Ich teile alle Gründe vom J-Music-Fuchs. Interessanterweise habe ich letzten Sonntag gelesen, dass irgendein bekannter Psychologe ein Buch geschrieben hat (hab's mir aber nicht gemerkt), dann man doch in Deutschland (und das gilt für mich auch für den ganzen Westen), mehr Aufmerksamkeit auf Höflichkeit, Demut und Respekt legen soll. Die westliche Welt wird immer lauter, ärgerlicher, egoistischer usw. Ich musste stante pede an die japanische Kultur denken, wo die Kinder das schon im Kindergarte lernen, wie man mit anderen umgehen sollte. Insofern kann ich auch zustimmen, was hedoban_nord schreibt. Gerade die Demut hatte sich doch gezeigt, wie der J-Music-Fuchs mal von Miyako geschrieben hatte, wo sie in einer Bar in glaube Chicago, wo man selbst Musik machen konnte, gefragt wurde, ob sie denn Gitarre spielen könne. Sie dann "Ein bisschen". LOL. Im Zusammenhang mit der Musik sieht man das auch. Und zwar wie die Musiker(innen) mit dem Publikum umgeht und umgekehrt. Das Bedanken kann durchaus mal 20 Minuten oder länger gehen mit vielen und langen und tiefen Verbeugungen. Auch das Vorstellen der Titel geht nicht mit "Wir spielen jetzt..." sondern mit "Kiitekudasai", also "Please listen". Auch die Gefühle sind ehrlich. Als bei einem LoveLive! Auftritt eine der neun Mädels sich am Klavier total verspielt hat und in Tränen aufbrach, kam gleich die "Gruppenleiterin" und 2 andere, um sie zu trösten. Die Klavierspielerin konnte eigentlich kein Klavier spielen, aber weil sie das im Anime macht, wurde sie überredet, das auch Live so zu tun und sie hat 3 Monate vorher angefangen, dieses eine Stück zu lernen. Bestimmte Deutsche haben das als Fake angesehen, nach dem Motto: Sie weint nur rum, um noch mehr Tonträger zu verkaufen. Ich habe das dann einem Kollegen gezeigt, der in Japan studiert hat und dort seine Doktorarbeit gemacht hat. Er bestätigte mir, das das alles echt war. Er meinte: Wäre das alles gespielt und käme das raus, dann würden die Zuschauer sie dafür hassen. Später gab es ein Video mit Interview und auch die "Behind the Scenes" auf der Blu Ray, wo man sah, dass es alles echt war. Und das Publikum: Es zollt auch Respekt. Da wird nicht doof mit dem Smartphone rumgezappelt, um das später in schlechter Qualität nochmal anzuschauen während man den Hinterleuten die Sicht nimmt. Das wäre unhöflich. Stattdessen (zumindest bei Anime Musik, aber nicht nur dort) schwenkt das Publikum Penlights mit entsprechenden Farben. Wer mal 60.000 gleichfarbige Penlights im Tokyo Dome gesehen hat, die quasi gleichzeitig von weiß (wegen dem Schnee) auf Ultra Orange umgeschaltet (weil da im Anime die Weihnachtsbeleuchtung angeht) werden, weil das Publikum genau weiß, wo in dem Anime-Szene die Farbe ins Spiel kommt, der weiß, was ich meine. Es waren sogar die Sitzplätze hinter der Bühne ausverkauft, obwohl man nur die Bildschirme gesehen hat. Unbedingt mal ansehen: ruclips.net/video/GSMgCmqPHow/видео.html Entweder alles oder halt nur ab etwas Minute 3, 20 Sekunden. Das Konzert wurde extra auf Mitte der Woche gelegt, damit nicht so viele Leute Karten kaufen wollten. Es hat nichts genützt, es war restlos überkauft. Das wurde auch in 221 Kinos in ganz Südostasien gezeigt, so dass man dann doch auf eine 6-Stellige Zuschauerzahl kam. Achtung: Das ist Idol-Musik, kein Rock. Ich selbst kam über Animes zu japansicher Musik und dann weiter zu deren Kultur. Mein Sohn hatte mir Animes gezeigt (z. B. Death Note). Mir war aufgefallen, dass die Openings und Endings praktisch alle super klangen. Kein Techno oder Rap, sondern echte Musik mit echten Instrumente und richtig viel Gefühlen und Dramatik. Dass 85% von den Sänger(innen) weiblich sind, hat mich nicht gestört. Die machen das richtig gut. Das war vor etwa drei Jahren. Inzwischen höre ich zu 90% japanische Musik. Ich denke, das wird sich auch nicht mehr ändern. Übrigens habe ich die Tage dieses Video gesehen: TOP 10 BEST JAPANESE FEMALE ROCK BANDS YOU NEED TO HEAR! ruclips.net/video/ec_aMnjPu7I/видео.html Platz 1 kann ich nur zustimmen.
Sehr cooles Video - finde ich immer spannend, zu hören, wieso jemand auf japansiche Kultur aufmerksam wurde. Leider kreist der Westen ja kulturell doch meist sehr um sich selbst und es herrscht (gerade in puncto Musik) eine ziemliche Ignoranz bis Arroganz gegenüber dem künstlerischen Schaffen außerhalb der "Kernregionen", die man hier so normalerweise kennt. Ich kann all Deine genannten Gründe, wieso Du japanische Kultur schätzt, definitiv nachvollziehen und würde ich auch alles so unterschreiben. Gerade die Höflichkeit, der Respekt und das Zurückgenommene kommt auch meinem introvertieren Wesen sehr entgegen. 🙂Wohltuend anders als das mir oft zu laute, bratzige, egoistische Getöse in Dtl. und anderswo. Auch das parallele, gleichwertige Existieren von Moderne und Tradition ist spannend und zeigt sich ja auch in der Musik, wo es viel weniger Hemmungen gibt, alles mögliche zu mischen und dennoch im Mainstream Erfolg zu haben (jemand wie Ado wäre mit der Musik im Westem schwer vorstellbar z.B.). Selbst war ich noch nie in Japan, leider. Allein schon wegen der ganzen Bands würde ich da gerne mal hin, aber abgesehen von den Kosten schrecken mich der lange Flug und die Zeitverschiebung ab. Ich würde dann auch am besten gleich 4 Wochen oder mehr da bleiben, damit es sich auch lohnt. 🙂Ich war mal 12 Tage in San Francisco, und bevor ich mich an alles gewöhnt und vom Flug erholt hatte, musste ich schon wieder zurück...
Habe Dich in meinem Kommentar oben auch erwähnt. Stimme Deinen Aussagen auch alle zu. Das mit der Zeitverschiebung würde ich aber nicht so eng sehen. Das kriegt man hin. Mein bester Freund und Bandmitglied kam diese Woche aus Neuseeland zurück. 17 Stunden Flug. Aber die Probe gestern hat ganz gut geklappt.
Ich teile alle Gründe vom J-Music-Fuchs. Interessanterweise habe ich letzten Sonntag gelesen, dass irgendein bekannter Psychologe ein Buch geschrieben hat (hab's mir aber nicht gemerkt), dann man doch in Deutschland (und das gilt für mich auch für den ganzen Westen), mehr Aufmerksamkeit auf Höflichkeit, Demut und Respekt legen soll. Die westliche Welt wird immer lauter, ärgerlicher, egoistischer usw. Ich musste stante pede an die japanische Kultur denken, wo die Kinder das schon im Kindergarte lernen, wie man mit anderen umgehen sollte. Insofern kann ich auch zustimmen, was hedoban_nord schreibt. Gerade die Demut hatte sich doch gezeigt, wie der J-Music-Fuchs mal von Miyako geschrieben hatte, wo sie in einer Bar in glaube Chicago, wo man selbst Musik machen konnte, gefragt wurde, ob sie denn Gitarre spielen könne. Sie dann "Ein bisschen". LOL. Im Zusammenhang mit der Musik sieht man das auch. Und zwar wie die Musiker(innen) mit dem Publikum umgeht und umgekehrt. Das Bedanken kann durchaus mal 20 Minuten oder länger gehen mit vielen und langen und tiefen Verbeugungen. Auch das Vorstellen der Titel geht nicht mit "Wir spielen jetzt..." sondern mit "Kiitekudasai", also "Please listen". Auch die Gefühle sind ehrlich. Als bei einem LoveLive! Auftritt eine der neun Mädels sich am Klavier total verspielt hat und in Tränen aufbrach, kam gleich die "Gruppenleiterin" und 2 andere, um sie zu trösten. Die Klavierspielerin konnte eigentlich kein Klavier spielen, aber weil sie das im Anime macht, wurde sie überredet, das auch Live so zu tun und sie hat 3 Monate vorher angefangen, dieses eine Stück zu lernen. Bestimmte Deutsche haben das als Fake angesehen, nach dem Motto: Sie weint nur rum, um noch mehr Tonträger zu verkaufen. Ich habe das dann einem Kollegen gezeigt, der in Japan studiert hat und dort seine Doktorarbeit gemacht hat. Er bestätigte mir, das das alles echt war. Er meinte: Wäre das alles gespielt und käme das raus, dann würden die Zuschauer sie dafür hassen. Später gab es ein Video mit Interview und auch die "Behind the Scenes" auf der Blu Ray, wo man sah, dass es alles echt war.
Und das Publikum: Es zollt auch Respekt. Da wird nicht doof mit dem Smartphone rumgezappelt, um das später in schlechter Qualität nochmal anzuschauen während man den Hinterleuten die Sicht nimmt. Das wäre unhöflich. Stattdessen (zumindest bei Anime Musik, aber nicht nur dort) schwenkt das Publikum Penlights mit entsprechenden Farben. Wer mal 60.000 gleichfarbige Penlights im Tokyo Dome gesehen hat, die quasi gleichzeitig von weiß (wegen dem Schnee) auf Ultra Orange umgeschaltet (weil da im Anime die Weihnachtsbeleuchtung angeht) werden, weil das Publikum genau weiß, wo in dem Anime-Szene die Farbe ins Spiel kommt, der weiß, was ich meine. Es waren sogar die Sitzplätze hinter der Bühne ausverkauft, obwohl man nur die Bildschirme gesehen hat. Unbedingt mal ansehen: ruclips.net/video/GSMgCmqPHow/видео.html Entweder alles oder halt nur ab etwas Minute 3, 20 Sekunden. Das Konzert wurde extra auf Mitte der Woche gelegt, damit nicht so viele Leute Karten kaufen wollten. Es hat nichts genützt, es war restlos überkauft. Das wurde auch in 221 Kinos in ganz Südostasien gezeigt, so dass man dann doch auf eine 6-Stellige Zuschauerzahl kam. Achtung: Das ist Idol-Musik, kein Rock.
Ich selbst kam über Animes zu japansicher Musik und dann weiter zu deren Kultur. Mein Sohn hatte mir Animes gezeigt (z. B. Death Note). Mir war aufgefallen, dass die Openings und Endings praktisch alle super klangen. Kein Techno oder Rap, sondern echte Musik mit echten Instrumente und richtig viel Gefühlen und Dramatik. Dass 85% von den Sänger(innen) weiblich sind, hat mich nicht gestört. Die machen das richtig gut. Das war vor etwa drei Jahren. Inzwischen höre ich zu 90% japanische Musik. Ich denke, das wird sich auch nicht mehr ändern.
Übrigens habe ich die Tage dieses Video gesehen: TOP 10 BEST JAPANESE FEMALE ROCK BANDS YOU NEED TO HEAR! ruclips.net/video/ec_aMnjPu7I/видео.html Platz 1 kann ich nur zustimmen.
Sehr cooles Video - finde ich immer spannend, zu hören, wieso jemand auf japansiche Kultur aufmerksam wurde. Leider kreist der Westen ja kulturell doch meist sehr um sich selbst und es herrscht (gerade in puncto Musik) eine ziemliche Ignoranz bis Arroganz gegenüber dem künstlerischen Schaffen außerhalb der "Kernregionen", die man hier so normalerweise kennt.
Ich kann all Deine genannten Gründe, wieso Du japanische Kultur schätzt, definitiv nachvollziehen und würde ich auch alles so unterschreiben. Gerade die Höflichkeit, der Respekt und das Zurückgenommene kommt auch meinem introvertieren Wesen sehr entgegen. 🙂Wohltuend anders als das mir oft zu laute, bratzige, egoistische Getöse in Dtl. und anderswo. Auch das parallele, gleichwertige Existieren von Moderne und Tradition ist spannend und zeigt sich ja auch in der Musik, wo es viel weniger Hemmungen gibt, alles mögliche zu mischen und dennoch im Mainstream Erfolg zu haben (jemand wie Ado wäre mit der Musik im Westem schwer vorstellbar z.B.).
Selbst war ich noch nie in Japan, leider. Allein schon wegen der ganzen Bands würde ich da gerne mal hin, aber abgesehen von den Kosten schrecken mich der lange Flug und die Zeitverschiebung ab. Ich würde dann auch am besten gleich 4 Wochen oder mehr da bleiben, damit es sich auch lohnt. 🙂Ich war mal 12 Tage in San Francisco, und bevor ich mich an alles gewöhnt und vom Flug erholt hatte, musste ich schon wieder zurück...
Habe Dich in meinem Kommentar oben auch erwähnt. Stimme Deinen Aussagen auch alle zu. Das mit der Zeitverschiebung würde ich aber nicht so eng sehen. Das kriegt man hin. Mein bester Freund und Bandmitglied kam diese Woche aus Neuseeland zurück. 17 Stunden Flug. Aber die Probe gestern hat ganz gut geklappt.