Es ist spannend zu hören, wie stark soziale und psychosoziale Einflussfaktoren die Wirksamkeit von Antidepressiva beeinflussen können. Das zeigt wieder, wie komplex die Behandlung von Depressionen ist und dass es nicht nur um Medikamente geht, sondern um das gesamte Lebensumfeld.
Wer hier noch Fragen hat darf sich gern mal im bekannten absetzforum die Erfahrungsberichte durchlesen. Medikamente Antidepressiva sollten lediglich für die Akutsituation angewendet werden,niemals als Langzeitmaßnahme. Die betroffenen benötigen mehr Gesprächstherapien ,um zu lernen mit ihren Gefühlen und Gedanken umzugehen, sich aus für sie belastenden Situationen herauszunehmen und diese zu erkennen. Ich habe selbst auf Anraten meiner damaligen Ärztin nach der Akutphase das Medikament unnötigerweise jahrelang weitergenommen,mit schwersten Nebenwirkungen. Das alles nach einer ersten Major depression , deren Ursache Life Events und eine tieferliegende PTBS war. Dies aufgearbeitet,leider viele Jahre später, hat mir mehr geholfen als jahrelange Tabletteneinnahme. Mit Neid schaue ich als betroffene nach UK ,wo das Hilfesystem komplett umgekrempelt wurde und Hilfspersonen integriert werden, welche intensiv mit betroffenen im Home Treatment arbeiten. Hier wurde auch radikal von Medikamenten abgewendet und eine humanere Version der Hilfe etabliert.
Ärzte verharmlosen oft die Absetzproblematik. Das sieht man auch daran, wie schnell runterdosiert wird. Venlafaxin zb ist schwierig abzusetzen. Gleiches weiß ich von Quetiapin. Medikamente sind einfach billiger als gute und ausreichende Therapie. Es wird dann auch lieber mal 5.000 Euro und mehr für einen akuten stationären Aufenthalt von 3-4 Wochen ausgegeben, anstatt diesen im Vorfeld mit adäquaten Therapieamgeboten zu vermeiden.
Zum Glück ist die Forschung mittlerweile dabei LSD,MDMA, psylocibin und ketamin als mögliche Medikamente zu testen mit beeindruckender Wirkung. Anstatt täglich Benzos zu nehmen helfen diese Methoden schon nach 1-2 Sitzungen und mit deutlich längeren Phasen. Während benzos nur ein paar Stunden wirken und man jedesmal nachlegen muss, schaffen es die "Drogen" Wochen, Monate und manchmal auch Jahre eine spürbare Verbesserung zu erreichen. Der Ansatz ist auch deutlich besser, da die Einnahme mit einer therapiesitzung verbunden wird. Anstatt betäuben wie bei benzos werden durch die Substanzen verdrängtes hervorgeholt und aufgearbeitet.
Vielen Dank für die ausgewogene Antwort. Ich finde, man hat Ihnen beiden die Mühe um eine gute Antwort angemerkt. Ich persönlich nehme Venlafaxin schon lange und passe es meinen Lebensphasen an. Ich habe eine gewisse Verletzlichkeit in meinem Leben erworben und mir hilft das Medi als Schutzschild! Traurig machen mich immer die extremen Einschätzungen, weil ich glaube, man wird dem Individuum damit nicht gerecht. Ähnliches habe ich allerdings auch bei meinem Bandscheibenvorfall erlebt. Es geht eben um den richtigen Zeitpunkt in Abstimmung mit einem Experten. Leider habe ich lange Schmerzen ertragen, weil ich die OP zu lange hinausgezögert habe. Jeden BSV zu operieren ist sicher auch falsch. ADHS ist auch ein Thema der Extreme. Man braucht einfach einen guten Doc und noch immer habe ich einen gefunden...es gibt SIE :) Lieben Dank!
Es ist spannend zu hören, wie stark soziale und psychosoziale Einflussfaktoren die Wirksamkeit von Antidepressiva beeinflussen können. Das zeigt wieder, wie komplex die Behandlung von Depressionen ist und dass es nicht nur um Medikamente geht, sondern um das gesamte Lebensumfeld.
Wer hier noch Fragen hat darf sich gern mal im bekannten absetzforum die Erfahrungsberichte durchlesen.
Medikamente Antidepressiva sollten lediglich für die Akutsituation angewendet werden,niemals als Langzeitmaßnahme. Die betroffenen benötigen mehr Gesprächstherapien ,um zu lernen mit ihren Gefühlen und Gedanken umzugehen, sich aus für sie belastenden Situationen herauszunehmen und diese zu erkennen.
Ich habe selbst auf Anraten meiner damaligen Ärztin nach der Akutphase das Medikament unnötigerweise jahrelang weitergenommen,mit schwersten Nebenwirkungen. Das alles nach einer ersten Major depression , deren Ursache Life Events und eine tieferliegende PTBS war. Dies aufgearbeitet,leider viele Jahre später, hat mir mehr geholfen als jahrelange Tabletteneinnahme.
Mit Neid schaue ich als betroffene nach UK ,wo das Hilfesystem komplett umgekrempelt wurde und Hilfspersonen integriert werden, welche intensiv mit betroffenen im Home Treatment arbeiten. Hier wurde auch radikal von Medikamenten abgewendet und eine humanere Version der Hilfe etabliert.
Ärzte verharmlosen oft die Absetzproblematik. Das sieht man auch daran, wie schnell runterdosiert wird. Venlafaxin zb ist schwierig abzusetzen. Gleiches weiß ich von Quetiapin.
Medikamente sind einfach billiger als gute und ausreichende Therapie. Es wird dann auch lieber mal 5.000 Euro und mehr für einen akuten stationären Aufenthalt von 3-4 Wochen ausgegeben, anstatt diesen im Vorfeld mit adäquaten Therapieamgeboten zu vermeiden.
Zum Glück ist die Forschung mittlerweile dabei LSD,MDMA, psylocibin und ketamin als mögliche Medikamente zu testen mit beeindruckender Wirkung. Anstatt täglich Benzos zu nehmen helfen diese Methoden schon nach 1-2 Sitzungen und mit deutlich längeren Phasen. Während benzos nur ein paar Stunden wirken und man jedesmal nachlegen muss, schaffen es die "Drogen" Wochen, Monate und manchmal auch Jahre eine spürbare Verbesserung zu erreichen. Der Ansatz ist auch deutlich besser, da die Einnahme mit einer therapiesitzung verbunden wird. Anstatt betäuben wie bei benzos werden durch die Substanzen verdrängtes hervorgeholt und aufgearbeitet.
Vielen Dank für die ausgewogene Antwort. Ich finde, man hat Ihnen beiden die Mühe um eine gute Antwort angemerkt. Ich persönlich nehme Venlafaxin schon lange und passe es meinen Lebensphasen an. Ich habe eine gewisse Verletzlichkeit in meinem Leben erworben und mir hilft das Medi als Schutzschild! Traurig machen mich immer die extremen Einschätzungen, weil ich glaube, man wird dem Individuum damit nicht gerecht. Ähnliches habe ich allerdings auch bei meinem Bandscheibenvorfall erlebt. Es geht eben um den richtigen Zeitpunkt in Abstimmung mit einem Experten. Leider habe ich lange Schmerzen ertragen, weil ich die OP zu lange hinausgezögert habe. Jeden BSV zu operieren ist sicher auch falsch. ADHS ist auch ein Thema der Extreme. Man braucht einfach einen guten Doc und noch immer habe ich einen gefunden...es gibt SIE :) Lieben Dank!
Danke für den freundlichen und ausgewogenen Kommentar.
Gibt es Antidepressiva, die man ohne Rezept kaufen kann? Die sie empfehlen würden. Ich habe alle Symptome, möchte aber nicht dass es bekannt wird.