Gut diskutiertes Thema mot vielen Anstößen zum Nachdenken. Und auch schön zu hören wie ihr selbst eure eigene Arbeit reflektiert und hinterfragt, sollte sich jeder eine scheibe davon abschneiden.
Das war wieder sehr Interessant für mich euch zuzuhören. Ihr könnt nicht im Ansatz erahnen wie froh ich bin das ihr so Empathisch mit den Pferden umgeht. Genau das vermisse ich zu oft. Im Ernst, manche Leute sollten sich ein Fahrrad kaufen und die Pferdeseelen mit ihrem Egoismus in Ruhe lassen. ❤❤❤Danke für euer Sein ❤❤❤
Danke für diesen wundervollen Beitrag! Was ihr an Empathie, Verständnis und Liebe ♥ für Pferde mitbringt ist unglaublich wertvoll für die Reiterwelt! Ihr bräuchtet wirklich ein eigenes Format im TV 📺, nicht nur wie damals die Pferdeprofis, wo es hauptsächlich um "Problempferde" geht. Die neue Sendung auf Kabel1 ist da schon ganz nett, ich schaue mir immer nur Eure Zusammenfassung auf RUclips an.... die anderen "Ranches" sind für mich eher uninteressant. Ihr könntet mit Eurer täglichen Arbeit eine ganze Sendung füllen 👌🏼. Die Reimanns haben ja auch eine eigene Sendung bekommen 😉, ganz im Ernst, es gibt mit Sicherheit genug Pferdefans, die das genauso sehen! Genau das finde ich auch interessant, Euer Alltag und die reelle tägliche Arbeit mit Pferden/Jungpferden, wie man sie eben NICHT von Anfang an versaut, selbst dran rum doktert, sondern eine gute Basis und Grundlage, mit viel Verständnis und Kommunikation schafft!
Mein Pferd hatte ein Trauma und es hat Jahre gedauert. Und selbst heute noch, nach 8Jahren, sehe ich ihm immer wieder kurz in den Augen die Angst an. Ganz raus, bekommt man verschiedene Sachen nie. Man kann lernen damit umzugehen und dem Pferd einen neuen Weg aufzeigen, aber ob es ganz weg geht, bezweifel ich auch. Man muss halt sehr feinfühlig mit solchen Pferden sein und das ihr Leben lang.
Wir haben auch ein Pferd, was ein Trauma erlitten hat . Sie hat sich sehr verändert und es ist nichts mehr wie vorher. Das Vertrauen zum Menschen hat sie sehr in Frage gestellt. Mittlerweile ist es besser geworden, aber so wie vor dem Vorfall ist es nicht mehr. Für mich ist und bleibt sie aber immer ein ganz besonderer Pferd . Damit so etwas nicht wieder passiert, wird auch keines unserer Pferde unseren Hof verlassen . Um das ganze vor dem dem Unfall und auch nachher zu schreiben , würde hier den Rahmen sprengen . Ich finde es aber sehr gut das dieses Thema angesprochen wurde .
Ich bin mit meiner Stute im letzten Jahr, in welchem es ja unendlich viel geregnet hat, beim ausreiten auf einer Wiese die wir immer geritten sind, bis zum Bauch im Schlamm eingesunken. Wir sind mit Mühe und Not wieder alleine rausbekommen, weil ich nicht hektisch wurde und mein Pferd mir 100% vertraut hat und ebenfalls gelassen blieb. Danach mochte sie nicht mehr diesen Weg gehen und sie versucht permanent Schlamm oder tiefen Boden zu meiden. Ich nenne das IHR SCHLAMMTRAUMA❤❤❤
Meine Stute hatte einen Reitunfall, sie ist gestiegen und samt Reiterin umgefallen. Dann habe ich sie gekauft. Ich habe ihr versprochen, dass wir das wieder hinbekommen , aber sie es auch wollen muss. Diese Momente, in welchen das Pferd die Seele nach solchen Situationen wieder aufmacht, das sind die tiegehendsten Momente der eigenen Seele in meinem Leben gewesen. Bei euch ist es eure Arbeit, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr solche Momente oft habt und das macht euch und eure Arbeit so toll. Ihr seid fachlich tolle Trainer aber ihr seid auch seelisch die letzte Rettung für manche Pferde. Ich wollte meine Stute immer zu dir bringen Bernd. Leider sind eure Plätze gut belegt aber ich habe dank eurer Unterstützung, sei es Bücher, webinare, Mitgliederbereich auf RUclips, zu verdanken, dass meine Hafi Stute mir ihre Seele wieder anvertraut hat. ❤
Kenne ich leider auch. Mein Wallach (ehem. Springpferd) wurde offenbar nicht sehr nett mit Stangen gearbeitet. Anfang des Jahres war kein ruhiger Schritt in der Halle möglich sobald eine Stange irgendwo lag, an drübergehen war überhaupt nicht zu denken. Jetzt mit viel Ruhe und Übung kann ich ihn über einzelne Stangen schicken aber man sieht immer noch wieviel Angst er vor diesen Stangen hat
Vor 9 Jahren haben wir ein Jungpferd gekauft. Wir waren durch Zufall beim ersten Mal als jemand oben saß dabei und er war mega brav. Da war er 4. Beim Reiten am Viereck hat er sich damals manchmal erschreckt aber sonst wirklich ein sehr entspanntes und konzentriertes Pferd. Auch bei der Bodenarbeit mega motiviert. Wir haben keine Ahnung was vor uns mit diesem Pferd an dem Stall passiert ist aber nach dem Kauf (das Abreiten hat im November begonnen) im Sommer als sie dann wieder das Viereck beregnet haben, hatte er wirklich panische Angst davor. Er hatte zu Beginn auch Angst am Waschplatz aber das ging ziemlich schnell weg aber die panische Angst vor der Beregnungsanlage am Viereck blieb. Wir haben mit einem guten Trainer der wirklich endlos Geduld mitbrachte daran gearbeitet aber dort wurde es einfach nicht besser. Draußen ging die Angst vor den großen Beregnungsanlagen schnell weg, spritzende Schläuche oder sonst was waren auch kein Problem mehr. Wir waren wirklich Jahre mit diesem Pferd an dem Stall und die Panik vor dieser Beregnungsanlage wurde nicht ein bisschen besser. Wir sind dann als er fast 9 war in einen anderen Stall gezogen. Da war auch eine Beregnungsanlage am Viereck und er war kurz angespannt als er sie gesehen hat aber hat sich schnell gemerkt dass nichts schlimmes passiert und war wieder entspannt. Der Trainer war auch überrascht dass er kein Problem mit der Beregnung im neuen Stall hatte obwohl sie die selben Geräusche und alles wie die andere gemacht hat. Keine Ahnung was ihm dort passiert ist. Wir haben mit allen möglichen Leuten geredet die ihn vor uns kannten und natürlich auch mit der Stallbesitzerin und der Trainerin die ihn angeritten ist aber niemand hat uns eine Antwort gegeben. Anmerkung: Wir haben ihn damals beim anreiten kennengelernt und nach ein paar Wochen haben wir ihn dann gekauft. Wir haben die Stallbesitzerin gefragt weil er ihr gehörte und erst die zweite Besitzerin nach der Züchterin war.
Meine Stute habe ich übernommen ohne Ihre Geschichte zu kennen. Sie hat ein paar Narben, größere und kleinere. Als sie zu mir kam hatte sie große Angst vor bestimmten Personen und bestimmten Pferden, aber nicht allen. Alles was bei mir nach und nach ging, ließ sie bei Fremden noch lange nicht zu. Sie geriet besonders in Aufregung wenn sie sah, wie andere Pferde piaffieren oder passagieren aber je nach Pferd brauchte es nur die reine Präsenz um sie zu erschrecken. Sie kam in kleine Oldie- Offenstall Gruppen mit lieben ruhigen Artgenossen, dadurch wurde es etwas besser, verschwand aber nicht. Sie tat sich darüber hinaus extrem schwer damit durch Engpässe zu gehen, zwischen Mensch und Bande zu gehen, durch Tore, in engen Räumen war anfangs keine Versorgung möglich. Das habe ich alles gezielt mit ihr geübt. Wenn ein Pferd in großer Panik nicht flüchten kann, bleibt etwas zurück. Die Flucht ermöglicht eine Verarbeitung. Leider kann man ein Pferd nicht jedes mal laufen lassen wenn es Angst hat, damit es Verarbeiten kann. Das Dumme war, dass sie sich oft einfach kopflos losgerissen hat und in Panik weggelaufen ist - das musste ich früh erkennen und einschätzen lernen damit die Situation gar nicht erst entsteht. Nach 7 Jahren passieren noch immer Dinge die ich nicht abwenden kann. Sie ist mittlerweile fast kugelsicher - einfach nur durch das erleben von unzähligen neuen „harmlosen“ Begegnungen mit Mensch und Pferd. Aber zuletzt passierte folgendes: Wir sind auf einem schmalen Pfad unterwegs, ein anderes Pferd kommt entgegen - das andere Pferd erschrickt sich kurz nachdem es an uns vorüber gelaufen ist und läuft rückwärts wieder auf uns zu - meine Stute fällt durch den Tumult in ihrem Rücken zurück in alte Muster und gerät in Bruchteilen von Sekunden in Panik und rennt weg. So schnell kannst Du gar nicht reagieren.
Bei manchen Beispielen, wünschte ich es gäbe eine Einblendung welches Tier das war aus der Sendung um wieder einen Bezug dazu zu haben. Ist natürlich viel Aufwand das noch zu editieren, aber fände ich irgendwie ganz schön.
Mein zweites Pferd, den ich von Fohlen auf kannte aber erst 4jährig gekauft habe hatte 2 blöde Erfahrungen im ersten halben Jahr. Mit 6 Wochen musste er für 2 Wochen mit Mama in die Klinik, weil diese eine üble Sturzverletzung hatte und er wurde ziemlich rüde in den Hänger getragen. Außerdem fand es der Vorbesitzer eine gute Idee, den Hufabszess den er mit 6 Monaten hatte gleich mit dem Absetzen zu verbinden. So kamen alle Pferde in der früh auf die Weide und er hatte Boxenruhe und musste alleine drin bleiben. Das war definiv mega traumatisierend für Ihn . Haben lange an der Panik vor dem Eingesperrtsein, Alleinesein, vorallem angehängt alleinesein, gearbeitet, leider waren nicht alle Ratschläge vor 25 Jahren so sinnvoll - würde ich heute ganz anders angehen. Er ist ein tolles Pferd geworden, aber an manchen Tagen war die Triggergefahr einfach höher, das musste man wissen. Er war nie ein Fan von Boxen, Hängerfahren oder Alleinesein, hat im Normalfall aber letztlich alles "aushalten" können, ohne hysterisch zu werden. Traumaverarbeitung und - Ausheilung ist glaube ich eine lebenslange Aufgabe , die mit viel positiver Erfahrung/ Arbeit, Vertrauen aber leichter wird. Vielen Dank im Namen der Pferde für Eure Arbeit und Euer Wahnsinns -❤volles Verständnis für die Pferde❤❤❤
Komplexes Thema 😅, Dank dafür, dass ihr es aufgegriffen habt. Bernd sagte am Anfang, die Traumata bei Pferden sind im Grunde psychisch. Später sagte er, für das Pferd als Fluchttier ist hochtraumatisch, nicht weg zu können. Ich würde zusammenfassen, dass die meisten Traumata nicht per se psychisch sind (man kann ein Pferd auf der großen Weide anbrüllen und es passiert kein Trauma), sondern zuerst körperlich (schlimme Situation und ich kann nicht weg) und daraus folgend psychisch (direkt oder indirekt über den Menschen). Was ich sehr schön fand, war die Aussage "Es sind alles Seelen" (die ihr schädigt). Der Schimmel ist ein altes Fahrpferd, hat 2 gebrochene Rippen und ist nach 4 Jahren immer noch nicht sicher fahrbar. Manches dauert länger und wird vielleicht auch nicht mehr 100% ig.
Grundsätzlich ist das ähnlich wie beim Menschen auch, nur dass wir ein bisschen mehr über beobachten machen müssen, weil sie uns ihre Trigger nicht sagen können. Insbesondere, wenn wir den Ursprung des Traumas nicht genau kennen (zB wenn wir es bereits so kennengelernt haben). Oft gehen auch schwere physische Traumata mit psychischen einher. Mein Chaospony hatte als Jungpferd einen schweren Weideunfall, bei dem ua Blitze direkt neben ihr in den Boden eingeschlagen sind und sie sich im Zaun verheddert hat, also nicht weg kam. Seitdem ist die "durchgeknallt". Mit dem Wissen über besagten Unfall ist aber völlig klar, wo es herkommt, auch wenn ihre Trigger nicht immer aus menschlicher Perspektive Sinn ergeben. Dann habe ich irgendwann mal eine Doku über Soldaten und posttraumatische Störungen gesehen, joa, das hat mich sehr ans Pony erinnert. Seit besagtem Unfall sind inzwischen über 10 Jahre vergangen und an vielen Stellen konnten wir schon große Erfolge erzielen, aber es gibt immer noch Situationen, in denen sie getriggert wird und das ist auch OK.
Das Thema war sehr interessant Und ich kann mir gut vorstellen das solche Pferde überhaupt nicht einfach ist . Ich hatte zum Glück kein solches Pferd . Weil ich versuche immer vernünftig mit mein Pony gut um zugehen . Wenn das anders wäre würde ich mein Pony zu euch bringen. Weil ihr beiden eine sehr gute Arbeit macht mit sinn und Verstand. 👍🤠 Lg
Hallo und guten Morgen, meine Isi Stute musste an Pfingsten wegen Hochwasser evakuiert werden. Vorher hat sie sich in jede Pfütze gelegt, jetzt sind wir an jeder Pfütze am üben..... Sie geht nicht mehr ins tiefe Wasser
Ich habe eine 4 jährige Mustangstute die sich in vielen Bereichen sehr gut anstellt. Deshalb kann ich mir immer mal wieder anhören warum ich sie denn noch nicht weiter „fördere“ in ihrer Ausbildung. Straßen beim Ausreiten überqueren, längere Strecken reiten, mit dem Trailer wo hinfahren und reiten, galoppieren beim Ausreiten. Und meine Antwort: sie ist mental noch nicht so weit. Leider treffe ich immer wieder auf Reiter die dafür kein Verständnis haben und das sind dann auch die Reiter die ihr Pferd überfordern und traumatisieren.
Ich habe super Erfahrungen gemacht mit Bachblüten kombiniert mit traumabewußtem Training. Das ist natürlich sehr individuell. Finde es toll dass ihr euch solcher Pferdeseelen annehmt und sie dadurch eine zweite Chance bekommen 🙏🐴🍀
MMn ist ein wirkliches Trauma nur dann lösbar, wenn auch der Reiter sich von dem Trauma lösen kann. Vielleicht hilft dann ein Wechsel des Besitzers. Es gibt gewiss Traumata, die nie gelöst werden können, sowohl beim Tier als auch beim Menschen.
Wenn "Trauma" ein Name wäre, wäre es der von meinem Quarter... was der arme Kerl alles erleben musste, möchte ich gar nicht wissen. Ist für mich nach 5 J. jz auch nicht mehr relevant (obwohl ich mir lange Zeit darüber Gedanken gemacht habe). Ich habe gelernt die Situation anzunehmen wie sie ist, wir haben viel geschafft, mein Pferd vertraut mir. Aber es gibt Grenzen für ihn, die wird es vermutlich für immer geben,aber die kann ich akzeptieren und da geh ich auch nicht drüber. Weil ich weiß, das würde er nicht packen. Und ich finde, ein Tier, Pferd ist mir ggü zu nichts verpflichtet, es muss nicht vor mir seine Seele entblößen und sich mir komplett öffnen. Es gibt Gründe, warum dieses Pferd immer ein Stück seines Herzens bedeckt hält und ich weiß, was es ihn gekostet hat, sich überhaupt wieder positiv auf den Menschen einzulassen. Mittlerweile ist er keine Gefahr mehr für mich und andere, vor allem im normalen Ungang. Und hätten wir das nicht geschafft, wäre ein "normales" Leben für ihn nicht möglich gewesen. Kein Stallpersonal, Miteinsteller (Offenstall, was anderes geht bei dem Pferd eh nicht, wobei er mittlerweile auch Krankenbox akzeptiert, wenn nötig), Hufbearbeiter, Tierarzt haben Lust auf Pferde, die angreifen, solche Tiere gehen leider über kurz oder lang idR über ein Jordan. Was nicht selten vllt sogar eine Erlösung für sie ist.... Das schlimmste ist, dass kein Pferd "verdorben" auf die Welt kommt - sondern diese zerfetzten Pferdeseelen haben idR Menschen zu verantworten. Manche vllt unbewusst, jedoch viel zu viele durchaus bewusst und mit voller Absicht 😓
Ich hätte mir in dem Zusammenhang noch einen Exkurs zum falsch verstandenen desensibilisieren gewünscht. Auch da werden Pferde oft ohne Fluchtmöglichkeit und Auseinandersetzung in Todesangst versetzt und schwer traumatisiert. Die Unwissenheit der Besitzer und Reiter war immer schon lösbar, es gab und gibt ausser social media reichlich Literatur. Aber der Konsum davon erzeugt nicht unbedingt das Einfühlungsvermögen und die Empathie, die es für Pferde braucht.
@@christianelichtken1997 deshalb empfehlen wir immer das die Leute sich von guten Trainern unterstützen lassen… wir haben bei uns zb viele Menschen die zum Unterricht kommen aus ganz Europa. Angebote gibt es viele, man muss nur suchen. Liebe grüsse 🙂
Als ich vor ca. 35 Jahren die Pflege einer Westfalenstute übernommen hatte, gab sie keine Hufe. Ich habe herausgefunden, dass sie mit dem Hänger umgefallen war. Es hat bestimmt bald ein Jahr gedauert und ich hab's zum Glück hinbekommen. Man braucht viiiel Geduld und man darf nicht ängstlich sein, wenn mal wieder Panik aufkommt.
Thorin - der kleine Tinker - der kopfmäßig so "im Arsch" war :( und ihr ihm wieder Vertrauen gegeben habt! Das hat mich sehr berührt, da kamen mir die Tränen
Ich bin ganz bei euch. Aber leider ist es auch oft so das Traumata Chronisch werden können wenn zu viel Zeit vergeht. Beim "Tier" Mensch ist es einfacher, kann jedoch auch Jahre dauern bis man wieder soweit ist das man damit normal leben kann. Die angesprochenen Trigger sind individuell und es kann mitunter geschehen das sich Ereignisse die nichts mit dem eigentlichen Trauma zu tun haben wie z.B. Lärm oder Stress den Flashback auslösen. Liebe Gemeinde achtet bitte auf einander wie ihr mit Seelen umgeht egal ob Mensch oder Tier.
Meine Stute hatte einen Kutschunfall bevor ich sie kaufte. Nun wollte ich ja nicht fahren, deshalb habe ich sie gekauft. Ein paar Wochen später ist sie unter E-Litzen durch, hat Flatterband und zig Pfosten mitgerissen. Stürzte eine Böschung hinunter. Endlich riss der Sattelgurt. Eingeschlagene Zähne und eine Verletzung am Vorderbein sind verheilt. Die Seele nie. Wir haben mit unendlicher Geduld miteinander erreicht, dass sie gerne ins Gelände gegangen ist. Sehr guckig und schreckhaft war sie immer. Aber damit konnte ich leben. Dann hat sie mich mal verloren, als sie sich erschreckt hat. Ein anderes mal hat sie mich praktisch aus heiterem Himmel abgeblockt. Sie ist neben mir heim gelaufen wie ein geprügelten Hund und ließ sich 2 Tage nicht mehr anfassen. Das ist mir im Gelände noch mal passiert. Da bin ich aufs Genick gefallen. Sichtbaren Anlass gab es keinen. Wir waren schon gemütlich auf dem Heimweg. Nun dachte ich, ich fange erst mal wieder mit Platz Arbeit an. Mein Pony ließ mich übrigens immer freiwillig aufsteigen. Drehte sich zum Zaun. Oder ich konnte sie satteln, ohne sie anzubinden. Auf dem Platz hat sie sich vor dem Wind erschreckt und einen Satz gemacht. Ich hab mich gerade so halten können und wollte mich eben wieder zurecht setzen, da ging es ab. Lt Ostheopath ist alles in Ordnung. Mein Mann meinte, dass sie das eine Hinterbein immer etwas ausstellt. Vielleicht hat sie mit Reiter manchmal Probleme mit dem Gleichgewicht. Jedenfalls konnte ich von da an überhaupt nicht mehr aufs Pferd. Viel zu angespannt. Auch auf andere Pferde nicht. Bin jetzt inzwischen 61 Jahre alt. Mein Pony liebt es,in der Gruppe mit spazieren zu gehen, sich ausgiebig kraulen zu lassen und Boden Arbeit gegen Langeweile zu machen. Das ist für mich schon toll. Denn ich bin fast gar nicht mehr in den Stall. Nur zum misten. Hab so Panik geschoben. Irgendwann habe ich einen etwas idiotischen Versuch gemacht. Ich habe mich in die Mitte des Paddocks gesetzt undabgewartet, was passiert. Da kamen unsere drei Pferde auf mich zu und ständen jeweils mit dem Kopf ganz dicht bei mir und haben mich die halbe Stunde, die ich so saß, beschützt. Das hat mich zu Tränen gerührt. Seitdem kann ich wieder ohne ständig zu erschrecken ganz normal mit ihnen umgehen. Pferde sind einfach wundervolle Tiere. Schlimm, was Menschen ihnen bewusst oder unbewusst zufügen.
Danke für diesen wertvollen Beitrag! Ich hab tatsächlich erstmal eine Frage: Setzt ihr auch andere Pferde ein um traumatisierten Pferden zu helfen? Ich hab oft gelesen dass Pferde auch viel voneinander lernen, also kam mir der Gedanke: Könnte man ein Pferd mit Satteltrauma (oder Lärm-Trauma) zusammen mit einem erfahrenen, ruhigen Pferd trainieren, das dem traumatisierten Pferd zeigt: Guck mal, passiert doch gar nix. Also - war kein Trauma, aber mein Pferd hat sich lange standhaft geweigert durch fließende Gewässer zu gehen. Dann mussten wir bei einem Wanderritt durch eine Furt, die anderen haben mich in die Mitte genommen und sie ist durchgelaufen als wärs völlig normal. Seither ist es kein Problem mehr. Aber ich konnte ihr das nicht allein vermitteln - sie hat andere Pferde dafür gebraucht. Andere (eher hypothetische) Frage: Mein Pferd wurde nach dem Einreiten in der Reitschule geritten bis ich sie gekauft habe. Sie hat sich am Anfang als ich sie hatte mit Vehemenz gegen gebrochene Gebisse gewehrt (sehr sensibles Maul) und den Hals weggedrückt. Ich hab dann auf Stangengebiss gewechselt - seither ist einigemaßen Ruhe. Gäbe es eine Trainingsmethode mit der ich sie wieder an gebrochene Gebisse gewöhnen kann? Wär das überhaupt sinnvoll?
Ihr Lieben 2, ich kenne auch ein solches Pferd, dem geholfen werden muss. Die Besitzerin hat so Angst vor ihm, dass sie nicht mehr hingeht. Leider ist sie aber auch unerfahren und hat viel zu wenig Zeit. Ein Konik, glaube 10 Jahre. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass er in erfahrenen Händen und entsprechender Zeit ein super Kumpel werden kann. Aber wie findet man den richtigen Menschen?? Befürchte, der landet sonst in der Wurst😖
Vielen Dank für Eure gefühlvollen Ausführungen zum Thema Traumata beim Pferd. Ihr habt jetzt die Traumata besprochen, die das Reiten erschweren. Letztens hattet ihr von einem Pferd gesprochen, das den Verlust von Feunden nicht verkraftet hat. Könntet ihr das Thema Trauma nochmal unter den Gesichtspunkten Stallwechsel/Kumpelverlust/Besitzerwechsel thematisieren? Ich würde gern Eure Erfahrungen und Einschätzungen hierzu hören und, ob und wie ich einem Pferd dabei helfen kann.
Ich habe mich auch so einem angenommen und habe es mir einfacher vorgestellt. Ich weiß nur zum Teil was falsch gelaufen war. Ich beschäftige mich jetzt seit 4 Jahren mit ihm und er ist sehr viel weicher und lässiger geworden. Reitbar aber immer noch nicht. Wir probieren es jetzt zum 3. Mal mit klitzekleinen Schritten. Er darf zeigen wann es ihm zuviel wird.Das hilft. Wir reagieren weil er gelernt hat mit mir zu kommunizieren. Er möchte aber hat Angst.Ich hoffe es wird irgendwann ein Reitpferd.
Zeit ist das Stichwort. Habe einen Tinker aus schlechter Haltung, mehrfach traumatisiert, u.a durch Fesseln der Vorderbeine und mit der Peitsche auf Hinterbeine schlagen. Jetzt nach 5 Jahren lässt er sich freiwillig die Hufe vorne machen, Männer lässt er immer noch nicht an sich ran. Er hat volles Vertrauen zu mir, aber wenn ihn etwas aus der Vergangenheit triggert, und man weiß nicht was es ist,dann legt sich bei ihm ein Schalter um, z.B. bockt er den Reiter runter. Ob ich ihn jemals reiten kann, weiß Ich nicht, aber man kann auch spazieren gehen und Bodenarbeit machen. Er ist mein Seelenpferd und ich bereue keinen Tag, dass ich ihn gekauft habe
Meine stute geht nach einem Wolfsangriff auf einer Nachbarweide nicht mehr gerne ins Gelände. Bei dem Angriff kam ein fohlen zu Schaden und die Mutterstute wurde getötet. In bestimmten Situationen gerät meine Stute in absolute Panik.
Ich habe vor neun Jahren ein 8 Monate altes Pferd übernommen. Vorab gesagt, er ist bis heute bei mir und wir auch immer bei mir bleiben, aber auf Grund seiner Traumatisierung wird ein normaler Umgang nie möglich sein, auch an reiten ist nicht zu denken. Wir haben alles versucht, auch mit sehr kompetenten Trainern zusammen, keine Chance. Er hat das Trauma seit seiner Fohlenzeit, seit er bei mir ist kam es nicht zu einem weiteren traumatischem Erlebnis. Sobald bei der Bodenarbeit etwas passiert in der Umgebung, was er nicht einschätzen kann, tägliche Normalität auf einem Reithof, ist er innerhalb von Sekunden weg, reißt sich los und ist nicht mehr ansprechbar. Ich sage es ohne Übertreibung: Wir haben alles versucht, hören auch nie auf zu hoffen, dass Bodenarbeit doch irgendwann möglich ist, aber es geht zwei Schritte vorwärts und fünf Schritte zurück. Was ist die Konsequenz: Wir achten darauf, dass er so artgerecht wie möglich lebt und nicht unnötig unter Stress gesetzt wird. Er ist fröhlich und zufrieden, so lange er in seiner Herde ist. Das ist für uns mittlerweile die Hauptsache.
Die Pferdefrauunterwegs Maren hatt mir einen sehr guten Typ gegeben und der hat funktioniert. Mein Vollblut ging nicht durch ein kleines 1 Meter breites Bächlein. Die Vorbesitzerin brachte ihn auch nicht in grosse Bäche. Das kleine Bächlein habe ich 3 x probiert und musste jedesmal den Weg zurück gehen. Die Pferdefrau hatt mir gesagt: Lass mal das Bächlein weg und versuche es bei andern Bächlein. Hab ich gemacht und er geht überall durch. Das besagte Bächlein versuche ich im Frühjahr 25 nochmal. Mein Pferd hatte sicher ein traumatisches Erlebnis vor unserer gemeinsamen Zeit.
Das Problem, wenn Reiter und Pferd ein gemeinsames Trauma haben. Vielleicht sollte man dann beiden eine ehrliche neue Chance geben. Man triggert sich dann gegenseitig. Ein ehrlicher Trainer ist dann Gold wert !!! Selbst erlebt ... Das bedeutet nicht aufzugeben! Ich war mit der neuen Besitzerin ständig in Kontakt und das Problem x trat einfach nicht mehr auf !!!
Ich habe vor 5 Monate ein 14 jährigen Ablader gekauft. Er war von der ersten Minute auf mich fixiert und ich habe keine Probleme mit ihm solange ich ihn korrekt führe oder reite. Meine RB haben auch keine Probleme wenn ich dabei bin. Wenn ich beide Pferde führe und ich mal hinter die Vorderhand gerate rennt er davon. Er geht nur ca. 5 Meter von mir weg und bleibt stehen(fressen). Frage: Kommt dieses verhalten von einem früheren Ereigniss (Trauma) oder was kann das sein. Im Gelände macht er alles ohne probleme.
Meiner Erfahrung nach ist es leider nicht selten, dass sich Leute einbilden, es sei extrem einfach, ein Pferd selbst einzureiten. Ich finde, seit es alle möglichen YT Videos gibt, hat das eher zugenommen... "wie reite ich ein Jungpferd an in 3 einfachen Schritten" oder so. Im eigenen Umfeld erst letztens 2x selber gehört. "...kann ja nicht schwer sein, mach ich selber. Bin in jedem Urlaub geritten..."
Ein besonderes Thema habt ihr da angesprochen. Hatte sogar ein paar Tränchen in den Augen und Gänsehaut. Ich glaube das mein Jungpferd damals auch traumatisiert war. Das Absetzen verlief nicht sehr schön und ich habe mich in die Situation hineinfallen lassen weil die Züchterin es immer so gemacht hat. Hänger an den Stall fahren, Fohlen rein, Klappe zu und los. Sie kam direkt in die Aufzucht in eine große Herde und hat sich erst mal fast drei Wochen nicht mehr anfassen lassen bzw. kam auch nicht her. Is bestimmt auch der neuen Umgebung natürlich auch geschuldet gewesen aber ich glaube das dieses schnelle absetzen nicht schön war und ich würde das nie wieder so machen. Ich habe damals echt geweint als ich mich ihr dann eines Tages näherte und sie sich wieder streicheln ließ. Da es nicht so weit weg war sind wir einmal die Woche hin gefahren und haben sie besucht. Ab dem Tag hat sich dann aber alles geändert. Sie kam immer gleich her wenn wir kamen und hat sich gefreut wenn wir ein bisschen Zeit mit ihr verbrachten. Lief uns nach und war einfach gern bei uns. Vielleicht bewerte ich das auch falsch aber ich dachte mir das damals einfach das sie wohl traumatisiert war. Ich bin echt begeistert von euren Themen und von euch weil ihr so empathische tolle Menschen seid. Danke dafür.❤️❤❤
Können Pferde auch durch den Verlust eines anderen Pferdes ein Trauma erleiden ? Der Wallach der mit meiner Stute zusammen steht dreht völlig frei, wenn ich nur allein mit meiner Stute was machen will. Er hat davor zwei Stuten verloren und war da nicht so
Ja definitiv. Mein Wallach ist im Dezember vor den Augen meiner Stute (die beiden waren von Anfang an ein "Pärchen" in einer größeren Herde) verunglückt. Er riss sich die Aterie auf und klappte letztendlich in der Box neben ihr zusammen. Ich war dabei, meine Stute drehte durch, ich ebenfalls. Es dauerte Monate, bis sie sich wieder gefangen hat. Sie wollte von niemandem etwas wissen, bis auf eine Stute, an die sie sich klammerte. Reiten war lange nicht möglich. Erst mit freiarbeit hat sie sich langsam wieder geöffnet.
@@chrissy2502 oh Gott, wie schlimm ist das denn 😩 der Wallach hier ist jetzt 24 ig. Selbst wenn ich mit meiner Stute auf dem Platz was mache er in der Box ist und zu schauen kann dreht der durch.
@@Annett177 bei mir half es anfangs, wenn ich mich zu ihr in die box gesetzt habe, während die andere stute rausgebracht wurde (vorsicht bei kopflosen pferden!!!!). Dann hab ich irgendwann angefangen, mal kurz rauszugehen, zu fegen, futter zu richten o.ä. und dann wieder rein. (Sie war übrigens nie allein im stall. Dort standen zu der zeit, wenn ich übte immer ca 9 andere pferde. Nur eben die stute nicht). So haben wir das ausgedehnt. Wir sind zusammen mit der stute spazierengegangen, haben dann die wege (erstmal kurze stücke) getrennt usw. Wir waren zusammen auf dem platz. Mal gingen wir als erstes, mal die stute. Mit routine wurde es besser. Aber bis dahin gingen locker 6 monate in die Welt mit täglich kleinen Einheiten
Unser Percheron,Franz.Kaltblut, ist dick und rund.Der Sattel hält daher nicht 100 Prozent und ist etwa 4 x schon mit Reiter verrutscht. Er macht dann ein paar Galoppsprünge,hält an und wartet auf Hilfe...Cool 😊
Ich mag da eventuell falsch liegen. Ich denke wenn das eigene menschliche Ego und die fast grenzenlose Dummheit nicht meilenweit über dem Pferdewohl stehen würden dann hätte man bedeutend weniger von menchenhand vergurkte Pferde. Leider ist der leittragende IMMER das Pferd.
Der Kommentar der Vorbesitzerin „sie hat ja noch nie was schlimmes erlebt“ hat mich richtig wütend gemacht… 11 Jahre hat sie meine Stute bestätigt dass die Welt unsicher ist- sie konnte ihr den Halt und die Sicherheit nicht geben den Lola gebraucht hätte… ranghoch , super wach , scannt in 3 km Umkreis. Sie ist unsicher, braucht Vertrauen und eine sicheren Menschen an ihrer Seite. Sie wurde verkauft weil die Vorbesitzerin überfordert war. Ich wusste worauf ich mich einlasse. Lola hat ein Herz aus Gold und dass sie sich noch so auf mich einlassen kann🫶 - sicher war ich mir nicht. Aber sie ist so kooperativ und bemüht, wir haben auf allen Ebenen ( auch seelisch) gearbeitet und wir können alles miteinander machen. Nicht immer entspannt, aber ich fühle mich sicher mit ihr und ihre Sicherheit mit mir ist schon großartig und wächst noch. Sie ist wie sie ist , Schlaftablette wird sie nie sein- muss sie auch nicht. Wir gehen unseren Weg zusammen, 11 Jahre kann ich nicht löschen, egal.
Hatte leider mit vielen traumisierten Pferden zu tun. Einigen konnte ich etwas helfen, anderen leider nicht. Es waren nicht meine, entweder Reitbeteiligung oder Pfleger, da hat man nix zu melden.
Gut diskutiertes Thema mot vielen Anstößen zum Nachdenken. Und auch schön zu hören wie ihr selbst eure eigene Arbeit reflektiert und hinterfragt, sollte sich jeder eine scheibe davon abschneiden.
@@StephanieScholz-yq9fj Danke fürs lob
Das war wieder sehr Interessant für mich euch zuzuhören. Ihr könnt nicht im Ansatz erahnen wie froh ich bin das ihr so Empathisch mit den Pferden umgeht. Genau das vermisse ich zu oft. Im Ernst, manche Leute sollten sich ein Fahrrad kaufen und die Pferdeseelen mit ihrem Egoismus in Ruhe lassen.
❤❤❤Danke für euer Sein ❤❤❤
Danke für diesen wundervollen Beitrag! Was ihr an Empathie, Verständnis und Liebe ♥ für Pferde mitbringt ist unglaublich wertvoll für die Reiterwelt! Ihr bräuchtet wirklich ein eigenes Format im TV 📺, nicht nur wie damals die Pferdeprofis, wo es hauptsächlich um "Problempferde" geht. Die neue Sendung auf Kabel1 ist da schon ganz nett, ich schaue mir immer nur Eure Zusammenfassung auf RUclips an.... die anderen "Ranches" sind für mich eher uninteressant. Ihr könntet mit Eurer täglichen Arbeit eine ganze Sendung füllen 👌🏼. Die Reimanns haben ja auch eine eigene Sendung bekommen 😉, ganz im Ernst, es gibt mit Sicherheit genug Pferdefans, die das genauso sehen! Genau das finde ich auch interessant, Euer Alltag und die reelle tägliche Arbeit mit Pferden/Jungpferden, wie man sie eben NICHT von Anfang an versaut, selbst dran rum doktert, sondern eine gute Basis und Grundlage, mit viel Verständnis und Kommunikation schafft!
Mein Pferd hatte ein Trauma und es hat Jahre gedauert. Und selbst heute noch, nach 8Jahren, sehe ich ihm immer wieder kurz in den Augen die Angst an. Ganz raus, bekommt man verschiedene Sachen nie. Man kann lernen damit umzugehen und dem Pferd einen neuen Weg aufzeigen, aber ob es ganz weg geht, bezweifel ich auch. Man muss halt sehr feinfühlig mit solchen Pferden sein und das ihr Leben lang.
Wir haben auch ein Pferd, was ein Trauma erlitten hat .
Sie hat sich sehr verändert und es ist nichts mehr wie vorher. Das Vertrauen zum Menschen hat sie sehr in Frage gestellt. Mittlerweile ist es besser geworden, aber so wie vor dem Vorfall ist es nicht mehr.
Für mich ist und bleibt sie aber immer ein ganz besonderer Pferd .
Damit so etwas nicht wieder passiert, wird auch keines unserer Pferde unseren Hof verlassen .
Um das ganze vor dem dem Unfall und auch nachher zu schreiben , würde hier den Rahmen sprengen .
Ich finde es aber sehr gut das dieses Thema angesprochen wurde .
Ich bin mit meiner Stute im letzten Jahr, in welchem es ja unendlich viel geregnet hat, beim ausreiten auf einer Wiese die wir immer geritten sind, bis zum Bauch im Schlamm eingesunken. Wir sind mit Mühe und Not wieder alleine rausbekommen, weil ich nicht hektisch wurde und mein Pferd mir 100% vertraut hat und ebenfalls gelassen blieb. Danach mochte sie nicht mehr diesen Weg gehen und sie versucht permanent Schlamm oder tiefen Boden zu meiden.
Ich nenne das IHR SCHLAMMTRAUMA❤❤❤
Es sind Seelen Bernd und noch dazu Wundervolle. ❤
Ich geb dir absolut recht. ❤❤
Meine Stute hatte einen Reitunfall, sie ist gestiegen und samt Reiterin umgefallen. Dann habe ich sie gekauft. Ich habe ihr versprochen, dass wir das wieder hinbekommen , aber sie es auch wollen muss. Diese Momente, in welchen das Pferd die Seele nach solchen Situationen wieder aufmacht, das sind die tiegehendsten Momente der eigenen Seele in meinem Leben gewesen. Bei euch ist es eure Arbeit, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr solche Momente oft habt und das macht euch und eure Arbeit so toll. Ihr seid fachlich tolle Trainer aber ihr seid auch seelisch die letzte Rettung für manche Pferde. Ich wollte meine Stute immer zu dir bringen Bernd. Leider sind eure Plätze gut belegt aber ich habe dank eurer Unterstützung, sei es Bücher, webinare, Mitgliederbereich auf RUclips, zu verdanken, dass meine Hafi Stute mir ihre Seele wieder anvertraut hat. ❤
❤❤
💙💙💙💙
Ja,es gibt Schäden,die bleiben für immer 😢.Können nur gelindert werden.Mit viel Verständnis,Geduld,Weisheit und auch Mut...❤
Kenne ich leider auch. Mein Wallach (ehem. Springpferd) wurde offenbar nicht sehr nett mit Stangen gearbeitet. Anfang des Jahres war kein ruhiger Schritt in der Halle möglich sobald eine Stange irgendwo lag, an drübergehen war überhaupt nicht zu denken. Jetzt mit viel Ruhe und Übung kann ich ihn über einzelne Stangen schicken aber man sieht immer noch wieviel Angst er vor diesen Stangen hat
Vor 9 Jahren haben wir ein Jungpferd gekauft. Wir waren durch Zufall beim ersten Mal als jemand oben saß dabei und er war mega brav. Da war er 4. Beim Reiten am Viereck hat er sich damals manchmal erschreckt aber sonst wirklich ein sehr entspanntes und konzentriertes Pferd. Auch bei der Bodenarbeit mega motiviert. Wir haben keine Ahnung was vor uns mit diesem Pferd an dem Stall passiert ist aber nach dem Kauf (das Abreiten hat im November begonnen) im Sommer als sie dann wieder das Viereck beregnet haben, hatte er wirklich panische Angst davor. Er hatte zu Beginn auch Angst am Waschplatz aber das ging ziemlich schnell weg aber die panische Angst vor der Beregnungsanlage am Viereck blieb. Wir haben mit einem guten Trainer der wirklich endlos Geduld mitbrachte daran gearbeitet aber dort wurde es einfach nicht besser. Draußen ging die Angst vor den großen Beregnungsanlagen schnell weg, spritzende Schläuche oder sonst was waren auch kein Problem mehr. Wir waren wirklich Jahre mit diesem Pferd an dem Stall und die Panik vor dieser Beregnungsanlage wurde nicht ein bisschen besser. Wir sind dann als er fast 9 war in einen anderen Stall gezogen. Da war auch eine Beregnungsanlage am Viereck und er war kurz angespannt als er sie gesehen hat aber hat sich schnell gemerkt dass nichts schlimmes passiert und war wieder entspannt. Der Trainer war auch überrascht dass er kein Problem mit der Beregnung im neuen Stall hatte obwohl sie die selben Geräusche und alles wie die andere gemacht hat. Keine Ahnung was ihm dort passiert ist. Wir haben mit allen möglichen Leuten geredet die ihn vor uns kannten und natürlich auch mit der Stallbesitzerin und der Trainerin die ihn angeritten ist aber niemand hat uns eine Antwort gegeben.
Anmerkung: Wir haben ihn damals beim anreiten kennengelernt und nach ein paar Wochen haben wir ihn dann gekauft. Wir haben die Stallbesitzerin gefragt weil er ihr gehörte und erst die zweite Besitzerin nach der Züchterin war.
Meine Stute habe ich übernommen ohne Ihre Geschichte zu kennen. Sie hat ein paar Narben, größere und kleinere.
Als sie zu mir kam hatte sie große Angst vor bestimmten Personen und bestimmten Pferden, aber nicht allen. Alles was bei mir nach und nach ging, ließ sie bei Fremden noch lange nicht zu. Sie geriet besonders in Aufregung wenn sie sah, wie andere Pferde piaffieren oder passagieren aber je nach Pferd brauchte es nur die reine Präsenz um sie zu erschrecken. Sie kam in kleine Oldie- Offenstall Gruppen mit lieben ruhigen Artgenossen, dadurch wurde es etwas besser, verschwand aber nicht. Sie tat sich darüber hinaus extrem schwer damit durch Engpässe zu gehen, zwischen Mensch und Bande zu gehen, durch Tore, in engen Räumen war anfangs keine Versorgung möglich. Das habe ich alles gezielt mit ihr geübt. Wenn ein Pferd in großer Panik nicht flüchten kann, bleibt etwas zurück. Die Flucht ermöglicht eine Verarbeitung. Leider kann man ein Pferd nicht jedes mal laufen lassen wenn es Angst hat, damit es Verarbeiten kann.
Das Dumme war, dass sie sich oft einfach kopflos losgerissen hat und in Panik weggelaufen ist - das musste ich früh erkennen und einschätzen lernen damit die Situation gar nicht erst entsteht. Nach 7 Jahren passieren noch immer Dinge die ich nicht abwenden kann. Sie ist mittlerweile fast kugelsicher - einfach nur durch das erleben von unzähligen neuen „harmlosen“ Begegnungen mit Mensch und Pferd.
Aber zuletzt passierte folgendes: Wir sind auf einem schmalen Pfad unterwegs, ein anderes Pferd kommt entgegen - das andere Pferd erschrickt sich kurz nachdem es an uns vorüber gelaufen ist und läuft rückwärts wieder auf uns zu - meine Stute fällt durch den Tumult in ihrem Rücken zurück in alte Muster und gerät in Bruchteilen von Sekunden in Panik und rennt weg. So schnell kannst Du gar nicht reagieren.
Sooo ein toller Bericht....
Danke
Des Menschen Wille ist des Pferdes Himmelsreich.Diese Ausage begleitet mich schon mein ganzes Leben mit den Pferden 😢😢
Bei manchen Beispielen, wünschte ich es gäbe eine Einblendung welches Tier das war aus der Sendung um wieder einen Bezug dazu zu haben. Ist natürlich viel Aufwand das noch zu editieren, aber fände ich irgendwie ganz schön.
Mein zweites Pferd, den ich von Fohlen auf kannte aber erst 4jährig gekauft habe hatte 2 blöde Erfahrungen im ersten halben Jahr. Mit 6 Wochen musste er für 2 Wochen mit Mama in die Klinik, weil diese eine üble Sturzverletzung hatte und er wurde ziemlich rüde in den Hänger getragen. Außerdem fand es der Vorbesitzer eine gute Idee, den Hufabszess den er mit 6 Monaten hatte gleich mit dem Absetzen zu verbinden. So kamen alle Pferde in der früh auf die Weide und er hatte Boxenruhe und musste alleine drin bleiben. Das war definiv mega traumatisierend für Ihn . Haben lange an der Panik vor dem Eingesperrtsein, Alleinesein, vorallem angehängt alleinesein, gearbeitet, leider waren nicht alle Ratschläge vor 25 Jahren so sinnvoll - würde ich heute ganz anders angehen. Er ist ein tolles Pferd geworden, aber an manchen Tagen war die Triggergefahr einfach höher, das musste man wissen. Er war nie ein Fan von Boxen, Hängerfahren oder Alleinesein, hat im Normalfall aber letztlich alles "aushalten" können, ohne hysterisch zu werden.
Traumaverarbeitung und - Ausheilung ist glaube ich eine lebenslange Aufgabe , die mit viel positiver Erfahrung/ Arbeit, Vertrauen aber leichter wird. Vielen Dank im Namen der Pferde für Eure Arbeit und Euer Wahnsinns -❤volles Verständnis für die Pferde❤❤❤
Komplexes Thema 😅, Dank dafür, dass ihr es aufgegriffen habt.
Bernd sagte am Anfang, die Traumata bei Pferden sind im Grunde psychisch. Später sagte er, für das Pferd als Fluchttier ist hochtraumatisch, nicht weg zu können.
Ich würde zusammenfassen, dass die meisten Traumata nicht per se psychisch sind (man kann ein Pferd auf der großen Weide anbrüllen und es passiert kein Trauma), sondern zuerst körperlich (schlimme Situation und ich kann nicht weg) und daraus folgend psychisch (direkt oder indirekt über den Menschen).
Was ich sehr schön fand, war die Aussage "Es sind alles Seelen" (die ihr schädigt).
Der Schimmel ist ein altes Fahrpferd, hat 2 gebrochene Rippen und ist nach 4 Jahren immer noch nicht sicher fahrbar. Manches dauert länger und wird vielleicht auch nicht mehr 100% ig.
Grundsätzlich ist das ähnlich wie beim Menschen auch, nur dass wir ein bisschen mehr über beobachten machen müssen, weil sie uns ihre Trigger nicht sagen können. Insbesondere, wenn wir den Ursprung des Traumas nicht genau kennen (zB wenn wir es bereits so kennengelernt haben). Oft gehen auch schwere physische Traumata mit psychischen einher.
Mein Chaospony hatte als Jungpferd einen schweren Weideunfall, bei dem ua Blitze direkt neben ihr in den Boden eingeschlagen sind und sie sich im Zaun verheddert hat, also nicht weg kam. Seitdem ist die "durchgeknallt". Mit dem Wissen über besagten Unfall ist aber völlig klar, wo es herkommt, auch wenn ihre Trigger nicht immer aus menschlicher Perspektive Sinn ergeben. Dann habe ich irgendwann mal eine Doku über Soldaten und posttraumatische Störungen gesehen, joa, das hat mich sehr ans Pony erinnert.
Seit besagtem Unfall sind inzwischen über 10 Jahre vergangen und an vielen Stellen konnten wir schon große Erfolge erzielen, aber es gibt immer noch Situationen, in denen sie getriggert wird und das ist auch OK.
Danke fuer diese Coffee Time.
Bester Blinky Fisch Duscher ;)
Das Thema war sehr interessant
Und ich kann mir gut vorstellen das solche Pferde überhaupt nicht einfach ist .
Ich hatte zum Glück kein solches Pferd .
Weil ich versuche immer vernünftig mit mein Pony gut um zugehen .
Wenn das anders wäre würde ich mein Pony zu euch bringen.
Weil ihr beiden eine sehr gute Arbeit macht mit sinn und Verstand. 👍🤠
Lg
Hallo und guten Morgen, meine Isi Stute musste an Pfingsten wegen Hochwasser evakuiert werden. Vorher hat sie sich in jede Pfütze gelegt, jetzt sind wir an jeder Pfütze am üben..... Sie geht nicht mehr ins tiefe Wasser
Ich habe eine 4 jährige Mustangstute die sich in vielen Bereichen sehr gut anstellt. Deshalb kann ich mir immer mal wieder anhören warum ich sie denn noch nicht weiter „fördere“ in ihrer Ausbildung.
Straßen beim Ausreiten überqueren, längere Strecken reiten, mit dem Trailer wo hinfahren und reiten, galoppieren beim Ausreiten.
Und meine Antwort: sie ist mental noch nicht so weit.
Leider treffe ich immer wieder auf Reiter die dafür kein Verständnis haben und das sind dann auch die Reiter die ihr Pferd überfordern und traumatisieren.
Ich habe super Erfahrungen gemacht mit Bachblüten kombiniert mit traumabewußtem Training. Das ist natürlich sehr individuell.
Finde es toll dass ihr euch solcher Pferdeseelen annehmt und sie dadurch eine zweite Chance bekommen 🙏🐴🍀
Bachblüten haben mir bei meinem Pferd tatsächlich den Durchbruch gebracht. Hab nicht dran geglaubt
Ganz schlimm ist wenn traumatisierte Pferde an Hobbyreiter verkauft werden und es verschwiegen wird dass da was passiert ist.
MMn ist ein wirkliches Trauma nur dann lösbar, wenn auch der Reiter sich von dem Trauma lösen kann. Vielleicht hilft dann ein Wechsel des Besitzers. Es gibt gewiss Traumata, die nie gelöst werden können, sowohl beim Tier als auch beim Menschen.
Wenn "Trauma" ein Name wäre, wäre es der von meinem Quarter... was der arme Kerl alles erleben musste, möchte ich gar nicht wissen. Ist für mich nach 5 J. jz auch nicht mehr relevant (obwohl ich mir lange Zeit darüber Gedanken gemacht habe).
Ich habe gelernt die Situation anzunehmen wie sie ist, wir haben viel geschafft, mein Pferd vertraut mir. Aber es gibt Grenzen für ihn, die wird es vermutlich für immer geben,aber die kann ich akzeptieren und da geh ich auch nicht drüber. Weil ich weiß, das würde er nicht packen. Und ich finde, ein Tier, Pferd ist mir ggü zu nichts verpflichtet, es muss nicht vor mir seine Seele entblößen und sich mir komplett öffnen. Es gibt Gründe, warum dieses Pferd immer ein Stück seines Herzens bedeckt hält und ich weiß, was es ihn gekostet hat, sich überhaupt wieder positiv auf den Menschen einzulassen.
Mittlerweile ist er keine Gefahr mehr für mich und andere, vor allem im normalen Ungang. Und hätten wir das nicht geschafft, wäre ein "normales" Leben für ihn nicht möglich gewesen. Kein Stallpersonal, Miteinsteller (Offenstall, was anderes geht bei dem Pferd eh nicht, wobei er mittlerweile auch Krankenbox akzeptiert, wenn nötig), Hufbearbeiter, Tierarzt haben Lust auf Pferde, die angreifen, solche Tiere gehen leider über kurz oder lang idR über ein Jordan. Was nicht selten vllt sogar eine Erlösung für sie ist....
Das schlimmste ist, dass kein Pferd "verdorben" auf die Welt kommt - sondern diese zerfetzten Pferdeseelen haben idR Menschen zu verantworten. Manche vllt unbewusst, jedoch viel zu viele durchaus bewusst und mit voller Absicht 😓
👍👍💖💖
Ich hätte mir in dem Zusammenhang noch einen Exkurs zum falsch verstandenen desensibilisieren gewünscht. Auch da werden Pferde oft ohne Fluchtmöglichkeit und Auseinandersetzung in Todesangst versetzt und schwer traumatisiert. Die Unwissenheit der Besitzer und Reiter war immer schon lösbar, es gab und gibt ausser social media reichlich Literatur. Aber der Konsum davon erzeugt nicht unbedingt das Einfühlungsvermögen und die Empathie, die es für Pferde braucht.
@@christianelichtken1997 deshalb empfehlen wir immer das die Leute sich von guten Trainern unterstützen lassen… wir haben bei uns zb viele Menschen die zum Unterricht kommen aus ganz Europa. Angebote gibt es viele, man muss nur suchen. Liebe grüsse 🙂
Ich kenne viele Pferde, die aus einem Profiberitt mit einem Trauma zurückgekommen sind - es gibt leider wenige gute Trainer
Als ich vor ca. 35 Jahren die Pflege einer Westfalenstute übernommen hatte, gab sie keine Hufe. Ich habe herausgefunden, dass sie mit dem Hänger umgefallen war. Es hat bestimmt bald ein Jahr gedauert und ich hab's zum Glück hinbekommen. Man braucht viiiel Geduld und man darf nicht ängstlich sein, wenn mal wieder Panik aufkommt.
Thorin - der kleine Tinker - der kopfmäßig so "im Arsch" war :( und ihr ihm wieder Vertrauen gegeben habt! Das hat mich sehr berührt, da kamen mir die Tränen
Ich bin ganz bei euch. Aber leider ist es auch oft so das Traumata Chronisch werden können wenn zu viel Zeit vergeht. Beim "Tier" Mensch ist es einfacher, kann jedoch auch Jahre dauern bis man wieder soweit ist das man damit normal leben kann. Die angesprochenen Trigger sind individuell und es kann mitunter geschehen das sich Ereignisse die nichts mit dem eigentlichen Trauma zu tun haben wie z.B. Lärm oder Stress den Flashback auslösen.
Liebe Gemeinde achtet bitte auf einander wie ihr mit Seelen umgeht egal ob Mensch oder Tier.
Meine Stute hatte einen Kutschunfall bevor ich sie kaufte. Nun wollte ich ja nicht fahren, deshalb habe ich sie gekauft. Ein paar Wochen später ist sie unter E-Litzen durch, hat Flatterband und zig Pfosten mitgerissen. Stürzte eine Böschung hinunter. Endlich riss der Sattelgurt. Eingeschlagene Zähne und eine Verletzung am Vorderbein sind verheilt. Die Seele nie. Wir haben mit unendlicher Geduld miteinander erreicht, dass sie gerne ins Gelände gegangen ist. Sehr guckig und schreckhaft war sie immer. Aber damit konnte ich leben.
Dann hat sie mich mal verloren, als sie sich erschreckt hat. Ein anderes mal hat sie mich praktisch aus heiterem Himmel abgeblockt. Sie ist neben mir heim gelaufen wie ein geprügelten Hund und ließ sich 2 Tage nicht mehr anfassen. Das ist mir im Gelände noch mal passiert. Da bin ich aufs Genick gefallen. Sichtbaren Anlass gab es keinen. Wir waren schon gemütlich auf dem Heimweg.
Nun dachte ich, ich fange erst mal wieder mit Platz Arbeit an. Mein Pony ließ mich übrigens immer freiwillig aufsteigen. Drehte sich zum Zaun. Oder ich konnte sie satteln, ohne sie anzubinden. Auf dem Platz hat sie sich vor dem Wind erschreckt und einen Satz gemacht. Ich hab mich gerade so halten können und wollte mich eben wieder zurecht setzen, da ging es ab. Lt Ostheopath ist alles in Ordnung. Mein Mann meinte, dass sie das eine Hinterbein immer etwas ausstellt. Vielleicht hat sie mit Reiter manchmal Probleme mit dem Gleichgewicht.
Jedenfalls konnte ich von da an überhaupt nicht mehr aufs Pferd. Viel zu angespannt. Auch auf andere Pferde nicht. Bin jetzt inzwischen 61 Jahre alt. Mein Pony liebt es,in der Gruppe mit spazieren zu gehen, sich ausgiebig kraulen zu lassen und Boden Arbeit gegen Langeweile zu machen. Das ist für mich schon toll. Denn ich bin fast gar nicht mehr in den Stall. Nur zum misten. Hab so Panik geschoben.
Irgendwann habe ich einen etwas idiotischen Versuch gemacht. Ich habe mich in die Mitte des Paddocks gesetzt undabgewartet, was passiert. Da kamen unsere drei Pferde auf mich zu und ständen jeweils mit dem Kopf ganz dicht bei mir und haben mich die halbe Stunde, die ich so saß, beschützt. Das hat mich zu Tränen gerührt.
Seitdem kann ich wieder ohne ständig zu erschrecken ganz normal mit ihnen umgehen.
Pferde sind einfach wundervolle Tiere. Schlimm, was Menschen ihnen bewusst oder unbewusst zufügen.
Ich hab die letzten 40 J. damit verbracht, Traumata zu erklären, zu lindern, zu ' reparieren '.
Danke für diesen wertvollen Beitrag!
Ich hab tatsächlich erstmal eine Frage: Setzt ihr auch andere Pferde ein um traumatisierten Pferden zu helfen? Ich hab oft gelesen dass Pferde auch viel voneinander lernen, also kam mir der Gedanke: Könnte man ein Pferd mit Satteltrauma (oder Lärm-Trauma) zusammen mit einem erfahrenen, ruhigen Pferd trainieren, das dem traumatisierten Pferd zeigt: Guck mal, passiert doch gar nix.
Also - war kein Trauma, aber mein Pferd hat sich lange standhaft geweigert durch fließende Gewässer zu gehen. Dann mussten wir bei einem Wanderritt durch eine Furt, die anderen haben mich in die Mitte genommen und sie ist durchgelaufen als wärs völlig normal. Seither ist es kein Problem mehr. Aber ich konnte ihr das nicht allein vermitteln - sie hat andere Pferde dafür gebraucht.
Andere (eher hypothetische) Frage: Mein Pferd wurde nach dem Einreiten in der Reitschule geritten bis ich sie gekauft habe. Sie hat sich am Anfang als ich sie hatte mit Vehemenz gegen gebrochene Gebisse gewehrt (sehr sensibles Maul) und den Hals weggedrückt. Ich hab dann auf Stangengebiss gewechselt - seither ist einigemaßen Ruhe. Gäbe es eine Trainingsmethode mit der ich sie wieder an gebrochene Gebisse gewöhnen kann? Wär das überhaupt sinnvoll?
Ser gut das Thema sehr interessant..😅😅😅😊😊😊😊😊😊😊😂😂
Ihr Lieben 2, ich kenne auch ein solches Pferd, dem geholfen werden muss. Die Besitzerin hat so Angst vor ihm, dass sie nicht mehr hingeht. Leider ist sie aber auch unerfahren und hat viel zu wenig Zeit. Ein Konik, glaube 10 Jahre. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass er in erfahrenen Händen und entsprechender Zeit ein super Kumpel werden kann. Aber wie findet man den richtigen Menschen?? Befürchte, der landet sonst in der Wurst😖
Vielen Dank für Eure gefühlvollen Ausführungen zum Thema Traumata beim Pferd.
Ihr habt jetzt die Traumata besprochen, die das Reiten erschweren. Letztens hattet ihr von einem Pferd gesprochen, das den Verlust von Feunden nicht verkraftet hat. Könntet ihr das Thema Trauma nochmal unter den Gesichtspunkten Stallwechsel/Kumpelverlust/Besitzerwechsel thematisieren? Ich würde gern Eure Erfahrungen und Einschätzungen hierzu hören und, ob und wie ich einem Pferd dabei helfen kann.
Ich habe mich auch so einem angenommen und habe es mir einfacher vorgestellt.
Ich weiß nur zum Teil was falsch gelaufen war.
Ich beschäftige mich jetzt seit 4 Jahren mit ihm und er ist sehr viel weicher und lässiger geworden.
Reitbar aber immer noch nicht.
Wir probieren es jetzt zum 3. Mal mit klitzekleinen Schritten. Er darf zeigen wann es ihm zuviel wird.Das hilft.
Wir reagieren weil er gelernt hat mit mir zu kommunizieren.
Er möchte aber hat Angst.Ich hoffe es wird irgendwann ein Reitpferd.
Zeit ist das Stichwort. Habe einen Tinker aus schlechter Haltung, mehrfach traumatisiert, u.a durch Fesseln der Vorderbeine und mit der Peitsche auf Hinterbeine schlagen. Jetzt nach 5 Jahren lässt er sich freiwillig die Hufe vorne machen, Männer lässt er immer noch nicht an sich ran. Er hat volles Vertrauen zu mir, aber wenn ihn etwas aus der Vergangenheit triggert, und man weiß nicht was es ist,dann legt sich bei ihm ein Schalter um, z.B. bockt er den Reiter runter. Ob ich ihn jemals reiten kann, weiß Ich nicht, aber man kann auch spazieren gehen und Bodenarbeit machen. Er ist mein Seelenpferd und ich bereue keinen Tag, dass ich ihn gekauft habe
Meine stute geht nach einem Wolfsangriff auf einer Nachbarweide nicht mehr gerne ins Gelände. Bei dem Angriff kam ein fohlen zu Schaden und die Mutterstute wurde getötet. In bestimmten Situationen gerät meine Stute in absolute Panik.
Ich habe vor neun Jahren ein 8 Monate altes Pferd übernommen. Vorab gesagt, er ist bis heute bei mir und wir auch immer bei mir bleiben, aber auf Grund seiner Traumatisierung wird ein normaler Umgang nie möglich sein, auch an reiten ist nicht zu denken. Wir haben alles versucht, auch mit sehr kompetenten Trainern zusammen, keine Chance. Er hat das Trauma seit seiner Fohlenzeit, seit er bei mir ist kam es nicht zu einem weiteren traumatischem Erlebnis. Sobald bei der Bodenarbeit etwas passiert in der Umgebung, was er nicht einschätzen kann, tägliche Normalität auf einem Reithof, ist er innerhalb von Sekunden weg, reißt sich los und ist nicht mehr ansprechbar. Ich sage es ohne Übertreibung: Wir haben alles versucht, hören auch nie auf zu hoffen, dass Bodenarbeit doch irgendwann möglich ist, aber es geht zwei Schritte vorwärts und fünf Schritte zurück. Was ist die Konsequenz: Wir achten darauf, dass er so artgerecht wie möglich lebt und nicht unnötig unter Stress gesetzt wird. Er ist fröhlich und zufrieden, so lange er in seiner Herde ist. Das ist für uns mittlerweile die Hauptsache.
Die Pferdefrauunterwegs Maren hatt mir einen sehr guten Typ gegeben und der hat funktioniert.
Mein Vollblut ging nicht durch ein kleines 1 Meter breites Bächlein. Die Vorbesitzerin brachte ihn auch nicht in grosse Bäche.
Das kleine Bächlein habe ich 3 x probiert und musste jedesmal den Weg zurück gehen.
Die Pferdefrau hatt mir gesagt: Lass mal das Bächlein weg und versuche es bei andern Bächlein.
Hab ich gemacht und er geht überall durch. Das besagte Bächlein versuche ich im Frühjahr 25 nochmal.
Mein Pferd hatte sicher ein traumatisches Erlebnis vor unserer gemeinsamen Zeit.
Das Problem, wenn Reiter und Pferd ein gemeinsames Trauma haben. Vielleicht sollte man dann beiden eine ehrliche neue Chance geben. Man triggert sich dann gegenseitig. Ein ehrlicher Trainer ist dann Gold wert !!! Selbst erlebt ... Das bedeutet nicht aufzugeben! Ich war mit der neuen Besitzerin ständig in Kontakt und das Problem x trat einfach nicht mehr auf !!!
Ich habe vor 5 Monate ein 14 jährigen Ablader gekauft. Er war von der ersten Minute auf mich fixiert und ich habe keine Probleme mit ihm solange ich ihn korrekt führe oder reite. Meine RB haben auch keine Probleme wenn ich dabei bin. Wenn ich beide Pferde führe und ich mal hinter die Vorderhand gerate rennt er davon. Er geht nur ca. 5 Meter von mir weg und bleibt stehen(fressen).
Frage:
Kommt dieses verhalten von einem früheren Ereigniss (Trauma) oder was kann das sein.
Im Gelände macht er alles ohne probleme.
Mein Pferd hatte einen Autounfall und hat seit dem bisher Probleme im Straßenverkehr. Diese kann man aber gut üben auf dem Platz.
Meiner Erfahrung nach ist es leider nicht selten, dass sich Leute einbilden, es sei extrem einfach, ein Pferd selbst einzureiten. Ich finde, seit es alle möglichen YT Videos gibt, hat das eher zugenommen... "wie reite ich ein Jungpferd an in 3 einfachen Schritten" oder so. Im eigenen Umfeld erst letztens 2x selber gehört. "...kann ja nicht schwer sein, mach ich selber. Bin in jedem Urlaub geritten..."
Warum nennt der Bernd immer allé "Ponys"?
Ein besonderes Thema habt ihr da angesprochen. Hatte sogar ein paar Tränchen in den Augen und Gänsehaut.
Ich glaube das mein Jungpferd damals auch traumatisiert war.
Das Absetzen verlief nicht sehr schön und ich habe mich in die Situation hineinfallen lassen weil die Züchterin es immer so gemacht hat.
Hänger an den Stall fahren, Fohlen rein, Klappe zu und los.
Sie kam direkt in die Aufzucht in eine große Herde und hat sich erst mal fast drei Wochen nicht mehr anfassen lassen bzw. kam auch nicht her.
Is bestimmt auch der neuen Umgebung natürlich auch geschuldet gewesen aber ich glaube das dieses schnelle absetzen nicht schön war und ich würde das nie wieder so machen.
Ich habe damals echt geweint als ich mich ihr dann eines Tages näherte und sie sich wieder streicheln ließ.
Da es nicht so weit weg war sind wir einmal die Woche hin gefahren und haben sie besucht.
Ab dem Tag hat sich dann aber alles geändert. Sie kam immer gleich her wenn wir kamen und hat sich gefreut wenn wir ein bisschen Zeit mit ihr verbrachten. Lief uns nach und war einfach gern bei uns.
Vielleicht bewerte ich das auch falsch aber ich dachte mir das damals einfach das sie wohl traumatisiert war.
Ich bin echt begeistert von euren Themen und von euch weil ihr so empathische tolle Menschen seid.
Danke dafür.❤️❤❤
Können Pferde auch durch den Verlust eines anderen Pferdes ein Trauma erleiden ? Der Wallach der mit meiner Stute zusammen steht dreht völlig frei, wenn ich nur allein mit meiner Stute was machen will. Er hat davor zwei Stuten verloren und war da nicht so
Ja definitiv. Mein Wallach ist im Dezember vor den Augen meiner Stute (die beiden waren von Anfang an ein "Pärchen" in einer größeren Herde) verunglückt. Er riss sich die Aterie auf und klappte letztendlich in der Box neben ihr zusammen. Ich war dabei, meine Stute drehte durch, ich ebenfalls.
Es dauerte Monate, bis sie sich wieder gefangen hat. Sie wollte von niemandem etwas wissen, bis auf eine Stute, an die sie sich klammerte. Reiten war lange nicht möglich. Erst mit freiarbeit hat sie sich langsam wieder geöffnet.
@@chrissy2502 oh Gott, wie schlimm ist das denn 😩 der Wallach hier ist jetzt 24 ig. Selbst wenn ich mit meiner Stute auf dem Platz was mache er in der Box ist und zu schauen kann dreht der durch.
@@Annett177 bei mir half es anfangs, wenn ich mich zu ihr in die box gesetzt habe, während die andere stute rausgebracht wurde (vorsicht bei kopflosen pferden!!!!). Dann hab ich irgendwann angefangen, mal kurz rauszugehen, zu fegen, futter zu richten o.ä. und dann wieder rein. (Sie war übrigens nie allein im stall. Dort standen zu der zeit, wenn ich übte immer ca 9 andere pferde. Nur eben die stute nicht). So haben wir das ausgedehnt. Wir sind zusammen mit der stute spazierengegangen, haben dann die wege (erstmal kurze stücke) getrennt usw.
Wir waren zusammen auf dem platz. Mal gingen wir als erstes, mal die stute.
Mit routine wurde es besser.
Aber bis dahin gingen locker 6 monate in die Welt mit täglich kleinen Einheiten
Unser Percheron,Franz.Kaltblut, ist dick und rund.Der Sattel hält daher nicht 100 Prozent und ist etwa 4 x schon mit Reiter verrutscht. Er macht dann ein paar Galoppsprünge,hält an und wartet auf Hilfe...Cool 😊
Ich mag da eventuell falsch liegen. Ich denke wenn das eigene menschliche Ego und die fast grenzenlose Dummheit nicht meilenweit über dem Pferdewohl stehen würden dann hätte man bedeutend weniger von menchenhand vergurkte Pferde. Leider ist der leittragende IMMER das Pferd.
Der Kommentar der Vorbesitzerin „sie hat ja noch nie was schlimmes erlebt“ hat mich richtig wütend gemacht… 11 Jahre hat sie meine Stute bestätigt dass die Welt unsicher ist- sie konnte ihr den Halt und die Sicherheit nicht geben den Lola gebraucht hätte… ranghoch , super wach , scannt in 3 km Umkreis. Sie ist unsicher, braucht Vertrauen und eine sicheren Menschen an ihrer Seite. Sie wurde verkauft weil die Vorbesitzerin überfordert war. Ich wusste worauf ich mich einlasse. Lola hat ein Herz aus Gold und dass sie sich noch so auf mich einlassen kann🫶 - sicher war ich mir nicht. Aber sie ist so kooperativ und bemüht, wir haben auf allen Ebenen ( auch seelisch) gearbeitet und wir können alles miteinander machen. Nicht immer entspannt, aber ich fühle mich sicher mit ihr und ihre Sicherheit mit mir ist schon großartig und wächst noch. Sie ist wie sie ist , Schlaftablette wird sie nie sein- muss sie auch nicht. Wir gehen unseren Weg zusammen, 11 Jahre kann ich nicht löschen, egal.
Hatte leider mit vielen traumisierten Pferden zu tun. Einigen konnte ich etwas helfen, anderen leider nicht. Es waren nicht meine, entweder Reitbeteiligung oder Pfleger, da hat man nix zu melden.
Es sind Seelen Bernd und noch dazu Wundervolle. ❤