Hi ORTOVOX Freund! 😀 Aktuell gibt es noch keine speziellen Kurse zur Selbstrettung. Bis dato bieten wir im Rahmen der SAFETY ACADEMY Kletterkurse, Alpine Erste Hilfe Kurse und Lawinenkurse an. Schau dich gerne mal auf unserer Website unter www.ortovox.com/de-de/safety-academy/ausbildung/kletterkurse um, da findest du auch detaillierte Infos zu den jeweiligen Kursinhalten. Alles Gute! Franziska 🐑/ ORTOVOX Team
Als interessierter Laie hab ich Fragen: Wenn der Gestürzte hier allein unterwegs war, dann fiel er doch ungesichert in den Spalt? Wieso trägt er keine Steigeisen wenn er auf Gletscher marschiert? Mit steigeisen und pickel könnte er doch ohne seilzug zum Spaltenrand hochklettern?
Hallo Böttcher Immobilien! Vielen Dank für Dein Interesse an unserem Video! Dein Anliegen haben wir an unsere ORTOVOX Bergführer prüfen lassen. Auch die Selbstrettung setzt voraus, dass man als Seilschaft am Gletscher unterwegs ist und der Spaltensturz über das Seil von den Kollegen gehalten wurde! Anders als bei der losen Rolle, befreit sich aber der nun der Gestürzte selbst aus der Spalte mittels der dargestellten Methode und wird nicht durch seine Kameraden nach oben gezogen. Die Selbstrettung ist immer dann relevant, wenn - aus welchen Gründen auch immer (Unwissen, Verletzung, Verhältnisse…)- die Bergkameraden nicht fähig sind, den Gestürzten zu bergen. Im Idealfall passiert beides gleichzeitig, umso schneller ist man aus der Spalte! So oder so muss der Sturz erstmal über das Seil gehalten werden - ansonsten funktioniert keine der Methode! Ein Spaltensturz ohne Seil endet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit schweren oder tödlichen Verletzungen - aber auch ohne Verletzung ist eine eigene Befreiung aus der Spalte durch Rauskletten nicht so leicht möglich. Spaltenwände bestehen aus senkrechtem bis überhängendem kompakten Eis. In dem Video hat der Akteur absichtlich keine Steigeisen an, da diese eine gewisse Verletzungsgefahr bergen, z.B. durch hängen bleiben oder Pfählung beim Sturz. Daher darf im Übungsbetrieb und Lehrvideos der Gestürzte keine Steigeisen anhaben. Pass weiterhin auf dich auf und alles Liebe, dein ORTOVOX Team
@@ortovox danke. mit steigeisen würde man die reepschnur für den fuss nicht benötigen. Idealerweise hängen hinten im Rucksack nach dem sturz noch die zwei eispickel. Ohne eispickel aber mit seilsicherung am kamerad: mit den steigeisen hab ich genug beinkraft und die Hände am Sicherungsseil zum hochrobben. Idealerweise kann der kamerad oben das seil immer nachstraffen. Bin wie gesagt noch Laie. Wichtig finde ich den Helm. Wenn man ungünstig in der Spalte auf den kopf fällt schafft man es Vielleicht mehr aus eigener Kraft.
@@bottcherimmobilien4864 Erstens der Eispickel gehört nicht auf den Rucksack sondern in die Hand. Und du wirst es nicht schaffen dich am Seil mit den Händen hochzuziehen. Pobiere es doch einfach mal aus. Häng dein Kletterseil über einen dicken Ast an einem Baum und probiere dich Hochzuziehen. Am besten mit nassen Händen probieren. Diese Techniken sind die Grundtechniken die jeder am Gletscher beherrschen muss und über Jahrzehnte erprobt. Ganz wichtig vor der ersten Hochtour einen Kurs machen um das ganze mal in der Praxis auf dem Gletscher zu probieren und zu verstehen.
Hallo danke für das informative Video! Mich würde interessieren ob man die Gaardeklemme auch als Rücklaufsperre im laufenden Seil benutzen kann, Oder ob man hier doch eine extra seilklemme verwenden sollte? Viele Grüße
Servus Jonas, vielen Dank für dein schönes Lob, das freut uns! Die Gardaklemme funktioniert wie alle anderen Klemmen auch nach dem Prinzip: in die eine Richtung läuft das Seil, bzw. die Klemme am Seil, in die andere Richtung klemmt es. Also rein vom Funktionsprinzip würde die Klemme auch am laufenden Seil funktionieren, allerdings spielt für die Praktikabilität in der Praxis auch die Reibung des jeweiligen Klemmensystems eine große Rolle. Hier ist die Garda-Klemme eben nicht sehr vorteilhaft. Da ist eine Klemme wie Micro Traxion, Basic oder T-Bloc deutlich komfortabler. Viele Grüße von deinem ORTOVOX Team
Danke für euren tollen Videos! Wenn ich mir das Handling ansehe frage ich mich ob es Sinn macht, möglichst schnell auf die Gardaklemme umzusteigen, also sobald ein Umlenken möglich ist und nicht erst am Spaltenrand (ist wohl auch abhängig von der Bewegungsfreiheit). Das Hochziehen per Gardaklemme scheint mir wesentlich komfortabler als per Prusik... Oder hab ich einen Denkfehler?
Hallo Markus, Danke für Dein Lob zu unserem Video. Zu Deiner Frage: Es ist wesentlich komfortabler und vor allem effizienter und schneller sich mittels zwei Prusiks nach oben zu bewegen, solange das Seil nicht im Spaltenrand eingeschnitten ist. Voraussetzung ist dafür, dass die Ablängung der zwei Prusiks - wie im Video beschrieben - genau passt. Wichtig ist vor allem die Selbstsicherung-Prusik, weil die eigentlich nicht mehr in der Länge verstellbar ist, wenn ich mal losgeprusikt bin. Hier lohnt es sich beim Üben einen Schwerpunkt zu setzen. Die richtige Länge hast Du, wenn Du beim Aufstehen in der Beinprusik, die Körperprusik mit der Hand ganz hochschieben kannst und sie dann gespannt ist, so dass du beim Belasten der Körperprusik nichts von dem gewonnen Weg verlierst! Dabei solltest Du aber auch die gesamte Reichweite des Arms ausnützen können, ansonsten ist die Prusik zu kurz geraten! Mit der richtigen Länge der Prusiks und dem korrekten Bewegungsablauf kann man in kurzer Zeit deutlich mehr Meter machen als mit der Methode mit der Gardaklemme. Die ist insbesondere, wenn ich frei hänge, auch deutlich anstrengender.
Lieber Christian, danke für deinen Kommentar. Gut aufgepasst ;-) Zusammen mit einem Bergführer haben wir uns deine Frage genau angesehen: Ehrlich gesagt verwenden wir den Helm bei Spaltenrettungsübungen im Rahmen von Kursen eigentlich immer. Beim realen Gehen am Gletscher jedoch eher selten. Warum? Der Grund liegt in der Wahrscheinlichkeit eines Spaltensturzes und der Verletzungshäufigkeit. Es sind so gut wie keine Kopfverletzungen bei realen Spaltenstürzen in der Unfallstatistik bekannt. Springt man jedoch öfter zur Übung in eine Spalte macht ein Helm schon Sinn. Nachdem der Film im Kasten war, haben wir das auch bemerkt - und wie gesagt. Ähnlich wie beim Sportklettern muss in der Praxis jeder für sich entscheiden, ob er je nach konkreter Situation lieber mit oder ohne Helm am Gletscher unterwegs sein möchte. Spätestens wenn es dann ins kombinierte Gelände oder in die Eisflanke geht gehört der Helm auf den Kopf! Stay safe, dein ORTOVOX Team
Werden eigentlich irgendwelche Kurse zur Selbstrettung angeboten?
Grüße aus Schleswig-Holstein 😊
Hi ORTOVOX Freund! 😀
Aktuell gibt es noch keine speziellen Kurse zur Selbstrettung. Bis dato bieten wir im Rahmen der SAFETY ACADEMY Kletterkurse, Alpine Erste Hilfe Kurse und Lawinenkurse an. Schau dich gerne mal auf unserer Website unter www.ortovox.com/de-de/safety-academy/ausbildung/kletterkurse um, da findest du auch detaillierte Infos zu den jeweiligen Kursinhalten.
Alles Gute!
Franziska 🐑/ ORTOVOX Team
@@ortovox Danke für die schnelle Info!
Als interessierter Laie hab ich Fragen: Wenn der Gestürzte hier allein unterwegs war, dann fiel er doch ungesichert in den Spalt?
Wieso trägt er keine Steigeisen wenn er auf Gletscher marschiert? Mit steigeisen und pickel könnte er doch ohne seilzug zum Spaltenrand hochklettern?
Hallo Böttcher Immobilien!
Vielen Dank für Dein Interesse an unserem Video! Dein Anliegen haben wir an unsere ORTOVOX Bergführer prüfen lassen.
Auch die Selbstrettung setzt voraus, dass man als Seilschaft am Gletscher unterwegs ist und der Spaltensturz über das Seil von den Kollegen gehalten wurde! Anders als bei der losen Rolle, befreit sich aber der nun der Gestürzte selbst aus der Spalte mittels der dargestellten Methode und wird nicht durch seine Kameraden nach oben gezogen. Die Selbstrettung ist immer dann relevant, wenn - aus welchen Gründen auch immer (Unwissen, Verletzung, Verhältnisse…)- die Bergkameraden nicht fähig sind, den Gestürzten zu bergen. Im Idealfall passiert beides gleichzeitig, umso schneller ist man aus der Spalte! So oder so muss der Sturz erstmal über das Seil gehalten werden - ansonsten funktioniert keine der Methode! Ein Spaltensturz ohne Seil endet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit schweren oder tödlichen Verletzungen - aber auch ohne Verletzung ist eine eigene Befreiung aus der Spalte durch Rauskletten nicht so leicht möglich. Spaltenwände bestehen aus senkrechtem bis überhängendem kompakten Eis. In dem Video hat der Akteur absichtlich keine Steigeisen an, da diese eine gewisse Verletzungsgefahr bergen, z.B. durch hängen bleiben oder Pfählung beim Sturz. Daher darf im Übungsbetrieb und Lehrvideos der Gestürzte keine Steigeisen anhaben.
Pass weiterhin auf dich auf und alles Liebe, dein ORTOVOX Team
@@ortovox danke. mit steigeisen würde man die reepschnur für den fuss nicht benötigen. Idealerweise hängen hinten im Rucksack nach dem sturz noch die zwei eispickel. Ohne eispickel aber mit seilsicherung am kamerad: mit den steigeisen hab ich genug beinkraft und die Hände am Sicherungsseil zum hochrobben.
Idealerweise kann der kamerad oben das seil immer nachstraffen.
Bin wie gesagt noch Laie. Wichtig finde ich den Helm. Wenn man ungünstig in der Spalte auf den kopf fällt schafft man es Vielleicht mehr aus eigener Kraft.
@@bottcherimmobilien4864 Erstens der Eispickel gehört nicht auf den Rucksack sondern in die Hand. Und du wirst es nicht schaffen dich am Seil mit den Händen hochzuziehen. Pobiere es doch einfach mal aus. Häng dein Kletterseil über einen dicken Ast an einem Baum und probiere dich Hochzuziehen. Am besten mit nassen Händen probieren. Diese Techniken sind die Grundtechniken die jeder am Gletscher beherrschen muss und über Jahrzehnte erprobt. Ganz wichtig vor der ersten Hochtour einen Kurs machen um das ganze mal in der Praxis auf dem Gletscher zu probieren und zu verstehen.
Hallo danke für das informative Video! Mich würde interessieren ob man die Gaardeklemme auch als Rücklaufsperre im laufenden Seil benutzen kann, Oder ob man hier doch eine extra seilklemme verwenden sollte? Viele Grüße
Servus Jonas,
vielen Dank für dein schönes Lob, das freut uns!
Die Gardaklemme funktioniert wie alle anderen Klemmen auch nach dem Prinzip: in die eine Richtung läuft das Seil, bzw. die Klemme am Seil, in die andere Richtung klemmt es. Also rein vom Funktionsprinzip würde die Klemme auch am laufenden Seil funktionieren, allerdings spielt für die Praktikabilität in der Praxis auch die Reibung des jeweiligen Klemmensystems eine große Rolle. Hier ist die Garda-Klemme eben nicht sehr vorteilhaft. Da ist eine Klemme wie Micro Traxion, Basic oder T-Bloc deutlich komfortabler.
Viele Grüße von deinem ORTOVOX Team
Danke für euren tollen Videos! Wenn ich mir das Handling ansehe frage ich mich ob es Sinn macht, möglichst schnell auf die Gardaklemme umzusteigen, also sobald ein Umlenken möglich ist und nicht erst am Spaltenrand (ist wohl auch abhängig von der Bewegungsfreiheit). Das Hochziehen per Gardaklemme scheint mir wesentlich komfortabler als per Prusik... Oder hab ich einen Denkfehler?
Hallo Markus, Danke für Dein Lob zu unserem Video. Zu Deiner Frage: Es ist wesentlich komfortabler und vor allem effizienter und schneller sich mittels zwei Prusiks nach oben zu bewegen, solange das Seil nicht im Spaltenrand eingeschnitten ist. Voraussetzung ist dafür, dass die Ablängung der zwei Prusiks - wie im Video beschrieben - genau passt. Wichtig ist vor allem die Selbstsicherung-Prusik, weil die eigentlich nicht mehr in der Länge verstellbar ist, wenn ich mal losgeprusikt bin. Hier lohnt es sich beim Üben einen Schwerpunkt zu setzen. Die richtige Länge hast Du, wenn Du beim Aufstehen in der Beinprusik, die Körperprusik mit der Hand ganz hochschieben kannst und sie dann gespannt ist, so dass du beim Belasten der Körperprusik nichts von dem gewonnen Weg verlierst! Dabei solltest Du aber auch die gesamte Reichweite des Arms ausnützen können, ansonsten ist die Prusik zu kurz geraten! Mit der richtigen Länge der Prusiks und dem korrekten Bewegungsablauf kann man in kurzer Zeit deutlich mehr Meter machen als mit der Methode mit der Gardaklemme. Die ist insbesondere, wenn ich frei hänge, auch deutlich anstrengender.
Tolles Video, super erklärt. Aber ohne Helm in die Spalte... ist das nicht professionell und sehr unvorbildlich!
Lieber Christian, danke für deinen Kommentar. Gut aufgepasst ;-) Zusammen mit einem Bergführer haben wir uns deine Frage genau angesehen: Ehrlich gesagt verwenden wir den Helm bei Spaltenrettungsübungen im Rahmen von Kursen eigentlich immer. Beim realen Gehen am Gletscher jedoch eher selten. Warum? Der Grund liegt in der Wahrscheinlichkeit eines Spaltensturzes und der Verletzungshäufigkeit. Es sind so gut wie keine Kopfverletzungen bei realen Spaltenstürzen in der Unfallstatistik bekannt. Springt man jedoch öfter zur Übung in eine Spalte macht ein Helm schon Sinn. Nachdem der Film im Kasten war, haben wir das auch bemerkt - und wie gesagt. Ähnlich wie beim Sportklettern muss in der Praxis jeder für sich entscheiden, ob er je nach konkreter Situation lieber mit oder ohne Helm am Gletscher unterwegs sein möchte. Spätestens wenn es dann ins kombinierte Gelände oder in die Eisflanke geht gehört der Helm auf den Kopf!
Stay safe, dein ORTOVOX Team