Man kann aus dem subjektiven Empfinden eines Athleten ein Übertraining auch in 5 Phasen unterteilen. 1. Phase: man trainiert fehlerhaft und trainiert sich in eine kurzfristige Überlastung hinein. An diesem Punkt kann man noch gegensteuern und langfristige Schäden verhindern. 2. Phase: der Körper kann die Überlastung langfristig nicht mehr komnpensieren, woraufhin die Leistung stagniert und vollständig einbricht. Der Point of no Return ist zumindest für diese Saison überschritten. 3: Phase: man kontaktiert einen Trainer, Arzt oder erfahrenen Trainingskollegen und erfährt was los ist. Ohne einen Außenstehenden klappt das i.d.R. nicht oder man weiß es eigentlich selbst und will es nicht einsehen. 4. Phase: man legt eine Trainingspause ein oder bricht die Saison gar ab, um ein aus der Abwärtsspirale rauszukommen. 5. Phase: man steigt wieder ins Training ein und baut die sportliche Leistung von Grund auf wieder erneut auf. Kein Wunder, dass zumindest eine Saison dann komplett im Eimer ist und es schwer wird wieder in den Sport hineinzufinden.
Wahre Worte 👍 leider ist die subjektive Wahrnehmung da immer so eine Sache und oft die Crux. Da vielleicht zu meinen persönlichen Erfahrungen: Ich wollte es mir mehrere Jahre nicht wirklich eingestehen dass irgend etwas nicht richtig stimmt und musste dann erstmal richtig in den Brunnen fliegen bevor ich mich dramatisch hinterfragt habe. Danke dir für den Kommentar Tommy 😊👍
@@doc_golo Das geht mir in anderen Bereichen auch so. Es muss erst viel schiefgehn und ein gewisser Leidensdruck enstehen, bevor die Breitschaft entsteht wirklich große Veränderungen im Leben vorzunhemen. Ansonsten scheut man den Aufwand einer echten Erneuerung.
Ich habe pausiert und wollte eigentlich keinen Triathlon mehr machen. Anfang 2016 begann ich mit meiner medizinischen Doktorarbeit zu Ausdauertraining bei Multiple Sklerose und das markierte den Anfang von einer anderen, revolutionären Denkweise. Ich promovierte zu den positiven Effekten von Ausdauertraining auf eine Gehirn bezogene abnorme Ermüdung, man bezeichnet dies als Fatigue. Ich sah wie Patienten sich nicht (Ausbelasten?) aus belasten konnten, obwohl sie von ihrem Körper her eigentlich dazu in der Lage sein sollten. Patienten verbesserten sich, wenn sie mit ihrem Körper zusammen arbeiteten und nicht wenn sie zwanghaft ihr Training absolvierten. Dies hinterfragte meine Denkweise dramatisch. In der Arbeit mit den Patienten habe ich erlebt wie wichtig es ist ganzheitlich zu arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du ausbrennst, Dich verletzt oder Dein Ziel verfehlst, ist drastisch erhöht. Ich habe erkannt, dass mein Konzept bis 2015 einfach total falsch war. Ich hatte immer nur Vollgas gegeben. Dabei mich und meinen Körper aber eher vernachlässigt und wichtige Signale komplett ignoriert. Das Resultat war total ausgebrannt zu stagnieren und nicht mein wahres Leistungs-Potenzial zu entfalten.
@@doc_goloHast du während deiner Trainingspause denn trotzdem noch irgendetwas in Richtung Bewegung gemacht oder dann wirklich nichts mehr? Ich Frage, weil ein Freund möglicherweise einen Übertrainingszustand hat und zumindest noch ein wenig Bewegung, dann wohl eher regenerativ, haben möchte.
Vielen Dank für das informative Video. Deine Art ist sehr angenehm. Gerne mehr davon :)
Danke für das Lob!
Man kann aus dem subjektiven Empfinden eines Athleten ein Übertraining auch in 5 Phasen unterteilen.
1. Phase: man trainiert fehlerhaft und trainiert sich in eine kurzfristige Überlastung hinein. An diesem Punkt kann man noch gegensteuern und langfristige Schäden verhindern.
2. Phase: der Körper kann die Überlastung langfristig nicht mehr komnpensieren, woraufhin die Leistung stagniert und vollständig einbricht. Der Point of no Return ist zumindest für diese Saison überschritten.
3: Phase: man kontaktiert einen Trainer, Arzt oder erfahrenen Trainingskollegen und erfährt was los ist. Ohne einen Außenstehenden klappt das i.d.R. nicht oder man weiß es eigentlich selbst und will es nicht einsehen.
4. Phase: man legt eine Trainingspause ein oder bricht die Saison gar ab, um ein aus der Abwärtsspirale rauszukommen.
5. Phase: man steigt wieder ins Training ein und baut die sportliche Leistung von Grund auf wieder erneut auf.
Kein Wunder, dass zumindest eine Saison dann komplett im Eimer ist und es schwer wird wieder in den Sport hineinzufinden.
Wahre Worte 👍 leider ist die subjektive Wahrnehmung da immer so eine Sache und oft die Crux. Da vielleicht zu meinen persönlichen Erfahrungen: Ich wollte es mir mehrere Jahre nicht wirklich eingestehen dass irgend etwas nicht richtig stimmt und musste dann erstmal richtig in den Brunnen fliegen bevor ich mich dramatisch hinterfragt habe. Danke dir für den Kommentar Tommy 😊👍
@@doc_golo Das geht mir in anderen Bereichen auch so. Es muss erst viel schiefgehn und ein gewisser Leidensdruck enstehen, bevor die Breitschaft entsteht wirklich große Veränderungen im Leben vorzunhemen. Ansonsten scheut man den Aufwand einer echten Erneuerung.
Mein Ruhepuls ging heute von 55 auf 80-90. 3 h am Tag 200 Watt ist wohl zu viel. Selbst moderate 150 Watt bringen HF 150 anstatt 120 HF
Wie lange hat dein Übertraining gedauert ?
Ca 3 Bevor ich es wirklich fest gestellt habe, dann 3 Monate starke Symptome und 6 Monate wieder Aufbau !
Was hast du dann gemacht 2015 als es dir zu viel war ? Liebe Grüsse David
Ich habe pausiert und wollte eigentlich keinen Triathlon mehr machen.
Anfang 2016 begann ich mit meiner medizinischen Doktorarbeit zu Ausdauertraining bei Multiple Sklerose und das markierte den Anfang von einer anderen, revolutionären Denkweise. Ich promovierte zu den positiven Effekten von Ausdauertraining auf eine Gehirn bezogene abnorme Ermüdung, man bezeichnet dies als Fatigue. Ich sah wie Patienten sich nicht (Ausbelasten?) aus belasten konnten, obwohl sie von ihrem Körper her eigentlich dazu in der Lage sein sollten. Patienten verbesserten sich, wenn sie mit ihrem Körper zusammen arbeiteten und nicht wenn sie zwanghaft ihr Training absolvierten.
Dies hinterfragte meine Denkweise dramatisch. In der Arbeit mit den Patienten habe ich erlebt wie wichtig es ist ganzheitlich zu arbeiten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Du ausbrennst, Dich verletzt oder Dein Ziel verfehlst, ist drastisch erhöht.
Ich habe erkannt, dass mein Konzept bis 2015 einfach total falsch war.
Ich hatte immer nur Vollgas gegeben. Dabei mich und meinen Körper aber eher vernachlässigt und wichtige Signale komplett ignoriert. Das Resultat war total ausgebrannt zu stagnieren und nicht mein wahres Leistungs-Potenzial zu entfalten.
@@doc_goloHast du während deiner Trainingspause denn trotzdem noch irgendetwas in Richtung Bewegung gemacht oder dann wirklich nichts mehr?
Ich Frage, weil ein Freund möglicherweise einen Übertrainingszustand hat und zumindest noch ein wenig Bewegung, dann wohl eher regenerativ, haben möchte.