Wollte nur mal loswerden, dass ich innerhalb weniger Tage ein großer Fan deines Kanals geworden bin. Bin vor ein paar Tagen durch Zufall drauf gestoßen. Sehr interessant, informativ und unterhaltsam, und vor allem authentisch.
Sehr guter Vortrag. Ein paar Ergänzungen dazu: Wenn man mit wenig Flüssigkeit einen Teig anrührt, so daß er von alleine nicht zum Fladen wird, wenn man ihn auslegt, und das dann backt, hat man auch einen Brotlaib - ist halt nicht so schön weich innendrin, wie ein Sauerteigbrot und neigt dazu, in der Mitte klitschig zu sein, wenn die Temperaturführung nicht stimmt. Möglich wäre jedoch auch, daß der Teig einfach im Warmen ein paar Stunden gehen konnte, ohne daß Sauerteig hinzugegeben wurde - gerade aus Gerste kann man so sehr leckere Brote backen. Es klappt jedoch auch mit Roggen. Als ich noch Brot gegessen hatte, hatte ich so oft meine Brote gebacken. Die Rohrkolben sehen für mich eher aus wie Dari (Sorghum), der in Ägypten und Sudan angebaut wurde. Die Römer kannten mit Sicherheit Dari. Da Borstenhirse in Latrinenfunden auftaucht, könnte es auch Borstenhirse sein. Es könnte sich aber auch um Schilfrohr (Phragmites australis) handeln. Schilf wächst überall in Mitteleuropa, wo es feucht genug ist. Und Schilf wird zum Eindecken von Dächern benutzt, warum also nicht auch die Samen nutzen? Die Abbildung paßt jedenfalls deutlich besser auf Schilf, wie auf Rohrkolben. Auch die Tauben an den Samenständen deuten eher auf Schilf oder eine Hirseart hin. Tauben fressen keine Rohrkolben. Die Kolben vom Rohrkolben sind lang und schmal und sind über die gesamte Länge gleichmäßig dick. Einzig der Zwergrohrkolben (Typha minima) hat einen runden Kolben, allerdings mit einem deutlichen Stiel, der nach oben aus dem Kolben herausragt. Auch die Blätter wirken definitiv anders. Beim Rohrkolben werden auch nicht die Samen genutzt, wie bei den Getreidesorten, sondern man nutzt vom Rohrkolben die Wurzel und die Schößlinge. Diese kann man genauso zubereiten, wie Wurzelgemüse. Aus welchem Grunde sollten die Leute im Mittelalter sich die Wurzeln ausbuddeln, trocknen und dann zu Mehl vermahlen, wenn es doch günstiger ist, das Zeug genauso wie anderes Wurzelgemüse oder Lauch zuzubereiten? Sonst hatten sie im Mittelalter zwar sehr vereinfachend gemalert, aber selbst Gerste und Roggen ist gut von anderen Getreidesorten zu unterscheiden, weil die wichtigen Merkmale sehr genau abgebildet wurden - weshalb sollte ausgerechnet beim Rohrkolben, den damals jeder vor Augen gehabt hatte, so ein Faux Pas in der Darstellung passiert sein? Spargel waren ursprünglich einfach nur lange Sprossen unterschiedlichster Pflanzen. Ich mache im Frühjahr gerne Hopfenspargel - die Hopfensprossen werden geerntet, noch bevor sie Blätter ausbilden und dann entweder in Butter angeschmort oder wie gewohnt wie Spargel gekocht. Es gibt jedoch ganz viele sehr unterschiedliche Pflanzen, die man als Spargel im Frühjahr ernten und kochen kann. Soweit ich weiß, ist nicht mal sicher, daß der Spargel, den die Römer anbauten, wirklich Asparagus war ... auffällig ist, daß der Spargelanbau mit den Römern in Europa wieder verschwand und erst wieder im 16. Jhr, also nach dem Mittelalter, auftauchte. Wenn der Spargel der Römer in Wirklichkeit eine heimische oder mediterrane Pflanzenart war, die man heutzutage nicht mehr zuordnen kann, wäre die Geschichte irgendwie logisch, viele Kulturpflanzen aus dem mediterranen Raum verwilderten und wurden nicht mehr angebaut, sondern gesammelt (Knollenziest, Tellerkraut, Doppelsame und viele mehr). Asparagus war dann einfach eine neue Nutzpflanzenart, die aus Asien eingeführt wurde und wie die Kartoffel sich als neue Nutzpflanze durchsetzte. Da man schon die Zubereitung von jungen Sprossen kannte und geeignete junge Sprossen Spargel nannte, war klar, wie diese neue Nutzpflanze benamst wurde. Ein Hinweis darauf, daß Obst frisch gegessen wurde, ist Hildegard von Bingen. Sie riet vom Frischobstessen ab, da dieses zu Blähungen und Durchfall führen würde. Man braucht nicht von etwas abzuraten, was nicht praktiziert wird ... Das Stinkeproblem bei Ebern scheint mir eher ein Problem der mordernen Schweinehaltung zu sein. Schinken und Fleisch der halbwildlebenden iberischen Schweine werden als Delikatesse hoch gehandelt. Die meisten Eber für die höchste Qualität werden jedoch eben nicht kastriert ... haben aber genügend Platz. Dort, wo iberische Schweine gemästet werden und nicht halbwild ihre Kost in Korkeichenwäldern zusammensuchen müssen, wird kastriert - denn die Stinker unter den Ebern nehmen mit der Stallhaltung und damit beschränkten Platz extrem zu. Ich esse nur noch Schweinefleisch aus Weidehaltung, es gibt inzwischen immer mehr Schweinehalter, die trotz der extremen und teilweise auch unsinnigen Auflagen Schweine wieder auf der Weide halten. Sicher, man gibt deutlich mehr Geld fürs Kilo aus - aber dafür spare ich gerne mal, es muß nicht täglich Schwein auf den Tisch. Außerdem gibt es sehr viele leckere Rezepte für Schweinsfüße, Schweineohren, Schweinekopf, Schweinezunge, Bäckchen und anderem Fleisch, was in der heutigen Zeit eher in der Abfallverwertung landet. Das bekommt man meist sehr billig, manchmal sogar kostenlos zu seinem Fleischpaket dazu. Muskatnüsse sind die Kerne der Muskatfrucht ... und die wiederum ist in unreifem Zustand grün. Einige Sorten zeigen auf der Frucht so eine Art Maserung. Auch die Blätter auf dem Bild stimmen mit Muskatbaumblättern überein. Kokosfrüchte sind viel viel größer, zwar auch grün, aber meistens einfarbig. Manchmal hat man halt braune Flecken auf den Früchten. Die Haare sind innerhalb der Früchte und umspannen den Kern - das, was wir so im Allgemeinen als Kokosnuß zu kaufen bekommen. Zumindest das gezeigte Bild hat für mich viel mehr Ähnlichkeit mit einer Muskatfrucht, wie mit einer Kokosfrucht. Bertram (Anacyclus officinalis) ist zwar ein Korbblütler, aber eine gänzlich andere Gattung wie Kamille (Matricaria chamomilla). Auch die Nutzung unterscheidet sich. Während ich vom Bertram die Wurzel als Gewürz und Medikament nutze, ist es bei der Kamille die Blüten und teilweise auch das Blattwerk. Alle Lilien der Gattung Lilium können vollständig gegessen werden, der wichtigste eßbare Teil sind die Zwiebeln der Lilien. In der gehobenen Küche werden zunehmend Lilienblüten als eßbare Dekoration verwendet. Blätter und Stengel können wie Mangold zubereitet werden, schmecken jedoch viel feiner.
Ganz schön vielfältige Speisen und Gewürze. Diese Vielfalt widerspricht dem finsteren Mittelalterklischee doch stark. Danke fürs Raussuchen und Vortragen. Ich stelle mir das allgemeine Wissen um Gewürze, in mittelalterlichen Küchen, ganz ähnlich vor, wie heute: Hausfrau oder -mann kennen wohl 80-90% der Gewürze und verwenden im Allgemeinen höchsten 20% davon im Alltag. Dem gegenüber kennt der gute Küchenchef eines Adligen wohl 100% und versucht sie alle zu verwenden, um den hohen Damen und Herren ein neues Geschmackserlebnis zu zaubern. Ähnlich, wie heutige Sterneköche.
Ich glaube nicht, dass heute Hausfrauen, also Menschen, die nicht Kochen als Hobby haben, sondern nur Kochen, um die Familie zu ernähren, 80-90% der Gewürze kennen. Eher so 20%, und 10% davon verwenden sie regelmäßig, teilweise auch nur als vorgefertigte Gewürzmischungen. Da nimmt man bspw. eine "Curry"-Mischung oder "Provencalische Kräuter". Geht man in den Supermarkt, findet man an frischen Kräutern Kresse, Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Dill, ggf. noch Majoran und Thymian, Salbei. Der Rest wird ja gar nicht erst angeboten! Frage mal jemanden, der nicht in seiner Küche ist, nicht googeln und in kein Kochbuch schauen darf, was er sich zum Würzen erbitten würde, wenn ihm all seine Gewürze gestohlen worden wären. Die meisten Menschen würden vermutlich zwischen 10 und 15 Kräuter und Gewürze insgesamt nennen. Hobbyköche vielleicht maximal 40 verschiedene Sorten. Profiköche dürften noch weit mehr aus dem Stegreif nennen können! Ob jemand überhaupt ohne nachzusehen 80% alle vorhandenen Kräuter und Gewürze nennen kann, bezweifele ich. Vielleicht irgendwelche Gewürzfans oder Mitarbeiter bei Gewürzvertrieben.
Konnte erst jetzt schauen, aber du und deine Videos sind mittlerweile zu einem meiner liebsten Zeitvertreibe geworden, wenn ich Hausarbeit oder Dinge nebenbei mache. Irre deine thematische Breite. Ich lern unwahrscheinlich viel! Danke dafür!
Ich liebe diese Bilder! Wie beim Weizen, so auch beim Roggen-Bild (bei 19:14) ist das Feld zu sehen durchsetzt mit Mohn und Kornblumen. Das muss damals ein herrlicher Anblick gewesen sein. Kräftiges Rot und Blau in grünen oder goldenen Ähren... ein Traum! Edit: zu 56:43 kann ich nur sagen: das fällt mir hier auch auf! Seit letztem Jahr haben wir einige Störche in der Nähe (Donnersbergkreis). Mich freut das, tolle Tiere!
In meiner Jugend (50'er) waren die Felder noch bunt! "Da brat mir doch einen Storch!" scheint nicht nur so dahergesagt gewesen zu sein. Ich hab letztens auf einer überschwemmten Wiese über 30 Störche gesehen, die die Mäuse gefressen haben, die sich nicht mehr in ihren vollgelaufenen Bauen verstecken konnten.
Und wo wir heute wissen, was übermäßiger Alkoholkonsum in der Schwangerschaft anrichten kann, müsste man auch da aufmerken. Bei dem angeblich so hohen Alkoholkonsum im MA müsste ja die komplette Bevölkerung an FAS gelitten haben :/
Hat sie auch, die Leute haben sich blöd gesoffen, woher kommt aber wohl der Unterschied in der Trinkfestigkeit bei den verschiedenen Völkern nach hunderten Jahren Gewöhnung. Für eine Verdrängungskultur (Hefe gegen schädliche Bakterien, oder Sauerbakterien gegen schädliche Keime) genügt es auch dünnes Bier oder dünnen Wein zu machen bzw auch Milchsaure Getränke oder bakterielle Gärung durchzuführen, auch alkoholische bakterielle Gärung (wie beim japaniaschen Sake) oder andere Verdrängungskulturen. Das krankmachende Wasser war aber nur ein Problem der armen Städte und deren Elendsvierteln.
@@alesiaparis792 Es gibt im Mittelalter keine armen Städte, genau wie bei wenigen tausend bis hundert Einwohnern auch keine Elendsviertel entstehen können. Die Zeit in der du mit deiner Aussage unterwegs bist, ist mehrere Jahrhunderte nach dem Mittelalter.
Viele der Nahrungsmittel, welche heute fast unbekannt sind, kannte ich als Kind noch. Danke für den wunderbaren, bebilderten Vortrag.
Год назад+5
Es entwickelt sich gerade zu einem richtigen Ritual, dass ich am Abend oder am Wochenende sitze, sticke (Biscornus) und deine Videos anhöre/anschaue. Binnen Kurzem bin ich echt zum Fan mutiert. Man kriegt eine ganz andere, lebendige Vorstellung vom Leben damals. Allein die Vielfalt der Lebensmittel macht mich echt baff. Honigmelone - wer hätte es gedacht? Finde es auch große Klasse wie viele Bilder du immer heraussuchst. Manchmal drücke ich direkt auf Stop um sie mir ganz genau anzusehen.
Oh ich habe ein hoffentlich interessantes Thema: Schreiben und Schrift im Mittelalter! Dazu fällt mir ein: - *wer* hat geschrieben und gelesen? - *wieso* wurde geschrieben und gelesen? - *was* wurde geschrieben? - *womit* wurde geschrieben? Ich kann mir einfach nicht vor stellen, dass die gemeinen Leute nie geschrieben und notiert haben? Man muss doch auch die Möglichkeit haben, sich etwas für später z.B. zu merken, oder jemanden etwas als Post zu senden. Wäre cool wenn du da ein zwei Sachen zu sagen könntest :)
Lilien wurden als Knolle ausgegraben und gekocht gegessen. Brennessel war (und ist neuerdings wieder) sehr beliebt. Als blutreinigender Tee, die Blätter als Spinat, die gerösteten Samen, einfach lecker und zum Nachkochen nur zu empfehlen !
Vielen Dank für das informative Video. Eine sehr spannende Übersicht über die Verfügbaren Nahrungsmittel im europäischen Mittelalter. Ich habe den Kanal tatsächlich erst vor kurzem entdeckt, verzeih' wenn ich mit einigen meiner Ergänzungen vielleicht nicht der erste bin, aber mir sind doch einige Dinge aufgefallen die mehr oder minder offensichtlich sind: "Faba-Bohnen" hast du richtig als Ackerbohnen erkannt. In Spanien oder Portugal heißen Ackerbohnen heute noch Fabas. Im Gegensatz zu den dicken Ackerbohnen sind die zweiten Bohnen "Fagioli" (steht da auch als Überschrift) kleinere Bohnensorten. Das Spanische unterscheidet auch heute noch zwischen Fabas und Judías/Frijoles. In Italien gibt es heute noch das Gericht "Pasta e Fagioli", hierfür werden kleine Borlottibohnen verwendet. Bei den Zitronen steht schon ein Wort dahinter was dem heutigen "Cedri" für Zitronatzitronen sehr ähnlich sieht. Und tatsächlich sehen Zitronatitronen auch heute noch so aus. Auch der Zitronenbaum sieht von der Blattform recht überzeugend aus, hier ist davon auszugehen dass der Buchmaler wohl wusste wie Zitronatzitronen aussehen. Citrea mala (Citrinaten) sind unsere heutigen Zitronen - damals schon eine Kreuzung aus der Zitronatzitrone und der Bitterorange. Zitronen können durchaus grün sein - ich kaufe hier auf dem Berliner Wochenmarkt je nach Jahreszeit auch noch grüne Zitronen beim sizilianischen Biobauern. Bei der orangenen "Cetrona" muss ich spekulieren, wobei die eben erwähnte Bitterorange (=Pomeranze) durchaus Sinn ergäbe, die kommt sowohl im späteren Sprachgebrauch sowie vereinzelt im Anbau auch im süddeutschen Raum vor. (Anmerkung: Cedri und Pomeranzen sind nicht nur alte Kulturpflanzen, welche die römische Antike schon kannte. Zitronat aus Cedrischalen und Orangeat aus Pomeranzenschalen haben sich als Kandierte Früchte auch in vielen Festgebäcken Europas gehalten denen gern ein Bezug ins "stark gewürzte Mittelalter" nachgesagt wird. Ich kenne aber leider nicht die genauere Geschichte hinter kandierten Früchten) Melones insipidi ist die heute sogenannte Bittermelone - die sehen tatsächlich von außen ein wenig wie Wassermelone aus. Süßholz ist eine Grundzutat für Lakritz. Ein reines Gewürz - man kann gut auch auf den Süßholzästen/wurzeln herumkauen, in Spanien beispielsweise sehr beliebt und an vielen Kiosken heute noch zu kaufen. Mit Zuckerherstellung hat das nichts zu tun. die "gerennte Milch" coagulatum = geronnen - Im gegensatz zur direkt darauf folgenden Molke - ist das geronnene Milcheiweis, also so etwas wie Quark. Es könnte sich auch um Dickmilch handeln, aber da saure Milch bereits benannt wurde halte ich das für unwahrscheinlich. Sirups aus Wasser und Essig kennt der anglophone Kulturraum auch heute noch als "Shrub" - dient zum modifizieren von Getränken, also um Wasser oder anderen Getränke einen süß-sauren Geschmack zu verleihen. Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen und vielen Dank für diese informativen Videos!
Faszinierend! Ich bin auch erst kürzlich auf Ihre Vorträge gestoßen. Einfach klasse, redlich und ehrlich! Ich habe selbst ein Faksimile von Duc de B. - einfach wunderschön und informativ
Zitronen, bevor sie zu den kleinen Dingern mit viel Fruchtfleisch gezüchtet wurden, was wir heute kennen, waren sehr groß (Süßkartoffelgröße und größer) und bestanden vor allem aus dem weißen, bitteren Schalenmaterial. Es gibt noch solche Sorten heute zu kaufen, im Spezialhandel.
Ja, den Rohrkolben kann man essen. Alle Pflanzenteile sind essbar, aber das stärkehaltige Rizom ist besonders geeignet. Wenn man das schält, ist es auch weiß... Zubereitung wie Kartoffeln oder zermahlen zu Mehl. Es kann ganzjährig geerntet werden, sogar im Winter. Man ist also nicht an eine bestimmte Erntezeit gebunden. Damit stellt es einen besonderen Schatz dar, der in Zeiten des Mangels das Überleben ermöglichte. Ein weiterer Vorteil des Rohrkolben ist, dass er an einer Stelle angebaut werden kann, wo er keine wertvolle Ackerfläche wegnimmt: Im Uferbereich von Teichen und Seen. Selbst im Sumpf wächst das Zeug.
Wow, was für tolle Informationen über das Mittelalterliche Essverhalten bzw. Wissen über Lebensmittel. Danke dass Du dieses umfangreiche Werk mit uns geteilt hast. Ich hab mich selbst vor vielen Jahren einmal mit der keltischen Küche beschäftigt (ich hatte ein keltisches Kochbuch, das auf Basis archäologischer Erkenntnisse und historischer Quellen erstellt wurde, erstanden). Da ich aus diesem Buch schon das ein oder andere Getreide Muß oder auch Sterz nach gekocht hab, kann ich nur bestätigen, dass ein "Getreide Brei" nicht langweilig schmecken muss, ganz im Gegenteil sogar sehr mundet. Was die Biber über die Zitronen angeht, denke ich aber, dass die im Mittelalter bekannten Zitronen tatsächlich so groß waren. Auch heute gibt es noch für die Herstellung von Zitronat Zitronensorten die so groß sind. Deren Schale ist unglaublich dick, teilweise sogar dicker als innen die "Frucht" groß ist. Ich kann mir gut vorstellen dass auch im Mittelalter die Schale dieser Zitronen zum würzen genutzt wurde und hier der Ursprung des heute bekannten Orangeat und Zitronat kommt.
Deine Videos sind echt spitze! Hab selbst als 2. Nebenfach Geschichte studiert, es aber nie beruflich gebraucht, sodass viel wieder vergessen ist. Deine Erläuterungen sind also super spannend und willkommen. 1000 Dank.
Dieses Video war eine echte Freude für mich. Besonders bei dem Teil über die Gewürze ist mir das Wasser im Munde zusammengelaufen. Da kann ich mir überlegen, was ich heute mal kochen will. Was mir noch aufgefallen ist: Einige Küchenpraktiken kenne ich noch von meinen Großeltern und infolge von meiner Mutter aus dem ländlichen Haushalt - ist ja dann erst eine Generation her.
Ein großartiger Beitrag, der mit der "langweiligen" Küche des Mittelalters aufräumt. Dazu zwei Ergänzungen: 1) Ad Safran in Österreich: Tatsächlich wird er in der Wachau angebaut. Die Qualität ist hervorragend - aber wirklich kostengünstiger ist das heimische Produkt nicht, da die Mengen sehr gering sind. 2) Das kursorische Übergehen der Raute ist schmerzlich. Die Garten- oder Weinraute war aus der römischen Küche und der Volksmedizin nicht wegzudenken. Raute hat einen etwas bitteren Geschmack und ist dabei ein Aromaverstärker. Ich schätze Raute als eine Würze, die Speisen eine besondere Note verleiht, zumal die Geschmacksrichtung bitter heute kaum verwendet wird. Vorsicht ist allerdings geboten: Raute sondert eine ölige Substanz ab, die zusammen mit Sonnenlicht bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führt. In der Volksmedizin wurde Raute in hoher Dosierung als Abtreibungsmittel verwendet. Eventuell in Verbindung mit einer schweren Sauce ausprobieren. 3) Verjus wird heute glücklicherweise wieder erzeugt - im Sommer ausprobieren: Verjus mit Wasser mischen, Honig dazu, das ergibt ein hervorragendes Erfrischungsgetränk.
Ein tolles Video. Bei Wild wird übrigens heute noch in Hoch- und Niederwild unterschieden. Hase, Fasan, Kanin, Rebhuhn usw zählen alle zum Niederwild, die gab es früher wie Sand am Meer. Interessanterweise zählt auch Rehwild als einzige Hirschart zum Niederwild. Kutteln sind Magen, Wiederkäuer haben mehrere Mägen, kutteln werden aus dem Pansen, dem ersten geschnitten.
@@haraldreiter5307wenn das ironisch sein sollte, dann tut es mir leid. Sie sehen, dass sich das Gesundheitssystem weiter entwickelt hat. Die Lebenserwartung hängt nicht nur von der Art der Nahrung, sondern auch von dem Gesundheitssystem und der Art der Arbeit und dem allgemeinen Komfort im Alltag ab. Wenn man allein daran denkt, wie der Nahrungsplan bei manchen aussieht.. Redbull und Chips… also ich bitte Sie darum, zu differenzieren ..
Ich bezweifle, dass eine große Mehrheit derart reichhaltig speisen konnte. Die hier genannten Ausführungen der Lebensmittel stellen denke ich eher das Spektrum dessen dar was es alles an Möglichkeiten gab.
Vor allem, Getreide ist bis heute das wichtigste und Brot ist Weißbrot das billigste heute, also die Leute die denke im Mittelalter wären sie dümmer oder sonst was, ist Schwachsinn. Deswegen direkt was gegen Mittelalter zu behaupten, finde ich schwierig. Danke für deinen Kanal und deine korrekte Aufklärung. Und was ich besonders toll finde; du sagst auch wenn du dir nicht sicher bist bei etwas. Was leider sonst keiner macht. 👍🏽🥰
Diese gelben Gurken ziehe ich auch im Garten. Die werden als alte Sorte bei uns in Österreich unter dem Namen "Russkaja" gehandelt. Das tolle ist, die lassen sich - dank ihrer harten Schale - sehr lange bei Zimmertemperatur lagern. Angeblich bis in den Winter hinein und sind auch wunderbar zum schmoren geeignet. Aber man muss wirklich warten bis sie gelb sind, sonst sind sie krampenbitter und ungenießbar. Superspannendes Video! Ich bin gerade dabei, alles vom Geschichtsfenster nachzuschauen 😊.
Vielen Dank für deinen (zahlreichen) Content. Ich bin vor kurzem erst auf deinen Kanal gestoßen und direkt Fan geworden. Was ich als Forstwissenschaftler sehr erstaunlich an diesem Kochbuch fand, das die meisten Bäume und Sträucher so gut abgebildet wurden das man sie anhand dieses Buches auch ohne Beschriftung bestimmen kann. Ebenso die Wildtiere. Tolle Quelle. Danke fürs vorstellen
Das Video war wie immer einfach super. Mir gefallen vorallem die Videos über das altägliche Leben, wie auch die Hausratsreihe. Dadurch bekommt man einen richtig guten Einblick in das damalige Leben! Vielen Dank!!!
Lieber Andrej, wieder ein genialer Beitrag! Ich habe vor über zehn Jahren mal an einem Wildküche-Seminar teilgenommen. Da gab es ein Rohrkolben-Rezept. Allerdings haben wir damals - laut Seminarleiter - keine geeigneten Rohrkolben finden können, weil die Jahreszeit noch nicht ganz passte. Super Video, vielen Dank!
Ein toller Beitrag, herzlichen Dank. Die Quitte ist hierzulande (Schweiz) immer noch eine sehr bekannte Frucht und wird auch von der älteren Generation auch oft verwendet.
@@lotharwy942 Kartoffeln kann man auch nicht roh essen 😜 dafür lassen sich Quitten ausgezeichnet lagern und sind eine gute Vitaminquelle über den Winter hinweg.
@@TheBacktimer Dem möchte ich dezent widersprechen. Kartoffeln kann man sehr wohl in gewissem Maße roh essen. Hab ich als Kind gerne gemacht, wenn meine Eltern Kartoffeln geschält und geschnippelt haben. Aber größere Mengen gehen wohl doch etwas im Magen um und sie ist gegart eben doch bekömmlicher. Aber ähnlich wie bei Brokkoli, Blumenkohl oder auch Champignons - was man von den Eltern nicht lernt roh zu essen, hält man für unbekömmlich oder giftig :-). Auch Löwenzahn sollte nach meiner Mutter Ansicht giftig sein. Seit sieben Jahren mampf ich den nun jedes Frühjahr :-P.
@@MarpoLoco naja.... Man KANN alles roh essen, klar. Aber es dürfte wohl schon seit Entdeckung der Kartoffel bekannt gewesen sein, dass die Kartoffel roh ungenießbar ist ;) dafür lässt sie sich, wie die Quitte, super lagern
Was mich ja sehr wundert ist, dass an keiner Stelle Pilze als Nahrung genannt wird. Sicher haben auch die Leute im Mittelalter und davor schon Pilze gegessen.
Danke schön für deinen mal wieder sehr schönen Beitrag 👍ich kann dir vielleicht weiterhelfen bei den "komischen Zitronen" es gibt eine spezielle Abart die Zedrat-Zitrone die von den Römern früher kultiviert wurde als unsere "heutige" Zitrone! Sie hat eine sehr dicke Schale und wird eigentlich als kandierte Frucht genutzt, bei den Orangen sind es eigentlich Pomeranzen die man dafür nutzt! Meine Quelle dazu ist "Der kleine kulinarische Adventsbegleiter" von Herbert Feuersee, da beleuchtet er auch mittelalterliche Rezepte. Schon mehrere Jahre im familiären Wheinachtsgebrauch 😁 Gruß aus Duispergium
@@Geschichtsfenster bitte schön, wenn ich dir helfen konnte "adelt" es mich ungemein😅 für deine Darstellung von Grün in der Stadt kann ich auch auf den Stadtplan von Duisburg nach Johannes Corputuis verweisen... ja Duisburg war schon immer grüner als man Denkt 😅... schönen Abend noch an dich und Familie
@@Geschichtsfenster Die Gurke ist wahrscheinlich ein Schwamm-Kürbis - selbe Form und Farbe. Der Schwamm-Kürbis nennt man auch Luffa-Gurke und wie es der Name sagt wurde der Kürbis getrocknet und als Schwamm genutzt - wahrscheinlich auch genutzt für die Toilette.
Jetzt finde ich den Kommentar nicht mehr, aber was Du als Wacholder bezeichnest, heißt auf der Tafel nicht Juniper, sondern Junibe und würde eher passen zur Kornelkirsche (Farbe, längliche Form, Juniernte) deutlich mehr als zu Wachholder (Blau, rund, Septemberernte). Außerdem haben Kornelkirschen Blätter und Wachholder kurze Nadeln. Dann fand ich das hier im Arzneibuch des Christoph Wirsung 1568: zu wildem fewer Brustberlen rot. Und zuletzt das: Brustbeeren (Ziziphus jujuba) werden sie wohl auch deshalb genannt, weil sie früher bei Erkältungen und Husten eingesetzt wurden. Chinesische Dattel rührt daher, dass die getrockneten Früchte ähnlich wie Datteln schmecken. Sie sind sehr nahrhaft und süss. Frisch vom Baum geerntet, schmecken sie ein bisschen wie ein kleiner, süsser Apfel. Brustbeeren sind robuste, dornenbewehrte Bäume, Krankheiten und Schädlinge sind hier selten anzutreffen. Sie sind sehr dekorativ belaubt mit vielen kleinen Blättern, die eine dichte kugelförmige Krone bilden. Im Herbst färben sich die Blätter bunt, bis sie schliesslich abgeworfen werden. In Wikipedia findet sich: Im 16. Jahrhundert waren die Früchte in Mitteleuropa bekannt als „Brustbeerlein“ (Hieronymus Bock) oder „Rot-Brust-Beerlin“ (Clusius und Dodoens). Bei Krünitz sind ausführliche Informationen über rote, schwarze und weiße Brustbeeren zu finden. Ich schätze Jujuba oder Jujube ist der Kandidat. 😊
Klasse, wie immer. Und die paar „Hänger“ machen es authentisch und sympathisch 👍 und bzgl. schlechtes Wasser und Bier: Absolut, mir rollen sich die Fußnägel hoch wenn ich mir vorstelle ich setze was zum vergären an und die allererste Zutat, Wasser, ist schon schlecht. 🤦♂️
In Lüneburg hatten sie wirklich das Problem, dass sie kein Wasser zum brauen hatten. Wahrscheinlich wegen des Salzgehaltes. Dort wurde ja Salz gefördert. Deswegen haben die Brauer über Kilometer eine Wasserleitung angelegt um sauberes Wasser zu bekommen. Das wird dann wieder gerne als Beleg für allgemein schlechtes Wasser genommen anstatt als Beispiel für Qualitätsbewußtsein und technische Fähigkeiten.
Die Erklärung zu den Mehlarten fand ich besonders interessant. Seltsam, dass heute weisses Mehl billiger ist, als Vollkorn, wo es doch in der Herstellung aufwendiger ist.
Quittengelee und steckrüben sind richtig gut.. Haben einen eher metallischen erdischen geruch aber schmecken sehr gut und passen zu herzhaften als auch süßeren Speisen
00:48:44 Also Hirn kenne ich auch noch als normale Speise. Das das nicht mehr verkauft wird, ist doch im Wesentlichen eher dem "Rinderwahnsinn" zu zuschreiben. 01:00:00 Galgant ist in Südostasien praktisch nicht wegzudenken, siehe z.B. Tom Yam Gung. Der ist eigentlich auch nur dort heimisch, muss also recht selten/teuer im mittelalterlichen Europa gewesen sein.
Ich ebenfalls. Kalbshirn (enthäuten, von Blut und Splittern reinigen) mit etwas zwiebeln in der Pfanne anbraten schmeckt wie die mildere Form von gebratener Leber. Sehr lecker.
Die Frage ist, ob in 200 Jahren unsere Medizin auch nicht als Mumpitz bezeichnet wird und wenn ich sehe wie unsere Pharmaindustrie funktioniert, dann sehe ich da gar keine so geringe Chance.
🙂👍natürlich ergibt sich bei Ärzten und Krankheit ein ähnliches statistisches Korrelationsproblem wie bei Feuerwehrleuten und Feuer... ich habe aber auch den Eindruck, dass im Bekanntenkreis meiner Eltern jene noch länger auf den Skiern und dem Fahrrad unterwegs sind die nur mit gebrochenen Gliedmassen zum Arzt gehen.😂
Hallo, danke für die umfangreiche Besprechung dieser Quelle. Nachdem wir jetzt über Pflanzen und Tiere als Nahrung gut informiert sind, würde mich interessieren, ob es Quellen zur Nutzung/Bestimmung von Pilzen gibt. Womöglich waren sie als Nahrungsmittel aber auch zu unbedeutend und das nötige Wissen wurde ausschließlich mündlich tradiert. Gibt es dazu Erkenntnisse?
14:45 Hätte nicht gedacht, dass ich bei André Mal einen Fehler finde 😂, da er sonst immer sehr fundiertes Wissen vermittelt. Aber Seidenproduktion haben wir im Mittelalter auch schon in Europa. Ab 550 in Byzanz und im 12. Jahrhundert haben wir viele Seidenproduktionsstätten in Italien, z.B. Palermo, Messina und Catanzarno. Ab dem 13. Jahrhundert produzierte auch Venedig eigene Seide.
@@Weltrevolution Produktion! Mit Maulbeerbäumen, Raupen und so weiter. Angeblich haben zwei byzantinische Mönche im Jahr 522 die ersten Seidenraupeneier und Maulbeersamen in ihren ausgehölten Wanderstäben aus China heraus geschmuggelt, da natürlich ein strenges exportverbot von Eiern und Samen in China herrschte.
Wie immer interessant und lehrreich . Die Story, dass im Mittelalter oft Bier getrunken wurde, sogar als leichtes Bier von Kindern weil das Wasser verunreinigt war, habe ich auch schon einige male gehört . 😉 Ja es kreisen viele Mythen . Zur Zitruspflanzen: Zitronatzitrone oder Cedrat de.wikipedia.org/wiki/Zitronatzitrone kenne ich aus China(Buddhas Hand).
Der Witz bei mir ist, ich wusste das gar nicht, dann hat es mir ein Geschichtsinteressierter mal erklärt, als ich schon erwachsen war und ich habe das dann in mein aktives Allgemeinwissen so aufgenommen: Im MA musste das Wasser mit Bier gestreckt werden, weil man sich sonst Infektionen geholt hätte!
Wieder ein sehr spannender Beitrag, vielen Dank! :) Zum Mus (?) würde ich gerne noch anmerken (wenn nicht eh schon bekannt), das es in Vorarlberg (Westösterreich) und dem angrenzenden Schweizer Rheintal der "Riebel", also angebratenes Mus, durchaus noch auf dem Speiseplan steht bzw. sogar wieder etwas Aufwind bekommt, da das Riebelgrieß (entweder aus Mais oder Weizen mit Keim und Schalenteilen) inzwischen auch wieder aus alten Sorten hergestellt wird.
Wie immer gutes Video. Diesmal möchte ich aber ein paar Bemerkungen anfügen: 26.45: Das Schweizer Toponym «Wallis» kommt nicht von «welsch», sondern vom lateinischen «vallis», das Tal. Eine treffende Bezeichnung, denn genau das ist es. (Auch die französische Bezeichnung «valais» machte ja sonst keinen Sinn.) 53.05: Dass den Bediensteten nur drei mal wöchentlich Lachs aufgetischt werden durfte, erachten viele Historiker als Legende. (Den Link zu einem entsprechenden Artikel des Basler Staatsarchivs kann ich leider nicht beifügen, da der Kommentar sonst gelöscht wird.) 1.08.15: Bei der «gerennten Milch» dürfte es sich wohl um das handeln, was man heute allgemein als Dickmilch bezeichnet, im wesentlichen eine eingedickte Sauermilch.
Sehr genialer Beitrag. Bei der Zitrone wird es sich um eine im Mittelmeerraum schon ewig genutzte Zedrat handeln. Ziemlich große, pockige Dinger, die zu Anfang natürlich noch grün sind. Hinzu kommt das Zitronen dazu neigen braune Stellen zu bekommen ohne Pflanzenschutzmittel und so weiter. Also ist für mich das Bild der Citrone nicht soweit hergeholt. Aber was zum Geier ist "Raute"? Das alles ist sehr spannend. Gerade aus meiner Sicht des Gastronomen. Und wie viele, der noch heute in vielen Teilen der Welt üblichen Dinge auch hier getan bzw. gegessen wurden ist immer wieder spannend.
Sehr gutes, interessantes Video! Finde die Bilder und deine Beschreibungen dazu absolut genial, bessere Quellen kann man doch kaum bekommen! Bei 58:15 bezweifle ich jedoch, dass es sich um Wacholder handelt, dieser wächst doch völlig anders (Nadelgehölz). Außerdem sind die reifen Früchte blau und nicht rot wie auf dem Bild. Ich vermute dass es sich um die heimische Eberesche(Sorbus aucuparia) handelt, diese kann, nach den ersten Frösten, zum Beispiel zu Konfitüre verarbeitet werden und wurde zu diesem Zweck sicherlich auch schon im Mittelalter verwendet um Speisen zu süßen o.Ä.. Das Bild passt auf jeden Fall sehr gut zur Eberesche. Viele Grüße!
Rohrkolben: man kann die Wurzel (Rhizom) wie Kartoffeln, die frischen Triebe wie Spargel (galt als Delikatesse), sowie Blüten und Samen essen. Heute ist vor allem die Wurzel bei Suvival-Spezialisten als hervorragender Kohlehydratlieferant unter den Wildpflanzen bekannt. Außerdem ist die Pflanze auch als volkstümliche Heilpflanze geläufig. Die Pflanze wurde wohl im Mittelalter recht häufig genutzt, ist allerdings als Nahrungsmittel in Vergessenheit geraten. Beifuß ist im Osten Deutschlands noch heute ein ganz normales Gewürz, auch wenn es nur für Gänse und Enten benutzt wird. Keine Weihnachtsgans ohne Beifuß. Nachtrag: Spillinge sind eng mit Pflaumen, weniger mit Quitten verwandt.
Hier auf dem Geschichtsfenster-Kanal gibt es das Video von dem Gespräch, das Andrej mit Claudia Zimmermann über Kochen im Mittelalter geführt hat. Sie kocht mittelalterliche Rezepte nach, die sie auf ihrer Webseite vorstellt. Suche mal nach Timmermannsche.
Mir ist aufgefallen, daß in den Bildern keine Fischteiche vorkamen. Klöster haben schon früh Fischteiche angelegt, sicher weiß ich es aus dem 12. Jh. Ich kenne auch Akten aus dem Mittelalter, in denen Lieferungen von Salz in Wagenladungen aufgeführt wurden, nicht zuletzt um die Fische aus den Teichen haltbar zu machen. Die Fische wurden übrigens nur zu einem Teil selbst genutzt, da in dieser Zeit in diesem Kloster Fleisch gar nicht und Fisch nur selten gegessen werden durfte. Ein Ursprung der Theorie des "besoffenen" Mittelalters, scheint mir auch die Praxis des (Hoch)mittelalters zu sein, in Klöstern tägliche Wein- oder Biermengen zuzuweisen, die aber nicht so sehr dem Verzehr dienten.
Das Neunauge ist tatsächlich kein Fisch ;-) Die Rinderbeinscheibe auch garnicht mehr so günstig, da sich rumgesprochen hat, dass das darin enthaltende Kollagen sehr gesund ist. Auch die Bachforelle die, wie der Edelkrebs, sehr klares sauberes Wasser braucht, war in Regionen vertreten , wo Sie heute Aufgrund mangelnder Wasserqualität nicht mehr zu finden ist. Heisst, nahezu nur noch in Bergregionen nahe der sauberen und sauerstoffhaltigen Quelle. Beide haben auch das Problem der eingeschleppten amerikanischen Konkurrenz, der Regenbogenforelle und dem amerikanischen Flusskrebs, welche beide mit deutlich schlechterer Wasserqualität auskommen. Dass der Lachs deutlich weniger zu finden ist, hängt auch stark damit zusammen, dass im der Weg in sein Laichgebiet durch Schleusen, Dämme, Wehre etc. erschwert wird, denn der Lachs ist ein anadromer Wanderfisch. Was bedeutet, dass er in der See lebt, jedoch zum Laichen hoch an die Quelle schwimmt. Das gleiche gilt auch für beide hier vorkommenden Arten der Neunaugen. Dank für deine Arbeit.
Basilikum gegen Mücken und Fliegen wurde schon erwähnt, aber auch Wespen halten sich davon fern. Funktioniert auch sehr gut, besonders in Küchen oder Essräumen, wo die ja an Sachen wie Fleisch oder Süßes rangehen - bestimmt hat die Leute das damals auch irritiert.
Zu Mispeln kann ich nur sagen: Mispelmus als solches oder weiterverarbeitet zu Mispelfladen, super Alternative als Wähe! Ich liebe diese Variation, schmeckt genial!
wirklich sehr sehr spannendes Video. Hab mich schon öfter gefragt was damals in Europa vorhanden war, denn heutzutage verliert man immer wieder den Überblick was von Amerika oder aus dem fernen Osten kommt. Ich bin immer wieder sehr bestürzt wenn ich bei mittelalterlichen Darstellungen bzw essen Kartoffeln sehe Eine Frage noch, gibt es neben Trüffel Aufzeichnungen von anderen Pilzen die gegessen wurden und wenn ja evt wie diese verwendet wurden? LG
57:30 Für mich sieht das nach Früchten aus, die eine panische Angst davor haben, gepflückt zu werden! 😱
2 года назад+9
Hallo Andrej, echt interessante Serie. Die Lilienblüten kenne ich getrocknet als Zutat in der Asiatischen Küche. Ich habe z.B. hier auf RUclips ein echt leckeres Rezept für die sauer-Scharfe Suppe, die man aus dem Chinarestaurant kennt gefunden bei der die Verwendung findet. Gibt es getrocknet im Asia-Laden. Der Geschmack lässt sich echt schlecht beschreiben. Ich würde sagen blumig-frisch, etwas süß, aber bei weitem nicht so schwer und überwältigend wie Rosenwasser sein kann. Was die fast ungewürzte Küche der Nachkriegszeit angeht, die kenne ich noch von meiner Oma. Sie konnte echt lecker kochen, gerade die Eintöpfe und Suppen, aber selbst Knoblauch war für sie schon exotisch. Seit ich ein paar Kochbücher aus dem frühen 19. Jh kenne, war ich doch verwundert wie viel Knoblauch, Ingwer, Chili (spanischer Pfeffer), Muskat (Nuss und Blüte) da zum Einsatz kommt. Gerne auch die Anweisungen "was an Kräutern zu haben ist" oder "alle Arten Kräuter" zuzufügen. Meine Hypothese ist ja, dass die Nachkriegsjahre da eine große Rolle spielen, als satt werden wichtiger war als Geschmack und einfach viel an Kochkunst verloren gegangen ist. Und noch eine Frage: Kann es sein, dass früher alles an Pilzen als Trüffel bezeichnet wurde? In besagten Kochbüchern sind Rezepte bei denen Trüffel im Pfund zum Einsatz kommen, die dann erstmal geschält und dann in Wein gekocht werden. Ich glaube kaum, dass das was wir heute als Trüffel kennen im frühen 19. Jh so viel günstiger war..
Ich meinte mit der vergleichsweise wenig gewürzten Küche gar nicht so sehr die Nachkriegsküche sondern eher die vor dem ersten Weltkrieg. Zu den Trüffeln, das Bild zeigt ja Pilze im Stein und das sind dann schon recht sicher Trüffel.
2 года назад
@@Geschichtsfenster danke für die Antwort. Wieder was gelernt. Das mit den Bildern ist für mich etwas schwierig weil sehbehindert. Da übersehe ich leider schnell mal was. Aber dafür kann man ja nachfragen.
trüffel wachsen auch in brd. unter eichen und haselnuss zb. nicht die qualität der schwarzen und weissen mediterranen arten, aber durchaus geniessbar.. leider oder gottseidank unter strengstem naturschutz heute. wildsauen dürfen aber .. ^^
Könnte es sich bei dem Essiggetränk bei 1:13:57 um ein Getränk ähnlich dem römischen Posca handeln? Ich habe sowas mal ausprobiert mit Himbeeressig in Wasser (max. 1EL pro Glas, eher weniger) und muss sagen, dass es ein gutes Erfrischungsgetränk ist! Nur leicht säuerlich, gibt dem Wasser aber genug Geschmack. Meine Vermutung ist, dass früher Essig gewordener Wein so noch wiederverwertet werden konnte?
Glaube ich eben nicht, weil ja von einem Sirup die Rede ist. Essig muss zudem auch nicht wiederverwerten der ist ja ein eigenständiges Lebensmittel mit einer ganzen Reihe Anwendungsgebieten.
@@Geschichtsfenster Könnte vielleicht sowas wie 'Crema di Balsamico' sein, also eingedickter Fruchtsaft + Weinessig + evtl. Gewürze? Kommt bei mir auf den Salat aber auch auf viele andere Sachen.
@@stefanfranke5651 Könnte durchaus sein. Bei vielen anderen Sachen habe ich aber wenigstens eine grundsätzliche Idee ob es nun ein Würzmittel oder ein Getränk ist, hier habe ich wirklich noch gar keinen wirklichen Anhaltspunkt.
Sehr informativ und interessant. Aber ich habe eine Frage bezüglich der Seide. Kam sie nicht ab dem 6. Jahrhundert auch aus Byzanz? Ab 1453 gab es das ja nicht mehr, aber sie hätte ja in der Region noch hergestellt werden können.
Wollte nur mal loswerden, dass ich innerhalb weniger Tage ein großer Fan deines Kanals geworden bin.
Bin vor ein paar Tagen durch Zufall drauf gestoßen. Sehr interessant, informativ und unterhaltsam, und vor allem authentisch.
Mir geht es absolut genau so. Durch Zufall vorgeschlagen bekommen und auf dem Kanal hängen geblieben.
seit massengeschmack-tv davon berichtet hatte :)
Geht mir auch so
Das Schwerter Video hat mich gepackt
@@BinGutH Vollkommen richtig😀😀 Holger sei Dank
und leider zeitfressend. Ich kann auch gar nicht mehr aufhören! 😅
Sehr guter Vortrag.
Ein paar Ergänzungen dazu:
Wenn man mit wenig Flüssigkeit einen Teig anrührt, so daß er von alleine nicht zum Fladen wird, wenn man ihn auslegt, und das dann backt, hat man auch einen Brotlaib - ist halt nicht so schön weich innendrin, wie ein Sauerteigbrot und neigt dazu, in der Mitte klitschig zu sein, wenn die Temperaturführung nicht stimmt.
Möglich wäre jedoch auch, daß der Teig einfach im Warmen ein paar Stunden gehen konnte, ohne daß Sauerteig hinzugegeben wurde - gerade aus Gerste kann man so sehr leckere Brote backen. Es klappt jedoch auch mit Roggen. Als ich noch Brot gegessen hatte, hatte ich so oft meine Brote gebacken.
Die Rohrkolben sehen für mich eher aus wie Dari (Sorghum), der in Ägypten und Sudan angebaut wurde. Die Römer kannten mit Sicherheit Dari.
Da Borstenhirse in Latrinenfunden auftaucht, könnte es auch Borstenhirse sein.
Es könnte sich aber auch um Schilfrohr (Phragmites australis) handeln. Schilf wächst überall in Mitteleuropa, wo es feucht genug ist. Und Schilf wird zum Eindecken von Dächern benutzt, warum also nicht auch die Samen nutzen?
Die Abbildung paßt jedenfalls deutlich besser auf Schilf, wie auf Rohrkolben.
Auch die Tauben an den Samenständen deuten eher auf Schilf oder eine Hirseart hin. Tauben fressen keine Rohrkolben.
Die Kolben vom Rohrkolben sind lang und schmal und sind über die gesamte Länge gleichmäßig dick. Einzig der Zwergrohrkolben (Typha minima) hat einen runden Kolben, allerdings mit einem deutlichen Stiel, der nach oben aus dem Kolben herausragt. Auch die Blätter wirken definitiv anders.
Beim Rohrkolben werden auch nicht die Samen genutzt, wie bei den Getreidesorten, sondern man nutzt vom Rohrkolben die Wurzel und die Schößlinge. Diese kann man genauso zubereiten, wie Wurzelgemüse. Aus welchem Grunde sollten die Leute im Mittelalter sich die Wurzeln ausbuddeln, trocknen und dann zu Mehl vermahlen, wenn es doch günstiger ist, das Zeug genauso wie anderes Wurzelgemüse oder Lauch zuzubereiten?
Sonst hatten sie im Mittelalter zwar sehr vereinfachend gemalert, aber selbst Gerste und Roggen ist gut von anderen Getreidesorten zu unterscheiden, weil die wichtigen Merkmale sehr genau abgebildet wurden - weshalb sollte ausgerechnet beim Rohrkolben, den damals jeder vor Augen gehabt hatte, so ein Faux Pas in der Darstellung passiert sein?
Spargel waren ursprünglich einfach nur lange Sprossen unterschiedlichster Pflanzen. Ich mache im Frühjahr gerne Hopfenspargel - die Hopfensprossen werden geerntet, noch bevor sie Blätter ausbilden und dann entweder in Butter angeschmort oder wie gewohnt wie Spargel gekocht. Es gibt jedoch ganz viele sehr unterschiedliche Pflanzen, die man als Spargel im Frühjahr ernten und kochen kann.
Soweit ich weiß, ist nicht mal sicher, daß der Spargel, den die Römer anbauten, wirklich Asparagus war ... auffällig ist, daß der Spargelanbau mit den Römern in Europa wieder verschwand und erst wieder im 16. Jhr, also nach dem Mittelalter, auftauchte. Wenn der Spargel der Römer in Wirklichkeit eine heimische oder mediterrane Pflanzenart war, die man heutzutage nicht mehr zuordnen kann, wäre die Geschichte irgendwie logisch, viele Kulturpflanzen aus dem mediterranen Raum verwilderten und wurden nicht mehr angebaut, sondern gesammelt (Knollenziest, Tellerkraut, Doppelsame und viele mehr). Asparagus war dann einfach eine neue Nutzpflanzenart, die aus Asien eingeführt wurde und wie die Kartoffel sich als neue Nutzpflanze durchsetzte. Da man schon die Zubereitung von jungen Sprossen kannte und geeignete junge Sprossen Spargel nannte, war klar, wie diese neue Nutzpflanze benamst wurde.
Ein Hinweis darauf, daß Obst frisch gegessen wurde, ist Hildegard von Bingen. Sie riet vom Frischobstessen ab, da dieses zu Blähungen und Durchfall führen würde.
Man braucht nicht von etwas abzuraten, was nicht praktiziert wird ...
Das Stinkeproblem bei Ebern scheint mir eher ein Problem der mordernen Schweinehaltung zu sein. Schinken und Fleisch der halbwildlebenden iberischen Schweine werden als Delikatesse hoch gehandelt. Die meisten Eber für die höchste Qualität werden jedoch eben nicht kastriert ... haben aber genügend Platz. Dort, wo iberische Schweine gemästet werden und nicht halbwild ihre Kost in Korkeichenwäldern zusammensuchen müssen, wird kastriert - denn die Stinker unter den Ebern nehmen mit der Stallhaltung und damit beschränkten Platz extrem zu.
Ich esse nur noch Schweinefleisch aus Weidehaltung, es gibt inzwischen immer mehr Schweinehalter, die trotz der extremen und teilweise auch unsinnigen Auflagen Schweine wieder auf der Weide halten. Sicher, man gibt deutlich mehr Geld fürs Kilo aus - aber dafür spare ich gerne mal, es muß nicht täglich Schwein auf den Tisch. Außerdem gibt es sehr viele leckere Rezepte für Schweinsfüße, Schweineohren, Schweinekopf, Schweinezunge, Bäckchen und anderem Fleisch, was in der heutigen Zeit eher in der Abfallverwertung landet. Das bekommt man meist sehr billig, manchmal sogar kostenlos zu seinem Fleischpaket dazu.
Muskatnüsse sind die Kerne der Muskatfrucht ... und die wiederum ist in unreifem Zustand grün. Einige Sorten zeigen auf der Frucht so eine Art Maserung. Auch die Blätter auf dem Bild stimmen mit Muskatbaumblättern überein.
Kokosfrüchte sind viel viel größer, zwar auch grün, aber meistens einfarbig. Manchmal hat man halt braune Flecken auf den Früchten. Die Haare sind innerhalb der Früchte und umspannen den Kern - das, was wir so im Allgemeinen als Kokosnuß zu kaufen bekommen.
Zumindest das gezeigte Bild hat für mich viel mehr Ähnlichkeit mit einer Muskatfrucht, wie mit einer Kokosfrucht.
Bertram (Anacyclus officinalis) ist zwar ein Korbblütler, aber eine gänzlich andere Gattung wie Kamille (Matricaria chamomilla). Auch die Nutzung unterscheidet sich. Während ich vom Bertram die Wurzel als Gewürz und Medikament nutze, ist es bei der Kamille die Blüten und teilweise auch das Blattwerk.
Alle Lilien der Gattung Lilium können vollständig gegessen werden, der wichtigste eßbare Teil sind die Zwiebeln der Lilien. In der gehobenen Küche werden zunehmend Lilienblüten als eßbare Dekoration verwendet. Blätter und Stengel können wie Mangold zubereitet werden, schmecken jedoch viel feiner.
damit kannste schon ein eigenes Video machen 😁🤘🏻
Du schreibst wohl gerne 😅
Ein Folge über Flora und Fauna damals vor allem im Vergleich zu heute wäre super interessant. Gerade Blumen, Wälder usw. Weiter so!
Ganz schön vielfältige Speisen und Gewürze. Diese Vielfalt widerspricht dem finsteren Mittelalterklischee doch stark. Danke fürs Raussuchen und Vortragen.
Ich stelle mir das allgemeine Wissen um Gewürze, in mittelalterlichen Küchen, ganz ähnlich vor, wie heute: Hausfrau oder -mann kennen wohl 80-90% der Gewürze und verwenden im Allgemeinen höchsten 20% davon im Alltag. Dem gegenüber kennt der gute Küchenchef eines Adligen wohl 100% und versucht sie alle zu verwenden, um den hohen Damen und Herren ein neues Geschmackserlebnis zu zaubern. Ähnlich, wie heutige Sterneköche.
Ich glaube nicht, dass heute Hausfrauen, also Menschen, die nicht Kochen als Hobby haben, sondern nur Kochen, um die Familie zu ernähren, 80-90% der Gewürze kennen. Eher so 20%, und 10% davon verwenden sie regelmäßig, teilweise auch nur als vorgefertigte Gewürzmischungen. Da nimmt man bspw. eine "Curry"-Mischung oder "Provencalische Kräuter". Geht man in den Supermarkt, findet man an frischen Kräutern Kresse, Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Dill, ggf. noch Majoran und Thymian, Salbei. Der Rest wird ja gar nicht erst angeboten!
Frage mal jemanden, der nicht in seiner Küche ist, nicht googeln und in kein Kochbuch schauen darf, was er sich zum Würzen erbitten würde, wenn ihm all seine Gewürze gestohlen worden wären. Die meisten Menschen würden vermutlich zwischen 10 und 15 Kräuter und Gewürze insgesamt nennen. Hobbyköche vielleicht maximal 40 verschiedene Sorten. Profiköche dürften noch weit mehr aus dem Stegreif nennen können!
Ob jemand überhaupt ohne nachzusehen 80% alle vorhandenen Kräuter und Gewürze nennen kann, bezweifele ich. Vielleicht irgendwelche Gewürzfans oder Mitarbeiter bei Gewürzvertrieben.
@@Fidi987 ist halt aber auch das Buch für die Reichen. Hat er am Anfang erzählt
Konnte erst jetzt schauen, aber du und deine Videos sind mittlerweile zu einem meiner liebsten Zeitvertreibe geworden, wenn ich Hausarbeit oder Dinge nebenbei mache. Irre deine thematische Breite. Ich lern unwahrscheinlich viel! Danke dafür!
Vielen Dank, Kollege.
Ich liebe diese Bilder! Wie beim Weizen, so auch beim Roggen-Bild (bei 19:14) ist das Feld zu sehen durchsetzt mit Mohn und Kornblumen. Das muss damals ein herrlicher Anblick gewesen sein. Kräftiges Rot und Blau in grünen oder goldenen Ähren... ein Traum!
Edit: zu 56:43 kann ich nur sagen: das fällt mir hier auch auf! Seit letztem Jahr haben wir einige Störche in der Nähe (Donnersbergkreis). Mich freut das, tolle Tiere!
In meiner Jugend (50'er) waren die Felder noch bunt!
"Da brat mir doch einen Storch!" scheint nicht nur so dahergesagt gewesen zu sein. Ich hab letztens auf einer überschwemmten Wiese über 30 Störche gesehen, die die Mäuse gefressen haben, die sich nicht mehr in ihren vollgelaufenen Bauen verstecken konnten.
Sehr guter Satz, mit der Herstellung von Bier und dem sauberen Wasser. Kann dir da als Pharmakant nur Recht geben.👍
Und wo wir heute wissen, was übermäßiger Alkoholkonsum in der Schwangerschaft anrichten kann, müsste man auch da aufmerken. Bei dem angeblich so hohen Alkoholkonsum im MA müsste ja die komplette Bevölkerung an FAS gelitten haben :/
Hat sie auch, die Leute haben sich blöd gesoffen, woher kommt aber wohl der Unterschied in der Trinkfestigkeit bei den verschiedenen Völkern nach hunderten Jahren Gewöhnung.
Für eine Verdrängungskultur (Hefe gegen schädliche Bakterien, oder Sauerbakterien gegen schädliche Keime) genügt es auch dünnes Bier oder dünnen Wein zu machen bzw auch Milchsaure Getränke oder bakterielle Gärung durchzuführen, auch alkoholische bakterielle Gärung (wie beim japaniaschen Sake) oder andere Verdrängungskulturen.
Das krankmachende Wasser war aber nur ein Problem der armen Städte und deren Elendsvierteln.
@@alesiaparis792 Es gibt im Mittelalter keine armen Städte, genau wie bei wenigen tausend bis hundert Einwohnern auch keine Elendsviertel entstehen können. Die Zeit in der du mit deiner Aussage unterwegs bist, ist mehrere Jahrhunderte nach dem Mittelalter.
Kommt auf die Art des Bieres an. Bei den brauverfahren des Mittelalters ist sauberes Wasser nicht SO wichtig wie etwa bei Pils.
Viele der Nahrungsmittel, welche heute fast unbekannt sind, kannte ich als Kind noch. Danke für den wunderbaren, bebilderten Vortrag.
Es entwickelt sich gerade zu einem richtigen Ritual, dass ich am Abend oder am Wochenende sitze, sticke (Biscornus) und deine Videos anhöre/anschaue. Binnen Kurzem bin ich echt zum Fan mutiert. Man kriegt eine ganz andere, lebendige Vorstellung vom Leben damals. Allein die Vielfalt der Lebensmittel macht mich echt baff. Honigmelone - wer hätte es gedacht?
Finde es auch große Klasse wie viele Bilder du immer heraussuchst. Manchmal drücke ich direkt auf Stop um sie mir ganz genau anzusehen.
Bin vor paar Tagen auf den Kanal so richtig aufmerksam geworden und verschlinge grade deine Videos!
Oh ich habe ein hoffentlich interessantes Thema: Schreiben und Schrift im Mittelalter! Dazu fällt mir ein:
- *wer* hat geschrieben und gelesen?
- *wieso* wurde geschrieben und gelesen?
- *was* wurde geschrieben?
- *womit* wurde geschrieben?
Ich kann mir einfach nicht vor stellen, dass die gemeinen Leute nie geschrieben und notiert haben? Man muss doch auch die Möglichkeit haben, sich etwas für später z.B. zu merken, oder jemanden etwas als Post zu senden.
Wäre cool wenn du da ein zwei Sachen zu sagen könntest :)
Da sind sogar Glasfenster im Hühnerstall. Das sind also die finsteren Häuser ohne Fenster von Terra-X ^^
Lilien wurden als Knolle ausgegraben und gekocht gegessen. Brennessel war (und ist neuerdings wieder) sehr beliebt. Als blutreinigender Tee, die Blätter als Spinat, die gerösteten Samen, einfach lecker und zum Nachkochen nur zu empfehlen !
Wow, habe noch nie so viel Interessantes im Fitnessstudio gelernt! Tolles Format.
Vielen Dank für das informative Video. Eine sehr spannende Übersicht über die Verfügbaren Nahrungsmittel im europäischen Mittelalter. Ich habe den Kanal tatsächlich erst vor kurzem entdeckt, verzeih' wenn ich mit einigen meiner Ergänzungen vielleicht nicht der erste bin, aber mir sind doch einige Dinge aufgefallen die mehr oder minder offensichtlich sind:
"Faba-Bohnen" hast du richtig als Ackerbohnen erkannt. In Spanien oder Portugal heißen Ackerbohnen heute noch Fabas.
Im Gegensatz zu den dicken Ackerbohnen sind die zweiten Bohnen "Fagioli" (steht da auch als Überschrift) kleinere Bohnensorten. Das Spanische unterscheidet auch heute noch zwischen Fabas und Judías/Frijoles. In Italien gibt es heute noch das Gericht "Pasta e Fagioli", hierfür werden kleine Borlottibohnen verwendet.
Bei den Zitronen steht schon ein Wort dahinter was dem heutigen "Cedri" für Zitronatzitronen sehr ähnlich sieht. Und tatsächlich sehen Zitronatitronen auch heute noch so aus. Auch der Zitronenbaum sieht von der Blattform recht überzeugend aus, hier ist davon auszugehen dass der Buchmaler wohl wusste wie Zitronatzitronen aussehen.
Citrea mala (Citrinaten) sind unsere heutigen Zitronen - damals schon eine Kreuzung aus der Zitronatzitrone und der Bitterorange.
Zitronen können durchaus grün sein - ich kaufe hier auf dem Berliner Wochenmarkt je nach Jahreszeit auch noch grüne Zitronen beim sizilianischen Biobauern.
Bei der orangenen "Cetrona" muss ich spekulieren, wobei die eben erwähnte Bitterorange (=Pomeranze) durchaus Sinn ergäbe, die kommt sowohl im späteren Sprachgebrauch sowie vereinzelt im Anbau auch im süddeutschen Raum vor.
(Anmerkung: Cedri und Pomeranzen sind nicht nur alte Kulturpflanzen, welche die römische Antike schon kannte. Zitronat aus Cedrischalen und Orangeat aus Pomeranzenschalen haben sich als Kandierte Früchte auch in vielen Festgebäcken Europas gehalten denen gern ein Bezug ins "stark gewürzte Mittelalter" nachgesagt wird. Ich kenne aber leider nicht die genauere Geschichte hinter kandierten Früchten)
Melones insipidi ist die heute sogenannte Bittermelone - die sehen tatsächlich von außen ein wenig wie Wassermelone aus.
Süßholz ist eine Grundzutat für Lakritz. Ein reines Gewürz - man kann gut auch auf den Süßholzästen/wurzeln herumkauen, in Spanien beispielsweise sehr beliebt und an vielen Kiosken heute noch zu kaufen. Mit Zuckerherstellung hat das nichts zu tun.
die "gerennte Milch" coagulatum = geronnen - Im gegensatz zur direkt darauf folgenden Molke - ist das geronnene Milcheiweis, also so etwas wie Quark.
Es könnte sich auch um Dickmilch handeln, aber da saure Milch bereits benannt wurde halte ich das für unwahrscheinlich.
Sirups aus Wasser und Essig kennt der anglophone Kulturraum auch heute noch als "Shrub" - dient zum modifizieren von Getränken, also um Wasser oder anderen Getränke einen süß-sauren Geschmack zu verleihen.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen und vielen Dank für diese informativen Videos!
immer wieder großartig, vielen lieben dank
Faszinierend! Ich bin auch erst kürzlich auf Ihre Vorträge gestoßen. Einfach klasse, redlich und ehrlich! Ich habe selbst ein Faksimile von Duc de B. - einfach wunderschön und informativ
Ich dachte gerade, "Was ist ein Fake-Smiley von Duc de B.?"
🤦🏼♀️ Grüße von Gen. Z 😂
Dein Bericht war wie immer super spannend. Danke dafür ❤
Zitronen, bevor sie zu den kleinen Dingern mit viel Fruchtfleisch gezüchtet wurden, was wir heute kennen, waren sehr groß (Süßkartoffelgröße und größer) und bestanden vor allem aus dem weißen, bitteren Schalenmaterial. Es gibt noch solche Sorten heute zu kaufen, im Spezialhandel.
die werden z.B. für die Herstellung von Citronat benötigt
@@alondro666 Die Zedratzitrone. Gibt's noch heute.
@@MorganLeFay611 Interessant. Nie gehört.
Habe kürzlich so eine riesige Zitrone in einem Gartencenter am Bäumchen hängend bestaunt.
Neulich in Portugal gesehen
Ein alter Holzfällerspruch aus dem Alpenraum sagt:,, Wer kein Mus mag, darf kein Holzer werden!"
Super! Danke 🤗🤔 na toll🙄 jetzt hab ich hunger😊
Genau der Überblick über Obst und Gemüse, den ich mir gewünscht habe ❤❤❤
Sehr interessante Vorträge. Kleine Korrektur, Safran wird zu 70% im Iran angebaut, kaum aber in Indien.
Ja, den Rohrkolben kann man essen. Alle Pflanzenteile sind essbar, aber das stärkehaltige Rizom ist besonders geeignet. Wenn man das schält, ist es auch weiß... Zubereitung wie Kartoffeln oder zermahlen zu Mehl. Es kann ganzjährig geerntet werden, sogar im Winter. Man ist also nicht an eine bestimmte Erntezeit gebunden. Damit stellt es einen besonderen Schatz dar, der in Zeiten des Mangels das Überleben ermöglichte.
Ein weiterer Vorteil des Rohrkolben ist, dass er an einer Stelle angebaut werden kann, wo er keine wertvolle Ackerfläche wegnimmt: Im Uferbereich von Teichen und Seen. Selbst im Sumpf wächst das Zeug.
Melica ist zwar ein Süßgras: Perlgras, ergo glutenfreies 'Getreide' - Rohrkolben hingegen wäre: Typha
Wow, was für tolle Informationen über das Mittelalterliche Essverhalten bzw. Wissen über Lebensmittel. Danke dass Du dieses umfangreiche Werk mit uns geteilt hast.
Ich hab mich selbst vor vielen Jahren einmal mit der keltischen Küche beschäftigt (ich hatte ein keltisches Kochbuch, das auf Basis archäologischer Erkenntnisse und historischer Quellen erstellt wurde, erstanden). Da ich aus diesem Buch schon das ein oder andere Getreide Muß oder auch Sterz nach gekocht hab, kann ich nur bestätigen, dass ein "Getreide Brei" nicht langweilig schmecken muss, ganz im Gegenteil sogar sehr mundet.
Was die Biber über die Zitronen angeht, denke ich aber, dass die im Mittelalter bekannten Zitronen tatsächlich so groß waren. Auch heute gibt es noch für die Herstellung von Zitronat Zitronensorten die so groß sind. Deren Schale ist unglaublich dick, teilweise sogar dicker als innen die "Frucht" groß ist. Ich kann mir gut vorstellen dass auch im Mittelalter die Schale dieser Zitronen zum würzen genutzt wurde und hier der Ursprung des heute bekannten Orangeat und Zitronat kommt.
Deine Videos sind echt spitze! Hab selbst als 2. Nebenfach Geschichte studiert, es aber nie beruflich gebraucht, sodass viel wieder vergessen ist. Deine Erläuterungen sind also super spannend und willkommen. 1000 Dank.
Ist doch sehr charmant mit dem "fich" 💕
Dieses Video war eine echte Freude für mich. Besonders bei dem Teil über die Gewürze ist mir das Wasser im Munde zusammengelaufen. Da kann ich mir überlegen, was ich heute mal kochen will.
Was mir noch aufgefallen ist: Einige Küchenpraktiken kenne ich noch von meinen Großeltern und infolge von meiner Mutter aus dem ländlichen Haushalt - ist ja dann erst eine Generation her.
Ein großartiger Beitrag, der mit der "langweiligen" Küche des Mittelalters aufräumt. Dazu zwei Ergänzungen:
1) Ad Safran in Österreich: Tatsächlich wird er in der Wachau angebaut. Die Qualität ist hervorragend - aber wirklich kostengünstiger ist das heimische Produkt nicht, da die Mengen sehr gering sind.
2) Das kursorische Übergehen der Raute ist schmerzlich. Die Garten- oder Weinraute war aus der römischen Küche und der Volksmedizin nicht wegzudenken. Raute hat einen etwas bitteren Geschmack und ist dabei ein Aromaverstärker. Ich schätze Raute als eine Würze, die Speisen eine besondere Note verleiht, zumal die Geschmacksrichtung bitter heute kaum verwendet wird. Vorsicht ist allerdings geboten: Raute sondert eine ölige Substanz ab, die zusammen mit Sonnenlicht bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führt. In der Volksmedizin wurde Raute in hoher Dosierung als Abtreibungsmittel verwendet. Eventuell in Verbindung mit einer schweren Sauce ausprobieren.
3) Verjus wird heute glücklicherweise wieder erzeugt - im Sommer ausprobieren: Verjus mit Wasser mischen, Honig dazu, das ergibt ein hervorragendes Erfrischungsgetränk.
Ein tolles Video.
Bei Wild wird übrigens heute noch in Hoch- und Niederwild unterschieden. Hase, Fasan, Kanin, Rebhuhn usw zählen alle zum Niederwild, die gab es früher wie Sand am Meer. Interessanterweise zählt auch Rehwild als einzige Hirschart zum Niederwild.
Kutteln sind Magen, Wiederkäuer haben mehrere Mägen, kutteln werden aus dem Pansen, dem ersten geschnitten.
Im Mittelalter war die Ernährung vielfältiger als bei den meisten heutzutage. 😁
Das sehe ich genauso. 😀
Deshalb war die Lebenserwartung auch viel höher als heute 😂 !
@@haraldreiter5307wenn das ironisch sein sollte, dann tut es mir leid. Sie sehen, dass sich das Gesundheitssystem weiter entwickelt hat. Die Lebenserwartung hängt nicht nur von der Art der Nahrung, sondern auch von dem Gesundheitssystem und der Art der Arbeit und dem allgemeinen Komfort im Alltag ab. Wenn man allein daran denkt, wie der Nahrungsplan bei manchen aussieht.. Redbull und Chips… also ich bitte Sie darum, zu differenzieren ..
Ich bezweifle, dass eine große Mehrheit derart reichhaltig speisen konnte. Die hier genannten Ausführungen der Lebensmittel stellen denke ich eher das Spektrum dessen dar was es alles an Möglichkeiten gab.
Hervorragendes Video..Meinen allerherzlichsten Dank ❤😊
Vor allem, Getreide ist bis heute das wichtigste und Brot ist Weißbrot das billigste heute, also die Leute die denke im Mittelalter wären sie dümmer oder sonst was, ist Schwachsinn. Deswegen direkt was gegen Mittelalter zu behaupten, finde ich schwierig.
Danke für deinen Kanal und deine korrekte Aufklärung.
Und was ich besonders toll finde; du sagst auch wenn du dir nicht sicher bist bei etwas. Was leider sonst keiner macht. 👍🏽🥰
Diese gelben Gurken ziehe ich auch im Garten. Die werden als alte Sorte bei uns in Österreich unter dem Namen "Russkaja" gehandelt. Das tolle ist, die lassen sich - dank ihrer harten Schale - sehr lange bei Zimmertemperatur lagern. Angeblich bis in den Winter hinein und sind auch wunderbar zum schmoren geeignet. Aber man muss wirklich warten bis sie gelb sind, sonst sind sie krampenbitter und ungenießbar.
Superspannendes Video! Ich bin gerade dabei, alles vom Geschichtsfenster nachzuschauen 😊.
Großartig! Vielen herzlichen Dank!
Richtig toll. Ich wusste gar nicht, dass die Ernährung damals so vielfältig war.
super recherchiert. Wirklich spannend das Wissen zu den genutzten Lebensmitteln!
Faszinierende Dokumentation - vielen Dank dafür!
Vielen Dank für deinen (zahlreichen) Content. Ich bin vor kurzem erst auf deinen Kanal gestoßen und direkt Fan geworden. Was ich als Forstwissenschaftler sehr erstaunlich an diesem Kochbuch fand, das die meisten Bäume und Sträucher so gut abgebildet wurden das man sie anhand dieses Buches auch ohne Beschriftung bestimmen kann. Ebenso die Wildtiere. Tolle Quelle. Danke fürs vorstellen
Das Video war wie immer einfach super. Mir gefallen vorallem die Videos über das altägliche Leben, wie auch die Hausratsreihe. Dadurch bekommt man einen richtig guten Einblick in das damalige Leben!
Vielen Dank!!!
Hallo Andrej, Ich hätte eine Frage:
Wie gingen die Frauen (und die Gesellschaft) im Mittelalter mit Menstruation um?
LG
in diesen zeiten eine sehr angenehme ablenkung, vielen dank! 🖖👽
Toll, toll, toll! Super interessanter Bericht, danke für die Arbeit!
Hallo Andrej, Es warwieder mal sehr erleuchtend.
So eine Vielfalt. Macht ganz schön Appetit auf dieses Essen.
ich freue mich absolut beim fich :)
Lieber Andrej, wieder ein genialer Beitrag! Ich habe vor über zehn Jahren mal an einem Wildküche-Seminar teilgenommen. Da gab es ein Rohrkolben-Rezept. Allerdings haben wir damals - laut Seminarleiter - keine geeigneten Rohrkolben finden können, weil die Jahreszeit noch nicht ganz passte. Super Video, vielen Dank!
Ein toller Beitrag, herzlichen Dank. Die Quitte ist hierzulande (Schweiz) immer noch eine sehr bekannte Frucht und wird auch von der älteren Generation auch oft verwendet.
Nicht nur in der Schweiz 😀 ist bei hiesigen Kleingärtner sehr bekannt und durchaus beliebt.
@@TheBacktimer Problem ist, man kann sie kaum roh essen. Als Gelee ist Quitte köstlich.
@@lotharwy942 Kartoffeln kann man auch nicht roh essen 😜 dafür lassen sich Quitten ausgezeichnet lagern und sind eine gute Vitaminquelle über den Winter hinweg.
@@TheBacktimer
Dem möchte ich dezent widersprechen. Kartoffeln kann man sehr wohl in gewissem Maße roh essen. Hab ich als Kind gerne gemacht, wenn meine Eltern Kartoffeln geschält und geschnippelt haben. Aber größere Mengen gehen wohl doch etwas im Magen um und sie ist gegart eben doch bekömmlicher. Aber ähnlich wie bei Brokkoli, Blumenkohl oder auch Champignons - was man von den Eltern nicht lernt roh zu essen, hält man für unbekömmlich oder giftig :-). Auch Löwenzahn sollte nach meiner Mutter Ansicht giftig sein. Seit sieben Jahren mampf ich den nun jedes Frühjahr :-P.
@@MarpoLoco naja.... Man KANN alles roh essen, klar. Aber es dürfte wohl schon seit Entdeckung der Kartoffel bekannt gewesen sein, dass die Kartoffel roh ungenießbar ist ;) dafür lässt sie sich, wie die Quitte, super lagern
26:34 werden so auch ausschließlich in Altbayern bezeichnet, der Begriff Karotte oder Mohrrübe lässt uns die Haare zu Berge stehen 😅
Wieder sehr interessant, vielen Dank.
Wieder ein tolles Video, danke.
In Bayern heißen gelbe Rüben auch noch gelbe Rüben
👏👏👍Danke. Sehr interessant.
Was mich ja sehr wundert ist, dass an keiner Stelle Pilze als Nahrung genannt wird. Sicher haben auch die Leute im Mittelalter und davor schon Pilze gegessen.
😍🙏. Super wie immer. 🌰🌰🍄🍄🌰🌰🍆🍆🧅🧅🧄🧄🥚🥚🍐🍐.✌🏻
8:30 Stentz oder Lenz?
Im bayr. Raum kenne ich eher zweiteres als Begriff für den Frühling.
Wieder sehr schön, informiert und unterhaltsam. Das Kamel 🐪, also das Dromedar, finde ich übrigens gar nicht so schlecht getroffen.
Danke schön für deinen mal wieder sehr schönen Beitrag 👍ich kann dir vielleicht weiterhelfen bei den "komischen Zitronen" es gibt eine spezielle Abart die Zedrat-Zitrone die von den Römern früher kultiviert wurde als unsere "heutige" Zitrone! Sie hat eine sehr dicke Schale und wird eigentlich als kandierte Frucht genutzt, bei den Orangen sind es eigentlich Pomeranzen die man dafür nutzt! Meine Quelle dazu ist "Der kleine kulinarische Adventsbegleiter" von Herbert Feuersee, da beleuchtet er auch mittelalterliche Rezepte. Schon mehrere Jahre im familiären Wheinachtsgebrauch 😁 Gruß aus Duispergium
Vielen Dank. Kannte ich wirklich noch nicht.
@@Geschichtsfenster bitte schön, wenn ich dir helfen konnte "adelt" es mich ungemein😅 für deine Darstellung von Grün in der Stadt kann ich auch auf den Stadtplan von Duisburg nach Johannes Corputuis verweisen... ja Duisburg war schon immer grüner als man Denkt 😅... schönen Abend noch an dich und Familie
@@Geschichtsfenster Die Gurke ist wahrscheinlich ein Schwamm-Kürbis - selbe Form und Farbe. Der Schwamm-Kürbis nennt man auch Luffa-Gurke und wie es der Name sagt wurde der Kürbis getrocknet und als Schwamm genutzt - wahrscheinlich auch genutzt für die Toilette.
@@Aufklaerung_Christentum eher nicht, da es hier um Speisen geht.
Vielen Dank für das informative Video!
Auch in Bayern sagt man Gelberüben.
Jetzt finde ich den Kommentar nicht mehr, aber was Du als Wacholder bezeichnest, heißt auf der Tafel nicht Juniper, sondern Junibe und würde eher passen zur Kornelkirsche (Farbe, längliche Form, Juniernte) deutlich mehr als zu Wachholder (Blau, rund, Septemberernte). Außerdem haben Kornelkirschen Blätter und Wachholder kurze Nadeln.
Dann fand ich das hier im Arzneibuch des Christoph Wirsung 1568: zu wildem fewer Brustberlen rot.
Und zuletzt das:
Brustbeeren (Ziziphus jujuba) werden sie wohl auch deshalb genannt, weil sie früher bei Erkältungen und Husten eingesetzt wurden.
Chinesische Dattel rührt daher, dass die getrockneten Früchte ähnlich wie Datteln schmecken.
Sie sind sehr nahrhaft und süss. Frisch vom Baum geerntet, schmecken sie ein bisschen wie ein kleiner, süsser Apfel.
Brustbeeren sind robuste, dornenbewehrte Bäume, Krankheiten und Schädlinge sind hier selten anzutreffen.
Sie sind sehr dekorativ belaubt mit vielen kleinen Blättern, die eine dichte kugelförmige Krone bilden.
Im Herbst färben sich die Blätter bunt, bis sie schliesslich abgeworfen werden.
In Wikipedia findet sich:
Im 16. Jahrhundert waren die Früchte in Mitteleuropa bekannt als „Brustbeerlein“ (Hieronymus Bock) oder „Rot-Brust-Beerlin“ (Clusius und Dodoens). Bei Krünitz sind ausführliche Informationen über rote, schwarze und weiße Brustbeeren zu finden.
Ich schätze Jujuba oder Jujube ist der Kandidat. 😊
Klasse, wie immer. Und die paar „Hänger“ machen es authentisch und sympathisch 👍
und bzgl. schlechtes Wasser und Bier: Absolut, mir rollen sich die Fußnägel hoch wenn ich mir vorstelle ich setze was zum vergären an und die allererste Zutat, Wasser, ist schon schlecht. 🤦♂️
In Lüneburg hatten sie wirklich das Problem, dass sie kein Wasser zum brauen hatten. Wahrscheinlich wegen des Salzgehaltes. Dort wurde ja Salz gefördert. Deswegen haben die Brauer über Kilometer eine Wasserleitung angelegt um sauberes Wasser zu bekommen. Das wird dann wieder gerne als Beleg für allgemein schlechtes Wasser genommen anstatt als Beispiel für Qualitätsbewußtsein und technische Fähigkeiten.
@@Geschichtsfenster Wieder was gelernt
Die Erklärung zu den Mehlarten fand ich besonders interessant.
Seltsam, dass heute weisses Mehl billiger ist, als Vollkorn, wo es doch in der Herstellung aufwendiger ist.
Das liegt daran, das es heute hocheffektive Maschinen gibt und damals Handarbeit war. ;-)
Dankeschön.
Wirklich ein toller Beitrag. Vielen Dank
Quittengelee und steckrüben sind richtig gut.. Haben einen eher metallischen erdischen geruch aber schmecken sehr gut und passen zu herzhaften als auch süßeren Speisen
00:48:44 Also Hirn kenne ich auch noch als normale Speise. Das das nicht mehr verkauft wird, ist doch im Wesentlichen eher dem "Rinderwahnsinn" zu zuschreiben.
01:00:00 Galgant ist in Südostasien praktisch nicht wegzudenken, siehe z.B. Tom Yam Gung. Der ist eigentlich auch nur dort heimisch, muss also recht selten/teuer im mittelalterlichen Europa gewesen sein.
Ich ebenfalls. Kalbshirn (enthäuten, von Blut und Splittern reinigen) mit etwas zwiebeln in der Pfanne anbraten schmeckt wie die mildere Form von gebratener Leber. Sehr lecker.
Die Frage ist, ob in 200 Jahren unsere Medizin auch nicht als Mumpitz bezeichnet wird und wenn ich sehe wie unsere Pharmaindustrie funktioniert, dann sehe ich da gar keine so geringe Chance.
🙂👍natürlich ergibt sich bei Ärzten und Krankheit ein ähnliches statistisches Korrelationsproblem wie bei Feuerwehrleuten und Feuer... ich habe aber auch den Eindruck, dass im Bekanntenkreis meiner Eltern jene noch länger auf den Skiern und dem Fahrrad unterwegs sind die nur mit gebrochenen Gliedmassen zum Arzt gehen.😂
Wie kam die Schrift in das Pariser Museum?
Hallo,
danke für die umfangreiche Besprechung dieser Quelle. Nachdem wir jetzt über Pflanzen und Tiere als Nahrung gut informiert sind, würde mich interessieren, ob es Quellen zur Nutzung/Bestimmung von Pilzen gibt. Womöglich waren sie als Nahrungsmittel aber auch zu unbedeutend und das nötige Wissen wurde ausschließlich mündlich tradiert. Gibt es dazu Erkenntnisse?
14:45 Hätte nicht gedacht, dass ich bei André Mal einen Fehler finde 😂, da er sonst immer sehr fundiertes Wissen vermittelt. Aber Seidenproduktion haben wir im Mittelalter auch schon in Europa. Ab 550 in Byzanz und im 12. Jahrhundert haben wir viele Seidenproduktionsstätten in Italien, z.B. Palermo, Messina und Catanzarno. Ab dem 13. Jahrhundert produzierte auch Venedig eigene Seide.
meinen sie jetzt die direkte produktion von seide oder die herstelllung von kleidung aus seide?
@@Weltrevolution Produktion! Mit Maulbeerbäumen, Raupen und so weiter. Angeblich haben zwei byzantinische Mönche im Jahr 522 die ersten Seidenraupeneier und Maulbeersamen in ihren ausgehölten Wanderstäben aus China heraus geschmuggelt, da natürlich ein strenges exportverbot von Eiern und Samen in China herrschte.
Wie immer interessant und lehrreich .
Die Story, dass im Mittelalter oft Bier getrunken wurde, sogar als leichtes Bier von Kindern weil das Wasser verunreinigt war, habe ich auch schon einige male gehört . 😉
Ja es kreisen viele Mythen .
Zur Zitruspflanzen: Zitronatzitrone oder Cedrat
de.wikipedia.org/wiki/Zitronatzitrone
kenne ich aus China(Buddhas Hand).
Der Witz bei mir ist, ich wusste das gar nicht, dann hat es mir ein Geschichtsinteressierter mal erklärt, als ich schon erwachsen war und ich habe das dann in mein aktives Allgemeinwissen so aufgenommen: Im MA musste das Wasser mit Bier gestreckt werden, weil man sich sonst Infektionen geholt hätte!
Super Video 👍🌺
Wieder ein sehr spannender Beitrag, vielen Dank! :)
Zum Mus (?) würde ich gerne noch anmerken (wenn nicht eh schon bekannt), das es in Vorarlberg (Westösterreich) und dem angrenzenden Schweizer Rheintal der "Riebel", also angebratenes Mus, durchaus noch auf dem Speiseplan steht bzw. sogar wieder etwas Aufwind bekommt, da das Riebelgrieß (entweder aus Mais oder Weizen mit Keim und Schalenteilen) inzwischen auch wieder aus alten Sorten hergestellt wird.
Wie immer gutes Video. Diesmal möchte ich aber ein paar Bemerkungen anfügen:
26.45: Das Schweizer Toponym «Wallis» kommt nicht von «welsch», sondern vom lateinischen «vallis», das Tal. Eine treffende Bezeichnung, denn genau das ist es.
(Auch die französische Bezeichnung «valais» machte ja sonst keinen Sinn.)
53.05: Dass den Bediensteten nur drei mal wöchentlich Lachs aufgetischt werden durfte, erachten viele Historiker als Legende. (Den Link zu einem entsprechenden Artikel des Basler Staatsarchivs kann ich leider nicht beifügen, da der Kommentar sonst gelöscht wird.)
1.08.15: Bei der «gerennten Milch» dürfte es sich wohl um das handeln, was man heute allgemein als Dickmilch bezeichnet, im wesentlichen eine eingedickte Sauermilch.
Sehr genialer Beitrag. Bei der Zitrone wird es sich um eine im Mittelmeerraum schon ewig genutzte Zedrat handeln. Ziemlich große, pockige Dinger, die zu Anfang natürlich noch grün sind. Hinzu kommt das Zitronen dazu neigen braune Stellen zu bekommen ohne Pflanzenschutzmittel und so weiter. Also ist für mich das Bild der Citrone nicht soweit hergeholt.
Aber was zum Geier ist "Raute"?
Das alles ist sehr spannend. Gerade aus meiner Sicht des Gastronomen. Und wie viele, der noch heute in vielen Teilen der Welt üblichen Dinge auch hier getan bzw. gegessen wurden ist immer wieder spannend.
Sehr gutes, interessantes Video!
Finde die Bilder und deine Beschreibungen dazu absolut genial, bessere Quellen kann man doch kaum bekommen!
Bei 58:15 bezweifle ich jedoch, dass es sich um Wacholder handelt, dieser wächst doch völlig anders (Nadelgehölz). Außerdem sind die reifen Früchte blau und nicht rot wie auf dem Bild.
Ich vermute dass es sich um die heimische Eberesche(Sorbus aucuparia) handelt, diese kann, nach den ersten Frösten, zum Beispiel zu Konfitüre verarbeitet werden und wurde zu diesem Zweck sicherlich auch schon im Mittelalter verwendet um Speisen zu süßen o.Ä.. Das Bild passt auf jeden Fall sehr gut zur Eberesche.
Viele Grüße!
Rohrkolben: man kann die Wurzel (Rhizom) wie Kartoffeln, die frischen Triebe wie Spargel (galt als Delikatesse), sowie Blüten und Samen essen. Heute ist vor allem die Wurzel bei Suvival-Spezialisten als hervorragender Kohlehydratlieferant unter den Wildpflanzen bekannt. Außerdem ist die Pflanze auch als volkstümliche Heilpflanze geläufig.
Die Pflanze wurde wohl im Mittelalter recht häufig genutzt, ist allerdings als Nahrungsmittel in Vergessenheit geraten.
Beifuß ist im Osten Deutschlands noch heute ein ganz normales Gewürz, auch wenn es nur für Gänse und Enten benutzt wird. Keine Weihnachtsgans ohne Beifuß.
Nachtrag: Spillinge sind eng mit Pflaumen, weniger mit Quitten verwandt.
Sehr schönes Video. Mich fasziniert die Ernährung im Mittelalter sehr. Ich suche Rezepte oder vielleicht ein Kochbuch?
Hier auf dem Geschichtsfenster-Kanal gibt es das Video von dem Gespräch, das Andrej mit Claudia Zimmermann über Kochen im Mittelalter geführt hat. Sie kocht mittelalterliche Rezepte nach, die sie auf ihrer Webseite vorstellt. Suche mal nach Timmermannsche.
Hallo. Bei uns im Saarland sagt man im Dialekt auch Gelleriwe - Gelbe Rüben
Auch im Allgäu heißen die Gelberübe
Mir ist aufgefallen, daß in den Bildern keine Fischteiche vorkamen. Klöster haben schon früh Fischteiche angelegt, sicher weiß ich es aus dem 12. Jh. Ich kenne auch Akten aus dem Mittelalter, in denen Lieferungen von Salz in Wagenladungen aufgeführt wurden, nicht zuletzt um die Fische aus den Teichen haltbar zu machen. Die Fische wurden übrigens nur zu einem Teil selbst genutzt, da in dieser Zeit in diesem Kloster Fleisch gar nicht und Fisch nur selten gegessen werden durfte. Ein Ursprung der Theorie des "besoffenen" Mittelalters, scheint mir auch die Praxis des (Hoch)mittelalters zu sein, in Klöstern tägliche Wein- oder Biermengen zuzuweisen, die aber nicht so sehr dem Verzehr dienten.
Die Zitrusfrüchte sind Zitronatzitrone, Zitone und Bitterorange(Pomeranze).
Vielen Dank. An die Pomeranze habe ich gar nicht gedacht und die Zitronatzitrone war mir tatsächlich völlig neu.
Das Neunauge ist tatsächlich kein Fisch ;-) Die Rinderbeinscheibe auch garnicht mehr so günstig, da sich rumgesprochen hat, dass das darin enthaltende Kollagen sehr gesund ist.
Auch die Bachforelle die, wie der Edelkrebs, sehr klares sauberes Wasser braucht, war in Regionen vertreten , wo Sie heute Aufgrund mangelnder Wasserqualität nicht mehr zu finden ist. Heisst, nahezu nur noch in Bergregionen nahe der sauberen und sauerstoffhaltigen Quelle. Beide haben auch das Problem der eingeschleppten amerikanischen Konkurrenz, der Regenbogenforelle und dem amerikanischen Flusskrebs, welche beide mit deutlich schlechterer Wasserqualität auskommen.
Dass der Lachs deutlich weniger zu finden ist, hängt auch stark damit zusammen, dass im der Weg in sein Laichgebiet durch Schleusen, Dämme, Wehre etc. erschwert wird, denn der Lachs ist ein anadromer Wanderfisch. Was bedeutet, dass er in der See lebt, jedoch zum Laichen hoch an die Quelle schwimmt. Das gleiche gilt auch für beide hier vorkommenden Arten der Neunaugen.
Dank für deine Arbeit.
Diese Illustrationen aus dem Mittelalter könnte ich mir stundenlang anschauen. Gibt es für sowas ein Onlinearchiv, wo solche Bilder gesammelt sind?
"Gehongen" hast Du zwar ab und zu, aber des mescht gornaut!
Schöne Grüße in die Wedderaa - toller Kanal!
Kamelfleisch schmeckt sehr gut: zwar grobfaserig aber im Geschmack Kalbfleisch ähnlich.
Basilikum gegen Mücken und Fliegen wurde schon erwähnt, aber auch Wespen halten sich davon fern. Funktioniert auch sehr gut, besonders in Küchen oder Essräumen, wo die ja an Sachen wie Fleisch oder Süßes rangehen - bestimmt hat die Leute das damals auch irritiert.
Der Kochtipp mit dem Beinfleisch war super und schmeckte sehr lecker. Nutzte es bisher immer nur als Suppenfleisch.
Danke auch für die Latrinenfunde aufzählung. Die Lienlings Leckerrei Erdbeeren meiner Mittelalter PnP Frau ist nicht ganz verkehrt :)
Zu Mispeln kann ich nur sagen: Mispelmus als solches oder weiterverarbeitet zu Mispelfladen, super Alternative als Wähe! Ich liebe diese Variation, schmeckt genial!
wirklich sehr sehr spannendes Video. Hab mich schon öfter gefragt was damals in Europa vorhanden war, denn heutzutage verliert man immer wieder den Überblick was von Amerika oder aus dem fernen Osten kommt.
Ich bin immer wieder sehr bestürzt wenn ich bei mittelalterlichen Darstellungen bzw essen Kartoffeln sehe
Eine Frage noch, gibt es neben Trüffel Aufzeichnungen von anderen Pilzen die gegessen wurden und wenn ja evt wie diese verwendet wurden?
LG
Meine Urgroßeltern und Großeltern haben noch Safran angebaut. In Niederösterreich (Weinviertel, am Manhartsberg). Es gab ganze Felder.
Bei uns nannte man die Möhren einfach Wurzeln.
57:30 Für mich sieht das nach Früchten aus, die eine panische Angst davor haben, gepflückt zu werden! 😱
Hallo Andrej, echt interessante Serie. Die Lilienblüten kenne ich getrocknet als Zutat in der Asiatischen Küche. Ich habe z.B. hier auf RUclips ein echt leckeres Rezept für die sauer-Scharfe Suppe, die man aus dem Chinarestaurant kennt gefunden bei der die Verwendung findet. Gibt es getrocknet im Asia-Laden. Der Geschmack lässt sich echt schlecht beschreiben. Ich würde sagen blumig-frisch, etwas süß, aber bei weitem nicht so schwer und überwältigend wie Rosenwasser sein kann.
Was die fast ungewürzte Küche der Nachkriegszeit angeht, die kenne ich noch von meiner Oma. Sie konnte echt lecker kochen, gerade die Eintöpfe und Suppen, aber selbst Knoblauch war für sie schon exotisch. Seit ich ein paar Kochbücher aus dem frühen 19. Jh kenne, war ich doch verwundert wie viel Knoblauch, Ingwer, Chili (spanischer Pfeffer), Muskat (Nuss und Blüte) da zum Einsatz kommt. Gerne auch die Anweisungen "was an Kräutern zu haben ist" oder "alle Arten Kräuter" zuzufügen. Meine Hypothese ist ja, dass die Nachkriegsjahre da eine große Rolle spielen, als satt werden wichtiger war als Geschmack und einfach viel an Kochkunst verloren gegangen ist.
Und noch eine Frage: Kann es sein, dass früher alles an Pilzen als Trüffel bezeichnet wurde? In besagten Kochbüchern sind Rezepte bei denen Trüffel im Pfund zum Einsatz kommen, die dann erstmal geschält und dann in Wein gekocht werden. Ich glaube kaum, dass das was wir heute als Trüffel kennen im frühen 19. Jh so viel günstiger war..
Ich meinte mit der vergleichsweise wenig gewürzten Küche gar nicht so sehr die Nachkriegsküche sondern eher die vor dem ersten Weltkrieg.
Zu den Trüffeln, das Bild zeigt ja Pilze im Stein und das sind dann schon recht sicher Trüffel.
@@Geschichtsfenster danke für die Antwort. Wieder was gelernt. Das mit den Bildern ist für mich etwas schwierig weil sehbehindert. Da übersehe ich leider schnell mal was. Aber dafür kann man ja nachfragen.
@ Unter dem Video ist ein Link zur Handschrift, da kann man sich die Bilder in Ruhe anschauen und auch vergrößern.
trüffel wachsen auch in brd. unter eichen und haselnuss zb. nicht die qualität der schwarzen und weissen mediterranen arten, aber durchaus geniessbar.. leider oder gottseidank unter strengstem naturschutz heute. wildsauen dürfen aber .. ^^
Super!!
Fliegen mögen den Geruch von Basilikum nicht, es macht also Sinn, Basilikum in Töpfen im Haus zu haben .
Könnte es sich bei dem Essiggetränk bei 1:13:57 um ein Getränk ähnlich dem römischen Posca handeln?
Ich habe sowas mal ausprobiert mit Himbeeressig in Wasser (max. 1EL pro Glas, eher weniger) und muss sagen, dass es ein gutes Erfrischungsgetränk ist! Nur leicht säuerlich, gibt dem Wasser aber genug Geschmack. Meine Vermutung ist, dass früher Essig gewordener Wein so noch wiederverwertet werden konnte?
Glaube ich eben nicht, weil ja von einem Sirup die Rede ist. Essig muss zudem auch nicht wiederverwerten der ist ja ein eigenständiges Lebensmittel mit einer ganzen Reihe Anwendungsgebieten.
@@Geschichtsfenster Könnte vielleicht sowas wie 'Crema di Balsamico' sein, also eingedickter Fruchtsaft + Weinessig + evtl. Gewürze? Kommt bei mir auf den Salat aber auch auf viele andere Sachen.
@@stefanfranke5651 Könnte durchaus sein. Bei vielen anderen Sachen habe ich aber wenigstens eine grundsätzliche Idee ob es nun ein Würzmittel oder ein Getränk ist, hier habe ich wirklich noch gar keinen wirklichen Anhaltspunkt.
Zitat: „Schwarze Galle ist trocken und feucht“. 😂😂😂
Super Video wie immer.
Sehr informativ und interessant. Aber ich habe eine Frage bezüglich der Seide. Kam sie nicht ab dem 6. Jahrhundert auch aus Byzanz? Ab 1453 gab es das ja nicht mehr, aber sie hätte ja in der Region noch hergestellt werden können.