Wir lieben die Stürme (Fahrtenlied, trad. Volksweise)

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  • Опубликовано: 5 июн 2021
  • Wir lieben die Stürme (Fahrtenlied)
    bei diesem Lied sind die Herkunft, der Text-Dichter bzw. der Melodienkomponist unbekannt. Es gibt nur mehr oder weniger stichhaltige Vermutungen. Es zählte aber bereits in den ausgehenden 1920er Jahren zum Liedgut der bündischen Jugend und besaß dank mündlicher Überlieferung als Fahrten- und Wanderlied auch im Binnenland Popularität. Viele Lieder der Wandervögel-Bewegung und der bündischen Jugend finden sich dann in den Liederkladden von HJ und BDM Seite an Seite mit all den vielen vokal Machwerken, womit die deutsche Jugend auf NSDAP Parteilinie als "Trägerin künftiger Taten" eingeschworen werden sollte und worden ist.
    In der ummittelbaren Nachkriegszeit als vorrangig bei nicht wenigen die Schuldzuweisungfrage, wer dann nun an dem ganzen Schlamasel 3. Reich, ein zweiter noch viel furchtbarer Weltkrieg mit all seinen Toten und an Leib und Seele Verwundeten, mit Völkermord und Schoa, überwiegend Verantwortung trägt, dahin beantwortet wurde: die Militärmusik oder die Lieder, die wir einst sungen. Fortan war es um beides für viele, viele Jahre geschehen. Nicht die unsägliche Diktatur Hitlers und deren Aufrechterhaltung bis zum militärischen vollständigen Zusammenbruch, durch des "geliebten Führers" Helfer und Helfershelfer waren an jener Misere (Zerschlagung des Reiches, Vertreibung von ca. 15 Millionen Deutsche aus Deutschland, alliierte Besatzung und Anektion weiter Teile des Staatsgebietes, Obdachlosigkeit, entsetzlicher Hunger) Schuld. Auch nicht die Alliierten in ihrem gnadenlosen Zurückschlagen und totalen Vernichtung des Reiches, sondern die militärischen Klänge, die ab 33 die deutsche Lande förmlich überschütteten. Ja, und dann waren da ja noch die ach so militaristischen Preußen, die ja bekannterweise mit dem großen Kurfürsten angefangen nichts sehnlicher als die all-preußische Weltherrschaft zu den Schöpfungen ihren gräßlichen Militärmusik wollten. Hatten die im 13. Jahrhundert die Litauer in Ostpreußen nicht ausgerottet? Und hatten die den größten Vielvölkerstaat in Europa - Polen - nicht dreimal geteilt und sogar von der Landkarte verschwinden lassen? Das Buch der preußischen Schandtaten ist dick. Und das Buch der diese Schandtaten per Militärmarsch verherrlichenden Glorifizierungen - die Armeemarschsammlung - noch dicker. Pariser Einzugsmarsch, Düppler Schanzen-Sturmmarsch, Königgrätzer-Marsch, Versailler Festmarsch, den Rigaer Einzugsmarsch von 1917. Was wollten also diese Moffen, Boch, diese kriegstreibenden Piefkes und Pickelhauben-Wilhelme an alliierter Nachsicht erwarten, wenn am 25.2.1947 der Staat Preußen völkerrechtlich aufgelöst wurde? Deutschland als Ganzes drohte ein ähnliches Schicksal. Hätte der beginnende "kalte Krieg" nicht zu einem Sinneswandel geführt, wäre ein Reich in den "völkerrechtlichen" Grenzen des Münchener Abkommen 1938 womöglich in noch mehr Teile als 4 Besatzungszonen, das okupierte Saarland, die unter russischer u. polnischer Verwaltung stehenden und 1990/91 endgültig anektierten Gebiete, die freie dt. Stadt Danzig, das an die Litauische SSR zurückgefallene Memelland, Österreich, und dem der Tschecheslowakei wieder eingegliederten Sudetenland zerfallen. Die Niederlande beispielsweise erhoben Anspruch auf Gebietsabtretungen bis zur Weser, wobei das Schicksal der dort wohnenden Bevölkerung natürlich nicht geklärt war. Ihre Vertreibung wäre evtl. nur ein gerechter Ausgleich für die 5jährige Besatzungszeit der Niederlande während des Krieges gewesen. Ein Dänemark bis zur Elbe und ohne Deutsche unter denselben Vorzeichen war durchaus vorstellbar.
    Nun, wie zuvor festgestellt wurde der Hauptschuldige, die preußische, die deutsche und zuletzt die hitlerdeutsche Militärmusik natürlich sofort verboten. Und mit ihr verboten: auch alle Lieder, die in irgendeinem der vielen, vielen während der NS-Zeit aufgelegten Liederbüchern standen, einerlei ob Volkslied aus dem 15. Jahrhundert oder "Partei- und Völkische-Bewegungslied" aus jüngster dunkeler Vergangenheit. Für die, die mit geradem Takt, patriotischem Singsang usw. ohnehin nichts anfangen konnten, hielt sich das Mitleid in Grenzen. Kein großer Verlust.
    Erst mit den ersten Anfängen einer Wiederbewaffnung ab November 1956 änderte sich das Stimmungsbild. Erste neue Musikkorps spielten wieder Märsche. Auch wurde ein erstes (weitgehend entmilitarisiertes) Liederbuch für die Bundeswehr aufgelegt. Es enthielt vor allem die Lieder der Wandervögel- und späteren bündischen-Bewegung, sodass sich schon bald Widerstand aus der Truppe breitmachte: "man müsse vor allem KINDERLIEDER, dürfe aber keine SOLDATENLIEDER singen". Mit einer neuen Version Anfang der 60er Jahre von "Hell klingen unsre Lieder" änderte sich das. Das sehr beliebte Westerwaldlied, das Panzerlied, Flieger empor, der mächtigste König im Luftrevier oder Schwarzbarun ist die Haselnuss (und andere mehr) wurde aufgenommen. Es wurde geduldet wieder "harmlose" Soldatenlieder zu singen. Wie das so harmlose: "Heideröslein" namens Erika.
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