Die Mondvögel (WDR 1958). Radiokomödie nach Marcel Aymé.

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 29 ноя 2024
  • Originaltitel: “Les Oiseaux de la lune”
    Dieses bekannte Theaterstück wurde u.a. mit Klaus Kinski verfilmt.
    Die frühe Hörspielfassung ist erstklassig besetzt, es fehlen aber die letzten 2-3 Minuten.
    Monsieur Chabert plagt sich an seiner Privatschule noch in fortgeschrittenem Alter damit, unbegabte und faule Schüler durchs Abitur zu pauken. Lieber würde der Philosophielehrer endlich die Werke Platons lesen, über die er seit Jahrzehnten Unterricht abhält. Aber die Gattin Armandine ist
    mannstoll und vergnügungssüchtig, das kostet. Als sie sich sogar an Schwiegersohn Valentin heranmacht, entdeckt der "in Notwehr" eine erstaunliche Fähigkeit: Er kann Menschen in Vögel verwandeln. Zuerst
    verzaubert er seine Schwiegermutter, dann einen zudringlichen Mathematiklehrer, dann Schüler, Eltern, Schulinspektoren... das Internat wird immer mehr zu einem Vogelbauer.
    Marcel Aymé (1902-1967) war selbst ein schlechter Schüler, der lieber las als zu lernen. Seine federleichte, skurrile Komödie, für die der später berühmt gewordene Bernd Alois Zimmermann die Musik komponierte, ist auch heute noch vergnüglich anzuhören.
    Bearbeitung (Wort): Hartwig Schmidt
    Komposition: Bernd Alois Zimmermann
    Technische Realisierung: Herbert Vietze, Harro Boit
    Regieassistenz: Wolfram Rosemann
    Regie: Raoul Wolfgang Schnell
    Hermann Schomberg (Chabert)
    Gisela Holzinger (Madame Chabert)
    Gerty Soltau (Elisa)
    Joachim Teege (Valentin)
    Luitgard Im (Sylvie)
    Gerda Maurus (Madame Bobignot)
    Helmut Griem (Martinon)
    Elfriede Rückert (Ariane)
    Klaus Dieter Fröhlich (Duperrier)
    Helmut Peine (Malfrin)
    Heinz Schacht (Grindet)
    Rudolf Therkatz (Périsson)
    Wolfgang Forester (Etienne)
    Wilhelm Pilgram (Generalinspektor)
    Curt Faber (Akademie-Inspektor)
    Der Pedell dieses Internats wird zur zentralen Figur in einem surrealen Geschehen, das Fragen aufwirft: Warum verwandelt er Menschen in Vögel? Ist es eine Strafe, eine Flucht aus der menschlichen Realität oder vielleicht eine Lektion?
    Indem der Pedell zuerst seine Schwiegermutter, dann die Schüler und schließlich auch die Gendarmen in Vögel verwandelt, zeigt er eine Art Rebellion gegen die Regeln und Strukturen des Internats und der Gesellschaft. Das Internat wird zu einer Art „Vogelkäfig,“ einem Ort, an dem die Menschen ihre Freiheit und Eigenarten als Vögel ausleben können. Die Tatsache, dass die Verwandlung ihnen schließlich mehr zusagt als ihre menschliche Form, spricht dafür, dass sie durch die Zeit als Vögel eine neue Freiheit entdeckt haben - eine, die ihnen als Menschen verwehrt war.
    Am Ende ist die Rückverwandlung zur Menschengestalt fast enttäuschend, da das Vogel-Dasein vielleicht erfüllender und leichter war. Die Geschichte spielt also mit der Idee, wie schwer und komplex es sein kann, Mensch zu sein und wie befreiend eine Rückkehr zu einem einfacheren, unbeschwerteren Dasein wirken kann.
    Das Internat als „Vogelbauer“ zeigt auch eine gewisse Absurdität im Alltag des Internats: Disziplin und Strenge weichen dem Chaos und der Freiheit. Die Erzählung greift daher auf subtile Weise die Themen Freiheit, Identität und gesellschaftliche Normen auf - verpackt in einem amüsanten und fantastischen Szenario.
    Marcel Aymé (1921-67), preisgekrönter französischer Erzähler und Dramatiker, abgebrochenes Medizinstudium, Arbeit als Versicherungsvertreter, Maurer, Maler, Journalist, Bankangestellter und Komparse beim Film. Nach langer Krankheit Entschluss zur schriftstellerischer Tätigkeit. Zahlreiche Verfilmungen seiner Romane und Erzählun-gen. Werke u. a. Die grüne Stute (1933), Der schöne Wahn (1941), Die Mondvögel (1955).

Комментарии • 8

  • @marikabraun3816
    @marikabraun3816 14 дней назад +3

    Sehr gutes Hörspiel👍

    • @JCNeupert
      @JCNeupert  14 дней назад

      Finden wir auch 😊 Die Magie, das Internat, die Musik - hat das nicht auch einen frühen Harry-Potter-Flair? Nur schade, dass die letzen Minuten fehlen. Wer aushelfen kann, mag sich gerne melden.

  • @blaubeersauce353
    @blaubeersauce353 15 дней назад +2

    Vielen Dank. Hier ist ein Interview mit dem Autor aus dem selben Jahr. Leider parle ich pa französisch.
    ruclips.net/video/aHV5EzqqT8c/видео.html

    • @blaubeersauce353
      @blaubeersauce353 14 дней назад

      1958 gab es vermutlich noch mehr Radiogeräte als Fernseher.

    • @blaubeersauce353
      @blaubeersauce353 14 дней назад

      Derweil im tiefsten Bayern (1958)
      ruclips.net/video/fxN-LlMLtOw/видео.html

    • @blaubeersauce353
      @blaubeersauce353 14 дней назад +1

      Und hier eine Doku über den Komponisten B.A.Zimmermann
      ruclips.net/video/_kAyH4dosBU/видео.html

    • @JCNeupert
      @JCNeupert  14 дней назад

      Das kann sehr gut sein.

    • @JCNeupert
      @JCNeupert  14 дней назад

      Oh, das ist spannend. Jahrgang 1918 und ein Modernist zwischen den Stühlen.