Von meinem Großvater (Jahrgang 1904, Holzknecht in der Unterlaussa) kenn ich den Holzknechtsterz ganz anders: 1. Roggenmehl(!) unter ständigem Rühren linden (= in der trockenen Pfanne anrösten bis hellbraun). 2. Mit kochendem Salzwasser nach und nach aufgießen und dabei mit den Muser auf kleine Klümpchen zerstoßen. 3. Danach mit (viel!) zerlassenem Schweinsschmalz aufgießen, oft so viel, dass der Sterz drinnen regelrecht geschwommen ist. 4. Die Sterzpfanne kommt mitten auf den Tisch und es wird gegessen indem jeder löffelweise herausnimmt und in den Kaffee eintunkt. Anm.: - ich bevorzuge Butter statt Schmalz (was sich natürlich damals kein Holzknecht je leisten hätte können), und nur gerade so viel davon, dass alle Klümpchen damit befeuchtet sind. - ist extrem kalorienreich und gibt den ganzen Tag lang Kraft bei schwerer körperlicher Arbeit (und als Draufgabe olfaktorisch menschenrechtswidrige Fürze) - da ich keinen Kaffee mag, tunke ich in Kakao.
Also soviel anders ist dein Rezept jetzt auch nicht. Die Mehle sind fallweise unteschiedlich (Kärnten/Steiermark: auch Buchweizen "Hadenmehl"). Das Linden fehlt im Video, da hast recht, aber sonst ist das ein klassischer Sterz.
Ich - Grüße von einem Wiener - kenne einen steirischen Sterz eigentlich auch pikant, Zutaten: Mehl, Salz, Wasser, Schmalz, kein Zucker, es ist ein pikantes Gericht, das seinen Geschmack vom Rösten und vom Schmalz bezieht, ein Gericht, das man regelrecht „schaufeln“ kann, und wo man richtig spürt, wie der Körper vom Essen Energie kriegt. Wemma sowas im Magen hat, dann kamma einen Tag mit der Heugabel oder dem Rechen auf Feld und Heuboden in Hitze und Staub verbringen. I glaub, i werd irgendwann amal einen längeren Lauf machen und mir dann einen Sterz genehmigen. Weil im Feld arbeiten, das wird es in der Stadt nicht spielen.
Bei uns in Hessen heißt das zwar nicht Sterz, innerfamiliär "Geriestete Gräiwezill." Gemacht wird das wie hier meist aus Roggenmehl, teils auch aus Buchweizen oder Gerste - das Mehl wird angeröstet. Ich kenne die salzige Variante mit Speckgrieben (meist durch Dörrfleisch ersetzt), die Süße mit Heidelbeeren oder Preiselbeeren und auch mit Dörrpflaumen. Und ich kenne eine süß-salzige Variante. Dazu wird der Sterz wie mit Speckgrieben zubereitet, allerdings mit wenig Fett (er schwimmt nicht) und vielen Grieben und darüber kommt Zucker und Zimt. Bei uns in der Familie gab es klassischerweise auch Apfelmus oder Pflaumenmus dazu. Wahrscheinlich um "den Durchmarsch" noch etwas zu beschleunigen. Ich kann's heute nicht mehr essen. Ich spüre die Gallenkolik schon kommen, wenn ich nur daran denke.
Von meinem Großvater (Jahrgang 1904, Holzknecht in der Unterlaussa) kenn ich den Holzknechtsterz ganz anders:
1. Roggenmehl(!) unter ständigem Rühren linden (= in der trockenen Pfanne anrösten bis hellbraun).
2. Mit kochendem Salzwasser nach und nach aufgießen und dabei mit den Muser auf kleine Klümpchen zerstoßen.
3. Danach mit (viel!) zerlassenem Schweinsschmalz aufgießen, oft so viel, dass der Sterz drinnen regelrecht geschwommen ist.
4. Die Sterzpfanne kommt mitten auf den Tisch und es wird gegessen indem jeder löffelweise herausnimmt und in den Kaffee eintunkt.
Anm.:
- ich bevorzuge Butter statt Schmalz (was sich natürlich damals kein Holzknecht je leisten hätte können), und nur gerade so viel davon, dass alle Klümpchen damit befeuchtet sind.
- ist extrem kalorienreich und gibt den ganzen Tag lang Kraft bei schwerer körperlicher Arbeit (und als Draufgabe olfaktorisch menschenrechtswidrige Fürze)
- da ich keinen Kaffee mag, tunke ich in Kakao.
Also soviel anders ist dein Rezept jetzt auch nicht. Die Mehle sind fallweise unteschiedlich (Kärnten/Steiermark: auch Buchweizen "Hadenmehl"). Das Linden fehlt im Video, da hast recht, aber sonst ist das ein klassischer Sterz.
Ich - Grüße von einem Wiener - kenne einen steirischen Sterz eigentlich auch pikant, Zutaten: Mehl, Salz, Wasser, Schmalz, kein Zucker, es ist ein pikantes Gericht, das seinen Geschmack vom Rösten und vom Schmalz bezieht, ein Gericht, das man regelrecht „schaufeln“ kann, und wo man richtig spürt, wie der Körper vom Essen Energie kriegt. Wemma sowas im Magen hat, dann kamma einen Tag mit der Heugabel oder dem Rechen auf Feld und Heuboden in Hitze und Staub verbringen. I glaub, i werd irgendwann amal einen längeren Lauf machen und mir dann einen Sterz genehmigen. Weil im Feld arbeiten, das wird es in der Stadt nicht spielen.
Geil 👍🏻👍🏻
Mmmh! Schaut lecker aus.
Danke❤
Bei uns in Hessen heißt das zwar nicht Sterz, innerfamiliär "Geriestete Gräiwezill." Gemacht wird das wie hier meist aus Roggenmehl, teils auch aus Buchweizen oder Gerste - das Mehl wird angeröstet. Ich kenne die salzige Variante mit Speckgrieben (meist durch Dörrfleisch ersetzt), die Süße mit Heidelbeeren oder Preiselbeeren und auch mit Dörrpflaumen. Und ich kenne eine süß-salzige Variante. Dazu wird der Sterz wie mit Speckgrieben zubereitet, allerdings mit wenig Fett (er schwimmt nicht) und vielen Grieben und darüber kommt Zucker und Zimt.
Bei uns in der Familie gab es klassischerweise auch Apfelmus oder Pflaumenmus dazu. Wahrscheinlich um "den Durchmarsch" noch etwas zu beschleunigen.
Ich kann's heute nicht mehr essen. Ich spüre die Gallenkolik schon kommen, wenn ich nur daran denke.
Jo! So geht's!
*Steirischer