>>Es ist also ausreichend für alle vorhanden und somit der Preis als Allokationsmechanismus nicht mehr notwenig, trotzdem stirbt alle 3 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung (spricht nicht gerade für die einwandfreie Effektivität dieses Mechanismus).
beyondCapitalism Es müssen ja auch nicht gleich Preise komplett abgeschafft werden aber man könnte deren Relevanz beispielsweise über teilweise asymmetrische Preisbildung eindämmen.
In einem ersten Schritt würden wir am besten eine Art rechtlich, an reale Ressourcen-gebundenes UBI etablieren, damit wir eine Nulllinie für gesellschaftliche Experimente haben hinter die wir nicht zurückfallen können (versichern, dass für alle Gesellschaftsmitglieder immer mindestens das notwendigste zum überleben vorhanden ist und zwar unabhängig von Geld); und ab dann kann Fortschritt durch das altbewährte Konzept „try&error“ erlangt werden, indem wir verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, wie beispielsweise die erwähnte „asymmetrische Preisbildung“.
Hier wäre eine Möglichkeit, welche aber eventuell nicht ganz so einfach zu verstehen ist:
Die Basis für eine solche Allokation könnte der individuelle Bedarf bilden (statt des Profits), welcher zum aller größten Teil in Echtzeit via Internet, durch die einzelnen Wirtschaftssubjekte selber koordiniert wird (ausgenommen sind Güter + Dienstleistungen des täglichen Bedarfs; davon produzieren/ stellen wir immer etwas mehr als genug zur Verfügung). Grundlage dafür ist Geld als Gesellschaftsvertrag und zwar organisiert als ein Plussummenspiel (also anstatt dualer Schuldverträge mit Gewinner + Verlierer wie heute, ein Gesellschaftsvertrag mit der Möglichkeit auf nur Gewinner). Man entlohnt dann einfach jede erbrachte Leistung, unabhängig vom Empfänger der Leistung, durch die Empfangsbestätigung mit frisch geschöpftem Geld auf dem Konto des Leistenden. Auf dieser Basis können wir dann sagen, in welchen Marktsegmenten der Preis noch eine Rolle spielt (dort wird dann zusätzlich zur Geldschöpfung für die erbrachte Leistung noch Geld vom Konto des Empfängers vernichtet; er kann also nur die Leistung bekommen, wenn er über ausreichend Geld verfügt) und wo eben nicht mehr (dort wird dann nur noch die erbrachte Leistung entlohnt und kein Geld vernichtet).
Das bietet einen Haufen neuer Möglichkeiten (zu viele um da ins Detail zu gehen) aber es bringt auch mindestens einen möglichen Risikofaktor mit sich, dessen Relevanz nur durch try&error herausgefunden werden kann: die zwangsläufige Ausweitung der Geldmenge; ob das aber wirklich ein Problem darstellt, ist hingegen fraglich (kommt auf die Produkte an, welche noch unter normale Preisbildung fallen; dort wirkt die Preissteigerung dann sicherlich stärker aber es könnte sich eventuell nur noch um absolute Luxusprodukte handeln, wo eine solche Steigerung noch sonderlich relevant wäre).
Achja, ohne ein grundlegend neues Bildungssystem wird das übrigens nichts; man muss Geld, Recht und Bildung gleichzeitig angehen, was das Unterfangen unglaublich schwierig macht (nicht von der technischen Umsetzung her sondern unter Berücksichtigung unseres ineffektives und nur auf kurzfristige Lösungen ausgelegtes, politisches System).
Weil Wolfgang meinte, die MMT sei keine richtige Theorie, sei hier auf Bill Mitchell's Blogpost "Understanding what the T in MMT involves"
bilbo.economicoutlook.net/blog/?p=40383
Nichts als moralisierender Schwachsinn.
ERSTER JAHAHAHAHAJAHAHGAHAHGAGHAA!!!!!!!
Danke, war genau mein Gedanke.
@@furz730 Du warst aber später dran als ich, hahaha
Nach 9 Minuten Video muss ich voller Ehrfurcht anerkennen: Eure Punchlines erhellen wie die goldene Faust Buddha$
Wenn der Staat das Geld druckt, damit seine Ausgaben bezahlt und dann per Steuern wieder einsammelt, ist die Menge des möglichen Geldes ja durch die höhe der Steuereinnahmen begrenzt.Also nicht unbegrenzt.
Der Staat kann also nicht mehr ausgeben, als er einnimmt.....und das reicht ja anscheinend nicht.
Gibt er aber mehr Geld heraus als er wieder einnimmt, wächst die Geldmenge der nichts als Wert gegenübersteht.
Wenn alle ihre Steuern bezahlt haben und noch Geld übrig haben, ...wer will dann noch dieses Geld haben?
"Wenn alle ihre Steuern bezahlt haben und noch Geld übrig haben, ...wer will dann noch dieses Geld haben?"
Es gibt wohl mehr als genug Menschen, die mit ihrem Nettolohn nach Abzug von Steuern noch etwas anzufangen wissen ^^. Ich zum Beispiel. Wenn du nichts damit anzufangen weißt, kannst du es ja spenden ;-) Oder sparen. Oder ausgeben für Urlaub oder oder oder. Problematisch wird es doch erst, wenn jeder so viel Geld übrig hat, dass die Produktivität nicht ausreicht, um alle nachgefragten Güter zu produzieren. Ich sehe nicht, dass dies aktuell der Fall wäre. Denn dann gäbe es Inflation. Die Existenz von mehr Geld allein macht erstmal gar nichts. Zum Problem wird das nur, wenn alle es gleichzeitig ausgeben wollen. Dagegen kann der Staat aber mit anderen Mitteln vorgehen. Er kann erstens seine eigenen Investitionen zurückfahren, um mehr Kapazitäten für den Privatsektor zu lassen, er kann die Steuern anheben, um Kaufkraft zu entziehen oder er kann auch in Produktivitätssteigerung investieren. Entscheidend ist doch am Ende, wie wir (nachhaltig!) das produzieren, was Menschen für ein erfülltes und gesundes Leben benötigen und wie wir es gerecht verteilen. Geld ist nur ein Tool, um den Verteilungsprozess zu erleichtern.
@@trixn4285 grundsätzlich hast du ja recht.
Aber meine Aussage bezieht sich ja auf Geld der MMT.
Beim jetzigen Fiatgeld ist das Versprechen auf Rückzahlung der Gegenwert des Geldes.
Das funktioniert, wie man ja sieht.
Aber auch nur, wenn sich streng an die Regeln gehalten wird.
Was, wie man sieht, nicht gemacht wird.
MMT soll jetzt dieses Problem beseitigen.
Hier ist der Gegenwert des Geldes die Steuereinnahme des Staates.
Der Staat druckt das Geld. Und bezahlt damit z.b. eine Baufirma.
Der Geldschein ist dann quasi ein Schuldschein.
Warum sollte die Firma dieses Geld annehmen? Es steht ja nichts dahinter.
Weil sie damit ihre Steuern bezahlen kann.
Ihre Mitarbeiter nehmen es auch an. Weil sie auch Steuern zahlen müssen.
Der Bäcker nimmt es auch von dem Mitarbeiter an, weil er ja seine Steuern zahlen muss.
So weit ....so gut.
Das Geld ist im Umlauf und hat seinen Wert.
Es ist ein akzeptiertes Zahlungsmittel.
Die Brücke ist gebaut, jeder hat sein Brot bezahlt und durch die Steuer kam ein Teil des Geldes zurück zum Staat und "verschwand wieder im Nichts".Die Schuldscheine gingen zurück zum Staat und die Schuld ist getilgt.
Aber eben nicht alle. Der Gewinn/Lohn der Baufirma, des Mitarbeiters und des Arbeiters sind noch als Geld im Umlauf.
Aber warum sollte das jetzt noch jemand annehmen?
Die Steuern sind gezahlt.
Es steht kein Wert mehr dahinter.
Derjenige, der diese Schuldscheine ausgegeben hat, nimmt keine mehr an.
Darum meine Aussage, dass die Menge des Geldes bei MMT durch die Menge an Steuern begrenzt ist.
@@mady383 Das "Geld der MMT" ist nicht irgendein hypothetisches Geld, dass es dann mal gegeben würde, wenn man es einführen würde. Die MMT ist eine Theorie über unser aktuell bestehendes Geldsystem. Die MMT ist beschreibt (bzw. behauptet es) unser jetzt in diesem Moment existierendes Geldsystem. Und sie räumt dabei mit einigen Missverständnissen über unser aktuell bestehendes Geld auf, vor allem im Bezug darauf, wann und wieviele "Schulden" ein Staat machen sollte. Im Gegensatz zu einem Marktteilnehmer, der das Geld einfach nur verwendet, kann (und sollte) der Staat nämlich die Geldmenge beeinflussen und bricht damit mit einem angeblichen NO-GO der neoliberalen Sparpolitik. Das alles natürlich vorausgesetzt, die Analyse der MMT ist korrekt. Ob sie korrekt ist, solltest du anhand der Argumente und Belege selbst überprüfen.
Das Geld verliert nicht zwischendurch seinen Wert "nachdem alle Steuern gezahlt sind", denn diesen Punkt in der Zeit gibt es nicht. Es müssen kontinuierlich Steuern gezahlt werden, jeden Monat bzw. jedes Jahr. Dein Arbeitgeber zahlt jeden Monat von deinem Bruttolohn Abgaben an den Staat. Außerdem ergibt sich die Akzeptanz des Geldes natürlich nicht ausschließlich darüber, dass man seine Steuern darüber entrichten muss. Seine Funktion als Allgemeines Zahlungsmittel hat es zusätzlich auch. Es gibt bzw. gab auch Länder in denen ein signifikanter Teil der Zahlungen in Fremdwährungen (z.B. US Dollar) getätigt wird bzw. wurde, weil die eigene Währung nicht stabil genug ist/war. Der Grund ist eine hohe Inflation. Davor warnen die Befürworter der klassischen Geldtheorie und sagen, das würde uns auch blühen, wenn der Staat Einfluss auf die Geldmenge nimmt. Sie sind der Meinung, wenn der Staat Geld druckt, um damit Investitionen oder Güter zu bezahlen, steigt automatisch die Inflation. Es gibt aber gute Gründe, anzunehmen, das dem nicht oder nicht in dem behaupteten Maße so ist.
Du könntest auch parallel dazu dein Gehalt in Bitcoins beziehen und damit deine Waren des täglichen Konsums damit bezahlen, wenn es denn in genügend Läden akzeptiert würde. Jedoch wenn du ausschließlich in Bitcoins bezahlt würdest, müsstest du (oder dein Arbeitgeber) trotzdem irgendwann in Euros tauschen, weil damit die Steuern bezahlt werden müssen.
Das Geld soll auch nicht immer wieder in voller Höhe zurück zum Staat fließen, es bleibt einfach zum Teil im Wirtschaftskreislauf und zirkuliert dort zwischen Produzent von Waren bzw. Anbietern von Arbeitskraft. Die Menge des Geldes steht dabei in einem bestimmten Verhältnis zur Menge an konsumierten Gütern.
Der Staat tritt ja auch kontinuierlich als Marktteilnehmer auf, indem er das eingenommende Steuergeld wieder ausgibt (z.B. für Bildung, Infrastruktur oder Umweltschutz). Das Geld verschwindet also nicht einfach, es wird wieder dem Kreislauf hinzugefügt. Der Staat konkuriert ständig mit allen Bürgern um die Produktionskapazitäten.
Der Staat steuert dabei die Geldmenge, indem er zu bestimmten Zeiten mehr Geld in Umlauf bringt, bzw. mehr Geld über Steuern entzieht. Er tut das nicht einfach so, wann immer er Lust dazu hat, sondern antizyklisch, um entweder in der Krise die Nachfrage anzukurbeln, oder während des Booms dich Nachfrage zu drosseln. Das besondere ist, dass der Staat nicht "sparen" muss, wenn er eigentlich investieren sollte. Indem der Staat mehr Geld in Umlauf bringt, indem er damit etwas bezahlt, konkuriert er sozusagen mit den anderen Konsumenten um real produzierte Güter bzw. Dienstleistungen. Erst wenn dadurch das Angebot knapp wird (weil z.B. nicht in genügend schnell produziert werden kann) entsteht tatsächlich Inflation. Die reine Existenz von mehr Geld allein macht noch keine Inflation. Das ist der wesentliche Punkt. Erst wenn das Geld ausgegeben wird, entsteht die Inflation.
@@trixn4285 also so wie ich die Sache verstanden habe, beschreibt MMT eben nicht unser aktuelles Geldsystem.
Darum heisst sie ja auch MODERN Monetary Theory.
Im jetzigen Fiatgeldsystem schafft der Staat zwar auch die Vorraussetzung dass das Geld das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel ist.
Aber der Staat "erschafft" das Geld nicht.
Die Notenbank ist strickt getrennt vom Staat. ...zumindest sollte es so sein.
Zu Dmarkzeiten war es auch noch so. Und funktionierte recht gut.
Durch die jetzigen Massnahmen der EZB (Leitzins unten, Anleihenkäufe, what ever it takes) haben wir eine MMT durch die Hintertür.
Das würde auch funktionieren.
Aber auch nur, wenn man sich streng an Regeln hält.
Z.B. dass der Staat eben nicht so viel Geld druckt, wie er braucht. Sondern nur soviel, wie Einnahmen gegenüber stehen.
Die strickte Trennung von Staat und Notenbank (keine Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) führte man ein, weil die Versuchung sonst für die Regierenden viel zu groß ist.
Und die Erfahrung gezeigt hat, dass es dann immer schief ging.
Eigentlich hast du mit den Massnahmen der EZB jetzt schon dein MMT.
Und ich glaube, dass war auch das Ziel der letzten Jahre der (Miss)Wirtschaft,
Gut, dass ein Virus kam. Dem kann man jetzt zuschreiben, dass wir keine andere Wahl haben.
Und bevor es richtig eingeführt ist, wird schon massiv gegen die Grundregel verstossen.
Die ertsen Symptome der daraus resultierenden Probleme siehst du schon am Aktien und Immobilienmarkt. Und an den Zombiefirmen.
Zitat:" Er tut das nicht einfach so, wann immer er Lust dazu hat, sondern antizyklisch, um entweder in der Krise die Nachfrage anzukurbeln, oder während des Booms dich Nachfrage zu drosseln."
Und eben das kriegen Politiker nicht auf die Reihe.
Und Steuern sollen die Ausgaben des Staates decken.
Sie sind nicht geeignet, die Geldmenge zu regeln.
In einer Krise willst du die Geldmenge erhöhen. Druckst also mehr Geld .
Die Leute arbeiten und verdienen dadurch mehr.
Und danach kommst du und willst das Geld wieder durch höhere Steuern "einsammeln".
Das machst du einmal. Beim nächsten Versuch sagen die "Leistungsbringer" "du kannst mich mal".
Musst du halt wieder eine Mauer bauen......sonst hauen die ab.
@@mady383 Doch, die MMT beschreibt unser aktuelles Geldsystem, sie ist kein hypothetisches Szenario. Sie erklärt auch empirisch bereits vergangene Phänomene der Fiskalpolitik und wirtschaftlicher Krisen. Das macht sie in gewisser Hinsicht auch überprüfbar. Deshalb ist die MMT auch eher eine deskriptive Theorie. Sie beschreibt unser Geldsystem. Jedoch impliziert sie durch ihre Annahmen über die Natur des staatlichen Geldes, dass unsere aktuelle Fiskalpolitik (die Sparpolitik) unsinnig ist.
Du hast natürlich speziell jetzt in Europa Recht, dass die EZB den Ländern nicht einfach so Geld auf Anfrage druckt. Wenn Sie jedoch im Prinzip bereit ist, unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen (und davon kann man ausgehen), dann macht das real keinen Unterschied für die Fiskalpolitik. Dann verkaufen die Staaten eben Staatsanleihen, wenn sie Geld benötigen. Die EZB hat damit keine reale Kontrolle über die Geldmenge, nur über den Leitzins. Und dieser versagt gerade als einziger Steuermechanismus für die Konjunktur, denn bei uns herrscht schon seit Jahren Investitionsflaute, selbst bei Negativzins. Die EZB kann die Leute halt nicht zwingen, Kredite aufzunehmen, selbst wenn sie sehr günstig zu haben sind.
Der Sparfetisch ruiniert menschliche Existenzen. In Deutschland gibt es einen gigantischen Niedriglohnsektor und einiges an unnötiger Arbeitslosigkeit. In einigen Nachbarstaaten sieht es sogar noch viel schlimmer aus. Man kann wohl kaum behauptet, dass die aktuelle Sparpolitik gute Ergebnisse liefert. Im Gegenteil, immer wenn nach eine Krise davon abgewichen wurde, ist die Wirtschaft wieder in Schwung gekommen.
Schau dir doch mal diesen Vortag von Dirk Ehnts an: ruclips.net/video/tAqlyNGiUn8/видео.html
Im Grunde ist es so: Wenn die Privatwirtschaft nicht für Auslastung und Beschäftigung sorgt (was man aktuell zu einem gewissen Grad behaupten kann), dann macht es eben der Staat. Und wenn der Staat die Leute dafür bezahlen muss, dann gibt er ihnen eben das Geld. So lange es Vollbeschäftigung und genügend Auslastung gibt, gibt es für den Staat ja auch keine Veranlassung, viel Geld zu drucken. Der Zwang zum Sparen führt nur dazu, dass ungenutzte Produktivkraft verschwendet wird. Wenn es eine signifikante Menge an Arbeitslose gibt, dann heißt das, das produktive Kräfte ungenutzt bleiben. Der private Sektor ruft diese einfach nicht ab. Das Verbot, diese Leute für einen Lohn zu beschäftigen (wodurch sie ein Einkommen erwirtschaften, dass sie zur Steigerung der Nachfrage verwenden), weil angeblich "kein Geld" da ist, ist abwegig. Das Geld kann überhaupt nicht das Problem sein, wenn es sich um eine Währung handelt, über die der Staat das Monopol hat. Die realen Produktionskapazitäten in Form von Arbeitskraft, Know-How und Produktionsmitteln sind der reale begrenzende Faktor. Geld kann einfach gedruckt werden, wenn es dazu führt, diese ungenutzten Mittel zu aktivieren.
Dass man die Steuern nicht erhöhen kann, ohne dass alle direkt aus dem Land fliehen, halte ich für eine faule Ausrede. Die DDR musste nicht deswegen Mauern bauen, weil die Steuern so hoch waren. Andere Länder haben deutlich höhere Steuersätze als Deutschland, da ist noch einiges an Spielraum. Fatal ist es allerdings, wenn der Staat in Krisenzeiten den Leuten die Steuern erhöht. Das ist es, was sie nicht abkönnen und was auch tödlich für die Wirtschaft wäre. Wenn jetzt aber der Staat in der Krise keine Steuern erhöhen kann aber deutlich höhere Ausgaben tätigen muss und aus unsinnigen politischen Motiven noch nicht einmal Schulden machen soll, ja da liegt ja auf der Hand, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann.
Es ist auch gar nicht nötig, ständig kurzfristig Steuererhöhungen bzw. Senkungen durchzusetzen. Es gäbe andere selbstregulatorische Mittel, bei denen nicht ständig eine träge politische Diskussion nötig wäre. Dazu gehören u.a. progressive Steuersätze (die sich automatisch anpassen und bessere Akzeptanz finden, weil sie für den Steuerzahler planbar sind), eine staatliche Jobgarantie, Investitionen und Regulierungen. Direkte Steuererhöhungen als Reaktion wären also nur ein Mittel von vielen und auch nicht unbedingt das zu bevorzugende. Gehört eher in die Kiste von "kann man im Notfall mal machen, sollte man aber nicht ständig tun".
"Die strickte Trennung von Staat und Notenbank (keine Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) führte man ein, weil die Versuchung sonst für die Regierenden viel zu groß ist.
Und die Erfahrung gezeigt hat, dass es dann immer schief ging."
Wo soll diese Erfahrung gemacht worden sein? Eine Regierung, die zu lax mit der Druckerpresse umgeht, wird abgewählt, weil sie die Inflation nicht unter Kontrolle hat. Ganz einfach. Welche historischen Beispiele von durch Druckerpresse verursachte Krise kannst du mir denn nennen?
Nur weil der Staat grundsätzlich Geld drucken kann, heißt das ja nicht, dass er sich alles kaufen kann was er will. Die Grenzen des "Kaufbaren" sind nicht das Geld, sondern die realen Produktionsverhältnisse. Nur wenn der Staat die produktiven Kapazitäten zu sehr auslastet. Das würde er aber nicht tun, daran gibt es aus politischer Sicht gar kein Interesse. Die Hyperinflationen, die wir aktuell in z.B. Venezuela oder Zimbabwe beobachten können, haben andere Gründe, nämlich dass diese Staaten in Fremdwährungen verschuldet sind, die sie nicht in genügendem Maße kontrollieren können. Deutschland wäre eher vergleichbar mit Japan oder der USA, was das anbelangt.