Ich persönlich mache das individuell verschieden. Falls die ersten Laborproben irgendeinen positiven Befund liefern (was zum Glück bisher nur sehr sehr selten mal vorkam) reinige ich täglich und desinfiziere entsprechend des Entwicklungszyklus des jeweiligen Erregers so lange bis mindestens 2 weitere Proben negativ waren. Bei durchgehend negativen Befunden, mache ich das eher nach Bauchgefühl und wie es zeitlich passt, einfach regelmäßig reinigen und hin und wieder (so alle 2-5 Wochen) mal desinfizieren, da habe ich dann aber keinen richtigen Rhythmus. Wobei ich am Anfang der Quarantäne auch bei negativen Befunden häufiger desinfiziere als später. Solange ich noch keine Befunde vom Labor habe desinfiziere ich vorsorglich mit verschiedenen Desinfektionsmitteln in kürzeren Abständen (alle paar Tage). Es kommt also alles immer darauf an wie mein Kenntnisstand zu möglichen Erregern ist (wie vorhandene Befunde ausgefallen sind und wie viele Proben bereits untersucht wurden) sowie wie lange sich das Tier bereits in Quarantäne bei mir, also unter Beobachtung und Testung befindet.
Das spreche ich im Video an wo es um die Quarantänebox, deren Einrichtung und Standort geht. Wie viel Watt nötig ist hängt von vielen Umgebungsfaktoren ab und kann daher nicht pauschal benannt werden. Im Zweifel mit dem Abstand zur Box so lange variieren bis die Temperatur in der Box stimmt, denn darauf kommt’s an. Aber das sage ich ja auch im Video 😉
Heyy Mit was für Kosten muss man in etwa grob rechnen für die ganzen medizinischen Tests usw.? (Variiert natürlich von Arzt zu Arzt, deshalb nur so eine grobe Schätzung)
Das ist tatsächlich verschieden je nachdem wie man die Proben entnimmt / ins Labor einsendet (per Tierarzt oder selbst), welche Untersuchungen genau vorgenommen werden, mit welchen Methoden untersucht wird (für die meisten Erreger gibt es verschiedene Testverfahren), wie der Preiskatalog des jeweiligen Labors ausgelegt ist und wie oft man auf bestimmte Erreger testen lässt (grundsätzlich sollte prophylaktisch schon mehrfach getestet werden, aber bei positiven Befunden sind nach der Behandlung natürlich noch weitere Tests zur Nachkontrolle nötig). Für 2-3 selbst entnommene routinemäßig eingesandte Proben, mit Untersuchung auf nur die gröbsten und wichtigsten Erreger mit negativem Befund am Ende würde ich, natürlich in Abhängigkeit des Labors und der Testmethoden (einige Methoden sind günstiger, aber auch weniger zuverlässig, die Risikobewertung für mögliche falsch negative Ergebnisse wegen Kosteneinsparung muss jeder selbst abwägen), mit Kosten zwischen 150-400€. Ich lasse für einige Erreger wie z.B. Kryptosporidien grundsätzlich nur per PCR untersuchen, um so sicher wie möglich gehen zu können, das kostet aber deutlich mehr. Daher liegen bei mir die ersten Routineuntersuchungen in der Regel bei etwa 350€ pro Tier. Wenn alle Proben negativ zurück kommen und das Tier über die Folgemonate in Quarantäne unauffällig bleibt, bleibt es dabei, sollte etwas auffällig oder positiv sein hängen die Folgekosten natürlich völlig individuell vom jeweiligen Fall ab. Beim Kauf aus seriösen Quellen die selbst viel wert auf Gesundheitskontrolle des eigenen Bestandes legen, gründliche Quarantänen durchführen und nicht zu viel Wechsel im Bestand haben ist das Risiko sich etwas einzuschleppen aber gering. Bei unkontrollierten Beständen, nachlässigen Haltern oder Betrieben mit vielen Tierwechseln, vor allem Zoohandlungen (ggf. aber auch Tierheime / Auffangstationen) steigt das Risiko natürlich zu moderat bis hoch, je nach individueller Quelle.
Faunaboxen gehen auch, die Schlitze bei denen die mir bekannt sind sind eng genug, da ja auch Futterinsekten nicht entkommen sollen (dafür sind sie eigentlich gedacht in der Terraristik). Ein Problem wird aber sicherlich die Luftfeuchtigkeit bereiten, denn durch die große Belüftungsfläche im gesamten Deckel strömt aufgewärmte Luft dort natürlich fast ungehindert aus und nimmt so eine Menge Feuchtigkeit mit. Da eine Quarantänebox aber sinnvoller Weise spartanisch eingerichtet ist ohne Erdboden, echte Pflanzen usw. dürfte es schwierig sein die Luftfeuchtigkeit in so einer Faunabox hoch genug zu halten. Denn die Wärmequelle trocknet die Luft ja zusätzlich aus, sodass sie in der Box noch geringer wird als in der Zimmerluft drum herum. Den unmittelbaren Feuchtigkeitsbedsrf des Tieres könnte man zwar über Wetboxen abdecken, aber eine generell zu trockene Luft führt längerfristig auch schnell zu Atemwegsproblemen (kennen wir Menschen ja auch). Und durch Austrocknung der Schleimhäute wird auch die natürliche Keimabwehr geschwächt, was im Endeffekt zu Erkrankungen führen kann. Wenn Faunabox, würde ich also schauen, dass die Belüftungsfläche im Deckel drastisch reduziert wird (mind. um 90%) und dafür aber dann 3-4 kleine Lüftungslöcher in eine Seitenwand im unteren Teil der Box gemacht werden, damit eine Luftzirkulation weiterhin möglich ist und die Luft in der Box nicht stehen bleibt und stickig wird. Bei all den Umbaumaßnahmen die nötig wären würde ich aber wohl eher zu einer simplen, anderen Box greifen, weil es einfacher ist. Und auch deutlich günstiger, falls die Faunaboxen auch erst gekauft werden müssten. Welche Boxengröße und damit auch welche Höhe hängt selbstverständlich von der Schlangengröße ab und lässt sich daher nicht pauschal benennen ;) Welche Boxen ich z.B. für Babys für gut halte zeige ich ja im Video :)
Nach diesem Video bin ich jetzt nicht sicherer sondern ängstlicher geworden denn ich habe 2 Katzen zuhause die meine Familie sind, ich will ja nicht das die sich anstecken und sterben 😢. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit eine kranke Kornnatter aus eine Zoohandlung zu bekommen?
Wie in einem vorherigen Kommentar bereits erwähnt würde ich persönlich definitiv kein Tier in einer Zoohandlung kaufen. Es sei denn es ist ein kleines auf Reptilien spezialisiertes Geschäft wo noch wirklich Fachwissen und Passion die Basis für den Tierverkauf sind und nicht fluktuierendes Verkaufspersonal auf Mindestlohnniveau und Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, wo die verkauften Tiere von wer weiß wo kommen und das Personal meist nicht einmal Basiswissen hat und wenn doch, es nicht anwenden darf, weil dann viele Waren nicht mehr dem unwissenden Kunden angedreht werden könnten. Aber die kleinen, fachkundigen, Inhabergeführten Läden die aus der Leidenschaft eines Terrarianers heraus entstanden sind gibt es in Deutschland leider fast nicht mehr, da sie preislich im Regelfall nicht mit großen Ketten konkurrieren können und somit einfach über die Jahre finanziell ruiniert wurden (die „Geiz ist geil“ Mentalität hat eben leider ihren Preis) 😢 Ich würde ein Tier immer bei einem fachkundigen und passionierten Züchter kaufen der die Elterntiere vor Ort hat, das Tier selbst großgezogen hat und kennt, der darauf achtet, dass der gesamte Bestand frei von Krankheiten und Parasiten ist, der sich mit der Morphgenetik auskennt und somit auch weiß welche Verpaarungen genetische Risiken bergen und welche Verpaarungen Risiken bergen, etc. Im Zoogeschäft wirst du nicht erfahren woher das Tier kommt, wie alt es ist, ob es von Schlupf an gut gefressen hat, ob eine anständige Quarantäne gemacht wurde, etc. Und da dort viele Tiere aus unterschiedlichen Quellen zusammen kommen und auch Kunden von Zuhause Parasiten und Krankheitserreger in den Laden schleppen können, ist das Risiko für Kranke oder parasitenbefallene Tiere um ein Vielfaches größer als bei einem Züchter der mit Wissen und Verstand und unter gewissen Hygienemaßnahmen seine Tiere zu Hause hält und züchtet.
Richtig gut erklärt
Danke :)
Wie oft, also in welchen Zeitabständen sollte die Quarantänebox komplett gesäubert/desinfiziert werden?
Ich persönlich mache das individuell verschieden. Falls die ersten Laborproben irgendeinen positiven Befund liefern (was zum Glück bisher nur sehr sehr selten mal vorkam) reinige ich täglich und desinfiziere entsprechend des Entwicklungszyklus des jeweiligen Erregers so lange bis mindestens 2 weitere Proben negativ waren.
Bei durchgehend negativen Befunden, mache ich das eher nach Bauchgefühl und wie es zeitlich passt, einfach regelmäßig reinigen und hin und wieder (so alle 2-5 Wochen) mal desinfizieren, da habe ich dann aber keinen richtigen Rhythmus. Wobei ich am Anfang der Quarantäne auch bei negativen Befunden häufiger desinfiziere als später. Solange ich noch keine Befunde vom Labor habe desinfiziere ich vorsorglich mit verschiedenen Desinfektionsmitteln in kürzeren Abständen (alle paar Tage).
Es kommt also alles immer darauf an wie mein Kenntnisstand zu möglichen Erregern ist (wie vorhandene Befunde ausgefallen sind und wie viele Proben bereits untersucht wurden) sowie wie lange sich das Tier bereits in Quarantäne bei mir, also unter Beobachtung und Testung befindet.
Kann ich auch mit einer Wärmelampe arbeiten? Wie viel Watt brauche ich dann bei so einer kleinen Box ?
Das spreche ich im Video an wo es um die Quarantänebox, deren Einrichtung und Standort geht.
Wie viel Watt nötig ist hängt von vielen Umgebungsfaktoren ab und kann daher nicht pauschal benannt werden. Im Zweifel mit dem Abstand zur Box so lange variieren bis die Temperatur in der Box stimmt, denn darauf kommt’s an.
Aber das sage ich ja auch im Video 😉
Heyy
Mit was für Kosten muss man in etwa grob rechnen für die ganzen medizinischen Tests usw.? (Variiert natürlich von Arzt zu Arzt, deshalb nur so eine grobe Schätzung)
Das ist tatsächlich verschieden je nachdem wie man die Proben entnimmt / ins Labor einsendet (per Tierarzt oder selbst), welche Untersuchungen genau vorgenommen werden, mit welchen Methoden untersucht wird (für die meisten Erreger gibt es verschiedene Testverfahren), wie der Preiskatalog des jeweiligen Labors ausgelegt ist und wie oft man auf bestimmte Erreger testen lässt (grundsätzlich sollte prophylaktisch schon mehrfach getestet werden, aber bei positiven Befunden sind nach der Behandlung natürlich noch weitere Tests zur Nachkontrolle nötig).
Für 2-3 selbst entnommene routinemäßig eingesandte Proben, mit Untersuchung auf nur die gröbsten und wichtigsten Erreger mit negativem Befund am Ende würde ich, natürlich in Abhängigkeit des Labors und der Testmethoden (einige Methoden sind günstiger, aber auch weniger zuverlässig, die Risikobewertung für mögliche falsch negative Ergebnisse wegen Kosteneinsparung muss jeder selbst abwägen), mit Kosten zwischen 150-400€. Ich lasse für einige Erreger wie z.B. Kryptosporidien grundsätzlich nur per PCR untersuchen, um so sicher wie möglich gehen zu können, das kostet aber deutlich mehr. Daher liegen bei mir die ersten Routineuntersuchungen in der Regel bei etwa 350€ pro Tier. Wenn alle Proben negativ zurück kommen und das Tier über die Folgemonate in Quarantäne unauffällig bleibt, bleibt es dabei, sollte etwas auffällig oder positiv sein hängen die Folgekosten natürlich völlig individuell vom jeweiligen Fall ab. Beim Kauf aus seriösen Quellen die selbst viel wert auf Gesundheitskontrolle des eigenen Bestandes legen, gründliche Quarantänen durchführen und nicht zu viel Wechsel im Bestand haben ist das Risiko sich etwas einzuschleppen aber gering.
Bei unkontrollierten Beständen, nachlässigen Haltern oder Betrieben mit vielen Tierwechseln, vor allem Zoohandlungen (ggf. aber auch Tierheime / Auffangstationen) steigt das Risiko natürlich zu moderat bis hoch, je nach individueller Quelle.
Eignen sich auch Faunaboxen für Jungtiere oder sind die Lüftunggsschlitze zu breit?
Und welche Höhe empfiehlt du?
Faunaboxen gehen auch, die Schlitze bei denen die mir bekannt sind sind eng genug, da ja auch Futterinsekten nicht entkommen sollen (dafür sind sie eigentlich gedacht in der Terraristik).
Ein Problem wird aber sicherlich die Luftfeuchtigkeit bereiten, denn durch die große Belüftungsfläche im gesamten Deckel strömt aufgewärmte Luft dort natürlich fast ungehindert aus und nimmt so eine Menge Feuchtigkeit mit. Da eine Quarantänebox aber sinnvoller Weise spartanisch eingerichtet ist ohne Erdboden, echte Pflanzen usw. dürfte es schwierig sein die Luftfeuchtigkeit in so einer Faunabox hoch genug zu halten. Denn die Wärmequelle trocknet die Luft ja zusätzlich aus, sodass sie in der Box noch geringer wird als in der Zimmerluft drum herum.
Den unmittelbaren Feuchtigkeitsbedsrf des Tieres könnte man zwar über Wetboxen abdecken, aber eine generell zu trockene Luft führt längerfristig auch schnell zu Atemwegsproblemen (kennen wir Menschen ja auch). Und durch Austrocknung der Schleimhäute wird auch die natürliche Keimabwehr geschwächt, was im Endeffekt zu Erkrankungen führen kann.
Wenn Faunabox, würde ich also schauen, dass die Belüftungsfläche im Deckel drastisch reduziert wird (mind. um 90%) und dafür aber dann 3-4 kleine Lüftungslöcher in eine Seitenwand im unteren Teil der Box gemacht werden, damit eine Luftzirkulation weiterhin möglich ist und die Luft in der Box nicht stehen bleibt und stickig wird.
Bei all den Umbaumaßnahmen die nötig wären würde ich aber wohl eher zu einer simplen, anderen Box greifen, weil es einfacher ist. Und auch deutlich günstiger, falls die Faunaboxen auch erst gekauft werden müssten.
Welche Boxengröße und damit auch welche Höhe hängt selbstverständlich von der Schlangengröße ab und lässt sich daher nicht pauschal benennen ;)
Welche Boxen ich z.B. für Babys für gut halte zeige ich ja im Video :)
@@BubusSnakery ein sinnvoller Einwand mit der Luftfeuchtigkeit 🤔
Vielen Dank für deine Antwort.
Nach diesem Video bin ich jetzt nicht sicherer sondern ängstlicher geworden denn ich habe 2 Katzen zuhause die meine Familie sind, ich will ja nicht das die sich anstecken und sterben 😢.
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit eine kranke Kornnatter aus eine Zoohandlung zu bekommen?
Wie in einem vorherigen Kommentar bereits erwähnt würde ich persönlich definitiv kein Tier in einer Zoohandlung kaufen. Es sei denn es ist ein kleines auf Reptilien spezialisiertes Geschäft wo noch wirklich Fachwissen und Passion die Basis für den Tierverkauf sind und nicht fluktuierendes Verkaufspersonal auf Mindestlohnniveau und Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, wo die verkauften Tiere von wer weiß wo kommen und das Personal meist nicht einmal Basiswissen hat und wenn doch, es nicht anwenden darf, weil dann viele Waren nicht mehr dem unwissenden Kunden angedreht werden könnten.
Aber die kleinen, fachkundigen, Inhabergeführten Läden die aus der Leidenschaft eines Terrarianers heraus entstanden sind gibt es in Deutschland leider fast nicht mehr, da sie preislich im Regelfall nicht mit großen Ketten konkurrieren können und somit einfach über die Jahre finanziell ruiniert wurden (die „Geiz ist geil“ Mentalität hat eben leider ihren Preis) 😢
Ich würde ein Tier immer bei einem fachkundigen und passionierten Züchter kaufen der die Elterntiere vor Ort hat, das Tier selbst großgezogen hat und kennt, der darauf achtet, dass der gesamte Bestand frei von Krankheiten und Parasiten ist, der sich mit der Morphgenetik auskennt und somit auch weiß welche Verpaarungen genetische Risiken bergen und welche Verpaarungen Risiken bergen, etc.
Im Zoogeschäft wirst du nicht erfahren woher das Tier kommt, wie alt es ist, ob es von Schlupf an gut gefressen hat, ob eine anständige Quarantäne gemacht wurde, etc.
Und da dort viele Tiere aus unterschiedlichen Quellen zusammen kommen und auch Kunden von Zuhause Parasiten und Krankheitserreger in den Laden schleppen können, ist das Risiko für Kranke oder parasitenbefallene Tiere um ein Vielfaches größer als bei einem Züchter der mit Wissen und Verstand und unter gewissen Hygienemaßnahmen seine Tiere zu Hause hält und züchtet.