„Wenn Sie das bisher so gerechnet haben, dann können Sie das auch weiterhin so machen!“ Diese Aussage von mir war sehr grenzwertig. Was war geschehen? Ich bin ja selbst 10 Jahre lang im Verkaufsaußendienst tätig gewesen und habe Haarkosmetik an Friseure verkauft. In dieser Branche ist es durchaus üblich, mit Naturalrabatt zu arbeiten. Ich machte einem Kunden ein sehr gutes Angebot: Kaufe 120 Dosen und du bekommst noch 60 Dosen on top. Also 50 % Naturalrabatt. Der Friseur fragte mich dann: „Wenn ich von deinem Bruttolistenpreis 50 Prozent abziehe, dann habe ich doch meinen Einkaufspreis, oder?“ - und dann sagte ich ihn, den feigen Satz „Wenn Sie das bisher so gerechnet haben, dann können Sie das auch weiterhin so machen!“ Und der Friseur kalkulierte - und kaufte. Ehrlich wäre es gewesen, wenn ich zu ihm gesagt hätte „Nein, 50 Prozent dürfen Sie nicht abziehen. Wenn Sie Ihren Nettopreis erfahren möchten, dann müssen Sie 33,3 Prozent abziehen. Dann haben sie ihren tatsächlichen Einkaufspreis“. Aber ich wollte so gerne verkaufen. Und darum log ich ihn an. Weil ich fürchte, dass er nicht kaufen würde, wenn er „nur“ 33,3 Prozent abzieht. Und ich gebe zu, es ärgert mich noch heute …
Wenn Naturalrabatte gegeben werden, sagen viele Verkäufer einen falschen Nettopreis. "Sie erhalten 50% Naturalrabatt und der Nettopries beträgt dann € 5.80. Bei richtiger Berechnung wäre aber der Nettopries € 6,20. Es geschieht natürlich sehr bewusst, sollte der Kunde nachrechnen, räumt der Verkäufer ein, das er sich vertan hat. Nach Olli Schumacher, "schwarze Lüge".
@@BESTGMBH Hallo Bernd! Schön, von dir zu lesen. Ja, eine "schwarze Lüge", wenn der Verkäufer falsche Preise nennt bzw. den Kunden nicht vor einer Fehlkalkulation schützt. Viele Grüße Olivder
Gerade im Verkauf gilt : "Lügen haben kurze Beine". Auf Dauer zahlt es sich aus, eher mal auf ein Geschäft zu verzichten, als das Vertrauen eines Kunden zu verlieren.
Auf Geschäfte zu verzichten, wenn es nicht passt, finde ich gut. Problematisch wird es allerdings, wenn der Verkäufer sich selbst viel Druck macht, oder auch von seinem Chef Druck bekommt ...
Ich denke, dass ein erfahrener und guter Verkäufer immer versuchen wird, sein Produkt bzw. seine Dienstleistung im besten Licht darzustellen. Er wird begeistert und überzeugt die Vorteile und den Nutzen hervorheben, ohne dabei eine Lüge zu erzählen. Vielleicht ist das ein oder andere mal etwas übertrieben dargestellt, aber vom Grundsatz her bleibt er immer bei der Wahrheit. Dinge arglistig zu verschweigen oder sie anders darzustellen, als sie eigentlich sind, hat für mich nichts mit verkaufen sondern mit Abzocke zu tun. Beste Grüße und vielen Dank für das wie immer informative Video!
Hllo Simon! Sind dann Anbieter, die pauschal jede Leistung bspw. im 15 Minuten Takt abrechnen, ohne das vorab zu kommunizieren, Abzocker? Oder Banken, die Fonds verkaufen, aber nicht darauf hinweisen, dass, wenn sich der Fond sehr positiv entwickelt, zusätzlich Gebühren fällig sind? Habe ich als Kunde beides schon öfters erlebt ... Viele Grüße Oliver
@ Hallo Oliver, in dem Fall würde ich es schon als Abzocke sehen, da der Verkäufer mich in einem guten Glauben lässt, obwohl die Leistung nicht so gut ist wie versprochen. Bei einem Fond erwarte ich, dass er entsprechend gut performt und daher möchte ich in dem Fall auch keine höheren Kosten tragen. Welche Vorteile hätte ein solcher Fond gegenüber eines anderen? Bei so einem Produkt sollte vollständige Transparenz herrschen und wenn der Fond wirklich so gut ist, dann gibt es auch Argumente die dafür sprechen und eine höhere Gebühr rechtfertigen würden. Das ist jedoch nur meine Meinung ;)
Wenn ich als Kunde belogen werde, und sei es auch nur im ganz kleinen durch übertrieben positive Darstellung etc, werde ich weder erneut dort kaufen, noch diese Firma jemals empfehlen... ganz im Gegenteil. Die können sich darauf einstellen, dass es die Runde machen wird. Gibt so einige Firmen, die von mir nie wieder einen Cent sehen werden.
Ja, ich denke es ist gut, wenn man als Kunde konsequent ist, damit im Idealfall solchee Anbieter daraus was lernen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Verkäufer, wenn sie zu viel "spinnen" den Fehler bei sich selbst suchen, oder in der Wirtschaftslage, der Politik oder den Kunden, die es einfach nicht verstanden haben ...
@@oliverschumacherverkauf Das Problem ist halt, daß viele Kunden nicht derart konsequent sind. Oder man in einigen Bereichen keine große Wahl hat als Kunde. Sie kennen zb die Bedingungen bei Amazon (die zt schlecht für mitarbeiter und verkäufer sind) und kaufen trotzdem immer wieder. Wären sie konsequent, würde jeder Anbieter der falsches Spiel betreibt ziemlich schnell von der Bildfläche verschwinden. Aber ja... selbstreflektion ist natürlich auch ein valider Punkt hier. Auf beiden Seiten. Gibt ja durchaus auch schlechte Kunden.
„Wenn Sie das bisher so gerechnet haben, dann können Sie das auch weiterhin so machen!“ Diese Aussage von mir war sehr grenzwertig. Was war geschehen? Ich bin ja selbst 10 Jahre lang im Verkaufsaußendienst tätig gewesen und habe Haarkosmetik an Friseure verkauft.
In dieser Branche ist es durchaus üblich, mit Naturalrabatt zu arbeiten. Ich machte einem Kunden ein sehr gutes Angebot: Kaufe 120 Dosen und du bekommst noch 60 Dosen on top. Also 50 % Naturalrabatt. Der Friseur fragte mich dann: „Wenn ich von deinem Bruttolistenpreis 50 Prozent abziehe, dann habe ich doch meinen Einkaufspreis, oder?“ - und dann sagte ich ihn, den feigen Satz „Wenn Sie das bisher so gerechnet haben, dann können Sie das auch weiterhin so machen!“ Und der Friseur kalkulierte - und kaufte.
Ehrlich wäre es gewesen, wenn ich zu ihm gesagt hätte „Nein, 50 Prozent dürfen Sie nicht abziehen. Wenn Sie Ihren Nettopreis erfahren möchten, dann müssen Sie 33,3 Prozent abziehen. Dann haben sie ihren tatsächlichen Einkaufspreis“. Aber ich wollte so gerne verkaufen. Und darum log ich ihn an. Weil ich fürchte, dass er nicht kaufen würde, wenn er „nur“ 33,3 Prozent abzieht. Und ich gebe zu, es ärgert mich noch heute …
Wenn Naturalrabatte gegeben werden, sagen viele Verkäufer einen falschen
Nettopreis. "Sie erhalten 50% Naturalrabatt und der Nettopries beträgt dann € 5.80.
Bei richtiger Berechnung wäre aber der Nettopries € 6,20. Es geschieht natürlich sehr
bewusst, sollte der Kunde nachrechnen, räumt der Verkäufer ein, das er sich vertan hat.
Nach Olli Schumacher, "schwarze Lüge".
@@BESTGMBH Hallo Bernd! Schön, von dir zu lesen. Ja, eine "schwarze Lüge", wenn der Verkäufer falsche Preise nennt bzw. den Kunden nicht vor einer Fehlkalkulation schützt.
Viele Grüße
Olivder
Lügen oder verbergen geht überhaupt nicht. Ich plane immer langfristig und möchte ohne schlechtes Gewissen wieder zu einen Kunden kommen dürfen
Schön, dass du da so klar für dich bist!
Viele Grüße
Oliver
Gerade im Verkauf gilt : "Lügen haben kurze Beine". Auf Dauer zahlt es sich aus, eher mal auf ein Geschäft zu verzichten, als das Vertrauen eines Kunden zu verlieren.
Auf Geschäfte zu verzichten, wenn es nicht passt, finde ich gut. Problematisch wird es allerdings, wenn der Verkäufer sich selbst viel Druck macht, oder auch von seinem Chef Druck bekommt ...
Lügen haben kurze Beine
SO ist es ...
Ich denke, dass ein erfahrener und guter Verkäufer immer versuchen wird, sein Produkt bzw. seine Dienstleistung im besten Licht darzustellen. Er wird begeistert und überzeugt die Vorteile und den Nutzen hervorheben, ohne dabei eine Lüge zu erzählen. Vielleicht ist das ein oder andere mal etwas übertrieben dargestellt, aber vom Grundsatz her bleibt er immer bei der Wahrheit.
Dinge arglistig zu verschweigen oder sie anders darzustellen, als sie eigentlich sind, hat für mich nichts mit verkaufen sondern mit Abzocke zu tun.
Beste Grüße und vielen Dank für das wie immer informative Video!
Hllo Simon!
Sind dann Anbieter, die pauschal jede Leistung bspw. im 15 Minuten Takt abrechnen, ohne das vorab zu kommunizieren, Abzocker? Oder Banken, die Fonds verkaufen, aber nicht darauf hinweisen, dass, wenn sich der Fond sehr positiv entwickelt, zusätzlich Gebühren fällig sind? Habe ich als Kunde beides schon öfters erlebt ...
Viele Grüße
Oliver
@
Hallo Oliver, in dem Fall würde ich es schon als Abzocke sehen, da der Verkäufer mich in einem guten Glauben lässt, obwohl die Leistung nicht so gut ist wie versprochen. Bei einem Fond erwarte ich, dass er entsprechend gut performt und daher möchte ich in dem Fall auch keine höheren Kosten tragen.
Welche Vorteile hätte ein solcher Fond gegenüber eines anderen?
Bei so einem Produkt sollte vollständige Transparenz herrschen und wenn der Fond wirklich so gut ist, dann gibt es auch Argumente die dafür sprechen und eine höhere Gebühr rechtfertigen würden.
Das ist jedoch nur meine Meinung ;)
@@simonreddert2614 Mir gefällt, wie du denkst. 🙂
Wenn ich als Kunde belogen werde, und sei es auch nur im ganz kleinen durch übertrieben positive Darstellung etc, werde ich weder erneut dort kaufen, noch diese Firma jemals empfehlen...
ganz im Gegenteil. Die können sich darauf einstellen, dass es die Runde machen wird.
Gibt so einige Firmen, die von mir nie wieder einen Cent sehen werden.
Ja, ich denke es ist gut, wenn man als Kunde konsequent ist, damit im Idealfall solchee Anbieter daraus was lernen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Verkäufer, wenn sie zu viel "spinnen" den Fehler bei sich selbst suchen, oder in der Wirtschaftslage, der Politik oder den Kunden, die es einfach nicht verstanden haben ...
@@oliverschumacherverkauf Das Problem ist halt, daß viele Kunden nicht derart konsequent sind. Oder man in einigen Bereichen keine große Wahl hat als Kunde.
Sie kennen zb die Bedingungen bei Amazon (die zt schlecht für mitarbeiter und verkäufer sind) und kaufen trotzdem immer wieder.
Wären sie konsequent, würde jeder Anbieter der falsches Spiel betreibt ziemlich schnell von der Bildfläche verschwinden.
Aber ja... selbstreflektion ist natürlich auch ein valider Punkt hier. Auf beiden Seiten. Gibt ja durchaus auch schlechte Kunden.