Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich es zunehmend schwierig finde, dass Tilo in seinen Fragestellungen mit einem so fordernden Anspruch auftritt. Ich finde der interessierte naive Blick geht dabei verloren. Auch als Zuseher macht es mir das schwerer mich auf den Inhalt des Gesprächs zu konzentrieren und mich damit auseinander zu setzen. Ich würde mir einen interessierteren Blick wünschen, der die Möglichkeit zur kritischen Betrachtung ja nicht ausschließt.
Junge Menschen sind nie naiv,nur aus menschlicher Sicht würde ich sie zu Weltverbesserern nennen,was natürlich eingefleischten älteren Menschen nicht passen kann,weil sie denken,wir mussten es auch einst lernen. Das Narrativ in sich!
Starkes Interview von Mitja Back. 3h .. das muss in diesem Setting unfassbar anstrengend sein. Und er bleibt die ganze Zeit extrem geduldig und aufmerksam und lässt Thilos Provokationen abtropfen. Beeindruckt mich sehr. Schade finde ich, dass Thilo wenig vorbereitet und irgenwie voreingenommen rüberkommt, als würde er mit der Materie fremdeln. Wie er unbedingt das Modell von "Verteidigern" und "Entdeckern" politischen Lagern zuordnen möchte, ist extrem anstrengend. Respekt an den Gast, wie er damit umgeht. "Die Menschen in ihren Bedürfnissen ernst nehmen" wirkt so simpel und ist doch so fundamental wichtig für das Gelingen von Veränderungensprozessen.
Das war halt ne typische "naive Frage". Wie kann man das Format bei dem Kanalname nicht checken? Es hat schließlich einfach dazu geführt, dass der Gast darauf eingehen konnte und (wiederlegende) Beispiele bringen konnte.
@@MrFallout92 passier echt erstaunlich oft, dass Leute es als nervig und als Tilos Persönlichkeit interpretieren. Anstatt zu sehen zu was für Antworten das dann führt
Mag sein, dass Tilo sich letztlich verrannt hat bei dem Thema Ich fand die intiale Frage zu dem Thema aber sehr gut, vorallem weil sie zu eine guten Antwort geführt hat, durch die die Abgrenzung zwischen den Konzepten rechte/linke politische Einstellung und Verteidiger/Entdecker klar wurde
Gerade die Wagenknecht Partei ist doch ein Paradespiel für die (wirtschaftlich) linken Verteidiger. Thilo hat immer wieder ziemlich coole Gäste, aber seine antagonistischte Art ist echt anstrengend.
Tilo bei 1:29:35: "Darum habt ihr sie Verteidiger genannt und nicht Nazis." Mitja: "Das ist doch jetzt albern." Fand ich gut, dass er sich da von Tilo nicht auf ein billiges Label festnageln ließ. Tilo schien wirklich eine viertel Stunde lang nicht begreifen zu wollen, dass seine billige politische Polarisierung hier einfach nicht greift. "Verteidiger" nach Mitjas Kategorisierung gibt es auch in meiner Verwandschaft und Freundeskreis (in fast komplett migrantisch geprägten Milieus), außerdem unter vielen älteren Menschen egal welcher Herkunft und meiner Wahrnehmung nach auch bei vielen Jüngeren, die ich als vollkommen unpolitisch verorten würde. Warum muss man da unbedingt ein Nazi-Label draufpacken? Mitja hat kurz zuvor evidenzbasiert erklärt, dass Parteipräferenzen bei den Klassifikationen eine Rolle spielten, aber nur marginal. Und Tilo will da unbedingt seine Nazi-Zuschreibung einbringen. Anstrengend!
Komplett albern ist es unter dem Hintergrund, dass er zunächst von Anhängern der Linken als Verteidiger aufzeigt. Es eben keine politische Kategorie ist. In Tilos Worten, da hat er sich verrannt.
Das ist sicher eine Zuspitzung von Tilo. Die Nachfragen gehen trotzdem in die richtige Richtung. Wenn wir bei Tilos Kategorisierung bleiben, gibt es logischerweise Verteidiger in migrantischen Milieus, da diese auch von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit also Rassismus, Antifeminismus, Nationalismus etc. geprägt sein können. Die Polarisierung die du ansprichst, ist eine, die selbst durch die Dichotomie der Interpretation durch die Forschenden vorgenommen wird, d.h. sie ist durch diese Zweiteilung reduktionistisch und womöglich weltanschaulich geprägt. Es ist wichtig, dass diese Ergebnisse hinterfragt werden und Tilo macht das eher auf dem journalistischen Weg und nicht durch den wissenschaftlichen. Im schlimmsten Fall können durch die Forschenden Forschungsartefakte produziert werden, die zu gesellschaftlicher Polarisierung beitragen, bzw. diese mitproduzieren. Aufschlussreich wäre bei dieser Forschung auf jeden Fall die beiden Gruppen ins Verhältnis zu Dimensionen sozialer Ungleichheit (race, class, gender etc.) zu setzen. So bleibt die Einordnung schon etwas im luftleeren Raum des Elfenbeinturms.
Ist doch viel einfacher die Meinungen von Leuten zu Ignorieren die man als Nazi bezeichnet. Ich meine guck mal in die Vergangenheit NAZI SCHLECHT. Tribalism. Die Nationalisozialisten haben auch versucht Juden als weniger Wertige Menschen darzustellen nur mehr extreme. Ich Persöhnlich denke ja Verteidiger und Entdecker kann man einfach durch diese tricks gegen einander ausspielen und nicht "Verteidiger sind Nazis"
Schon 1,5 Stunden--- ich warte auf das Thema Narzissmus...bisher viele Fragen an Back, die damit gar nix zu tun haben. Warum wird Back so provoziert/ fast angegriffen? Ich dachte, wir wollen von ihm etwas lernen... War schon mal besser die Gesprächsführung :- /
Naja der Anfang hat mehr mit der Thematik zu tun als man vielleicht denken möchte. Einfach weil es einen Einblick gibt, wie Narzissmus gemessen werden kann, wie er gemessen wird und welche Probleme auftreten können, wenn man z.B. Nationen miteinander vergleicht. Auch, dass alle Persönlichkeitseigenschaften dimensional sind, wir uns in diesem Bereich teilweise innerhalb von Gruppen mehr unterscheiden als zwischen Gruppen. Das ist halt eine wissenschaftliche Herangehensweise, die nochmal klar macht, dass es eben nicht DEN Narzissmus gibt, es auch kein schwarz-weiß Thema ist und auch bei der Messung Hürden bzw. Schwierigkeiten auftreten können. Also der Gegensatz zu vielen küchenpsychologischen Aussagen auf Social Media. Dass Back so angegriffen und provoziert wurde fand ich auch super anstrengend und gar nicht zielführend. Als ob er als Psychologe und Wissenschaftler unter Generalverdacht steht. Thilo hat leider auch so ein dichotomes Denken an den Tag gelegt. War auch sehr nervig.
@@fabianhagedorn7868 Yes, habe ich schon so verstanden. Und ich wollte quasi darauf hinweisen, dass dein Satz - unabhängig vom Inhalt - ebenfalls etwas grossmäulig daher kommt.
Wirklich sehr interessant! Vielen Dank! Habe viel mitgenommen! Auch immer wieder wichtig sich in Erinnerung zu rufen, wie oft "das Spektrum" eine Rolle spielt und es kein Schwarz und Weiß gibt.
Ja total. Jede Persönlichkeitseigenschaft ist ja dimensional. Man würde auch nicht jede Person im Umfeld nach einer ängstlich-vermeidenen Persönlichkeitsstruktur laienhaft untersuchen, so wie es viele bei Narzissmus tun. Nervt mich als Psychologin schon sehr lang, wie vor allem Leute auf Social Media von DEM Narzissten sprechen. Als gäbe es eine Reinform und als wäre jeder mit narzisstischen Anteilen (haben wir eh alle welche) gleich von einer Persönlichkeitsstörung betroffen.
Die Antwort ändert sich nicht, weil man die Frage mehrfach stellt und den Gast wiederholt unterbricht. Ein nervig und anstrengender Moderator und ein sehr höflicher und geduldiger Gast.
Das mit den "Entdeckern" und "Verteidigern" habe ich schon vor 35 Jahren im BWL-Studium mal gelernt. Das eine nannte sich "Chancensucher" > "Unternehmer"; das andere "Risikovermeider" > "Administratoren (Verwalter)". Dabei ging es um die Frage, was "echte" Unternehmer (Gründer) von angestellten Managern unterscheidet. Letztlich geht es immer um den uralten, archetypischen Gegensatz zwischen Sicherheits- und Freiheitsbedürfnissen, die jeder Mensch in sich trägt. Und das ist keine Frage von "rechts" oder "links", sondern mehr von "konservativ" vs. "progressiv". Die Gleichsetzung von links = progressiv und rechts = konservativ war schon immer ein Kurzschluß. Ein ähnlicher Kurzschluss liegt vor in dem Gegensatzpaar "kollektivistisch" und "individualistisch". Denn tatsächlich möchte natürlich jeder Mensch individuell wahrgenommen und in seiner individuellen Freiheit respektiert werden, hat aber andererseits auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu Gruppen. Oder das Gegensatzpaar "materialistisch" vs. "idealistisch". Menschen sind nie einseitig nur dieses oder jenes, sondern bewegen sich immer in Spannungsfeldern verschiedener Ziele, die sich in Reinform gegenseitig ausschliessen. Das nennt man Zielkonflikte. Und natürlich neigt jeder Mensch im Zeitablauf und in Abhängigkeit von der individuellen Lage dazu, sich einmal mehr in die eine und dann wieder mehr in die die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Die gesamte natürliche Evolution seit dem Urknall hat sich entwickelt aus dem Vorhandensein von Polaritäten und dem Bestreben der Natur, diese Spannungsgegensätze auszugleichen, also in einen spannungslosen Zusatnd zurückzukehren. Das lernt man schon schon als Kind. Und mit der kulturellen Evolution verhält es sich genauso - wie sollte es auch anders sein. Der Mensch mitsamt seiner Kultur ist ja letztlich Bestandteil der Natur. Wie schon die alten Griechen wußten: In der Mitte liegt das richtige Maß. Es ist ein nie endender Balanceakt, den jeder einzelne Mensch, aber auch jede Gesellschaft immer wieder aufs Neue vollbringen muß. Es gibt nichts wirklich "Neues", was nicht irgendwann schon mal da gewesen wäre. Aber das versteht man tatsächlich erst, wenn man schon einige Jahrzehnte in der Rückschau überblicken kann. Jede neue Generation glaubt von sich das Rad neu erfinden zu müssen. 😉
Es ist auch ein Kurzschluss zu denken, die Persönlichkeit von Menschen wäre statisch und das Einstellungen sich nicht ändern könnten, das man Menschen in Kategorien wie "Chancensucher" und "Risikovermeider" einordnen kann.
Ich würde eher sagen, das diese Stereotype Verteidiger/Konservativer/Risikovermeider und Chancensucher/Progressiver/Unternehmer immer auch themen- bzw. zielabhängig sind. Es kann durchaus sinnvoll sein eine konservative Haltung zu haben, wenn es z.B. um Naturschutz geht und das im gleichen Maße wie es sinnvoll sein kann bei diesem Thema progressiv zu sein, wenn der angerichtete Flurschaden bereinigt werden muss. Der gleiche konservative Naturschützer kann beim Thema Arbeitsrecht oder Beziehungsfragen sehr progressiv sein. Gleichzeitig muss man auch immer die dahinterliegende Motivation betrachten. Oft stehen negative Erfahrung hinter diesen Stereotypen - v.a. hinter dem der konservativen Verteidiger. Aber wie bei allem im Leben hat das seinen Platz und seine Berechtigung. Eine Gesellschaft die nur aus experimentierfreudigen progressiven Unternehmern bestehen würde, könnte nicht überleben, denn nichts hätte Bestand. Ebenso würde eine Gesellschaft in Stockstarre verfallen, wenn es nur noch konservative Risikovermeider gäbe. Ich bin sowie auch der Meinung, dass die Frage nach Links und Rechts ein sehr überholtes Konzept ist. Es geht immer um Themen und Interessen bzw. Ziele.
nur dass es sich hier um eine kulturelle und nicht öknomische trennlinie handelt. Man müsste sich im Detail die Testitems anschauen und eine Faktorenanalyse durchführen, um den Finger darauf legen zu können wie sich in ihrer kulturellen Ausprägung Progressive von Entdeckern etc. unterscheiden
Über den Titel ICH! bin ich erst erschrocken. Meiner vom Fachmann als Narzisstin diagnostizierten Mutter hätte man UND ICH? als Motto auf die Stirn tätowieren können. Rücksichtnahme, Verzicht, Wartezeiten, Kompromisse, Bitten um Entschuldigung... waren ihr völlig fremd. Um als Kind in diesem Umfeld zu existieren, habe ich dagegen diese Fähigkeiten im Übermaß trainiert. Eine typische Antwort von mir war: Weiß ich nicht, ist mir egal, entscheidet ihr, mir ist alles recht... Herr Beck meint in dem sehr interessanten Gespräch ein Score nahe Null wäre nicht möglich, das sei falsch ausgefüllt. Doch, bei meiner Erziehung zur Selbstlosigkeit kommt so ein Score raus. Jedes Verlangen nach Alleinsein, jede Beschäftigung mit eigenen Interessen wurde als egoistisch gegeißelt. Jeder Fehler von mir war Absicht, um der Mutter zu schaden. Mühsamst habe ich mich aus diesem Weltbild rausgearbeitet, aber das schlechte Gewissen bleibt, wenn ich etwas für mich mache. Geradezu therapeutisch war das Erlernen eines Instruments, das man im Ensemble spielt. Zunächst habe ich mich im Unterricht in einer ständigen Bewertungssituation gesehen, hohe Ansprüche der Lehrerin vermutet. Bis ich gelernt habe, es geht gar nicht um mich, es geht um das gemeinsame Erleben der schönen Musik. Fehler sind normal, aber sie sind nicht das Zentrum. Was für eine Befreiung, sich einer Sache widmen zu dürfen und nicht auf die Stimmung eines Narziss fixiert sein zu müssen.
Arte hat auch ne super Doku über Narzissmus. Muss man leider in den Medien etwas länger suchen, wenn man wirklich gute Infos dazu will... :) Und Social Media kann man dazu eh vergessen.
Trotz Erkältung so lang durchgehalten, Hut ab und gute Besserung Mitja. Vielen Dank für das nach hinten raus etwas zähe aber nichts desto trotz sehr interessante Interview, wie immer Jung und Naiv I like
Vielen Dank für das Interressante Interview. Könntet ihr den Ich- Test von Prof. Back verlinken? Ist vielleicht interessant die Geschichte mit den Punkten versteht man dann besser.
Boa der Anfang macht mich als Psychologin etwas kirre. Als würde die psychologische Empirie durch Thilo in Frage gestellt und als würde die Art der Forschung angezweifelt. Und auch die Aussage "wer Psychologie studiert will entweder seine Freunde analysieren oder sich selbst" finde ich auch super abwertend. Als ob es in der Psychologie darum ginge sich im Umfeld umzusehen und Menschen und sich selbst per Scannerblick in Kategorien einzuordnen. Dann bräuchte man ja keine psychologischen Tests, wenn das so einfach ginge. Je mehr man als Fachperson im Gebiet verwurzelt ist, desto besser weiß man selbst, wie fehleranfällig der subjektive Blick ist. Respekt an Mitja Back, dass er offen und sachlich bleibt! Was bei der politischen Thematik auffällt ist, dass Thilo auf eine Art immer wieder Kategorien aufmacht, wo es keine eindeutigen Kategorien gibt. Wenn man wissenschaftlich von Wahrscheinlichkeiten ausgeht, dann hat man es immer mit Tendenzen zu tun und nicht mit Eindeutigkeiten. Finde es super mühsam, dass Mitja Back mit seinen Aussagen von Gruppierungen, in denen Menschen auch wieder sehr heterogen sind, mit so Fangfragen dazu verleitet werden soll Menschen in politische rechts und links einzuteilen. Auch da müssen wir Unsicherheit aushalten auch wenn wir gerne eindeutige Aussagen hätten. So viel zu Thilos Sicherheitsbedürfnis. :)
ach so - ja. verstehe dich! aber ich fand gerade diese, doch eher sehr plakativen fragen eher als joke - um ihn aus der reserve zu locken - also ich fands eher als lustig. weil das ganze thema ist natürlich sowieso nur eine theorie, ein verrsuch, sich dem komplexen geselschafts bild zu nähern... und da in letzterer zeit, das thema "narzismus" - wie lassen sich narzisische verhaltensweisen besser erkennen - also in den gerade letzteren jahren, nach corona, kommt mir vor, dass jeder hans wurscht, jede noch so begabte influenza.INNA und meia.besser.vermarktungs meinungs. macher.Inn - mit meistens völlig - also für mich als leien - der nur 2 jahrte philo auf der kunst uni hatte -dass zwar von einem psycholigie prof. den ich "geliebt" habe... also dass sich eben "alle" um das thema drehen... und wenden.. aber bei den meisten - bis dato, aus meiner sicht - für mich - nix wesentliches ausgesagt wurde.. bis auf dieser maxerle. ich fand seinen ansantz ganz gut. und er hat ja auch immer wieder mal gesagt, dass mensch sich schlecht in solche kategorien einteilen lässt. und mal ganz unter uns: ich kann den freudianers.Innen sehr, sehr wenig abgewinnen. schon gar nicht das ödipus dings. also ich war als kind NIE so, dass ich mit meiner mutter wollte... oder so. überhaupt, biologische zustände, sexxxualitäät, war mir ein eckel!!! als ich habe für mich schon imer erkannt - und in meiner welt werde ich davon stets immer wieder bestätigt - dass mensch sich nicht wirklich gut einfinden mag, mit klinischen beurteilungen, abstrackten , fiktiven schubladen.. aber, naja, was weiß ich schhon?? nix!!! und dat is fix!! LIEBE UND KRAFT !!!! schönen tag
Interessantes Interview. Viele neue Informationen. Teilweise sind problematische Verhaltensweisen (von Narzissten) wenig thematisiert worden, wie zum Beispiel Grenzüberschreitungen, körperliche Gewalt, Manipulation. Man könnte glauben, wenn jemand viel auf sich selber hält und sich gerne auf social Media präsentiert, sei das ja kein Problem. Und das ist es auch nicht. Erst wenn die Person, die Grenzen anderer missachtet, wird daraus ein Problem für andere (was leider bei krankhaft narzisstischen Menschen der Fall ist).
Oh Mann dieser „Moderator“ ist so unverschämt. Man kann sich jung und naiv geben und dabei simple Fragen stellen…. Aber muss das mit so einem angemerkten Tonfall sein? Unnötig unfreundlich und wirkt nicht interessiert!!!! Und darum geht es doch oder??? In der normalen Welt würde der Gast keine 2 Minuten weiter mit diesem Menschen reden. Kann man den bitte austauschen?!
Bin jetzt zur Hälfte durch und hänge am Sicherheitsbedürfnis... Warum kommt da nicht die Bindungstheorie ins Spiel? Also: Sicher gebunden = Entdecker, unsicher gebunden = Verteidiger? In der frühkindlichen Entwicklung ist es ja essenziell für den Umgang mit Fremdheit, ob das Kind sicher gebunden ist oder nicht. Sicher gebunden, kann das Kind seinem Explorationsbedürfnis nachgehen, unsicher gebunden zeigt es Bindungsverhalten (Weinen, Flucht) oder erstarrt. Was autoritär geprägte Menschen betrifft, so sind diese immer unsicher gebunden (s. Johanna Haarer: "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind"), sicher gebundene Kinder kommen eher aus responsiven Milieus, die selbst über eine sichere Weltbeziehung verfügen. Die sind autoritär auch scheer verführbar.
Wenn du weiter hörst, sagt Mitje, dass v.a. die Peergroup maßgeblich ist, und weniger die Eltern. Aus seiner Sicht ist also die Bindung zu den Eltern nicht entscheidend.
Die Bindungstheorie wird mittlerweile eher kritisch gesehen u.a. weil sie zu stark auf eine Person fixiert und an westlichen Mittelschichtsfamilien orientiert ist.
@@mrsr9413 Aber dennoch werden zentrale ihrer Ergebnisse allgemein anerkannt. Und selbst wenn sie tatsächlich nur die westliche Mittelschichtsfamilie beschriebe, was ich für strittig halte, könnte die ja von Back und Kollegen herangezogen werden, weil sie sich ja mit nem Phänomen in Europa beschäftigen.
@@mrsr9413 die Bindungstheorie wird da kritisch gesehen, wo vorausgesetzt wird, dass ein Kind sich nur auf eine Bindungsperson einlassen kann und mehrere Bindungspersonen gleich zu Desorganisation führen, was das westliche Familienbild unterstreichen sollte. Die Bedeutung von Bindung in der frühen Kindheit stellt aber niemand wirklich in Frage, Hauptsache, sie ist verfügbar, sei es durch Tante, Schwester, Bruder, Nachbarin, Oma oder, am besten, das ganze Dorf.
@@90chestnut Danke, das ist mir weggefluscht. Aber warum nur die Peergroup? Für den Aufbau einer Weltbindung kann ja nicht egal sein, wie das Umfeld war, als man von ihm noch auf Leben und Tod abhängig war, also in der Kindheit? Oder will er damit die unterschiedlichen frühkindlichen Erfahrungen in Ost und West umschiffen?
Bin jetzt bei der Hälfte…und eig. Fan, aber Tilos „provokante Mini-Aggressionen“ beim Interview sind sehr unangenehm (z. B. „keine Habil? Also bist du ja kein richtiger Professor“… hä?) Könnte auch „gespielte Naivität“ sein, um eine bestimmte Antwort zu induzieren, aber sowas als Stilmittel muss passend und smart eingesetzt werden.
Vor allem kommt es einem so vor, als würde er dieses Fachgebiet nicht ernst nehmen. Zum einen schade, da es sehr interessant ist/sein kann, bei besserer Gesprächsführung. Zum anderen frägt man sich, was dann die Intention für ein dreistündiges Interview ist, wenn kein aufrichtiges Interesse am Inhalt besteht.
Hmh... sorry, aber was legitimiert Tilo denn, eine solche Bewertung abzugeben? Es wäre nicht nur arrogant, sondern geradezu vermessen, wenn er sich hinstellt und für sich reklamiert, er habe das Recht, jemandes Qualifikation auf einen Titel oder eine Position in einer Wissenschaft abzusprechen, innerhalb der ER SELBST keine Zugehörigkeit besitzt!! Tilo ist meines Wissens weder selbst Psychologe noch beschäftigt er sich beruflich mit der Akkreditierung von Professuren - d.h. im steht natürlich zu, eine außerprofessionelle Laien-Meinung zu haben, ob er jamnden für einen legitimen Professor oder sonstwas HÄLT (!) - das aber in coram publico öffentlich zu verallgemeinern, wäre nicht nur unverschämt, sondern steht ihm einfach gar nicht zu ! - Zudem hat er in Bezug auf die "Verteidiger/Erforscher"-Studie ja gezeigt, dass er sie im Prinzip offenbar nicht mal richtig verstanden hat ( oder zumindest so tut....). Er sollte meiner bescheidenen Ansicht nach, , bei allem Verständnis dafür, dass er natürlich im Sinne einer interessanten Diskussion provokante Fragen stellt, seine Kompetenz nicht zu sehr überreizen....
@@TillIngerin - Hmh... das stimmt völlig! - wenn das so ist, frage ich mich, woher er da die Kompetenz nehmen will! - Er kann nur öffentlich beurteilen, was er auch kennt. Die Psychologie hat sich seit Mitte des vorigen Jshrhunderts sehr entwickelt und ist spätestens seit der "kognitivistischen Wende" eine absolut ernstzunehmende und respektable Humanwissenschaft mit exakten Messmethoden und empirisch fundierten und abgesicherten Erkenntnissen geworden und weit über die nicht immer ganz nachvollziehbaren Annahmen zB. der Psychoanalyse hinaus gewachsen! Wenn Tilo da noch im Laien-Weltbild des "verhuschten Sofa-Analytikers" oder des "Weisse.Mäuse-Behaviorismus" steckengeblieben ist, ist er hier schlicht und ergreifend überfordert! Mir fällt zumindest auf, dass er in wissenschaftliche Objektivität immer wieder mit seinen ideologisch definierten Vorstellungen hineinprescht. - Vielleicht ist ihm nicht ganz bewusst, dass er HIER zB. keinem windigen Ideologen gegenübersitzt, der auf der Bühne des Diskussionsforums seine parteiischen Parolen verbreiten willl, sondern einrm Wissenschaftler, der bemüht ist, die Befunde seiner Wissenschaft erst einmal in gebührender, faktischer Objektivität darzustellen. Man muss erst mal sehen, WAS man WARUM überhaupt beobachtet, bevor man überlegt, WIE man das interpretieren kann! - *Tilo jubelt schon SEINE Bedeutung in die Zusammenhänge, bevor sein Diskussionspartner überhaupt mit der Darstellung fertig ist!* Gefällt mir absolut nicht!
Ihr unterstellt ihm da aber jetzt ziemlich viel weil ihr glaubt das sein Verhalten dieses wiederspiegelt. Sachlich ist das dann noch nicht. Ich persönlich empfand ihn nicht angreifend. Er fragt halt genau nach, das ist doch sein Job?
allein schon deswegen eine unzutreffende these, weil ich von "vorgesetzten im berufsleben" sprach, - im kontext von "jung & naiv" aber keinen vorgesetzten habe. manch düstere vermutung schließt sich schon aus logischen gründen aus.;-)
was ich spannend finde: wie kommen "wir intellektuelle".aus unserer kommunikationsblase raus, wie können wir "alle" oder andere erreichen, mit argumenten oder wie sonst?
Bitte mal ein aktuelles Gespräch mit dem Hirnforscher Mandred Spitzer. Insbesondere mit dem Blick auf Bildung und digitale Medien. Die Ablenkung von Smartphones rund ums Thema Lernen (Schule und zu Hause) und der Einfluss von Kopfhörern/ in ears auf die Vereinsamung und dem Verlust an Selbstvertrauen. Ich denke zum Thema Narzissmus kann Spitzer in dem Kontext auch was sagen. Ich bin Lehrer an einem Berufskolleg und kann Euch sagen: Handys machen einen Großteil der Schüler seelenlos und depressiv und einsam und und und. Bitte ein Update mit Spitzer!!!
??? wieso?? also denkst du, dass von den beiden jemannd ein narzist sei? oder solche wesenszüge in sich träge? naja, kommt mir gar nicht so vor, aber naja, gefühlssache.. grüße!
Ich bin jetzt erst bei einem Drittel des Interviews und der Gesprächspartner ist sehr interessant! Aber zwei Dinge hab ich anzumerken: -Erstens merkt man Tilo eine gewisse Verunsicherung an, was sich auf das Interview auswirkt. Das liegt womöglich daran, dass der Gesprächspartner Psychologe ist. Menschen fühlen sich dadurch oft gelesen und verunsichert. (Was übrigens ziemlicher BS ist, dass PsychologInnen Menschen lesen können). Ich weiß wovon ich spreche, ich bin mit einer Psychologin zusammen und habe mit ihr ein Kind :P). - Zweitens scheint Tilo etwas unbeholfen, was Interviewführung und -Struktur anbelangt. Vielleicht weil er auf diesem Gebiet allgemein nicht so viel Ahnung hat, vielleicht war er auch nur schlechter vorbereitet als sonst. Alles in allem aber ein sehr interessanter Gast - also bitte nicht aufhören, auch Experten abseits der Politik einzuladen! 😊
Es ist teilweise wirklich komisch. Eigenartige Nachfragen seitens Tilo, die mit dem Fachgebiet des Experten gar nichts zu tun haben, wie einige aufeinanderfolgende Fragen zu Uni und Kursen, die eher Soziologen beantworten können. Tilo, wenn du keine Ahnung hast, über was (relevantes, seiner Expertise entspechendes) du mit deinem Gesprächspartner reden kannst, dann lass doch vor allem ihn reden! Und greif Inhalte auf! Das Thema seiner Promtion (was macht Attraktion aus) hätte sich, als eines von mehreren Gelegenheiten, die du übergangen hast, hervorragend für einen interessanten Austausch geeignet.
Und schon eine knappe Viertelstunde später, bin ich wieder schockiert. Tilo tut sich so schwer, sich in diese Wissenschaft hineinzudenken und mitzukommen und stellt deswegen scheinbar kritische Fragen, die aber am Inhalt oft vorbei gehen. Das disqualifiziert nicht den Fachbereich, Tilo, sondern deine Interviewführung respektive -Vorbereitung. Ein zähes Gespräch für den Gast ...
@@TillIngerin Tilo spielt die Rolle eines naiven 14-Jährigen, der von Psychologie und Politik wie von Tuten und Blasen keinen Schimmer hat. In dieser Rolle fragstr du natürlich 5x, wie jetzt das mit den Verteidigern und den Nazis genau zusammenhängt, denn ansonsten würde der Naive diese Spektren viel zu sehr (und damit falsch) als analog begreifen. Als Professor für Psychologie, der Forscht, Publiziert und lehrt, als als Buchautor tätig ist, stellt er eine gewisse Machtfigur für seine Studierende, aber auch für Deutungen seines Fachbereichs und der Meinungsbildung dar und darf deswegen auch journalistisch mal etwas mehr gepiekst werden. Ich sehe keine Disqualifikation, weder im Fachbereich, noch in der Interviewführung. Viel spannender finde ich die Frage, was dich zur Bewertung der Interviewführung qualifiziert.
@@TillIngerin das fachgebiet läßt sich grob umschreiben mit: "empirische psychologie" und darüber wird nicht erst ab 1:13 gesprochen. fragen zur biografie das gastes (wenn man so will: materialien zur empirie von lebensläufen ;-) gehören schon immer zum format.
Teilweise sehr interessantes Gespräch vor allem am Ende. Für mein Verständnis verharmlost Prof. Back das Phänomen Narzissmus, da nur sehr wenig in Kontext gesetzt wird. Am Anfang des Gesprächs hätte es die Möglichkeit dazu gegeben, z B darüber zu sprechen, warum das Bedürfnis auf Insta und TikTok so groß ist, narzisstische Verhaltensweisen zu verstehen und sich vor ihnen zu schützen. Das liegt vor allem darin begründet, dass Narzissten potentiell hochgradig gefährliche Menschen für die Gesellschaft sind, die mit größerer Wahrscheinlichkeit dazu neigen, ihren Mitmenschen emotionale und physische Gewalt zuzufügen, was zu psychischen Erkrankungen, wie PTBS, Depressionen, Sozialphobie etc. führt und Biographien von betroffenen Personen nachhaltig verändert. Es besteht daher die Notwendigkeit über negative Verhaltensweisen von Narzissten wie z.B. Gaslighting, krankhaftes Lügen und Gewalttätigkeit aufzuklären, da das bei Menschen mit stark ausgeprägtem narzisstischem Persönlichkeitsmerkmal eher wahrscheinlich ist. Die objektive Darstellung, dass Narzissmus ein Persönlichkeitsmerkmal ist, welches vergleichbar sei mit dem Persönlichkeitsmerkmal der Ordnung, ist außerhalb dieses Kontextes extrem verharmlosend, was auch auf den Titel des Buchs "Die Kraft des Narzissmus" zutrifft. Ein Wert über 58 kann eine Gefahr für die Gesellschaft sein und das muss meiner Meinung nach in einer Sendung, die sich als politisch und gesellschaftskritisch versteht thematisiert werden!
also ich habe auch auf den moment gewartet, bei dem erklärt wird, 'flieht ihr narren' aber musste dann einsehen, dass es darum in diesem gespräch nicht ging. deine erfahrungen lassen sich eben nicht auf einen großen teil unserer gesellschaft anwenden. wie erklärt wurde, kommt es sehr stark auf die einzelnen personen an und wie sie damit umgehen. daher wurden auch die erfassten daten erklärt. die schicksale, die teilweise dadurch entstehen, sollten nicht behandelt werden. dazu müsste es wohl eine gesonderte sendung geben. ich gebe dir recht, die schiksale, die aus solchen verbindungen entstehen können sind abgründe, aber datentechnisch wohl eher nicht relevant.
Finde es auch schade, dass genau dieser Teil als "Kuchenpsychologie" abgetan wurde, obwohl Narzissmus bzw. narzisstische Störung ja oftmals sehr belastend für das Umfeld des Narzissten sein können. Ich hatte mir offen gestanden vom Interview mehr erhofft und wurde inhaltlich enttäuscht, obwohl es drei Stunden lang ist.
Im Großen und Ganzen ein beeindruckendes Interview. Mit sehr vielen Punkten die uns alle wirklich weiter bringen können. Wir müssen wieder die Möglichkeiten erkennen, die uns scheinbar dramatische Probleme bieten, wenn wir es wagen mal eine andere Lösung in Betracht zu ziehen. Oft wird die falsche Lösung erst zum Problem. Vielen Dank für die tolle Arbeit
Jung, du magst den Mitja nicht, was? Man merkt's richtig durchtriefen. Mein Vater hiess übrigens ebenso. Und mein Cousin hat den Namen seinem Sohn gegeben. Dir gefällt der Name offenbar nicht. Und überhaupt, warum redest du mit einer anwesenden Person in der dritten Person?
Mir fehlt stark der "innere Aspekt" des Narzissmus in dem Interview. Wird nur hier und da angedeutet. Dass zB eine Ursache der Sucht nach Anerkennung usw. ein eigentlich im tiefen Inneren sehr KLEINER Selbstwert darstellt. Wenn ich die tiefe Überzeugung in mir trage, wertvoll zu sein, wenn ich mich liebe , und das auch über andere denke, habe ich viele der beschriebenen Verhaltensweisen hat nicht nötig. Und da ist doch ein ein Ansatz, den Menschen und ihrem Umfeld zu helfen, diese therapeutisch und durch neue Erfahrungen zu stärken. Wie mensch genetische Ursachen vom "Lernen am Modell" unterscheiden soll in der Forschung würde mich auch interessieren.
21:30 Das Problem daran ist ja auch gar nicht wirklich der gute oder böse Wille oder allgemein die Intention, sondern dass diese Art des Denkens, die im Neoloberalismus ihren Ausdruck findet, einfach alles durchdringt, auch oppositionelles oder linkes Denken. Das Problem ist nicht unbedingt der Inhalt sondern die Absolutheit der Form.
58:20 Thilo: "Psychologie ist ein Wohlstandsstudium." Prof. Back "Das will ich nicht sehen.... Ich meine: Das will ich nicht sagen." Freud lässt grüßen....
ach...vielleicht liefen in seinem hirn die beiden formulierungen: "das kann ich so nicht sehen" und "das will ich nicht sagen" ( die ähnliche bedeutung haben) parallel, und dann kam eben diese formulierung dabei heraus, die aber eigentlich kein klassischer "freud`scher versprecher" wäre, weil die beiden ursprungsformulierungen gar nicht im widerspruch zueinander standen.
@@hansj.8091 Klar, weil Münster als Universitätsstadt auch so gar nicht elitär ist und weil Unterschichtskinder immer Psychologie und Philosophie studieren, und nicht Maschinenbau oder Management.... Natürlich....
@@chocolatemilkforeverybody2569 schon stark wie dus schaffst was davor und danach gesagt wurde komplett auszublenden und dich an einem wort bzw genau genommen sogar 2 buchstaben in 3h aufzuhängen
psychologie ist ein extrem elitäres studium. sehr viele studierende leiden unter dem notendruck, der sie systematisch aussiebt und entwickeln diverse stresssymptome.
Begeben sich Menschen mit 'narzisstischer Persönlichkeitsstörung' nicht statistisch eher selten in Therapie, da hierfür ja quasi ein Eingeständnis der eigenen "Unzulänglichkeit" (und das auch noch vor einem anderen) zumindest teilweise stattfinden müsste bzw. Die Fassade und der Glauben an die eigene Grandiosität hierfür überwunden werden muss und dies wohl unangenehme Realisationen mit sich bringen würde? Und das quasi Hauptmerkmale der Persönlichkeitsstruktur auch Haupthindernisse für die Aufnahme von Therapie darstellen? Wenn Narzissten anderen Leid zufügen, dann sind sie mitunter schon an einem Punkt, bei dem sie Schwierigkeiten haben, sich dies überhaupt einzugestehen oder es ihnen schlicht egal ist. Ihr Leben können sie mitunter trotzdem 'gut' fortführen, ohne dass alles zusammenbricht, auch wenn andere leiden. - Meine kleine Küchenpsychologie unterfüttert durch eigene Empirie
Gut erkannt. Narzissten kommen öfter wegen anderen Problemen in die Therapie, die entstehen, wenn der Narz. zu Problemen führt. Depression wenn man scheitert mit seinen Vorstellungen, oder wenn andere sich abwenden.
Der Begriff "narzisstische Persönlichkeitsstörung" ist eine Diagnose, dafür muss ein Narzisst von einem Therapeuten diagnostiziert worden sein und als zweites Kriterium einen Leidensdruck deswegen verspüren, beides ist Voraussetzung für die Diagnose. Kaum ein Narzisst begibt sich allerdings in so eine Situation - geschweige denn in Therapie um sich zu ändern. Denn die Matrix, in der ein Narzisst lebt, schließt quasi fast immer aus, dass er überhaupt erkennen kann, was los ist, stattdessen betreibt er Schuldzuweisung an andere ("Wenn du mich nicht so gereizt hättest, hätte ich dich nicht schlagen brauchen" o.ä.). Die Diagnostik selber ist übrigens auch ein interessantes Thema für sich.
du hast den springenden Punkt bereits aufgegriffen.. WEr entscheidet, was positiv ist udn wer was negativ und als Krnakheit/ Störung angesehen wird? --> Psychologie ist daher keine Wissenschaft, da: In einfachen Worten ausgedrückt, in den Geisteswissenschaften wie Psychologie gibt es oft Theorien und Hypothesen, die schwer zu beweisen oder zu widerlegen sind. Das liegt daran, dass menschliches Verhalten und Denken komplex sind und nicht immer einfach durch Experimente untersucht werden können. Im Gegensatz dazu basieren Naturwissenschaften wie Physik und Mathematik stark auf Experimenten und Beobachtungen, um Theorien zu überprüfen. Wenn eine Theorie widerlegt werden kann, wird sie verworfen, unabhängig davon, wer sie aufgestellt hat. In der Psychologie und anderen Geisteswissenschaften können jedoch verschiedene Theorien nebeneinander existieren, auch wenn sie sich widersprechen. Ein Grund dafür ist, dass menschliches Verhalten und Denken schwer zu erforschen sind und es oft keine eindeutigen Antworten gibt. Dies führt manchmal dazu, dass die Psychologie von einigen als Pseudowissenschaft angesehen wird, weil ihre Theorien nicht immer auf klaren, objektiven Beweisen beruhen.
@@MariusGerstner Dein erster Punkt über die Definition von Krankheit und Störung ist zutreffend - und das ist Psychologen auch bekannt. Beim Rest liegst du ziemlich falsch: Das mag früher mal bei Psychologie, bsd bei Therapietheorien so gewesen sein. Die aktuelle bsd universitäre Psychologie ist wie die Naturwissenschaften eine empirische Wissenschaft mit genau dem Vorgehen, was du richtig bei den Naturwissenschaften dargelegt hast. Nicht grundlos promovieren einige Psychologen heute auch als Dr. rer. nat., und die Psychologie wird universitär mittlerweile meist als Sozialwissenschaft geführt, nicht als Geisteswissenschaft (aber labels stammen sowieso meist aus der Historie und haben keine große Aussagekraft).
Narzissten leben auf Kosten anderer, die sie schädigen können, bisweilen sogar zerstören. Ganz sicher wirst du auch Menschen finden, die für vieles im Verhalten von Narzissten das Etikett "positiv" vergeben (schau mal in das Buch von H. Back). Das Problem ist hier allerdings in meinen Augen das Umdefinieren seitens wissenschaftlicher Autoritätsperson Professor - von einer psychischen Störung zu einer allg. Persönlichkeitsdimension. Kann man machen... Fragt sich halt mal wieder, wem nutzt das?
Drückt auf Play. Wenige Minuten direkt zu Beginn die Frage, ob Psychologie eine Geistes- bzw Naturwissenschaft ist. Mitja: wir sind eher eine Naturwissenschaft, unsere Daten sind valide und relaible. Aber wir können eigentlich nur Wahrscheinlichkeiten berechnen. Ich als Sozialwissenschaftlerin: WAAAAAAS?
Hab an der Stelle auch ein wenig gestutzt, aber bei Google mal nachgefragt, betrachtet die Naturwissenschaft den Menschen aus der Perspektive von außen als Sache, die Geisteswissenschaft eher von Innen als Personen. Naja... als wissenschaftliche Psychologie könnte seine Aussage irgendwie stimmen in Sachen Reiz-Reaktion (was passiert, wenn ich eine Pflanze nicht oder andersrum zu viel gieße). Andererseits hat er viele sozialpsychologische Aspekte mit angesprochen, der Narzisst in seiner Beziehung zu anderen/seinem Umfeld, also eine Affinität der Psychologie zur Sozialwissenschaft. Vielleicht sind diese Trennungen eh blöd, weil irgendwie alles mit allem zusammenhängt, aber er wollte sich eher bei der Natur halt verorten, weil dann "valide und reliabel", und somit mehr wissenschaftlich ? Gönns ihm einfach, wenn ers braucht 🤷♂
Kannst du bitte mal nen Experten oder ne Expertin für analytische Psychotherapie einladen? Ist ja doch ein großer Zweig in der Psychotherapie und wird von der Krankenkasse bezahlt, weil es eben erwiesenermaßen wirkt. Ich hab in deiner Sendung bisher schon oft Leute gehört, die nichts davon halten aber mich würde mal interessieren, was jemand dem entgegnet, der sich ernsthaft damit beschäftigt.
gab es auch schon.. hier findest du zweimal die pschoanalytikerin und -therapeutin annette simon als gesprächsgast. ruclips.net/video/iIVHZZfT-Jc/видео.html ruclips.net/video/RMwzpaSNtiQ/видео.html
falsch. Ist bei vielen Störungen sogar kontrainduziert und daher ein Auslaufmodell. Wird NOCH von Kasse bezahlt aber nicht mehr lange. Siehe Leitlinien zu allen F-Störungen
@@nicfeldmann8477 ich hab selber 3 1/2 Jahre eine gemacht und mir geht es inzwischen sehr gut. Wie erklärst du dir das? Allgemein ist mein Informationsstand ein anderer. Es gibt immer mehr Studien, die die Wirksamkeit von analytischer Psychotherapie belegen. Mag sein, dass sie nicht bei allen Störungen hilft, aber welche Therapie tut das? Und wo steht, dass die KK die Therapieform nicht mehr lange bezahlt?
@@nicfeldmann8477 leider löscht RUclips meine Kommentare mit den links dauernd, aber such einfach selber mal auf Google: "Ärzteblatt - Psychoanalyse: Schwierige Evaluation" RUclips: Kanal "Rätsel des Unbewussten" - Folge 6: "ist Psychoanalyse wissenschaftlich?" Und Folge 7: "ist Psychoanalyse wirksam?"
Chapeau, Herr Mitja Beck. Tilos Probleme, auch seine persönlichen genau erkannt und dementsprechend reagiert. Mitja Beck lieb, LEBT seinen Beruf. So sollte es in jedem Beruf sein. Arbeit, das heißt, bedeutet: "Sichtbar gemachte Liebe" Tilo ist ja auch noch recht JUNG U NAIV
Es ist bemerkenswert, dass der genannte Wissenschaftler Thesen über die Beweggründe seiner Studenten aufstellt, obwohl diese in der Regel nicht systematisch erhoben werden. Wenn sie doch erfasst werden, geschieht dies meist durch standardisierte Selbstauskünfte, die keine tiefgehende Analyse ermöglichen. Die Fähigkeit der Studenten, ihre eigene Motivation realistisch zu erkennen und darzustellen, würde jedoch einen extrem hohen Grad an Selbstreflexion voraussetzen. Dies ist jedoch kaum leistbar, insbesondere für Personen, die nicht bereits eine intensive therapeutische Auseinandersetzung mit sich selbst durchlaufen haben. Es bedarf umfassender psychologischer Schulung, Erfahrung in tiefgehender Reflexion und eines erheblichen Maßes an Selbsterkenntnis, um die tatsächlichen, oft unbewussten Beweggründe für eine solche Entscheidung zu durchdringen. Unter diesen Umständen ist es schlicht unrealistisch zu erwarten, dass Studenten ihre eigene Motivation vollständig und wahrheitsgemäß darstellen können. Stattdessen bleiben solche Aussagen häufig oberflächlich oder konstruieren bewusst oder unbewusst ein Bild, das eher den sozialen Erwartungen entspricht, als dass es die tatsächlichen inneren Antriebe widerspiegelt. Hinzu kommt, dass bei angehenden Psychologen kein Screening auf Psychopathologien durchgeführt wird. Lediglich eine kurze, oft völlig unzureichende „Selbsterfahrung“ ist Bestandteil der Ausbildung von Verhaltenstherapeuten. Dabei lehrt uns die Motivationspsychologie, dass die in standardisierten Selbstauskünften geäußerten Beweggründe meist nicht die tatsächlichen, unbewussten Motivationen widerspiegeln. Häufig handelt es sich um frei konstruierte Erklärungen, die wenig mit den tatsächlichen inneren Antrieben zu tun haben. Vor diesem Hintergrund erscheint es fragwürdig, von „empirischem Wissen“ zu sprechen. Vielmehr sollte bedacht werden, dass die Entscheidung, Psychologie zu studieren, höchstwahrscheinlich oft mit persönlichen Anliegen verknüpft ist, die selten altruistischer Natur sind. Stattdessen könnte man von einer Projektion sprechen: Menschen, die selbst ungelöste Konflikte haben, suchen unbewusst nach Antworten oder Heilung durch ihr Studium und späteren Beruf. Es ist zudem wichtig zu erkennen, dass es keine effektiven Barrieren gibt, die einen malignen Narzissten oder Psychopathen daran hindern, Therapeut zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein erheblicher Anteil der Verhaltenstherapeuten selbst therapiebedürftig ist, erscheint daher nicht unwahrscheinlich. Dass gerade ein Professor wie Herr Back, der sich rühmt, evidenzbasiert zu arbeiten, sich zu solchen Aussagen hinreißen lässt, verwundert allerdings sehr. Die Diskrepanz zwischen dem Anspruch auf empirische Fundierung und derartigen Äußerungen wirft Fragen auf.
So gefällt mir Tilo wieder (wie auch in den letzten Interviews mit Koopmann, Blom, Mau). Das missratene Interview mit Lüders war wohl (hoffentlich) ein Ausrutscher - vielleicht weil Tilo in jenem Interview nicht neutral, sondern irgendwie emotional beteiligt war.
Na dann bin ich mal behilflich: Gleich und gleich gesellt sich gern VS Gegensätze ziehen sich an. - SO. Gegensätze ziehen sich an und schlagen sich dann die Schädel ein - ziehen sich also an, ohne dass wir die Zusammenkunft als gesellig beschreiben könnten ;)
Super Interview Tilo! Auch wenn das konträr zu Mitjas Position ist, möchte ich jeder und jedem das Buch "Das Drama des Begabten Kindes" von Alice Miller empfehlen. Das ist ein psychoanalytischer Erfahrungsbericht über den Leidensweg von narzistisch gestörten Menschen und ein Bezug auf Erziehung. Millers These ist, dass gerade bei einer besonders altruistischen Erziehung der gesunde frühkindliche Narzismus eines Kinder unterdrückt wird, was dann das genaue Gegenteil im Leben als Erwachsener bewirkt. Gerade für "Forscher" und Linkslibs, aber auch für alle anderen ziemlich relevant. Auch wenn das keine statische Herangehensweise sein mag, bildet das meiner Ansicht nach ein ziemlich präzise Annäherung an menschliches Leiden ab. Bevor mich wer versucht zu grillen: Ich habe nicht den Anspruch auf wissenschaftlichkeit.
Als Narzisstin frage ich mich schon länger, warum mich gerade immer die besonders freundlichen, ja geradezu fast unterwürfigen und eigentlich unkomplizierten, aber ständig zaudernden Menschen immer ein bisschen aggressiv machen. (Meine Mutter war ein bisschen so. Ein Herz von einem Menschen.) Ich bin irgendwie so das Gegenteil. Von Anfang an. Komme wohl nach meiner Oma. Die war auch ein Drache. Eigentlich ergibt das ja gar keinen Sinn. So richtig konnte ich mir das nie erklären. Hab’s immer auf mich geschoben. Vielleicht sollte ich doch mal das Buch lesen. Guter Tipp. Danke …
Da Narzissmus ein aus der Psychoanalyse stammendes Konstrukt ist und die Theoriebildung dort am weitreichendsten und vielseitigsten ist, wäre jemand aus diesem Bereich sicherlich aufschlussreicher zu diesem Thema. Zum Beispiel Cecile Loetz und Jakob Müller von "Rätsel des Unbewussten" wären sicherlich sehr spannend.
Dann wäre das aber eine Geschichtsstunde. Nur weil ein Konstrukt aus einem Bereich stammt, heißt es nicht, dass es dort akkurater und empirischer erklärt wird. Die Psychoanalyse hat ihren Platz, that’s fine. Aber dass die heutige Naturwissenschaft versucht, systematisch und empirisch diese alten Themen zu untersuchen ist löblich und nur richtig. Wir können nicht weiterhin in der wissenschaftlichen Steinzeit leben.
"Narzissmus" in der kognitiven Psychologie hat mit dem "Narzissmus" -Begriff der Ps choanalyse im Wesentlichen nur den Namen gemein. Dieser Begriff in der Kognitiven Psychologie ist durch empirische Forschung entstanden, der andere ist fester Bestandteil eines rein theoretischen Meta-Konstrukts. Wenn man die Theorie verwirft, ist auch der Begriff nicht mehr haltbar. - anders als der, der aus der empirischen Forschung konstituiert wurde, denn letzterer basiert auf der (Faktoren-)Analyse solider Daten, die replizierbar ist.
@@lincolnsixecho51 es verhält sich in wesentlichen teilen anders, als von dir dargestellt. es stimmt nicht, dass der "narzissmus-begriff der psychoanalyse bestandteil eines rein theoretischen meta-konstrukts ist". tatsächlich gilt das nur für den sog. primären narzissmus, für den - ebenfalls in der psychoanalyse definierten - sekundären narzissmus finden sich empirische indizien. empirie ist kein alleinstellungsmerkmal der so. "wissenschaftlichen psychologie". übrigens hat auch freud selbst wie zahlreiche folgende vertreter der psychoanalyse explizit formuliert, dass narzissmus nicht automatisch narzisstische persönlichkeitsstörung bzw. pathologischer narzissmus sei. zur replizierbarkeit der faktorenanalyse: ja, die ist gegeben - allerdings sind eben die faktoren definitorische konstrukte, das daraus resultierende bild ist insofern auch eben stark durch zugrundeliegende konstruktion geprägt. die "soliden daten" sind, so gesehen, logische resultate in der bandbreite ihrer vorgaben. da zeigt sich eine überraschende nähe zu "rein theoretischen mega-konstrukten".
@@rand39830 Tatsächlich sind viele Konstrukte der heutigen allgemeinen Psychologie eine verflachte Aufarbeitung psychoanalytischer Konzepte. Beispielsweise ist das Modell der kognitiven Dissonanz nach Festinger sehr beliebt und vielfach empirisch fundiert. Überraschend wenigen fällt auf, dass es nichts anderes als eine Verflachung des fundamentalen Instanzen-Modells von Freud ist, nach dem verschiedene psychische Instanzen miteinander in Konflikt stehen und zu (mehr oder weniger) neurotischen Konfliktlösungen kommen. Hauptsache das Wort "kognitiv" kommt darin statt "unbewusst" vor, was zum Ich-Fokus unserer heutigen Kultur passt, womit wir wieder beim Thema Narzissmus sind. Narzissmus wird hier auf ähnliche Weise nur verflacht dargestellt und kaum inhaltlich aufgearbeitet. Dieser allgemeine Trend hat natürlich mit der Ökonomisierung der Universitätsbetriebe und dem Publikationsdruck zu tun, wo einfachere Modelle natürlich Publikationen viel leichter machen. Insofern ist auch Tilos Kommentar dazu sehr passend, den Neoliberalismus mit dieser Tendenz zur Quantifizierung psychischer Prozesse in Verbindung zu bringen. Es geht halt auf Kosten eines komplexeren und damit subversiveren Menschenbildes. Darüberhinaus werden gerade mit moderneren neurowissenschaftlichen Methoden viele psychoanaltische Theorien gut durchgearbeitet und vielfach neurobiologisch fundiert. Als Empfehlung dazu: Mark Solms.
"jetzt doch" erweckt den unzutreffenden eindruck, dass das neu wäre. diese clips sind das absolute minimum, welches in kauf genommen wird, weil ansonsten die yt-algorithmen das video signifikant benachteiligen würden.
Lustig, wie gleich am Anfang die Psychoanalyse als unwissenschaftlich abgetan wird und sofort der Begriff "Daten" kommt, und immer wieder. So ist eben unser Zeitalter. Ich bin kein Freudianer, aber es erschreckt mich schon, wie Quantifizierung mit Wissen heutzutage gleichgesetzt wird.
Na ja, Wissenschaft ist halt per Definition evidenzbasiert. Er sagt doch nur, dass die Psychoanalyse nicht als Wissenschaft angesehen wird, aber in der Psychotherapie durchaus noch Anwendungen findet. Aber die Psychologie arbeitet nunmal empirisch. Was ist daran verwerflich?
@@mrsr9413 Naja, man merkt ja letztlich auch im Gespräch durchaus ein... theoretisches und auch empirisches Defizit bei Back, sowohl was die Verteidiger/Entdecker-Studie angeht, als auch was Narzissmus angeht. Obgleich Jung in diesem Video keine offenen Fragen und auf die Antworten von Beck unzureichend eingeht, ist die Frage, ob die Verteidiger/Entdecker Einteilung wirklich etwas neues ist durchaus berechtigt. Denn jede der von Beck und Kollegen erhobenen Dimensionen, die die Verteidiger/Entdecker Einteilung ausmachen, wurden entweder genauso oder in weitreichender Übereinstimmung bereits in der 10-bändigen Studienreihe Deutsche Zustände, der seit Anfang der 2000er Jahre alle zwei Jahre veröffentlichten Mitte-Studie sowie der Leipziger Autoritarismusstudie erhoben. Und auch die Annahme, dass den erhobenen Dimensionen oder Merkmalen grundsätzlich ein Grundbedürfnis nach Sicherheit zu Grunde liegt ist nicht neu. Der führende Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer hat dies in seinem Buch "Autoritäre Versuchungen" 2018 in Anschluss an Detlef Oesterreich, der genau das bereits in den 1990er behauptete, argumentiert. Auch der Soziologe Zygmunt Bauman hat dies in seinem Buch "Retroptopia" teils argumentiert, generell ist diese These sehr weit verbreitet. Wenn Beck und Kollegen also von einem "neuen Identitätskonflikt in Europa" sprechen, drängt sich wirklich die Frage auf, ob ihre Behauptung in der Sache begründet liegt oder in dem Wunsch begründet ist, etwas neues zu behaupten. Und auch was Narzissmus angeht: Quasi offensichtlich kaum mit den gängigen theoretischen und empirisch unterfütterten Erklärungsansätzen, wie Narzissmus und die ihn auszeichnenden Verhaltensmuster und affektiven Dynamiken entstehen, wie sie insbesondere von dem Psychoanalytiker Otto F. Kernberg vorgelegt wurden, der seit Jahrzehnten führend auf dem Gebiet der psychiatrischen Diagnostik und Behandlung von Narzissmus ist, ist halt schon heftig. Dass Narzissmus eine Eigenschaft ist, die jeder Mensch aufweist und eben nur verschieden stark ausgeprägt ist und nur bei einer heftigen Ausprägung pathologisch ist, hat bereits Sigmund Freud eins zu eins behauptet. Auch die Behauptung, Psychoanalyse sei keine Wissenschaft halte ich für falsch. Seit jeher wurde die Psychoanalytische Technik und Theorie in der klinischen Praxis, d. h. auf Grundlage empirischer Beobachtungen entwickelt und mittlerweile werden die so gewonnen Annahmen auch in quantitativer Forschung überprüft. Die empirische Kleinkindforschung ist maßgeblich von Psychoanalytiker*innen mitbegründet worden, u. a. aus der Bindungsforschung, die von dem Psychologen und Psychoanalytiker John Bowlby entwickelt wurde, stammt übrigens die mittlerweile in der Psychologie allgemein anerkannte Annahme eines menschlichen Grundbedürfnisses nach Sicherheit.
@@mrsr9413 Es ist nicht verwerflich, eine Meinung zu vertreten, aber schon lustig, aus einer gewissen zeitlichen Distanz zu beobachten, wie die Selbstverständlichkeiten sich ändern. Was soll das eigentlich heißen, "unwissenschaftlich", aber "findet durchaus noch Anwendung"? In anderen Worten, es ist quatsch, aber die Leute machen es "noch". Evidenz ist ein wunderschönes Zauberwort, damit suggeriert man, Spreu von Weizen wären getrennt und alles klar. Evident ist jedenfalls nur, was man vorher schon als mess- und interpretierbar festgelegt hat, denn nur so kann man überhaupt quantifizieren. Was ich messe, hängt natürlich davon ab, womit ich messe. Es ist eine Frage von Kategorien, Kriterien, und diese sind mitnichten so selbstverständlich.
Er geht meiner Meinung nach viel zu wenig auf den unterschied zwischen malignen und gesunden Narzissmus ein. Es wird immer wieder generalisiert über „Narzissmus“ gesprochen, als wäre das mehr oder weniger das gleiche. Wenn ich richtig liege hat Back hauptsächlich die narc-scale entwickelt, ein sehr kleiner Teil der ganzen Thematik. Es wirkt als könne er zu wichtigen Teilen des Themas garnichts sagen.
Unternehmen handeln planwirtschaftlich. Sie planen ihre Produktion auf Basis von Prognosen und verfolgen mittel- und hoffentlich langfristige Strategien, für die sie so gut es gehen quantifizieren. Der Unterschied ist, ob der Staat insgesamt steuert, oder ob man die Unternehmen im "Marktspiel" steuern lässt. Aber kein Unternehmen käme auf die Idee, intern "Markt" zu spielen, sondern Aufgaben werden möglichst klar verteilt. Die Begrifflichkeit von Tilo bezog sich eher auf die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die ein Merkmal des Neoliberalismus ist. Dadurch werden auch in Bereichen, die vorher nicht quantiiziert und prognostiziert wurden, diese Mittel angewendet, z.B. für Selbstoptimierung.
Für mich wird deutlich, dass Jung ein klar negativ besetztes Narzissmusbild hat, wie wohl die meisten. Es zeigt sich, dass es nicht so einfach ist. Mich hätte interessiert, inwiefern Narzissmus die Reflexionsfähigkeit tangiert.
Meinst du die Selbstreflexionsfähigkeit? Die ist komplett gestört. Das mühsam konstruierte Selbstbild ließe sich nicht aufrecht erhalten, ist aber überlebenswichtig für Narzissten.
Gut, dass Thilo endlich mal etwas über Narzissmus lernt. Interessanter Gast, sehr unangenehmer Interviewer, der sich hauptsächlich gern selbst reden und "provokante" (lies: nicht relevante) Fragen stellen hört. Warum sich jemand wie er wohl für Narzissmus interessiert? Und warum wird der Gast erst nach 1,5h nach dem befragt, worin er tatsächlich Experte ist? Interessant wird es auch immer dann, wenn man die Zwischentöne von der Fragen von Thilo hört...
„Anteil Vererbung“ leider auch ein komplexer Begriff und gilt höchstens in einer bestimmten Population. Z.B. wären die Gene in einer Population gleich verteilt wäre der Umweltanteil 100%. Hinzukommen die Annahmen des statistischen Model usw.
da es aber keine population mit identischer verteilung der gene gibt ( und realistischer weise auch nicht geben kann), ist die argumentation damit doch ohne bedeutung.
Was bedeutet denn selfmade? Jemand, der aus eigener Kraft ein ganzes Business aus dem Boden gestampft hatten und dann auch dank ihrer Arbeitskraft das Business zum Erfolg geführt hatten? Oder treffender gefragt, ein One-Man-Business, in dem der einzige Arbeiter sein eigener Chef ist und dann auch damit Millionär wurde? Ich hörte, dass es einen Amish in den USA gibt, der dank seiner exzellenten Handwerkskunst zum Millionär wurde. Da gibt's bloß auch bei dem Mann den Haken, dass er nicht allein ist. Er braucht zwingend seine Gemeinde, ohne die er aufgeschmissen wäre. Was ich damit sagen will ist, dass man sich von dem "Selfmade" Begriff verabschieden muss. Millionäre sind aus allen möglichen Gründen reich, aber nie weil sie einfach nur hart arbeiten mussten.
Bun jetzt bei den Fragen angekommen. Kann das sein, dass err völlig negiert, dass sowqs wie "wir sehen nur Narzissten im social Media" eine Einfluss auf.das Verhalten der Menschen hat?
İch musste so lachen, als Tilo - natürlich augenzwinkernd - von seiner Sorge sprach, sein Date könnte eine Narzisstin sein... denn Tilo ist ja selbst ein Narzisst durch und durch, was er aber wahrscheinlich wegen seines Narzissmus' nicht erkennt 😂
Meinst du die Persönlichkeitseigenschaft oder die diesbezügliche Störung? - Ich weiss nicht, ob du das so meinst, aber diese Persönlichkeitseigenschaft gehört zu jedem Menschen - die STÖRUNG ist etwas anderes! - Dazu muss diese Persönlichkeitseigenschaft aber schon sehr hoch ausgeprägt und pathologisch wirksam sein , was bei eigentlich gar nicht mehr so vielen Menschen der Fall ist! Wenn man über "Narzissmus" diskutiert, ist das Problem, dass es sich z.Zt. da um einen momentanen psychologischen Modebegriff handelt, der aber dummerweise von den meisten Leuten falsch verstanden wird, nämlich in seiner Bedeutung als "Störungsbild". - Dabei ist vielen Laien nicht so recht klar, dass er als Persönlichkeitsdimension bei jedem Menschen vorhanden ist! Es wird öffentlich also oft "Narzisst" gesagt - gemeint ist damit aber eigentlich ""narzisstisch akzentuiert" bzw. ".... gestört", was zu recht verwirrenden Missverständnissen führt! -'Menschen können - müssen sogar - sich in manchen Situationen narzisstisch verhalten - sie sind deswegen aber noch nicht "narzisstisch gestört"! DAS ist halt das Problem, wenn Alltags-(oder Küchen-)Psychologie nur halb verstandene Begriffe aus der professionellen Psychologie übernimmt, ohne sie recht verstanden zu haben. Aus genau diesem Grund findest du diese Störung auch nicht im ICD-10 oder 11 - dort gibt es nur den Begriff der "histrionischen P-S" - sondern nur im US-amerikanischen Diagnosekompendium DSM-4 und 5 ! Kleiner Tipp: Wenn du dich wirklich gut informieren willst, dann lies mal darüber im recht gut lesbaren Fach-Buch "Persönlichkeitsstörungen" von Peter Fiedler nach - dieser Psych-Prof. war lange DER kliniscche Experte für Persönlichkeitsstörungen in Deutschland. Gruss!
Die NPS gibt es auch im ICD 10, aber unter Sonstige und nicht näher definiert. Im DSM 5 gehört die NPS aber zum B-Cluster und ist für den Grandiosen Typus definiert.
Was das Sicherheitsbedürfnis angeht ist gerade der Liberalismus von rechts bedroht. Das abrücken ist ja schon ein Kompromiss und der grenzenlose Liberalismus stellt den Neoliberalismus in Frage. Ich wünschte mir eine tiefere Debatte
Also, bei 1:29:00 hab ich mir schon gedacht, wie abartig klein Thilos Weltbild ist. Dass er dann Verteidiger als Nazis umlabeln will, ist schon sehr bezeichnend.
Ich denke, dass er das absichtlich so darstellt, um seinen Gegenüber inhaltlich unter Druck zu setzen, also zu testen, ob der Gegenüber auf dieses viel zu simple Narrativ eingeht.
hey, ich finde das interview sehr gut geführt und aufklärend über die aktuelle situation - schade, dass mitja bei substanziellen themen häufig sehr unkonkret und defensiv wird. es wird niemandem geholfen, wenn persönliche belange (zumindest gefühlt) hervorgehoben und zb. drittmittelbeschaffung beschönigt werden.. damit wird ewig vielen kolleg*innen ein bärendienst erwiesen. reflexion auf die eigene professorale sichtweise leider mangelware - das tut weh
Inwieweit wird Drittmittelbeschaffung aus deiner Sicht beschönigt? Ich habe ihn so verstanden, dass es schlichtweg eine notwendige Realität für ihn ist, und die Frage nach der Sinnhaftigkeit vom konkreten Forschungsprojekt abhängt.
finde auch das war keine Beschönigung. Dass Drittmittel fürs Individuum von Vorteil sein können ist ja klar. Ob das jetzt gut oder schlecht ist kommt ja auch auf die Perspektive und den Kontext an.
@@90chestnut finde einfach, dass das hinnehmen von zuständen, die der wissenschaft unzuträglich sind niemandem hilft. klar ist das so und muss zur zeit so gemacht werden - es ist das notwendige übel - es hat mir einfach eine kritische auseinandersetzung damit gefehlt.. als professor gerade in so einem format sollte das aber stattfinden, da die öffentliche wahrnehmung dafür eh gegen null geht. niemand der sich engagiert im hochschulbetrieb einsetzt heißt das gut und die nunmal tatsächlich sattfindende entwicklung zu mehr und mehr drittmitteln ist lautstark zu kritisieren und nicht einfach hinzunehmen und wegzunicken.
Der Gast ist total interessant, ich kann mir das Interview aber nicht mehr länger geben, weil der Interviewer mit seinen “Möchtegern” aneckenden Fragen nur auf den Sack geht. Wo habt ihr den den ausgebuddelt? Unsympathischer geht’s nicht. Immer diese wannabe Intellektuellen aka der Typ mit den blonden Haaren.
Mitja Back ist, was seine Person, seine Persönlichkeitsentwicklung, sein Inneres betrifft, wenigstens über die ersten 40 Minuten, sehr defensiv wen nicht sogar verschlossen. Dies ist schon auffällig.
Mitja Back wirkt irgendwie so, als ob er spätestens nach 30 Minuten von der Art der Fragen genervt war, weil er mit seinen eigenen Antworten nicht richtig zufrieden war.
Meinen Narzissmus habe ich dank meiner Grandiosität überwunden.
😂😂😂😂Astrein
Nana, sei nicht so bescheiden. das war doch dank deines Genies 🤣
😂
🤣🤣🤣
😂😂😂
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich es zunehmend schwierig finde, dass Tilo in seinen Fragestellungen mit einem so fordernden Anspruch auftritt. Ich finde der interessierte naive Blick geht dabei verloren. Auch als Zuseher macht es mir das schwerer mich auf den Inhalt des Gesprächs zu konzentrieren und mich damit auseinander zu setzen.
Ich würde mir einen interessierteren Blick wünschen, der die Möglichkeit zur kritischen Betrachtung ja nicht ausschließt.
Liegt vielleicht an seinem Narzissmusscore 😂
Die Fragen werden trotzdem naiver ("was bringt dir das?")...
Ja geht mir genauso. Wobei das bei dem Interview hier noch geht.
Vielleicht könnte Tilo sich diesbezüglich ein klein wenig von Hans inspirieren lassen?
🍀🤞
Junge Menschen sind nie naiv,nur aus menschlicher Sicht würde ich sie zu Weltverbesserern nennen,was natürlich eingefleischten älteren Menschen nicht passen kann,weil sie denken,wir mussten es auch einst lernen. Das Narrativ in sich!
Starkes Interview von Mitja Back. 3h .. das muss in diesem Setting unfassbar anstrengend sein. Und er bleibt die ganze Zeit extrem geduldig und aufmerksam und lässt Thilos Provokationen abtropfen. Beeindruckt mich sehr. Schade finde ich, dass Thilo wenig vorbereitet und irgenwie voreingenommen rüberkommt, als würde er mit der Materie fremdeln. Wie er unbedingt das Modell von "Verteidigern" und "Entdeckern" politischen Lagern zuordnen möchte, ist extrem anstrengend. Respekt an den Gast, wie er damit umgeht. "Die Menschen in ihren Bedürfnissen ernst nehmen" wirkt so simpel und ist doch so fundamental wichtig für das Gelingen von Veränderungensprozessen.
Es gibt halt immer einen Menschen in der Klasse der keine Ahnung hat und die Pause zum nächsten Tag zieht
Das war halt ne typische "naive Frage". Wie kann man das Format bei dem Kanalname nicht checken? Es hat schließlich einfach dazu geführt, dass der Gast darauf eingehen konnte und (wiederlegende) Beispiele bringen konnte.
@@MrFallout92 passier echt erstaunlich oft, dass Leute es als nervig und als Tilos Persönlichkeit interpretieren. Anstatt zu sehen zu was für Antworten das dann führt
Mag sein, dass Tilo sich letztlich verrannt hat bei dem Thema
Ich fand die intiale Frage zu dem Thema aber sehr gut, vorallem weil sie zu eine guten Antwort geführt hat, durch die die Abgrenzung zwischen den Konzepten rechte/linke politische Einstellung und Verteidiger/Entdecker klar wurde
Gerade die Wagenknecht Partei ist doch ein Paradespiel für die (wirtschaftlich) linken Verteidiger. Thilo hat immer wieder ziemlich coole Gäste, aber seine antagonistischte Art ist echt anstrengend.
Tilo bei 1:29:35: "Darum habt ihr sie Verteidiger genannt und nicht Nazis." Mitja: "Das ist doch jetzt albern." Fand ich gut, dass er sich da von Tilo nicht auf ein billiges Label festnageln ließ. Tilo schien wirklich eine viertel Stunde lang nicht begreifen zu wollen, dass seine billige politische Polarisierung hier einfach nicht greift. "Verteidiger" nach Mitjas Kategorisierung gibt es auch in meiner Verwandschaft und Freundeskreis (in fast komplett migrantisch geprägten Milieus), außerdem unter vielen älteren Menschen egal welcher Herkunft und meiner Wahrnehmung nach auch bei vielen Jüngeren, die ich als vollkommen unpolitisch verorten würde. Warum muss man da unbedingt ein Nazi-Label draufpacken? Mitja hat kurz zuvor evidenzbasiert erklärt, dass Parteipräferenzen bei den Klassifikationen eine Rolle spielten, aber nur marginal. Und Tilo will da unbedingt seine Nazi-Zuschreibung einbringen. Anstrengend!
Ich dachte mir sofort : es gibt definitiv auch linke Verteidiger. Das sind doch die Menschen von denen sich Wagenknecht die Stimmen erhofft.
Komplett albern ist es unter dem Hintergrund, dass er zunächst von Anhängern der Linken als Verteidiger aufzeigt. Es eben keine politische Kategorie ist.
In Tilos Worten, da hat er sich verrannt.
Das ist sicher eine Zuspitzung von Tilo. Die Nachfragen gehen trotzdem in die richtige Richtung. Wenn wir bei Tilos Kategorisierung bleiben, gibt es logischerweise Verteidiger in migrantischen Milieus, da diese auch von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit also Rassismus, Antifeminismus, Nationalismus etc. geprägt sein können.
Die Polarisierung die du ansprichst, ist eine, die selbst durch die Dichotomie der Interpretation durch die Forschenden vorgenommen wird, d.h. sie ist durch diese Zweiteilung reduktionistisch und womöglich weltanschaulich geprägt. Es ist wichtig, dass diese Ergebnisse hinterfragt werden und Tilo macht das eher auf dem journalistischen Weg und nicht durch den wissenschaftlichen. Im schlimmsten Fall können durch die Forschenden Forschungsartefakte produziert werden, die zu gesellschaftlicher Polarisierung beitragen, bzw. diese mitproduzieren. Aufschlussreich wäre bei dieser Forschung auf jeden Fall die beiden Gruppen ins Verhältnis zu Dimensionen sozialer Ungleichheit (race, class, gender etc.) zu setzen. So bleibt die Einordnung schon etwas im luftleeren Raum des Elfenbeinturms.
Ist doch viel einfacher die Meinungen von Leuten zu Ignorieren die man als Nazi bezeichnet. Ich meine guck mal in die Vergangenheit NAZI SCHLECHT. Tribalism.
Die Nationalisozialisten haben auch versucht Juden als weniger Wertige Menschen darzustellen nur mehr extreme.
Ich Persöhnlich denke ja Verteidiger und Entdecker kann man einfach durch diese tricks gegen einander ausspielen und nicht "Verteidiger sind Nazis"
Schon 1,5 Stunden--- ich warte auf das Thema Narzissmus...bisher viele Fragen an Back, die damit gar nix zu tun haben. Warum wird Back so provoziert/ fast angegriffen? Ich dachte, wir wollen von ihm etwas lernen...
War schon mal besser die Gesprächsführung :- /
Naja der Anfang hat mehr mit der Thematik zu tun als man vielleicht denken möchte. Einfach weil es einen Einblick gibt, wie Narzissmus gemessen werden kann, wie er gemessen wird und welche Probleme auftreten können, wenn man z.B. Nationen miteinander vergleicht. Auch, dass alle Persönlichkeitseigenschaften dimensional sind, wir uns in diesem Bereich teilweise innerhalb von Gruppen mehr unterscheiden als zwischen Gruppen. Das ist halt eine wissenschaftliche Herangehensweise, die nochmal klar macht, dass es eben nicht DEN Narzissmus gibt, es auch kein schwarz-weiß Thema ist und auch bei der Messung Hürden bzw. Schwierigkeiten auftreten können. Also der Gegensatz zu vielen küchenpsychologischen Aussagen auf Social Media. Dass Back so angegriffen und provoziert wurde fand ich auch super anstrengend und gar nicht zielführend. Als ob er als Psychologe und Wissenschaftler unter Generalverdacht steht. Thilo hat leider auch so ein dichotomes Denken an den Tag gelegt. War auch sehr nervig.
Ja ehrlich werde langsam aggressiv innerlich nach 2 Stunden gelaber, wann geht es endlich los
Bei dem Thema sollte Tilo besonders gut zuhören ;)
Etwas respektlos, im Internet solche Kommentare abzugeben. Die Botschaft ist relativ klar: Du, der Wissende, Tilo, der, der noch zu lernen hat.
@@fabianhagedorn7868 Yes, habe ich schon so verstanden. Und ich wollte quasi darauf hinweisen, dass dein Satz - unabhängig vom Inhalt - ebenfalls etwas grossmäulig daher kommt.
@@dentfriend2.061… also auf mich wirkt T. ebenfalls oftmals wie ein „selbstverliebter, eitler Gockel“ … zudem schlecht inhaltlich vorbereitet …
@@Jannick-ip9jv Etwa jung und naiv?
@@dentfriend2.061 Das Label seiner Redaktion ist eine Karikatur seines Kopfes. Viel narzisstischer geht es kaum noch.
Sehr cooler Professor, der sich nicht von Tilo beirren lässt und interessante Fakten liefert
Wirklich sehr interessant! Vielen Dank! Habe viel mitgenommen!
Auch immer wieder wichtig sich in Erinnerung zu rufen, wie oft "das Spektrum" eine Rolle spielt und es kein Schwarz und Weiß gibt.
Ja total. Jede Persönlichkeitseigenschaft ist ja dimensional. Man würde auch nicht jede Person im Umfeld nach einer ängstlich-vermeidenen Persönlichkeitsstruktur laienhaft untersuchen, so wie es viele bei Narzissmus tun. Nervt mich als Psychologin schon sehr lang, wie vor allem Leute auf Social Media von DEM Narzissten sprechen. Als gäbe es eine Reinform und als wäre jeder mit narzisstischen Anteilen (haben wir eh alle welche) gleich von einer Persönlichkeitsstörung betroffen.
Thilos herausfordende Fragestellungen sind zurzeit einfach nur noch nervig..
Die Antwort ändert sich nicht, weil man die Frage mehrfach stellt und den Gast wiederholt unterbricht.
Ein nervig und anstrengender Moderator und ein sehr höflicher und geduldiger Gast.
Das mit den "Entdeckern" und "Verteidigern" habe ich schon vor 35 Jahren im BWL-Studium mal gelernt. Das eine nannte sich "Chancensucher" > "Unternehmer"; das andere "Risikovermeider" > "Administratoren (Verwalter)". Dabei ging es um die Frage, was "echte" Unternehmer (Gründer) von angestellten Managern unterscheidet. Letztlich geht es immer um den uralten, archetypischen Gegensatz zwischen Sicherheits- und Freiheitsbedürfnissen, die jeder Mensch in sich trägt. Und das ist keine Frage von "rechts" oder "links", sondern mehr von "konservativ" vs. "progressiv". Die Gleichsetzung von links = progressiv und rechts = konservativ war schon immer ein Kurzschluß. Ein ähnlicher Kurzschluss liegt vor in dem Gegensatzpaar "kollektivistisch" und "individualistisch". Denn tatsächlich möchte natürlich jeder Mensch individuell wahrgenommen und in seiner individuellen Freiheit respektiert werden, hat aber andererseits auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu Gruppen. Oder das Gegensatzpaar "materialistisch" vs. "idealistisch". Menschen sind nie einseitig nur dieses oder jenes, sondern bewegen sich immer in Spannungsfeldern verschiedener Ziele, die sich in Reinform gegenseitig ausschliessen. Das nennt man Zielkonflikte. Und natürlich neigt jeder Mensch im Zeitablauf und in Abhängigkeit von der individuellen Lage dazu, sich einmal mehr in die eine und dann wieder mehr in die die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Die gesamte natürliche Evolution seit dem Urknall hat sich entwickelt aus dem Vorhandensein von Polaritäten und dem Bestreben der Natur, diese Spannungsgegensätze auszugleichen, also in einen spannungslosen Zusatnd zurückzukehren. Das lernt man schon schon als Kind. Und mit der kulturellen Evolution verhält es sich genauso - wie sollte es auch anders sein. Der Mensch mitsamt seiner Kultur ist ja letztlich Bestandteil der Natur. Wie schon die alten Griechen wußten: In der Mitte liegt das richtige Maß. Es ist ein nie endender Balanceakt, den jeder einzelne Mensch, aber auch jede Gesellschaft immer wieder aufs Neue vollbringen muß. Es gibt nichts wirklich "Neues", was nicht irgendwann schon mal da gewesen wäre. Aber das versteht man tatsächlich erst, wenn man schon einige Jahrzehnte in der Rückschau überblicken kann. Jede neue Generation glaubt von sich das Rad neu erfinden zu müssen. 😉
Es ist auch ein Kurzschluss zu denken, die Persönlichkeit von Menschen wäre statisch und das Einstellungen sich nicht ändern könnten, das man Menschen in Kategorien wie "Chancensucher" und "Risikovermeider" einordnen kann.
Ich würde eher sagen, das diese Stereotype Verteidiger/Konservativer/Risikovermeider und Chancensucher/Progressiver/Unternehmer immer auch themen- bzw. zielabhängig sind. Es kann durchaus sinnvoll sein eine konservative Haltung zu haben, wenn es z.B. um Naturschutz geht und das im gleichen Maße wie es sinnvoll sein kann bei diesem Thema progressiv zu sein, wenn der angerichtete Flurschaden bereinigt werden muss. Der gleiche konservative Naturschützer kann beim Thema Arbeitsrecht oder Beziehungsfragen sehr progressiv sein.
Gleichzeitig muss man auch immer die dahinterliegende Motivation betrachten. Oft stehen negative Erfahrung hinter diesen Stereotypen - v.a. hinter dem der konservativen Verteidiger. Aber wie bei allem im Leben hat das seinen Platz und seine Berechtigung. Eine Gesellschaft die nur aus experimentierfreudigen progressiven Unternehmern bestehen würde, könnte nicht überleben, denn nichts hätte Bestand. Ebenso würde eine Gesellschaft in Stockstarre verfallen, wenn es nur noch konservative Risikovermeider gäbe.
Ich bin sowie auch der Meinung, dass die Frage nach Links und Rechts ein sehr überholtes Konzept ist. Es geht immer um Themen und Interessen bzw. Ziele.
nur dass es sich hier um eine kulturelle und nicht öknomische trennlinie handelt. Man müsste sich im Detail die Testitems anschauen und eine Faktorenanalyse durchführen, um den Finger darauf legen zu können wie sich in ihrer kulturellen Ausprägung Progressive von Entdeckern etc. unterscheiden
Tilo wieder mit "Neoliberalismus"-Bullshit-Bingo 🙄
Der Moderator ist ja mal unsympathisch…
Über den Titel ICH! bin ich erst erschrocken. Meiner vom Fachmann als Narzisstin diagnostizierten Mutter hätte man UND ICH? als Motto auf die Stirn tätowieren können. Rücksichtnahme, Verzicht, Wartezeiten, Kompromisse, Bitten um Entschuldigung... waren ihr völlig fremd. Um als Kind in diesem Umfeld zu existieren, habe ich dagegen diese Fähigkeiten im Übermaß trainiert. Eine typische Antwort von mir war: Weiß ich nicht, ist mir egal, entscheidet ihr, mir ist alles recht... Herr Beck meint in dem sehr interessanten Gespräch ein Score nahe Null wäre nicht möglich, das sei falsch ausgefüllt. Doch, bei meiner Erziehung zur Selbstlosigkeit kommt so ein Score raus. Jedes Verlangen nach Alleinsein, jede Beschäftigung mit eigenen Interessen wurde als egoistisch gegeißelt. Jeder Fehler von mir war Absicht, um der Mutter zu schaden. Mühsamst habe ich mich aus diesem Weltbild rausgearbeitet, aber das schlechte Gewissen bleibt, wenn ich etwas für mich mache. Geradezu therapeutisch war das Erlernen eines Instruments, das man im Ensemble spielt. Zunächst habe ich mich im Unterricht in einer ständigen Bewertungssituation gesehen, hohe Ansprüche der Lehrerin vermutet. Bis ich gelernt habe, es geht gar nicht um mich, es geht um das gemeinsame Erleben der schönen Musik. Fehler sind normal, aber sie sind nicht das Zentrum. Was für eine Befreiung, sich einer Sache widmen zu dürfen und nicht auf die Stimmung eines Narziss fixiert sein zu müssen.
Das freut mich sehr für dich! Im Chor hatte ich es direkt mal mit der nächsten Narzisstin zu tun, das hab ich leider nicht gepackt...
Danke für diese Interview! An alle Beteiligten. Ich fand es sehr interessant!❤
Cooler Gesprächsgast!
Hab ihn erst neulich im Zusammenhang mit einem Video des dunklen Parabel Ritter gesehen
Endlich mal ein Psychologe :)
Arte hat auch ne super Doku über Narzissmus. Muss man leider in den Medien etwas länger suchen, wenn man wirklich gute Infos dazu will... :) Und Social Media kann man dazu eh vergessen.
Trotz Erkältung so lang durchgehalten, Hut ab und gute Besserung Mitja. Vielen Dank für das nach hinten raus etwas zähe aber nichts desto trotz sehr interessante Interview, wie immer Jung und Naiv I like
Ich dachte wir wollen nicht mehr loben, wenn Leute trotz Krankheit arbeiten.
@@teekanne15 "wir"? Ich zeige Mitgefühl und Anerkennung. ka was du draus machst...
Danke für das sehr interessante Interview!
Unangenehme Gesprächsführung. Schade
Vielen Dank für das Interressante Interview. Könntet ihr den Ich- Test von Prof. Back verlinken? Ist vielleicht interessant die Geschichte mit den Punkten versteht man dann besser.
Boa der Anfang macht mich als Psychologin etwas kirre. Als würde die psychologische Empirie durch Thilo in Frage gestellt und als würde die Art der Forschung angezweifelt. Und auch die Aussage "wer Psychologie studiert will entweder seine Freunde analysieren oder sich selbst" finde ich auch super abwertend. Als ob es in der Psychologie darum ginge sich im Umfeld umzusehen und Menschen und sich selbst per Scannerblick in Kategorien einzuordnen. Dann bräuchte man ja keine psychologischen Tests, wenn das so einfach ginge. Je mehr man als Fachperson im Gebiet verwurzelt ist, desto besser weiß man selbst, wie fehleranfällig der subjektive Blick ist. Respekt an Mitja Back, dass er offen und sachlich bleibt! Was bei der politischen Thematik auffällt ist, dass Thilo auf eine Art immer wieder Kategorien aufmacht, wo es keine eindeutigen Kategorien gibt. Wenn man wissenschaftlich von Wahrscheinlichkeiten ausgeht, dann hat man es immer mit Tendenzen zu tun und nicht mit Eindeutigkeiten. Finde es super mühsam, dass Mitja Back mit seinen Aussagen von Gruppierungen, in denen Menschen auch wieder sehr heterogen sind, mit so Fangfragen dazu verleitet werden soll Menschen in politische rechts und links einzuteilen. Auch da müssen wir Unsicherheit aushalten auch wenn wir gerne eindeutige Aussagen hätten. So viel zu Thilos Sicherheitsbedürfnis. :)
ach so - ja. verstehe dich!
aber ich fand gerade diese, doch eher sehr plakativen fragen eher als joke - um ihn aus der reserve zu locken -
also ich fands eher als lustig.
weil das ganze thema ist natürlich sowieso nur eine theorie, ein verrsuch, sich dem komplexen
geselschafts bild zu nähern...
und da in letzterer zeit, das thema "narzismus" - wie lassen sich narzisische verhaltensweisen besser erkennen -
also in den gerade letzteren jahren, nach corona, kommt mir vor,
dass jeder hans wurscht, jede noch so begabte influenza.INNA und meia.besser.vermarktungs meinungs. macher.Inn -
mit meistens völlig - also für mich als leien - der nur 2 jahrte philo auf der kunst uni hatte -dass zwar von einem
psycholigie prof. den ich "geliebt" habe...
also dass sich eben "alle" um das thema drehen... und wenden.. aber bei den meisten - bis dato, aus meiner sicht -
für mich - nix wesentliches ausgesagt wurde..
bis auf dieser maxerle.
ich fand seinen ansantz ganz gut.
und er hat ja auch immer wieder mal gesagt, dass mensch sich schlecht in solche kategorien einteilen lässt.
und mal ganz unter uns: ich kann den freudianers.Innen sehr, sehr wenig abgewinnen.
schon gar nicht das ödipus dings.
also ich war als kind NIE so, dass ich mit meiner mutter wollte...
oder so.
überhaupt, biologische zustände, sexxxualitäät, war mir ein eckel!!!
als ich habe für mich schon imer erkannt - und in meiner welt werde ich davon stets immer wieder bestätigt - dass
mensch sich nicht wirklich gut einfinden mag, mit klinischen beurteilungen, abstrackten , fiktiven schubladen..
aber, naja, was weiß ich schhon??
nix!!!
und dat is fix!!
LIEBE UND KRAFT !!!! schönen tag
Interessantes Interview. Viele neue Informationen.
Teilweise sind problematische Verhaltensweisen (von Narzissten) wenig thematisiert worden, wie zum Beispiel Grenzüberschreitungen, körperliche Gewalt, Manipulation.
Man könnte glauben, wenn jemand viel auf sich selber hält und sich gerne auf social Media präsentiert, sei das ja kein Problem. Und das ist es auch nicht. Erst wenn die Person, die Grenzen anderer missachtet, wird daraus ein Problem für andere (was leider bei krankhaft narzisstischen Menschen der Fall ist).
Oh Mann dieser „Moderator“ ist so unverschämt. Man kann sich jung und naiv geben und dabei simple Fragen stellen…. Aber muss das mit so einem angemerkten Tonfall sein?
Unnötig unfreundlich und wirkt nicht interessiert!!!!
Und darum geht es doch oder???
In der normalen Welt würde der Gast keine 2 Minuten weiter mit diesem Menschen reden.
Kann man den bitte austauschen?!
NEEE - das gehört GENAU SO!!! eben: (eine rolle, er spielt sie gut !!! ) JUNG UND NAIV. steht schon so im namen.
Besten Dank für diese wertvolle Information.
2stunden und es ging nicht um Narzissmus- voll anstrengend
Bin jetzt zur Hälfte durch und hänge am Sicherheitsbedürfnis...
Warum kommt da nicht die Bindungstheorie ins Spiel? Also: Sicher gebunden = Entdecker, unsicher gebunden = Verteidiger?
In der frühkindlichen Entwicklung ist es ja essenziell für den Umgang mit Fremdheit, ob das Kind sicher gebunden ist oder nicht. Sicher gebunden, kann das Kind seinem Explorationsbedürfnis nachgehen, unsicher gebunden zeigt es Bindungsverhalten (Weinen, Flucht) oder erstarrt.
Was autoritär geprägte Menschen betrifft, so sind diese immer unsicher gebunden (s. Johanna Haarer: "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind"), sicher gebundene Kinder kommen eher aus responsiven Milieus, die selbst über eine sichere Weltbeziehung verfügen. Die sind autoritär auch scheer verführbar.
Wenn du weiter hörst, sagt Mitje, dass v.a. die Peergroup maßgeblich ist, und weniger die Eltern. Aus seiner Sicht ist also die Bindung zu den Eltern nicht entscheidend.
Die Bindungstheorie wird mittlerweile eher kritisch gesehen u.a. weil sie zu stark auf eine Person fixiert und an westlichen Mittelschichtsfamilien orientiert ist.
@@mrsr9413 Aber dennoch werden zentrale ihrer Ergebnisse allgemein anerkannt. Und selbst wenn sie tatsächlich nur die westliche Mittelschichtsfamilie beschriebe, was ich für strittig halte, könnte die ja von Back und Kollegen herangezogen werden, weil sie sich ja mit nem Phänomen in Europa beschäftigen.
@@mrsr9413 die Bindungstheorie wird da kritisch gesehen, wo vorausgesetzt wird, dass ein Kind sich nur auf eine Bindungsperson einlassen kann und mehrere Bindungspersonen gleich zu Desorganisation führen, was das westliche Familienbild unterstreichen sollte.
Die Bedeutung von Bindung in der frühen Kindheit stellt aber niemand wirklich in Frage, Hauptsache, sie ist verfügbar, sei es durch Tante, Schwester, Bruder, Nachbarin, Oma oder, am besten, das ganze Dorf.
@@90chestnut Danke, das ist mir weggefluscht. Aber warum nur die Peergroup? Für den Aufbau einer Weltbindung kann ja nicht egal sein, wie das Umfeld war, als man von ihm noch auf Leben und Tod abhängig war, also in der Kindheit?
Oder will er damit die unterschiedlichen frühkindlichen Erfahrungen in Ost und West umschiffen?
Bin jetzt bei der Hälfte…und eig. Fan, aber Tilos „provokante Mini-Aggressionen“ beim Interview sind sehr unangenehm (z. B. „keine Habil? Also bist du ja kein richtiger Professor“… hä?) Könnte auch „gespielte Naivität“ sein, um eine bestimmte Antwort zu induzieren, aber sowas als Stilmittel muss passend und smart eingesetzt werden.
Vor allem kommt es einem so vor, als würde er dieses Fachgebiet nicht ernst nehmen. Zum einen schade, da es sehr interessant ist/sein kann, bei besserer Gesprächsführung. Zum anderen frägt man sich, was dann die Intention für ein dreistündiges Interview ist, wenn kein aufrichtiges Interesse am Inhalt besteht.
Und dieses Verhalten ist nicht das erste mal und nervt! Wahrscheinlich die Folge von Interviews am Fließband….
Hmh... sorry, aber was legitimiert Tilo denn, eine solche Bewertung abzugeben? Es wäre nicht nur arrogant, sondern geradezu vermessen, wenn er sich hinstellt und für sich reklamiert, er habe das Recht, jemandes Qualifikation auf einen Titel oder eine Position in einer Wissenschaft abzusprechen, innerhalb der ER SELBST keine Zugehörigkeit besitzt!! Tilo ist meines Wissens weder selbst Psychologe noch beschäftigt er sich beruflich mit der Akkreditierung von Professuren - d.h. im steht natürlich zu, eine außerprofessionelle Laien-Meinung zu haben, ob er jamnden für einen legitimen Professor oder sonstwas HÄLT (!) - das aber in coram publico öffentlich zu verallgemeinern, wäre nicht nur unverschämt, sondern steht ihm einfach gar nicht zu ! - Zudem hat er in Bezug auf die "Verteidiger/Erforscher"-Studie ja gezeigt, dass er sie im Prinzip offenbar nicht mal richtig verstanden hat ( oder zumindest so tut....). Er sollte meiner bescheidenen Ansicht nach, , bei allem Verständnis dafür, dass er natürlich im Sinne einer interessanten Diskussion provokante Fragen stellt, seine Kompetenz nicht zu sehr überreizen....
@@TillIngerin - Hmh... das stimmt völlig! - wenn das so ist, frage ich mich, woher er da die Kompetenz nehmen will! -
Er kann nur öffentlich beurteilen, was er auch kennt. Die Psychologie hat sich seit Mitte des vorigen Jshrhunderts sehr entwickelt und ist spätestens seit der "kognitivistischen Wende" eine absolut ernstzunehmende und respektable Humanwissenschaft mit exakten Messmethoden und empirisch fundierten und abgesicherten Erkenntnissen geworden und weit über die nicht immer ganz nachvollziehbaren Annahmen zB. der Psychoanalyse hinaus gewachsen!
Wenn Tilo da noch im Laien-Weltbild des "verhuschten Sofa-Analytikers" oder des "Weisse.Mäuse-Behaviorismus" steckengeblieben ist, ist er hier schlicht und ergreifend überfordert!
Mir fällt zumindest auf, dass er in wissenschaftliche Objektivität immer wieder mit seinen ideologisch definierten Vorstellungen hineinprescht. - Vielleicht ist ihm nicht ganz bewusst, dass er HIER zB. keinem windigen Ideologen gegenübersitzt, der auf der Bühne des Diskussionsforums seine parteiischen Parolen verbreiten willl, sondern einrm Wissenschaftler, der bemüht ist, die Befunde seiner Wissenschaft erst einmal in gebührender, faktischer Objektivität darzustellen.
Man muss erst mal sehen, WAS man WARUM überhaupt beobachtet, bevor man überlegt, WIE man das interpretieren kann!
- *Tilo jubelt schon SEINE Bedeutung in die Zusammenhänge, bevor sein Diskussionspartner überhaupt mit der Darstellung fertig ist!*
Gefällt mir absolut nicht!
Ihr unterstellt ihm da aber jetzt ziemlich viel weil ihr glaubt das sein Verhalten dieses wiederspiegelt. Sachlich ist das dann noch nicht. Ich persönlich empfand ihn nicht angreifend. Er fragt halt genau nach, das ist doch sein Job?
2:47:41 Jung&Naiv Behind the Scenes Storys!
heyhoooo
allein schon deswegen eine unzutreffende these, weil ich von "vorgesetzten im berufsleben" sprach, - im kontext von "jung & naiv" aber keinen vorgesetzten habe.
manch düstere vermutung schließt sich schon aus logischen gründen aus.;-)
was ich spannend finde: wie kommen "wir intellektuelle".aus unserer kommunikationsblase raus, wie können wir "alle" oder andere erreichen, mit argumenten oder wie sonst?
Sehr viel gelernt - vielen Dank!
Hoffentlich wird Tilo nicht zum Precht und findet seinen Weg in die Professionalität....
Ladet mal Dami Charf ein, Traumatherapeutin mit sehr erhellenden Informationen
Das wäre toll!
Ja, zu der Frage "Wo kommt Narzissmus denn her?" hatte er ja gar nix auf Lager.
@@Nr1Suchti Weil es dazu auch nichts gibt.
@@Miguel-th3wx so ein Quatsch 😂
Wir haben ein Familienmitglied, dass narzisstisch ist, das Zusammenleben mit ihm ist unerträglich😡
Das "dass" wird in deinem Satz mit einem "s" geschrieben. Das liegt daran, dass das so ist und weil das so ist, ist das so.
Danke!
Bitte mal ein aktuelles Gespräch mit dem Hirnforscher Mandred Spitzer. Insbesondere mit dem Blick auf Bildung und digitale Medien. Die Ablenkung von Smartphones rund ums Thema Lernen (Schule und zu Hause) und der Einfluss von Kopfhörern/ in ears auf die Vereinsamung und dem Verlust an Selbstvertrauen. Ich denke zum Thema Narzissmus kann Spitzer in dem Kontext auch was sagen. Ich bin Lehrer an einem Berufskolleg und kann Euch sagen: Handys machen einen Großteil der Schüler seelenlos und depressiv und einsam und und und. Bitte ein Update mit Spitzer!!!
Oha ja, Spitzer fände ich auch überragend!
Bidde nich.
Ich kann mir sehr gut vorstellen was Herr Back von seinem Interviewer hält.
??? wieso?? also denkst du, dass von den beiden jemannd ein narzist sei? oder solche wesenszüge in sich träge? naja, kommt mir gar nicht so vor, aber naja, gefühlssache.. grüße!
Ich bin jetzt erst bei einem Drittel des Interviews und der Gesprächspartner ist sehr interessant!
Aber zwei Dinge hab ich anzumerken:
-Erstens merkt man Tilo eine gewisse Verunsicherung an, was sich auf das Interview auswirkt. Das liegt womöglich daran, dass der Gesprächspartner Psychologe ist. Menschen fühlen sich dadurch oft gelesen und verunsichert. (Was übrigens ziemlicher BS ist, dass PsychologInnen Menschen lesen können). Ich weiß wovon ich spreche, ich bin mit einer Psychologin zusammen und habe mit ihr ein Kind :P).
- Zweitens scheint Tilo etwas unbeholfen, was Interviewführung und -Struktur anbelangt. Vielleicht weil er auf diesem Gebiet allgemein nicht so viel Ahnung hat, vielleicht war er auch nur schlechter vorbereitet als sonst.
Alles in allem aber ein sehr interessanter Gast - also bitte nicht aufhören, auch Experten abseits der Politik einzuladen! 😊
Es ist teilweise wirklich komisch. Eigenartige Nachfragen seitens Tilo, die mit dem Fachgebiet des Experten gar nichts zu tun haben, wie einige aufeinanderfolgende Fragen zu Uni und Kursen, die eher Soziologen beantworten können. Tilo, wenn du keine Ahnung hast, über was (relevantes, seiner Expertise entspechendes) du mit deinem Gesprächspartner reden kannst, dann lass doch vor allem ihn reden! Und greif Inhalte auf! Das Thema seiner Promtion (was macht Attraktion aus) hätte sich, als eines von mehreren Gelegenheiten, die du übergangen hast, hervorragend für einen interessanten Austausch geeignet.
1:13 Std und endlich kommt mal eine Frage, die dem Fachgebiet entspricht ...
Und schon eine knappe Viertelstunde später, bin ich wieder schockiert. Tilo tut sich so schwer, sich in diese Wissenschaft hineinzudenken und mitzukommen und stellt deswegen scheinbar kritische Fragen, die aber am Inhalt oft vorbei gehen. Das disqualifiziert nicht den Fachbereich, Tilo, sondern deine Interviewführung respektive -Vorbereitung.
Ein zähes Gespräch für den Gast ...
@@TillIngerin Tilo spielt die Rolle eines naiven 14-Jährigen, der von Psychologie und Politik wie von Tuten und Blasen keinen Schimmer hat. In dieser Rolle fragstr du natürlich 5x, wie jetzt das mit den Verteidigern und den Nazis genau zusammenhängt, denn ansonsten würde der Naive diese Spektren viel zu sehr (und damit falsch) als analog begreifen.
Als Professor für Psychologie, der Forscht, Publiziert und lehrt, als als Buchautor tätig ist, stellt er eine gewisse Machtfigur für seine Studierende, aber auch für Deutungen seines Fachbereichs und der Meinungsbildung dar und darf deswegen auch journalistisch mal etwas mehr gepiekst werden.
Ich sehe keine Disqualifikation, weder im Fachbereich, noch in der Interviewführung. Viel spannender finde ich die Frage, was dich zur Bewertung der Interviewführung qualifiziert.
@@TillIngerin das fachgebiet läßt sich grob umschreiben mit: "empirische psychologie" und darüber wird nicht erst ab 1:13 gesprochen. fragen zur biografie das gastes (wenn man so will: materialien zur empirie von lebensläufen ;-) gehören schon immer zum format.
sehr gut danke!
Teilweise sehr interessantes Gespräch vor allem am Ende. Für mein Verständnis verharmlost Prof. Back das Phänomen Narzissmus, da nur sehr wenig in Kontext gesetzt wird. Am Anfang des Gesprächs hätte es die Möglichkeit dazu gegeben, z B darüber zu sprechen, warum das Bedürfnis auf Insta und TikTok so groß ist, narzisstische Verhaltensweisen zu verstehen und sich vor ihnen zu schützen. Das liegt vor allem darin begründet, dass Narzissten potentiell hochgradig gefährliche Menschen für die Gesellschaft sind, die mit größerer Wahrscheinlichkeit dazu neigen, ihren Mitmenschen emotionale und physische Gewalt zuzufügen, was zu psychischen Erkrankungen, wie PTBS, Depressionen, Sozialphobie etc. führt und Biographien von betroffenen Personen nachhaltig verändert. Es besteht daher die Notwendigkeit über negative Verhaltensweisen von Narzissten wie z.B. Gaslighting, krankhaftes Lügen und Gewalttätigkeit aufzuklären, da das bei Menschen mit stark ausgeprägtem narzisstischem Persönlichkeitsmerkmal eher wahrscheinlich ist. Die objektive Darstellung, dass Narzissmus ein Persönlichkeitsmerkmal ist, welches vergleichbar sei mit dem Persönlichkeitsmerkmal der Ordnung, ist außerhalb dieses Kontextes extrem verharmlosend, was auch auf den Titel des Buchs "Die Kraft des Narzissmus" zutrifft.
Ein Wert über 58 kann eine Gefahr für die Gesellschaft sein und das muss meiner Meinung nach in einer Sendung, die sich als politisch und gesellschaftskritisch versteht thematisiert werden!
also ich habe auch auf den moment gewartet, bei dem erklärt wird, 'flieht ihr narren' aber musste dann einsehen, dass es darum in diesem gespräch nicht ging. deine erfahrungen lassen sich eben nicht auf einen großen teil unserer gesellschaft anwenden. wie erklärt wurde, kommt es sehr stark auf die einzelnen personen an und wie sie damit umgehen. daher wurden auch die erfassten daten erklärt. die schicksale, die teilweise dadurch entstehen, sollten nicht behandelt werden. dazu müsste es wohl eine gesonderte sendung geben. ich gebe dir recht, die schiksale, die aus solchen verbindungen entstehen können sind abgründe, aber datentechnisch wohl eher nicht relevant.
Finde es auch schade, dass genau dieser Teil als "Kuchenpsychologie" abgetan wurde, obwohl Narzissmus bzw. narzisstische Störung ja oftmals sehr belastend für das Umfeld des Narzissten sein können. Ich hatte mir offen gestanden vom Interview mehr erhofft und wurde inhaltlich enttäuscht, obwohl es drei Stunden lang ist.
Größter Narzissen: Tilo Jung
Im Großen und Ganzen ein beeindruckendes Interview. Mit sehr vielen Punkten die uns alle wirklich weiter bringen können.
Wir müssen wieder die Möglichkeiten erkennen, die uns scheinbar dramatische Probleme bieten, wenn wir es wagen mal eine andere Lösung in Betracht zu ziehen. Oft wird die falsche Lösung erst zum Problem.
Vielen Dank für die tolle Arbeit
Mein persönlicher narzisstischer Persönlichkeitsanteil wird bestätigt und gefüttert, wenn mein Name im Abspann steht! 😅
Bescheuert
Interessant. Und mit der Erkältung taper durchgehalten…
Jung, du magst den Mitja nicht, was? Man merkt's richtig durchtriefen.
Mein Vater hiess übrigens ebenso. Und mein Cousin hat den Namen seinem Sohn gegeben. Dir gefällt der Name offenbar nicht. Und überhaupt, warum redest du mit einer anwesenden Person in der dritten Person?
Mir fehlt stark der "innere Aspekt" des Narzissmus in dem Interview. Wird nur hier und da angedeutet. Dass zB eine Ursache der Sucht nach Anerkennung usw. ein eigentlich im tiefen Inneren sehr KLEINER Selbstwert darstellt. Wenn ich die tiefe Überzeugung in mir trage, wertvoll zu sein, wenn ich mich liebe , und das auch über andere denke, habe ich viele der beschriebenen Verhaltensweisen hat nicht nötig. Und da ist doch ein ein Ansatz, den Menschen und ihrem Umfeld zu helfen, diese therapeutisch und durch neue Erfahrungen zu stärken. Wie mensch genetische Ursachen vom "Lernen am Modell" unterscheiden soll in der Forschung würde mich auch interessieren.
Letzter Punkt: Zwillingsforschung.
21:30 Das Problem daran ist ja auch gar nicht wirklich der gute oder böse Wille oder allgemein die Intention, sondern dass diese Art des Denkens, die im Neoloberalismus ihren Ausdruck findet, einfach alles durchdringt, auch oppositionelles oder linkes Denken. Das Problem ist nicht unbedingt der Inhalt sondern die Absolutheit der Form.
58:20
Thilo: "Psychologie ist ein Wohlstandsstudium."
Prof. Back "Das will ich nicht sehen.... Ich meine: Das will ich nicht sagen."
Freud lässt grüßen....
ach...vielleicht liefen in seinem hirn die beiden formulierungen: "das kann ich so nicht sehen" und "das will ich nicht sagen" ( die ähnliche bedeutung haben) parallel, und dann kam eben diese formulierung dabei heraus, die aber eigentlich kein klassischer "freud`scher versprecher" wäre, weil die beiden ursprungsformulierungen gar nicht im widerspruch zueinander standen.
@@hansj.8091 Klar, weil Münster als Universitätsstadt auch so gar nicht elitär ist und weil Unterschichtskinder immer Psychologie und Philosophie studieren, und nicht Maschinenbau oder Management.... Natürlich....
@@chocolatemilkforeverybody2569 schon stark wie dus schaffst was davor und danach gesagt wurde komplett auszublenden und dich an einem wort bzw genau genommen sogar 2 buchstaben in 3h aufzuhängen
@@chocolatemilkforeverybody2569 ja, münster, das akademisch-elitäre tübingen des nordwestens ;-)
psychologie ist ein extrem elitäres studium. sehr viele studierende leiden unter dem notendruck, der sie systematisch aussiebt und entwickeln diverse stresssymptome.
😊😊😊
Begeben sich Menschen mit 'narzisstischer Persönlichkeitsstörung' nicht statistisch eher selten in Therapie, da hierfür ja quasi ein Eingeständnis der eigenen "Unzulänglichkeit" (und das auch noch vor einem anderen) zumindest teilweise stattfinden müsste bzw. Die Fassade und der Glauben an die eigene Grandiosität hierfür überwunden werden muss und dies wohl unangenehme Realisationen mit sich bringen würde? Und das quasi Hauptmerkmale der Persönlichkeitsstruktur auch Haupthindernisse für die Aufnahme von Therapie darstellen?
Wenn Narzissten anderen Leid zufügen, dann sind sie mitunter schon an einem Punkt, bei dem sie Schwierigkeiten haben, sich dies überhaupt einzugestehen oder es ihnen schlicht egal ist. Ihr Leben können sie mitunter trotzdem 'gut' fortführen, ohne dass alles zusammenbricht, auch wenn andere leiden.
- Meine kleine Küchenpsychologie unterfüttert durch eigene Empirie
Gut erkannt. Narzissten kommen öfter wegen anderen Problemen in die Therapie, die entstehen, wenn der Narz. zu Problemen führt. Depression wenn man scheitert mit seinen Vorstellungen, oder wenn andere sich abwenden.
Der Begriff "narzisstische Persönlichkeitsstörung" ist eine Diagnose, dafür muss ein Narzisst von einem Therapeuten diagnostiziert worden sein und als zweites Kriterium einen Leidensdruck deswegen verspüren,
beides ist Voraussetzung für die Diagnose.
Kaum ein Narzisst begibt sich allerdings in so eine Situation - geschweige denn in Therapie um sich zu ändern. Denn die Matrix, in der ein Narzisst lebt, schließt quasi fast immer aus, dass er überhaupt erkennen kann, was los ist, stattdessen betreibt er Schuldzuweisung an andere ("Wenn du mich nicht so gereizt hättest, hätte ich dich nicht schlagen brauchen" o.ä.).
Die Diagnostik selber ist übrigens auch ein interessantes Thema für sich.
Könnte man bitte dieses unsäglich nervige Rechts Links Schema einfach weglassen?
Wo ist die URL zu der Website von der mehrfach die Rede war?
Wäre interessant zu wissen, ob es auch " positive " Narzissten gibt?
du hast den springenden Punkt bereits aufgegriffen.. WEr entscheidet, was positiv ist udn wer was negativ und als Krnakheit/ Störung angesehen wird? --> Psychologie ist daher keine Wissenschaft, da: In einfachen Worten ausgedrückt, in den Geisteswissenschaften wie Psychologie gibt es oft Theorien und Hypothesen, die schwer zu beweisen oder zu widerlegen sind. Das liegt daran, dass menschliches Verhalten und Denken komplex sind und nicht immer einfach durch Experimente untersucht werden können.
Im Gegensatz dazu basieren Naturwissenschaften wie Physik und Mathematik stark auf Experimenten und Beobachtungen, um Theorien zu überprüfen. Wenn eine Theorie widerlegt werden kann, wird sie verworfen, unabhängig davon, wer sie aufgestellt hat.
In der Psychologie und anderen Geisteswissenschaften können jedoch verschiedene Theorien nebeneinander existieren, auch wenn sie sich widersprechen. Ein Grund dafür ist, dass menschliches Verhalten und Denken schwer zu erforschen sind und es oft keine eindeutigen Antworten gibt. Dies führt manchmal dazu, dass die Psychologie von einigen als Pseudowissenschaft angesehen wird, weil ihre Theorien nicht immer auf klaren, objektiven Beweisen beruhen.
@@MariusGerstner Dein erster Punkt über die Definition von Krankheit und Störung ist zutreffend - und das ist Psychologen auch bekannt.
Beim Rest liegst du ziemlich falsch: Das mag früher mal bei Psychologie, bsd bei Therapietheorien so gewesen sein. Die aktuelle bsd universitäre Psychologie ist wie die Naturwissenschaften eine empirische Wissenschaft mit genau dem Vorgehen, was du richtig bei den Naturwissenschaften dargelegt hast. Nicht grundlos promovieren einige Psychologen heute auch als Dr. rer. nat., und die Psychologie wird universitär mittlerweile meist als Sozialwissenschaft geführt, nicht als Geisteswissenschaft (aber labels stammen sowieso meist aus der Historie und haben keine große Aussagekraft).
Narzissten leben auf Kosten anderer, die sie schädigen können, bisweilen sogar zerstören.
Ganz sicher wirst du auch Menschen finden, die für vieles im Verhalten von Narzissten das Etikett "positiv" vergeben (schau mal in das Buch von H. Back).
Das Problem ist hier allerdings in meinen Augen das Umdefinieren seitens wissenschaftlicher Autoritätsperson Professor - von einer psychischen Störung zu einer allg. Persönlichkeitsdimension.
Kann man machen...
Fragt sich halt mal wieder, wem nutzt das?
Natürlich sind wir positiv, wir sind ja auch die Besten. 🤣🤣
Drückt auf Play. Wenige Minuten direkt zu Beginn die Frage, ob Psychologie eine Geistes- bzw Naturwissenschaft ist.
Mitja: wir sind eher eine Naturwissenschaft, unsere Daten sind valide und relaible. Aber wir können eigentlich nur Wahrscheinlichkeiten berechnen.
Ich als Sozialwissenschaftlerin: WAAAAAAS?
Hab an der Stelle auch ein wenig gestutzt, aber bei Google mal nachgefragt, betrachtet die Naturwissenschaft den Menschen aus der Perspektive von außen als Sache, die Geisteswissenschaft eher von Innen als Personen. Naja... als wissenschaftliche Psychologie könnte seine Aussage irgendwie stimmen in Sachen Reiz-Reaktion (was passiert, wenn ich eine Pflanze nicht oder andersrum zu viel gieße). Andererseits hat er viele sozialpsychologische Aspekte mit angesprochen, der Narzisst in seiner Beziehung zu anderen/seinem Umfeld, also eine Affinität der Psychologie zur Sozialwissenschaft. Vielleicht sind diese Trennungen eh blöd, weil irgendwie alles mit allem zusammenhängt, aber er wollte sich eher bei der Natur halt verorten, weil dann "valide und reliabel", und somit mehr wissenschaftlich ? Gönns ihm einfach, wenn ers braucht 🤷♂
Kannst du bitte mal nen Experten oder ne Expertin für analytische Psychotherapie einladen? Ist ja doch ein großer Zweig in der Psychotherapie und wird von der Krankenkasse bezahlt, weil es eben erwiesenermaßen wirkt. Ich hab in deiner Sendung bisher schon oft Leute gehört, die nichts davon halten aber mich würde mal interessieren, was jemand dem entgegnet, der sich ernsthaft damit beschäftigt.
gab es auch schon.. hier findest du zweimal die pschoanalytikerin und -therapeutin annette simon als gesprächsgast.
ruclips.net/video/iIVHZZfT-Jc/видео.html
ruclips.net/video/RMwzpaSNtiQ/видео.html
@@hansj.8091 wunderbar, herzlichen Dank!
falsch. Ist bei vielen Störungen sogar kontrainduziert und daher ein Auslaufmodell. Wird NOCH von Kasse bezahlt aber nicht mehr lange.
Siehe Leitlinien zu allen F-Störungen
@@nicfeldmann8477 ich hab selber 3 1/2 Jahre eine gemacht und mir geht es inzwischen sehr gut. Wie erklärst du dir das? Allgemein ist mein Informationsstand ein anderer. Es gibt immer mehr Studien, die die Wirksamkeit von analytischer Psychotherapie belegen. Mag sein, dass sie nicht bei allen Störungen hilft, aber welche Therapie tut das? Und wo steht, dass die KK die Therapieform nicht mehr lange bezahlt?
@@nicfeldmann8477 leider löscht RUclips meine Kommentare mit den links dauernd, aber such einfach selber mal auf
Google: "Ärzteblatt - Psychoanalyse: Schwierige Evaluation"
RUclips: Kanal "Rätsel des Unbewussten" - Folge 6: "ist Psychoanalyse wissenschaftlich?" Und Folge 7: "ist Psychoanalyse wirksam?"
Tatsächlich so habe ich immer meine besten Freundinnen kennen gelernt.
Oje der Ton von Tilo ist mir nach einer minute schon über.
such dir einfach einen anderen Kanal 🤷
heben sich wir intellektuelle von dem allgemeinen diskurs ab?
Chapeau, Herr Mitja Beck.
Tilos Probleme, auch seine persönlichen genau erkannt und dementsprechend reagiert.
Mitja Beck lieb, LEBT seinen Beruf. So sollte es in jedem Beruf sein. Arbeit, das heißt, bedeutet: "Sichtbar gemachte Liebe"
Tilo ist ja auch noch recht
JUNG U NAIV
Zum Thema Narzissmus sitzt er mit Jung ja genau dem Richtigen gegenüber.
Es ist bemerkenswert, dass der genannte Wissenschaftler Thesen über die Beweggründe seiner Studenten aufstellt, obwohl diese in der Regel nicht systematisch erhoben werden. Wenn sie doch erfasst werden, geschieht dies meist durch standardisierte Selbstauskünfte, die keine tiefgehende Analyse ermöglichen. Die Fähigkeit der Studenten, ihre eigene Motivation realistisch zu erkennen und darzustellen, würde jedoch einen extrem hohen Grad an Selbstreflexion voraussetzen. Dies ist jedoch kaum leistbar, insbesondere für Personen, die nicht bereits eine intensive therapeutische Auseinandersetzung mit sich selbst durchlaufen haben. Es bedarf umfassender psychologischer Schulung, Erfahrung in tiefgehender Reflexion und eines erheblichen Maßes an Selbsterkenntnis, um die tatsächlichen, oft unbewussten Beweggründe für eine solche Entscheidung zu durchdringen.
Unter diesen Umständen ist es schlicht unrealistisch zu erwarten, dass Studenten ihre eigene Motivation vollständig und wahrheitsgemäß darstellen können. Stattdessen bleiben solche Aussagen häufig oberflächlich oder konstruieren bewusst oder unbewusst ein Bild, das eher den sozialen Erwartungen entspricht, als dass es die tatsächlichen inneren Antriebe widerspiegelt.
Hinzu kommt, dass bei angehenden Psychologen kein Screening auf Psychopathologien durchgeführt wird. Lediglich eine kurze, oft völlig unzureichende „Selbsterfahrung“ ist Bestandteil der Ausbildung von Verhaltenstherapeuten. Dabei lehrt uns die Motivationspsychologie, dass die in standardisierten Selbstauskünften geäußerten Beweggründe meist nicht die tatsächlichen, unbewussten Motivationen widerspiegeln. Häufig handelt es sich um frei konstruierte Erklärungen, die wenig mit den tatsächlichen inneren Antrieben zu tun haben.
Vor diesem Hintergrund erscheint es fragwürdig, von „empirischem Wissen“ zu sprechen. Vielmehr sollte bedacht werden, dass die Entscheidung, Psychologie zu studieren, höchstwahrscheinlich oft mit persönlichen Anliegen verknüpft ist, die selten altruistischer Natur sind. Stattdessen könnte man von einer Projektion sprechen: Menschen, die selbst ungelöste Konflikte haben, suchen unbewusst nach Antworten oder Heilung durch ihr Studium und späteren Beruf.
Es ist zudem wichtig zu erkennen, dass es keine effektiven Barrieren gibt, die einen malignen Narzissten oder Psychopathen daran hindern, Therapeut zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein erheblicher Anteil der Verhaltenstherapeuten selbst therapiebedürftig ist, erscheint daher nicht unwahrscheinlich.
Dass gerade ein Professor wie Herr Back, der sich rühmt, evidenzbasiert zu arbeiten, sich zu solchen Aussagen hinreißen lässt, verwundert allerdings sehr. Die Diskrepanz zwischen dem Anspruch auf empirische Fundierung und derartigen Äußerungen wirft Fragen auf.
Interessanter Gast, nerviger Interviewer.
So gefällt mir Tilo wieder (wie auch in den letzten Interviews mit Koopmann, Blom, Mau). Das missratene Interview mit Lüders war wohl (hoffentlich) ein Ausrutscher - vielleicht weil Tilo in jenem Interview nicht neutral, sondern irgendwie emotional beteiligt war.
Na dann bin ich mal behilflich: Gleich und gleich gesellt sich gern VS Gegensätze ziehen sich an. - SO. Gegensätze ziehen sich an und schlagen sich dann die Schädel ein - ziehen sich also an, ohne dass wir die Zusammenkunft als gesellig beschreiben könnten ;)
Super Interview Tilo!
Auch wenn das konträr zu Mitjas Position ist, möchte ich jeder und jedem das Buch "Das Drama des Begabten Kindes" von Alice Miller empfehlen.
Das ist ein psychoanalytischer Erfahrungsbericht über den Leidensweg von narzistisch gestörten Menschen und ein Bezug auf Erziehung.
Millers These ist, dass gerade bei einer besonders altruistischen Erziehung der gesunde frühkindliche Narzismus eines Kinder unterdrückt wird, was dann das genaue Gegenteil im Leben als Erwachsener bewirkt. Gerade für "Forscher" und Linkslibs, aber auch für alle anderen ziemlich relevant.
Auch wenn das keine statische Herangehensweise sein mag, bildet das meiner Ansicht nach ein ziemlich präzise Annäherung an menschliches Leiden ab.
Bevor mich wer versucht zu grillen: Ich habe nicht den Anspruch auf wissenschaftlichkeit.
Als Narzisstin frage ich mich schon länger, warum mich gerade immer die besonders freundlichen, ja geradezu fast unterwürfigen und eigentlich unkomplizierten, aber ständig zaudernden Menschen immer ein bisschen aggressiv machen. (Meine Mutter war ein bisschen so. Ein Herz von einem Menschen.) Ich bin irgendwie so das Gegenteil. Von Anfang an. Komme wohl nach meiner Oma. Die war auch ein Drache. Eigentlich ergibt das ja gar keinen Sinn. So richtig konnte ich mir das nie erklären. Hab’s immer auf mich geschoben. Vielleicht sollte ich doch mal das Buch lesen. Guter Tipp. Danke …
Gute Besserung.
wichtige folge für den gastgeber ;P
Richtig peinlich wie Ahnungslos Tilo ist.
Wie heißt den die Webseite??? 1:54
1:40:20 Hat Thilo Jung eigentlich ADS?
Da Narzissmus ein aus der Psychoanalyse stammendes Konstrukt ist und die Theoriebildung dort am weitreichendsten und vielseitigsten ist, wäre jemand aus diesem Bereich sicherlich aufschlussreicher zu diesem Thema. Zum Beispiel Cecile Loetz und Jakob Müller von "Rätsel des Unbewussten" wären sicherlich sehr spannend.
Bester Podcast EVER! Haben mich in kürzester Zeit zum Patreon gemacht :-)
Dann wäre das aber eine Geschichtsstunde. Nur weil ein Konstrukt aus einem Bereich stammt, heißt es nicht, dass es dort akkurater und empirischer erklärt wird. Die Psychoanalyse hat ihren Platz, that’s fine. Aber dass die heutige Naturwissenschaft versucht, systematisch und empirisch diese alten Themen zu untersuchen ist löblich und nur richtig. Wir können nicht weiterhin in der wissenschaftlichen Steinzeit leben.
"Narzissmus" in der kognitiven Psychologie hat mit dem "Narzissmus" -Begriff der Ps choanalyse im Wesentlichen nur den Namen gemein. Dieser Begriff in der Kognitiven Psychologie ist durch empirische Forschung entstanden, der andere ist fester Bestandteil eines rein theoretischen Meta-Konstrukts. Wenn man die Theorie verwirft, ist auch der Begriff nicht mehr haltbar. - anders als der, der aus der empirischen Forschung konstituiert wurde, denn letzterer basiert auf der (Faktoren-)Analyse solider Daten, die replizierbar ist.
@@lincolnsixecho51 es verhält sich in wesentlichen teilen anders, als von dir dargestellt.
es stimmt nicht, dass der "narzissmus-begriff der psychoanalyse bestandteil eines rein theoretischen meta-konstrukts ist". tatsächlich gilt das nur für den sog. primären narzissmus, für den - ebenfalls in der psychoanalyse definierten - sekundären narzissmus finden sich empirische indizien. empirie ist kein alleinstellungsmerkmal der so. "wissenschaftlichen psychologie". übrigens hat auch freud selbst wie zahlreiche folgende vertreter der psychoanalyse explizit formuliert, dass narzissmus nicht automatisch narzisstische persönlichkeitsstörung bzw. pathologischer narzissmus sei.
zur replizierbarkeit der faktorenanalyse: ja, die ist gegeben - allerdings sind eben die faktoren definitorische konstrukte, das daraus resultierende bild ist insofern auch eben stark durch zugrundeliegende konstruktion geprägt. die "soliden daten" sind, so gesehen, logische resultate in der bandbreite ihrer vorgaben.
da zeigt sich eine überraschende nähe zu "rein theoretischen mega-konstrukten".
@@rand39830 Tatsächlich sind viele Konstrukte der heutigen allgemeinen Psychologie eine verflachte Aufarbeitung psychoanalytischer Konzepte. Beispielsweise ist das Modell der kognitiven Dissonanz nach Festinger sehr beliebt und vielfach empirisch fundiert. Überraschend wenigen fällt auf, dass es nichts anderes als eine Verflachung des fundamentalen Instanzen-Modells von Freud ist, nach dem verschiedene psychische Instanzen miteinander in Konflikt stehen und zu (mehr oder weniger) neurotischen Konfliktlösungen kommen. Hauptsache das Wort "kognitiv" kommt darin statt "unbewusst" vor, was zum Ich-Fokus unserer heutigen Kultur passt, womit wir wieder beim Thema Narzissmus sind. Narzissmus wird hier auf ähnliche Weise nur verflacht dargestellt und kaum inhaltlich aufgearbeitet. Dieser allgemeine Trend hat natürlich mit der Ökonomisierung der Universitätsbetriebe und dem Publikationsdruck zu tun, wo einfachere Modelle natürlich Publikationen viel leichter machen. Insofern ist auch Tilos Kommentar dazu sehr passend, den Neoliberalismus mit dieser Tendenz zur Quantifizierung psychischer Prozesse in Verbindung zu bringen. Es geht halt auf Kosten eines komplexeren und damit subversiveren Menschenbildes.
Darüberhinaus werden gerade mit moderneren neurowissenschaftlichen Methoden viele psychoanaltische Theorien gut durchgearbeitet und vielfach neurobiologisch fundiert. Als Empfehlung dazu: Mark Solms.
Ziemlich platt, das Ganze
Ich frag mich tatsächlich jetzt gerade ob auf so Seiten wie Onlyfans vorwiegend nur narzisstische Menschen unterwegs sind.
Wieso gibst es eigentlich vor euren Videos jetzt doch Werbung?
"jetzt doch" erweckt den unzutreffenden eindruck, dass das neu wäre. diese clips sind das absolute minimum, welches in kauf genommen wird, weil ansonsten die yt-algorithmen das video signifikant benachteiligen würden.
Mitjaaaa clap my hands!!!!
Lustig, wie gleich am Anfang die Psychoanalyse als unwissenschaftlich abgetan wird und sofort der Begriff "Daten" kommt, und immer wieder. So ist eben unser Zeitalter. Ich bin kein Freudianer, aber es erschreckt mich schon, wie Quantifizierung mit Wissen heutzutage gleichgesetzt wird.
Na ja, Wissenschaft ist halt per Definition evidenzbasiert. Er sagt doch nur, dass die Psychoanalyse nicht als Wissenschaft angesehen wird, aber in der Psychotherapie durchaus noch Anwendungen findet. Aber die Psychologie arbeitet nunmal empirisch. Was ist daran verwerflich?
@@mrsr9413 Naja, man merkt ja letztlich auch im Gespräch durchaus ein... theoretisches und auch empirisches Defizit bei Back, sowohl was die Verteidiger/Entdecker-Studie angeht, als auch was Narzissmus angeht. Obgleich Jung in diesem Video keine offenen Fragen und auf die Antworten von Beck unzureichend eingeht, ist die Frage, ob die Verteidiger/Entdecker Einteilung wirklich etwas neues ist durchaus berechtigt. Denn jede der von Beck und Kollegen erhobenen Dimensionen, die die Verteidiger/Entdecker Einteilung ausmachen, wurden entweder genauso oder in weitreichender Übereinstimmung bereits in der 10-bändigen Studienreihe Deutsche Zustände, der seit Anfang der 2000er Jahre alle zwei Jahre veröffentlichten Mitte-Studie sowie der Leipziger Autoritarismusstudie erhoben. Und auch die Annahme, dass den erhobenen Dimensionen oder Merkmalen grundsätzlich ein Grundbedürfnis nach Sicherheit zu Grunde liegt ist nicht neu. Der führende Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer hat dies in seinem Buch "Autoritäre Versuchungen" 2018 in Anschluss an Detlef Oesterreich, der genau das bereits in den 1990er behauptete, argumentiert. Auch der Soziologe Zygmunt Bauman hat dies in seinem Buch "Retroptopia" teils argumentiert, generell ist diese These sehr weit verbreitet. Wenn Beck und Kollegen also von einem "neuen Identitätskonflikt in Europa" sprechen, drängt sich wirklich die Frage auf, ob ihre Behauptung in der Sache begründet liegt oder in dem Wunsch begründet ist, etwas neues zu behaupten. Und auch was Narzissmus angeht: Quasi offensichtlich kaum mit den gängigen theoretischen und empirisch unterfütterten Erklärungsansätzen, wie Narzissmus und die ihn auszeichnenden Verhaltensmuster und affektiven Dynamiken entstehen, wie sie insbesondere von dem Psychoanalytiker Otto F. Kernberg vorgelegt wurden, der seit Jahrzehnten führend auf dem Gebiet der psychiatrischen Diagnostik und Behandlung von Narzissmus ist, ist halt schon heftig. Dass Narzissmus eine Eigenschaft ist, die jeder Mensch aufweist und eben nur verschieden stark ausgeprägt ist und nur bei einer heftigen Ausprägung pathologisch ist, hat bereits Sigmund Freud eins zu eins behauptet. Auch die Behauptung, Psychoanalyse sei keine Wissenschaft halte ich für falsch. Seit jeher wurde die Psychoanalytische Technik und Theorie in der klinischen Praxis, d. h. auf Grundlage empirischer Beobachtungen entwickelt und mittlerweile werden die so gewonnen Annahmen auch in quantitativer Forschung überprüft. Die empirische Kleinkindforschung ist maßgeblich von Psychoanalytiker*innen mitbegründet worden, u. a. aus der Bindungsforschung, die von dem Psychologen und Psychoanalytiker John Bowlby entwickelt wurde, stammt übrigens die mittlerweile in der Psychologie allgemein anerkannte Annahme eines menschlichen Grundbedürfnisses nach Sicherheit.
@@mrsr9413 Es ist nicht verwerflich, eine Meinung zu vertreten, aber schon lustig, aus einer gewissen zeitlichen Distanz zu beobachten, wie die Selbstverständlichkeiten sich ändern. Was soll das eigentlich heißen, "unwissenschaftlich", aber "findet durchaus noch Anwendung"? In anderen Worten, es ist quatsch, aber die Leute machen es "noch". Evidenz ist ein wunderschönes Zauberwort, damit suggeriert man, Spreu von Weizen wären getrennt und alles klar. Evident ist jedenfalls nur, was man vorher schon als mess- und interpretierbar festgelegt hat, denn nur so kann man überhaupt quantifizieren. Was ich messe, hängt natürlich davon ab, womit ich messe. Es ist eine Frage von Kategorien, Kriterien, und diese sind mitnichten so selbstverständlich.
Er geht meiner Meinung nach viel zu wenig auf den unterschied zwischen malignen und gesunden Narzissmus ein. Es wird immer wieder generalisiert über „Narzissmus“ gesprochen, als wäre das mehr oder weniger das gleiche.
Wenn ich richtig liege hat Back hauptsächlich die narc-scale entwickelt, ein sehr kleiner Teil der ganzen Thematik. Es wirkt als könne er zu wichtigen Teilen des Themas garnichts sagen.
Der link zum Neoliberalismus war gewagt. Würde Quantifizierung und Prognosen eher zum Kommunismus/Planwirtschaft linken.
Unternehmen handeln planwirtschaftlich. Sie planen ihre Produktion auf Basis von Prognosen und verfolgen mittel- und hoffentlich langfristige Strategien, für die sie so gut es gehen quantifizieren.
Der Unterschied ist, ob der Staat insgesamt steuert, oder ob man die Unternehmen im "Marktspiel" steuern lässt. Aber kein Unternehmen käme auf die Idee, intern "Markt" zu spielen, sondern Aufgaben werden möglichst klar verteilt.
Die Begrifflichkeit von Tilo bezog sich eher auf die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die ein Merkmal des Neoliberalismus ist. Dadurch werden auch in Bereichen, die vorher nicht quantiiziert und prognostiziert wurden, diese Mittel angewendet, z.B. für Selbstoptimierung.
@@90chestnutIch denke nicht. Tilo ist pro Sozialismus, und so war es auch gemeint.
Für mich wird deutlich, dass Jung ein klar negativ besetztes Narzissmusbild hat, wie wohl die meisten. Es zeigt sich, dass es nicht so einfach ist. Mich hätte interessiert, inwiefern Narzissmus die Reflexionsfähigkeit tangiert.
Das liegt daran, dass die meisten Menschen sehr unangenehme Erfahrungen mit Narzissen haben. Gilt auch für mich.
Meinst du die Selbstreflexionsfähigkeit?
Die ist komplett gestört.
Das mühsam konstruierte Selbstbild ließe sich nicht aufrecht erhalten, ist aber überlebenswichtig für Narzissten.
Bin vom Ich-Test enttäuscht. Die Fragen sind zu plump und extrem. Man traut sich kaum, diese wahrheitsgemäß zu beantworten 😅
ich finde tilos werk bemerkenswert, danke. luft nach oben wäre eine weniger teleologische didaktik?!
Gut, dass Thilo endlich mal etwas über Narzissmus lernt. Interessanter Gast, sehr unangenehmer Interviewer, der sich hauptsächlich gern selbst reden und "provokante" (lies: nicht relevante) Fragen stellen hört. Warum sich jemand wie er wohl für Narzissmus interessiert? Und warum wird der Gast erst nach 1,5h nach dem befragt, worin er tatsächlich Experte ist? Interessant wird es auch immer dann, wenn man die Zwischentöne von der Fragen von Thilo hört...
Du weißt aber viel über Tilo ;) schade, dass die Fragen für dich kaum relevant waren.
„Anteil Vererbung“ leider auch ein komplexer Begriff und gilt höchstens in einer bestimmten Population. Z.B. wären die Gene in einer Population gleich verteilt wäre der Umweltanteil 100%. Hinzukommen die Annahmen des statistischen Model usw.
da es aber keine population mit identischer verteilung der gene gibt ( und realistischer weise auch nicht geben kann),
ist die argumentation damit doch ohne bedeutung.
Gibt es Berufsgruppen/Sparten in denen die Selfmade Milliomairs mehrheitlich vertreten sind?
Was bedeutet denn selfmade?
Jemand, der aus eigener Kraft ein ganzes Business aus dem Boden gestampft hatten und dann auch dank ihrer Arbeitskraft das Business zum Erfolg geführt hatten?
Oder treffender gefragt, ein One-Man-Business, in dem der einzige Arbeiter sein eigener Chef ist und dann auch damit Millionär wurde?
Ich hörte, dass es einen Amish in den USA gibt, der dank seiner exzellenten Handwerkskunst zum Millionär wurde.
Da gibt's bloß auch bei dem Mann den Haken, dass er nicht allein ist. Er braucht zwingend seine Gemeinde, ohne die er aufgeschmissen wäre.
Was ich damit sagen will ist, dass man sich von dem "Selfmade" Begriff verabschieden muss.
Millionäre sind aus allen möglichen Gründen reich, aber nie weil sie einfach nur hart arbeiten mussten.
Lieber Tilo,
sooo schwer ist das Wort 'Psychologie' nun aber auch nicht ...?!
🤭
Tipp:
Do it like Demosthenes.
😉💪
Bun jetzt bei den Fragen angekommen. Kann das sein, dass err völlig negiert, dass sowqs wie "wir sehen nur Narzissten im social Media" eine Einfluss auf.das Verhalten der Menschen hat?
natürlich negiert ein Psychologe/Psychiater Soziologie.. Denn es würde seine Theorien zunichte machen.
İch musste so lachen, als Tilo - natürlich augenzwinkernd - von seiner Sorge sprach, sein Date könnte eine Narzisstin sein... denn Tilo ist ja selbst ein Narzisst durch und durch, was er aber wahrscheinlich wegen seines Narzissmus' nicht erkennt 😂
Ich finder das er narzissmus ganz schön verhamlost
Meinst du die Persönlichkeitseigenschaft oder die diesbezügliche Störung? - Ich weiss nicht, ob du das so meinst, aber diese Persönlichkeitseigenschaft gehört zu jedem Menschen - die STÖRUNG ist etwas anderes!
- Dazu muss diese Persönlichkeitseigenschaft aber schon sehr hoch ausgeprägt und pathologisch wirksam sein , was bei eigentlich gar nicht mehr so vielen Menschen der Fall ist!
Wenn man über "Narzissmus" diskutiert, ist das Problem, dass es sich z.Zt. da um einen momentanen psychologischen Modebegriff handelt, der aber dummerweise von den meisten Leuten falsch verstanden wird, nämlich in seiner Bedeutung als "Störungsbild". - Dabei ist vielen Laien nicht so recht klar, dass er als Persönlichkeitsdimension bei jedem Menschen vorhanden ist!
Es wird öffentlich also oft "Narzisst" gesagt - gemeint ist damit aber eigentlich ""narzisstisch akzentuiert" bzw. ".... gestört", was zu recht verwirrenden Missverständnissen führt! -'Menschen können - müssen sogar - sich in manchen Situationen narzisstisch verhalten - sie sind deswegen aber noch nicht "narzisstisch gestört"!
DAS ist halt das Problem, wenn Alltags-(oder Küchen-)Psychologie nur halb verstandene Begriffe aus der professionellen Psychologie übernimmt, ohne sie recht verstanden zu haben.
Aus genau diesem Grund findest du diese Störung auch nicht im ICD-10 oder 11 - dort gibt es nur den Begriff der "histrionischen P-S" - sondern nur im US-amerikanischen Diagnosekompendium DSM-4 und 5 !
Kleiner Tipp: Wenn du dich wirklich gut informieren willst, dann lies mal darüber im recht gut lesbaren Fach-Buch "Persönlichkeitsstörungen" von Peter Fiedler nach - dieser Psych-Prof. war lange DER kliniscche Experte für Persönlichkeitsstörungen in Deutschland.
Gruss!
Die NPS gibt es auch im ICD 10, aber unter Sonstige und nicht näher definiert. Im DSM 5 gehört die NPS aber zum B-Cluster und ist für den Grandiosen Typus definiert.
Das neo in neoliberale ist ein schönes Stichwort zur analyse .😅
Schöner Kontrast
Was das Sicherheitsbedürfnis angeht ist gerade der Liberalismus von rechts bedroht.
Das abrücken ist ja schon ein Kompromiss und der grenzenlose Liberalismus stellt den Neoliberalismus in Frage.
Ich wünschte mir eine tiefere Debatte
Die Unfähigkeit der Liebe geht mit den Zweifeln einher und bestärkt den Unsicherheitsgedanken
Der Moderator ist sehr sehr nervig, versucht gegenüber dem Psychologen sich zu dominieren, sehr unangenehm...dann mit Politik, sehr schwach
Seit wann hat er denn die haare so krass gefärbt?
Also, bei 1:29:00 hab ich mir schon gedacht, wie abartig klein Thilos Weltbild ist. Dass er dann Verteidiger als Nazis umlabeln will, ist schon sehr bezeichnend.
Ich denke, dass er das absichtlich so darstellt, um seinen Gegenüber inhaltlich unter Druck zu setzen, also zu testen, ob der Gegenüber auf dieses viel zu simple Narrativ eingeht.
hey, ich finde das interview sehr gut geführt und aufklärend über die aktuelle situation - schade, dass mitja bei substanziellen themen häufig sehr unkonkret und defensiv wird.
es wird niemandem geholfen, wenn persönliche belange (zumindest gefühlt) hervorgehoben und zb. drittmittelbeschaffung beschönigt werden.. damit wird ewig vielen kolleg*innen ein bärendienst erwiesen.
reflexion auf die eigene professorale sichtweise leider mangelware - das tut weh
Inwieweit wird Drittmittelbeschaffung aus deiner Sicht beschönigt? Ich habe ihn so verstanden, dass es schlichtweg eine notwendige Realität für ihn ist, und die Frage nach der Sinnhaftigkeit vom konkreten Forschungsprojekt abhängt.
finde auch das war keine Beschönigung. Dass Drittmittel fürs Individuum von Vorteil sein können ist ja klar. Ob das jetzt gut oder schlecht ist kommt ja auch auf die Perspektive und den Kontext an.
@@90chestnut finde einfach, dass das hinnehmen von zuständen, die der wissenschaft unzuträglich sind niemandem hilft.
klar ist das so und muss zur zeit so gemacht werden - es ist das notwendige übel - es hat mir einfach eine kritische auseinandersetzung damit gefehlt..
als professor gerade in so einem format sollte das aber stattfinden, da die öffentliche wahrnehmung dafür eh gegen null geht.
niemand der sich engagiert im hochschulbetrieb einsetzt heißt das gut und die nunmal tatsächlich sattfindende entwicklung zu mehr und mehr drittmitteln ist lautstark zu kritisieren und nicht einfach hinzunehmen und wegzunicken.
Der Gast ist total interessant, ich kann mir das Interview aber nicht mehr länger geben, weil der Interviewer mit seinen “Möchtegern” aneckenden Fragen nur auf den Sack geht.
Wo habt ihr den den ausgebuddelt? Unsympathischer geht’s nicht. Immer diese wannabe Intellektuellen aka der Typ mit den blonden Haaren.
Oh, unsympathischer geht es sehr wohl, wenn ich so deinen Kommentar lese ;)
Er trägt die Haare schön ,also 20% Narzissmus erkenne ich auch da!
Mitja Back ist, was seine Person, seine Persönlichkeitsentwicklung, sein Inneres betrifft, wenigstens über die ersten 40 Minuten, sehr defensiv wen nicht sogar verschlossen. Dies ist schon auffällig.
Er wird auch ständig angegriffen durch die Fragen im BPK-Stil.
Ich find Tilo hat hier einen richtig guten Job gemacht.
Erstmal bei 2:15:00 gestoppt, um zu schauen wie Herr Back sich vorstellt.😂
Mitja Back wirkt irgendwie so, als ob er spätestens nach 30 Minuten von der Art der Fragen genervt war, weil er mit seinen eigenen Antworten nicht richtig zufrieden war.
1:40:27 Das ist das Problem, man könnte meinen, du hast Kuhdung gelernt und musstest sehr viel Geld dafür bezahlen.