Nestlingstag 16 und 17 - ein kurzes Update von den Blaumeisen

Ich habe mich mit der Dokumentation jetzt etwas zurückgehalten. Zum einen musste ich mir selber zugestehen, dass ich nicht so oft reinschauen kann, weil es mich zunehmend belastet, und zum anderen weiß man ja nun, welche Probleme im Nistkasten herrschen und da braucht es auch nicht zig weitere Aufnahmen von nächsten missglückten Versuch, Kot abzulassen oder ähnlichem… Aber nichtsdestotrotz bleibt es eine Dokumentation, und man will ja auch wissen, wie es den Meisen so weiter ergeht, also habe ich das Nötigste zusammengestellt.
Der 16. Nestlingstag startete mit vier verbliebenen Küken. Auf mich machten sie alle einen eigentlich guten Eindruck. Aber das Picken am Po und das vergebliche Absetzen von Kot blieb sichtbar. Und als die Kamera in den Nachtmodus umschaltete, sah man ganz deutlich, wie schlecht eins der vier Küken aussah. Ich vermute, dass es auch Parasiten sind, die man da am Kopfgefieder erkennt. An diesem Abend schaute Frau Meise noch mal um 20:30 Uhr bei den Küken vorbei und verließ den Nistkasten dann über Nacht! Auch wenn das erst einmal ein komisches Gefühl machte, so denke ich, dass es Frau Meise gut tun wird! Und es ja auch grundsätzlich die Phase ist, wo das Elterntier nachts nicht mehr dabei bleibt. Es ist ein Zeichen, dass der nächste Entwicklungsschritt erreicht wurde! Und vielleicht kann sie draußen tatsächlich mal schlafen. Das hat sie die letzten Nächte im Nistkasten nicht gemacht - sie hörte auch nachts nicht auf, an den Küken herumzupicken und die Kuhle zu bearbeiten.
Am 17. Nestlingstag bestätigte sich der Zustand des einen Kükens. Es hatte die Nacht nicht geschafft. Frau Meise pickte immer mal wieder an ihm herum und im Laufe des Tages lag es immer tiefer in der Kuhle und damit nicht mehr so präsent. Die Fütterung läuft meiner Meinung nach etwas besser ab. Die verbliebenen drei Küken machen einen „guten“ Eindruck, so weit ich mich traue, da Mutmaßungen anzustellen. Herr Meise füttert neuerdings im „Cliffhanger-Style“, er bleibt am Loch hängen und beugt sich herunter. Auch in dieser Nacht verließ Frau Meise ab 20:30 Uhr den Nistkasten. Dort kreucht und fleucht es - man mag es ihr wahrlich nicht verübeln.